[…] Am bemerkenswertesten [an Musks Rede] ist vor allem der Anfang der Rede, in dem Musk drei essentielle, eng miteinander zusammenhängende Dinge betont: Schluß mit dem “Schuldkult”, stattdessen Stolz darauf, einer Nation anzugehören, deren Wurzeln “tausende Jahre” zurückreichen, verknüpft mit der Aufforderung, die deutsche Kultur zu bewahren und nicht in einen nivellierenden Multikulturalismus aufgehen zu lassen, unter dem Blickwinkel eines astreinen Ethnopluralismus: “Wir wollen auf der Welt einzigartige Kulturen haben. Wir wollen nicht, daß überall alles gleich ist, nur eine große Art von Einheitsbrei.”

Ich finde es absolut verblüffend, ja fast schon surreal, dergleichen Dinge aus Musks Mund zu hören. Das eher lahme Gespräch mit Weidel ließ befürchten, daß er über Atomenergie und freies Unternehmertum und so weiter reden würde.

Was er stattdessen lieferte, waren die Kernaussagen (beispielsweise) meines Buches „Verteidigung des Eigenen“ aus dem Jahr 2011, auf vier Sätze eingedampft. Es ist die wesentliche Botschaft der Neuen Rechten, lange bevor ich zu ihr stieß. Sie wird nun durch Musk “gemainstreamt”. Hätte man mir das noch vor einem Jahr prophezeit, ich hätte es für völlig utopisch gehalten.

Ich hoffe, daß Musks Intervention nun auch innerhalb der AfD zu einem Konsens führen wird: Anti-Schuldkult, Anti-Multikulturalismus, positive nationale Identität, Ethnopluralismus. Auf dieser Basis, und nur auf dieser Basis, kann man etwas aufbauen.

Die Reaktionen darauf trennen die Spreu vom Weizen. “Konservative” Betrüger wie Reichelt, Poschardt oder Döpfner bestätigen mit ihren Kommentaren die simple Wahrheit von Musks Ratschlägen: Wer sich immer noch an die “Holocaustianity” klammert, aus welchen Gründen auch immer, will keine wahrhafte Veränderung der deutschen Politik, oder versteht zumindest nicht, was die Voraussetzungen dafür sind.

Was sein Auftritt darüber hinaus bewirken wird, weiß ich nicht. Musk überschätzt natürlich mit amerikanischem Pathos maßlos die Bedeutung dieser Wahl; daß sie zu seinem AfD-Sieg führen wird, ist unwahrscheinlich.

Vielleicht aber sind die Chancen in ein paar Jahren schon wesentlich besser. Musks Rede mag ein Indiz sein, daß wir uns tatsächlich in einer Zeitenwende befinden.


(Der ganze Artikel des österreichischen Buchautors Martin Lichtmesz findet sich auf sezession.de)

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23 KOMMENTARE

  1. Bis sich etwas ändert werden wir aber noch viele Armleuchtende , die sich zu Elois entwickeln wollen, auf der Straße sehen! H.G.Wells war ein Hellseher!

  2. „Es ist die wesentliche Botschaft der Neuen Rechten“

    Der Begriff „Neue Rechte“ impliziert, dass es auch alte Rechte gab oder gibt. Wer sind die? Nationalsozialisten können es jedenfalls nicht sein, denn die waren links.

  3. Ja, diese Ignoranten fordern ständig Vielfalt und möchten aber gleichzeitig alle kulturellen Unterschiede einebnen!
    Links-woke Logik . . .

  4. Wenn die Bereitschaft in den Restdeutschen so groß gewchsen ist, dass sie erstmalig nach 2 verheerenden Weltkriegen mit Verstand wählen werden, wird nichts mehr übrig sein, was zu regieren sich lohnt. Eine Müllkippe braucht keinen Kanzler, Parteien und Präsidenten. Dei stinkt in Ruhe vor sich hin.

  5. Julian Reichelt ist in Sorge, daß er seinen „Juden sind die wichtigsten Lebewesen auf dieser Welt“-Teddy hergeben muß.

    Die Formulierung finde ich etwas dämlich. Es ist auch überhaupt nicht relevant, ob jemand Jude ist, der bedroht wird. Er oder sie darf nicht bedroht sein!

    … es gebe „zu viel Fokus auf vergangener Schuld“, man müsse das hinter sich lassen. Kinder sollten nicht schuldig für die Sünden ihrer Urgroßeltern sein (…)

    Es gibt einen Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung. Die heute lebenden Deustchen haben keine Schuld! Sie haben aber Verantwortung dafür, dass man in ihrem Land frei leben kann.

