Imam Bajrambejamin IdrizDIE ZEIT veröffentlichte Mitte Mai in ihrer 20. Ausgabe ein fünfseitiges Dossier über Imam Bajrambejamin Idriz mit dem Titel „Unter Verdacht“. Im Zuge seiner Recherche hatte der Redakteur Albrecht Metzger am 8. Juli des vergangenen Jahres auch Mitglieder von PI München zum Informationsaustausch getroffen. Trotzdem stellt sich Imam Idriz aus seiner Sicht immer noch – trotz gegenteiliger Fakten – als „moderater Hoffnungsträger“ dar.

(Von Michael Stürzenberger)

PI ist auf Seite 4 des Dossiers erwähnt, mit einem hochinteressanten Zitat des 2. Vorsitzenden des Vereins „Zentrum für Islam in Europa – München, ZIE-M“, Stefan Jakob Wimmer. Der Verein möchte bekanntlich das gleichnamige 30-Millionen-Moscheeprojekt in der bayerischen Landeshauptstadt realisieren:

Im März 2010 schreibt Wimmer einen öffentlichen »Brandbrief«: Im bayerischen Innenministerium, so der Religionswissenschaftler, säßen Beamte, die offensichtlich inspiriert seien von der islamfeindlichen Website Politically Incorrect, deren Methoden man mit der »antisemitischen Hetze« früherer Zeiten vergleichen könne. Bloß seien diesmal nicht Juden die Opfer, sondern Muslime.

Was wäre, fragt der Religionswissenschaftler, »wenn in einer bayerischen Behörde Personen mit offen antisemitischer Gesinnung mit der Zuständigkeit für jüdische Gemeinden betraut wären?«

Kurz darauf erhält Wimmer Post von einem Ministerialdirektor im bayerischen Innenministerium. »Ihren Unterstellungen trete ich mit Nachdruck entgegen«, schreibt der Beamte. Die Arbeit des bayerischen Innenministeriums richte sich keinesfalls gegen den Islam als Religion, »sondern gegen den Islamismus, der im Widerspruch zu unserer freiheitlichen Grundordnung steht. Wer das Gegenteil behauptet, betreibt bewusste Fälschung.«

Nun, etwas anderes darf ein deutsches Innenministerium momentan auch nicht offiziell formulieren, will man nicht politisch inkorrekt wirken. Immer schön zwischen Islam und Islamismus unterscheiden, so wie zwischen Alkohol und Alkoholismus. Aber wo verläuft die Grenze? Bei dem, der ein bisschen zu tief in die Flasche bzw. in den Koran geschaut hat? Was aber ist dann Imam Idriz, der den Koran schon im Alter von elf Jahren in- und auswendig konnte? Und der seit Jahren in politischer Mission unterwegs ist, um dem Islam zu immer mehr Einfluss in Deutschland zu verhelfen, mit dem vorläufigen Höhepunkt eines europäischen Machtzentrums mitten in München?

Unter den Islamunterstützern scheint jedenfalls bereits die nackte Angst umzugehen, denn viel mehr als Idriz haben sie an Imamen auf der scheinbar „moderaten“ Seite nicht mehr anzubieten:

»Wenn wir den wegbeißen – wer bleibt dann noch übrig?«, fragt etwa Mathias Rohe, Professor für Rechtsvergleichung an der Universität Erlangen. Von Anfang an hat Stefan Jakob Wimmer, Lehrbeauftragter an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München, den Konflikt miterlebt. Er ist das einzige nichtmuslimische Mitglied im Vorstand von ZIEM.

Wir erinnern uns – genauso hatte es Ibrahim El-Zayat, vom Verfassungsschutz beobachteter Muslimbruder, Imam Idriz telefonisch geraten: Um nach außen einen gemäßigten Eindruck zu hinterlassen, solle er einen Nicht-Moslem in den Vorstand des ZIE-M holen. In Teil 4 unseres Videos „DIE AKTE IDRIZ – Der Imam und der Verfassungsschutz“ ist das abgehörte Telefonat visualisiert. El-Zayat hat Idriz diese Vorgehensweise wörtlich empfohlen, allerdings dürfe dieser Nicht-Moslem keinerlei Einfluss auf das ZIE-M ausüben:

Mit seinem 2. Vorstand Stefan Jakob Wimmer braucht Idriz beim ZIE-M auch keine Probleme zu befürchten. Wimmer ist ein Islamverharmloser allererster Güte und behauptete schon einmal, dass die Bibel in Bezug auf Gewaltaussagen schlimmer als der Koran sei. Zudem ist er mit einer Palästinenserin verheiratet, was einer islamkritischen Haltung sicherlich nicht gerade förderlich ist:

Wimmer ist seit Langem im interreligiösen Dialog engagiert, er hat in Jerusalem an der Hebräischen Universität studiert. Seine Frau ist Palästinenserin. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern hat er die »Freunde Abrahams« gegründet, ein Dialogforum für Christen, Juden und Muslime.

