Fast 600
Fast 600 "DDR"-Bürger nutzten am 19. August 1989 die vorübergehende Öffnung der Grenze zwischen Ungarn und Österreich in Sopron für eine Flucht in den Westen. Das Ereignis markiert den Anfang vom Ende des Eisernen Vorhangs.

Von CONNY AXEL MEIER | Heute, am 19. August 2024, jährt sich zum 35. Mal das paneuropäische Picknick an der österreichisch-ungarischen Grenze unweit von Sopron (Ödenburg).

Dieses, damals anscheinend unbedeutende Ereignis, markierte weitaus Weltgeschichtliches, nämlich das Ende des Stacheldraht-Sozialismus, wie er sich damals manifestierte. Unfreiheit, Willkür, Indoktrination und Bevormundung bis hinein in die ureigensten Lebensbereiche sind kennzeichnend für eine der menschenfeindlichsten Ideologien weltweit, dem Sozialismus. Straflager (Gulag), Todesstrafe und Zuchthaus blühten all jenen, die den Verheißungen des „Sozialistischen Paradieses“ misstrauten und dies öffentlich oder halböffentlich äußerten.

Ganz Mitteleuropa, einschließlich der sogenannten „DDR“, ächzte schon 40 Jahre unter Diktatur, bitterer Armut, Militarisierung der Zivilgesellschaft, Zerfall der Infrastruktur, wirtschaftlichem Rückstand und überbordenden Vorschriften. Der „Eiserne Vorhang“ trennte Europa in dem von der Sowjetunion beherrschten „Warschauer Pakt“ von den restlichen, westlichen europäischen Ländern. Mauer und Stacheldraht trennten auch Verwandte und Nachbarn.

Sopron – das Loch im „Eisernen Vorhang“

Dann geschah in Sopron Erstaunliches. Buchstäblich ein Loch wurde in den „Eisernen Vorhang“ geschnitten. Über 500 „DDR“-Bürger, die in Wartestellung am ungarischen Plattensee (ung. Balaton) ihren Urlaub verbrachten, nutzten die Gelegenheit, um aus dem Freiluftgefängnis „DDR“ zu entkommen. Sie schlüpften durch die an diesem Tag ein wenig geöffnete Grenze in die Freiheit. Es war nur der Anfang. Der Anfang vom Untergang des Stacheldraht-Sozialismus.

Das alles geschah nicht zufällig. Dieses „Picknick“ war das Ergebnis langer, intensiver Vorbereitungen. Nein, nicht die Bemühungen der westdeutschen Bundesregierung, die lieber mit den herrschenden Kommunisten kuschelte, sondern das Ergebnis einer Bürgerinitiative unter Beteiligung des 2011 verstorbenen, ehemaligen Europa-Abgeordneten Otto von Habsburg. Der Sohn des Habsburger Kaisers Karl hatte über viele Jahrzehnte nach der Abdankung von Kaiser Karl, auch als ungarischer König der K&K-Monarchie im Jahre 1918, noch einen guten Draht nach Ungarn.

Die Bilder von glücklichen „DDR“-Flüchtlingen bei der Ankunft in Österreich gingen um die Welt und rührten zu Tränen. Ein herrliches Gefühl, sowohl für die Flüchtlinge, die ihre Trabis in Ungarn zurücklassen mussten, da das Loch im Zaun noch zu klein für Fahrzeuge war, als auch für die Menschen im „Westen“. In den folgenden Wochen und Monaten sollten noch viele „Ossis“ folgen. Bis am 9. November 1989 die Mauer in Berlin fiel, musste es noch fast drei Monate dauern. Diese Entwicklung war am 19. August aber noch nicht absehbar. Was folgte, ist bekannt. Erst fiel die Mauer, dann purzelten die kommunistischen Regime in Mitteleuropa, eines ums andere. Zum Schluss wurde die Sowjetunion aufgelöst. Sopron aber war der Ort, an dem alles begann.

Ungarns Rolle beim Zerfall des Kommunismus

In Ungarn wird dieser Tag, der 19. August, in stillem Gedenken begangen. Die ungarischen Nationalflagge weht ohnehin schon Tage vorher an vielen öffentlichen Gebäuden, an den Hauptstraßen und von einigen Privathäusern. Einen Tag später, am 20. August, ist ungarischer Nationalfeiertag. Dann wird die Staatsgründung als christliches Ungarn durch König Stephan (Iszvan) im Jahr 1000 ganz groß gefeiert.

Ungarns Rolle beim Zerfall des Kommunismus wird im restlichen Europa zwar zur Kenntnis genommen, ein Grund zum Feiern ist es nur noch für wenige Deutsche. Das wird weder den damals tatsächlich DDR-Geflüchteten noch den Ungarn gerecht, die sich im Laufe ihrer langen Geschichte immer wieder ihre Freiheit neu erkämpfen mussten.