  6. Es kann keinen „Schlußstrich“ unter vergangene Geuel geben. Das hat Musk aber auch nicht gemeint.
    Man darf den heute lebenden Deutschen nicht ständig die Verantwortung für die üblen 12 Jahre aufbinden, damit sie sich politische Zumutungen gefallen lassen.
    Das passiert weiterhin – und das muss enden. Lehren aus den 12 Jahren Hitler müssen trotzdem gezogen werden.

  7. Die Sache mit der Überwindung des Schuldkults war auch für mich sehr überraschend. Nicht, dass ich das nicht schon seit Jahren schreibe (wobei ich den Begriff „Schuldkult“ als absout treffend natürlich bei der Sezession mal entlehnt habe), aber das hätte ich von Musk nicht erwartet.
    Was habe ich privat damit malsise gehabt

    Normalerweise gelten die US- Amerikaner ja als vollkommen ignorant gegenüber der Geschichte anderer Nationen, aber Musk hat den Kern des deutschen Problems vorgetragen, als hätte er es in der Praxis jahrzehntelang kennen gelernt.

    Und noch was. Ich dachte natürlich schon, dass auch PI vielleicht nicht so ganz unberührt bleiben kann. Man betreibt noch keinen Schuldkult, wenn man bedingungslos Israel ist, aber man ist in großer Gefahr.

  8. Musk ist vor allem Social Engineer und spielt mit den Leuten das gute alte good cop bad cop game, leider fallen zuviele darauf herein, Elon ist nicht auf unserer Seite, er spielt mit seinen alten paypal mafia Freunden wie Thiel in einem Team, und Musk und Thiel sind nicht wegen Donald so aktiv bemüht, es ist nur wegen Vance der nächste Präsident, der transhumansit Präsident der agenda 2030. Dieses oder nächstes Jahr wird CDBC udn digital ID reingedrückt, fehlt nur noch ein passendes Event, wie z.b. was Gates in 2022 übte, Ausbruch ist Oktober 2025 das Übungspdf findet man wenn man sucht „spars hopkins pdf“ sicher alles nur eine Chance aber ohne solch ein Event wird es schwer fallen alles bis 2030 zu verwirklichen..

  9. Zur“ Verteidigung des Eigenen“:

    Home OFFICE
    Kalendereintrag 9-13 Uhr Friseur Strähnchen machen
    löst Unternehmerdebatte aus.

    https://www.bild.de/geld/wirtschaft/debatte-um-homeoffice-chef-kritisiert-friseurbesuch-waehrend-arbeitszeit-6798910d3205537d00c73345

    Was bilden die sich eigentlich ein?
    Sind die Frauen Sklaven?

    Sie sollen gut aussehen, im Home Office dürfen sie wohl verschlampen?

    Wann soll eine Frau denn zum Friseur gehen? Gar nicht?
    Nachts?? Wenn der Friseur zu hat?
    Auch ein Friseur will mal nach Hause.
    Strähnen sind halt eine längere Sache!
    Zahnarzt muss ja auch sein?

    Da muss man halt sagen man geht zum Arzt, oder sich abmelden wegen Unwohlsein.
    Anders geht das ja gar nicht!
    Eine Zumutung!

    Die einen liegen faul auf der PLAUTZE lassen sich Bürgergeld bezahlen, haben mit der Arbeit schon lang abgeschlossen,
    und DIE BERUFSTÄTIGE muss sich zum Friseur heimlich wegschleichen, so wie ein Dieb in der Nacht, oder so wie die Katze um die Hauswände schleicht, damit sie keiner sieht.

    Alles FRAUENFEINDLICH! KULTUR- und HYGIENEFEINDLICH!

    Das Arbeitsgesetz sollte einmal der NEUZEIT, genannt ZEITENWENDE angepasst werden,
    wo sich die Frauen nicht pudern, sondern waschen und pflegen.
    Das würde unseren grünen Bart- und Socken- Männern auch mal gut tun!!

  10. Selberdenker 28. Januar 2025 at 14:12
    „Sie haben aber Verantwortung dafür, dass man in ihrem Land frei leben kann.“

    Selberdenker 28. Januar 2025 at 14:23
    „Man darf den heute lebenden Deutschen nicht ständig die Verantwortung für die üblen 12 Jahre aufbinden…“
    ———————————————————-
    Ja was denn nun?