Die Mitglieder von Pax Europa erfahren in dem ZEIT-Artikel, dass sie einer „radikalen“ Bürgerbewegung angehören. Selbst wenn der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann in einem Brief an ein Pax Europa-Vorstandsmitglied die Notwendigkeit von Islamkritik bekräftigte:

Die radikale Bürgerbewegung Pax Europa fühlt sich bestärkt vom Innenministerium. Sie warnt schon lange vor der Islamisierung der deutschen Gesellschaft und vergleicht den Islam mit dem Nationalsozialismus. Das Minarettverbot in der Schweiz hat sie begeistert gefeiert. Statt sich von diesen Leuten zu distanzieren, lässt Minister Herrmann im Jahr 2010 einen Ministerialrat in seinem Namen an Pax Europa schreiben. »Kritik an bestimmten Ausprägungen des Islam ist auch in muslimischen Gemeinden in Bayern nicht nur legitim, sondern geradezu notwendig«, heißt es. Der Staatsminister habe sich deswegen in Interviews immer dagegen ausgesprochen, Islamkritik als »Islamophobie« abzustempeln. »Wir dürfen uns nicht scheuen, antiemanzipatorische und menschenrechtsferne Mentalitäten, Sitten, Gebräuche und Traditionen der muslimischen Minderheit klar zu thematisieren. Für die Unterdrückung von Frauen oder die Scharia ist bei uns kein Platz.«

Nachvollziehbare Positionen, die jedoch Pax Europa für seine Zwecke benutzt. Es stellt den Brief ins Internet. »Chapeau, Herr Innenminister«, heißt es dazu. »Auf dieser Basis können wir Islamkritiker gut weiterarbeiten.«

Am 2. April 2010, es ist Karfreitag, verteilt die Organisation Pax Europa vor den Kirchen in Penzberg Flugblätter: »Penzberger Bürger! Wussten Sie, dass die Islamische Gemeinde Penzberg mit Hilfe der extremistischen Milli Görü? gegründet wurde? Wussten Sie, dass laut Koran alle Christen ›Ungläubige‹ sind? Wussten Sie, dass im Koran an 27 verschiedenen Stellen in Befehlsform zum Töten der Ungläubigen aufgefordert wird?«

Aber nachdem weit und breit kein vertrauenswürdiger Vertreter des sagenumwobenen „Euro-Islams“ zu sehen ist, wird eben alles Wunschdenken auf Bajrambejamin Idriz fokussiert. Schließlich hat der ja auch islamkritische Bücher in seiner Bibliothek stehen:

In der Bibliothek stehen neben islamischen Klassikern die Werke von Islamkritikern, zum Beispiel von der evangelikalen Autorin Christine Schirrmacher und dem Amerikaner Mark A. Gabriel. Diese kontroverse Welt möchte Idriz nach München exportieren.

Albrecht Metzger vergaß wohl zu erwähnen, dass in der Idriz’schen Bibliothek unter den „islamischen Klassikern“ auch das Buch „Zeichen auf dem Weg“ von Sayyid Qutb steht, einem bekannten Theoretiker der Muslimbruderschaft, islamistischem Vordenker und radikalem Antisemiten, der 1966 in Ägypten hingerichtet wurde. Laut dem nordrhein-westfälischem Verfassungsschutz stellen die Schriften von Qutb „einen entscheidenden Schritt auf dem Weg hin zum gewalttätigen Islamismus dar“.

Hoffentlich hat Idriz das Buch von Qutb nicht auch so intensiv wie den Koran gelesen, sonst müssten wir uns doch glatt Sorgen über unseren moderaten Hoffnungsträger machen. Allah-sei-Dank ist einer der Hauptfinanziers seiner Moschee ein Emir aus dem Emirat Schardscha, das als eines der konservativsten der Arabischen Emirate gilt und wo die Scharia geltendes Recht ist.

Als Finanziers nennt der Imam Scheichs aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Der Emir von Schardscha hat bereits die Moschee in Penzberg mit 2,5 Millionen Euro unterstützt.

