Seit mehreren Tagen ist das Netz auf der Karibikinsel Kuba zusammengebrochen
Seit mehreren Tagen ist das Netz auf der Karibikinsel Kuba zusammengebrochen

Von MEINRAD MÜLLER | Seit Freitag herrscht auf Kuba Dunkelheit. Die Insel steht still. Kein Strom, kein Internet, keine Hoffnung. Ein Blackout, wie ihn die Kubaner noch nie erlebt haben. Menschen stecken in Aufzügen fest, schreien um Hilfe. Lebenserhaltende Geräte in Krankenhäusern sind ausgefallen. Wer stirbt als Nächstes, weil die Regierung jahrelang geschlafen hat?

In den Kühlschränken verdirbt das Essen. Kein Strom, keine Wasserversorgung, denn elektrische Pumpen stehen still. Die Menschen sind verzweifelt, schlagen mit Topfdeckeln auf den Balkonen, um ihren Protest hörbar zu machen. Trotz allgegenwärtiger Polizei und der kubanischen Stasi wagen sich die Menschen auf die Straßen. Sie wissen: Jetzt oder nie!

Marode Infrastruktur, Regierung schläft

Die Stromversorgung auf Kuba war seit Langem ein Pulverfass. Das altersschwache Wärmekraftwerk Antonio Guiteras war der Auslöser des landesweiten Blackouts. Doch dieser Stromausfall kam nicht aus dem Nichts. Kubas Energieinfrastruktur ist veraltet, die Kraftwerke wurden kaum gewartet, und es mangelt an Brennstoffen. Dieser Brennstoffmangel, gepaart mit einer ständig bröckelnden Versorgung, stürzt die Menschen nun in tiefste Verzweiflung. Versuche, das Stromnetz wieder hochzufahren, scheiterten mehrfach.

Die Regierung reagiert mit Ausreden: Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel schiebt die Schuld auf das jahrzehntelange Handelsembargo der USA. Doch selbst Verbündete wie Venezuela und Russland haben ihre Brennstofflieferungen an Kuba stark reduziert. In Wahrheit ist das System am Ende – und das Volk weiß es.

Die Menschen gehen trotz Repression auf die Straße

Doch diesmal bleiben die Menschen nicht ruhig. Auf Twitter und in sozialen Netzwerken häufen sich Berichte über Kubaner, die den Mut aufbringen, trotz der allgegenwärtigen Polizei zu protestieren. Sie schlagen mit Töpfen, sie fordern ein Ende der Diktatur. Die Rufe nach Freiheit werden lauter. „La rebelión está empezando en Cuba“ – Die Rebellion beginnt in Cuba. Sie trotzen der Repression und wagen sich auf die Straßen. Es könnten historische Stunden für Kuba sein – wie beim Mauerfall 1989 in Berlin.


Meinrad Müller.
Meinrad Müller.

Meinrad Müller (70), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für diverse Blogs in Deutschland. Der gebürtige Bayer greift vor allem Themen auf, die in der Mainstreampresse nicht erwähnt werden. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden. Müllers bisherige Beiträge auf PI-NEWS gibt es hier, seinen Ratgeber für Hobbyautoren hier.

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21 KOMMENTARE

  1. Ach, die klesen jetzt in Kuba den Habeck, der hat doch für Kinder beschrieben, wie schön so ein Blackout ist.

  2. Die Geschichte lehrt: Früher oder später führt der Sozialismus eben zum Blackout – da helfen jetzt auch keine Cuba Libres mehr.

    Hoffentlich keine Blaupause . . .

  3. Die Situation wird hier auch kommen. Nuir bin ich nicht sicher, dass die Deutschen dann auf die Straße gehen. ich ja auch nicht, ich benutze keine Aufzüge, bin nicht im Krankenhaus und bereite mich täglich vor. Aber bin etwas spät damit angefangen.

  4. Die Grünen werden uns sicher erzählen, dass der Black-Out am Klimawamdel liegt und Deutschland in Kuba keien Radwege gebaut hat.

