Wenn ich im Folgenden das Gesamtkonzept Islam in drei verschiedene Bereiche aufspalte, bedeutet das nicht, dass ich der Ansicht bin, es würde auch drei unterschiedliche Lehren geben oder nur Teile davon wären durch den Koran legitimiert. Es gibt aber unterschiedliche Menschen, die sich nur an Teile des Gesamtkonzeptes halten.

Und vor allem ist eine klare Aufspaltung notwendig, weil Moslems und Islam-Apologeten diese auch ständig vornehmen – allerdings nicht klar, sondern wild durcheinander – und damit zu absichtlicher Vernebelung, unabsichtlicher Verwirrung und Fehleinschätzungen beitragen.

Der religiöse Anteil

Als christlich geprägte Menschen haben wir ein Religionsverständnis, das vor allem die Beziehung des Individuums zu seinem Gott beinhaltet. Wenn man den Islam mit dieser Sichtweise betrachtet, kann man nur einen Teil dieses Gesamtkonzepts erfassen, und zwar den, den ich hier mit „religiösem Anteil“ bezeichnen möchte. Die sind am besten mit den so genannten fünf Säulen des Islam umschrieben. Hugh Fitzgerald schreibt dazu (übersetzt):

Sie bestehen aus der Schahada oder dem Glaubensbekenntnis; Zakat oder Almosengeben; Salat oder den fünf vorschriftsmäßigen Gebeten; Ramadan oder dem jährlichen einmonatigen Fasten; und – wenn man es sich leisten kann – der Hadsch nach Mekka einmal im Leben. Stören Sie als Ungläubigen Almosen, die Reise nach Mekka, die Einhaltung des Ramadan oder das Aufsagen von Gebeten in irgendeiner Weise? Nein, nicht im Geringsten. Warum sorgen wir uns also? Aber indem wir uns auf diese dem Wesen nach trivialen Dinge konzentrieren, ignorieren wir die viel dunkleren und unheilvollen Aspekte.

Und exakt das tun wir. Was unsere Kinder zum Beispiel im christlichen Religionsunterricht über den Islam lernen, beschränkt sich fast ausschließlich auf die fünf Säulen, einige Feste und Riten. Damit wird eine Ideologie, die Anbetung, Soziales und Politisches erfasst, auf die Anbetung reduziert. Daher ist es leicht verständlich, wenn zum Beispiel Lale Akgün in ihrer Attacke gegen Ralph Giordano (wir berichteten) unter anderem fast widerspruchslos sagen kann:

Giordano blende bei seiner Kritik an Muslimen aus, dass «zumeist soziale und nicht religiöse Gründe» für die in der Öffentlichkeit wahrgenommenen Probleme verantwortlich seien.

Fasst man Islam nur als das auf, was ich hier unter dem „religiösen Anteil“ einsortiert habe, hat sie Recht. Und das ist ihr Trumpf. Halbwahrheiten sind besser als platte Lügen. Und gefährlicher. Natürlich fallen die angesprochenen Probleme unter den sozialen (und zum Teil auch den politischen) Bereich des Islam und nicht unter den rein religiösen. Unter dem Blickwinkel haben auch alle Recht, die den hier allseits bekannten Satz „Das hat nichts mit dem Islam zu tun“ bei allen Gelegenheiten gebetsmühlenartig einbringen. In schöner Inkonsequenz wird der Islam von seinen Anhängern und Apologeten bei Forderungen als Gesamtkonzept gesehen, bei Antworten auf Kritik aber flugs auf das rein Religiöse reduziert.

Auch das Wort „sozial“ wird missbräuchlich benutzt. Frau Akgün hat vermutlich, als sie es in dem Zusammenhang erwähnte, gemeint, dass die Probleme aufgrund finanzieller Armut und daraus resultierender Misslaunigkeit entstehen, die man natürlich zwangsläufig in Kriminalität ausleben muss (an diesem Dogma bestehen ja kaum noch Zweifel) und somit uns anzulasten sind und nicht denen, die sie verursachen, und – Gott bewahre – ganz bestimmt nicht dem Islam. Das Wort „sozial“ bedeutet aber nicht „wohltätig“, als dessen Synonym es fast ausschließlich gebraucht wird, sondern „die Beziehungen zwischen den Menschen betreffend“. Und ja: die wahrgenommenen Probleme mit der islamischen Bevölkerung sind in dem Sinne sehr wohl sozial verursacht, nämlich darin, was der Islam über die Beziehungen zwischen den Menschen so lehrt. Und das ist der zweite Anteil.

Der soziale Anteil

Während ich unter dem religiösen Anteil alles zusammengefasst habe, wie sich der Mensch als Individuum gegenüber seinem Gott verhält, möchte ich unter dem sozialen Anteil die Beziehungen unter den Menschen zusammenfassen. Das ist exakt genauso durch Koran und Hadithen legitimiert wie der religiöse Anteil und umfasst das Mann-Frau-Verhältnis, die Einstellung gegenüber Apostaten und Ungläubigen und das Rechtssystem der Scharia, das keineswegs nur aus Kopfabhacken und Steinigungen besteht, sondern viel umfassender ist und auch bei den Moslems, die die ganz rabiaten Teile ablehnen oder zumindest nicht befürworten, zur Bildung des inneren Rechtsempfindens beigetragen hat. Auch unser inneres Rechtsempfinden ist durch äußeres Recht geprägt und zu großen Teilen auch noch durch die Bibel (auch wenn das manche Atheisten nicht so gerne hören). Es liegt nahe, dass es da Unterschiede gibt.

Es gibt nur zwei Gründe, sich an die Gesetze eines Landes zu halten: Entweder sie entsprechen dem inneren Rechtsempfinden oder man fürchtet die Sanktionen für den Rechtsbruch. Wenn keines von beidem gegeben ist, bricht man Gesetze. Das tun Europäer (z.B. ist bei vielen die Achtung vor dem Recht auf Eigentum anonymer, reicher Versicherungen nicht sehr ausgeprägt) und das tun Moslems eben da auch, wo Gesetze mit ihrem Rechtsempfinden nicht übereinstimmen.