DIE ZEIT hat es versäumt, bei diesem Islamscheich etwas nachzurecherchieren. Denn da wird es spannend. So hat dieser Sultan bin Mohamed al-Qassimi auch die Moschee im spanischen Cordoba finanziert, die als Stützpunkt der Murabitun, einer islamischen Sekte, dienen soll. „Al-Murabitun“ bedeutet „In Wehrklöstern stationierte Gotteskrieger“, und mit denen hat auch der moderate Imam Idriz Kontakt, wie Teil 3 von „DIE AKTE IDRIZ – Der Imam und die Wahrheit“ zeigt:

Weiter mit dem ZEIT-Dossier, das nun auf einen der heikelsten Sachverhalte eingeht, die den schönen Schein des „Hoffnungsträgers“ Idriz deutlich eintrüben: Seine Telefonate mit Ibrahim el-Zayat, dem Statthalter der Muslimbrüder in Deutschland, der in Ägypten zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde. Bei uns darf er seine islamistischen Strippen ziehen, wird aber dabei zumindest telefonisch überwacht, was Idriz zum Verhängnis wurde:

Am selben Abend noch erhält Idriz einen Anruf, der ihn noch Jahre später verfolgen wird. Er wächst sich zum wichtigsten Beweisstück aus, mit dem das bayerische Innenministerium belegen will, dass Imam Idriz mit Extremisten gemeinsame Sache mache. Bei Idriz meldet sich Ibrahim el-Zayat, eine schillernde Figur in der islamischen Szene. Geboren und aufgewachsen in Deutschland, der Vater ist Ägypter.

Bis zum Januar 2010 ist er Vorsitzender der Islamischen Gemeinde in Deutschland, der IGD. Sie ist nach Einschätzung des Verfassungsschutzes der verlängerte Arm der islamistischen Muslimbrüder, die in Kairo ihren Ursprung haben und bis zum Umsturz des Mubarak-Regimes offiziell verboten waren. Der damalige Führer der ägyptischen Muslimbrüder, Mohammed Mahdi Akef, bezeichnet Ibrahim el-Zayat im Februar 2007 als »Chef der Muslimbrüder in Deutschland«. Ibrahim el-Zayat selbst bestreitet jegliche Verbindungen zur Muslimbruderschaft, im April 2005 verklagt er die damalige CDU-Abgeordnete Kristina Schröder, heute Bundesfamilienministerin, die ihn als »Funktionär der Muslimbruderschaft« bezeichnet hat. Er verliert den Prozess, die Bezeichnung sei eine zulässige Meinungsäußerung.

Kenner der islamischen Szene bezeichnen Ibrahim el-Zayat als Strippenzieher. Jahrelang ist er Europavertreter der World Assembly of Muslim Youth, einer aus Saudi-Arabien stammenden Jugendorganisation. Außerdem ist er Generalbevollmächtigter der Europäischen Moscheebau- und Unterstützungsgemeinschaft, die auch die etwa 300 Moscheen der Islamischen Gemeinde Milli Görüs verwaltet. Zur Zeit des Telefonats läuft ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, das später eingestellt wird; es geht um Spenden an die islamistische Hamas in Palästina.

Wie besorgniserregend das enge und vertrauensvolle Verhältnis zwischen Idriz und diesem el-Zayat ist, zeigen die Telefonprotokolle des Bayerischen Verfassungsschutzes, die wir in Teil 4 von „DIE AKTE IDRIZ“ ausführlich dargestellt haben. So mancher Mitarbeiter des Bayerischen Innenministeriums tut sich angesichts solcher Überwachungsergebnisse auch schwer, Imam Idriz noch allzu viel Vertrauensvorschuss entgegenzubringen, wie auch DIE ZEIT berichtet:

Da sind vor allem der Ministerialdirigent Wolf-Dieter Remmele und die Ministerialrätin Marion Frisch. Beide machen im Gespräch mit der ZEIT keinen Hehl aus ihrem Misstrauen gegenüber Idriz und seinen Plänen. Sein Verein sei noch im Jahr 2004 auf Mitgliedslisten von Milli Görü? geführt worden, heißt es im Verfassungsschutzbericht, wenngleich der Vereinsvorsitzende Bayram Yerli mittlerweile Schreiben vorgelegt habe, »mit denen er um Streichung des Vereins aus dem IGMG-Register bittet und seine persönliche Mitgliedschaft ab März 2006 kündigte«, heißt es in dem Bericht. Das stimme mit den Methoden der IGMG überein, gesellschaftliche Akzeptanz zu suchen und Ortsvereine zu gründen, bei denen direkte Bezüge zur eigenen Organisation fehlten.

