Buchautor Christian Hardinghaus (r.) hat die letzte Chance ergriffen, der "Verlorenen Generation" zuzuhören.

Wer die beiden vorangegangenen Bücher des Historikers Christian Hardinghaus kennt, dem wird man sein neues Buch über die Kindersoldaten des Zweiten Weltkriegs nicht eigens empfehlen müssen. Nach seinen Gesprächsbänden über die „verdammte Generation“ der Frontsoldaten und die „Verratene Generation“ der vertriebenen und zivilen Opfer, legt er nun den dritten Teil seiner Arbeit vor: „Die verlorene Generation“.

Diese 13 Zeitzeugenberichte gehen ans Eingemachte. Hardinghaus hat sich von Überlebenden der Jahrgänge 1926-1930 ihren Werdegang, ihre Erlebnisse und, ja, ihre damalige Stimmungslage erzählen lassen.

Die Hitlerjugend (HJ) lockte zunächst nicht nur mit diversen Spezialeinheiten (etwa der Flieger-HJ, der Reiter-HJ, der „Spielschar“ für kreativ-musische Köpfe oder der Feldscher-HJ für medizinisch Interessierte), die je eine solide Grundausbildung versprachen. Oft genug war die Mitgliedschaft in einer der Gruppen Bedingung für die Aufnahme an einer bestimmten Schule.

Ab Spätsommer 1942 wurden sämtliche 16 bis 18jährigen Hitlerjungen in insgesamt 262 eigens dafür errichteten Wehrertüchtigungslagern militärisch gedrillt. Sogleich ging es – oft mit großem Siegeswillen und leidenschaftlicher Opferbereitschaft – in den Kampf: letztendlich als Lückenfüller und Kanonenfutter.

Die 200.000 Kinder, die ab 1943 als Flakhelfer (zu 50 Pfennig Sold/Tag) eingesetzt wurden, starben wie die Fliegen. Von der 12. SS-Panzerdivision HJ, die fast ausschließlich aus 16 und 17jährigen bestand, erlebten die wenigsten das Kriegsende.

Die Erzählungen der heute greisen Zeitzeugen sind harter Tobak – nachdenklich und ungeschönt, voll grauenhafter Details. Der Autor versäumt nicht, jeden einzelnen nach seinem damaligen Wissen über den Holocaust zu befragen. Viele gestehen ein, der antijüdischen Propaganda damals voll auf den Leim gegangen zu sein. Von Vergasungen oder Massenerschießungen habe aber keiner etwas gewusst.

Das waren, das sind unsere Leute. Es ist unser Erbe. Christian Hardinghaus hat die letzte Chance ergriffen, dieser Generation zuzuhören.

Bestellmöglichkeit:

» Christian Hardinghaus: Die verlorene Generation.  Gespräche mit den letzten Kindersoldaten des 2. Weltkriegs – hier bestellen.

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42 KOMMENTARE

  1. Regime opfern und verheizen immer ihre Untertanen für ihre politischen Ziele, damals wie heute.

    Geändert hat sich nur das „Wie“, damals als Kanonenfutter, heute als Unterhaltserarbeiter, Boxsack und Betthäschen.

  2. Es würde mich interessieren, ob der ältere Herr links oben auf dem Bild jener Junge ist, der auf dem Cover des Buches abgebildet wird.