Der soziale Anteil ist derjenige, der uns am meisten auffällt. Denn es ist der, der zu Kriminalität wie z.B. Ehrenmorden, Zwangsverheiratungen und Messerstechereien führt. Auch die Probleme mit den so genannten Rütli-Schülern sind auf den sozialen Anteil des Islam zurückzuführen. Man muss nicht islamisch-religiös im christlichen Sinne sein, um islamisch-sozialisiert zu sein. Nun steht natürlich nirgends im Koran ausdrücklich: „Oh, Ihr Gläubigen! Wenn Ihr in den Schulen der Ungläubigen seid, so sollt Ihr dort nichts lernen sondern stattdessen pöbeln, randalieren und Papierkörbe aus dem Fenster werfen sowie die ungläubigen Lehrerinnen als Schlampen bezeichnen, die nichts zu melden haben.“ Aber im Koran steht sehr wohl, dass die Ungläubigen schlimmer sind als das Vieh [8:55], dass der Moslem keine Ungläubigen zu Freunden nehmen solle, weil diese sie wollen, „dass Ihr ungläubig (integriert?) werdet wie sie.“ [4:89] und dass Männern über Frauen Verantwortung haben, weil Allah sie vor diesen ausgezeichnet hat [4:34]. Das haben sie möglicherweise nicht einmal gelesen und regelmäßig in die Moschee gehen sie schon gar nicht – aber sie haben dieses Wissen verinnerlicht. Soziale Ordnungen schleifen sich ein, ohne dass jeder einzelne ihre Grundlagenliteratur liest. Es verstößt genauso wenig gegen das Rechtsempfinden eines moslemischen Vaters, wenn er seine Tochter mit Gewalt von einem ungläubigen Freund fernhält wie es gegen das unsere verstößt, wenn wir unsere Töchter mit massiver Überzeugungsarbeit bis hin zu Familienkrächen von einem kriminellen Freund abzuhalten versuchen. Vermutlich verstößt es im Gegensatz dazu gegen sein Rechtsempfinden, wenn er das nicht tut.

Wir müssten schon sehr harte Sanktionen und eine hohe Wahrscheinlichkeit, „erwischt“ zu werden, haben, damit er es dennoch unterlässt. Sein inneres Rechtsempfinden werden wir nicht auf die Schnelle ummodeln können. Das braucht Zeit und vor allem braucht es eine Entfernung vom Islam, der das Rechtssystem transportiert. Und unsere Eliten arbeiten gerade emsig daran, dass diese Entfernung vom Islam im Rahmen des Respekts vor fremden Kulturen auf keinen Fall stattfindet.

Ein durchaus sehr gebildet wirkender Moslem hat bei einer Internet-Diskussion um die Rütli-Schule mal geantwortet, dass die Betreffenden sehr häufig eben nicht in der Moschee zu finden sind – was richtig ist – und dass daher ihr Verhalten nichts mit dem Islam zu tun hat – was falsch ist. Denn ihr Verhalten hat eben vor allem mit ihrem inneren Rechtsempfinden zu tun, das durch den Islam geprägt ist. Er argumentierte weiter, dass es sogar mit mangelnder Religiosität zu tun habe und daher unsere Schuld sei, weil wir nicht ausreichend Moscheen bauen, in denen diese jungen Randalierer dann „gezähmt“ werden könnten. Sein Kommentar gipfelte in der dreisten Erpressung: „Ihr werdet Euch schon entscheiden müssen, was Ihr wollt: Islam oder Kriminalität.“

Dahinter steckt, dass die Kriminalität islamisch sozialisierter junger Männer nur in den Griff zu bekommen ist, wenn man sie vollständig(!) islamisch sozialisiert, also der Kuratel eines Imams unterstellt, dessen Wort sie gehorchen. Dieser Imam kann dann – wenn wir uns wohl verhalten – gnädigst bei seinen Unterweisungen ein paar Dinge berücksichtigen, die uns an den jungen Randalierern ärgern. Diese Ansicht wird durchaus auch von politischen Verantwortlichen übernommen und kommt darin zum Tragen, dass man Imame zum Schlichten von innerislamischen Streitigkeiten unter Familienclans oder verschiedenen Ethnien (Kurden-Türken, Türken-Araber) einbeziehen möchte.

Das soziale Fehlverhalten islamisch Sozialisierter und unsere Besorgnis darüber wird also als Mittel benutzt, islamisches Recht – das einzige, auf das die jungen Wilden eventuell reagieren – als Instanz in westlichen Staaten zu etablieren. In London werden Scharia-Gerichte in Familienangelegenheiten bereits geduldet, auch die säkulare Republik Indien mit ihrer großen Moslemminderheit erlaubt sie. Wir sind nicht weit davon weg und unsere Sorge wegen der Kriminalität islamischer Jugendlicher beschleunigt das. Es ist als ob man jemandem Wanzen in die Wohnung setzt, um ihm giftiges Insektenspray zu verkaufen.

Solche blödsinnigen Erwägungen sind da, wo sie nicht sowieso Vorsatz sind, auf die Wort-Verwirrung zurückzuführen, darauf, dass der Islam als Religion gilt und wir ein gewisses Religionsverständnis haben, das große Teile von ihm ausblendet.

Aber auch der soziale Anteil des Islam ist Teil des ganzen. Wenn man die Sache genau ansieht, ist er sogar der offenbar weit wichtigere. Selbst in streng islamischen Staaten wie im Iran oder Saudi-Arabien, in denen Verstöße gegen die sozialen Regeln mit Haft, Körperstrafen oder sogar dem Tode bestraft werden, werden Verstöße gegen die im Wortsinne religiösen Regeln höchstens sozial geächtet, aber nicht verfolgt. Niemand wird ausgepeitscht, weil er nicht betet. Niemand wird geköpft, weil er die Hadsch nicht macht, obwohl er reich genug dazu wäre. Es scheint, als ob die sozialen Regeln sehr viel mehr „mit dem Islam zu tun haben“ als die der persönlichen Anbetung Allahs. Der „Islam ohne Allah“ wird rigoroser durchgesetzt als der mit.

Der politische Anteil

Noch weniger als der soziale Teil des Islam wird sein politischer Anteil als zum Islam gehörig angesehen, obwohl er es ganz genau so ist. Hier greift das „nichts mit dem Islam zu tun“ sogar noch massiver als bei den Verbrechen, die im sozialen Anteil wurzeln. Während durchaus einige Westler noch Zwangsehen, Ehrenmorde und rücksichtsloses Verhalten gegenüber Ungläubigen als islamisch wahrnehmen, gilt es bei politischenAktivitäten bis hin zu Terroranschlägen als extrem unanständig, es zu tun, bei politischen Ansichten ohne Aktivität wird der Einfluss des Islam so gut wie gar nicht zur Kenntnis genommen. Es ist der für uns wichtigste und bedrohlichste Teil des Islam – er kommt komplett ohne religiöses Beiwerk aus, obwohl dies natürlich in vielen Fällen dazu gehört, und ist für christlich Sozialisierte noch schwerer als Teil von etwas zu begreifen, das im allgemeinen als Weltreligion gehandelt wird.