So etwas nennt man schleichende Unterwanderung. Nach außen moderat geben, nach innen mit radikalen Organisationen und Islamisten zusammenarbeiten. Sieht so ein „moderater Hoffnungsträger“ aus? Aber DIE ZEIT versucht den entlarvenden Kontakt zu Ibrahim el-Zayat herunterzuspielen:

Der Kontakt zu el-Zayat schadet Imam Idriz’ Glaubwürdigkeit. Andererseits: Ist es verboten, mit Ibrahim el-Zayat zu telefonieren? Wer sich in der islamischen Szene in Deutschland engagiert, kommt um den umtriebigen Funktionär kaum herum. Und el-Zayat hat nicht nur Kontakt mit islamischen Organisationen. Er nahm im Jahr 2006 auch an einer Konferenz in Südafrika teil, die von der Evangelischen Akademie Tutzing veranstaltet wurde. Emilia Müller, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, sprach ein Grußwort. »Die Regierung hat selbst Kontakt mit Ibrahim el-Zayat, und mir wird vorgeworfen, ich sei ein Extremist«, sagt Imam Idriz.

Es geht nicht darum, „ob“ man mit einem radikalen Islamisten telefoniert, sondern „wie“. Und wenn man von so jemand Anordnungen entgegennimmt und diese dann auch umgehend folgsam ausführt, muss man sich schon unbequeme Fragen stellen lassen.

Ibrahim el-Zayat selbst sich hat sich zu der ganzen Angelegenheit bislang nicht geäußert. Gegenüber der ZEIT beschreibt er Imam Idriz als naiv, weil der glaube, er könne sich mit dem Innenministerium einigen. Diese Beamten seien doch nur darauf aus, einen Keil zwischen die Muslime zu treiben. Idriz könne das aber nicht erkennen. Der Frage nach den finanziellen Quellen, die er dem Imam verschließen wollte, weicht er im Gespräch mit der ZEIT aus. Idriz hingegen bestreitet vehement, jemals Geld von Ibrahim el-Zayat oder Leuten, die ihm nahestehen, bekommen zu haben. Finanziert werde die Gemeinde aus Mitgliedsbeiträgen und den Mieteinnahmen aus einer Immobilie.

Höchst aufschlussreich, was Ibrahim el-Zayat da von sich gibt: Es dürfe also nicht „ein Keil zwischen die Muslime“ getrieben werden. Weil sie ja doch alle gleich sind? Und es keinen Unterschied zwischen vordergründig „Moderaten“ und „Extremisten“ gibt? Weil es laut dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan auch keinen „moderaten Islam“ gebe, denn Islam sei schließlich Islam, und damit habe es sich? Und so wundern sich die Penzberger Moslems doch tatsächlich, dass sie immer wieder im Verfassungsschutzbericht auftauchen:

Am 30. März 2010 erscheint der Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2009, und wieder tauchen die Penzberger darin auf. Jetzt wird Imam Idriz zusätzlich vorgeworfen, er habe sich von den Muslimbrüdern helfen lassen, eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Was ist geschehen?

Imam Idriz hat zweimal die Hilfe eines gewissen Ahmad Khalifa angenommen. Khalifa ist ein Prediger im Islamischen Zentrum München, der ältesten Moschee der Stadt, die mithilfe der Muslimbrüder gebaut wurde. Sie gilt als europäische Anlaufstelle der Organisation und wird deswegen im Verfassungsschutzbericht erwähnt. Khalifa hatte Kontakt zu vielen finsteren Gestalten, wie etwa Mahmud Abouhalima, der 1993 versuchte, das World Trade Center in die Luft zu jagen, oder Mamduh Mahmud Salim, einem engen Vertrauten Osama bin Ladens. Ungeachtet dessen galt Khalifa lange Zeit als angesehener Mann in München, die Moschee wird von vielen unbescholtenen Muslimen besucht, und noch im Jahr 2008 rühmte sich der Staatsminister für Unterricht und Kultus, Ludwig Spaenle, er besuche regelmäßig das Islamische Zentrum München – es sei ein Beispiel dafür, »wie Integration funktioniert«.

Ist das ein Beweis für die Unbescholtenheit von Imam Idriz, wenn sich ein ahnungsloser Bayerischer Kultusminister im „Islamischen Kulturzentrum“ Geschichten vom „friedlichen integrativen Islam“ erzählen lässt? Mittlerweile wurden über dieses „Beispiel, wie Integration funktioniert“, besorgniserregende Tatsachen bekannt. Die Freimanner Moschee galt jahrzehntelang als die viertwichtigste im Islam und war einer der bedeutendsten Stützpunkte des islamischen Fundamentalismus sowie der Muslimbrüderschaft in Europa, wie die Bücher von Ian Johnson „Die vierte Moschee“ sowie von Stefan Meining „Eine Moschee in Deutschland“ eindrucksvoll belegen. In Teil 6 der AKTE IDRIZ – „Verfassungsfeindliche Kontakte“ werden diese und andere höchst bedenkliche Verbindungen deutlich:

