In einem Positionspapier des DJV erklärt Bundeschef Mika Beuster, man werde generell keine Gespräche mehr mit der AfD führen.
In einem Positionspapier des DJV erklärt Bundeschef Mika Beuster, man werde generell keine Gespräche mehr mit der AfD führen.

Von RAINER K. KÄMPF | Jetzt reagieren die Journalistenverbände auf das Compactverbot. In einem Positionspapier des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) heißt es regierungskonform, man werde generell keine Gespräche mehr mit der AfD führen.

Weil man sich um die „Pressefreiheit sorge“, wird der einmalige Vorgang um Compact bejubelt und der tatsächliche Grund des Verfassungsbruchs auch gleich nachgeschoben: die „drohenden“ Wahlerfolge der AfD bei den Landtagswahlen im Herbst erfordern den „Schulterschluss mit demokratischen gesellschaftlichen Partner*innen.“

Kritiker der Camouflage erkennen deutlich den Kotau vor den regierenden Inquisitoren einer freien unabhängigen Presse. Der DJV stelle sich „gegen jegliche Angriffe auf die in unserer Demokratie grundgesetzlich geschützte Pressefreiheit“.

So viel Selbstverachtung und Verhöhnung des gesunden Menschenverstandes hat unser Land seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Mit dieser Schmierenkomödie haben die Macher und Mitläufer der regierungsgesteuerten Presse ihren eigenen Abgesang eingeläutet. Die Glaubwürdigkeit dürfte auf ewig dahin sein und die Bezeichnung „Lügenpresse in Zukunft einer Schmeichelei gleichkommen.

Wenn die Deutsche Journalisten-Union (DJU) im Compactverbot einen „Akt der wehrhaften Demokratie“ zu erkennen vermag, wissen wir, dass der Journalismus in Deutschland im Koma liegt. Die vorauseilende Unterwürfigkeit der wirbellosen Schreiberlinge erinnert frappierend an die Reichsschriftumskammer des kleinen Doktors.

Explizit und deutlich wird immer wieder die Angst vor der AfD, worum es im Grunde auch geht. Folgerichtig untermauert der DJV seine Strategie und schwört seine Mitglieder auf Regierungstreue ein. Der DJV wird:

  • keine politischen Gespräche mit Repräsentant*innen verfassungsfeindlicher Parteien oder Gruppierungen führen, egal auf welcher staatlichen Ebene,
  • keine Vertreter*innen zu Veranstaltungen entsenden, die von verfassungsfeindlichen Parteien und ihr nahestehenden Organisationen initiiert bzw. dominiert werden,
  • alle Angriffe auf Medien und ihre Vertreter*innen bekämpfen und das Grund- und Menschenrecht auf Pressefreiheit verteidigen,
  • weiterhin den Schulterschluss mit demokratischen gesellschaftlichen Partner*innen suchen, die sich gegen ein Erstarken extremistischer Bestrebungen positionieren,
  • seine Mitglieder unterstützen, wenn sie wegen ihrer Recherchen oder Veröffentlichungen Schwierigkeiten mit verfassungsfeindlichen Parteien und deren Repräsentanten bekommen.

Sollten die Akteure dieses im Ganzen feindlichen Angriffs auf das freie Denken und den gesunden Menschenverstand glauben, sie kämen ihrem erhofften Erfolg näher, zeigt uns das deren verkümmertes kognitives Denken. Die Unfähigkeit, die Situation und Stimmung im Land wahrzunehmen und daraus resultierend adäquat vernünftig zu handeln.

Im irrigen Glauben, die wankende vierte Gewalt, die bald keine mehr sein wird, könne die Masse der Menschen noch mehrheitlich beeinflussen, zeugt von der Realitätsferne im Berliner Raumschiff.

„Die AfD macht keinen Hehl daraus, wie sie die Medien verändern will“, jammert ahnungsvoll der DJV im Positionspapier. Genau das erwarten wir von der AfD! Und dann können die schreibenden Lurche beim DJV ihr Positionspapier dort zur Anwendung bringen, wohin es zweckmäßigerweise gehört.


PI-NEWS-Autor Rainer K. Kämpf hat Kriminalistik, Rechtswissenschaft und BWL studiert. Er war tätig in einer Anwaltskanzlei, Geschäftsführer einer GmbH, freier Gutachter und Sachverständiger. Politisch aktiv ist Kämpf seit 1986. Als Kommissar in spezieller Stellung im Berliner Polizeipräsidium hatte er Kontakte zum damaligen „Neuen Forum“ in den Anfängen. Er verzichtete darauf, seinem Diensteid zu folgen und folgte lieber seinem Gewissen. Bis 2019 war er Referent einer AfD-Landtagsabgeordneten in Brandenburg. Aus gesundheitlichen Gründen beendete er diese Tätigkeit und befindet sich seither im unruhigen Ruhestand.