Es gibt Menschen wie die „Rütli-Schüler“, die den sozialen Anteil ohne den religiösen leben – und für den politischen wahrscheinlich zu dumm sind. Aber es gibt auch Menschen, die den religiösen und sozialen Teil nicht leben, den politischen aber massiv vertreten. Als Beispiel kann der verstorbene Jassir Arafat gelten. Man kann ihm vieles vorwerfen – dass er ein überaus frommer Moslem im religiösen Sinne war, gewiss nicht. Er besuchte an Weihnachten die Kirche, er führte eine extrem moderne Long-distance-Ehe mit einer Luxus-Modepuppe in Paris. Vermutlich hatte er auch eine gewisse Vorliebe für junge Männer, was zwar der Öffentlichkeit weitgehend verheimlicht wurde, seinem Umfeld aber sicher bekannt war. Unislamisch? Ja. Im religiösen sowie im sozialen Sinne. Hat ihn deswegen die islamische Welt verurteilt oder gar als schlechten Moslem gesehen? Privat vielleicht, was aber nichts daran geändert hat, dass er als Ikone des Djihad galt und immer noch gilt. Wer den Djihad gegen die Juden und Kreuzzügler zu seinem Lebensinhalt macht, darf auch in Kirchen beten und sexuell ausschweifend leben. Ähnliches trifft auch auf Saddam Hussein zu, der alle Charakteristika eines klassischen Kalifen mit Expansionsansprüchen hatte, obwohl er wahrlich nicht religiös war.

Wafa IdrisDas Mädchen links auf dem Foto könnten wir als perfektes Beispiel für gelungene Integration einer modernen jungen Muslima sehen. Religiös-islamisch? Vielleicht. Sozial-islamisch? Ganz offenbar nicht, nicht einmal ein Kopftuch, geschweige denn eine Burka verbirgt die langen Locken, außerdem weist der „Doktorhut“ auf den erfolgreichen Abschluss einer guten schulischen Ausbildung hin. Politisch-islamisch? Eine tickende Bombe? Ja. Es ist Wafa Idris, sie starb im Alter von 28 Jahren als erste palästinensische Selbstmordattentäterin, riss einen 81-jähirgen Israeli mit in den Tod und verletzte Hunderte. Sie gilt als Ikone und hochverehrtes Vorbild für junge palästinensische Mädchen. Es ist anzunehmen, dass es auch männliche Selbstmordattentäter mit vergleichbarer Einstellung gibt – nur ist es bei diesen nicht am Foto zu sehen.

Die ägyptische Feministin Dr. Nawal Al-Sa’dawi rief dazu auf,

„die ägyptische Verfassung zu ändern und den Artikel, der den Islam zur offiziellen Staatsreligion erklärt, zu streichen, weil wir ‚Kopten unter uns haben und weil Religion eine Sache zwischen einem Menschen und Gott ist und niemand das Recht hat, seinen Glauben, seinen Gott und seine Rituale anderen aufzuzwingen. Daher bin ich eine knallharte Gegnerin eines Religionsstaates, weil unser Gott in keiner Weise in die Politik involviert sein sollte.“

Schön oder? Sie setzt sich nicht nur für die Rechte von Frauen ein, sondern auch für die Rechte einer religiösen Minderheit, der sie nicht einmal angehört. Solche Moslems sollte unsere ganze Bewunderung und Unterstützung gelten, wir sollten sie aufnehmen, wenn sie in ihren eigenen Ländern verfolgt werden. Oder vielleicht doch nicht? Lesen wir ein anderes Interview mit ihr:

„Israel und der Westen nennen Widerstandsoperationen ‚Terrorismus‘. Der irakische Widerstand wurde zu ‚Terrorismus‘ und das gleiche geschah mit dem palästinensischen Widerstand. Sollen wir diejenigen geißeln, die mit ihren bloßen Händen kämpften und starben? Steht es uns zu, eine Frau zu kritisieren, die sich mit einem Sprengstoffgürtel ausrüstet, sich in die Luft sprengt und stirbt? Sollen wir sie dafür verurteilen, dass sie sich selbst in die Luft gesprengt hat, nachdem sie gesehen hatte, wie ihr Vater und ihre Brüder getötet worden waren? Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich mich mit Dynamit voll packen und in die Luft sprengen … Wie kann ich das Opfer verurteilen?“

Da ist sie: die islamische Verblendung! Eine Frau, die sich massiv gegen den islamischen Gottesstaat und für Religionsfreiheit der Kopten einsetzt, die mutig gegen die Unterdrückung der Frau und damit einen wichtigen Teil der sozialen Komponente des Islam kämpft – und: eine Frau, die das islamische Konzept des Djihad vollkommen verinnerlicht hat. Höchst wahrscheinlich nimmt sie es nicht einmal mehr als islamisch wahr. Sie tut es so wenig wie viele von uns die Gottesebenbildlichkeit des Menschen, die Grundlage für die Entwicklung der Menschenrechte war, als jüdisch-christlich wahrnehmen. In beiden Fällen ist es das aber dennoch.

Sie ist das perfekte Beispiel für den „Islam ohne Allah“. Sie ist gewiss nicht die einzige. Wir müssen genau hinsehen, wen wir als Verbündeten nehmen und wen nicht. Es reicht nicht, festzustellen, dass ein Moslem nicht regelmäßig betet oder gar Alkohol trinkt, es reicht nicht, dass eine Muslima kein Kopftuch trägt und für Frauenrechte eintritt. Die religiösen Anteile sind weitgehend gleichgültig, die sozialen führen häufig zu Kriminalität und stoßen uns ab.

Aber die Islamisierung läuft vor allem mit den politischen Anteilen, die wir am meisten ausblenden. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Frau Dr. Al-Sa’dawi, wenn sie in Deutschland leben würde, als große Hoffnung für einen modernen Euro-Islam und uns als wunderbares Beispiel für gelungene Integration präsentiert würde. Hätte ihr – wenn sie bei der Islamkonferenz dabei gewesen wäre – irgendjemand die wichtigste Frage gestellt, die sie oben sehr ehrlich beantwortet hat? Ich glaube nicht. Wie viele von ihrer Sorte mag es unter den Moslems geben, die einen Islam ohne strenge Regeln, einen Islam ohne Kopftuch, einen „Islam ohne Allah“ leben und dennoch den Djihad gegen die Ungläubigen verinnerlicht haben?

