Der Kölner AfD-Abgeordnete Roger Beckamp befand sich Ende Januar in den Tagen des Brexit-Vollzugs auf einer parlamentarischen Delegationsreise in London. Von der Stimmung vor Ort kurz vor dem offiziellen Brexit berichtete Beckamp bereits in einem Gastbeitrag für PI-NEWS. Zudem konnte der Anwalt und gute Englandkenner auch zahlreiche Eindrücke auf Video festhalten und Gespräche mit “Remainern” und Brexit-Befürwortern führen.

Im Gegensatz zu Deutschland ist im Mutterland der modernen Demokratie Dialog zwischen politischen Gegnern meistens noch möglich. Eine weitere Sache, in der uns die Briten ein gutes Stück voraus sind.

Über die Stichhaltigkeit der Argumente der Last-Minute-Remainer auf einer Anti-Brexit-Demo kann sich in obigem Video jeder ein eigenes Bild machen. Zumindest aber wurden Argumente ohne Geschrei und Gezeter vorgetragen.

Die offensichtlichen Vorteile des Brexits beleuchtete Beckamp dagegen direkt vor der Downing Street Nr. 10, dem Sitz des britischen Premierministers Boris Johnson:

Apropos Boris Johnson: Der in Deutschland fast so wie Donald Trump verspottete und verfemte Politiker lässt sich – ebenso wie Trump – zuhause in keiner Weise beirren durch Anfeindungen aus dem Ausland. Nach dem versprochen Vollzug des Brexits legt Johnson ein flottes Tempo bei den finalen Verhandlungen für eine Neuordnung der Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU an den Tag. Souverän und auf Augenhöhe – und mit Verhandlungspartnern in Brüssel, die plötzlich recht kleinlaut geworden sind. Keine düsteren Prophezeiungen mehr vom wirtschaftlichen Untergang der britischen Insel, kein Geraune mehr von Chaos und Forderungen nach politischer Isolation.

Stattdessen kitschige Abschiedsszenen bei der letzten gemeinsamen Sitzung des Europaparlaments mit britischen Abgeordneten. Ob da so manchem Eurokraten die Erkenntnis gekommen ist, dass dies vielleicht bloß der Anfang vom Ende der real existierenden EU gewesen sein könnte? Die meisten britischen EU-Abgeordneten – allen voran Brexit-Vater Nigel Farage – zeigten sich ob der wieder gewonnenen Freiheit dagegen bestens gelaunt und optimistisch, trotz Verlusts von persönlichem Mandat und Einkommen. Auch eine Einstellung, die sie von vielen Festland-Politikern der etablierten Parteien unterscheiden dürfte.

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15 KOMMENTARE

  1. Es wäre nett, wenn Roger Beckamp seine Gesprächspartner ausreden lassen und ihnen nicht pemanent ins Wort fallen würde. Was die Aussagen angeht, besonders zu EU-Bürgern. Das war doch immer eine Knackpunkt. Dass UK auf die Bremse tritt, ok. Aber nicht bei ihren bunten Migranten.

  2. Ich kann diesen ganzen Komplex nicht verifizieren,
    allerdings denke ich,daß es den Briten,ohne den EU Moloch,
    besser gehen wird,keine Gängelungen,keine Restriktionen,
    sie sind wieder in der Lage,unabhängig für ihre Nation,zu arbeiten.
    Und eines ist klar, die Briten sind ja nicht dumm,sie werden Mittel
    und Wege finden,um Gewinn zu machen,
    und einige davon werden der EU Diktatur,gar nicht
    gefallen,aber man wird sehen.
    Können die Briten überleben,geht es ihnen nun vielleicht besser,
    fällt das Kartenhaus,EU, in sich zusammen!

  3. Ach?

    London gibt es noch? Ich dachte, da wären Hungersnöte ausgebrochen, die öffentliche Versorgung kollabiert und die Menschen wurden in den U-Bahn Schächten hausen und Big Ben würde im Wasser versinken

  4. Bin gespannt wie es nach dem Brexit in Grossbritannien weitergeht. Wenigstens brauchen sie ihre Währung nicht umstellen.