  5. Länder die nicht gendern und keine Wärmepumpen benutzen werden beim Klimawandel der ab Februar 2025 richtig stattfindet auch geimpft keine Überlebenschancen mehr haben. Vielleicht kann eine komplette Umstellung auf schiebbare E Autos samt Windräder das Ozonloch über Kuba wieder schliessen, sicher ist das aber nicht und vielleicht sollten die Kubaner Rat holen bei der allwissenden Göttin der Welt wenn diese nicht auf dem Trampolin herumdackelt.

  6. Hmm… Kuba. Liegt irgendwo zwischen Hessen und Thüringen?
    Fragt sich zumindest der Freund meiner Bekannten. Aber was weiß der schon. 😉

  7. Kuba ist vom Meer umgeben und hat jede Menge Sonnenschein, ein Eldorado für grüne Klimatologen und Energiewendeminister_Innen und ihre Windpaneele und Sonnenräder.
    Ach nö, andersrum.

    Aber wie das im Sozialismus nunmal ist, wenn das Sozentum in der Wüste eingeführt wird, passiert erstmal ein paar Jahre lang nichts, aber dann wird der Sand knapp und die Funktionäre fett.

    Das Schlimme ist, dass die Kubaner auch nach einer eventuellen Revolution wieder auf die Sozen und ihre Wunderwaffe, die Enteignung, setzen werden.

  8. Um bei einem Blackout das Netz wieder „aufzubauen“, benötigt man „schwarzstartfähige“ Kraftwerke. Wenn Ihre Auto-Starterbatterie leer ist, dann lässt sich der Wagen auch nicht so einfach starten – ein Kraftwerk aber kann man nicht mal anschieben. Zum Anfahren eines Kraftwerks wird eine Menge Strom benötigt. Es müssen viele Pumpen betrieben werden, große Armaturen müssen betätigt werden, Messinstrumente müssen funktionieren. Bei einem 800 MW Block kann der Strombedarf durchaus 30 Megawatt betragen. Ein normaler Schiffsdiesel hat ein paar Megawatt, da braucht es eher eine kleinere Gasturbine. Die muss der Netzbetreiber dann mit dem Kraftwerk verbinden, das danach Strom zum Anfahren hat. Nach dem Start des ersten Großkraftwerkes muss das Netz durch langsames Zuschalten von Gebieten im Einklang mit dem Zuschalten von Stromerzeugern aufgebaut werden, immer schön im Gleichgewicht von Erzeugung und Verbrauch. Ein schwieriger Vorgang, der also in Kuba jetzt schon dreimal fehlgeschlagen ist.
    https://www.achgut.com/artikel/10_millionen_kubaner_immer_nochim_blackout_ohne_strom
    Die viel dramatischere Seite ist allerdings ein völlig lahmgelegtes Land und seine darbende Bevölkerung ohne Strom. Es dringt wenig Information nach Außen und bis zu uns. Die Handyakkus der wenigen Blogger sind leer, das Telefonnetz tot.
    Wenn die Energiewende weiter so kopflos vorangetrieben werden sollte, schlittern wir langsam, aber sicher, in Kubanische Verhältnisse. Ich ahne dunkel, wen Herr Habeck dann als Schuldigen identifizieren wird, wenn – was Gott verhüten möge – ein Blackout Deutschland oder ganz Europa heimsucht.

  9. Die Regierung reagiert mit Ausreden: Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel schiebt die Schuld auf das jahrzehntelange Handelsembargo der USA.

    Natürlich sind die Amis schuld – und die AfD. :mrgreen: Sozenstil.

    Als ob die Regierung Kubas ausschliesslich beim Ami einkaufen muss….

  10. Und zu diesem Thema sehr zu empfehlen der Thriller von Marc Elsberg BLACKOUT. Spannend, sachlich, authentisch. Nach einer Woche Stromausfall überall Chaos. Habe danach erstmal meine Utensilien für diesen Ernstfall überprüft. Campinglampen leuchteten nicht, also gleich aufladen.

