Jens JessenJens Jessen, der Feuilletonchef der ZEIT, hat wieder zugeschlagen. In der Nummer 36 des Wochenblatts durfte er den oberen Teil der Aufmacherseite voll machen: „Jugend ohne Charakter“ steht da vor einem wuchtigen Ausrufezeichen und kündigt eine „Polemik“ an, die sich gewaschen hat.
Von Heribert Seifert*

Wir erinnern uns: Am Anfang des Jahres hatte derselbe Jessen den älteren Herren, den zwei eher ausländische Mitbürger zusammengeschlagen hatten, als einen jener „besserwisserischen Rentner“ identifiziert, in denen sich der „Prototyp des deutschen Spießers“ verkörpere, der „letztlich doch überall sein fürchterliches Gesicht“ zeige. Jetzt hat Jessen sich das andere Ende der Generationenkette vorgenommen und versetzt sich in Zorn über die „traurigen Streber“ unter den „Studenten, deren Berufswünsche Geld und Sicherheit heißen“, ekelt sich vor „angehenden Künstlern, die keinen Charakter, sondern nur Erfolg auf dem Markt suchen.“

Jessen schreibt sich in Rage: Eine ganze Generation habe komplett versagt, nicht bloß, weil sie sich „leichtfertig und bedenkenlos“ anpasst an die schlechten Verhältnisse, sondern auch, weil sie darüber hinaus kräftig daran arbeite, die Gesellschaft vollends auf den Hund zu bringen: „Die Verblödung der Künste, die primitiven Scherze der Fernsehunterhalter, die verächtlichsten und zynischen Werbesprüche, sie wurden nicht von verdorbenen Greisen, sondern von den Jungen und Jüngsten vollbracht.“

Und so geht es weiter in dieser Zeitdiagnose, mit einer argumentativen Treffgenauigkeit, der gegenüber eine Blockbusterbombe als Instrument der Mikrochirurgie erscheint. Tollkühne Vergleiche rauschen dem Mann in die Tastatur: Früher war alles besser, da gab´s den schönen „Idealismus“ der Jugend, der sich als „Nein zu Kompromiss, Anpassung und Geschäftemacherei“ äußerte. Und damit der geneigte ZEIT-Leser auch nicht in Unkenntnis bleibt, welche heroischen Zeiten gemeint sind, stellt Jessen klar: „Der Idealismus der Jugend war immerhin so stark, dass die sozialistischen Diktaturen, sofern sie nur ein Heilsversprechen machten, darauf bauen konnten.“

Recht hat er: Jener „Idealismus“, der nicht nur „die Jugend“, sondern auch reifere Semester zu fanatischen Freunden des Gulags und anderer Formen des Massenmords werden ließen, ist heute bei jungen Menschen noch nicht wieder gesellschaftsfähig. Es stimmt auch, dass jene Feiertage des kollektiven Irresseins ein wenig aus der Mode gekommen sind, bei denen BaföG-alimentierte junge „Idealisten“ solche Heilsversprecher wie Mao, Pol Pot und Che Guevara auf den Straßen und auf „teach-ins“ hochleben ließen. Vom ultimativen „Idealismus“ der Baader-Meinhof-Gang ganz zu schweigen. Gewiss, Attac müht sich wacker, räumt Jessen ein, aber irgendwie fehlt ihm dabei offenbar jener Schwung und der Wille, das Große und Ganze vollends umzustürzen, der die historischen Exempel antrieb, an die er sich deshalb lieber erinnert.

Wie kommt ein solcher Unfall auf die erste Seite des Blattes, das sich doch als intellektueller Nadelstreifen der Republik versteht? Jessens Rentner-Rüpelei war immerhin nur auf seinem „Videoblog“ erschienen. Den ganzen Mann dort mit seinen fahrigen Gesten zu sehen und seinem hilflos-wirren Gestammel zuzuhören, erregte damals eher Mitleid. Solche verwirrte, etwas zauselige und im Äußeren leicht vernachlässigte Herren findet man sonst nur auf den Pflegestationen der besseren Seniorenheime, und wenn sie sich zu sehr exaltieren, sollte man ihnen übers Haar streichen und sie beruhigen: Gleich kommt die Schwester und bringt das Essen. Und wenn alle brav sind, gibt´s Dienstag und Sonntag auch den trocknen italienischen Weißwein. Dann wird alles wieder gut.

Jetzt ist Jessens Selbstvernichtung Aufmacher der ZEIT. Offenbar hält man dort die stark ins Trottelige spielende Faselei für werbewirksam. Was für ein Milieu soll da angesprochen werden? Es ist das immer noch herrschende juste milieu aus Rot und Grün, dem sich in Teilen des Landes auch Schwarz nur zu gierig beimischt. Längst zählen nicht mehr nur die sogenannten „68er“ dazu, sondern auch all die, die ihre Biographien so erfunden haben, dass sie sich getrost dazu rechnen können, selbst wenn das der Geburtsjahrgang gar nicht hergibt. Sie verbindet das zähe Kleben am „Peter-Pan-Syndrom“, wie die Zeitschrift de:bug jüngst spottete und damit den entschlossenen Willen meinte, den Schritt zu einer realitätstüchtigen Wahrnehmung der Welt auch mit grauen Haaren trotzig zu verweigern. Das muss man sich freilich leisten können, aber in diesem Milieu sind sie alle längst arriviert und bevölkern die Wärmestuben des öffentlichen Dienstes, des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und anderer Medien, lassen sich, wenn die Gelegenheit günstig ist, auch von russischen Autokraten aushalten. Wo sie politisch wirksam waren, haben sie Chaos und Konfusion hinterlassen, ohne jedoch von einer Spur Selbstzweifel gepeinigt zu werden. Satt und selbstgerecht sehen sie mit dem Tunnelblick frühreifer Greise auf die Welt ringsum, die sie schon lange nicht mehr verstehen, weil sie sich immer noch nicht nach den Blaupausen ihrer „Utopien“ verändern will.

Als Betriebsnudeln der Kulturindustrie verwechseln sie den inszenierten Schwindel von „Rebellion, Hype und Massenanerkennung“ (so de:bug) mit der Durchsetzung von „Aufklärung“ und „Fortschritt“. Habituell „kritisch“ sind sie, wenn es darauf ankommt, in peinlicher Hosenschlitzriecherei Abweichungen von der zur herrschenden erklärten Meinung zu identifizieren. Sonst kennt ihr Konformismus keine Hemmungen. Sie glauben bedingungslos dem faulen Zauber ihrer großspurigen Posen und Versprechen, sind der Suggestion der eigenen Phrasen in einem Narzissmus ohne Grenzen erlegen. Es übersteigt ihre Vorstellungskraft, dass jüngere Zeitgenossen keine Lust mehr haben an den steilen Feuilleton-„Debatten“, in denen es angeblich immer ums Große Ganze geht, während in Wirklichkeit nur Aufmerksamkeit abgeschöpft, „Diskurshoheit“ gesichert und dem Publikum eine Show vorgespielt wird, die mühelos den Vergleich mit dem Nachmittagsprogramm deutscher Privatsender aushält. Ihren bevorstehenden Abgang können diese Feuilleton-Helden nur als Ende der Geschichte verstehen, weshalb Jessen denn auch barmt, dass diese Jugend in einer „Depression“ stecke, „die von der Zukunft nichts erwartet.“

Das ist die Mischung aus ignoranter Aggression und Greinen, die früher einmal Franz-Josef Degenhardt in „Wenn der alte Senator erzählt“ besungen hat. Jessen und Co. sind ihren einstigen Lieblingsfeinden schon lange zum Verwechseln ähnlich. Sie wissen es nur nicht. Leise rieselt der Kalk.

*Der Beitrag erscheint in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Gegengift.

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82 KOMMENTARE

  1. Was Jessen unter Rebellion versteht, hat man ja gesehen: hinterm Ofen zu hocken und Opfer von Gewalttaten zu verhöhnen. Nein danke.

  2. Ich hätte gern ein paar objektive Meinungen zur vermutlichen Sicherheitslage für die Teilnahme am Anti-Islamisierungskongreß. Haben nicht Schramma und Konsorten die Situation mittlerweile so sehr angeheizt, dass da auch gut und gern Molotow-Cocktails auf den Veranstaltungsplatz fliegen könnten? Türkenfritz spricht von 60.000 Gegendemonstranten und die anwohnenden Mohammedaner hat er ja auch noch mal ganz persönlich angeheizt.

    Wird man da eigentlich von einer Garnison der Bundeswehr beschützt werden, gegebenenfalls durch Kampfhubschrauber aus der Luft? 🙂

  3. So wenig, wie die Intensivtäter das Problem sind, sondern die Riehe-Richter, die sie lassen, sind die Jessens das Problem.

    Das Problem ist, dass jemand ihnen Raum für diese ausgekippte Gülle gibt.

    Nach den menschenverachtenden Äußerungen im Fall der U-Bahn-Schläger hätte der keine 24 Stunden mehr zum Blatt gehören dürfen. Dann hätte er diese Sch… in irgendeinem kostenlosen Sonntagsblatt erzählen können.