  3. Ein wichtiges und interessantes Thema, es betrifft auch die Nachkriegsgenerationen. Ich kann die Bücher von Sabine Bode empfehlen, ich selbst habe sie mit Gewinn gelesen
    https://www.sabine-bode-koeln.de/b%C3%BCcher/kriegsfolgen/

    „Kriegsenkelkinder“

    Als Friedenskinder sind sie in den Zeiten des Wohlstandes aufgewachsen. Es hat ihnen an nichts gefehlt. Oder doch? Die Generation der zwischen 1960 und 1975 Geborenen hat mehr Fragen als Antworten: Wieso haben viele das Gefühl, nicht genau zu wissen, wer man ist und wohin man will? Wo liegen die Ursachen für diese diffuse Angst vor der Zukunft? Weshalb bleiben so viele von ihnen kinderlos? Noch ist es für sie ein völlig neuer Gedanke, sich vorzustellen, ihre tief sitzende Verunsicherung könnte von den Eltern stammen, die ihre Kriegserlebnisse nicht verarbeitet haben. Ist es möglich, dass eine Zeit, die über 60 Jahre zurückliegt, so stark in ihr Leben als nachgeborene Kinder hineinwirkt

  4. Mein Vater hat mir seine Lebensgeschichte hinterlassen. Als fast 16jähriger (er schwindelte sich ein paar Monate älter, damit er genommen wird) meldete er sich freiwillig. Vorher war er HJ-Flakhelfer und erlebte schon da bei Angriffen der Engländer die Schrecken des Krieges und sah seine Klassenkameraden fallen. Sein Entschluß, sich freiwillig zu melden, resultierte aus der Sorge, die Russen könnten seine Schwestern und seine Mutter in die Hände bekommen. Man hörte so einiges aus dem Osten damals.
    Er kam in das Reichsausbildungslager in Luhaschowitze (Schneekarpaten) und dort erfuhr er, daß er der Waffen-SS zugeteilt wurde.
    Den Krieg, die Waffen-SS hatte den Rückzug der Wehrmacht zu decken, erlebte er nicht so grausam, wie später das Kriegsgefangenenlager der Amis in Grafenwöhr. Dort erlebten er und seine Kameraden die Hölle auf Erden und noch einmal sah er viele sterben. Sie wurden nicht als Soldaten, sondern wie Vieh behandelt. Nach seiner Rückkehr in die Heimat mußte er mit dem Erlebten alleine fertig werden. Keiner kümmerte sich um die Heimkehrer, denn alle hatten mit sich selbst zu tun. Wenigstens kehrte er noch heim. Leider bekam ich seine Lebensgeschichte erst nach seinem Tode in die Hände. Vermutlich hätte ich vieles aus meiner Kindheit besser verstanden und hätte vieles gerechter beurteilt. Aber wer die Blutgruppe unter dem Oberarm tätowiert hatte, mußte sich auch in der DDR vorsichtig verhalten.
    Heutige Berichte über Grausamkeiten des deutschen Militärs hat er immer bestritten. Es gab klare Regeln, die nicht einzuhalten, Kriegsgericht bedeutet hätten. Daß es im Krieg zu schlimmen Dingen kam, ist unbestritten. Aber die meisten geschahen durch Sondereinheiten hinter der Font (auf beiden Seiten) oder als Reaktionen auf Partisanenangriffe, deren Aktionen hinterhältig und nicht durch die Haager Landkriegsordnung gedeckt waren.
    Ich würde mir wünschen, daß es mehr Historiker gäbe, die auch einmal den Krieg aus der Sicht der verführten Deutschen betrachteten und nicht immer nur die zurechtgebogene Geschichtsbetrachtung der Sieger zeigten. Und zwar ohne die ständigen Unterstellungen, irgendwen heroisieren zu wollen.
    Die Verbrecher saßen und sitzen immer oben. Die Haut dagegen, tragen immer wir Fußvolk zu Markte.

  5. ZU:
    Heisenberg73 21. Oktober 2021 at 16:17
    ZITAT:
    „…..In 80 Jahren: Gespräche mit den letzten Kindersoldaten von FFF….“
    ZITAT ENDE.

    Sehr treffend, ich hatte den gleichen Gedanken, wenngleich die Gräuel der Weltkriegsendzeit und der politische Druck auf die Jugendlichen in den 1940er Jahren substantiell doch noch anders war.

