Wieder ist der Iran der UNO einen Schritt voraus, während man sich im UN-Sicherheitsrat noch darüber streitet, ob man Einreisebeschränkungen für iranische Atomwissenschaftler verhängen und bei den Wirtschaftssanktionen, sprich dem Waffen Embargo, ein bisschen die „Daumenschrauben“ anziehen sollte, liefern die Russen den Iranern weiterhin munter Brennstäbe für das neue Kernkraftwerk „Busher“. Dort werden gerade P-2 Zentrifugen eingerichtet, die 2,5-mal schneller anreichern werden als bisher.
Gastbeitrag von Smakager
Die SF-Tagesschau berichtete gestern:
Die Außenminister der fünf permanenten Mitglieder des Sicherheitsrats und Deutschlands hatten sich erst vor wenigen Tagen in Berlin auf den Text einer neuen Resolution gegen den Iran geeinigt. Teheran soll nach dem Wunsch des Sicherheitsrats vorläufig auf die Anreicherung von Uran verzichten. Dies hat die iranische Regierung jedoch erneut abgelehnt.
Die kürzlich in Berlin auf den Weg gebrachte jüngste UNO-Resolution im Atomstreit mit dem Iran sieht eine Reihe von neuen Strafmassnahmen vor. Dazu zählen Reiseverbote für einzelne Personen sowie das Einfrieren ihrer Vermögen …
Die internationale Gemeinschaft fürchtet, dass der Iran die Urananreicherung zur Entwicklung von Atomwaffen einsetzen könnte. Für Teheran ist die Anreicherung von Uran jedoch Bestandteil seines Atomprogramms zur Produktion von Atomstrom.
Im Dezember 2007 hatten die US-Geheimdienste erklärt, der Iran habe sein militärisches Atomprogramm bereits 2003 gestoppt.
Auch von den Chinesen kann man nichts Gutes erwarten, denn gerade sie sind hungrig auf das iranische Erdöl und Gas.
Aber was macht der Westen in dieser Situation? Die amerikanischen Geheimdienste behaupten, dass der Iran seit dem Jahre 2003 sein militärisches Atomprogramm beendet hat.
In Israel stützen sogar eigene Regierungsmitglieder in selbstmordgefährdeter Gelassenheit die These, dass man mit einer iranischen Atombombe leben könnte, weil doch wohl niemand so verrückt wäre, sie auch tatsächlich einzusetzen. Wie kann man angesichts der Aussagen der iranischen Politiker gegenüber Israel da nur so sicher sein?
Das US-Superwahljahr 2008 kommt in dieser Situation noch völlig ungelegen hinzu: Weil im Fall eines Kriegs gegen den Iran ein militärischer Fehlschlag die Chancen eines Republikaners endgültig zunichte machen könnte.
Alles ist denkbar. Möglicherweise hat der Iran die Nuklearwaffe wirklich erst im Jahr 2012 oder 2015. Vielleicht jedoch werden wir bereits Ende 2008 von einem geglückten unterirdischen Atomtest aus dem Dornröschenschlaf wachgerüttelt!
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