  4. Einer sehr treffende Analyse der Alt-Linken, die es sich seit Jahrzehnten an den öffentlichen Trögen gemütlich gemacht haben und sich nun bald auf ihre üppigen Pensionen freuen dürfen… alles schön bezahlt von den deutschen Steuerzahlern, die sie doch so sehr als kleinbürgerliche Spießer verachten. Erinnert mich alles an meine ehemalige Filmprofessorin Claudia von Alemann, eine typische links- und frauenbewegte Filmemacherin, die keinen einzigen „Film“ ohne ihre Freunde in den deutschen Filmfördergremien hätte machen können. Feministisch bis ins Mark… und doch liebte sie es, ihren männlichen Filmstudenten öfter mal ihren Venushügel in den Nacken zu drücken… sexuelle Belästigung ist ja nur, wenn´s andersrum ist, gell, Claudia?

  5. OT

    Jetzt hat die Polizei auch die beiden anderen Beteiligten an dem Angriff auf den Konstanzer Basketballspieler Lars Menck ermittelt.
    Der Haupttäter hat sich ja in sein Heimatland absetzen können. Man erfährt jetzt auch, dass dies die Türkei ist.
    Gegen ihn sind zwischenzeitlich bei der Polizei mehrere Anzeigen eingegangen, er soll immer wieder Menschen verprügelt haben, die Opfer trauten sich jedoch bisher nicht, gegen ihn Anzeige zu erstatten.

    Daran sieht man die Rechtlosigkeit, die in Deutschland inzwischen herrscht. Macht man bei Muselkriminalität Anzeige, ist man sich vor diesen Musels des Lebens nicht mehr sicher. In einem Rechtsstaat muss der Täter fürchten, angezeigt zu werden, in unserem von MultiKulti-Ideologen regierten Staat hat der Täter von einer Anzeige wenig zu befürchten, das Opfer aber um so mehr.

    MMn war es für die Polizei leicht, die Täter ausfindig zu machen, weil Lars Menck in Begleitung zweier Personen war, die die Täter gut erkannt haben müssen, und weil solche Täter meist polizeibekannte Multikriminelle sind, auch wenn viele ihrer Straftaten der Polizei nie bekannt werden.

    Zu ihrer kriminellen Vorgeschichte macht der Südkurier jedoch keine Angaben, genauso wenig zur Nationalität der beiden Mittäter. Der eine ist geknastet, den anderen ließ man wieder laufen.
    Kommentator Gandalf meint, im Polizeibericht sei der eine Nordafrikaner und der andere Osteuropäer.

    http://www.suedkurier.de/region/teaser/konstanz/art3655,3420206

  6. Gegen die Jugend wettern? Is das nich spießig?
    Gehört vielleicht mal gehörig in der U-Bahn zusammengeschlagen, damit er wieder klar denkt?

  7. Jessen und Co. sind ihren einstigen Lieblingsfeinden schon lange zum Verwechseln ähnlich. Sie wissen es nur nicht. Leise rieselt der Kalk.

    Wir erleben die Animalfarm im echten Leben! 😀

    Die Schweine von 68 und ihre Ferkel sind von den Menschen nichtmehr zu unterscheiden!! 😀

  8. Der Jessen.Irgendwie mag ich den.IRGENDWIE.

    Naja, in manchen Punkten muss ich Ihm ja recht geben, aber der PI Beitrag dazu -der ist Klasse!

    Folgendes Zitat würde ich gerne mal beobachten !

    „Habituell „kritisch“ sind sie, wenn es darauf ankommt, in peinlicher Hosenschlitzriecherei Abweichungen von der zur herrschenden erklärten Meinung zu identifizieren.“

  9. Geniale Beschreibung dieser Alt-68 er. – Gratulation!

    Vielleicht liegt die Ursache dieses geistigen Amoklaufs in der Einsicht, dass sich das biologische Zeitfenster langsam zu schließen scheint und dieser ganze 68-er Spuk früher oder später, ohne wirklich Spuren hinterlassen zu haben, der Geschichte angehört.

  10. Hat solche Leute Franz Josef Strauß nicht mal als „linke Ratten“ bezeichnet ? So was von verlogen und verkommen ? Was soll mit Menschen schon passieren, wenn man ihnen Würde, Gott und Werte nimmt, was soll schon übrig bleiben außer Materialisten pur ?
    Und wer war für diese innere Demontage denn schon seit 68 zuständig ?
    Doch die Linken !
    Und jetzt sich ausheulen, ich freue mich so, wenn diese kaputten Freaks endlich sich in die Rente verdrücken.
    Und selbst von dort aus bleibt noch die Chance zu konstruktivem Tun:

    Die Klappe zu halten, ein für alle mal.

  11. Nächstens schreibt Jessen über sich. Der Artikel wäre dann sehr kurz:

    „Ich hole meine Inspiration im Chianti, und ich kann nicht genug davon bekommen.“

  12. #9 Meister Eder

    Ulfkotte wir definitiv nicht am 20.09.08 in Köln sprechen.

    Der hält wieder einmal seine eigene Konferenz im stillen Kämmerlein ab…aber ohne Pro Köln/NRW

  13. Aktuelles von der Jugend ohne Charakter

    Köln – Linie 125
    Fahrgast vermöbelt Busfahrer
    Heftiger Zwischenfall in der Linie 125: Weil der Busfahrer einen Fahrgast bat, die Musik leiser zu machen, gab es Dresche – und alle Fahrgäste flohen aus dem Bus!

    Es war kurz vor neun am Montagabend. An der Haltestelle „Herstattallee“ stieg ein junger Mann (Südländer, Bodybuilder, zwischen 20 und 25) ein, setzte sich auf den Platz hinter dem Fahrer.

    Zu laut hörte er dabei Musik, sodass der Fahrer ihn ermahnte. Vergeblich. Es folgten lange Diskussionen mit dem Fahrer, ein Streit, Beleidigungen.

    Dann griff der Fahrer zum Mikrofon, sagte durch, dass er die Fahrt gleich unterbricht und die Polizei ruft. Als er an der Haltestelle „Otto-Müller-Straße“ anhielt, ging’s rund: Der Fahrer bekam Dresche!

    Der rabiate Fahrgast schlug und trat denn 33-Jährigen. Er war so brutal, dass alle Fahrgäste flohen – nur einer drohte, die Polizei zu rufen. Da hörte der Prügler auf und ging in aller Seelenruhe in Richtung Robert-Koch-Straße weg.

    In diesem Zusammenhang bittet die Polizei Zeugen von Vorfällen dieser Art:
    • Schauen Sie nicht weg, sondern machen Sie lautstark auf eine solche Situation aufmerksam!
    • Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr!
    • Rufen Sie sofort die Polizei (Notruf 110) oder fordern Sie andere dazu auf!
    • Schließen Sie sich mit anderen zusammen und leisten Sie gemeinsam Hilfe!
    • Stellen Sie sich als Zeuge zur Verfügung und helfen Sie damit, Straftaten aufzuklären!

    Express-Köln-Online

  14. Neue Desinformationskampagne gegen Anti-Islamisierungskongress von pro Köln und pro NRW

    Der politische Gegner hat offenbar zwischenzeitlich seine Taktik modifiziert und verfeinert. War es zunächst sein Ziel, den islamkritischen Kongress mit europäischer Dimension im Herzen von Köln koste es was es wolle zu verhindern, hat er offenbar eingesehen, dass dies in einem demokratischen Rechtsstaat so nicht möglich ist. Nunmehr soll mit gezielten Falschmeldungen für Verwirrung gesorgt werden. Es wird dreist wider besseres Wissen behauptet, dass angekündigte Redner nicht zu der Manifestation erscheinen werden. Die europäischen Referenten des Kongresses erhielten in den vergangenen Tagen unzählige Anrufe bzw. e-Mails mit dem Inhalt, ob es denn stimme, dass sie am 20.09.08 an einer „Neonazi-Veranstaltung“ mit tausenden gewaltbereiten Skinheads teilnehmen würden. Ziel dieser Aktion war es offenbar für Verwirrung zu sorgen und es sollten Absagen von Referenten provoziert werden.

    Diese Rechnung wird letztendlich natürlich nicht aufgehen! Es liegen zwischenzeitlich für den Kongress ca. 150 Zusagen von rechtspopulistischen Politikern aus ganz Europa vor. Selbstverständlich wird auch eine große Delegation aus Frankreich wie angekündigt am Kongress teilnehmen. Gegenteilige Bekundungen sind schlichtweg falsch. Die Kontakte laufen ausschließlich über das europäische Parlament und die dortigen Büros der rechtspopulistischen europäischen Mandatsträger.

    Wir lassen uns daher auch von fragwürdigen Presseveröffentlichungen nicht verunsichern. Wir werden an diesem Wochenende die mit Abstand größte islamkritische Veranstaltung im Herzen von Köln gemeinsam mit unseren europäischen Partnerorganisationen durchführen.

    Wir bedanken uns insoweit noch einmal ausdrücklich insbesondere bei der österreichischen FPÖ sowie dem flämischen Vlaams Belang für die ungeheuere Unterstützung bei der Vorbereitung und bei der Organisation dieser Großveranstaltung.

    Ein gemeinsamer Auftritt so vieler hochrangiger europäischer und demokratischer legitimierter Rechtspolitiker hat es in Deutschland so noch nicht gegeben und manch ein Medienvertreter wird sehr überrascht sein, wen er alles an diesem Kongress-Wochenende bei uns in Köln antreffen wird.

