Der Zug zur AfD ist kein ICE, sondern eine Regionalbahn. Er fährt stündlich, langsam, aber stetig mit immer mehr Passagieren, die früher in der ersten Reihe bei der Union saßen.
Der Zug zur AfD ist kein ICE, sondern eine Regionalbahn. Er fährt stündlich, langsam, aber stetig mit immer mehr Passagieren, die früher in der ersten Reihe bei der Union saßen.

Von MEINRAD MÜLLER | Jahrzehntelang war die CDU die Partei für Leute, die Deutschland am Laufen hielten. Arbeit wurde geschätzt, die Familie stand im Mittelpunkt, das Land blieb sicher. Das hat vielen gereicht, um ihr die Stimme zu geben. Doch irgendwann begann die Union, sich von diesem Kern zu lösen. Statt den eigenen Weg zu gehen, wollte man dort sein, wo der Applaus am lautesten klatschte, im intellektuellen Milieu der Städte, bei Akademikern, bei Journalisten, bei all jenen, die bestimmen, was als „modern“ gilt.

Unter Merkel wurde die CDU zur Partei, die sich bei SPD und Grünen beliebt machen wollte. Erst die Grenzöffnung, dann die Energiewende, schließlich die „Ehe für alle“. Alles Themen, die bei ihren traditionellen Wählern kein Zuhause fanden. Die konservative Substanz wich einem Hang zur Anpassung. Wer sich früher auf die CDU verlassen konnte, wurde zunehmend irritiert. Der Eindruck wuchs: Wer nicht mit dem Zeitgeist geht, ist in dieser Union nicht mehr willkommen.

Gleichzeitig entstand auf der konservativen Seite ein politisches Vakuum und es wurde gefüllt. Viele, die sich früher mit der CDU identifizierten, fühlten sich plötzlich als Ballast. Als rückständig, provinziell, reaktionär. Man wollte keine Politik mehr für die Werkbank oder den Bauernhof machen, sondern für Podien und Talkshows. Die Union hat sich ausgerechnet dort um Stimmen bemüht, wo ihr kaum jemand je eines gab. Und sie hat darüber vergessen, wer sie einst groß gemacht hat.

Heute schauen diese Menschen zur AfD

Nicht, weil sie provozieren wollen, sondern weil sie hoffen. Weil sie sich Klarheit wünschen in einer Zeit voller Widersprüche. Weil sie dort Prinzipien erkennen, wo andernorts nur noch Taktik regiert. Die AfD wird für viele zur politischen Hoffnung, weil sie ausspricht, was andere nur umkreisen: Schutz der Grenzen, Sicherheit im Alltag, Respekt für Lebensleistungen. Nicht aus Trotz, sondern in der Erwartung, dass ihre Anliegen endlich wieder Gewicht bekommen.

Der Zug zur AfD ist kein ICE, sondern eine Regionalbahn. Er fährt stündlich, langsam, aber stetig mit immer mehr Passagieren, die früher in der ersten Reihe bei der Union saßen. Die CDU steht heute da, wo früher die FDP stand: zwischen den Stühlen, beliebig, ohne festen Kurs. Wer sie sieht, weiß oft nicht, was dabei herauskommen soll. Der Preis für diese Orientierungslosigkeit ist hoch. Sie wird zerrieben von beiden Seiten, zu Staub. Asche zu Asche.


Meinrad Müller.
Meinrad Müller.

Meinrad Müller (71), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für diverse Blogs in Deutschland. Der gebürtige Bayer greift vor allem Themen auf, die in der Mainstreampresse nicht erwähnt werden. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden. Müllers bisherige Beiträge auf PI-NEWS gibt es hier, seinen Ratgeber für Hobbyautoren hier.

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24 KOMMENTARE

  1. Sehr schöne Allegorie – da bekommt man doch richtig Lust, mitzufahren!

    Ein schöner Zug mit einer verlässlichen Dampflok – ohne auf Zappelstrom angewiesen zu sein – und hoffentlich genug Kohle im Tender.

    Am Outfit könnte der Lokführer vielleicht noch arbeiten – nicht so ganz passend – aber man kann ja dazulernen.

