„Der Handkuss brannte wie Feuer“, so Astrid Ludwig in der FAZ.
„Der Handkuss brannte wie Feuer“, so Astrid Ludwig in der FAZ.

Von WOLFGANG HÜBNER | Es sind nicht immer große Ereignisse in Politik oder Kultur, die Auskunft geben über den Zustand der Gesellschaft in Deutschland. Manchmal verrät sich dieser Zustand ganz nebenbei und völlig unbeabsichtigt. Heute Morgen zum Beispiel lese ich im Frankfurter Lokalteil der FAZ einen Bericht mit der verheißungsvollen Überschrift „Als der eiskalte Engel meine Hand küsste“. Über dem Text das Bild des schon silberhaarigen Alain Delon, der auf dem Frankfurter Opernball ausgesprochen intensiv einer Tänzerin gleich beide Hände küsst. Das war jedoch nicht jene Astrid Ludwig, die in dem Artikel voller Seligkeit davon berichtet, wie Delon ihr auf dem Opernball vor 30 Jahren ebenfalls die Hand, allerdings nur eine, küsste.

Unsere Astrid, so schildert sie das, war damals junge Journalistin bei einer Frankfurter Zeitung und die Einzige unter den arrogant desinteressierten Kollegen, die die Pressekarte für das Ballereignis in der Alten Oper wollte. Zusammen mit ihrem „mäßig begeisterten Freund“ zog sie im „schwarzen Glitzerkleid“ in den festlich geschmückten Saal. Als der Moderator ankündigte, der Stargast des Abends sei Alain Delon, damals wohl Ende 50, war Astrid, Ende 20, „wie elektrisiert“, denn der schöne Franzose war „ein Idol meiner Jugend. Und jetzt saß er nur fünf Tische entfernt!“.

Astrid dachte: Jetzt oder nie, ein Autogramm musste als Beute her. „Fünf Tischlängen können ein unendlich weiter Weg sein – mit weichen Knien“. Doch dann stand sie vor ihm, der gerade in ein Gespräch vertieft war. Und er sah, laut Astrid, „in natura noch besser aus als im Film“. Als sie ihn in korrektem Schulfranzösisch um ein Autogramm gebeten hatte, schaute er auf, mit diesem „lässig-coolen Blick“ des routinierten Verführers, erhob sich vom Sitz, sagte: „Enchanté, Mademoiselle“ zu Fräulein Ludwig „und griff nach meiner Hand“.

Nun zitiere ich für alle Leser über 18 Jahre eine leicht pornographische Stelle in Astrids Artikel: „Er führte sie zum Mund und küsste die Stelle, die zwischen Daumen und Zeigefinger liegt und die ich heute noch bis auf den Millimeter genau benennen kann!“. Mademoiselle Ludwig war erregt: „Der Handkuss brannte wie Feuer.“ Leider schildert unsere Entflammte nicht, welche Folgen dieses hocherotische Erlebnis für ihre anschließende Nacht mit dem „mäßig begeisterten Freund“ hatte.

Dafür erfahren wir aber im letzten Absatz, dass ihr Delons spätere „Falten und Tränensäcke“ nichts ausmachten. Hingegen etwas anderes: „Dass er im Alter mit den Rechten und mit Le Pen sympathisierte, ließ die Verehrung dann allerdings verblassen.“ Ich gehe jede Wette ein: Ohne diesen Satz wären die Delon-Erinnerungen von unserer Astrid nicht gedruckt worden – nicht von der FAZ und auch nicht von einer anderen Zeitung. Selbst die albernsten Erinnerungen einer in die Jahre gekommenen Handkuss-Mademoiselle sind die Veröffentlichung nicht wert, würde der Hinweis fehlen, wonach der „eiskalte Engel“ üble politische Gesellschaft nicht scheute.

Astrid Ludwig wird diesen Satz nicht von der Redaktion erzwungen geschrieben haben. Gewiss ist sie vielmehr ein gehorsames Kind des noch immer geltenden politisch korrekten Zeitgeistes. Der war übrigens ihrem nun endgültig verblassten Idol Alain Delon immer total egal.