  15. Liste der Redner:
    Hauptkundgebung: Nein zur Islamisierung! Nein zur Kölner Großmoschee!

    Ort: Heumarkt, Köln

    Zeit: 12.00 Uhr, Samstag, 20. September

    Es sprechen:

    Henry Nitzsche, Mitglied des Deutschen Bundestages

    Filip Dewinter, Vlaams-Belang-Fraktionsvorsitzender

    Mario Borghezio, Europaabgeordneter der italienischen Regierungspartei Lega Nord

    Markus Beisicht, Vorsitzender der pro-Bewegung

    Jean Marie Le Pen, Vorsitzender des Front National

    Andreas Mölzer, FPÖ-Europaabgeordneter

    uvm.

  16. „Studenten, deren Berufswünsche Geld und Sicherheit heißen“

    Nee, am besten den Wunsch haben, arm und voller Ängste zu leben. Sagt gerade einer, der für die Zeit arbeitet. Wieso sucht er sich keinen 1-€-Job?
    Das, was er an der heutigen Jugend kritisiert, geht allein auf das Konto der antiautoritären Scheiss-Erziehung seiner Generation.

  17. #14 david ben gurion (16. Sep 2008 19:31)

    Geniale Beschreibung dieser Alt-68 er. – Gratulation!

    Vielleicht liegt die Ursache dieses geistigen Amoklaufs in der Einsicht, dass sich das biologische Zeitfenster langsam zu schließen scheint und dieser ganze 68-er Spuk früher oder später, ohne wirklich Spuren hinterlassen zu haben, der Geschichte angehört

    Na du bist mir gut.

    Die 68er haben nicht nur Spuren hinterlassen, sondern Deutschland auf den Kopf gestellt.

    Sie bestimmen, was politisch korrekt ist und sie diktieren den mainstream.

    Der Muku-Wahn ist auch auf ihrem Mist- Mist gleich Hirn- gewachsen.

  18. @ #4 Meister Eder

    Teilnahme am Anti-Islamisierungskongreß:

    Wird man da eigentlich von einer Garnison der Bundeswehr beschützt werden, gegebenenfalls durch Kampfhubschrauber aus der Luft?

    Meintest du beschossen?

  19. #9 Meister Eder

    Ulfkotte spricht bestimmt nicht, der hat sich doch letztes Jahr, eine Woche nachdem er in der Vlaams Belangs Zentrale dem Vlaams Belang vor laufender Fernsehkamera für die freundliche Unterstützung gedankt hat, öffentlich empört von diesen „rechtsradikalen trittbrettfahrern“ distanziert, mit denen er noch nie was zu tun gehabt haben wolle.

    Das war schon ein ziemlich cooler Stunt. Und selbstverständlich distanziert er sich auch vom pösen pösen Kölner Anti-Islamisierungskongress.

    Aber gute Bücher schreibt er, dass muss man ihm lassen.

  20. @ #21 onrop

    “Studenten, deren Berufswünsche Geld und Sicherheit heißen”

    Sagt gerade einer, der für die Zeit arbeitet.

    Ha ha – sehr schön erkannt – die ZEIT, das linksrevolutionäre Kampfblatt unter Marion Gräfin Dönhoff!

  21. Dieser Artikel lässt mein Herz lachen! Beißend geschrieben – man möchte mit der Zunge schnalzen. I wo, ich schnalz‘ einfach mal! Leider schmeckt’s im Abgang etwas schal, nicht des Inhalts, sondern der präzisen gesellschaftlichen Verortung der betriebsblinden Schwachköpfe á la Jessen, Heitmeyer und Roth wegen. Die bekommt man leider so schnell nicht weg. Bis zur biologischen Lösung fließt noch viel Wasser den Rhein runter, und bis dahin wird umso mehr Schaden angerichtet werden. Was nun tun? Auf die reinigende Kraft des Marktes hoffen?

    fnord

  22. Achtundsechziger und ihr Scheitern!

    40 Jahre 1968.

    Berufen wie kaum ein anderer, spricht der deutsche Historiker Götz Aly all das aus, was die „Bewegung“ so lächerlich und ungenießbar macht: die blinde Autoritätsgläubigkeit. Den Idolen an den Lippen hängen. Das einfache Weltbild – schwarz – weiß. Der Führer-Komplex. Die Bereitschaft zur Gewaltanwendung. Die krude Rechtfertigung und Verniedlichung von Gewaltanwendung. So gesehen waren die 68er nichts anderes als die Fortsetzung der Deutschen Dreißiger Jahre. – Unter der Flagge der Befreiung. Illusionär bis zur totalen Selbstlüge. Kein Zufall, dass gerade in Deutschland und Italien – zwei Länder mit zuvor faschistischen Staatssystemen, die von außen überwunden werden mussten – die Revolte ihre schlimmste Ausprägung erfuhr. Mit Mord und Gewalt. Während 68 in Kalifornien, Frankreich und anderswo eine vergleichsweise harmlose politische Mode darstellte.
    Was die deutschsprachigen 68er im Besonderen auszeichnet, ist ihre Einigkeit im Profiteurswesen. „Immer auf der besseren Seite“. „Diese Generation war die erste, die es sich leisten konnte, ihre Jugendzeit – definiert als von Arbeit und Verantwortung entlasteter Lebensabschnitt – beträchtlich auszudehnen. Dank des damals dichten Sozialgeflechts schafften es viele, ihre luxurierende Jugendexistenz bis ins hohe Mannes-und Frauenalter fortzuführen. Die Freundinnen und Freunde der erschlichenen Sozialhilfe, des gelegentlichen Versicherungsbetrugs, die mit 40 Jahren frühpensionierte, vormals kommunistische Lehrerin, die sich bei ehedem vollen Bezügen in eine Landkommune zurückzog – sie alle zählten lange zu den Figuren der linksradikalen Gemeinde, die sich dank ihrer selbsttüchtigen Schläue allgemeiner Achtung erfreuten. Heute schweigen die meisten verschämt. Nach 1989 geriet der Parasitenstolz in Misskredit.“
    1989 zerbröselte die DDR, plötzlich fand man sich mit Intellektuellen in einer gemeinsamen Republik, die tatsächlich Freiheit meinten, wenn sie Freiheit sagten. Und nicht nur die eigenen Pfründe in den zahlreichen Reservaten der staatlichen Linken im Blick hatten. Eine Wiedervereinigung, die den satten Profiteuren der Revolte soviel neuen Verteilungskampf gebracht hat, die wollte bei den westlichen Altrevolutionären niemand. Noch schlimmer: Plötzlich war die politische Klugheit, die die Voraussetzung für eine tatsächliche Befreiung darstellt, greifbar und offensichtlich. Das „System“, das die 68er bekämpften, hatte politischen Erfolg. Helmut Kohl, Kanzler der Einheit, war erfolgreich. Die 68er hatten ihre liebe Not, was sie dazu sagen sollten. Bis weit in die SPD hinein nur hilfloses Gestammel statt klarer Worte.
    Danach kam die überraschend kurze späte Blüte der 68er in höchsten Staatsämtern. Ehemalige Straßenkämpfer unter der Patronanz eines Zigarre rauchenden Kanzlers, der sich seine Mehrheitsbeschaffer nur schlampig angesehen hatte, bevor er mit ihnen gemeinsame Sache machte.
    „Das Generationenprojekt fand mit der Regierung Schröder/Fischer 1998 seinen späten Höhepunkt und sieben Jahre später sein bemerkenswert kraftloses Ende“, so der Chronist Aly messerscharf.
    Die Lehren für heute, 40 Jahre später? Die vielfach angesprochene Prinzipienlosigkeit, Wehleidigkeit und mangelnde demokratische und charakterliche Reife der Vertreter der „Bewegung“ ging es zuallererst um die Faulbetten in den staatlichen Institutionen. Der Marsch durch ebendiese Institutionen endete in einer gigantischen Lebenslüge. Zumindest in Deutschland sind die 68er politisch, historisch jämmerlich gescheitert.
    Manchen ging es auch um den feigen und sinnlosen „bewaffneten Kampf“, der Deutschland für Jahre lähmte. Dagegen ein anderes 1968: Von der Linken belächelt, wagten am Prager Wenzelsplatz des Jahres 1968 junge Tschechen, das Wort der Freiheit in die Tat zu setzen. Besetzten die russischen Panzer. Es ging um ihr eigenes Leben, also riskierten sie es. Sie setzten ihr eigenes Leben ein. Sie bedrohten kein anders Leben.

    Hab diesen Kommentar zwar vor einiger Zeit schon mal gepostet, habe mir aber erlaubt, ihn erneut einzustellen.

  23. HOSENSCHLITZRIECHEREI?
    Das passt zu Jessen wie die Faust aufs Auge!
    Warum besucht der Jessen nicht einmal wieder seine Selbsthilfegruppe?

  24. Die Dressurelite wird unruhig!

    Während die Bildung der linkspopulistischen Parteien Bürgerkrieg90/Die GrünInnen und SED/Die MauermörderInnen von den HohepriesterInnen der Jessens, Niggemeiers und Roth-Becks bejubelt wird (Jessen hat sogar ein Bild des MassenmörderIns Lenin in seinem Büro), darf sich in der politischen Mitte nichts tun, guckst Du aufgewühlte WAZ:

    http://www.derwesten.de/nachrichten/wr/westfalen/2008/9/16/news-77143762/detail.html

    Köln. Bedrohungskampagnen gegen Islam und Moscheebau scheinen für die extreme Rechte Erfolg versprechend zu sein. Die neue Partei „Pro NRW” versucht, dieses Thema populistisch für die kommende Kommunalwahl auszuschlachten.

