"Liebe Genossinnen und Genossen, heute ist ein Tag des Stolzes und der Anerkennung!"

Von MEINRAD MÜLLER | (Hinweis der Redaktion: Der Verfasser nachfolgender Laudatio trat 1990 unerschrocken in den Dienst des einstigen Klassenfeindes. Es gelang ihm dabei geradezu mühelos, seine beliebte Feder den neuen Erfordernissen nach Wahrheit und Klarheit den neuen Vorgaben anzupassen. Seine im Westen gewonnenen Journalistenpreise füllen bereits mehrere Regalmeter in seiner Einraumwohnung in Berlin-Marzahn.)

7. Oktober 1989. Palast der Republik, Berlin, Hauptstadt der DDR

„Liebe Genossinnen und Genossen, heute ist ein Tag des Stolzes und der Anerkennung! Es ist mir eine Ehre, das Schaffen und Wirken eines Mannes zu würdigen, der die Sprache unserer Republik mit einem journalistischen Feingefühl geprägt hat, das seinesgleichen sucht. Ein Mann, der nicht einfach nur schrieb, sondern seine Feder in den Dienst der sozialistischen Wahrheit stellte. Ein Mann, dessen Texte nicht nur Worte waren, sondern Bausteine im ideologischen Fundament unserer Republik!

Unser Preisträger, dessen Name in goldenen Lettern in die Annalen des sozialistischen Journalismus eingehen wird, wusste wie kein anderer, die Schönheit und Stärke unseres antifaschistischen Schutzwalls in den Worten der Partei zu spiegeln. Nicht als bloßer Berichterstatter – nein! –, sondern als unermüdlicher Verteidiger der Ideale des Marxismus-Leninismus.

Er hat es verstanden, die friedensstiftende Funktion unserer Grenztruppen mit einem unverwechselbaren, ideologisch geschulten Blick darzustellen. Jedes Wort ein Mosaikstein der großen Erzählung unserer Republik. Jedes Satzgefüge ein Beweis seiner sprachlichen Exzellenz und seines tiefen Verständnisses für die überragenden Errungenschaften des Sozialismus.

Wer könnte jemals vergessen, wie er die ruhmreichen Leistungen der Grenztruppen im Artikel „Wachtürme des Friedens – Bollwerk gegen die westliche Aggression“ glorreich verherrlichte? Oder wie er in „Im Spiegel des Schutzwalls: Friedenspolitik und Brüderlichkeit“ die gewaltigen Fortschritte unserer Republik im Einklang mit dem heldenhaften Einsatz der Grenztruppen aufzeigte? Sein meisterhafter Einsatz des politischen Jargons der Partei hat uns die Friedenspolitik in einem Licht erstrahlen lassen, das sogar die dunkelsten Winkel des Klassenkampfes erhellte.

Nie wurde das Wort „antifaschistischer Schutzwall“ so kunstvoll und geschickt in Texten platziert. Nicht als simples Substantiv, sondern als Inbegriff der Freundschaft der Werktätigen. Als Verkörperung des Friedens, der – so hat es der Preisträger in einer seiner großen Reportagen wunderbar formuliert – „in den fest gefügten Mauersteinen der sozialistischen Friedensarchitektur verankert“ ist.

Er war nicht nur Berichterstatter, sondern ein wahres Sprachrohr des Friedenswillens der Arbeiterklasse, dessen Artikel die Herzen berührten und die unverbrüchliche Entschlossenheit unseres Volkes widerspiegelten. Ohne investigativ „zu graben“ oder die mühsam errungene Wahrheit zu hinterfragen, wusste er, was unsere Republik ausmacht: Stärke, Sicherheit und eine immerwährende Treue zur Partei und ihren Errungenschaften.

Worte, die wie Meißelschläge der Wahrheit klingen!

Seine Berichte über den „Schutzwall“ trugen stets die Poesie der sozialistischen Propaganda in sich – ein Reporter, der nie von den ideologischen Leitlinien abkam und mit feinstem Sprachgefühl die politische Führung unserer Partei in allen Facetten widerspiegelte. Nie stellte er die Unfehlbarkeit der Genossen infrage. Das wäre ja auch nicht seine Aufgabe gewesen. Vielmehr verstand er es, durch geschickte Wortwahl und ausgefeilte Phrasen eine Wirklichkeit zu zeichnen, die ganz im Sinne der sozialistischen Wahrheit stand.