Deshalb ist Ungarn auch nicht bereit, sich dem öko-sozialistischen Terror der EU zu beugen. Sie wollen keinen Sozialismus in neuem Gewand, der erneut Unfreiheit und Bevormundung mit sich bringt. Sie alle wollen frei und sicher leben, ohne mohammedanische Invasoren, ohne LGBTQ-Gedöns an Schulen und Universitäten und ohne Messerfachkräfte. Sie wollen keine exorbitanten Preise für Energie bezahlen, ihre Verbrenner-Autos nicht verschrotten müssen und sich nicht vorschreiben lassen, wie sie heizen, was sie essen und wie sie ihre Kinder erziehen. Die Ungarn wollen auch keinen Krieg im Nachbarland. Sie wollen Frieden!

Gedenken der „Deutschsprachigen Gemeinschaft in Ungarn“ in Sopron

Die „Deutschsprachige Gemeinschaft in Ungarn“ begrüßt das alles und ist froh, hier in Ungarn in relativer Sicherheit und in Frieden leben zu dürfen. Am 15. August traf sich die vom Schweizer Vlogger Ignaz Bearth gegründete Gruppe am symbolträchtigen Ort, in Sopron. Deutschsprachige Touristen gedachten der Freiheit an diesem Tag, gemeinsam mit Auswanderern, politischen Exilanten und einheimischen Ungarn. Gäste sind immer herzlich willkommen.

Die ungarische Geschichte von 1989 hat gezeigt, dass nur ein kleiner Stein ins Rollen gebracht werden muss, um ein Unrechtsregime zu beseitigen. Das sollte allen Menschen Mut machen, die Bedeutung von anscheinend bedeutungslosen Ereignissen, die vermeintlich einfach so passieren, nicht zu unterschätzen. Das Ende des Stacheldraht-Sozialismus könnte als Blaupause für das kommende Ende des Öko-Sozialismus dienen. Was es benötigt, um die ökosozialistischen, repressiven Regierungen in den EU-Ländern, vor allem in Deutschland, in Frankreich und in Österreich durch freiheitliche Regierungen abzulösen, ist jetzt noch unbekannt.

Europa muss vor der Islamisierung ihrer Länder geschützt werden, auch wenn heute noch kein politischer Wille in den genannten Ländern erkennbar ist. Das begreifen täglich mehr und mehr Leute. Je später die Islamisierung bekämpft wird, desto blutiger wird es. An alle vernünftigen Politiker in Europa: Lasst es nicht so weit kommen!

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9 KOMMENTARE

  1. Text oben : Islamisierung :
    Europa muss vor der Islamisierung ihrer Länder geschützt werden, auch wenn heute noch kein politischer Wille in den genannten Ländern erkennbar ist …
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    Der über Jahrzehnte von undankbaren Wohlstands-Egoisten viel geschmähte Gott der Christenheit hat seine schützende, haltende Hand unter dem Land, wie auch unter der antichristlichen Brüssel-EU, weggezogen.
    Die dunklen Wolken eines verheerenden Gottesgerichts sind längst, seit ca. 2015, über Europa aufgezogen.
    Modernerweise spricht man da von „Krisen“. Dazu gehört auch die I s l a m i s i e r u n g und auch verbrecherische Politiker/innen. Alles Plagen / Folgen eines Gottesgerichts.
    Gott tut aber selbst nichts Böses. Er lässt nur den sog. „Dunklen Mächten“ mit Satan ungehindert ihren zerstörerischen Lauf.

    Das endet erst, wenn wieder eine neue Hinwendung in den Herzen und Köpfen der Menschen zu Christus erwacht. Dann nimmt ER seine Hunde wieder an die Leine. In sofern gibt es wirklich Hoffnung, denn das ist es, was hier wieder zurechtgerückt werden soll: ein wieder christliches Abendland, was diesen Namen auch verdient.

  2. Glückliche Geflüchtete aus der DDR? So glücklich waren sie gar nicht, denn sie wollten nicht das ganze Programm. Sie wollten reisen, sich frei bewegen, sonst nichts. Viele von ihnen hängen heute noch am Sozialismus und das erklärt die Umfragen und Wahlergebnisse im Osten und das heute noch andauernde Gejammer und Selbstmitleid. Sie sehen sich immer noch als Opfer an. Merkel war wohl ihre Rache am Klassenfeind, weshalb sie immer noch an der CDU kleben. Dieses weltgeschichtliche Ereignis wird, wie es derzeit aussieht, nicht mehr lang andauern, es werden die Zeiten zurückkehren, gegen die damals demonstriert wurde.

  3. Was wäre die Welt nur ohne all diese mutigen Widerständler. Immer wieder lassen sich Bürger vom Sozialismus/Kommunismus blenden, obwohl er in der Geschichte schon oft genug gescheitert ist.

  4. Zumindest den Ossis damals ging es trotz permanenter Mangelwirtschaft nicht soo schlecht. Aber sie wollten Bananen, Reisen und Devisen und das gab es kaum.
    Die DDR war pleite gegangen. Die Wirtschaft unproduktiv, veraltet und nicht mehr konkurrenzfähig.

