Die von der Bundesregierung favorisierten erneuerbaren Energiequellen liefern bei sogenannten Dunkelflauten kaum Strom.
Die von der Bundesregierung favorisierten erneuerbaren Energiequellen liefern bei sogenannten Dunkelflauten kaum Strom.

Von PETER WÜRDIG | Das zumindest fordert jetzt die Hannoversche Allgemeine in einem Kommentar. Da sind Zweifel angebracht. Ich erinnere mal an die Worte von Großvater Marx: „Die Ökonomie bestimmt die Politik!“. Bei den Linken, die sich gerne als Marxisten ausgeben, wird es häufig umgekehrt gemacht: man will politisch erzwingen, was ökonomisch nicht läuft, mit den Ergebnissen, die wir heute erleben müssen. Ich denke dabei nur mal an die jetzt anstehenden Werksschließungen bei VW.

Es geht in dem Artikel um die Speicher für die Erneuerbaren, und der Autor, Andreas Niesmann, weist zu Recht darauf hin, dass die gebraucht werden. Zumindest um die Dunkelflauten zu beherrschen, die nicht nur im November auftreten können (die gibt es zu jeder Zeit des Jahres, auch im August wird es gelegentlich dunkel). Und was soll die Politik daran nun richten, während sie über Jahrzehnte den Gedanken an Speicher möglichst vermieden hat?

Völlig verfehlte Energiepolitik

Das „System der Steuern und Abgaben auf Strom soll reformiert werden“, fordert der Autor. Warum eigentlich, der Staat muss Steuern erheben, um seine Leistungen zu bezahlen, und so werden Steuern auf Verbrauchsgüter erhoben, also für Wasser, Lebensmittel, Sekt usw.. Warum soll das beim Strom anders sein? Dass wir heute viel zu hohe Kosten für elektrische Energie aufbringen müssen, liegt ja nicht an der Stromsteuer, die hat nur einen bescheidenen Einfluss. Der eigentliche Grund ist die völlig verfehlte Energiepolitik, davon möchte man wohl ablenken.

In dem Artikel spricht man von „Technologie­sprüngen bei den Akkus sowie ihr aktueller Preisverfall“, das sind aber nur Wunschvorstellungen, um die Energiewende noch irgendwie zu retten. Wo sollen denn die  „Technologie­sprünge“ herkommen? Die Technologie von Akkus basiert auf der Elektrochemie, hier also der Spannungsreihe der Elemente. Die ist seit mehr als 100 Jahren bekannt, und da das Naturgesetze sind, kann man die auch politisch nicht ändern.

Technologische Entwicklung von Akkus ist weitgehend ausgereizt

Das ist ja auch der Grund, warum man in modernen Batterien Lithium einsetzt. Das steht dicht am Anfang des Periodensystems, und dann kann man aus einer Zelle gerade noch mal ein paar Zehntel Volt mehr herausholen. Die technologische Entwicklung von Akkus ist weitgehend ausgereizt, da gibt es keine Sprünge, die die Lage massiv verändern. Auch einen Preisverfall kann man nicht erwarten, denn durch die politisch gesteuerte Entwicklung hin zu E-Autos und Windmühlen werden viele Materialien eher knapp und dadurch teurer.

Die Idee, die Lücken in der Versorgung durch Erneuerbare mit Akkus zu schließen, ist nicht neu. Dazu hat man schon 2014 einen Versuch gemacht, das war die „Smart Region Pellworm“ (PI-NEWS berichtete). Allerdings stellte sich schon nach zwei Jahren heraus, dass die Speicherung über Akkus so teuer war, dass die Fördermillionen verbraucht waren und die Anlagen alle wieder abgebaut werden mussten. Statt dort nun eine Gedenkstätte für die deutsche Energiewende einzurichten, hat man die Flächen zu einem Hundespielplatz umgestaltet.

Energiewende-Fans vermeiden möglichst konkrete Zahlen

In dem Artikel der Hannoversche Allgemeine wird weiter ausgeführt: „Durch die Preis­schwankungen an den Strombörsen finanzieren sich die Akkus weitgehend selbst…“. Wenn dem so wäre, dann hätte sich längst ein Markt gebildet, der die Speicher, ohne die die Energiewende niemals funktionieren kann, anbietet. Davon ist aber weit und breit nichts zu sehen. Tatsächlich gibt es eben nur einen sehr bescheidenen Zubau von Speicherkapazität.

Ich hatte in dem oben erwähnten PI-NEWS-Artikel „Speichern für die Wende“, ausgerechnet, selbst wann man den Neubau von Speichern noch mal verdoppeln würde im Vergleich zum jetzigen Tempo, bräuchte man für die Vollendung der Energiewende „nur“ noch 75.600 Jahre. Einen Rechenfehler hat dazu bisher noch niemand bemerken können. Aber dieses Ergebnis macht deutlich, warum die Fans der Energiewende konkrete Zahlen möglichst vermeiden und sie einen Taschenrechner nur äußerst ungern in die Hand nehmen.


