Ist die ALDI-Pizza “Lahmacun” nun halal oder doch nicht? Die Firma Einhaus, Hersteller und Lieferant der türkischen Pizza, versicherte uns noch vor drei Wochen: „Das verwendete Rindfleisch ist Halal.“ Sprich: von unbetäubt geschlachteten Tieren gewonnen. PI-Leser Christian F. fragte nochmal bei ALDI-SÜD nach und erhielt heute eine überraschende Antwort:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Bezug nehmend auf Ihre Anfrage vom 12.11.2007, ob das verwandte Rindfleisch auf der „Türkischen Pizza“ in unserem Sortiment den Halal Vorschriften entspricht, möchten wir wie folgt Stellung nehmen.

Das Unternehmen ALDI SÜD verkauft ausschließlich Fleischprodukte von Tieren, die entsprechend des Europäischen Tierschutzrechts geschlachtet worden sind: Für die Europäische Kommission beginnt der Tierschutz mit der Anerkennung des Tieres als fühlendes Wesen. Die Vorschriften der Gemeinschaft über Schlachtmethoden zielen darauf ab, den Tieren unnötige Leiden und Schmerzen zu ersparen. In diesem Sinne sind nur wissenschaftlich fundierte Tötungs- und Betäubungsmethoden zulässig, die sich auch in der Praxis bewährt haben.

Das Fleisch für das Produkt „Türkische Pizza“ stammt von Tieren, die alle in zertifizierten und kontrollierten Schlachtbetrieben zunächst betäubt und dann ausgeblutet werden. Die Methode des Schächtens wird zu keinem Zeitpunkt und für keines unserer Produkte angewandt.

Wir hoffen, Ihnen mit dieser Information weiter geholfen zu haben und verbleiben
mit freundlichen Grüßen

ALDI SÜD-Einkauf

Weiß ALDI-SÜD also tatsächlich besser, was in der Pizza steckt, als die Firma, die sie herstellt? Denn deren Email-Antwort an PI vom 8.11.2007 lautete bekanntlich wie folgt:

Sehr geehrter Herr Herre,

wir sind der Produzent des Artikels „Türkische Pizza“ Lahmacun, den Sie bei Ihrem Aldi-Besuch gesehen haben. Ihre Frage können wir mit Ja beantworten. Das verwendete Rindfleisch ist Halal.

Wir hoffen Ihnen weitergeholfen zu haben und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
i. A. Holger O.
Einhaus GmbH Vertrieb

Der Hersteller, an den die Anfrage von PI an ALDI-SÜD Anfang November noch weitergeleitet worden war, schreibt also das Gegenteil von dem, was der Verkäufer des Produktes sagt. Inzwischen beantwortet ALDI-SÜD die Kundenanfragen selbst und unwillkürlich fragt man sich: Hätte eine Antwort an Abdul K. oder Mustafa Y. genauso ausgesehen?

Kontakt:

» mail@aldisued.de
» askunden@einhaus-vertrieb.de

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29 KOMMENTARE

  1. Normalerweise sollte der Hersteller bessere Kenntnisse von der Herstellung haben als der Zwischenhandel. Da es aber keinen Grund für die Annahme gibt, daß einer der beiden mutwillig die Wahrheit sagt, ist die Sache wieder unentschieden. Die Antwort hängt ja nur davon ab, was der Fragesteller vermutlich lesen möchte.

  2. Kann mir gut vorstellen dass der Typ vom Einhaus-Vertrieb gar nicht weiss, was „halal“ bedeutet. Mein Tipp ist: Der hat gedacht es ginge lediglich darum, ob dass Rindfleisch absolut „rein“ (von z.B. Schweinefleisch) ist – nicht an die Schlachtmethode.

    Aber ich bin mal gespannt, was sich in der Sache am Ende wirklich rausstellt.

  3. Oder die Hersteller behaupten einfach, es sei Halal. Man will sich ja die wichtigste Kundschaft nicht verderben. Wer kauft schon türkische Pizza?
    Ich seh den Skandal schon vor mir, wenn sich rausstellt, dass das Zeug, das hier als Türkische Pizza verkauft wird gar nicht Halal ist. Wetten das gibt wieder ne Todes Fatwa.

  4. naja, beide wollen wohl in erster linie VERKAUFEN und passen ihre aussagen so an, daß möglichst wenig kunden verprellt werden.

    und nicht auszuschließen, daß der hersteller nichtmal weiß, was „halal“ überhaupt direkt bedeutet.

    rein MASSEmäßig ist es zu VERMUTEN, daß die fleischherkünfte so sind, wie ald das sagt, also „clean“

    es gibt hunderte von Aldimärkten und die türkenpizza liegt in ALLEN drin, stapelweise.

    scheint sich auch zu verkaufen, denn wenn nicht, wäre aldi der erste markt, der ein ladenhüterprodukt wieder rauswirft.

    so daß nicht wenige rinder in diese Pizzas „geflossen“ sein dürften.