    In vielen Städten werden daher Kreisverbände mit dem Vorsatz „Pro” gegründet. „Hier zeigt sich eine neue Form extrem rechter Propaganda – Rechtspopulismus im Gewand einer so genannten Bürgerbewegung”, beschreibt der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler von der Arbeitsstelle Neonazismus der FH Düsseldorf, die Situation. Er hat die Strategie und Methodik dieser neuen Rechtsaußen-Partei beleuchtet, die zu einem „Anti-Islamisierungs-Kongress” einlädt.

    Die Rechtsextremen machten sich mit neuen kommunalpolitischen Vereinigungen das Image der Bürgerbewegungen zu Nutze. „Pro Köln“ errang mit Islamfeindlichkeit und Hetze gegen einen Moschee-Bau 2004 vier Plätze im Stadtrat. Ein fünfter Sitz kam durch den Übertritt eines REP-Vertreters hinzu. Seither werde versucht, von Köln aus gesteuerte „Ableger“ mit dem Label „Pro“ in anderen Städten zu gründen.

    Forum

    Die Methoden der Nazis

    Diskutieren Sie mit anderen DerWesten-Lesern

    Zentrales Anliegen sei es, sich als zentrale Anti-Islam-Partei zu positionieren und so anderen Parteien wie NPD, DVU und Republikanern die Wähler abzugraben – aber ohne deren negatives Image zu übernehmen. Diese tummeln sich schon lange auf dem angstbesetzten Feld: Kampagnen wie „Wir lassen die Kirche im Dorf – und die Moschee in Istanbul” (Republikaner) oder lokale Ansätze wie „Rath statt AnkaRath – Moscheebau? Nein Danke!” (NPD) sind nicht neu.
    „PRO” noch nicht flächendeckend

    Das Besondere an „Pro NRW”: Sie versuchen, als Bürgerbewegung getarnt, in der Mitte der Gesellschaft Fuß zu fassen. Dabei versuchen sie, die Stigmatisierung als „extrem rechts” abzulegen. „Pro” setzt auf Themen wie Kriminalität, Korruption und Überfremdung. „Pro NRW” orientiert sich dabei an Rechtspopulisten wie Jörg Haider (Österreich) und Umberto Bossi (Lega Nord/Italien). Sie propagierten, Politik für Normalbürger, nicht für Randgruppen zu machen. „Pro Köln” war damit erfolgreich und präsentierte sich als Alternative zu „rotem Filz” und „schwarzem Klüngel”.

    Nun will „PRO” flächendeckend im Land Fuß fassen. Allerdings funktioniert dies noch bei weitem nicht, so Häusler. Die Strategie: „Sie versuchen, lokale Probleme im Kontext von Integrationsproblemen oder Moscheebau aufzugreifen und rassistisch zu kanalisieren.”

    In den Städten dürfe man die Konfliktthemen nicht aussitzen. Die Politik müsse rechtzeitig und präventiv vor einer möglichen Gründung von „Pro” in der jeweiligen Stadt aktiv werden, bevor diese mit Bürgerversammlungen oder Bürgerbegehren starteten. Besonders pfiffig war Münster: Ein lokales Antifa-Bündnis gründete spontan einen Verein mit dem Namen „Pro Münster”, bevor die Partei dort ihren Stadtverband gegründet hatte. Das „erfolgreiche Label PRO” wurde so blockiert und positiv besetzt.

  25. Nun, die jungen Leute, die dieser Jessen da anschiesst, werden sich den Namen schon merken und ihn auch berücksichtigen.

    Ein vollgefressenes und unappetitliches NICHTS, dessen Absonderungen durch besondere geistige Leere gekennzeichnet sind ;-), aber, die ZEIT hat nichts Besseres.

  26. #24 AchMachIchIhnPlatt (16. Sep 2008
    19:54)

    Na du bist mir gut.
    Die 68er haben nicht nur Spuren hinterlassen, sondern Deutschland auf den Kopf gestellt.

    Ok,Ok, die Betonung muss eindeutig auf „früher oder später“ gelegt werden.

  27. Peinliche 68er Rentner, die aus ihren Villen heraus die Jugend bepoebeln, warum sie denn nicht im Auslaenderghetto wohnen will!

    Lachhaft!

  28. #32 david ben gurion

    Du bist ein intelligentes Kerlchen, aber du machst es dir da zu einfach.
    Und auch der 68er Götz Ali macht es sich zu einfach.

    Die Nazis sind politisch gescheitert, die SED-Bolschewisten sind politisch gescheitert und auch die 68er sind politisch gescheitert.

    Aber dennoch beeinflussen die Weltanschuungen der Nazis, der SED-Kommunisten und nicht zuletzt die Weltanschauung der 68er die heutige Gesellschaft mehr, als es den freiheitlichen und demokratischen Deutschen lieb sein kann.

    Die Ideologie der alten SED-Kommunisten erlebt z.B. gerade eine Wiedergeburt.

    Ich wiederhole: die Ideologie der 68er bestimmt den mainstream und das, was politisch korrekt ist, weil die 68er – und mittlerweile ihre ideologischen Nachfolger- wichtige Zentralen der Gesellschaft gekapert haben.
    Medien, Schulen und Universitäten (Geisteswissenschaften) sowie Verwaltung und Justitz, befinden sich fest in der Hand der 68er.
    Ob sie nun Mitglieder der Union, SPD, Grüne oder Linke sind ist dabei unwichtig.

  29. Ja, da hat der Jens wirklich ne ganze Seite vollgemacht. Die Inkontinenz hat ihn ganz sicher schon ereilt.

    Und Degenhardt meint zum alten Senator weiter:

    „Er hat ein bißchen geraucht und getrunken, ein bißchen gekeucht und gelacht.“

    Die Zeit hat den Jens schon überholt. Nur seine ZEIT hinkt hinterher.

    Der Wind hat sich gedreht. Nur der Jens merkt es nicht mehr. Denn er ist auch inkompetent.

    Das ist die Gnade der frühen Geburt.

  30. @ #33 danton

    Warum besucht der Jessen nicht einmal wieder seine Selbsthilfegruppe?

    Na die wird ihn doch aufgestachelt haben: „Du, Jens, du musst denen mal sagen, dass du dir das nicht mehr gefallen lässt – immer nur kleine Artikel im Feuilleton – sag, du willst eine ganze Seite – sag du willst die ganze erste Seite!“

    „Aber das kann ich doch nicht machen, die werfen mich ja raus!“

    „Doch, das kannst du, das kannst du: Jens will die erste Seite, Jens will die erste Seite …!“

    Jens, zaghaft: „Ich .. will .. die erste Seite!“ – So kam das.

    (Was macht dein T-Problem?)

  31. Ausgerechnet diese windige Type, die einen fast tot geprügelten Rentner verhöhnt hat, spielt sich jetzt als moralische Instanz auf. Mein Gott, ZEIT, wie weit biste gesunken.

    Mal davon abgesehen: kennt auch nur einer von euch einen ZEIT-Abonnenten, der jünger ist als 65? Also ich nicht.

    Ich will nicht böse sein mit denen, aber der typische ZEIT-Leser 65plus hat im Normalfall nicht mitbekommen, dass die Zeiten der Anti-Schah-Demos vorbei ist und dass heute auch keine Ex-NSDAP-Mitglieder mehr Richter sind. Die haben schlicht nicht gemerkt, dass die Zeiten sich gewandelt haben und geben immer noch die Überlebensparolen von damals aus. Wenn man 40 Jahre praktisch immer auffm gleichen Stand bleibt (innerlich), dann ist das schon bitter. Das sind Leute, mit denen habe ich echt Mitleid, weil da oft totaler geistiger Stillstand zu verzeichnen ist. Absolut abschreckend, eine Horrorvision.

  32. #15 ZdAi

    Wie kommst Du auf Ulfkotte? Habe ich was verpasst?

    Nunmehr soll mit gezielten Falschmeldungen für Verwirrung gesorgt werden. Es wird dreist wider besseres Wissen behauptet, dass angekündigte Redner nicht zu der Manifestation erscheinen werden.

    Und dann sorge ich auch noch mit meiner Frage bzgl. Herrn Ulfkotte für weitere Verwirrung. Tut mir leid. Ich hatte das meiner Ansicht nach irgendwo gelesen, war aber vermutlich ein Irrtum. Ich bin sicher, die Liste der Redner ist auch so reizvoll genug.

  33. #9 Meister Eder (16. Sep 2008 19:28)

    Ulfkotte mag Pro Koeln nicht

    Er mag auch den Vlaams Belag nicht

    und auch nicht die FPOE

    Ulfkotte weiss, dass nur er allein den Schluessel zur nichtrassistischen Islamkritik besitzt (ok, Giordano vielleicht auch noch) und wird sich deshal mit seiner Christlich-oekologischen Partei (wir erinnern uns…) den Politbetrieb aufmischen und die Islamisierung eigenhaendig stoppen!

  34. #47 Deutsch-Indianer

    Ulfkotte weiss, dass nur er allein den Schluessel zur nichtrassistischen Islamkritik besitzt (ok, Giordano vielleicht auch noch) und wird sich deshal mit seiner Christlich-oekologischen Partei (wir erinnern uns…) den Politbetrieb aufmischen und die Islamisierung eigenhaendig stoppen!

    Bei allem Respekt für Udo Ulfkotte: er ist ein sehr guter Wissenschaftler und Autor, aber kein Politiker. Und auf seine Partei brauchen wir nicht warten, weil sie nicht kommen wird.