  11. OT
    Haramburg
    „Proteste gegen Timo Chrupallas Auftritt“
    Die „friedlichen Demonstranten“ vom „breiten Bündnis“ gegen Demokratie
    in Haramburg versuchten, die Teilnehmer am Betreten der Halle zu hindern,
    die Polizei hielt nur einen Weg hablherzig offen, Teilnehmern wurden angegriffen, und
    die Polizei nehm einige Randalierer fest und setzte einen Wasserwerfer ein.
    Traurige Realität 2025.
    „Es kam bei den Protesten zu mehreren Zwischenfällen. Wie ein dpa-Reporter beobachtete, gab es Handgreiflichkeiten, als Demonstranten versuchten, eine Absperrung zu überwinden. Die Polizei setzte auch einen Wasserwerfer ein. Zudem benutzten die Beamten mehrfach Pfefferspray, weil Demonstranten versuchten, Menschen am Besuch der AfD-Veranstaltung zu hindern.
    Q: WO

  12. „topas 28. Januar 2025 at 16:00
    Selberdenker 28. Januar 2025 at 14:12
    „Sie haben aber Verantwortung dafür, dass man in ihrem Land frei leben kann.“
    Selberdenker 28. Januar 2025 at 14:23
    „Man darf den heute lebenden Deutschen nicht ständig die Verantwortung für die üblen 12 Jahre aufbinden…“
    ———————————————————-
    Ja was denn nun?“
    Manchem fällt das „freie Leben für alle“ (und dass die Verantwortlichkeit dafür natürlich auch bei „allen“ liegt) genau erst dann ein, wenn das freie Leben „bestimmter“ bedroht ist. Solange das nur „allen“ so ging, war es in Ordnung.
    Und nein – ich bin keineswegs für das „freie Leben aller“ verantwortlich: spätestens seit Hobbes ist dafür vertraglich der Staat verantwortlich, den wir durchaus noch haben – auch wenn es nicht immer so scheint, der sich aber dafür teuer bezahlen lässt – von allen, deren Freiheit er beschützen müsste.

  13. Artikel: „Was sein Auftritt darüber hinaus bewirken wird, weiß ich nicht. Musk überschätzt natürlich mit amerikanischem Pathos maßlos die Bedeutung dieser Wahl; daß sie zu seinem AfD-Sieg führen wird, ist unwahrscheinlich.“
    ————————————————
    Nein, Musk überschätzt nicht die Bedeutung dieser Wahl!
    Musk hat gesagt, diese Wahl entscheide über das Schicksal Europas, vielleicht der ganzen Welt. Und das ist leider die Wahrheit, das hat Lichtmesz vielleicht noch nicht verstanden:
    Wenn die deutschen Wähler jetzt Merz, Scholz und Habeck wählen, dann befürchte ich, daß Merz das tun könnte, was er immer wieder angekündigt hat: Taurus schicken.
    Und dann wäre Europa im Krieg. Merz hat ja schon gesagt, daß er den Frieden nicht für wichtig halte (Zitat Merz: „Frieden?! Gibt’s auf jedem Friedhof.“).
    Krieg aber hat eine Eigendynamik, gerade Krieg mit der größten Atommacht der Welt.
    Ein solcher Krieg würde sicherlich das Schicksal Europas entscheiden, vielleicht sogar das der ganzen Welt.
    Mit dieser Wahl entscheiden die deutschen Wähler also wahrscheinlich über Krieg und Frieden. Sie werden – wieder einmal – gefragt, ob sie den Krieg wollen.
    Und wenn sie sich für „Ja“ entscheiden, dann hätte das möglicherweise fatale Konsequenzen. Deshalb ist gerade diese Wahl von so großer Bedeutung. Genau so bedeutsam, wie Musk es in seiner Rede gesagt hat. Es war leider gar keine Übertreibung.

  14. @Meusche Hustensaft 28. Januar 2025 at 17:02
    „Ja was denn nun?“

    Finde, die heutigen Deutschen können nicht für das Vergangene zur Verantwortung gezogen werden, sind jedoch dafür verantwortlich, dass Deutschland ein freies Land ist und bleibt.

    Grüße

  15. Mit Schuldkult ist wohl die Erinnerungskultur an den Holocaust gemeint. Psychologisch erklärbar ist, dass die Beschäftigung mit den Verbrechen Hitlers und seiner Gefolgsleute erst zur Abstumpfung und später zum Entlastungs-Antisemitismus führt. Den können wir gar nicht brauchen.
    Es ist viel wichtiger zu erkennen, dass Israel einen Kampf führt, der auch in europäischen Ländern immer gewalttätiger wird. „Nie wieder“ sollte auch heißen, nie wieder 1683, nie wieder Eroberung der spanischen Halbinsel, nie wieder sich feige wegducken vor der Gefahr der „Religion des Friedens“, der nur Unterwerfung sein kann.
    Im Übrigen lernen Menschen aus den Verbrechen der Nationalsozialisten gar nichts. Die Hamas hat jedenfalls am 7. Oktober nicht die richtigen Schüsse aus daraus gezogen.

  16. Tatsächlich eine großartige Rede

    Hauptsache, wir sollen dann nicht noch stolz in Russland einmarschieren. Selbstwahrnehmung muss auch gewahrt bleiben

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