    und da ist es – rein vom kostenfaktor und vom organisationsaufwand- zumindest eine VERMUTUNG; daß der hersteller eher auf „normales“ fleisch zurückgreift als auf metzel-fleisch

  5. Stop mal – mir fällt da gerade was auf.

    Einhaus GmbH stellt das Produkt zwar her, aber die Zutaten für die Herstellung werden doch wieder von anderen Firmen geliefert. Was, wenn Einhaus von den Zulieferern des Fleisches reingelegt wird, von denen behauptet wird, es wäre halal (könnte ggf. auch teurer sein) und dann ist es doch kein Halalfleisch und die Zulieferfirmen verdienen sich eine goldene Nase daran? Nur so ein Gedanke…

  6. Interessant wäre es schon, unter muslimischem Namen anzufragen. Aber wahrscheinlich erhielte man dann dieselbe Antwort: Ja, das Fleisch ist halal, ohne darauf einzugehen, was es nun damit auf sich hat.

    Wurden die Tiere geschächtet? Oder ist lediglich kein Schweinefleisch drin?

    Doch wo soll so viel halal-Fleisch herkommen? Eine Vermutung ist, daß man einfach darauf achtet, kein Schweinefleisch reinzumischen, und fühlt man sich berufen, einen halal-Stempel draufzukleben.

    Trotzdem bleibt’s ne Sauerei, daß die Märkte sich so anbiedern müssen. Tja, wie hat es Muhabbet ausgedrückt? „Integration ist keine Einbahnstraße.“ Schon klar, ne?

  7. 1 Roger McLassus (29. Nov 2007 18:28)

    ….Da es aber keinen Grund für die Annahme gibt, daß einer der beiden mutwillig die Wahrheit sagt…

    Müssen sich die Leute merken, die bei den MSM eingeladen sind:

    Ich mein´ja nur.
    So zu ner Einleitung auf eine passende Frage an

    Beliebiger Obermusel.

  8. Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Art, auf die Tiere zu Tode gebracht werden, halte ich auf einem grünen/gutmenschlichen Forum für angemessen. Hier stellt das nur einen Nebenkriegsschauplatz ohne jegliche Relevanz dar. Im Gegenteil scheint es sogar Möglichkeiten zu eröffnen, judenfeindlichen Ressentiments Raum zu geben (#7 Ginger). Wer Fleisch ißt, sollte damit rechnen, daß die Tiere, die als Koteletts auf seinem Teller liegen, vorher getötet worden sind. Wer das Töten der Tiere verabscheut, sollte kein Fleisch essen.

  9. @ 15 boanerges

    Auf die Art der Schlachtung kommt es selbstverständlich an! Gerade auf einem grünen/gutmenschlichen Forum wäre Kritik an der Halal-Schlachtung haram.

    Glücklicherweise greift PI das Thema Schächtung regelmäßig auf.

  10. @ #16 Martin_R

    Aber wie kann man denn ernsthaft gegen das Schächten von Tieren sein, und dennoch eine 100% pro-jüdische/israelische Einstellung vertreten.

    Ich finde Schächten einfach nur grausam, egal ob im Islam oder im Judentum. Gönnt den Tieren wenigstens einen schmerzfreien Tod !!!

  11. # 15

    Daß es dir egal ist, mag sein. Aber warum sollte man von sich auf andere schließen? Es gibt viele Menschen mit Mitgefühl. Und was soll das Judenargument? Ist etwas gut oder schlecht, weil Juden es tun oder nicht tun?

  12. Weicht ein bißchen vom Thema ab,aber mich würde doch brennend interessieren ob uns‘ Claudia ihr Börek aus Halal-Fleisch herstellt.

  13. Ich will jetzt wirklich nicht schadenfroh sein, aber sollte dies stimmen, frage ich mich: kommen all die Moslems, die sich darauf verlassen haben, daß das Zeug „halal“ ist, in eine der sieben Höllen??? Wann begreifen die Menschen eigentlich, daß solche „göttlichen“ Gesetze (halal etc…)absolut für die Füße sind?
    Aber was solls: Es wäre wünschenswert, wenn Aldi Süd wirklich auf den Tierschutz besteht. Ich esse schon lange keinen Döner mehr, da ich die Schlachtungsart „Schächten“ in keinster Weise unterstützen möchte. (Im Übrigen lehne ich auch koscheres Essen ab…)

    BTW: Habe vor Kurzem Süßigkeiten von der Marke „Trolli“ entdeckt, auf dem ein islamisches Siegel aufgedruckt war: „Halal“. Dachte die spinnen… Muß mal ein Foto machen und an PI schicken…

  14. #18 FreieWelt
    Ich achte Juden , als sehr intelligente Menschen.
    Ich muß aber deshalb nicht einverstanden sein, was fundamentalistische Juden veranstalten. Dieses gilt auch für christliche Fundamentalisten.