  35. Da zeigt er sich wieder, der schwitzende, schwabbelige 68er Hohlkopf. Sitzt mit seinem fetten Arsch und dem hängenden Kinn mit Festvertrag bei der Zeit und betrachtet die Welt unter Restalkohol. Wie peinlich.

  36. Nicht nur Jessen auch die Zeit sind Auslaufmodelle. Schaut doch mal deren Zielgruppe an und Herausgeber an. Rentner!

    Wer hat den sonst die Zeit- wahrlich ein trefflicher Name – mehrhunderseitiges Geschwurbel zu lesen, geschrieben von Rentner-Redakteuren wie Jessen. Lafontaine hat schon recht. Dann lieber Saufen, Fressen und Vögeln. Geradeheraus und intellektfrei.

  37. #49 Plondfair
    #47 Deutsch-Indianer

    Warum bloß meint jeder von denen, unbedingt seine eigenen Brötchen backen zu müssen? So wird das doch alles nichts.

    Bereits Giordanos Kritik am Anti-Islamisierungskongreß empfand ich als abwegig und vernagelt. Daß Herr Ulfkotte sie auch ablehnt, überrascht und enttäuscht mich noch mehr, zumal ich gerade angeregt sein neues Buch lese.

    Die Linke wird sich ob der Zerstrittenheit der Rechten vor Freude auf die Schenkel klopfen.

  38. @ civis

    Haste schön gesagt.

    Wenn mal Zeit ist, dann fertige ich mal ein Psychogramm an eines Durchschnitts-68er. Das große Thema dieser Leute ist nämlich schlicht: EITELKEIT (innerlich, nicht äußerlich, wie man an Jessen sieht). Die interessieren sich im Normalfall einen feuchten Käse für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit usw. usw., sondern wollen schlicht, dass man sie TOLL findet. Die labern nur über Menschenrechte vor Publikum (TV oder auch privates Publikum), weil sie sich was davon VERSPRECHEN.

    Das Schlimmste für solche Typen wie Jessen ist Kritik. Als Kritik kam, hat er ja gleich rumgeheult, dass im Internet jeder seine Meinung sagen könne.

    Jessen und Co. waren lange Mainstream. Mainstream ist immer beliebt und bekommt immer Zustimmung und Applaus. Jetzt wo die Rahmenbedingungen andere geworden sind, passen die alten Parolen nicht mehr. Wenn er könnte, würde er die Parolen jetzt umstellen und alles wäre wieder gut. Das geht aber nicht, weil er nicht aus seinem selbstbebauten Käfig rauskann, ohne sich selbst als Nazi bezeichnen zu müssen. Und zweitens ist er nach 40 Jahren desselben Parolendreschens viel zu unflexibel dafür, um mittels der neuen Rahmenbedingungen die aktuelle politische Situation resp. seine Ansichten neu verorten.

  39. Der Mann soll sein Geschmiere doch selbst lesen. Auf dem Klo.
    Sollte gleich zusammen mit seiner Polemik pümpeln. Dann haben sich beide gewaschen.

  40. #52 Meister Eder (16. Sep 2008 22:30)

    Na gut, weder Ulfkotte noch Giordano werde eigene Parteien oder Bewegungen aufmachen, so gesehen haben sie auch nicht den Spaltungseffekt, den sie haben koennten. Ich sehe das so: Wenn Ulfkotte oder auch Giordano den Islam medienwirksam aber auch zutreffend kritisieren sollten wir uns freuen, wenn sie gegen Pro Koeln oder PI staenkern sollten wir sie ignorieren. Fertig.

  41. #45 fnord

    Das Thema „Pakistan“ wird zur Zeit nicht recht beachtet- ist aber „Eine große Unbekannte“ !

  42. Keinesfalls
    Theo Retisch
    endlich einer, der sich traut, die lage zu beschreiben:

    Sozialphilosoph Peter Furth im Interview
    „Die 68er-Revolte hat eine Wächtergeneration hinterlassen“

    http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EFF55794CB90A4A8D8648FBFF1284655E~ATpl~Ecommon~Scontent.html
    05. August 2008

    Peter Furth, ehemals Professor an der FU, Doktorvater Rudi Dutschkes und geistiger Impulsgeber von 68, hat frühere Ideen verraten, um sich selbst halbwegs treu bleiben zu können. Für ehemalige Weggefährten ist er deshalb ein Abtrünniger und Verräter. Doch er selbst sagt: Wer einmal Aufklärer ist, bleibt Aufklärer.

    Herr Furth, Sie haben einst bei Adorno als studentische Hilfskraft gearbeitet, waren im Sozialistischen Deutschen Studentenbund aktiv und haben Rudi Dutschkes Promotion betreut. Heute kritisieren Sie die „Unterwerfungsbereitschaft“ und den „Konformismus“ auf der Linken. Was halten Ihre früheren Weggefährten davon?

    68 hat eine Wächtergeneration hinterlassen; man darf als jemand, der einmal als dazugehörig betrachtet wurde, nicht glauben, dass heute irgendetwas unbemerkt geäußert oder auch nur gedacht werden könnte. Ich bekomme E-Mails, Anrufe, Vorwürfe über Dritte. Es heißt, ich sei ein Abtrünniger und Verräter. Ich selbst war früher auch so: Meinen Schwiegervater, der als Jude und Sozialdemokrat in Buchenwald war, habe ich als deutsch-nationalen Bonzen gebrandmarkt. Das bereue ich heute. Er war einer der wenigen wirklichen Republikaner, der als Fraktionsführer im preußischen Landtag wusste, dass man für eine Republik Volk und Nation braucht. Ein Mann wie Tucholsky hatte nur Verachtung dafür. Er hat Weimar nicht wirklich verteidigt.

    Was genau stört die „Wächter“ an Ihnen?

    Ich glaube, es sind meine Hypothesen über die Rolle des Antifaschismus, den ich heute untersuche, wie ich in meiner Doktorarbeit in den fünfziger Jahren den Rechtsradikalismus untersucht habe. Meines Erachtens ist der Antifaschismus ein moralisches Herrschaftsmittel, das der Ausgrenzung von Andersdenkenden dient. Ein so erfolgreiches Instrument lässt man natürlich nicht so ohne Weiteres kritisieren. Die Achtundsechziger sind es schließlich gewohnt, kultureller Hegemon zu sein. Das macht dumm.

    Nicolás Gómez Dávila, ein reaktionärer Aphoristiker, schreibt: „Die subtile Interpretation jedes Ereignisses scheint dem Linken immer suspekt.“ Sind Linke einfältiger als Rechte?

    Im Allgemeinen kann man sagen, dass Linke genauso dumm oder so klug sind wie alle, die Weltanschauungen produzieren oder pflegen, um damit an Machtkämpfen teilzunehmen.

    Ist die Linke siegreich aus 68 hervorgegangen?

    Ohne Zweifel. Als Kulturrevolution hat 68 gewonnen, ihr Siegespreis ist die politische Korrektheit, die allenthalben zu einer semantischen Politik geführt hat. Nach ihrem Sieg haben sich die Achtundsechziger zurückgelehnt. Sie glaubten, nichts mehr dazulernen zu müssen. Ihr Problemstand kennzeichnet sich durch den inflationären Gebrauch der Vorsilbe Neo, eine Feindbezeichnung, die alles beim Alten lässt; überall Neoliberale und Neokonservative, bezeichnenderweise aber keine Neosozialisten. Die größere Lernchance in der Geschichte haben wohl eher die Verlierer.

    Sie selbst haben sich mit den Themen Erinnerung und Enttäuschung auseinandergesetzt. Lohnt es sich heute noch, an die Achtundsechziger zu erinnern?

    Oh ja! Aus 68 kann man zweierlei lernen: Zunächst, dass es eine unvermeidbare Differenz gibt zwischen dem, was man will und denkt, und dem, was ist und was wird. Aus Demokratisierung wurde Modernisierung, das heißt die Anpassung der Rollen und Mentalitäten an die Konsumverheißungen von Massendemokratie und entfesseltem Kapitalismus. Die Achtundsechziger haben in dem absoluten Glauben, moralisch im Recht zu sein, versucht, sich über die Conditio humana, über die Dinge, die Natur hinwegzusetzen. Kein Gott und keine Autorität, keine Rücksicht schien ihnen mehr nötig, der Mensch selbst war ihnen Weg und Ziel. Wer nicht auf dem Weg zur emanzipierten Menschheit mitmachte, wurde aus der Menschheit ausgegrenzt. Das ist etwas anderes, als aus einem Ruderverein geworfen zu werden.

    Was kann man noch von 68 lernen?

    Dass der Antiautoritarismus, der Grundzug der Revolte, brutal und destruktiv ist. Er verfolgt das Ziel, alle vermittelnden Instanzen zwischen dem Individuum und der Gesellschaft – Familie, politische und juristische Institutionen, Traditionen, Ethnien – zu entwerten. Die Folge ist, dass der einzelne unmittelbar und schutzlos den Kräften des Marktes ausgesetzt ist und nur die Stärksten überleben.

    Der Historiker Götz Aly hat zuletzt behauptet, es gebe Parallelen zwischen dem Jahr 1968 und dem Jahr 1933. Stimmen Sie damit überein?