  11. @ Mantis
    Das ist alles unglaublich detailliert in dem Buch BLACKOUT von Marc Elsberg beschrieben. Eines ist vom anderen abhängig, nichts funktioniert mehr, die ganze Zivilisation bricht sehr schnell zusammen, es herrscht das Recht des Stärkeren.

  12. Die Kubaner tun mir lecht leid. Der real-existierende Sozialismus funzt mal wieder nicht.
    Die meisten Kubaner leben ja bekanntlich in den USA/Florida. Also nicht so weit weg. Aber Strom hinschicken können sie auch nicht.
    Natürlich hat das Handesembargo der USA Auswirkungen.
    Kubaner aber auch die Bewohner von der Dom.Rep. müssen alles aus den USA einkaufen. In der Dom.Rep. zumindest technische Artikel. verhungern (und verdursten!!!) tun sie nun wirklich nicht aber wenn in der Dom.Rep. der Kühlschrank kaputt geht, haben die ein Problem.
    Die Dom.Rep. ist gezwungen sich mit den USA gutzustellen und können das. Der neue „El Presidente“ hat gewonnen mit über 50%, auch weil er gegen seinen Shithole-Nachbarn eine Grenze gebaut hat.
    Kuba kann sich mit den USA offenbar nicht arrangieren.

  13. Wenn Kuba sich öffnen würde, den Sozialismus über Bord schmeissen, dann würden deren Landsleute, welche in den USA leben, dort massenhaft investieren und in der wirklich schönen Stadt Havanna fast ohne Kriminalität, nicht nur deren Oldtimer-Autos der Vorfahren genießen, die tolle Arichitektur Häuser bewundern, auf den Spuren Hemmingways wandeln, bei den schönen Frauen Gesellschaft finden. Damals war ich noch solo…

  14. @topas 21. Oktober 2024 at 16:40

    Die Geschichte lehrt: Früher oder später führt der Sozialismus eben zum Blackout – da helfen jetzt auch keine Cuba Libres mehr.

    Hoffentlich keine Blaupause . . .

    Da muss ich dich leider enttäuschen. Das deutsche Netz mag zwar nicht so marode sein, wie jenes in Cuba. Jedoch sind HABOCK & Co. ebenso dabei, dieses von Grund auf ins funktionelle Nirwana zu schicken. Man sehe dazu in der heutigen Sendung von WISO den Beitrag ab Minute 5:15

    https://t1p.de/ew9hf

  15. Wenn Trump mal weniger emotional reagieren würde und besser scharf nachdenken:
    Dann würde er nämlich ein Schiff mit Generatoren und Dieselkanistern nach Kuba schicken und er bräuchte es nicht mal zu bezahlen, denn das übernehmen die Brüder und Schwestern, welche es erfolgreich nach Miami geschafft haben schon selber, weil sie auf engste mit ihrer Heimat verbunden sind. Das ist bei Karibikern immer so.
    So eine Aktion würde ihm im Handumdrehen Millionen Wähler bescheren.
    Kuba? Ein Vorbild für Habeck?

  16. US-Sanktionen und Geheimdienstoperationen zusammen mit sozialistischer Planwirtschaft

    Die USA wollen die Insel zurück

    Sonst könnten Russen und Chinesen das machen, was die USA mit diesen Ländern bisher gemacht hat

  17. Revolution in Cuba?

    Es gibt ein altes s Liederbuch, dessen Lieder wurde den von
    uns Jungen in der Jungschar früher zur Klampfe gesungen.

    Darin eines von Cuba:

    „Negeraufstand ist in Cuba, Schüsse peitschen durch die Nacht.
    in den Straßen von Havanna stehen Neger auf der Wacht.
    Umbau, Umba assa O a he.“

    Na, das wär‘ ja mal was. Das würde dann unsere Vielfalt in ungeahnte
    Höhen treiben.

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