Ni8chtsdestotrotz arbeitet Die ZEIT hart daran, Imam Idriz von jeglichem Verdacht der Nähe zum Extremismus reinzuwaschen:

So auch für Imam Idriz. Als er 1994 nach Deutschland kommt, braucht er eine Bestätigung von einer islamischen Autorität, damit er als Imam arbeiten darf. So verlangt es das Landratsamt im bayerischen Weilheim, in dessen Landkreis Penzberg liegt. »Außer Ahmad Khalifa gab es damals niemanden, der so etwas auf Deutsch schreiben konnte«, sagt Idriz. Ein ähnlicher Vorgang wiederholt sich fünf Jahre später. Die Aufenthaltsgenehmigung ist abgelaufen, das Landratsamt in Weilheim sieht sich nicht in der Lage, sie eigenmächtig zu verlängern, und ein Beamter rät Idriz, sich Unterstützung zu holen.

Sein Anwalt wendet sich ganz nach oben, an Ministerpräsident Edmund Stoiber, zu dessen Wahlkreis Penzberg gehört. Die Penzberger schicken Stoiber einen Brief ihres Bürgermeisters und ein weiteres Schreiben von Ahmad Khalifa, dazu Zeitungsartikel, aus denen hervorgeht, dass sich die Penzberger Gemeinde um die Integration von Muslimen bemühe. Kurze Zeit später trifft die Nachricht ein: »Die von Herrn Ministerpräsident veranlasste Prüfung durch das Bayerische Staatsministerium des Innern hat ergeben, dass der Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung nichts entgegensteht«, schreibt die Staatskanzlei. Obwohl sich der düstere Islamist Ahmad Khalifa für Imam Idriz starkmachte, hatte das Innenministerium damals keine Bedenken. Zehn Jahre später taucht der Fall im Verfassungsschutzbericht auf.

Bei Ahmad al-Kalifa hat die Polizei im Jahr 2009 eine Razzia wegen des Verdachts der Unterstützung terroristischer Organisationen durchgeführt. Die Bezeichnung der ZEIT „düsterer Islamist“ scheint also nicht sonderlich danebenzuliegen. Aber es gibt noch viele weitere unangenehme Fakten:

Im November 2010 erfährt Imam Idriz etwas Neues über sich: Unter dem Titel „Hitler? Ach so“ veröffentlicht der Focus einen Bericht über Hussein Djozo, einen bosnischen Militärimam der Waffen-SS. Ausgerechnet diesen Hussein Djozo zählt Imam Idriz zu seinen Vorbildern. Er bezieht sich dabei auf die Schriften, die Hussein Djozo nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte. Über dessen Vergangenheit als Imam der Waffen-SS habe er, beteuert Idriz, bis dahin nichts gewusst. Ist Idriz naiv, oder lügt er?

Nun, werte ZEIT, der Verdacht für die letztgenannte Vermutung liegt nahe. Denn Idriz hat neben dem SS-Hauptsturmführer noch einige weitere „modern eingestellte“ muslimische Vorbilder genannt, die sich beim Nachrecherchieren als radikal entpuppten. So zum Beispiel Rached al-Ghannouchi oder Alija Izetbegovic, was wir in der AKTE IDRIZ Teil 5 „Die Vorbilder des Imams“ ausführlich dargestellt haben:

Trotz all dieser erdrückenden Fakten stellt es die ZEIT immer noch so hin, als ob der brave Imam zu Unrecht von misstrauischen Verfassungsschützern überwacht werde:

Im Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2010, der am 3. März 2011 veröffentlicht wird, tauchen die Penzberger wieder auf, diesmal auf zweieinhalb Seiten, so ausführlich wie nie zuvor. Benjamin Idriz hofft noch immer darauf, dass er den Kampf gegen die bayerischen Behörden gewinnen wird, die Hoffnung ist kleiner geworden von Jahr zu Jahr, und sie wäre vollständig zerstört, wenn da nicht dieser eine Satz stünde: »Neue Erkenntnisse über verfassungswidrige Aktivitäten«, heißt es jetzt über die Penzberger im Bericht des Verfassungsschutzes, »ergaben sich im Berichtsjahr jedenfalls nicht.«