    Dennoch:
    Was wir heute erleben ist – aus meiner Sicht – ebenfalls mindestens politischer Kindesmissbrauch, wenn beispielswiese politische „Größen“ das Schulschwänzen als legal ansehen, weil die Minderjährigen die gewollten politischen Slogans des Rot-Grünen-Mainstreams nachäffen und den grünen Hass herausbrüllen.

    Hinzu kommt, dass bereits in den Kindergärten heute die „Gehirnwäsche“ angekurbelt wird, die ihre Fortsetzung in der Schule, in den Unis und in den GEZ-Zwangs-Medien findet.

    Die Schlägertrupps der „Antifa“ bestehen m. W. ebenfalls teils aus verblendeten Jugendlichen – was aber den rot-grünen Vorbildern durchaus „in den Kram zu passen scheint“.

  6. Zum Glück habe ich immer zugehört wenn sich die „Alten“ bei Feiern usw. über den Krieg unterhalten haben. Als ich älter war habe ich die dann auch gefragt, ich habe so fast den gesamten Kriegsschauplatz abgedeckt. Aber das Buch wäre was für den Winter, denn Hitlerjungs die im Kriegseinsatz waren kenne ich nicht.

  7. Verdammt nochmal, leben noch echt Nazis? Sofort vor den Kadi zerren? Wo sind die Nazijäger aus Israel und DE? Unabhängig davon, könnte den heutigen Kindern ähnliches blühen.

  8. Mantis 21. Oktober 2021 at 16:34
    Gutgelaunte Bestie 21. Oktober 2021 at 16:17

    „ich glaube der Junge auf dem Buchcover ist Fritz Wepper aus dem Film
    „Die Brücke““

    Falsch!

    Der Junge auf dem Buchcover heißt Hans Georg Henke und war damals 16 Jahre Alt.

    BIRTH 1928
    DEATH 6 Oct 1997 (aged 68–69)
    Finsterwalde, Landkreis Elbe-Elster, Brandenburg, Germany

    Zitat: “ Hans Georg Henke, ein sechzehnjähriger deutscher Fliegerabwehrsoldat der Hitlerjugend, wird in Hessen gefangen genommen. Er war Mitglied der Flugabwehrtruppe der Luftwaffe und brach in Tränen aus, als seine Welt um ihn herum zusammenbrach. Sein Vater starb 1938 und seine Mutter 1944. Er trat in die Luftwaffe ein, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

    Dieses Foto wird seit Jahren in der Propaganda verwendet. Henke hatte entweder falsche Fakten, oder als Mitglied der SED wurde er angewiesen oder entschied sich dafür, die Wahrheit darüber, wo das Foto aufgenommen wurde, falsch darzustellen. Das Foto wurde von dem amerikanischen Fotojournalisten John Florea 1945 in Hessen aufgenommen, in dem Dorf Hüttenberg-Rechtenbach, das nördlich von Frankfurt am Main liegt. Der junge Henke wurde von den Amerikanern gefangen genommen und nach Finsterwald zurückgeschickt. Möglicherweise wurde er auf dem Weg dorthin von den Sowjets aufgegriffen oder später von ihnen interniert, oder auch nicht, was anhand der verfügbaren englischen und deutschen Quellen schwer zu sagen ist.

    Die Grundaussage ist, dass er wegen des Kampfschocks weinte, nachdem er in eine reguläre Infanterieeinheit eingemischt worden war, die von den USA in harten Kämpfen überrannt worden war. Die Fotos aus der Serie von Florea enthielten mehr als nur sein Gesicht, und eines davon ist leicht an den architektonischen Details zu erkennen, die auch heute noch vorhanden sind. Im Artikel gibt es ein Pop-up zu den Bildern, und auch wenn es klein ist, ist der Fall sehr überzeugend. Ziegel lügen nicht und vergessen nicht. Die Mauer, an der er sitzt, steht in Hessen, nicht in Rostock. Und er trägt Stiefel und hat keine Lumpen an den Füßen, wie er in seiner Version der Geschichte von 1967 behauptet.