    Man kommt nicht umhin festzustellen, dass der Achtundsechziger-Bewegung etwas Totalitäres anhaftete. Man könnte sagen: Wenn das „Dritte Reich“ und der Stalinismus die Tragödien waren, dann war 68 das Satyrspiel, das aber durch konfessionelle Tabuierungen die kathartische Bearbeitung der Tragödien eher behindert als gefördert hat. Nach 68 kann man sich jedenfalls vorstellen, dass es weiter Tragödien und ihre Satyrspiele geben wird.

    Das Attentat auf Dutschke hat die Achtundsechziger nach dem Tod Benno Ohnesorgs ein zweites Mal jäh mit der Realität konfrontiert. Nur mit Mühe hat Dutschke, der schwer am Kopf verletzt worden war, in den siebziger Jahren seine Doktorarbeit geschrieben. Inwiefern hatte ihn das Attentat verändert?

    Ich habe Dutschke 1967 kennen gelernt. Als er mit seiner „Subversiven Aktion“ in den SDS eintreten wollte, habe ich noch versucht, ein Flugblatt dagegen zu verfassen. Das war mir alles zu dadaistisch, zu anarchistisch, zu spontaneistisch, kurz: zu unsolide. Bei Dutschke gab es eine gewisse, mir damals verdächtig vorkommende politische Frivolität. Ich habe ihn als Volkstribun erlebt, der hemmungslos Affektlagen der Leute ausgenutzt hat, um Stimmung, um Mut zu machen. Das musste er auch. Es ging schließlich darum, Feuer in die Köpfe zu bekommen, um die Reste bourgeoiser Rücksichten wegschmelzen zu können. Ich fand das letztlich zu billig, weil es mir wie eine historische Reprise vorkam.

    Und dann in den siebziger Jahren?

    Da hatte er sich verändert. Eines Tages rief er mich an und fragte, ob ich seine Doktorarbeit betreuen könnte. Damals war ich schon Professor an der FU Berlin. Es war für mich klar, dass ich ihm die Bitte nicht abschlagen würde, ich fühlte mich den früheren SDS-Leuten nach wie vor verpflichtet. Bei unserer ersten Unterhaltung haben wir über Solschenizyn gesprochen. Der war für Dutschke ganz wichtig geworden für die Selbstkritik eines Sozialisten. Ich wollte mich damit eigentlich nicht beschäftigen, hatte Angst, meine Illusionen könnten zerstört werden. Solschenizyn war etwas, was ich gerne verleugnet hätte. Ich habe mich dann aber bald besonnen – und habe ihn gelesen.

    Eine andere wichtige Figur von 68, Bernd Rabehl, treffen Sie auch heute noch hin und wieder. Stört es Sie nicht, dass er zwischenzeitlich bei NPD-Veranstaltungen aufgetreten ist?

    Aus meiner Sicht steckt Rabehl immer noch im klassischen Dilemma der Achtundsechziger: Er ist auf der Suche nach einem Praxisanschluss für seine Theorie, kurz: nach politischem Einfluss. Offenbar ist er dabei auf die NPD verfallen. Ganz inkonsequent ist das nicht: Dutschke und er haben etwa den Sozialstaat immer im nationalen Rahmen gedacht. Das ist links, das ist nicht rechts. Ich halte dennoch Rabehls Versuch, Dutschke historisch zum Nationalrevolutionär und -sozialisten zu machen, für übertrieben, wie ich überhaupt finde, dass die Lehren, die Rabehl aus 68 gezogen hat, noch zu viel von den Achtundsechziger-Hoffnungen in sich haben. Aber ich will hier nicht als ein Wächter anderer Art auftreten.

    Rabehl hat 1998 vor der Münchner Burschenschaft Danubia, die vom Verfassungsschutz im vergangenen Jahr als „rechtsextrem“ eingestuft wurde, einen Vortrag gehalten, in dem er vor einer kulturellen „Überfremdung“ westlicher Gesellschaften warnte. Auch Sie haben dort 1998 referiert. Ist es dann nicht nachvollziehbar, dass Sie den Argwohn derer erregen, die über das Erbe von 68 wachen?

    Die „Bogenhausener Gespräche“ bei Danubia haben eine lange Tradition. In diesem Rahmen haben hervorragende Leute vorgetragen, die selbst unseren Wächtern gänzlich unverdächtig sind. Im Übrigen habe ich schon zu früheren Zeiten die links-ideologische Feindschaft gegenüber Burschenschaften für nicht angemessen gehalten und bin öfter dorthin gegangen, um mein Promotionsthema vorzutragen: Kampf gegen Rechtsradikalismus. Historisch stehen die Burschenschaften für Schwarz-Rot-Gold. Auch das wollte ich durch die Annahme der Einladung zum Ausdruck bringen. Die Burschenschafter wollten von mir ganz offensichtlich wissen, welche Rücksichtslosigkeit notwendig sei, um à la 68 Eingang in die öffentliche Wahrnehmung zu finden und schließlich kultureller Hegemon zu werden. An den Reaktionen auf meinen Vortrag merkte ich, dass sie enttäuscht waren. Das war ihnen alles viel zu skeptisch.

    Auch Horst Mahler zählt zu den Danubia-Referenten. Was halten Sie von seinen biographischen Brüchen?

    Man muss ihn wohl als Spätopfer der deutschen Geschichte interpretieren. Ich halte ihn für verwirrt. Was ja in Deutschland öfter das Schicksal eigensinniger Geister war.

    Gibt es überhaupt Achtundsechziger, die ihrer Linie treu geblieben sind?

    Viele SDSler sind so. Die meisten, die ich kenne, leben in Milieus, in denen sie nicht wirklich gefordert werden. Dass sie links sind, wird dort als interessant angesehen. Nichts nötigt sie weiterzudenken. Wo, wie bei den Achtundsechzigern, radikales Denken einmal alles platt gemacht hat, da wächst so schnell nichts Neues. Das Problem der Theorie-Praxis-Schere haben viele übrigens auf ihre Weise gelöst: Sie sind Lehrer geworden – Deutsch und Sozialkunde.

    Wie beurteilen Sie Lebenswege wie die von Otto Schily oder Joseph Fischer?

    Im Grunde sind sie wie die Schullehrer, nur mit mehr Macht ausgestattet.

    Wann haben sie sich von 68 losgesagt?

    Das war in den Jahren 1981 und 1982 und lässt sich an zwei Dingen festmachen. Ich war damals in der Friedensbewegung engagiert, bin dann aber bei meiner Untersuchung der Eskalationdialektik der nuklearen Abschreckung durch den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis zur Überzeugung gelangt, dass auch der Krieg zur Conditio humana gehört. Im menschlichen Zusammenleben gibt es Situationen, die eine Entscheidung mit Gewalt erfordern.

    Die zweite Schlüsselerfahrung?

    Die hatte mit meiner Zusammenarbeit mit Philosophen der Akademie der Wissenschaften in Ostberlin zu tun. Dort sollten zwei von mir geschätzte Kollegen als Abweichler aus der SED und der Akademie ausgeschlossen werden. Von Seiten der westdeutschen DKP setzte man mich unter Druck, die Vorgänge an der Akademie geheim zu halten. Die DKP wollte nicht, dass es im Westen zu einer Diskussion über die Schwierigkeiten der Intelligenz in der DDR kommt. Ich habe mich widersetzt, mit meinem Anspruch als linker Aufklärer war das nicht vereinbar. Ich besann mich auf den Antikommunismus, wie ich ihn in den fünfziger Jahren kennengelernt hatte und konnte von da an als Persona ingrata nicht mehr in die DDR einreisen.

    Sie haben nicht nur mit der Ostberliner Akademie der Wissenschaften kooperiert, sondern in ihrer Funktion als stellvertretender Vorsitzender eines Fachbeirats an der FU auch einen Brief an Erich Honecker gesandt, in dem sie gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann eintraten. Sind das Dinge, die Sie bereuen?

    Dass wir überhaupt den Brief geschrieben haben und dann auch noch an die Adresse Honeckers, bedauere ich, wie jemand, der eine Torheit zu beklagen hat, die er am liebsten ungeschehen machen würde. Die Kooperation mit der Akademie bedauere ich dagegen gar nicht. Da wollte ich, was ich immer noch so einschätze, ein wissenschaftliches Manko des Marxismus beheben: an Substanz herankommen durch die Einbeziehung der fundamentalen Kategorie Arbeit, gegen die kommunikationstheoretische Verdünnung des historischen Materialismus, etwa durch Habermas.

    Gibt es noch etwas, was Sie bereuen?

    Eine Sache gibt es, die ich sehr bereue: In der Zeit meines Heranwachsens habe ich so viele Berufe zumindest in der Vorstellung ausprobiert, aber Geld spielte dabei gar keine Rolle. Inzwischen habe ich festgestellt, dass es sehr viel Geld kostet, privat und damit frei zu sein. Wenn man weiß, dass man seinesgleichen nicht nur lieben kann, sondern fürchten muss, dann braucht man viel Platz um sich herum. Mein erstes eigenes Geld habe ich am Frankfurter Institut für Sozialforschung verdient. Ich war zwar nur studentische Hilfskraft, trotzdem bin ich abends als Letzter die Treppen vom Institut heruntergesprungen und habe gejubelt: „Hurra, ich bin am Institut für Sozialforschung!“

    Das Verhältnis der Achtundsechziger zu Adorno war schwierig. Er, der die Rolle der Studenten mit der der Juden verglichen hatte, sah sich plötzlich Vorwürfen ausgesetzt, er sei ein Reaktionär. . .