Wolfgang Hübner.
Wolfgang Hübner.

PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner schreibt seit vielen Jahren für diesen Blog, vornehmlich zu den Themen Geopolitik, Linksfaschismus, Islamisierung Deutschlands und Meinungsfreiheit. Der langjährige Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Frankfurt“ (BFF) legte zum Ende des Oktobers 2016 sein Mandat im Frankfurter Römer nieder. Der leidenschaftliche Radfahrer ist über seine Facebook-Seite und seinen Telegram-Kanal erreichbar.

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18 KOMMENTARE

  1. Astrid Ludwig schreibt seit zwei Jahrzehnten über die Darmstädter Hochschullandschaft. Zunächst viele Jahre als Redakteurin der Frankfurter Rundschau, heute als freiberufliche Journalistin. Die gebürtige Rheinländerin arbeitet für Wissenschafts- und Hochschulmagazine wie impact sowie als Autorin für FAZ und FAS. Sie interessiert sich für die Menschen, die hinter spannenden Forschungsprojekten stehen und den Blick hinter die Kulissen. Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt sie zudem Reportagen, Garten- und Reiseberichte. Ihre botanische Leidenschaft hat sie als „Volunteer“ in berühmten Gärten Englands „ausgelebt“ und darüber auch ein Buch geschrieben.
    https://impact.h-da.de/fileadmin/_processed_/c/6/csm_22_01_03_UEber_uns_4_Astrid_b79aa149ae.jpg

  2. In der Wikipedia steht immerhin, dass er Homosexualität als widernatürlich bezeichnet habe. Ich bin ja de Ansicht, dass Männer nichts dafür können und es angeboren ist. Ob sie die Neigung unterlassen könnten, kann ich nicht nachfühlen.Widernatürlich würde ich allerdings sagen, wenn sie das in der Öffentlichkeit zur Schau stellen.

  3. Bisland vermisse ich die große Delon-Reihe im Fernsehen. Verschämt werden ein, zwei Filme gezeigt, aber die größten Erfolge fehlen.
    Ich mochte Delons Charaktere in seinen Filmen eigentlich nie. Meist liefen die Geschichten so ab, daß Delons Figur ohne Schwierigkeiten eine schöne Frau verführte, daß dann aber etwas schrecklich schief ging, weil er (also die Filmfigur) ein so windiger Charakter war. Im Grunde machte er nur Ärger. Wenn man ihn bei einem Coup dabeihatte, ging alles schief, weil er wiederum nicht die Finger von den Frauen lassen konnte („Der Clan der Sizilianer“).
    Wenn man ihn als Freund an Bord hatte, konnte es sein, daß er einem plötzlich nach dem Leben trachtete („Nur die Sonne war Zeuge“). Oder einen ohne Gnade im Pool ertränkte („Der Swimmingpool“). Wer will so einen Freund haben?
    Oder sein Filmcharakter zog sich gleich ganz in sich zurück, und mordete schlicht für Geld („Der eiskalte Engel“).
    Mir gefielen mehr Filme, in denen Delons Figuren sich vielleicht etwas konventioneller verhielten. Mein Lieblingsfilm mit ihm ist „Der Fall Serrano“. Sehr spannend. Die junge Ornella Muti; dazu noch Klaus Kinski: Großartig!
    Ich mochte aber auch „Rette deine Haut, Killer“ und „Der Panther“ (schon aus den 80ern, plus Teil 2 davon).
    Die würde ich gern nochmal sehen. Wo sind sie?

  4. Die Astrid…thx @Marie-Bernhardine… könnte glatt die Schwester von meiner geliebten und allgegenwärtigen Marie-Chantalle ( 24 und mal was mit Medien gemacht ) sein. Meint zumindest der Kumpel meines Tankwarts.