    In einer anderen Version der Geschichte heißt es, dass das Foto entweder von einem polnischen oder sowjetischen Kriegsberichterstatter aufgenommen wurde, der ihm mitteilte: „Hitler kaputt. Geh nach Hause“, bevor er gefangen genommen wurde. Aber es gab keinen sowjetischen Korrespondenten, der ihm sagte: „Hitler kaputt. Geh nach Hause.“ Es könnte aber ein Amerikaner gewesen sein. Und er hat nicht geweint, weil seine Welt zusammengebrochen ist. Er weint aus dem Schock heraus, nach einem harten Kampftag überrannt worden zu sein, weil er nur ein Kind ist, das den Abgrund gesehen hat.

    Später trat Hans-Georg Henke in die Kommunistische Partei der DDR ein. Glücklicherweise überlebten er und seine 2 Brüder den Krieg. Er hat ein erfülltes Leben gelebt und ist 1997 gestorben.

    Quelle:
    https://www.findagrave.com/memorial/154229941/hans-georg-henke

    Siehe Photo 18:
    https://www.theatlantic.com/photo/2011/10/world-war-ii-the-fall-of-nazi-germany/100166/

  9. Heutige Gutmenschen haben extreme moralische Vorstellungen. Selbst sind es die schlimmsten. Man kann nicht heutige Maßstäbe an frühere Ereignisse anlegen.

  10. @ BePe 21. Oktober 2021 at 16:43
    Wenn es Dich interessiert, schicke ich Dir gern die Erzählung meines Vaters. Sie zeigt deutlich, daß die damaligen Jugendlichen ganz anders dachten, als wir es heute von selbst ernannten „Experten“ hören.
    Hast Du eine unverfängliche eMail?

  11. Tolkewitzer 21. Oktober 2021 at 17:15

    Danke, aber habe ich nicht, aber habe ich nicht.

    Wo war er denn eingesetzt?

  12. @Tolkewitzer 21.Oktober 2021,16:28
    Mein Vater hat im Alter von 84 Jahren seine Kriegserlebnisse auf ca.45 Schreibmaschinenseiten zu Papier gebracht.
    Es war wirklich eine sehr schlimme Zeit und den jungen Menschen wurde alles genommen!
    Zuletzt wurde mein Vater nach Amerika gebracht, wo er in Kriegsgefangenschaft kam.
    Prof.Wolfgang Schlauch hat ein Buch geschrieben, wo er über die Schicksale von Soldaten in amerikanischer Kriegsgefangenschaft berichtet. Mein Vater hat ihm auch sein Skript , wie auch viele andere Soldaten, gegeben.
    Später als das Buch erschien , regte sich mein Vater auf, dass alles Negative über die amerikanische Kriegsgefangenschaft wegzensiert wurde.
    https://www.perlentaucher.de/buch/wolfgang-schlauch/in-amerikanischer-kriegsgefangenschaft.html

  13. Peter Teuschel: „Bei vielen Menschen, die sich ihren Ahnen annähern, erkenne ich eine große Angst. Werde ich hier auf düstere Geheimnisse stoßen, die mir meine Vorfahren in einem schlechten Licht präsentieren? Trage ich vielleicht das Erbe eines Verbrechers in mir?“

    Peter Teuschel, Psychiater in München. Autor des Buches: „Der Ahnen-Faktor. Das emotionale Familien-Erbe als Auftrag und Chance“.
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/kriegsenkel-und-ns-vergangenheit-die-rote-kiste-meines-opas.976.de.html?dram:article_id=385225

    Ich habe mich auf den langen und schwierigen Weg der Suche begeben und staune immer wieder was ich alles finde.