Wir sollten nicht alle verdächtigen. Aber wir sollten alle – zumindest die offiziellen Vertreter – fragen. Darüber, warum wir das nicht tun, möchte ich mir im dritten Teil Gedanken machen.

To be continued…

» PI: Islam ohne Allah – Teil 1: Islam und Islamismus

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30 KOMMENTARE

  1. Tja, Eisvogel, selber schuld, wenn du keine Kommentare bekommst.
    Deine Ausführungen sind einfach zu komplett. Und warum soll man immer nur dazuschreiben: sehr sehr gut 😉 .

  2. Hallo Eisvogel

    Super, wie Du analysierst hast, wie die Ebenen im islamapologetischen „turntalk“ bewusst oder unbewusst immer wieder vertauscht oder vermischt werden! Herzlichen Dank für die klärenden Ausführungen . momo

  3. Sehr guter Artikel.
    Eine ergänzende Frage: Wo in dieser Aufteilung gehört der zunehmende Einfluss des Islam in der Wirtschaft hin (Schariakonforme Anlagen, Beteiligungen, Einflüsse in Aufsichtsräten durch Aktienmehrheiten, Gold-Dinar,…?

  4. Das hilft, denn immer wieder müssen wir zwischen Islam-Islamismus, Politischen und Religiösem, Faschistischem und Ideologischem des Islam unterscheide oder auch nicht.
    Es dröselt auf!

  5. So. Gelesen.

    Brillant.

    Das ist es. Studien wie Secret de Famille von Serge Tisseron zeigen den gleichem Mechanismus auf: Alles was nicht gesagt ist, aber vorhanden, das wirkt und es wirkt umso stärker, als es nicht gesagt werden darf: Familiengeheimnis eben.

    Bravo, Eisvogel. Ich würde den Artikel als Standard setzend bezeichnen.

  6. Wie die TAZ mal wieder einen Haufen mohammedanophilen Unfug verbreitet:

    http://www.taz.de/dx/2007/05/29/a0058.1/text

    Wo Ralph Giordano irrt
    Im Kölner Moscheenstreit spricht der Autor den Muslimen in Deutschland ihr Grundrecht auf freie Religionsausübung ab. Zum Mangel an republikanischem Geist einer Debatte
    „Weg mit der Burka!“ forderte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am vergangenen Freitag. Der Aufruf ist eine engagierte Verteidigung des Kölner Publizisten Ralph Giordano. Der hatte kürzlich von Kopf bis Fuß verhüllte Frauen als menschliche Pinguine bezeichnet. Für diesen Tiervergleich wurde er kritisiert. Die FAZ hingegen meint: Man wird das doch wohl einmal sagen dürfen, vor allem dann, wenn es einer moralischen Instanz und einem „eiligem Denker“ wie Giordano um die Verteidigung der Menschenrechte gehe.

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    Führt die FAZ damit eine wichtige Auseinandersetzung um die Tyrannei der politisch Korrekten? Ganz offensichtlich. Auch andere Medien stimmten in das Klagelied über eine Sprachpolizei ein, die verhindert, Missstände klar zu benennen. Es ist ein typischer Fall von Themaverfehlung. Denn in der Kontroverse zwischen Ralph Giordano und Bekir Alboga, dem Dialogbeauftragten des muslimischen Dachverbandes Ditib, ging es nur in einer Fußnote um so Exotisches wie Burkaträgerinnen in Deutschland. Sie verhandelten Gewichtigeres. Giordano forderte die verantwortlichen Politiker dazu auf, die Genehmigung für den Bau einer repräsentativen Ditib-Moschee in Köln zurückzuziehen. Eine Forderung, die auch die rechtspopulistische Organisation „Pro Köln“ erhebt.

    Ist Ralph Giordano deshalb schon rechtsextrem? Spiegel-Online beschuldigt die taz am vergangenen Donnerstag, sie habe in einem Kommentar gegen Giordano reflexhaft die Rechtsextremismuskeule gezückt, nur weil sich hier jemand „deutlich – und auch mal überspitzt – gegen konservative islamische Vorstellungen und gegen Kopftücher einsetzt“. Doch Giordano setzt sich keineswegs nur ein wenig „überspitzt gegen konservative islamische Vorstellungen ein“. Giordano spricht den Muslimen in Deutschland generell ab, Teil dieser Gesellschaft zu sein. Er möchte Muslimen das Grundrecht auf freie Religionsausübung aberkennen, zu der auch der Bau sakraler Bauten gehört. Das ist ein Aufruf zum Rechtsbruch und zur Diskriminierung einer religiösen Minderheit. Merkwürdigerweise scheint das diejenigen, die zur Verteidigung Giordanos angetreten sind, nur wenig zu stören.

    Prinzipiell gilt: Die Meinungsfreiheit deckt vieles ab. Auch das Recht, den lieben langen Tag Wirres, Beleidigendes und Unsinniges zu äußern. Dieses Grundrecht gilt es gegen Puristen zu verteidigen. Gleichzeitig gilt: Auffassungen, die im Gegensatz zu den grundlegenden Prinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung stehen, werden vom Bundesamt für Verfassungsschutz gemeinhin als extrem bezeichnet. Das ist die umstrittene Arbeitsdefinition einer Bundesbehörde, der man nicht folgen muss.

    Etwas gehaltvoller erscheint diese Definition: Für Rechtsextremisten sind Menschen durch biologische oder kulturelle Herkunft so weit vorgeprägt, dass eine friedliche und gleichberechtigte Koexistenz nicht möglich ist. Daraus werden bestimmte Freund-Feind-Haltungen als naturnotwendig abgeleitet. Dieser Haltung kommt Giordano zumindest gefährlich nahe, wenn er Alboga vorhält, die „Ehrenmorde kommen aus der Tiefe Ihrer Kultur“ – gemeint ist der Islam als Religion. Oder wenn er an anderer Stelle ohne jegliche Differenzierung behauptet: „Die Integration der muslimischen Minderheit in Deutschland ist gescheitert.“

    Für Giordano ist der Islam verantwortlich für Parallelgesellschaften, für mangelnde Deutschkenntnisse der Einwanderer, die Unterdrückung der Frau und Ehrenmorde. Einwände, diese Defizite, Verbrechen und Verwerfungen könnten etwas mit Stammesstrukturen, sozialer Schichtung und der politischen Instrumentalisierung einer Religion zu tun haben, lässt der Publizist nicht gelten.