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32 KOMMENTARE

  1. Die Polizei führt eine Frau und einen Mann ab, da sie T Shirts mit dem Compact Logo auf einer Demo getragen haben!
    https://www.youtube.com/watch?v=-V7jm7ASZrY
    Der Buchstabe C ist jetzt verboten!
    Z auch verboten!
    Doppeltes S sowieso!
    dafür ist jetzt wieder das Sträflingshemd erlaubt, das war in Coronazeiten verboten.

  2. .

    Gegen „Presstituierte“ gehen Prostituierte einem ehrenwerten Beruf nach.

    .

    1.) Friedel

    .

  3. Welche kritische Presse? Das ist lange her. früher wurde helmut Kohl von der Pesse angegangen. Später gab es nie Kritik an Merkel. Eher kam da Propaganda für deren Personenkult. In der ARD kam erst so ein Video. Mit kommt das vor wie in Nordkorea. Mit der Ampel geht es so weiter. Grüne Radaktionen betreiben weiter Regierungspopaganda.

  4. Gestern ist ein neuer großer Korruptionsskandal um Bundeskanzler Scholz und seine Ampel aufgeflogen. Die ganze Bundesregierung bekam mehrfach Gratis-Karten für die Spiele der Fußball-EM und die UEFA bekommt eine fast 100%ige Steuerbefreiung. Das ist ganz klar Bestechung und Untreue!
    https://www.youtube.com/watch?v=lBcUtjqdhcQ
    „Der Kongress tanzt“
    Ein geflügeltes Wort:
    Auf dem so genannten Wiener Kongress verhandelten die Staaten Europas ab 1814 über eine neue Friedens- und Machtordnung für Europa. Der Kongress war das Großereignis seiner Zeit, sowohl politisch als auch kulturell und gesellschaftlich.

    Die Stadt Wien bot dabei ein glanzvolles Rahmenprogramm. Der Adel und die Prominenz trugen prunkvolle Kleider zur Schau. Rauschende Bälle, unterhaltsame Konzerte und Jagden hielten die Kongress-Gesellschaft bei Laune.

  5. .

    Das Deutsche Volk + damit auch Journalisten = mehrheitlich Büttel und Denunzianten

    .

    1.) Leider.

    .

    Friedel
    .

  6. alle Angriffe auf Medien und ihre Vertreter*innen bekämpfen und das Grund- und Menschenrecht auf Pressefreiheit verteidigen,
    ————–
    Aber diesen Angriff hat Nancy doch gerade ausgeführt, sie hat das Grund- und Menschenrecht auf Pressefreiheit des „Vereins“ Compact zerstört, hat an zehn Orten Hausdurchsuchungen veranlaßt, wo dem Ehepaar Elsässer Münzsammlungen und Eichentische geraubt und wo mehrere Vereinsmitarbeiter arbeitslos wurden.

    Der DJV sollte in Reichsschrifttumskammer umbenannt und der Regierung als Behörde untergeordnet werden, das wäre ehrlich!
    https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/kunst-und-kultur/reichsschrifttumskammer.html

  7. Umso mehr Gendersterne ich in einem Text lese, umso leichter fällt es mir, den Vollidioten zu erkennen. Ist ähnlich wie die FFP2 Maske.

  8. Nach der Machtergreifung 1933 wurde einiges in der Presse verboten und der Rest gleichgeschaltet. Sind wir wieder so weit?

  9. Das hat übrigens das Niveau von CDU Wanderwitz. Diese Type hat neulich doch tatsächlich gesagt, dass die AfD nun endlich verboten werden muss, da sie im Osten immer erfolgreicher wird.

    Man gibt sich gar nicht mehr die Mühe, seine eigene Blödheit zu verstecken….

  10. Matrixx12 18. Juli 2024 at 22:06

    Man gibt sich gar nicht mehr die Mühe, seine eigene Blödheit zu verstecken….
    ———————————-
    Ich kann nur immer wieder betonen: Diese Bolschewiken haben sich nicht an die Macht geputscht, nein, die wurden von der Mehrheit der Bevölkerung gewählt, die anscheinend genau das möchten (denn jeder Gehirnamputierte sollte inzwischen erkennen, was hier abläuft). Lieber glaubt man so einen Shicedreck, wie er von Correctiv verbreitet wurde, oder den altparteikonformen Medienmüll von ARD (Aktuelle Kamera) und ZDF (Zentrum der Finsternis).