Peter Würdig.
Peter Würdig.

PI-NEWS-Autor Peter Würdig, Jahrgang 1937, ist Abgeordneter im Samtgemeinderat Land Hadeln (bei Cuxhaven). Er hat das Studium der Physik an der TU Berlin mit Abschluss Diplom-Ingenieur beendet und engagiert sich in der AfD in Landes- und Bundesfachausschuss für die Gestaltung des Parteiprogramms im Bereich Energie- und Klimapolitik. Würdig leitet ein Unternehmen, das sich mit Programmen für die medizinische Statistik und die krankenhausversorgende Apotheke beschäftigt. Aktuelles dazu erfährt man auf seiner Facebook-Seite.

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12 KOMMENTARE

  1. .

    Dunkelflaute beherrschen; Ricarda Lang als Biogas-Anlage

    .

    1.) Man muß oben rum genügend XXL-Hamburger reinwerfen, industriell skalieren,

    2.) dann kommt auch unten rum genügend raus.

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    Friedel

    .

  2. … sehr geehrter Hr. Würdig, wenden Sie sich einfach mal um 360° und Sie sehen das Netz fungiert als Speicher. Kobolde und Grundlasthühner stabilisieren das Netz. Das ist alles ausgerechnet. Vertrauen Sie einfach der aus dem Völkerrecht kommenden DIXI-Expertin.

  3. OT.

    Die FeindBlöd hat heute behauptet 55% der Deutschen BEFÜRWORTEN die Entscheidung von Joe Biden über den Einsatz von US- Waffen mit längerer Reichweite gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet zu erlauben.

    Soll das ein Witz sein?!

  4. Ich hätte für alle AltparteienWähler und sonstige Irren die aktuelle Zeit:

    Es ist bereits 5 nach 12 !

  5. Erneuerbare Energien, Beispiele: Die Batteriefabrik Northvolt hat in Schweden grade erst Insolvenzschutz unter amerikanischen Recht angemeldet. An das neue Batteriewerk bei Heide (Holst) an der Westküste, supp. by Habeck, glaubt nur noch der Weihnachtsmann.
    Die Insolvenz bedeutet daß die Gläubiger hintenanstehen müßen. Wer wird denen noch Rohstoffe liefern wollen?
    Grade eben schießen die Meldungen über Massenentlassungen beim Autozulieferer Bosch durch die Decke. Besonders betroffen und höchst alarmverdächtig: Es trifft nicht nur die Zulieferung von e-Autos sondern auch die IT-Sparte, welche sich mit dem „zukunftsträchtigen“ autonomen Fahren beschäftigt.
    Varta, der „Mutter“ aller Batterien, soll es auch nicht grade rosig gehen.

    Die (grauen) Wasserstoffzüge im Hochtaunus sind seit ihrer Inbetrienahme ein einziges Desaster, zumal der RMV („Richtig mieser Verkehrsverbund“) im voreiligen Kadavergehorsam alle zuverlässigen Dieseltriebwagen (VTA’s) u.a. nach Rumänien verscherbelt hat, wo sie fröhlich weiterfaren.
    Die Batteriezüge bei der Flachland-Eisenbahn EVB zwischen Buxtehude-Bremerhaven und Cuxhaven fahren häufig nicht weil u.a. die Anschlüsse nicht richtig passen oder – ganz simpel – kein Wasserstoff vorfügbar ist, weil der aus dem Industriegebiet bei Stade kommt und – mit dem Lkw herangekarrt werden muß, umgefüllt in einer riesige Anlage und dann erst betankt werden kann.
    Dort haben die Fahrgäste es besser weil die Bahn noch ein paar ältere Triebwagen im Stall hat und die Gegend flach ist wie das Gedankengut … der Verantwortlichen. Aber nach Königstein/Ts. müssen die Züge den Berg hoch…
    Bei der „Dürener Kreisbahn“ hat man den Plan Wasserstoffzüge einzusetzen jüngst zu Grabe getragen aufgrund der o.e. Erfahrungen.
    Die Oberleitungen für Lkw’s auf dem Autobahn-Teilstück zwischen Reinfeld (Holst) bis vor Lübeck werden abgebaut.
    Die Insel Pellworm hat so ca. 1200 Dauereinwohner + viele Urlauber im Sommer, die auch mal warm duschen und kochen wollen aber selbst dort gab es Probleme.