Idriz hat eben gut gelernt: Nicht mehr mit Verfassungsfeinden telefonieren und sich nicht mit islamischen Fundamentalisten treffen. Aber ob das nun wirklich seine wahre Gesinnung widerspiegelt oder lediglich taktisches Verhalten zum Verschleiern seiner wahren Absichten ist, sei der Beurteilung des kritischen Betrachters überlassen. Die Tatsachen sprechen eine mehr als eindeutige Sprache. Zum Abschluss möchten wir dem geneigten Leser Teil 7 der AKTE IDRIZ „Tricksen und Täuschen“ empfehlen, die auch einen erhellenden Blick auf seine Unterstützer wirft:

Like
Beitrag teilen:
 

35 KOMMENTARE

  1. Kann mir jemand sagen was die Araber abgrundtief gegen Iraner, Italiener und Spanier usw. haben ?

  2. Ich schlage eine Kurzfassung dieses ausufernden Threads vor: 60 Zeilen plus 10-Minuten-Video (statt 60 Minuten). Und die irreführende Überschrift „DIE ZEIT: Imam Idriz unter Verdacht“ sollte auch ersetzt werden. Mit dieser Manipulation ist niemandem gedient.

  3. #2 Heta (01. Jun 2011 15:33)
    . Mit dieser Manipulation ist niemandem gedient.

    Anstatt links-standard gemäss zu stänkern :

    Artikel genau lesen und versuchen zu verstehen..

  4. Ist Idriz nicht auch einer von Udes Freunden?

    Wahrlich ich sage euch: Tretet Pax Europa bei und in Die Freiheit.

    Je stärker diese beide Organisationen werden, desto mehr Beamte werden sich trauen, für Demokratie, Menschenrechte und unsere Verfassung einzutreten.

  5. # 2 Heta
    „ich schlage eine Kurzfassung..“

    Schlagen kannst du gern. Warum immer nur soll allen etwas vorenthalten werden, wegen jemandem, der offenbar schon alles zu wissen scheint.

    Verlass dich mal ruhig darauf, dass vorwiegend die Meinungen der anderen hier „rocken“ und jedes noch so „ausufernde“ Ufer eigentlich ganz leicht zu erreichen ist.
    „Die Mehrheit“ ist dann wohl der Maßstab.

  6. Die sind scheinheilig, arglistig, mit allen Wassern gewaschen ………
    Wenn die diese kriminelle Energie nur mal für das Wohl der Menschheit einsetzen würden; natürlich für alle Menschen, nicht nur für mohamedanische.

  7. solche „menschen“ wie Wimmer , die an der Quelle der Presse sitzen , sind teilweise gefährlicher als Islamisten selbst .. Ungeniert dürfen sie zu Millionen Menschen ihre Schlaftabletten verteilen

    Ihre Lügen , ihre Verdrehtheiten werden sie zur richtigen Zeit verantworten zu haben !!

    (Jesaja 5:20-23)
    20 Wehe denen, die sagen, daß Gutes böse sei und Böses gut sei, denen, die Finsternis als Licht hinstellen und Licht als Finsternis, denen, die Bitteres als Süßes hinstellen und Süßes als Bitteres!

    21 Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und sogar vor ihrem eigenen Angesicht verständig!

    22 Wehe denen,, die für eine Bestechung den Bösen gerechtsprechen und die dem Gerechten sogar seine Gerechtigkeit nehmen!

  8. #3 Chester:
    Artikel genau lesen und versuchen zu verstehen..

    Warum sollte ich einen Artikel lesen, der mit einer erkennbar falschen Überschrift beginnt? Und warum setzen Sie das Wort „Mensch“ in Anführung? Wollen Sie Herrn Wimmer das Menschsein absprechen? Sehr lustig!

    #5 M.L.K 100:
    “Die Mehrheit” ist dann wohl der Maßstab.

    Die Mehrheit hier liest noch nichtmal die eigenen Links.

    Nebenbei: Warum schweigt PI sich eigentlich über die gravierenden technischen Probleme aus? Wer außer Studenten, Hausfrauen, Arbeitslosen, Rentnern hat die Zeit, Geduld und auch Lust zu warten, bis die Seite sich vielleicht mal wieder aufbaut?

  9. Zudem ist er /Wimmer mit einer Palästinenserin verheiratet, was einer islamkritischen Haltung sicherlich nicht gerade förderlich ist

    Dreierlei gibt es dazu zu sagen:

    1. Es kann sich um eine nichtislamische, z.B. christliche Palästinenserin handeln, die es ja auch gibt;

    2. Ist sie Muslimin, muss sie nicht unbedingt „religiös“ sein, etwa so wie Kelek oder Ates;

    3. Ist sie dagegen religiös, tritt vllt. sogar als Muslima öffentlich in Erscheinung (Gemeinde, Verbände, Lehre…), trägt ev. dabei das Kopftuch, dann ist auch Wimmer mit hoher Wahrscheinlichkeit – zumindest „formal“ – ein Muslim. Denn für eine orthodoxe, zumal eine „öffentliche“ Muslima“ wäre es undenkbar weil verboten, mit einem Nicht-Muslimen verheiratet zu sein; das entsprechende schariatische Gesetz dürfte der Dame sicherlich bekannt sein.

