Von ELISABETH SABADITSCH-WOLFF | Jahr für Jahr treffen sich in Warschau hunderte bezahlte (GONGO, government-operated non-governmental organization) und unbezahlte (NGO) Menschenrechtsaktivisten bei der weltweit größten Menschenrechtskonferenz. Die einflussreiche Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) setzt auf dieses Zusammentreffen, um Menschenrechtsverletzungen in den Mitgliedsstaaten aufzeigen zu lassen, und zwar von den erwähnten NGOs wie zum Beispiel der Bürgerbewegung PAX EUROPA.

Es gibt wahrlich einiges aufzuzeigen: Vom Messerangriff auf eine Kundgebung von BPE, bei der Michael Stürzenberger schwer verletzt wurde und ein Polizist starb, über die immer weiter eingeschränkte Meinungsfreiheit in Deutschland, Österreich und England, bis hin zur eingeschränkten Pressefreiheit im Zuge der Nationalratswahlen in Österreich Ende September. Die BPE sprach auch den immer stärker werdenden Antisemitismus sowie die anti-israelischen und pro-palästinensischen Demonstrationen in den Staaten westlich von Wien an (ein OSZE-Idiom, das an den Eisernen Vorhang erinnert und die ehemals „westlichen“ Staaten meint). Es sieht danach aus, dass der Slogan „Niemals wieder“ nicht ganz so gut wirkt und dass noch viel Arbeit vor uns liegt.

Die BPE nahm nicht nur an den Plenarsitzungen teil, sondern auch an sogenannten Side Events, die von jeder bei der OSZE akkreditierten und an der Konferenz teilnehmenden Organisation veranstaltet werden können. Beim Side Event „Transgenderism: a threat to children’s, family’s and womens’ rights“, organisiert von der polnischen NGO Pantarey, hielt die BPE eine kurze Rede und wies auf die Gefahr der LGBTQ-Ideologie für Familien, aber auch Kindern hin.

Am gleichen Tag fand ein Side Event des Europarats statt, dessen Fokus auf polnische Gesetze im Hinblick auf die LGBTQ-Community lag. Am Abend lud die amerikanische Delegationsleiterin für LGBTQI+-Angelegenheiten zu einem Side Event, bei der die schwedischen Botschafterin einen Vortrag hielt und eine interessante Phrase verwendete: „Nicht-traditionelle sexuelle Beziehung mit Minderjährigen“. Was diese Phrase bedeutete, wurde auch nach mehrmaligem Fragen – aus gutem Grund – nicht beantwortet.

Die Anwesenheit der BPE bei dieser Konferenz ermöglichte die (Wieder-)Vernetzung mit befreundeten NGOs. Überdies waren auch einige interessante Beobachtungen zu machen:

  • Es gab eine offensichtlich abgesprochene Strategie mit ca. fünf islamischen NGOs zur Verteidigung von palästinensischen Interessen, auch wenn diese in den meisten Fällen unangebracht waren, da der Krieg gegen die Hamas nichts mit der OSZE zu tun hat.
  • Erstmals ergriff der israelische Vertreter (in diesem Fall der israelische Botschafter in Polen) das Wort. Dies ist möglich, weil Israel ein assoziiertes Mitglied der OSZE ist.
  • Der Konflikt Aserbaidschan-Armenien ist nach wie vor der weitaus bedeutendste im Plenum. Gefühlt jede zweite Wortmeldung einer NGO bezog sich darauf.
  • Der Ukraine-Krieg war praktisch nicht (mehr) präsent. Russland nimmt nach wie vor an diesen Konferenzen nicht teil, was nicht dem Geist der OSZE entspricht und daher zu bedauern ist.
  • Erstmals seit längerer Zeit ergriff die Türkei das Wort.
  • Eine vollverschleierte Frau trug diesen Schleier nicht aus religiösen Gründen, sondern aus Sicherheitsgründen. Sie fürchtete sich vor Repressalien der usbekischen Regierung.
  • Leider sprachen sich nur vier NGOs für westliche Werte aus, darunter die BPE. Das Feld wird den Feinden der Freiheit kampflos überlassen.

Die BPE wird weiterhin an diesen Konferenzen teilnehmen, um die Freiheit zu verteidigen.

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6 KOMMENTARE

  1. Na, scheint ja bald wieder soweit zu sein… (…)“Uns’re Fahne flattert uns voran.“(…) Ach, nee das heisst ja neuerdings „trusted flagger“ = „vertrauenswürdiger Fähnrich“ der wird dann der „unsere Demokratie“ die Stange halten, die Fahnenstange 😆 😆 https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2024/so-viele-weitere-organisationen-warten-auf-trusted-flagger-zulassung/#comments [Auweia oder muss man dafür etwa noch einen Blogwartlehrgang in Hogwarts oder im Wahrheitsministerium machen?]
    H.R

  2. @ Hans.Rosenthal 28. Oktober 2024 at 15:29

    Trusted Flagger ist die neue Bezeichnung für Stasi-IMs. Nichts anderes steckt dahinter.

  3. Haremhab 28. Oktober 2024 at 16:27
    Ja, ja Schwert und Schild der Partei. Es muss ja schließlich ritterlich wirken… 😆 😆
    – Ritterlich, aber so ganz ohne Ritterkreuz! 😆
    H.R
    PS: OSZE-Menschenrechtskonferenz: Alles wie immer in Warschau
    Als ich noch zur See gefahren bin war der Ausruf: „WAHRSCHAU“ immer eine Warnung vor GEFAHR. 😆

  4. @ Verwirrter 28. Oktober 2024 at 16:09
    „Die Überrepräsentation …ist beunruhigend.“

    Moin Neulink !
    Wenn Du das gewuenschte Bildschirmfoto Deiner Mitteilung Deines Gefühles
    gemacht hast – der Beweiskraft halber am besten aus mehreren Perspektiven –

    bitte ich als bürgerlicher Berufsneugieriger und Beobachter,
    Deine geschaetzten Gründe für Deine Beunruhigung noch mitzuteilen,
    also die Datenbasis, die Rechenweise, Bilder beschnittener etc.
    Erst alles machte weiterführend Sinn für diesen vielbeachteten Polit-Zirkel.

    Davon ab, fühle ich mich in juedischen Kreisen stets sehr beruhigt:
    Die unauffällige, wie Gäste wirkende Zegurrity erkennt ihre Pappenheimer,
    blickt sogar durch Klamotten auf Messer, Chemikalien und dumpfe Gedanken.

    Den Beunruhigten bittet man zu seinem Wohl unauffaellig ins Separee,
    um Näheres zu erfragen, also warum beunruhigt, wie lange schon, alleine, etc.

    Beunruhigt sind Juden meist, wenn sich jemand unter/bei ihnen beunruhigt fühlt,
    sich spontan radikalisiert ™. Genau dafür ist man vorbereitet, glaub mir. 😉

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