    Als Giordano nur noch wenig rationale Argumente bleiben, beschimpft er den Publizisten und Islamwissenschaftler Alboga, der seit 1980 in Deutschland lebt und hier studierte: „Sie antworten wie jemand aus einem Kulturkreis, dem die kritische Methode völlig unbekannt ist. Diese Errungenschaft der abendländischen Kultur ist dem Islam völlig unbekannt.“ Dies ist, wenn nicht eine rassistische, so doch eine kulturalistische Argumentationslinie, die nur eine Schlussfolgerung zulässt: Muslime können niemals zu vollwertigen Bürgern dieser Gesellschaft werden – weder als Individuen noch als Kollektiv.

    Folgerichtig fordert Giordano das Zweiklassenrecht. Er möchte verbriefte Grundrechte der muslimischen Minderheit von der Gnade der (christlichen) Mehrheitsgesellschaft abhängig machen, wenn er meint: „Ein solches Großprojekt wird hier mitten in Köln errichtet als Religionsausdruck einer fremden Kultur, und die Bevölkerung wird überhaupt nicht gefragt, ob sie damit einverstanden ist.“ Die Empörung war groß und man vermutete zu Recht Antisemitismus, als 2003 und 2004 Leipziger Bürger Klage gegen den Bau einer Synagoge mit der Begründung einreichten, sie hätten Angst vor Anschlägen, befürchten Ruhestörung, Beschädigungen an den Fundamenten ihrer Häuser und Wertverlust der Immobilien.

    Wer angesichts von mehr als einer Million deutscher Muslime und mehr als drei Millionen auf Dauer hier lebender Muslime, die in erster Linie treue Staatsbürger und Steuerzahler sind, von Repräsentanten einer „fremden Kultur“ spricht, ist noch nicht rechtsextrem. Zumindest aber ist er eine Rechenschaft über sein republikanisches Verständnis schuldig.

    In der Erregung um Ralph Giordanos Äußerungen ist in Vergessenheit geraten, mit wem er spricht. Bekir Alboga ist in Deutschland kein Unbekannter. Seit 1980 lebt er hier, seit 1995 arbeitet der 44-Jährige als eine Art „Brückenbauer“ zwischen Islam, Christentum und Judentum. Er ist Vertreter von Ditib, die hundertausende von Muslimen repräsentiert. Ditib, die türkisch-islamische Union der Anstalt für Religion, ist eng mit der staatlichen türkischen Religionsbehörde verbunden. Seit Jahrzehnten bemüht sich Ditib, den Islam mit den Prinzipien einer laizistischen Republik zu versöhnen. Sie ist gegen Ehrenmord und häusliche Gewalt. In den letzten Jahren setzte sich Ditib intensiv für die Bildung von Mädchen vor allem in den unterentwickelten kurdischen Regionen der Türkei ein. Giordano hätte in Alboga für seine Anliegen einen Bündnispartner finden können. Unnötigerweise brüskiert er hunderttausende von Muslimen in Deutschland, die sich ebenso wie er gegen Verbrechen zur Wehr setzen, die im Namen von Stammestraditionen und einer politisch missbrauchten Religion verübt werden.

    Ralph Giordano, dem wir so wichtige Bücher und Interventionen verdanken, vertritt heute ein undifferenziertes Freund-Feind-Denken, und seine Auslassungen sind gefährliche Brandreden, die in der Tradition des Anti-Asyl-Diskurses zu Beginn der Neunzigerjahre stehen. Eine wichtige moralische Instanz demontiert sich selbst. Das ist schade. EBERHARD SEIDEL

    taz vom 29.5.2007, S. 12, 240 Z. (Kommentar), EBERHARD SEIDEL

  7. Hinsichtlich der „religiösen“ und „politischen“ Komponente des Islams, ok, kein Diskussionsbedarf. Doch mit Teil 2 „soziale“ Komponente habe ich so meine Probleme.
    – Kinder der deutschen „Unterschicht“ verhalten sich teilweise sehr ähnlich wie die Rütli-Mini-Borats. Auch an Schulen mit sehr geringem Moslemschüleranteil (also kein Lern/Nachahmeeffekt). Kennzeichen: Aggressivität, lese/lernunwillig, undiszipliniert, Schimpansenwortschatz, davon 50% Obszönitäten.
    – Kinder aus „gesettelten“ und/oder gebildeten moslemischen Familien verhalten sich grosso modo unauffällig. Sie lernen, machen ggfls Abitur, studieren. Es ist sicherlich der kleinere Anteil, da es hier relativ wenig gebildete Moslems (oder zumindest gut gesettelte) gibt.
    Ich befürchte, dass Eisvogel hier etwas über das Ziel hinausschießt: das ist weder „islamische“ Sozialisation, noch (un)christlich/deutsche Sozialisation, sondern vermutlich internationale Unterschichtsozialisation. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Schule/Eltern mit den deutschen Unterschichteltern noch kommunizieren können, und somit teilweise das Schlimmste verhindern können. Mit den Borat-Elstern ist dies nicht möglich (deswegen müssen die auch u.a. raus).

  8. Ein guter Artikel!

    Er zeigt, daß ein säkularisierter Islam weiterhin Islam bleibt. Eine Säkularisierung des Islam löst das Problem nicht. In seinem Wesen ist der Islam ohnehin ein säkulares Eroberungs- und Unterwerfungsprogramm. Die Idee „Allah“ ist vor allen Dingen eine Legitimation und ein Befehl zu Eroberung und Unterwerfung; „Allah“ ist mithin nichts anders als der „Wille zur Macht“, der „Auftrag zur Macht“. Ein Islam ohne Allah ist einfach ein Islam, der den Willen zur Macht auch ohne das magische Wort „Allah“ hochhält. Seine religiösen Elemente (die fünf Säulen) sind billiges Beiwerk, und Blendwerk für die, die sich blenden lassen. Wir lassen uns davon blenden, weil wir gar nicht mehr wissen, was Religion eigentlich ist.

  9. Ein sehr guter Artikel. Gerade der politische Aspekt wird in der Bevölkerung nicht beachtet. Dabei ist er bei weitem der Schlimmste. Ich kenne nur wenige Muslime die Israel nicht verteufeln – und das sind alles Exil-Iraner.

    In Verbindung mit den ansässigen Linken und Linksparteien offenbart sich hier eine Katastrophe. Der Antisemitismus wird Salonfähig gemacht. Regierungen werden im besten Falle unfähig Israel zur Seite zu stehen. Doch meistens kommt es schlimmer und diese Länder zwingen Israel im Namen der Gutmenschlichkeit zur Verteidigungunfähigkeit.
    Das ist so frustrierend!