    MIt einer Biogasanlage kann man die Energieversorgung eines kleinen Dorfes betreiben was ja hier oben auch gemacht wird aber keine Stadt geschweige dann ein größeres, energieintensives Industriegebiet.
    Zumindest die geplante Stillegung des Braunkohletagebaus (2035?) in der Lausitz muß sofort gestoppt werden und die neue Regierung die Energiewende offiziell als gescheitert betrachtet werden.
    Daß man AKW’s wiederbelben kann, glaube ich nicht. Die Techniker sind doch längst woanders untergeschlüpft und ein AKW kann man nicht einfach so Zu- und Aufmachen wie ein Garagentor.
    Immerhin will Merz ja das Habeck-Heizungsgesetz abschaffen. Mal sehen was seine zuk. Koalitionspartner, die geliebten Grünen davon halten werden…

  6. Die Berechnungen des Autors stimmen. Weiter: Es geht bei der Energiewende nicht um neue Technologie, sondern um alte, linksgrüne Ideologie. Die sogenannte, grüne Energiewende ist nur ein Vehikel, um den Kulturkampf auch in die Wirtschaft zu tragen und diese ideologisch zu kontaminieren.

    Es gibt ein Kriterium, mit dem technologische Entwicklungen auf ihren Nutzen hin absolut sicher bewertet werden können. Neue Technologien erweisen sich dann als überlegen, wenn sie sich blitzschnell über die gesamte Welt ausbreiten. Das war in der Bronzezeit so und so ist es bis in die Gegenwart. Edison beleuchtete in New York zur Demonstration eine kleine Straße elektrisch. Eine Sensation. Innerhalb weniger Jahre – also in kürzester Zeit – wurde diese Technologie dann weltweit zum Mainstream. Keine Sensation mehr, sondern banal und normal. So war es bei der Stahlindustrie, Eisenbahn, beim Rundfunk, beim Fernsehen, beim Computer bis hin zum mobilen Internet. Rasend schnell übernahm die ganze Welt diese technologischen Möglichkeiten.

    Fazit: Lohnende und überlegene Technologie erweist sich als lohnend und überlegen, wenn und weil sie sich schnell verbreitet und in kürzester Zeit zum weltweiten Standard wird.

    Nun kommt das, worauf ich hinaus will. In Deutschland wird von „Energiewende“, „Ausstiege aus alten und Einstiege in neue Technologien“, „Umbau der Industrie“ geredet. Entscheidende Frage: Welches Land dieser Erde folgt diesem Konzept derart ideologisch und extremistisch wie Deutschland? Die Welt folgt diesem Konzept nicht. Offensichtlich basiert das linksgrüne Zerstörungswerk nicht auf versagen und Inkompetenz. Nein, es ist das fanatisch ausgeführte Projekt einer ideologischen Kriegführung! Die linksgrüne Gefahr lautet nicht: Inkompetenz. Sie lautet: Fanatismus!

  7. Ergänzung: Fanatismus braucht keine Kompetenz, schließt diese aber nicht per se aus. Das Problem: Selbst wenn Kompetenz vorhanden ist, würde Fanatismus die Kompetenz immer unterdrücken und ersticken. Hofreiter ist dafür ein Beispiel. Genau das ist das selbstzerstörerische Element, das allen fanatischen Ideologien innewohnt: Fanatismus tötet Vernunft und dieser zerstörerische Mechanismus wird dann nach außen getragen, z.B. in der Politik.

  8. Ich kenn mich da ja nicht aus, aber ist es denn nicht vielleicht doch möglich, überschüssigen Zappel-Strom in Energiewendepolitikern zu speichern?

    Es muss ja nicht viel sein, nur, bis sich die Haare leicht kräuseln.

    Lieber VS, natürlich ist das nur eine rhetorische Frage mit Scherzhintergrund zur Unterhaltung, niemand hat die Absicht, der Elite dieses Landes abseits der Wahlurne Schaden zuzufügen.

  9. DFens 22. November 2024 at 16:41

    Die Berechnungen des Autors stimmen. Weiter: Es geht bei der Energiewende nicht um neue Technologie, sondern um alte, linksgrüne Ideologie. Die sogenannte, grüne Energiewende ist nur ein Vehikel, um den Kulturkampf auch in die Wirtschaft zu tragen und diese ideologisch zu kontaminieren.

    Meiner Ansicht nach geht es dabei nicht nur um den linksgrünversifften Kulturkampf, sondern auch ganz banal, aber nicht minder sozialistisch, um die Umverteilung von Privatvermögen in die klebrigen Fingerchen des Sozen-Staates.

    Alleine die Mehrwertsteuereinnahmen aus dem Emporstampfen von „neuen Energiequellen“, nachdem die Alten ohne Not abgerissen wurden, dürften einen erklecklichen Teil der der von der Regierung zur Umverteilung vorgesehenen Geldmenge ausmachen.
    Von den Strafsteuern für die Bürger und anderen Folgekosten-Generatoren wie dem Heizgesetz nicht zu sprechen.

  10. nicht die mama 22. November 2024 at 18:29

    Umverteilung IST ein Teil dieser fanatischen Ideologie. Die ausufernde und übergriffige Steuerungswut dient dabei nicht wirklich den Bedürftigen, sondern den Betreibern des Systems, also dem kaum noch zu überschauenden Heer an Staatsbediensteten, Beauftragten und „Sozialberufen“, die von Umverteilung und sozialstaatlichen Reparaturaufträgen leben.

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