    Hier wäre etwas investigative Recherche sicherlich hilfreich.

  10. Was, in Thüringen gibt es noch eine SPD?

    Mitglieder: 4.389
    (Stand: 31. Dezember 2010, sind also schon wieder einige weniger).

    Landtagswahl 2009: 18,5 %, 18Sitze

  11. #14 Mokkafreund (01. Jun 2011 16:37)

    -> Denn für eine orthodoxe, zumal eine “öffentliche” Muslima” wäre es undenkbar weil verboten, mit einem Nicht-Muslimen verheiratet zu sein <-

    Sollte es dem Islam dienlich sein, ist auch das erlaubt.
    Ansonsten hast Du natürlich Recht ❗

  12. Hallo Michael und Team

    toller, professionell gestalteter und sehr informativer Bericht. Respekt.

    Gruß
    Ralf

  13. Momentmal. Idriz das ist doch der Boss der Moschee Penzberg….In Aschaffenburg schwärmte der Integrationsbeauftragte Martin Neumeyer, CSU von Penzberg als das ultimative Musterbeispiel für die Integration von Muslimen gelobt.

    Und ich denke das Herr Neumeyer dadurch erreicht hat, das der Stadtrat von Aschaffenburg für die Moschee mit Minarett gestimmt hat!!!

    Die Verräter sitzen ganz oben.

  14. Ich ziehe den Hut vor dem Aufwand, der mit der „Akte Idriz“ betrieben wurde.

    Alle Achtung, da können sich diese „investigativen“ TV-„Journalisten“ eine Scheibe abschneiden.

  15. Warum ist Idriz so durchsichtig ?
    Warum sind Gutmenschen so naiv ?

    Antwort: Das eine ist Ideologie und das andere der gute Wille manisch gutes tun zu müssen.

  16. Im Fall Idriz (und nicht nur da) muss man unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass die Politik selbst den Islam hier etablieren will und darum an Vorzeigemohammedanern nimmt, was gerade „da“ ist.
    Gibt es keinen adäquaten Vertreter des Wunschbildes „Euro-Islam“ nimmt man einen X-Beliebigen und baut ihn entsprechend auf.

    Die Frage ist nur, warum will die herrschende Politik den Islam mit allen Mitteln hier in Deutschland und ganz Europa ansiedeln?
    Etwa aus Überzeugung?
    Oder wegen einer Vorgabe?
    😉

  17. mohammedanische jugend, wo sie die Mehrheit aufstellen, wie schon in manche Großstädten, verhalten sich gerade so wie es der Koran aufruft. Zum Krieg. Zur Erniedrigung der Christen und Juden.

    mohammedaner sind schon ein undankbares volk. die bringen sich gegenseitig um in ihrer heimat und nun kommen sie nach Europa, um Unruhe zu stiften.

    Langsam glaube ich wirklich an den Satan und seine Religion heißt Islam

  18. Moscheen werden von der Ditib in ganz Deutschland gefördert.

    Aktueller Vorfall: Herten in, wieder einmal, Nordrhein-Westfalen.

    Die Ditib und dort ansässige islamische Gesellschaft möchte sich ausbreiten.

    Die Bürger wehren sich.
    http://www.derwesten.de/staedte/herten/Runder-Tisch-geht-in-die-zweite-Runde-id4714226.html

    http://religionsbehoerde.wordpress.com/2011/05/31/herten-burger-wollen-ditib-moschee-verhindern-2/

    Aber es werden wohl viel zu wenige auf die Straße gehen und sich weiterhin die Tierschächtung, Kinderschändung durch Beschneidung und Hetze gegen Israel, Juden und Andersgläubige antun wollen.

    proNRW? Wohl in Urlaub.
    Die Freiheit? Keiner da.
    PI? Regional wohl eher nicht anzutreffen.
    Christen? Ja, gerne für den Islam!

  19. #2 Heta:

    Und die irreführende Überschrift „DIE ZEIT: Imam Idriz unter Verdacht“ sollte auch ersetzt werden. Mit dieser Manipulation ist niemandem gedient

    Von was für einer Manipulation sprechen Sie? Der ZEIT-Artikel heißt „Unter Verdacht“ und geht um Imam Idriz. Alles kursiv gesetzte ist aus dem ZEIT-Artikel. Wo ist jetzt das Problem?