  11. Ich frage mich, wie diese Würmer leben? Was machen die in ihrer Freizeit? Was machen dir mit ihrer (einer) Frau. Was machen die miteinander?, mit ihren Kindern, mit ihren Haustieren Wie reden die privat miteinander?
    .
    Das sind doch Kunstmenschen, ich weiß gar nicht, wie so was zustande kommt. Eigentlich müßte denen doch klar sein, wie unendlich erbärmlich sie sich verhalten. Oder bilden die sich was anderes ein?

    Kennen gelernt habe ich früher Ideologen, aber die hatten ein irres Ziel für dass die gelebt haben. Die haben sich inzüchtig über dieses Ziel unterhalten und dem ihre Zeit geopfert. Also die haben daran geglaubt. Das war auch spießig armsellig und aggressiv verkommen aber es war ein Ziel dabei. Aber diese Kreaturen hier, kriechen doch nur noch. Deshalb ja automatisch der Begriff Würmer.
    Werden sie gewalttätig werden? Können die sich demnächst noch normal verhalten (also so , dass sie unauffällig funktionieren?

  12. KONTRASTE (ARD)

    Also doch, man hat Angst COMPACT wird von RUSSLAND finanziert!
    Paranoia: Hier werden die Leute aufgeklärt und versammelt vom KREML.

    Die Rede ist von einem mysteriösen Vladimir Sergienko, ein Russischer Einflussträger, der große Mengen Bargeld mit sich trug. Und die Sprecherin des Russischen Außenministerium, Maria Sacharowa, bekam über 1 Stunde Sprechzeit auf dem COMPACT Kanal beklagt sich KONTRASTE.

    Des weiteren bietet COMPACT eine Plattform für Die Basis, Die Identitären und für die AFD.

    Dieser Angriff auf die Pressefreiheit ist einmalig seit Bestehen des Grundgesetzes!
    Seit Aufzeichnung des Grundgesetzes vom 23. Mai 1949.

    Wenn Geldflüsse an freie deutsche Presseverlage aus dem Ausland vermutet werden, dann wird der Staat ganz kribbelig. Das bekam auch der AFD Mann Krah zu spüren als die Befürchtung im Raum stand, er paktiere mit den Chinesen, sowie sein Kollege AFD Bystron, wo die hysterische Gefahr, er könne Geld aus Tschechien oder sonst woher aus dem Ostblock „transportieren“, sogar seiner Karriere abrupt einen Totalschaden bereitete.

    Der geringste Verdacht, dass Gelder aus dem feindlichen Ausland fließen bedeutet = Ende Gelände.
    Dann gibt es keine Hemmungen mehr die Person/Institution in Grund und Boden zu ruinieren.

    Der Strafkatalog für Systemkritiker ist endlos.

    Jetzt dürfen sich die Gerichte damit beschäftigen!

  13. INGRES 18. Juli 2024 at 22:23

    Ach so, was ich vergessen habe. Ist es denn wichtig, dass die nicht mehr mit der AfD reden. Wichtig wäre doch nur, dass die AfD noch Möglichkeiten hat mit dem Bürger zu reden und noch auf dem Wahlzettel steht.

    Also, dass die nicht mehr mit der AfD reden, juckt mich nicht. Kritischer wird es, wenn nun der AfD immer mehr die Räumlichkeiten gekündigt würden und wenn die Gewalt gegen die AfD zunimmt.
    Aber entscheidend ist auch das nicht. Es wird ein extrem repressives System entstehen (was aber auch stärkeren bürgerlichen Widerstand zeitigen wird) und wenn das bis zum Crash fuktioniert, dann ist das auch egal.

  14. Das Verbot von Compact war wichtig!
    Dabei geht es nicht nur um den Kampf gegen Rääächts und die AfD oder um hetzerische Artikel gegen Migranten oder den angeblichen Antisemitismus.

    Wichtig für das Verbot war, was nicht in Faesers Begründung drinsteht.
    Der aktuelle Einsatz von Elsässer und Compact für den Frieden mit Russland und Friedensverhandlungen.

    Es geht nicht um läppische Landtagswahlen im Osten, sondern um den Krieg mit Russland, in den Westeuropa immer mehr hineingezogen wird.

