"An vorderster Front" von Brittany Sellner - ein überaus politischer, äußerst lesenswerter Coming-of-age-Bericht und ein Zeitzeugenzeugnis hinzu.

Wenn einem Konto um Konto gekündigt wird; wenn einem allein aufgrund seines patriotischen Engagements über Jahre Knüppel zwischen die Beine geworfen werden; wenn permanent Videos aus dem Netz gelöscht werden; wenn man Einreiseverbote erhält und mit Anzeigen überzogen wird: könnte man klagen, zetern und sich empören. Manch einer radikalisiert sich nach solchen Erfahrungen.

Brittany Sellner hat sich für einen anderen Weg entschieden: fürs Weiterkämpfen. So friedlich und gesetzestreu wie vehement! Sie, mittlerweile 29 Jahre alt, steht seit Jahren an vorderster patriotischer Front.

Als die Amerikanerin noch ihren Mädchennamen Brittany Pettibone führte, hatte sie als junge Erwachsene eine vielversprechende Karriere als Schriftstellerin eingeschlagen. Nahezu sämtliche Geschäftsbeziehungen, Verträge und Kontakte brachen dann zusammen, nachdem sie sich erstmals Pro-Trump bekannt hatte. Sie biss auf die Zähne und verstärkte ihr Engagement.

Rasch hatte sie hunderttausende Follower auf ihren Youtube-Kanälen und sonstigen sozialen Netzwerken. Jung und naiv – wie sie heute eingesteht – ging sie davon aus, daß es allen Leuten doch eigentlich um das Wahre und Gute gehen müsse. Daher – und getragen von ihrem unerschütterlichen katholischen Glauben – gab sie nie klein bei. Vom Image eines jubelnden Trump-Fans hat sie sich längst entfernt. Geblieben ist ihr Ansporn, den Dingen auf den Grund zu gehen.

Sie begann, die Welt zu bereisen, wurde ernstzunehmende Reporterin und wagte sich in heikelste Situationen: in die Banlieues zwischen brennende Barrikaden, unter Betrüger und Strippenzieher, auf Kundgebungen unter gewalttätige Antifas.

Als toughe, rechte Influencerin ist Brittany eine absolute Ausnahmeerscheinung, und es ist ein großartiges Lesevergnügen, ihren hürdenreichen Weg  – im Wortsinne übrigens: zu Lande, zu Wasser und in der Luft – mitzuverfolgen. Wie sie während der berüchtigten „Defend Europe“-Aktion der Identitären Bewegung auf Sizilien ihren Ehemann Martin Sellner kennen- und bald liebenlernt, wie sie Geheimdienstbefragungen, Überwachungen, Haftaufenthalte und Hausdurchsuchungen erlebt und übersteht hat.

Die Autorin ist dabei so ernst wie nötig und so ironisch wie möglich. Was macht sie (siehe Titelbild) im Abendkleid auf einer hochgerüsteten Kundgebung? Wohin führt es, wenn man eigentlich Mädchenträume verfolgt, aber dann hart in der Realität landet?

„Wir haben keine Angst. Uns ist klargeworden, dass es in totalitären Zeiten wie diesen gar nicht darum geht, ohne Repressionen und Verunflimpfungen durchzukommen. Es geht darum, unser Leben zu leben – und es in den Dienst zu stellen: den Dienst Gottes, unserer Familien und unserer Heimatländer. Martin und ich sind noch lange nicht am Ende unseres Wegs. Unser Kampf ist nicht vorbei.“

Bestellempfehlung:

» Brittany Sellner: „An vorderster Front“. Aus dem Englischen übersetzt von Ellen Kositza. Schnellroda: Antaios 2021, 335 S., 20 Euro – hier bestellen

Like
Beitrag teilen:
 

18 KOMMENTARE

  1. „Vom Image eines jubelnden Trump-Fans hat sie sich längst entfernt.“

    Es ist ein Vorrecht der Jugend, solches Jubeln zu erleben. Es gehört einfach dazu zum Leben. Die Erfahrungen des Alters lassen einen dann vorsichtiger werden, das passiert von ganz allein.

    Es ist wichtig, sich von dem heutigen Unrecht in der westlichen Zivilisation nicht radikalisieren zu lassen. Denn das verstellt den Blick auf das wesentliche des Widerstandes. Doch etwas muss man sich bewahren, die kontrollierte Hitze der Gedanken. Anders ist Freiheit schwer zu erringen. Man muss selber brennen, um andere zu entzünden.

    Wie würde Mr. Trump sagen: Sie macht einen guten Job!

  2. Wenn einem Konto um Konto gekündigt wird; wenn einem allein aufgrund seines patriotischen Engagements über Jahre Knüppel zwischen die Beine geworfen werden; wenn permanent Videos aus dem Netz gelöscht werden; wenn man Einreiseverbote erhält und mit Anzeigen überzogen wird

    Das sind doch Erfahrungen die schon so einige machen mussten, die lediglich von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht haben.

    Das wiederum zeigt doch das etwas faul ist im Staate Dänemark. Solche Menschen treten offensichtlich „Kräften“ auf die Füße die andere Interessen verfolgen.

  3. ein Buch welches jeder Patriot und erst recht jede Patriotin gelesen haben sollte. Wunderbar geschrieben.

  4. Da hat die kluge und attraktive Frau an der Seite von Martin Sellner, Brittany Sellner völlig recht, sie und ihr Mann sind noch lange nicht am Ende ihres Weges, dieses ist gerade einmal erst der Anfang.