    Zu A.Delon möchte ich nicht missverstanden werden, aber mir fiel da spontan „Sketchup“ ein. Was habe ich die Comedy ( natürlich 80er )geliebt. Und die Beine von Iris Berben in Nylon. 😉

    RIP Dieter Krebs und Alain Delon

    https://www.youtube.com/watch?v=4iVZwJRdzGM

    https://de.wikipedia.org/wiki/Sketchup_(Comedy)

  5. Die arme Astrid. Der mäßig begeisterte Freund dürfte noch weiter abgekühlt sein nach dem heissen Handkuss

  6. Wunderte mich schon, warum so wenig über Delon anlässlich seines Ablebens zu hören war. Das hier erklärt es nun. Er war schlicht rechts und solche Leute begräbt man ja in dieser links-grün verdrehten Welt inzwischen wieder lieber vor den Stadttoren.

  7. Ja, Astrid ist verkommen und linksversifft wie die FAZ insgesamt.

    In französischen Medien erfährt man, daß Alain Delon mit Jean-Marie Le Pen befreundet war, daß er in einschlägigen Film-Kreisen als Rechter bekannt und verschrien war, weil er eine eigene Meinung zu politischen Themen hatte, die in der mehrheitlich linken Flimmerwelt anders beurteilt wurden, und deshalb in Cannes nur einmal mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, 2019, als 83-jähriger, für sein Lebenswerk, obgleich dieser überragende Schauspieler für jeden seiner Auftritte einen Preis verdient hätte.

    Ich alter Mann habe mich nie dafür interessiert, schon allein, weil Romy nicht mein Typ war, aber was jetzt hochkommt, vor allem im ebenso verschrienen TV-Sender CNews, dem die Linken Frankreichs am liebsten den Sendekanal aberkennen würden, das ist unbeschreiblich.

    Alain Delon et Cannes : je t’aime, moi non plus. „Ich liebe dich, ich dich auch nicht“
    Par Jean-Luc Wachthausen, Le Point, 18.8.2024
    https://www.lepoint.fr/culture/alain-delon-et-cannes-je-t-aime-moi-non-plus-18-08-2024-2568147_3.php#11

    „Nachdem er dem Festival schon lange entfremdet war und nie eine Auszeichnung erhalten hatte, mußte der Schauspieler bis zu seinem 83. Lebensjahr warten, um schließlich für seine gesamte Karriere die Ehren-Palme d’Or zu erhalten.“

  8. Und hier der ebenso wie die FAZ linksversiffte Staatssender franceinfo,
    am 21.8.2024:
    https://www.francetvinfo.fr/culture/cinema/alain-delon/mort-d-alain-delon-l-homosexualite-les-femmes-les-violences-conjugales-quand-l-acteur-multipliait-les-prises-de-parole-polemiques_6734448.html

    „Tod von Alain Delon: Homosexualität, Frauen, häusliche Gewalt … Als der Schauspieler seine kontroversen Reden vervielfachte

    Der am Sonntag im Alter von 88 Jahren verstorbene Schauspieler äußerte Sätze, die dazu führten, daß er in den letzten zehn Jahren von mehreren Verbänden als ‚rassistisch, sexistisch und homophob‘ bezeichnet wurde.“

    Das haben die linken Looser, einige davon finanziert aus dem Staatssäckel Frankreichs, zum Tod dieses Giganten du 7ième Art zu sagen. Noch über dessen Tod hinausschütten sie schon in der Überschrift und im Anreißer Mistkübel über ihn ausl

    Und im Figaro stimmen die Leser knapp gegen eine nationale Ehrung, darunter wahrscheinlich mancher, der um den Sieg des RN zu verhindern, am 7.7.2024 in der Parlamentswahl für den linksradikalen Kandidaten gegen den des RN gestimmt hat.

    Glaube keiner, in Frankreich wäre es besser als in Deutschland!

  9. @ INGRES 21. August 2024 at 14:34

    Ist nicht angeboren. Die Natur
    will Fortpflanzung…

    Wie wollen Sie erklären, daß es Familienvätern
    nach 30 Jahre Ehe u. mehreren Kindern
    einfällt, doch lieber mit einem Mann zu sexeln?
    Oder Frauen, denen nach mehreren
    Schwangerschaften einfällt, daß sie doch
    lieber mit einer Frau verkehren wollten.
    Oder die Massen Inder, die sich mit einem
    Mann trösten, wenn sie kein Geld für eine
    Hochzeit mit einer Jungfrau haben?
    Wie wollen Sie Baccha Baazi erklären?
    „Nur“ mit Päderastie?