  14. BePe 21. Oktober 2021 at 17:18
    Wo war er denn eingesetzt?

    Genau weiß ich es nicht. Aus der Erzählung geht nur ungefähr hervor, wo. Später, als der Krieg zu Ende war und die Soldaten sich wie nach dem letzten Krieg in die Heimatstellung begeben wollten, wurden sie in Bayern von den Amis gefangen genommen und nach Grafenwöhr gebracht.
    „…
    Die Fahrt führte durch die Tschechei und Österreich direkt bis an die Hauptkampflinie. Dort erwartete man als Entsatz eine kampferprobte Division. Stattdessen kamen 1.200 unerfahrene Jungen an. Zu diesem Zeitpunkt war der Russe auf breiter Front zum Angriff übergegangen und wir sollten diese Walze zum Stehen bringen. Es herrschte ein unbeschreibliches Chaos, bald sah man keine Offiziere mehr, auch gab es weder Benzin noch Dieselkraftstoff für die Fahrzeuge, nur das Trommelfeuer der Russen prasselte auf uns nieder. Als die russischen Panzer auf ca. 100 Meter herangekommen waren, sind wir einfach losgerannt. Vielleicht nach drei Kilometern, oder etwas mehr, stießen wir auf eine deutsche Linie, die gerade im Aufbruch nach hinten war. Also konnten wir uns erst einmal sammeln, einige waren schon vor uns angekommen, und als Ergebnis waren wir noch ganze 32 Jungen von der „Böhmen und Mähren“. Da bekannt war, dass der Russe während der Angriffshandlungen keine Gefangenen macht, mussten wir davon ausgehen, dass alle unsere Kameraden gefallen waren.

    Lieber Gott im Himmel, so hatten wir uns unser „Flehen“ nicht vorgestellt. Aus einer stolzen Division war in nur einem Tag nicht einmal eine klägliche Kompanie übrig geblieben und es sollte noch viel weniger werden. Entweder in Kampfverbände eingegliedert, oder allein, wurden wir an die verschiedensten „Brennpunkte“ geschickt und jedes Mal, wenn wir zurückweichen mussten konnte man sagen, nach uns kommen keine Deutschen mehr, nur noch die Russen. Wenn also die Wehrmacht einen Abschnitt nicht mehr halten konnte, war die SS gut genug, denen den Rückzug zu sichern und stand dann immer
    plötzlich allein vor dem Feind. Ich leugne nicht, dass wir anfangs oft aus Angst und Verzweiflung nach der Mutter geschrieen haben, doch die war ja weit weg und konnte sowieso nicht helfen.

    Das verband dann noch besonders mit der Heimat und den Lieben daheim, für die wir ja eigentlich die ganzen Strapazen auf uns nahmen. Wir waren doch so erzogen, dass wir alles tun mussten, auch unser Leben hergeben, damit der Feind nicht letztendlich auch noch über unsere Mütter, oder Frauen
    überhaupt, herfallen konnte. Auch hofften wir zu dieser Zeit immer noch, trotzdem wir es an Hand der ganzen Misere besser wissen mussten, auf das angekündigte „Wunder“. Wir wollten einfach nicht wahrhaben, dass alles Erlittene umsonst gewesen sein sollte.
    Bei einem Einsatz in der Nähe von Holabrunn, wir waren als Spähtrupp unterwegs, sind wir in einen Hinterhalt geraten.
    …“

  15. BePe 21. Oktober 2021 at 16:59

    Interessante Fotos – die ganze Serie

    Das Foto mit dem Kriegsgefangenenlager kannte ich noch nicht.

    was anderes:

    Flakhelfer meiner Schule wurden bei dem großen Angriff auf Kassel im Oktober 1943 durch einen Volltreffer auf die Flakstellung ermordet.

  16. @ BePe: Danke zu den Infos über Hans Georg Henke!