    Die militärische Situation ist klar – ein Stellungskrieg, wo Russland Tag für Tag etwas vorrückt, aber die Ukraine auch nicht mit größter westlicher Unterstützung nicht mehr die Möglichkeit einer größeren Gegenoffensive hat.

    Bis zur US-Wahl wird es so weiter gehen, Biden bekommt nicht den Erfolgsbonus eines Waffenstillstandes.

    Je nach Wahlausgang und Verhalten des neuen (oder alten) Präsidenten in den USA wird es eine Wendung oder Eskalation geben.

    Kommt es tatsächlich zur Kriegsbeteiligung, wäre ein Magazin wie Compakt zu gefährlich.
    Und Faeser rechnet wohl damit.

  15. Lügt ihr noch oder kriecht ihr schon?

    So langsam muss es doch in den Analen der Politik eng werden, oder wieviel Platz kann in so einem Arsch sein?

    alle Angriffe auf Medien und ihre Vertreter*innen bekämpfen und das Grund- und Menschenrecht auf Pressefreiheit verteidigen,

    :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
    Und gegen Hass und Hetze seid ihr sicher auch….

  16. Der Journalismus als objektive Berichterstattung ist ja schon lange tot! Und deren Verbände sind nur noch kommunistische Propagandaverbeiter. Wer heute noch diesen Beruf anstrebt, tut es nur noch als besessener Weltberbesserer.

  17. Mauritz 18. Juli 2024 at 22:37

    Noch etwas:

    Die Bundestagswahl im September 2025 könnten bereits die ersten “ Nachkriegswahlen“ sein.

    Nach der US-Wahl könnte im 1. Halbjahr 2025 tatsächlich Europa aktiv in den Krieg in der Ukraine eingreifen müssen.

    So ein rechtes Magazin, das immer für den Frieden geworben hat, wäre dann doch zu gefährlich.

  18. https://www.bild.de/politik/inland/eu-plan-alarmiert-experten-werden-bald-gar-keine-wohnungen-mehr-gebaut-66966a8e6f9a7410bb5c41a5

    Konkret geht es um Gebäude, die ab 2028 bzw. 2030 gebaut werden. Sie dürfen laut EU-Vorgabe keine Schadstoffe mehr ausstoßen („Nullemissionen“).

    Bedeutet z. B.: eine komplett CO?-freie Heizung.

    +++++++++++++++

    https://www.haz.de/wissen/klimawandel-verlaengert-tageslaenge-neue-studie-zeigt-auswirkungen-auf-die-erde-FW5R35PKXNNGVEKO5MUY6KIA6E.html

    Zürich. Der Klimawandel lässt die Tage auf der Erde einer Studie zufolge minimal länger werden. Das schmelzende Eis der Polargebiete verteile sich auf die Weltmeere und sorge damit für eine andere Massenverteilung auf der Erde, die die Erdrotation verlangsame, berichtet ein Forschungsteam im Fachmagazin „Proceedings“ der US-nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“).

    Derzeit liegt der klimabedingte Effekt auf die Tageslänge demnach bei etwa 1,33 Millisekunden pro Jahrhundert.

  19. Nach Umfragen zeigte sich, daß 92 % der Redakteure den grünen nahestehen. Deswegen kommt da nur Müll. Hass, Hetze und Propaganda findet man bei solchen Medien. Wir brauchen Alternativen.

  20. Ups, Herr Beuster, was hat Sie denn damals bloss geritten?

    Positionen

    Bei einem Fachgespräch zur internationalen Pressefreiheit im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags forderte Beuster am 10. Mai 2023 besseren Schutz von Journalisten vor Angriffen und missbräuchlichen Klagen durch Behörden.[….
    ….] Die Ermittlungen der Justiz gegen einen Reporter nach dessen Berichterstattung einer AfD-Veranstaltung in Hessen kritisierte er als „brandgefährliche“ Versuche, die Pressefreiheit zu unterhöhlen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Mika_Beuster

    Dem Mika scheint ordentlich der Kopf gewaschen worden zu sein, jetzt folgt er ja wieder brav.

  21. https://www.welt.de/debatte/kommentare/article252591762/Der-Fall-junge-Welt-Zur-Freiheit-des-Wortes-gehoert-auch-die-Freiheit-des-dummen-Wortes.html

    Eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz ist noch kein Verbot. Aber sie kann, wie gerade der Fall des rechtsextremen Magazins „Compact“ vor Augen führt, eine Vorstufe zu drastischeren Maßnahmen darstellen. Auf jeden Fall bedeutet sie eine Stigmatisierung, die die Betroffenen nicht hinnehmen müssen. Darum ist es das gute Recht der sozialistischen Tageszeitung „junge Welt“, gegen ihre Beobachtung durch den Verfassungsschutz und ihre Erwähnung in den Berichten der Behörde zu klagen.