    Wichtig wäre noch eine moderate Geschwindigkeit, um noch vielen potentiellen Passagieren unterwegs die Möglichkeit zu geben – aufzuspringen . . .

  2. .
    Ohnesorgtheater
    .

    An: Ohnesorgtheater

    Schreiben Sie zu Ihren gut Links noch grob die Dauer in gerundeten Minuten.

    Und noch etwas genauer, worum es geht. Dann werden Ihre Beiträge noch wertvoller.
    .
    1.) Friedel
    .

  3. Die CDU ist ja seit Merkel unwählbar, aber was Merz da an Feigheit, Wählertäuschung und rotgrüner Arschkriecherei abzieht, unterbietet nochmal alles.

  4. Ergänzung zu
    Maria-Bernhardine 11. März 2025 at 12:34

    Offensichtl. sind die drei dtsch. Staatsanwälte,
    die sich im US-TV über deutsche „Haßredner“
    lustig machten, in keiner Weise abgestraft
    worden. Keine Versetzung, keine Zurückstufung.
    Nichts!

  5. CDU-WÄHLER: Früher gestandene Leute mit Sinn für Ordnung und Familie.
    : Heute………… sorry mir fällt gerade nichts ein.

  6. @Maria-Bernhardine 11. März 2025 at 12:34

    Ich nenne Leute wie Meininghaus liebevoll „AfD-Wahlhelfer“.

  7. An diesem Zug der AFD, der jetzt überall auf allen Rädern rollt, kann sich die Deutsche Bahn mal eine große Scheibe abschneiden!!

    Apropos Züge!
    Das ganze Rhein Main Gebiet wird ab heute DREI TAGE LANG bestreikt!!
    Es fahren KEINE ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTEL!!

    Wie die Leute zur Arbeit kommen sollen, das ist VER.DI doch egal!

    Diese dauernden Streiks, das ist die reinste BÜRGERPLAGE!!!
    VERDI entwickelt sich zum VOLKSTERROR NUMMER EINS!!

    Vermutlich sollen die Leute mit eigenen Sorgen überlastet werden, damit sie sich nicht auf die Zustände im Bundestag konzentrieren können.
    Komischerweise genau am FREITAG, wenn die Verkündung der 400 Milliarden Abstimmung stattfinden soll, dann fahren sie wieder.

  8. …genau so, wie ich Waffenverbotszonen-Schilder, Merkel-Poller und Polizisten im Kampfanzug liebevoll „AfD-Wahlwerbung“ nenne…

  9. nun ist es nicht ungewöhnlich einen parteipolitischen gegner zu defamieren:
    https://youtu.be/CicxTuvgEuY?t=5532

    allerdings war es gerade die csu die diese interessen der AFD immer umgesetzt haben wollte – dies allerdings nicht tat

    ganz besonders der teil von söder bezüglich europas – er stellt den europäischen staat höher als bayern – das sollte ein bayer niemals tun ! auch nicht beim preußen aber schon gar nicht für ein undeutsches land
    söder „wir sind europäer“ – nein wir sind bayern keine preußen und schon gar keine europäer eines euro staates mit ewiger einwanderung und offenen grenzen nach bayern (applaus)

  10. Unter Merkel wurde die CDU zur Partei, die sich bei SPD und Grünen beliebt machen wollte. Erst die Grenzöffnung, dann die Energiewende, schließlich die „Ehe für alle“. Alles Themen, die bei ihren traditionellen Wählern kein Zuhause fanden.
    ————————————
    Und trotzdem wurde das unsägliche Weib, vom Maso-Michl (@Zorro), noch 3x wiedergewählt.

  11. Fragen an die Damen:
    Habt ihr am Bahnhof geklatscht?
    Was habt ihr seit 2015 gewählt?
    Wieso fühlt ihr euch nicht sicher?
    Wieso soll ich mit meinem Szeuergeld dein Taxi mitfinanzieren?
    Wieso bleibst du nicht einfach zu Hause?
    Wann warst du das letzte Mal auf einer Demo gegen die Einwanderungpolitik?
    Was hältst du von Remigration?
    Bist du DUMM?

    https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo-muenchen/muenchen-stopp-frauen-nacht-taxi-gutscheine-ausgabe-nachfrage-budget-erhoehung-angebot-zukunft-93617740.html