    Es gab einen Vortrag von Adorno an der FU. Dabei kam es zum Eklat, eine Provokation mit Luftballons, glaube ich. Am nächsten Tag gab es ein klärendes Gespräch. Adorno und wir, zwei oder drei SDSler. Ich fühlte mich gegenüber Adorno wie ein Verräter. Zwischenzeitlich habe ich das alles verdrängt. Ich kann die Situation überhaupt nicht mehr konkret erinnern. Offensichtlich ist sie mir zu nahe gegangen.

    Wo stehen Sie heute?

    Wer einmal Aufklärer ist, bleibt Aufklärer. Was ich versuche, ist eine auf den Arbeitsbegriff gegründete konservative Verteidigung des Marxismus. In der Geschichte der Arbeiterbewegung gab es immer starke Motive, traditionelle Gemeinsamkeiten und Loyalitäten zu bewahren, um zu verhindern, dass der Mensch zur bloßen atomistischen Arbeitskraft in einer Reichtumsmaschine degeneriert. Diese konservative Seite am Marxismus haben die Achtundsechziger verkannt.

    Sind Sie mit sich im Reinen?

    Wenn es gut im Leben läuft, wenn man oft genug enttäuscht wird, dann lernt man mit dem Älterwerden, Widriges eher zu ertragen und sich vom Wunschdenken zu verabschieden. Ich habe den Eindruck, dass ich spät, aber doch noch zu Verstand gekommen bin – auf der Suche nach existenziellen Kategorien des Lebens, nach der Conditio humana. Und ich habe gelernt, dass gegenüber dem Unternehmen „Idee“, weil es über die Lebenszeit der jeweiligen Menschen hinaus geht, Zurückhaltung geboten ist. Man kann also nur warnen vor dem Primat der Möglichkeit gegenüber der Wirklichkeit. Der moderne Mensch kann mit dieser Warnung aber nicht umgehen, er vermag zu viel.

    Würden Sie jungen Leuten dennoch empfehlen, sich einen linken Lebensabschnitt zu gönnen?

    Ich würde anders als Churchill – „wer mit zwanzig nicht links ist, hat kein Herz“, niemandem raten, links zu sein. Es ist immer anmaßend. Erst kürzlich waren junge Leute bei mir, die haben geredet wie wir damals beim SDS. Sie diskutierten über die Möglichkeit eines völligen Neuanfangs, einer Tabula Rasa oder Creatio ex nihilo. Da ist Skepsis geboten.

  43. An persönlichem Erfolg, sei es im Beruf oder in der Liebe, sind alle interessiert, an Fragen der sozialen Gerechtigkeit eine schwindende Anzahl.

    Wenn ein Journalisten-Zombi wie Jens Jessen von „sozialer Gerechtigkeit“ schreibt, bekomme ich Ausschlag. Sozial gerecht ist, wenn es dem Fleißigen gut und dem Faulen schlecht geht. Alles andere ist sozialistischer Mumpitz.

  44. Zu viel Wind um diesen Jessen.

    Für eine langweilige Jugend sind deren Eltern zuständig.

    Er gehört der Elterngeneration an, die selber zündelnd durch die Innenstädte zog, um ihrem Nachwuchs dann zum Fahrradfahren einen Sturzhelm aufzusetzten.

    Mit Scheuklappe, wie wir heute wissen.

    Klar ist unsere Kultur tot.

    Keine Künstler mehr. Keine Maler, Schauspieler, Musiker, die international irgendeine Bedeutung hätten. Philisophen? Intellektuelle? Dünn gesät.

    Ich zünde dem Jenssen ja fast eine Kerze an, daß dieser dies überhaupt bemerkt.

    Und klar, die anderen sind schuld. Diesmal nicht der Spießer-Renter, sondern die jungen.

    Es ist halt ein hartes Brot, so eine Zeitung zu füllen.

    E.Ekat

  45. #55 Deutsch-Indianer

    Gut gesprochen. Ich denke, Du hast vollkommen recht. Trotzdem wundere ich mir über Ulfkotte: Der Kongreß ist letztlich die konsequente Auslebung der Inhalte von „SOS Abendland“. Ach, egal. Ich habe irgendwann auch einfach keine Lust mehr, zu versuchen, die differenzierte Unterschiedlichkeit jeder Partei bezüglich eines einzigen Themas (Islam) zu verstehen: Pro, Giordano, NPD, Ulfkotte, Republikaner… Wir Menschen sind halt sture Rechthaber.

  46. #55 Deutsch-Indianer

    Metapher voraus: Wenn, z. B., Du keine Drogen magst, weil sie abhängig machen, und ich sie nicht mag, weil man dadurch die Kontrolle verliert, und Hans Meier sie meidet, weil sie Lunge und Gesundheit angreifen – dann könnten wir uns doch eigentlich alle ungezwungen zusammentun und schlicht und ergreifend allesamt keine Drogen nehmen – und sie gemeinsam verbannen und die anderen vor den Drogen warnen, oder?

    Wo ist das Problem?

    Ich käme doch nicht auf die Idee, zu sagen: Ihr dürft die Drogen nur aus dem Grund meiden, weil man durch sie die Kontrolle verliert. Meidet sie jedoch nicht deshalb, weil sie abhängig machen! 🙂

  47. ohh jj-
    ist schon eine ganz tolle leistung, die du da vollbracht hast…
    soviel stuss auf einem haufen…
    sag ist das eine begabung, oder kann man so etwas bei der zeit lernen, oder ist es doch irgendwie beides?
    sag mir jj, ist so etwas ansteckend, wenn ja kann ich mich dagegen impfen, denn ich möchte nicht so gaga werden wie du.
    fragen über fragen jj…

  48. Auch wenn man diesen Burschen lieber im sowjetischen Gulag sehen möchte,aber mit dem was er schreibt liegt er leider größtenteils richtig.Man siehts an den eigenen Kindern.Dabei ist nicht wichtig das Jessen einer der Verursacher dieser von ihm beschimpften Zustände ist,sondern seine durchaus brauchbare Beschreibung und Feststellung.Besäße die heutige oder wenigstens gestrige Jugend genügend Mut und Leben hätte es die Islamisierung,die Überfremdung,den Ausverkauf Deutschlands nie gegeben.“Deutschland braucht kluge Köpfe“.Von drausen. Gibt es ein erbärmlichereres Armutszeugnis,eine jämmerlicherere Bestandsaufnahme ?Goethe,Hegel,Nietsche,Heine,Braun,Planck, Otto,Diesel,usw.brauchen Nachhilfe in Sachen Kopf.Woher? Aus Indien,oder Korea,vieleicht Brasilien. Kommt zu Uns denn alleine schaffen wirs nicht…

  49. Opa erzählt von früher und Selbstfindung.
    Jessen ist der Prototyp einer Alt-68er-Ruine. Aber solche linken Frühvergreisten wie Jessen haben in Deutschland leider die mediale und politische Macht. Die muss zuerst gebrochen werden.

  50. Ich möchte nur all meinen Vorrednern hinzufügen:

    Am rechten Fleck hat die Intelligenz ihr Herz, auf die Linke jedoch passt mittlerweile am besten ein ganz kleines Wort: DUMM.

    Linke Politik, der Darwin-Award ist euch sicher im Angesicht des Islam!

  51. #55 Deutsch-Indianer

    Das hat sowas wie getrennt marschieren, vereint schlagen.

    Nur habe ich die Befürchtung, daß Ulfkotte und Giordano das Schlagen als das Ende ihrer Daseinsberechtigung fürchten.

    Deshalb sind sie gegen das Realisieren ihrer Gedanken. Sie wollen notgedrungen lieber alles am Köcheln halten. Kritik um der Kritik willen.

    Also Idealismus ist hier fehl am Platze.

  52. @43 Eurabier

    Gerade haben wir diesen Ihren comment entdeckt, Kommentator.

    Die Stürme zustimmender Bergeisterung zur Aussage von Helmut Schmidt wollen hier gar nicht abreißen.

    Danke für so viel Freude!

    Gruß
    pepe.

  53. @33 danton

    „Warum besucht der Jessen nicht einmal wieder seine Selbsthilfegruppe?“ – Tut er doch. Jeden Tag. Die ZEIT-Redaktion.

    @38 AchMachIchIhnPlatt

    Im Prinzip volle Zustimmung, n u r: Auch Du machst es Dir meiner Ansicht nach noch zu leicht. Ich bin auf PI vor einem Jahr gestoßen, und was mir seitdem immer wieder auffällt, ist, dass hier chronisch unter-schätzt wird, wie schwer das sein wird, sich gegen die, um das Schlagwort auch zu gebrauchen, „68er“ durchzusetzen.

    Denn: Es geht ja nicht nur biologisch lebende Personen – obwohl die schon schlimm genug sind, und man das ganze desaströse Ausmaß der geistig-seelischen Verwüstung, die sie als Befreieung nach wie vor verstehen, wahrscheinlich erst in Jahrhunderten (!) wird ermessen können. Sondern es geht im Kern darum, dass sie die Muster erschaffen und etabliert haben, nach denen diese Gesellschaft denkt und fühlt. Die veröffentlichte Gesellschaft allemal, und ein nicht unerheblicher Teil der tatsächlichen Gesellschaft eben auch (siehe Antifa, und die Nachwuchsorganisationen der Grünen, der SPD, der LINKEN – und natürlich die etablierte Eltern und Großeltern(= biologisch die eigentlichen 68er). Es geht hier nicht um „einige Zentren der Gesellschaft“ – es gibt zur Zeit schlicht kein einziges „Zentrum der Gesellschaft“, dass nicht Sprachrohr bzw. Schallverstärker des Denkens und Fühlens der 68er wäre. Jedenfalls fällt mir keines ein. Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Medien, Schulen, Universitäten… – die geben doch überall den Ton an. Oder hat sich da was geändert, was ich verpaßt hätte?