  15. So ein Schmarrn,

    schaut euch mal die Schlachthöfe in D an.
    Bei den Rindern gibt es einen Bolzen, gleich danach ein bisschen streicheln mit dem E-Schocker, dann kommt schon der Kran und hebt das Vieh in die Höhe, transprtiert es zur „Ausnemestelle“, da wird dem Tier die Gurgel durchgeschnitten, danach hängt der Kopf immer so komisch schief, dann wird dem Rind ein Bauchschnitt beigebracht und es fährt weiter zur nächsten Station. Da wird es dann ausgenommen, usw.

    Aber das Rindleisch besagter ALDI-PIZZA ist halal. Was haben wir gelacht.

  16. Willkommen im Club: warum sollte es den Musels besser gehen, als anderen Verbrauchern in Euroland? Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Die EU Nahrungsmittelkontrolle ist doch eigentlich die letzte Verteidigungsbastion des Abendlandes gegen Musels.
    Alles vergammmelt – und in dem Zustand guten Gewissens nicht mehr als Schwein oder Rind zu unterscheiden. Und schon ist wieder eine Portion Dönerfleisch fertig.
    Wir haben das bisher nur sprachlich falsch verstanden: halal heisst „zum menschlichen Verzehr nicht geeignet“

  17. Einer von beiden lügt, entweder Aldi oder Einhaus. Eine von beiden macht sich wegen Betrugs strafbar.

    Sollte das Fleisch nach Tierschutzgesetzten geschlachtet sein, bekommt man Einhaus wegen Betruges dran.

    Sollte es geschächtet sein, dann Aldi. Einhaus und Aldi und die Metzgereien bekommt man dann wegen verstosses gegen das Tierschutzgesetz ran.

    Kein Staatsanwalt in D wird dagegen ermitteln.

    Wir haben nicht die Mittel um Anwälte zu bezahlen, und ob die dann nicht eher ihrem Standesrecht folgen, oder einfacher gesagt: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, bin ich mir nicht sicher.

    Es braucht absolut integere Anwälte die den Kampf führen wollen. Dazu braucht es einige Millionen Euro um den Kampf aufrecht zu erhalten. Anderst wird es nicht gehen.

  18. LIDL BOYKOTTIEREN!!!!!!!!!!!!!

    Ich bin Diabetikerin. Deswegen ist es wichtig, dass ich immer etwas Traubenzucker bei mir habe.
    Solchen wollte ich bei LIDL kaufen. Ergebnis: führen wir nicht!
    Stinknormalen Traubenzucker!
    Statdessen sind die Regale voll mit Tukas- fraß aus der Türkeri, man muss ja als politisch korrekter Deutscher zur Zerstörung von Dr. Oetker beitragen.
    Türkische Pizzen (halal?) aber keinen Traubenzucker.
    LÜDL hat mich als Kunden verloren!

  19. Erst letzte Woche noch hatte ich beim EDEKA ein vergleichbares Produkt in der Hand und auf der Packung wurde klar damit geworben das das Produkt halal ist.

    Inzwischen bietet jeder Discounter oder Supermarkt derartige Produkte an.

  20. Arbeiter am Schlachthof wissen, dass Schächten durch professionelle Schächter milder ist als industrielle Massentötung und -schlachtung durch irgendwelche angelernten Hilfsarbeiter in der gewöhnlichen Fleischindustrie. Dort wird mit Elektroschocks und brutalen Bolzenschußmaschinen gearbeitet, beim Schächten schläft das Tier mit dem Blutverlust dagegen einfach ein. Ausbluten hört sich schlimm an, ist aber weitgehend schmerzlos. Ich möcht den Vergleich eigentlich nicht ziehn, aber: Viele suizidgefährdete Menschen wenden (in etwa) diese Methode sogar für sich selbst an – Pulsader aufschneiden, Arme ins Waschbecken halten… Traurig, aber schmerzlos. Und wenn manche traurige Menschen das (leider) mit sich selbst machen, dann ists definitiv noch gut genug für Tiere, meint ihr nicht? Und gewiss vielfach sanfter als das, was in „gewöhnlichen“ Schlachthäusern so abgeht.

    „Halal“ gehört nicht wegen dem (übrigens biblisch empfohlenen [für Juden: geforderten]) Schächten, sondern wegen seiner islamischen Bedeutung nicht in europäische Supermarktregale!

  21. Besht,

    Dein Vergleich ist nicht ganz korrekt: Also diese Schächtung erfolgt nicht irgendwo auf einer Wiese, sondern bei den benötigten Mengen und aus gesetzlichen Gründen, im gleichen Schlachthof. Also mit sanft entschlafen ist da nichts.

    Wir sollten vielleicht an den Bedingungen etwas ändern, kein langer Weg zum Schlachthof (wäre ja auch engergiesparender), keine lange Wartezeiten beim Schlachthof. Fachpersonal.
    Wenn ein Tier fachgerecht betäubt wird, ist der Leidensweg doch ein anderer, als aufgehängt, Kehle durchschneiden und langsam ausbluten lassen.
    Und das mitten unter seinen Artgenossen. Und schmerzfrei ist das sicherlich auch nicht.

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