    Und dann gibt’s natürlich noch den Einfluß der finanziellen Seite des politischen Islam. Wir alle erinnern uns doch noch an Möllemann …

    Vielen Dank für die Darstellung der Nicht-Kopftuch tragenden Musliminnen. In unserer Gesellschaft reicht es gewöhnlich für Frauen aus kein Kopftuch, um als westlich zu gelten. Oft reicht auch schon der Satz: „Ich trage es freiwillig.“

  10. Also rational, nochmal:
    wer sich als Mohammedaner bezeichnet und nicht gewalttätig gegen alle Andersdenkenden ist, bezeichnet sich zu Unrecht als Mohammedaner.

    Schüler, die offziell keine Mohammedaner sind, sich aber wie solche verhalten, offenbaren tatsächlich nur das Wesen des Islam: Gewalt, Aggression und Intoleranz. Das ist das Verhalten von rücksichtslosen asozialen Menschen: voila der Mohammedaner. Es sind also Mohammedaner, ohne formal dazuzugehören. Wesensmäßig.

    Man kann nämlich die miserablen Eigenschaften des Mohammedansimus auch haben, ohne Mohammedaner zu sein. Nur beim Mohammedanismus ist eben die Rücksichtslosigkeit, das Böse, institutionalisiert.

    Also bitte in Zukunft nicht mehr darauf hinweisen, daß es auch aggressive Gewalttäter gibt, die nicht offizielle Mohammedaner sind, und auch nicht darauf, daß es, angebliche, nicht-aggressive Mohammedaner gibt. Das ist doch jetzt mal geklärt, ok?

  11. @ 12 Pit: Also Pit, nochmal:
    wer Mohammedaner ist oder nicht, entscheiden weder Du noch ich.
    Die von Dir geäusserte Meinung ist noch nicht einmal eine Hypothese, sondern eine miese, sofort ersichtliche Hilfskrücke, um Deine abstruse Meinung zu rechtfertigen. Das ist doch jetzt mal geklärt,ok?

  12. Echt nicht? Ich denke, wer in einer Mohammedanerfamilie geboren wird ist automatisch einer?

  13. @ 14 D.N.Reb: sicherlich, der ist „automatisch“ einer. Wenn er jedoch dieser Religion entsagt oder zu einer anderen übertritt, ist er keiner mehr.

  14. Danke für die netten Antworten und die interessanten Ergänungen.

    @rational: Ich denke nicht, dass das „Rütli-Schüler“-Verhalten typisch für alle Unterschichten der Welt ist.

    Und insbesondere gilt das ganz bestimmt nicht für islamische Unterschichten in islamischen Ländern – die randalieren doch nicht in den Schulen! Es gibt aber nicht-islamische Gruppen, die sich ähnlich verhalten. Es sind wohl immer abgeschottete Gruppen, die den Staat und seine Autoritäten nicht akzeptieren oder verachten. Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Islamische Sozialisierung (mit dem dazu gehörigen Rechtsempfinden) in einem nicht-islamischen Land ist eine davon.

    Die, die bei uns derzeit am auffallendsten ist. Und es zeigt sich ja auch an der tendenziellen Häufung des Fehlverhaltens, dass „Unterschicht“ alleine als Erklärung nicht ausreicht, schon gar nicht, wenn man es finanziell definiert.

    @Pit: Es sind also Mohammedaner, ohne formal dazuzugehören. Wesensmäßig.

    Danke. Damit mit will ich mich im 3. Teil befassen. Mit Menschen, die ähnliche Verhaltensstrukturen und insbesondere gleiche politische Einstellungen haben wie Moslems ohne Moslems zu sein. Es ist wohl nicht nur auf „Abfärben“ zurückzuführen, bei vielen war wohl auch schon eine Prädestination dafür vorhanden.

    Die nehmen nämlich überhand. Und da finde ich den politischen Anteil (in der Ober- und Mittelschicht) weit bedenklicher und interessanter als den sozialen (in der Unterschicht).

  15. Unterschwellig kommt da durch, dass der Islam keine Nächstenliebe kennt, keine Goldene Regel, und insbesondere keine Verantwortung.

    Verantwortung heisst dort ja, sich so regelkonform zu verhalten, dass die Strafe nicht trifft . Man soll also im Verborgenen sündigen und darf sich austoben, wenn keine Sanktionen drohen. Man muss aucvh um diese Art von Verantwortung zu zeigen, das tun, was einem anständigen Menschen zuwider ist – seine Schwester umbringen, seine Freunde meiden – weil das zu Sanktionen führt.

    Der innere Kompass wird nicht entwickelt oder, wenn er doch entsteht, heftig zertreten.

  16. Und noch ergänzend:

    Eigentlich ist schon alleine der Gebrauch des Wortes „Unterschicht“ ein Zeichen dafür, dass wir uns weg von einer der Welt bewegen, in der es uns besser ging als jemals einer Gesellschaft zuvor. Natürlich wird es immer Ärmere und Reichere, Ungebildete und Gebildete, Erfolglose und Erfolgreiche geben. Aber wenn man von einer „Schicht“ spricht (und das geschieht hier nicht zu unrecht, es ist wirklich eine), ist die Durchlässigkeit zwischen diesen Gruppierungen weg. Wer in die „Unterschicht“ geboren wurde, ist verdammt, drin zu bleiben, und die „Oberschicht“ hält seine Bildungsallergie und sein schlechtes Benehmen für „normal“.

    Es ist nicht normal, dass man sich schlecht benimmt und alles Lernen verweigert, nur weil man arm und/oder weniger intelligent ist! Wozu braucht man Geld, um in der Schule aufzupassen ? Wozu braucht man einen akademischen Abschluss, um mit seinen Kindern Bilderbücher zu lesen und Lernspiele zu machen?

    Das war nicht unsere Gesellschaft, die Grenzen zwischen den „Schichten“ konnte durch Klugheit und Fleiß immer leichter überwunden werden. Mit der islamischen Einwanderung haben wir’s geschafft, dass wir wieder eine Unterschicht haben, und zwar eine höchst aggressive – der sich natürlich auch Teile der ursrünglichen Bevölkerung und anderer Migranten anschließen.

    Wenn man jetzt „Schicht“ durch „Klasse“ ersetzt … dann haben wir ein Paradies für linke Ideologen, die das „System“ zerschlagen wollen! Die klassische Arbeiterschaft hat an der sozialistischen Weltrevolution schon lange kein Interesse mehr.