  5. Naja,

    Wir sind ja 1-2x im Jahr seit sicherlich 20 Jahren in London und mein (längst verstorbener) Vater hat dort 30 Jahre gelebt.

    Die Stimmung und die Zeiten sind auch dort deutlich radikaler und verhetzter geworden.

    Das hat nichts mehr mit dem coolen und gediegenen Good old England zu tun

  6. Also müssen die Briten jetzt doch nicht den Kitt aus den Fenstern essen, nicht in Lumpen und Grasgewänder gekleidet mit ihren blossen Fingern Kohlebröckchen aus dem Boden kratzen?

    Wer hätte das gedacht…

  7. Statistics on UK-EU trade 2018
    The EU, taken as a whole is the UK’s largest trading partner. In 2018, UK exports to the EU were £291 billion (45% of all UK exports). UK imports from the EU were £357 billion (53% of all UK imports).

    Statistics on UK-EU trade
    https://researchbriefings.parliament.uk/ResearchBriefing/Summary/CBP-7851

    2018 exportiert Großbritannien für 291 Milliarden Pfund = 346 Milliarden Euro in die EU und importiert aus der EU für 357 Milliarden Pfund = 425 Milliarden Euro

    Das bedeutet, daß die Unternehmen in der EU ein größeres Interesse daran haben, den Handel reibungslos aufrecht zu erhalten, als die Briten.

  8. Die traurigen Kommentare und Reaktionen „unserer“ Politiker waren ja sowas von vorhersehbar: die Brexitvolksabstimmung sollte so oft wiederholt werden, bis das Ergebnis in ihrem Sinne stimmt. Und dieses Ergebnis gilt dann natürlich für alle Zeiten. Sehr demokratisch! Und dazu noch jede Menge lächerliche Angstpropaganda bis hin zu Krieg und Hungersnot. Ist das grenzenlos peinlich und dumm, ein Grund zum Fremdschämen. Nun haben die Engländer aber anders entschieden und sich am 31. Januar auch noch durchgesetzt. Herzlichen Glückwunsch, stolzes Albion!

  9. Die EU-Technokraten wollen alles kontrollieren und über alles herrschen. Stimmenentzug, finanzielle Sanktionen, Einmischung in die Judikative und Migrationspolitik. Das kann man vielleicht mit schwachen und neuen Mitgliedern machen. Die s.g. Flüchtlingskrise hat die EU bis auf die Knochen kompromittiert. Man ließ Italien und Griechenland alleine. Sie konnten die illegalen Migranten nur noch durchwinken. So haben die Brüsseler Taugenichtse auf einmal vom Solidaritätsprinzip gequasselt. Die Osteuropäer sollten den verursachten Mist über Umverteilung ausbaden. Ihre Wünsche wurden trotz Androhung von Strafen nicht erfüllt. Die illegal errichtete Zeltstadt bei Calais diente als Station zur illegalen Einreise nach Großbritannien. Die angestrebte EU-Armee ist für das Einschreiten innerhalb der EU gedacht. Ein Instrument zur Zerschlagung der Bürgeraufstände, frei nach der Ideologie Altiero Spinellis.

  10. Doppeldenk 12. Februar 2020 at 20:37
    Die Briten melden Vollzug, die schmeissen jetzt kriminelle Ausländer raus:
    -.-.-.-.-

    Finde ich gut!
    Wer sich nicht an die Gesetze hält oder gehalten hat –>RAUS, und zwar erbarmungslos!
    Das habe diese Leute sich doch selbst zuzuschreiben!

    Bei uns doch genau so: Als ob es nicht schon schlimm genug ist, dass wir unsere eigenen indigenen Verbrecher haben und behalten müssen, haben wir auch noch das undankbare fremde Verbrecherpack am Hals. Und das in aller Regel auch noch auf unsere eigenen Kosten.
    Wer sich nicht benehmen kann und womöglich auch noch illegal in unser Land gekommen ist und von unserem Steuergeld am Fressen gehalten wird: RAUS – und zwar ohne Hemmungen!
    Sind die doch selber schuld! Müssen wir vielleicht dafür büßen???

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