  20. Lieber Michael Stürzenberger!
    Es ist ein großartiger Artikel mit erstaunlich vielen Fakten, die Imam Idriz unter berechtigten Verdacht stellen.
    Ich vertraue darauf, dass Ihre Nachforschungen der Wahrheit entsprechen und hoffe, dass die Zusammenhänge eines Tages auch von den Medien erkannt und angeprangert werden.
    …Noch bevor es zu spät ist!
    Solange muss das Prinzip Hoffnung herhalten!!!

  21. Es ist schon erstaunlich, zu welchen Spezis es der Imam aus dem oberbayerischen „Dorf“ Penzberg bebracht hat. Neben Ude ist insb. der evang. bayr. Noch-Landesbischof Friedrich zu nennen, der es gar nicht erwarten kann, die ihm anvertrauten „Schäfchen“ darauf vorzubereiten, das Opfer zu geben. Dieses enge Spezitum wird er wohl an seinen Nachfolger Bedford-Strohm vererben.
    Außerdem ist der Direkter der evang. Akademie in Tutzing, Dr. Greiner, bei seiner Verabschiedung (übertragen auf BR alpha) dem „Herrn Imam“ in widerlicher Unterwürfigkeit in den Hintern gekrochen.

  22. Da kann der schöne Fiffi noch so einen edlen Anzug mit Krawatte tragen:

    Hassprediger bleibt Hassprediger- egal, ob mit Zauselbart und Nachthemd oder im guten Zwirn.

  23. Idriz hat die Scharia bei den europäischen Muslimbrüdern studiert (Fernstudium), Quelle: ZIE-M:

    1994 Islamisch-theologisches Gymnasium in Damaskus; Abschlussdiplom über die Emanzipation der Frau im Islam; 1994-1998 Fernstudium bei der Europäischen Fakultät für Islamische Studien (IESH, Château Chinon, Frankreich); 2000 Magister in Islamischer Theologie an der Al-Ouzai-Universität Beirut/Libanon; seit 1995 Imam der Islamischen Gemeinde Penzberg (Oberbayern);

    http://www.zie-m.de/index.php?option=com_content&view=article&id=444&Itemid=2

    Das französische Dorf Saint-Léger-de Fougeret (bei Château-Chinon) beherbergt die europäische Scharialehrstätte der Muslim Brotherhood, das Institut Européen des Sciences Humaines (IESH).

    ‚Aqeedah ist der für einen Menschen erlernbare Teil des letztlich unbegreiflichen Gesetzes Allahs, ‚Aqeedah umschreibt also Scharia, mit Ziele des Islamischen Rechts, Purposes of Islamic Law (Maqasid Al-Shariah), ist Scharia als shariah auch explizit genannt, auf der arabischen Textansicht steht sowieso nur Scharia (?????).

    http://www.iesh.org/index.php?option=com_content&task=section&id=10&Itemid=109&lang=en

    Spirituelle Autorität über ECFR, FIOE, FEMYSO und IGD ist Yusuf al-Qaradawi, zu dessen Islamverständnis IESH-Student Bajrambejamin Idriz nicht auf Distanz geht:

    „Yusuf al-Qaradawi ist ungeachtet seiner teilweise heftig umstrittenen Positionen eine der prominentesten Persönlichkeiten der Islamischen Welt.“ (Quelle: islam-penzberg, 14.10.2009)

    Der wehleidig tuende Islamist kontert auf die ihm vorgeworfene geistige bzw. organisatorische Nähe zu Scheich al-Qaradawi, indem er auf die die (proislamistisch tätigen) Institute Qantara.de / Bundeszentrale für politische Bildung / Deutschen Welle / Goethe-Institut hinweist:

    „Alle diese Institutionen und Behörden verfallen demnach einer Täuschung“.

    Geschickt gemacht, die genannten Islamisierungsklitschen haben mit Täuschung in der Tat viel zu tun, sie täuschen allerdings nicht sich über das Wesen von Islam und Scharia, sondern den Souverän, das deutsche Volk, und sind damit, wie Idriz beweist, längst bestens erpressbar.

    AEMR ja bitte,
    Scharia nein danke …

  24. Gratulation und vielen Dank an Michael Stürzenberger.

    Solche Leute sind Gold wert!

  25. Derzeit sind die sachlichen, fundierten PI-Beiträge von Michael Stürzenberger zum Kernthema von PI ganz besonders erfreulich, ja geradezu erholsam. Leider erhalten sie (nach der Anzahl der Kommentare zu urteilen) nur ein Zehntel der Aufmerksamkeit, die weniger sachlichen und passenden PI-Beiträgen zuteil wird.

Comments are closed.