    Jetzt haben sie sich eben mangels erfolgreichem Eigenanbau eine aggressive Unterklasse dafür importiert und die Politiker aller Couleur labern marxistisches Klassenkampf-Geschwätz, indem sie mangelndes Geld (sie nennen’s „mangelnde Förderung“) für die Probleme verantwortlich machen.

  17. @ 16 Eisvogel: „Unterschichtverhalten“ ist für mich ein Hilfswort, weil sonst eine Definition dieses Bevölkerungsteils zu langatmig ausfallen würde. Auch die USA haben in gewissen Regionen, meist große Agglomerationen, dieses typische Rütli-Schule-Verhalten. Häufig sind es Kinder von Blacks oder Latinos, selten beispielsweise Chinesen oder Vietnamesen. Gemeinsam ist ihnen die ungünstige wirtschaftliche Situation der Eltern.
    Islamische „Unterschichten“ in islamischen Ländern: sicherlich verhalten die Kinder daraus sich nicht mehrheitlich so. Folgende Gründe:
    – die offiziellen Einschulungsquoten sind geschönt, die Realität sieht in den meisten Ländern schlecht aus. Klar, es gibt Großagglomerationen in islamischen Länder, wie Kairo oder Casablanca, mit riesigen „slum-Vierteln“. Dort gibt es aber auch diese „Rütli-Erscheinungen“ (zumindest von Casa weiß ich das sehr genau). Der größte Teil der „Unterschicht“ in diesen Ländern wohnt auf dem Lande. Dort gehen viele Kinder maximal 1 Jahr auf die „medressa“ = Koranschule, und das wars. Danach, ab aufs Feld, Kinderarbeit oder Schafe hüten. Die kommen garnicht dazu, solch ein Verhalten zu probieren.
    – Tritt so etwas in den Städten auf (Rütli-Verhalten), so sind die Ordnungskräfte sehr schnell da, und die lieben 10 – 13 jährigen machen ihre ersten Erfahrungen mit der „matraque“ = Holzknüppel. Der Spuk ist schnell vorüber.
    Viele Eltern dieser „Rütli-Schüler“ kommen aus Hinteranatolien (östlich Ankaras), dem Rif oder sonstwie Gegenden. Diese Eltern haben nie etwas in der Schule gelernt, sind quasi-Analphabeten, und übertragen diese Einstellung auf ihre Kinder. Ich wette mit Dir um eine Flasche Schampus, schlage einem Vater vor, sein liebes kleines 10-jähriges Kind mit Arbeit zu versorgen, ihm (dem Vater) den Lohn auszuzahlen, und das Kind ist morgen früh bei der Arbeit. Die kennen nichts anderes. (Du vergisst übrigens, dass der Volks-Islam eine krasse materialistische Einstellung vermittelt). Bildung ohne Knete…scheiss der Hund drauf, bringt nichts.
    Ich bin weit davon entfernt, ein „neues“ Klassendenken zu befördern. Die Situation ist, wie sie ist, und ich befürchte, wir werden sie nicht in den Griff bekommen wenn wir nicht ausweisen.

  18. Das Wort „Unterschicht“ ist schon zutreffend, rational. Es ist eine.

    Aber es hat nichts mit Geld zu tun. Wir hatten auch schon vor Jahrzehnten arme Leute im Land – und ungebildete! – aber sie waren eben keine Unterschicht. Sie waren Individuen, die keine Gruppe bildeten.

    Es hat mit Gruppierungen zu tun, die das Gemeinwesen ablehnen und hassen, die sein Rechtssystem nicht achten und seine Autoritätspersonen nicht anerkennen. Ich habe nie bestritten, dass es auch nicht-islamische Unterschichten gibt (nur gibt es keine nennenswerten in diesem Land). Diese Gruppen missachten den Staat aus unterschiedlichsten Gründen. Wo aber das innere Rechtsempfinden der Leute mit dem allgemeinen Rechtsempfinden übereinstimmt – können Integrationsmaßnahmen helfen. Wo gar kein Rechtsempfinden vorhanden ist, kann vielleicht eines geschaffen werden.

    Bei islamisch sozialisierten Unterschichten hilft das nichts. Die haben ein Rechtsempfinden und zu dem gehört die Verachtung Ungläubiger und ihrer Gesetze. Und was die etwas „gebildeteren“ angeht: die können vielleicht ein etwas freundlicheres Gesicht machen, sich besser benehmen und sie haben auch mehr Angst vor unseren gesetzlichen Sanktionen. Ein Student fürchtet eine Bewährungsstrafe eher (wegen der beruflichen Zukunft) als ein Hauptschulabbrecher, dem das komplett hintenrum vorbeigeht. Ich glaube aber ganz bestimmt nicht, dass sich die verächtliche innere Haltung gegenüber uns (im Schnitt) bei den Gutsituierten (Integrierten) und den Unterschichtlern unterscheiden.

    Man merkt es, wenn man richtig hinhört und manchmal auch, wenn man ihre Blicke beobachtet.

  19. Eisvogel

    Ich denke wir reden hier über das, was die Angelsachsen mit Mind-Set bezeichnen, und wir allgemeiner mit Einstellung, Haltung. Die wird ja unterschwellig geprägt, was man zB auch an der Haltung von Europäern gegenüber Frauen (über die Zeit gesehen) ablesen kann.

    Und da ist der Islam eben einzigartig im leider schlechten Sinn.

    Wie siehst du das?

  20. ich möchte mal eines anmerken, was auch in diesem Artikel richtigerweise erwähnt wurde:

    dass die Probleme aufgrund finanzieller Armut und daraus resultierender Misslaunigkeit entstehen, die man natürlich zwangsläufig in Kriminalität ausleben muss (an diesem Dogma bestehen ja kaum noch Zweifel)

    Wieso behauptet das Jeder? Wenn man einem Gutmenschen damit kommt, dass 77% der jugendlichen Intensivtäter Musels sind, , heißts „die haben n schweres soziales Umfeld“ bla bla bla. Diese Leuten scheinen noch nie etwas vom Prinzip der Eigenverantwortung gehört zu haben. Schließich leben wir nicht im Mittelalter, oder im Affengehege, wo jeder (musel) nach dem jeder Ungefälligkeit drauf los schlagen darf. So geht es eben einfach nicht. NICHTS legitimiert schwere Körperverletzung, und wer es dennoch versucht ist nicht nur ein ekelhafter Gutmensch, sondern tritt Opfer und Rechstaat mit den Füßen. Hier muss man sich eben zusammenreissen, auch wenn mal alles nicht glatt läuft. Ich sehe ja ein, dass man mal sauer ist, wenn wirklich alles „scheisse“ scheint. Aber dann muss man eben Sport treiben zum Abreagieren, oder im extremsen Fall psychologische Hilfe und ein AntiAggresionsprogramm suchen, udn kann nicht auf „Ungläubige“ losgehen. SO NICHT! Das muss jedem klar sein, wer es bricht gehört rausgeschmissen.