    Widerstand macht stärker, attraktiver und lässt die Persönlichkeit wachsen!

    Was immer mit den Diskriminierungen, Verfolgungen und Mundtotmachungen erreicht werden sollte, dieses erweist sich als große Schwäche des politischen Gegners und wird langfristig genau das Gegenteil bewirken.
    Wichtig hierbei ist, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen und nicht in Resignation zu verfallen.
    Dafür gibt es tatsächlich auch keinen Grund!

    Die böswilligen Machenschaften des Gegners sollten immer wie ein Ritterschlag verstanden werden.
    Der politische Gegner gibt sich mit diesen Angriffen logischerweise die Blöße und zeigt damit seine nun nicht mehr zu verheimlichende Furcht vor dem so erfrischenden, zivilcouragierten, für die Freiheit kämpfenden Ehepaar Sellner.

  5. Sehr gute Einstellung von Frau Sellner. Wir Patrioten kämpfen gegen den Teufel und seinen vielen Helfershelfern. Dieser Kampf ist sehr hart und langwierig. Da braucht es viel Geduld und Gottvertrauen.
    Wünsche der Familie Sellner viel Glück und Erfolg.

  6. .All God’s children need travelling shoes … die erste Zeile von »Twist in my sobriety« war mir beimlesen des Eingangstext eingefallen … bekanntermaßen inspiriert von der ghanesischen Autorin Maya Angelou, die im gleichnamigen Buch ihren Traum beschreibt, eines Tages in die Heimat ihrer Väter zurückzukehren … was heutzutage natürlich nur ein paar Flugstunden bedeutet … jedenfalls -also hoffentlich wird ihrem Mann, dem Martin, dann auch wieder staatlicherseits erlaubt sein, Sie dabei zu begleiten … btw. werter M. Sellner: machen Sie halt mal ein paar proamerikanische Videos -nicht, dass ich meinte, Sie sollten jetzt beispielsweise am Kopf des ebenso geschätzten Langberg gleich mal ein paar riesige Mickey-Mouse-Ohren antackern – soweit würd‘ ich auch nicht gehen- aber ein klein wenig, ein biiisschen Konzilianz … Sie hätten im Falle dann was vorzuweisen … und ich denke, es bräche Ihnen kein Zacken aus dem Scheitel.

  7. Ich möchte hier auch noch Brittany und Martin Sellner zur Geburt ihres Sohnes
    gratulieren!

  8. lorbas 23. März 2022 at 19:23

    Hätte die Musikerin blonde Zöpfe getragen, wäre sie auch ausgeladen worden, wegen rechtsextremer Gesinnung.

    Den Grün*innen kann man es aber auch nicht rechtmachen.

  9. Ich wünsche Beiden ein aufregendes , spannendes und ausgefülltes Leben . Am Ende steht der Sieg .

  10. Ob ein jubelnder Trump-Fan, oder ein jubelnder Teddybärenwerfer. Die Jugend hat das Recht auf Euphorie, auf Idealismus, denn wo wäre die Menschheit ohne? Noch auf den Bäumen, oder in Höhlen. Auch irren darf man sich, Fehler machen, das sollte man. Die Blessuren bleiben nicht aus, aber so, und nur so, entwickelt man eine Persönlichkeit, eigene Meinungen, eine eigene Einstellung und in dem einen oder anderen Punkt auch eine Überzeugung. Nichts davon ist und sollte in Beton gegossen sein, aber auch nicht alle fünf Minuten geändert werden, nur weil man einmal aneckt. Die Repressalien, die die Familie Sellner erlebte und erlebt, hinterlässt ganz sicher Spuren und Blessuren. Es ist verletzend, kränkend, sehr persönlich, aber, wenn man die gleichen oder ähnliche Ziele verfolgt und Gemeinsamkeiten hat, gibt das die Kraft, durchzuhalten. Wenn mehrere Menschen diese Stärke haben, werden diese Terrorzeiten nicht ewig anhalten. Für die Älteren ist dies kein Trost, denn u. U. erleben sie das Ende nicht. Für ein Leben voller Arbeit haben sie einen anderen Lebensabend verdient und Kinder und Jugendliche ein anderes Aufwachsen. Den Menschen wird nicht nur ein, oder zwei Jahre Lebenszeit gestohlen durch diese Fake-Pandemie, sondern viel mehr, was niemand annähernd zurückbekommt. Allein dies ist schon ein Verbrechen.

  11. Hoffentlich wird sie in Europa glücklich! Für so einen Durchschnittsamerikaner, der Freiheit, Stolz und Selbstbewusstsein liebt, ist es nicht immer leicht, mit den ganzen Regeln und Gesetzen hier klarzukommen.

    Wobei es bei uns in Deutschland im Vergleich zu Österreich noch einmal um einiges schlimmer diesbezüglich sein dürfte.

  12. „wie sie Geheimdienstbefragungen, Überwachungen, Haftaufenthalte und Hausdurchsuchungen erlebt und übersteht hat.“

    Alle Achtung ! Hut ab, ich verbeuge mich vor ihr.
    So etwas zu übersthen ist wirklich nicht jedermanns sache.

  13. lorbas 23. März 2022 at 17:09

    Das wiederum zeigt doch das etwas faul ist im Staate Dänemark.
    ==========
    Oh, ich wusste nicht dass ich mittlerweile in Dänemark lebe

    Saa jeg vil tale dansk 🙂
    (da werd ich nun dänisch sprechen)

Comments are closed.