Die Welt sah dank seiner Worte den Schutzwall nicht als Barriere, sondern als „Band der brüderlichen Völkerverständigung“. Die Grenztruppen nicht als Soldaten, sondern als „friedliche Wächter der sozialistischen Brüderlichkeit“. Und die Sicherungsmaßnahmen ganz klar als aktiver Beitrag zur Wahrung des Weltfriedens beschrieb.

Liebe Genossinnen und Genossen, wenn wir ihm heute den Großen Friedenspreis des DDR-Grenzschutzes verleihen, dann nicht nur für seine herausragende journalistische Leistung, sondern auch für seine unbeugsame Treue zur Wahrheit der Partei. Möge dieser Preis, der so strahlend leuchtet wie die Sterne des Sozialismus, stets ein Zeugnis dafür sein, dass ein wahrer Journalist der DDR keine Geschichten erzählt, sondern die Geschichte selbst gestaltet.

Hoch lebe der Preisträger! Hoch lebe die Wahrheit! Hoch lebe unsere sozialistische Republik!“


Meinrad Müller.
Meinrad Müller.

Meinrad Müller (70), Unternehmer im Ruhestand, kommentiert mit einem zwinkernden Auge Themen der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik für diverse Blogs in Deutschland. Der gebürtige Bayer greift vor allem Themen auf, die in der Mainstreampresse nicht erwähnt werden. Seine humorvollen und satirischen Taschenbücher sind auf Amazon zu finden. Müllers bisherige Beiträge auf PI-NEWS gibt es hier, seinen Ratgeber für Hobbyautoren hier.

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12 KOMMENTARE

  1. Ich kann diesen – mich verwirrenden – Artikel nirgends zuordnen.
    Was soll damit rübergebracht werden ??

  2. Und wer diesen schönen Staat verhöhnt, bekommt es mit einen starken Staat zu tun (Näncy)

    Ballweg über 9 Monate Untersuchungshaft
    Füllmich im Gefängnis
    Schlomo im Gefängnis

    Mit Scholz, Merz und Näncy sind wir nicht weit weg vom SED-Staat
    Nur dass der große Bruder nun von der anderen Seite kommt

  3. Er?
    War Merkel also doch mal ein Mann?
    Ich hab`s gewusst.

    ————————————–

    pille palle 4. Oktober 2024 at 17:25

    Im Artikeltext ist ein Link.
    😉

  4. @ pille palle 4. Oktober 2024 at 17:25

    Sie stehen auf dem Schlauch?
    Haben Sie die Möglichkeit wahrgenommen –
    ich fürchte: nein – zu Tichys durchzuklicken,
    (rot im PI-Artikel gekennzeichnet), um dort
    weiterzulesen. Dann verstehen Sie alles.

  5. Ich wäre für das deutschsprachige Wikipedia,

    Abteilung, die den jeweiligen Politiker beschreibt:
    mit Glanz u. Gloria, wenn er zeitgeistig, auch wenn
    er keinen Berufsabschluß hat; gehässig, wenn es
    ein „rechter“ Politiker ist.

  6. @ pille palle 4. Oktober 2024 at 19:27

    Bittschön, gern geschehn. Ich mußte auch
    bei Tichys weiterlesen, um mir sicher zu
    sein bzw. bis mir wieder einfiel, da war doch
    schon mal was…

    +++++++++++++++

    auf dem Schlauch stehen

    Die Redensart leitet sich von der Vorstellung ab, daß Gedanken „fließen“. Wer also versehentlich auf dem Schlauch steht, stört seinen „Gedankenfluß“. Nach dem gleichen Bild kann auch der „Fluß“ des Arbeitsvorganges gestört sein, wenn etwas nicht richtig funktioniert (vergleiche „im Flow sein“). Nach Küpper seit 1935 geläufig…
    (redensarten-index.de)
    Anm.: Uhhh! 1935 – ganz gefährlich. Nazi!

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