    Ich will PI und die anderen verwandten Blogs nicht madig machen, aber ich kann nur sagen: Realismus ist angesagt! Und an diejenigen, die meinen, der „Rentner(-journalist) Jessen“ und die „Rentner-Leser“ der ZEIT seien sozusagen schon aus biologischen Gründen eigentlich schon abgehakt und im Grunde kein Problem mehr, möchte ich die gleiche Empfehlung richten.

    Denn: In einer Demokratie zählen die Stimmen, die bei Wahlen auf die Parteien entfallen. Und die Gruppe der Rentner und derer, die es noch werden (in absehbarer Zeit) ist um einiges größer als die biologisch nachfolgenden Geburtsjahrgänge. Und wenn die noch dazu fleißiger zur Wahl gehen, als etwa die heutige Jugend (nur mal so als Annahme) kann sich der Prozeß der Überwindung von „68“ schon nur allein aus diesem Blickwinkel gesehen noch Jahrzehnte hinziehen.

    Von der Überwindung der etablierten Denk- und Empfindungsmuster habe ich noch gar nicht gesprochen. Da sind Artikel wie der obige vielleicht vielversprechend, aber dennoch nur erste Ansätze. Von einem Zustand, in dem „wir“ die Begriffe prägen bzw. die „kulturelle Deutungsmacht“ errungen hätten sind wir noch… – Gott, ich weiß nicht wie weit entfernt.

    Ja, sorry – ellenlange Postings sind nicht jedermanns Sache. Ich will auch niemandem den Mut nehmen; es ist eh schwer genug. Aber Unterschätzung – und die „68er“ und ihre nahezu totale Macht in dieser Gesellschaft werden nach wie vor unterschätzt – ist wohl die Garantie für Mißerfolg.

  54. „Wie kommt ein solcher Unfall auf die erste Seite des Blattes, das sich doch als intellektueller Nadelstreifen der Republik versteht?“

    Die Beantwortung dieser Frage liegt ja schon in ihr selbst begründet. Dieses Blatt ist das Sprachrohr der Nieten in Nadelstreifen dieser Republik. Und diese Republik hat längst die Abschaffung des deutschen Volkes beschlossen.
    Nun, es wird Zeit sich zu entscheiden zwischen der Idiotenrepublik und ihren Phrasen und dem Willen zu überleben – ohne sie. Denn mit diesem Staat ist kein Staat zu machen!

  55. In der Medizin spricht man in solchen Fällen von juvenilem Alzheimer (d.h. die Krankheit beginnt im vergleichsweise zarten Alter von 40-50 Jahren).

    Als alter Schnarchsack über die Jugend lästern? So etwas machen doch nur spießige Nazirentner (ts,ts,ts*kopfschüttel*). Da muß beim Jens aber schon einiges durcheinandergeraten sein.

    Die Krönung aber ist der Vorwurf des Sicherheitsdenkens aus dem Munde/der Feder/dem Maul jener EdelmenschInnen die seinerzeit ausgezogen sind, um sich fetten Posten im „Schweinesystem“ zu ergattern, um lebenslang auf höchstem Niveau von der „Staatsknete“ zu leben, die all diese bösen Nazispießer mit ihrer faschistischen Arbeit erwirtschaften.

    Mein alter Geigenlehrer pflegte in solchen Fällen von hirnloser und reflektionsfreier Bosheit von „teuflischer Chuzpe“ zu sprechen.

    Aber vielleicht ist es tatsächlich nur juveniler Alzheimer – ein Altersschwachsinniger schreibt fürs Herzl einer altersschwachsinnigen Leserschaft, die sich in dieser modernen, kaltgewordenen Globalisierungswelt ein wenig orientierungslos fühlt.

    Eigentlich schon wieder süß, irgendwie.

  56. Meine Güte,welche Art von Kritik sucht der Mann denn ? Wie soll man jemanden nennen der in seiner Stellung tätig ist und Kolumnen schreibt aber dermaßen blind ist ?
    Ich sehe vor mir das Bild eines „Idioten“ der bei -20 Grad nackt im prächtigen Wald steht,zetert daß es keine Bäume mehr gebe und über den spießige Textil-Konformissmus der bekleideten Waldarbeiter faselt während ihm die Eier abfrieren.

    In Grenzen mag er in seinen Aussagen recht haben, schießt aber gnadenlos und meilenweit über das Ziel hinaus. Den Typen wurmt insbesondere – wie schon die alten RAFler und K-Aktivisten in den 70igern, daß er weder Arbeiter,Angestellte noch Intellektuelle (abgeshen vom Bodensatz gewisser „“Geisteswissenschaftlicher““ Disziplinen) anspricht. Wen selbst die in Saft und Drang stehende Jugend seine Art von evolution als „Scheiße“ deklariert kann einem schon mal die Hutschnur hochgehen.

    Wie in den RAF-Zeiten findet er seine Anhänger inbesondere unter verwöhnten mit goldenen Löffeln im Arsch aufgewachsenen und verhätschelten Obere-Mittelstand-Gören.
    Eine Kientel die allem Anschein nach dermaßen unter Langeweile und Erziehungskomplexen leidet, daß die vielfach aus der selben Kaste stammenden Geistesgrößen vom Schlage bekannter Sozialarbeiterpussys, Richterinnen, Gutachterinnen aus dem Komplex des sich selbst befeuernden, milliardenschweren Sozial-ABM-Komplexes keine Aufnahme gewährleisten kann. An diese gerichtet:
    Lest weiter die Pamphlete dieses Vordenkers im Gülleturm während die, die euer Wohlergehen finanzieren und gewähleisten durch Euch gefickt werden.

  57. Ulfkotte will sich vermutlich nur nicht um jede Chance bringen im Fernsehen aufzutreten, dass ist halt die Macht der Medien. Die linken Journalisten oder politischen Gegner in der jeweiligen TV-Diskussion würden bei jeder Gelegenheit darauf hinweisen das er zusammen mit „Rechtsextremisten“ auf einem Kongress war. Vielleicht würde es auch die Verkäufe seiner Bücher hemmen, z.B. weniger Rezensionen in den Medien.

  58. Wer liest eigentlich DIE ZEIT? – keine Sau!

    Die Tage der 68er sind gezählt – was das betrifft bin ich optimistisch.

    Jessen ist ein alter Mann, und wie alle 68er Greise besserwisserisch, selbstgerecht, realitätsfern, rückständig weil überfordert mit
    dem Wandel der Zeit, mit einem Neid auf die jüngere Generation und der Unfähigkeit in Würde zu altern.

  59. Jessen kann nicht klar denken, er verwechselt ständig Ursache und Wirkung und er ist nicht im Stande, zu analysieren, dass es vor allem die Macht -und Herschaftsverhältnisse im Lande sind, die über unsere sozialen Verhältnisse, Familien, Kinder und natürlich auch über unsere Jugendlichen bestimmen und sie prägen.

  60. Man stelle sich mal vor, man habe solch einen Volltrottel als Vater. Arme bedauernswerte Kinder, falls er denn welche hat!

  61. jessen: das abgleiten in die psychopatholgie entwickelt sich oft schleichend, die unbewältigten postpubertären entwicklungsprobleme äußern sich nicht selten in einem bizarren auftreten in der öffentlichkeit. das kann man bei jessen und anderen angehörigen der 68er-versagergeneration in typischer weise nachvollziehen.

  62. Vorab ,den Jessen-Beitrag habe ich nicht gelesen, da ich nach seiner Verhöhnung des Opfers eines Gewaltverbrechens, ergänzt durch die Pauschaldiffamierung älterer Deutscher, keine Zeile mehr von ihm lese. Mir reicht es schon ,wenn ich hier auf der online sein verquollenes Gesicht ansehen musste. Auch ohne die Kenntnis seines Tirade gratuliere ich den beiden jungen ZEIT-Journalisten zu ihrer Entgegnung auf die „verquere Weltsicht einer Generation, die ihren Nachfolgern die eigenen antiquierten Maßstäbe aufzwingen will.“ So isses, schön und treffend formuliert. Mir war es von Anfang an klar, dass die Jessen-Tirade gegen ältere Deutsche ein Ausbruch von Selbsthass war. Schneller als ich erhoffte , hat er auch seinen jungen Kollegen in der ZEIT klar gemacht, dass er ein miesepetriger, missgünstiger Alter ist mit Nazi-Genen.

  63. Igitt, was ist denn das für ein ekelhafter Berufsjugendlicher?

    Sein Sohn lebt bestimmt lieber freiwillig auf der Straße als sich von seinem Vater so das Gehirn waschen zu lassen…

  64. #6 No-go-Area-fuer-Deutsche (16. Sep 2008 19:20)

    Ströbele ist eine lahme Ente. Für Länder wie Persoen ist die Drogenprohibition die beste Ausrede, die sie sich für ihre Sucht mit der Todesstrafe zu regieren wünschen können.

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