  12. @ AggroMom 11. März 2025 at 14:06

    Hier „Damen“, Bahnhof Saalfeld 2015
    https://static.euronews.com/articles/stories/08/01/39/38/808x454_cmsv2_e1abb224-cb4a-5c23-a027-4f8a760a7bab-8013938.jpg

    Hier noch mehr „Damen“:
    https://static.euronews.com/articles/stories/08/01/39/38/1200x675_cmsv2_9e0666b4-e010-5364-9c9d-30fc77390126-8013938.jpg

    ++++++++++++++++++

    KEINE DEUTSCHE „DAME“:

    Wenn Vanniesa Rashid*(geb. 1991, KURDIN) an den Münchner Hauptbahnhof denkt, dann kommen der jungen Grünen-Politikerin fast die Tränen.

    Rashid war eine der ersten Helferinnen, als die Flüchtlinge zu Zehntausenden kamen.

    „Ich glaube, Gänsehaut beschreibt das am ehesten. Wir hatten so viele Helfer. Von Montag, den 31.8., auf Dienstag – als wir in der Früh um 6 Uhr bei den Radiosendern angerufen und einen Hilferuf gestartet haben. Das bereitet mir auch eine Gänsehaut, dass Menschen einfach sofort geholfen haben. Dass Menschen sich einfach spontan Zeit genommen haben, das hätte ich in dieser Form gar nicht erwartet.“

    Die junge Grüne ist Integrations-Beauftragte ihrer Partei in München-Ramersdorf. Sie kümmert sich dort seit einem Jahr um dreihundert Flüchtlinge. Mit denen gebe es überhaupt keine Probleme – im Gegenteil.

    „Wir können noch viel mehr aufnehmen. Wir haben die Ressourcen, wir haben den Platz. Ich bin Kurdin aus dem Nord-Irak.

    Vaniessa Rashid, die Flüchtlings-Helferin von den Grünen, bestreitet diesen Zusammenhang(„Flüchtlinge“ u. Kriminalitätsanstieg). Sie findet es schade, dass kaum mehr Flüchtlinge kommen. Und sie ist wütend, dass der Münchner Hauptbahnhof nicht mehr als Drehkreuz bei der Ankunft der Geflüchteten dient. Rashid sieht darin ein zynisches Kalkül der bayerischen Staatsregierung.
    „Wir sind uns alle sehr einig, dass die Bilder, die damals um die Welt gegangen sind, von der Politik nicht gewollt sind. Dass Menschen sich gefreut haben, dass Flüchtlinge ankamen. Ich glaube, jeder, der am Bahnhof war… ich krieg‘ schon wieder eine Gänsehaut, wenn ich daran denke…“
    ARTIKEL VON 2016
    +https://www.deutschlandfunkkultur.de/fluechtlinge-in-muenchen-ein-hauptbahnhof-als-symbol-100.html

    *Fetti Vaniessa Rashid ist eine angriffslustige Politikerin.
    (Sie kommt aus dem Irak.)

    Ihre Tattoos verraten schon eine ganze Menge über Vaniessa Rashid. Auf ihrem linken Oberarm zum Beispiel ist ein Kompass abgebildet. Der stehe für ein „Raus aus dem Nationaldenken“, sagt Rashid. Direkt daneben: die Umrisse Kurdistans…
    (Weg vom Nationaldenken? Dann
    braucht es auch kein Kurdistan! MB)

    Einer ihrer Schlüsselmomente? Sicherlich der Münchner Hauptbahnhof im September 2015. Sie hat damals völlig spontan als eine der ersten vor Ort die Hilfsstrukturen organisiert.
    +https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-bundestagswahl-gruene-kandidatin-ost-rashid-1.5383504

  13. Wenn die Auswirkungen der geplanten Spielgeld-Billionen ( inkl. EU ist man wohl inzwischen bei 1,5 Bio.€ gelandet ) erst mal fühlbar werden durch eine Hyperinflation werden noch mehr Wähler versuchen auf den AfD-Zug aufspringen aber dann wird es zu spät sein.

  14. Tim Kellner als Bundeskanzler….

    Jede Menge Spaß ! Der Mann ist
    ganz großes Kino ! Spitze !

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