    Eine Zeitung übrigens, die man auf den ersten Blick am entgegengesetzten Ende des politischen Spektrums verorten könnte, die aber, insbesondere in außenpolitischer Hinsicht, in ihrer Feindschaft zu Israel und den USA und ihren Sympathien für den russischen Diktator Wladimir Putin, dem „Compact“-Magazin so nahesteht, dass man fast vermuten könnte, der übergeordnete Daseinsgrund beider Blätter bestehe darin, endlich den ultimativen Beweis für die „Hufeisentheorie“ zu liefern.

  22. https://www.welt.de/politik/deutschland/article252595592/Junge-Welt-Ueberwindung-des-Kapitalismus-Sie-wollen-da-inhaltlich-schon-dran-mitwirken.html

    Die „Junge Welt“ wird im Verfassungsschutzbericht als linksextremistisch eingestuft – und geht gerichtlich dagegen vor. Der Geschäftsführer bezieht sich auf eine „marxistische Gesellschaftsanalyse“, bestreitet aber, dass es der Publikation um „Umsturz“ gehe.

    Das Urteil des Richters fällt eindeutig aus.

    Peters hat zuvor gerade verkündet, dass das Gericht die Klage der „Jungen Welt“ gegen die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesamt für Verfassungsschutz, abweist.

    Der Inlandsnachrichtendienst darf die Zeitung auch weiterhin in den jährlichen Berichten als linksextrem und kommunistisch ausgerichtet aufführen, die bisherige Erwähnung in 23 Berichten ist rechtmäßig. Das Gericht ist überzeugt, dass bei der „JW“ „hinreichend gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte“ für Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung vorliegen.

    Es ist Zufall, dass die Verhandlung nur zwei Tage nach dem Verbot des rechtsextremen Magazins „Compact“ stattfindet. Die „Junge Welt“, bei der „Compact“-Chef Jürgen Elsässer zwischen 1994 und 1997 Redakteur war und 2008 seinen letzten Artikel schrieb, fürchtet nun ebenfalls ein Verbot. Sie ist die einzige Tageszeitung, die im Verfassungsschutzbericht genannt wird.

    Im Fall der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ hatte das Bundesverfassungsgericht 2005 entschieden, dass die Erwähnung als rechtsextreme Publikation im nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzbericht die Zeitung in ihrem Grundrecht auf Pressefreiheit verletzt. Im Bundesbericht heißt es, dass die „JW“ die „Errichtung einer sozialistisch-kommunistischen Gesellschaftsordnung nach klassischem marxistisch-leninistischem Verständnis“ anstrebe. Die Zeitung biete immer wieder eine öffentliche Plattform für Personen und Organisationen, die politisch motivierte Gewalt befürworten.

    Die „JW“ war bis 1990 Zentralorgan des in der DDR staatlich anerkannten kommunistischen Jugendverbands Freie Deutsche Jugend. Von der Auflage im Wendejahr 1990 in Höhe von 1,6 Millionen Exemplaren sind nur noch rund 23.000 übrig geblieben.

    Die außenpolitische Linie des Blatts ist antiwestlich und damit auch antiamerikanisch, israelfeindlich und russlandfreundlich. Nach einem Streit über die politische Ausrichtung spaltete sich ein Teil der Redaktion 1997 ab und gründete die „Jungle World“. Die Journalisten warfen ihren ehemaligen Kollegen der „Jungen Welt“ später Antizionismus und Antisemitismus vor.

    Die Prozessbevollmächtigten der „JW“ und des Verfassungsschutzes, Anja Heinrich und Christian Lutsch streiten am Donnerstag ausführlich über die Frage, ob die 14 Zeilen im Verfassungsschutzbericht zutreffen oder nicht. Und so geht es im Verwaltungsgericht nicht nur um Fragen von Meinungs- und Pressefreiheit und ihren Grenzen, sondern auch um Definitionen wie die der marxistisch-leninistischen Ideologie des Diktators Josef Stalin.