    Nach Öffnung der Grenze merkten viele Ossis daß sie sich zumindest Fernreisen finanziell gar nicht erlauben konnten aber nach einem Gang durch das „Tal der Tränen“ in den 90ern entstanden auch im Osten nach und nach blühende Landschaften und damit meine ich nicht den unfreiwilligen Wuchs von Klatschmohn entlang den Straßen damals.

    Damals freuten sich Ossis und Wessis über durchschnittene Grenzzäune. Heute freuen sich zumindest viele Wessis aber auch einige Ossis klammheimlich wenn „Aktivisten“ die Zäune von Flughäfen durchschneiden und links-grüne Politiker in Zusammenarbeit mit Alt-68er-Richtern verhängen milde Geldstrafen, die diese Infrastruktur-Zerstörer ohnehin niemals bezahlen können und werden. Sondern noch im Gerichtsaal neue Taten ankündigen.

    Ob Ungarn unter Orban wirklich das Land der Seeligen ist, wage ich zu bezweifeln.
    Was bei uns die Moslems sind, sind bei denen die Zigeuner und die Regierung dort kann sich wie in anderen potentiellen Auswanderländern schnell ändern besonders wenn die EU-Subventionen wegbleiben sollten und das billige Putin-Gas wegbleiben sollte, denn dann ist dort auch zumindest wirtschaftlich schnell wieder „DDR“.

  5. Am 1. September werden die Ostdeutschen erneut den Anfang vom Ende eines sozialistischen Blockparteiensystems (SPDGrüneCDUCSULinksparteiFDP) auf deutschen Boden einleiten.

  6. Meine Frau ist aus dem Osten, Thüringen. War kirchlich aktiv, mit Stasi-Schikanen und einem sinnlos-banalen „Stasibericht“. Zum Glück kein Knast! Und, genau wie nach 1945: alle wurden zum Mitmachen gezwungen, alle unschuldig, und manch(e) Schikanierer(in) wurden plötzlich „fromme“ Kirchgänger …. Wie gehabt. Aus Sadisten wurden …. Masochisten.

  7. Dazu: Steinfritze, der nicht mein Bundespräsident ist, „quält“ sich grade zu einem Staatsbesuch nach Ungarn.
    Ich glaube ein Termin beim Zahnarzt wäre ihm lieber gewesen…
    Genau aus dem o.e. Anlass „muss“ er dahin reisen, zu dem „Kleinen Diktator“ wie ihn ein weinseeliger EU-Präsident einst nannte.

  8. Michael Wolski: „Handelten Schabowski und Ehrman im Auftrag der Gruppe Ljutsch? Denn nur durch den Massenandrang an der Grenze, den Schabowski durch die Beantwortung der Frage provozierte, konnte die Grenzöffnung erfolgen. Beachtet man die anderen „Zufälle“ an diesem Tag, so dürfte es sich um ein Drehbuch gehandelt haben.“

    Menschen lieben Legenden. Sie bereichern uns, verschönern unser Leben und geben uns gute Gefühle – auch wenn sie kaum etwas mit dem Geschehen hinter den Kulissen zu tun haben. Aber das macht nichts. Das Leben ist viel zu schön, um zu kurz zu sein! Das meiste ist viel zu schön, um wahr zu sein!

    Auszug aus 43 Kapitel „Operation Lichtstrahl öffnet die Mauer“ im Band II Heimkehr des Romans Operation Ljutsch von Reinhard Otto Kranz:

    Deshalb die absichtsvolle Frage des italienischen ANSA-Korrespondenten Leonardo Ehrmann, der sich im brechend vollen Saal zu Füßen des Presse-Podiums platziert hatte, um nicht überhört zu werden. So gab er es zehn Jahre später zu, denn er wurde von einem Freund, dem Chef der offiziellen Nachrichtenagentur der DDR, ADN, aus dessen abhörsicherer Zentrale, dem so genannten U-Boot in Berlin, mit der Aufgabe angerufen: ›Du musst am Ende der Pressekonferenz nach der Reisefreiheit fragen – das ist ganz wichtig!‹

    Woraufhin Schabowski, mit dem verlesenen umständlichen Wortlaut der Erklärung zur Reisefreiheit über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD und zu West-Berlin eine neue, ebenfalls schon bestellte Frage provozierte. Denn dann kam von einem aufgeregten Reporter der Bild-Zeitung – ebenfalls zu Füßen des Podiums – eine Zwischenfrage.

    Das war die eigentliche Schlüsselfrage: die Frage nach dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der Reiseregelung. Der Reporter war von einem seiner Chefs – der über vertrauliche Kanäle von uns informiert war – genau mit dieser Frage in die Presse-Konferenz geschickt worden.

    Schabowskis Antwort war aufgesetzt zögernd, weil er keinen Vermerk dazu im Reisegesetz fand, dann aber mit ›Sofort, unverzüglich!‹ sehr eindeutig, denn er und die Eingeweihten im Hintergrund wussten, es ging um jede Minute in dieser Nacht. Das sofortige Inkrafttreten der Reiseregelung sollte absolut nicht überhört werden.
    dzg. one/1989-Mauerfall-Berlin-Von-Anfang-und-Ende-der-Globalisierung

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