    Leider ist Deutschland von rationalem Denken in Bezug auf Ausländer mehr als weit entfernt.

  21. Wer über die Monate hier mitmachte hat ja mitbekommen, dass diverse, die hier schreiben, aus armen Verhältnissen kommen und einen universitären Abschluss haben.

    Am schlechten Angebot des Staates kann es da nicht wirklich liegen. (Ich denke eher, dass der Staat heute allzu viel bietet, und eben die mit der lustigen Auffassung von Verantwortung damit fördert)

    In der Schweiz geht es jetz in Basel, und neuerdings in Zürich, in die Richtung, dass man den Immigranten sehr bald klar macht wie es bei uns läuft und was man erwartet. Der Beauftragte von Basel, Herr Kessler, spricht davon, dass die Leute begleittet werden, sobald sie die Grenze uin dei Schweiz übertreten haben.

    Wohlgemerkt: Betreuung heisst da nicht mehr, dass man für alles Verständnis hat. Es geht de facto darum, dass die Leute und insbesondere die Kinder mehr UNSEREM Einfluss ausgesetzt sind und weniger demjenigen der Nachthemden.

    http://www.welcome-to-basel.bs.ch/

  22. @ 21 Eisvogel: arme Menschen gab es zu jeder Zeit. Nur früher waren die arm, weil sie mit ihrer Arbeit wenig verdienten (lt. Marx die Arbeiterklasse). Heute sind welche „arm“, arbeiten jedoch nicht, und werden durchgefüttert. Dies ist die eigentliche Unterschicht. Feiner Unterschied!
    Das Verhalten islamisch sozialisierter Menschen ist sehr schwierig zu beurteilen. Wir müssen mit dem Begriff „glauben“ arbeiten, immer etwas dünne. Was die islamische sozialisierte Unterschicht hier alles denkt, weiß ich nicht. Bei den Gebildeten „glaube“ ich, Dir widersprechen zu müssen. Bei vielen Gebildeten wächst auch die Distanz zu den überlieferten Glaubensdogmen. Ich komme aus dem naturwissenschaftlichem/technischem Sektor. Ich habe sehr selten einen Diplomanden, Doktoranden oder ferig Ausgebildeten getroffen, sei es hier oder in ihren Ländern, die durch Worte oder Blicke ihrer Verachtung der westlichen Welt/Werten gegenüber zum Ausdruck gebracht haben. Eher nachahmenswertes Ziel. Die sind nämlich auch nicht doof, und wissen zu genau, dass die Hauptwurzel der Misere in ihren Ländern im Islam liegt. Sie hoffen natürlich auf positive Veränderungen in ihrer Religion, aber in Richtung westlicher Werte.
    Auf Deine wie meine Hypothese würde ich keine Flasche Schampus wetten.

  23. Wenn ich immer rationals Ausarbeitungen über arabische bzw. islamische Länder lese, komme ich zuweilen nicht umhin zu vermuten, daß, falls es mal`n Remake von Pépé le Moko geben sollte, rational der einzigste wäre, der Jean Gabin das Wasser reichen könnte.

    Sollte `n Lob sein.

    „Pépé le Moko“ wäre übrigens auch `n guter Nick.

  24. @FreeSpeech (#22): Ich sehe das genauso wie Du. Wir müssen nicht an den christlichen Gott glauben, um dennoch ein christliches Mind-Set zu haben. Ebenso wenig müssen Moslems an Allah glauben, um ein islamisches Mind-Set zu haben.

    Große Einwanderergruppen – vor allem, wenn sie ungebildet sind – schaffen immer Probleme. Aber die Probleme schleifen sich in kurzer Zeit oder wenigstens innerhalb von ein paar Generationen weg, wenn das Mind-Set der Einwanderergruppe mit dem der aufnehmenden Gesellschaft übereinstimmt.

    Bei Moslems ist das nicht der Fall. Und deshalb können sie sich auch nicht integrieren. Einzelne schon und ein paar mehr können auch ganz gut Rosinenpicken. Mehr nicht.

    Aber zu glauben, dass sie sich als ganze Gruppe so anpassen werden wie z.b. die Polen, die im 19. Jahrhundert ins Ruhrgebiet kamen (die sind keine Heiligen, aber die sind nicht mehr und nicht weniger und nicht anders kriminell als der Rest), halte ich für grenzenlose Anmaßung auf Grund einer Weltsicht, die das Kulturelle und Religiöse für belangloses Lametta hält und nur das Wirtschaftliche und die Bildung für relevant hält.

    Das ist ursprünglich die marxistische Weltsicht – sie ist aber heute nicht nur in der Linken verbreitet. rational, Du hast diese Weltsicht auch, oder?

  25. @ 28 Eisvogel: oh nein, weder Kultur, Religion, Wirtschaft und Bildung sind für mich belangloses Lametta. Nur, Du wirst zugeben, dass die 4 Begriffe bei den Menschen unterschiedliche Prioritäten haben können, und das auch noch Zeit und Umstände bedingt. Es wäre vermessen zu behaupten, dass alle Menschen die Religion oder die Wirtschaft als Priorität Nr. 1 betrachten. Insofern sind Prognosen über das Verhalten ziemlich illusorisch.
    Wir haben das Problem, dass die überwiegende Mehrheit der jetzigen Immigranten Ungebildete UND Moslems sind. Wären es mehrheitlich Gebildete (wie die Moslems in den USA mit der green card), das Problem wäre höchstwahrscheinlich geringer. So sehe ich ehrlich gesagt auch keine brauchbare Lösung für den Verbleib der Mehrheit der Ungebildeten hier. Die Frage ist nur wie? Und da tendiere ich für eine dauerhafte , rechtsstaatliche Lösung.

  26. Wie sieht es eigentlich mit der Vernetzung der Islamisierungsgegner der verschiedenen Länder aus? Der Artikel sollte übersetzt und z.B. beim „Brussels Journal“ veröffentlicht werden. Er kann es mit denen Fjordmans aufnehmen – aber locker.

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