    Ich kann zwei Bücher empfehlen, die definitiv nicht politisch korrekt sind:

    Giles MacDonogh: After the Reich: The Brutal History of the Allied Occupation, New York, Basic Books, 2007

    Von einem Journalisten geschrieben, aber mit zahlreichen Quellenangaben ausgestattet. Der Titel spricht für sich.

    Jean Mabire: Mourir à Berlin, Paris. Fayard, 1975

    Ebenfalls von einem Journalisten, die Geschichte der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ während der Schlacht um Berlin im April ’45. Romantisierend, die Biographie von Gustav Krukenberg und der von ihm geführten französischen Freiwilligen ist aber unabhängig von diesem Buch faszinierend.

  17. Und diese Generation vegetiert heute in Pflegeheimen, wühlt im Abfalleimer nach Pfandflaschen, steht an der Tafel für kostenloses Essen an, bekommt weniger als EUR 900 Rente während von „unseren“ „Politikern der Bodensatz der Shitholes auf dieser Erde zu Abermillionen ins Land gelassen wird, Neubauten errichtet werden (siehe Berlin) und denen alles notwendige für nichts in den Allerwertesten geblasen wird.
    Wie sagen die Grünen oder Linken doch gleich? „Deutschland, du mieses Stück scheiße“? Wahrscheinlich haben sie recht beim Anblick dieser Zustände.

  18. Wenn man erst einmal einer Nation so etwas wie den Versailler Vertrag und Adolf Hitler vor die Nase gesetzt hat, dann braucht man sich über alles Weitere nicht wundern.

    Für diese Zustände waren ganz andere Leute im Hintergrund verantwortlich.
    Und deren Helfer haben dann nach dem Krieg auch fleißig den Mythos von den bösen und schuldigen Deutschen aufgebaut und gepflegt. Um dann auf dieser Grundlage auch wieder weitere Macht und Zerstörung der Deutschen und ihrer Nation zu betreiben. Zum Schluss bleibt dann ein Schrotthaufen, wie Syrien oder Vietnam übrig. Die Rauchen Völker und ihre Nationen in der Pfeife bis nur noch ein Aschehaufen übrig bleibt.

  19. „Den Charakter einer Nation erkennt man daran,
    wie sie nach einem verlorenen Krieg mit ihren
    Soldaten umgeht.“
    (Charles de Gaulle)

  20. Wenn die Kriegsgeneration dann im Pflegeheim ist, und zur Ruhe kommt, kommen auch die schlimmen Kriegserlebnisse wieder hoch.
    Als mein Vater nachts von den Angriffen der Russen mit ihren „Hurrae-Schreien“ träumte, legte ihm das Pflegeheimpersonal das als DEMENZ aus!
    Diese Angriffe der Russen hat er in seinem Aufschrieb über seine Kriegserlebnisse genau beschrieben!
    Oft hat er mir dann nachts ganz aufgewühlt angerufen!
    So viel Verständnis hat man heute noch für die Kriegsgeneration!
    Pfui Teufel!!!!!

  21. Luise59 21. Oktober 2021 at 19:06

    Wenn die Kriegsgeneration dann im Pflegeheim ist, und zur Ruhe kommt, kommen auch die schlimmen Kriegserlebnisse wieder hoch.
    Als mein Vater nachts von den Angriffen der Russen mit ihren „Hurrae-Schreien“ träumte, legte ihm das Pflegeheimpersonal das als DEMENZ aus!
    Diese Angriffe der Russen hat er in seinem Aufschrieb über seine Kriegserlebnisse genau beschrieben!
    Oft hat er mir dann nachts ganz aufgewühlt angerufen!
    So viel Verständnis hat man heute noch für die Kriegsgeneration!
    Pfui Teufel!!!!!
    .————————————————–
    Mein Vater wurde als 17jähriger Freiwilliger bei der SS Fallschirm Panzer Division Herrmann Göring bei Allenstein bereits schwer verwundert bevor er den ersten Rotarmisten überhaupt gesehen hatte. Er war Im Januar 45 in Ostpreußen einem stundenlangen Trommelfeuer aus unzähligen Stalinorgeln ausgesetzt. So etwas traumatisiert extrem. Zumal er nach dem Granateneinschlkag verschüttet wurde und die Orientierung verloren hatte in welche Richtung er sich freigraben musste. Mein Vater hatte mir seine schrecklichen Kriegserlebnisse geschildert die in ihrer Dramatik und Grausamkeit einfach unvorstellbar sind. Das glaubt heute kein Mensch mehr wie grausam und bestialisch die Russen in Ostpreußen mit der Zivilbevölkerung umgegangen sind. Jedes Jahr am 9 Mai feiern die Russen ihren Sieg über Nazi Deutschland aber sie verschweigen bis heute ihre bestialischen Kriegsverbrechen an deutschen Zivilisten.