    Im Fall der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) hatte das Bundesverfassungsgericht im Verbotsurteil von 1956 geurteilt, dass Vertreter dieser Lehre Prinzipien und Institutionen ablehnten, „deren Geltung und Bestehen Voraussetzung für das Funktionieren einer freiheitlichen demokratischen Ordnung ist“.
    „JW“-Anwältin Heinrich will sich im Verhandlungssaal nicht auf solche Begriffsdiskussionen einlassen. Das sei „keine juristische Analyse“, beklagt sie sich.
    Der Verfassungsschutz könne nicht darlegen, was an den Inhalten der Zeitung konkret verfassungswidrig sei.

    Der Anwalt der Gegenseite sieht das naturgemäß völlig anders. In dem antiimperialistischen Blatt werde das Gewaltmonopol des Staates infrage gestellt, es würden Brandanschläge verharmlost, es werde „auf Klassenjustiz rekurriert“ und versucht, „Klassenbewusstsein zu verankern“. Die beiden letztgenannten Vorwürfe erscheinen durchaus ungewöhnlich, wenn allein der Bezug auf Begriffe aus der marxistischen Theorie als Belege für Demokratiefeindlichkeit gelten soll.

  23. @ MKULTRA 18. Juli 2024 at 22:47

    Seit einiger Zeit ist der Verfassungsschutz bei PI dran. Auch da droht ein Verbot. Wer ist der nächste? Alles erinnert an die Zeit ab 1933.

  24. Wenn das gehen den Staat geht, kann man auch die TAZ, Indymedia usw.verbieten. Umsturzpläne gibt es dort öfter. Bei Indymedie zusätzlich Aufrufe zu Straftaten wie Mord. Normal dürfte so ettwas strafbar sein.

  25. Übrigens, was wird passieren, wenn der deutsche Richterbund von sich aus erklärt, dass er die AfD und den Rechtsextremismus aktiv bekämpfen wird (in diesem Zusammenhang wäre es auch interessant, wie die Justiz zwischen 33 und 45 gleich
    geschaltet wurde. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Richter damals offen zu den Zielen der Machthaber bekannten.

    Andererseits schlimmer muß es für uns nicht werden. Man muß zwar ganz vorsichtig sein, aber ich rede ja eh mit niemand, außer mit jemand, der meiner Meinung ist.

    Ansonsten wird es normal weiter laufen. Meine Mitmenschen (die sind viel mehr als ich) müssen den Laden stürzen, wenn sie das Essen nicht mehr bezahlen können oder irgendwas anderes nicht mehr ertragen. Ansonsten können wir dann halt bis zum Crash nicht mehr über das System reden, vielleicht auch hier nicht mehr

  26. Mauritz 18. Juli 2024 at 22:37
    Das Verbot von Compact war wichtig!
    Dabei geht es nicht nur um den Kampf gegen Rääächts und die AfD oder um hetzerische Artikel gegen Migranten oder den angeblichen Antisemitismus.
    Wichtig für das Verbot war, was nicht in Faesers Begründung drinsteht.
    Der aktuelle Einsatz von Elsässer und Compact für den Frieden mit Russland und Friedensverhandlungen.
    ————————————————

    Vermutlich geht es hauptsächlich nur um Russland.
    Denn das Gemecker über die Flüchtlinge, das ist denen doch vollkommen egal, die machen doch was sie wollen.

    Aber mit dem Russenkrieg , das steht auf dem Plan, und daran hängt eine Milliarden Waffenindustrie.

    Ein COMPACT Magazin verbündet sich mit Russland, bekommt womöglich noch russische Gelder und treibt hier anti-Ukraine FRIEDENSPOLITIK mit Russengeld. Das ist vollkommen klar, dass denen da Schaum vorm Mund steht.

    Hören Sie seit gestern die dauernde Betonung, dass immer mehr junge Leute zur BUNDESWEHR gehen. Das ist doch eine glatte Lüge!! Wer will denn dort hin, um sich erschießen zu lassen in diesen Bankrottladen? Die Zeiten sind doch vorbei wo man junge Männer für den Krieg begeistern kann.

    Der RUSSENKRIEG das liegt denen schwer im Magen. Und die Soldaten gehen ihnen auch aus.
    Und COMPACT wirkt darauf wie bitterer Essig!

    Deswegen haben die dort die Bremse gezogen. Alle möglichen dummen Ausreden müssen herhalten-
    Antisemitismus, wird ihm vorgeworfen, der „nicht direkt ausgesprochen wird“, sondern auf „auf Umwegen“, er benutze die Wörter „Finanzelite“ anstelle von Juden. Und alles solche an den Haaren herbeigezogene Vorwürfe.

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