  10. https://www.bild.de/politik/inland/abschiebungen-wer-sich-gegen-die-polizei-wehrt-darf-bleiben-66c5b90bae4dcc0aa5ca7086

    Unfassbare Abschiebe-Anweisung an die Polizei

    Wer sich bei der Abschiebung wehrt, wird belohnt. In einem Brief der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen an die Bundespolizei am Flughafen Düsseldorf heißt es: „Wenn sich der Betroffene weigert, in das Flugzeug zu steigen bzw. auf eine andere Art versucht, sich der Abschiebung zu widersetzen (aktiver/passiver Widerstand), kann dieser auf freien Fuß gesetzt werden und eigenständig zu der ihm zugewiesenen Unterkunft zurückreisen.“

  11. „Das ist noch Blut von gestern …“

    https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-nach-hinrichtung-am-bahnhof-wird-blut-des-opfers-weggewischt-66c5b1189794d84471b881ab

    Killer schoss Mann (27) am Frankfurter Hauptbahnhof von hinten in den Kopf

    https://www.bild.de/regional/niedersachsen/schlaegerei-in-lingen-30-jugendlichen-pruegeln-sich-in-schule-66c5978d199d30434f6c17fe

    Dienstag, 11.30 Uhr: Auf dem Pausenhof der BBS Technik und Gestaltung in Lingen (Niedersachsden, 2000 Schüler aus

    über 30 Nationen)

    eskaliert eine heftige Massenschlägerei.

    Ein einminütiges Video zeigt, wie zwei Schüler-Cliquen wild aufeinander losgehen.

  12. @Maria-Bernhardine 21. August 2024 at 16:12
    Du ahnst es nicht, wie sehr die Olympischen Spiele schon jetzt abgehakt und vergessen sind. Die Franzosen leben seit 18 Wochen ohne Regierung, Emmanuel Macron lädt zum Freitag, 23.8.2024, die Parteispitzen und die Kandidation der „Neuen Volksfront“ Lucie Castets zum debattieren ein, von dem schon jetzt die Medien wissen, daß nix dabei rumkommt, der zurückgetretene Premierminister Gabriel Attal schlägt vor, daß der Haushaltsplan 2025 einfach eine Kopie des Plans von 2024 sein sollte, die neue Regierung könnte ja noch Änderungen vornehmen. Der Plan muß spätestens am 1. Oktober zur Diskussion im Parlament vorliegen, dessen Sbgeordnete sich im Urlaub vergnügen, weil sie nix zu tun haben.

    Emmanuel Macron hat nur noch ein Projekt: an der Macht zu bleiben!

  13. FRANKFURT AM MAIN. Ein 54jähriger Türke hat am Dienstag abend am Bahnsteig im Frankfurter Hauptbahnhof einen 27jährigen – ebenfalls türkischer Staatsangehöriger – erschossen. Nach Polizeiangaben „näherte sich der Schütze gegen 21:00 Uhr dem 27jährigen, der am Bahnsteig des Gleises 9 am Frankfurter Hauptbahnhof stand, von hinten und gab mehrere Schüsse aus einer Pistole auf ihn ab“.
    (Junge Freiheit)

    Wenn sich diese Kulturfremden
    gegenseitig umbringen ist es
    schlimm genug. Sie sollten es
    auf ihrem Boden tun, nicht bei
    uns. In diesem Falle Türkei.

  14. Ob diese Geschichte wirklich stimmt oder „Nur die Sonne war Zeuge“, wissen wir nicht.
    Ich weiß nur daß der Herzensbrecher im Alter zunehmen rechte Positionen einnahm so wie sein Schauspiel Kumpel Gerard Depardieu und habe ihn mal auf Sylt gesehen wo er eine Freundin hatte, die im Sommer dort lebte.

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