  22. Hoffentlich – und danach sieht es aus – neutral und objektiv. Nicht nach dem Motto: Diese Kinder waren für Massenmord und Shoa verantwortlich, so wie es der Rest der deutschen Journaille verkündet und der arme Nachwuchs es in der Schule lernt. 🙁

    Es gibt ja diese 2 oder 3 bekannten Bilder von deutschen Kindersoldaten (wie der auf dem Buchcover). Leben die eigentlich noch?

    PS: Hoffentlich lohnen sich die vielen Verlinkungen hier bei PI für den Antaios-Verlag. Die Leute um Kubitschek können jede Unterstützung gebrauchen (im besten Deutschland aller Zeiten).

  23. @Watschel 21.Oktober 2021 at 19:41
    „Mein Vater hatte mir seine schrecklichen Kriegserlebnisse geschildert, die in ihrer Dramatik und Grausamkeit einfach unvollstellbar sind.“

    Wenn ich die Kriegserlebnisse meines inzwischen verstorbenen Vaters lese, sehe ich das genauso!
    Mein Vater wurde mit 19 Soldat und kam am 14.04.1947 aus der Gefangenschaft zurück, da war er 27 Jahre alt.
    Diese Generation wurde um alles gebracht , was unbeschwerte Jugend heisst!
    Selbst als er am 14.04.1947 in Dachau entlassen wurde , ging die Schikane weiter.
    Mein Vater schreibt wie folgt:“ Als ich am Abend auf dem Bahnhof in München ankam, stand dort ein übervoll besetzter Personenzug, der gegen 22.00 Uhr in Richtung Ansbach abfahren sollte. Weil ich wegen des nasskalten Wetters fror und grossen Hunger verspürte, versuchte ich noch einzusteigen. Jetzt kamen gleich englische Soldaten
    mit aufgepflanztem Seitengewehr und jagten mich weg vom Zug. Als sich zwei Soldaten miteinander unterhielten, ging ich an den letzten Wagen und band meinen Seesack, in dem sich nur Arbeitskleider und ein paar alte Schuhe befanden, aussen an einem Haltegriff fest. Als mich wieder ein Soldat sah, jagte er mich ohne meinen Seesack weg vom Zug. Weil ich schon die Aufmerksamkeit der Posten auf mich gezogen hatte und an den Verlust meiner letzten Habe dachte, wenn jetzt der Zug abfährt, ging ich zum Ende des Bahnsteigs und wartete ca. 20 m vom Abfahrtsgleis
    entfernt. Als der Zug nach etwa einer halben Stunde losfuhr , gelang es mir gerade noch auf den letzten Wagen aufzuspringen und an einem Bügel neben meinem Seesack festzuhalten.
    Weil es mir zu gefährlich erschien, die ganze Strecke bis Ansbach auf der untersten Stufe des Wageneingangs stehen zu bleiben , hangelte ich mich aussen am Wagen entlang und stellte mich zwischen den letzten Wagen auf die Puffer.Hier merkte ich erst wie sich die Puffer ständig hin und her bewegten und ich mich mit beiden Händen festhalten musste, um nicht zwischen den beiden Wagen hindurch auf die Gleise zu fallen.
    Am folgenden Morgen gegen 5 Uhr traf der Zug in Ansbach ein und dort gab es heissen Tee und ein Stück Weissbrot
    umsonst, was ich dankbar annahm.
    Mit dem nächsten Zug ,der von Ansbach nach Crailsheim fuhr und ich auch einen Sitzplatz bekommen hatte, war ich
    gegen 8.30 Uhr zu Hause.
    Hier erzählte mir mein Vater, dass mein Bruder seit Weihnachten 1944 in Ungarn vermisst sei und meine Mutter nach einer Verwundung im Krankenhaus Crailsheim am 21.04.1945 an einer Lungenentzündung im Alter von 53 Jahren verstorben ist.“

  24. Zum Photo auf dem abgebildeten Buch: Fritz Wepper ist es nicht,
    obwohl ich jedem diesen Film nahelegen würde; Dorfmeisters lit. Vorlage
    ist sehr überzeugend u. eindringlich in „Die Brücke“ (B. Wicky)
    dargestellt. Beim abgeb. Jungen handelt es sich
    um G. Henke (kommt neben Fr. Hübner in „Zwei Deutsche“ vor)..

  25. Pardon f. d. fauxpas: es ist nat. W. Hübner
    (Lauban, einer der 20 Hitlerjungen im Garten der Reichskanzlei, April ’45)
    PS: richtet pi-news zum editieren von Texten einmal eine Bearb.-funktion ein?

  26. Watschel 21. Oktober 2021 at 19:41

    Bei mir im Dorf hat ein Ostpreuße gelebt. Der hat mir erzählt wie er als Hitlerjunge genau in der Gegend Allenstein Stellungen graben mussten. Der hat dann auch erzählt welches Chaos herrschte als sein Flüchtlingstreck dann von der russischen Front regelrecht vor sich her getrieben wurde. Von dem Artilleriegewitter hat er mir auch erzählt, und die wohnten zig Kilometer davon entfernt.

  27. Felix Austria 21. Oktober 2021 at 18:25
    Tolkewitzer 21. Oktober 2021 at 18:18

    Tolkowitzer, dein Vater muss auf dieselben russischen Einheiten (3. Ukrainische Front) getroffen sein wie ein angeheirateter Onkel von mir. Der war bei der neuaufgestellten 6. Armee (Heeresgruppe Südukraine) und hat den Großangriff August 1944 der Russen (2. Und 3. Ukrainische Front) auf Rumänien mitgemacht, was praktisch zur erneuten fast völligen Zerschlagung der 6. Armee führte. 100.000 Tote (1 von 13 Soldaten) auf deutsch-rumänischer Seite (gesamte Heeresgruppe), das ist durch die Kampfhandlungen nicht erklärbar. Da war die Hölle los, meinte er nur, totales Chaos herrschte.

    Es ist mir ein Rätsel, wie die deutschen Generalstäbe immer wieder eine stabile Front aufbauen konnten, besonders nach der Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte.

  28. Luise59 21. Oktober 2021 at 19:06
    Watschel 21. Oktober 2021 at 19:41

    PTBS, kenne ich von einem alten Soldaten den ich vor Jahren kennenlernte. Der konnte keine Nacht ruhig schlafen, war auch verschüttet durch Granateinschlag wurde aber schnell rausgeholt. In seinen Träumen hat er sich dann immer freigebuddelt.

    Komisch nur, dass die Millionen traumatisierten deutschen Soldaten nach dem Krieg nicht mit den Messern in den deutschen Städten wahllos rumgemessert haben..

    Deshalb glaube ich auch die Lügen der BRD-Altpolitikern nicht, dass bestimmter Personen die in den deutschen Städten morden weil sie vom Krieg traumatisiert sind.

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