Sylvia Löhrmann, Schul- und Weiterbildungsministerin von NRW, hat jetzt unfreiwillig ihre Doppelstandards für sich und den „normalen“ Bürger aufgezeigt. Der normale Bürger, der soll „grün“ mobil sein, das heißt auf Feinstaub, auf Diesel, auf Verbrennungsmotor – am besten gleich ganz aufs Auto verzichten. Erlaubt sind allerdings (noch) Hybrid-Fahrzeuge, weil sie die Riesenüberschüsse an Strom mitverwerten sollen, die sonst ins Ausland verkauft werden müssen (das heißt, dass Deutschland für die Abnahme der Überkapazitäten zahlt).
Und um sich als leuchtendes Vorbild zu präsentieren, wie es Oberlehrer gerne an sich haben, fährt Löhrmann daher im Wahlkampf gerne mit einem Hybrid-Wagen bis zum Veranstaltungsort vor, so dass jeder sehen kann, wie umweltbewusst sie ist.
Doch jetzt flog der Schwindel auf, dass sie bis kurz vor dem Wahlkampfauftritt ihren Dienstwagen nutzte, einen fetten Audi A8, und erst vor dem Auftritt in der Öffentlichkeit in einen Hybrid-Wagen umstieg. Ein CDU-Politiker hatte die bigotte Löhrmann dabei erwischt:
Der CDU-Politiker Thomas Eusterfeldhaus twitterte am Montag ein Foto, auf dem zwei Autos zu sehen sind. Beide gehören offenbar der NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann. Vor einem Termin ließ sie wohl ihren Dienstwagen, einen Audi A8, stehen und stieg in ihr Wahlkampfauto, einen Hybrid-Wagen – zur Empörung des CDU-Politikers.
Auf Twitter schrieb Thomas Eusterfeldhaus: „Grüne Doppelmoral: erst mit dem dicken Audi A8 fahren und dann für den Wähler schnell umsteigen ins umweltfreundliche Hybrid-Auto.“
Löhrmann ihrerseits rechtfertigte sich im Gegenzug mit diversen Argumenten: Sie trenne „zwischen Ministerinnen-Dienstwagen und Wahlkampfauto. Wie sich das gehört.“ Das hört sich erst einmal plausibel an, Fahrten zum Wahlkampf bezahlt die Partei oder man selbst, nicht der Steuerzahler. Aber: Wenn (!) sie erst kurz vor dem Auftrittstermin das Auto gewechselt haben sollte, so wäre sie ja bis dahin auch mit dem Dienstwagen gefahren. Ob 100 Meter oder 1 Kilometer vor dem Wahlkampfauftritt gewechselt wird, macht da keinen prinzipiellen Unterschied. Eine saubere Trennung läge vor, wenn sie mit dem Dienstwagen nach Hause gebracht worden wäre und dann mit dem eigenen Auto weiterfährt. Sollte dadurch allerdings ein Umweg entstehen, ergäbe der Dienstwagen u.U. wieder Sinn.
Spitz frug der CDU-Politiker nun nach, warum Löhrmann denn nicht auch im Dienst einen Hybrid fahren würde. Die Antwort der Weiterbildungsministerin: So weit sei die Industrie noch nicht. Das heißt – was? Fährt sie mit ihrem Hybrid einen Prototyp, den es nur einmal gibt? Oder hat die Industrie den nur in Stückzahl 1 hergestellt? Oder ist es noch nicht einmal einer, den sie fährt? Der Focus ist hier unklar.
Und noch eine Möglichkeit: Es gibt, das scheint Löhrmann nicht zu wissen, durchaus eine Auswahl von Hybridfahrzeugen, die sie hätte kaufen können, um ihre Propaganda glaubhafter zu machen, warum nimmt sie keines davon?
Der CDU-Politiker legte nochmals nach und fragte die Schulministerin, warum sie nicht in beiden Fällen ein umweltfreundlicheres Hybrid-Auto fahre. […] Darauf Löhrmann: „Weil leider die deutsche Automobilindustrie noch nicht so weit ist. Auch darum testet das Umweltministerium Tesla!“ Diese Aussage ist allerdings sachlich komplett falsch: Zum einen ist ein Tesla kein Hybridfahrzeug, zum anderen gibt es tatsächlich eine ganze Menge deutscher Hybridautos – zum Beispiel den VW Golf GTE oder Passat GTE. Auch BMW, Mercedes, Audi und Porsche haben mehrere Plug-In-Hybridmodelle im Angebot.
Löhrmann hat sich etwas kopflos und vorschnell die falsche Antwort ausgedacht, weil sie die mögliche Rettung noch nicht kannte. Angeblich soll es eine „Dienstwagenvorschrift“ geben, so „Experten“ aus sozialen Netzwerken, auf die hätte sie sich vielleicht noch beziehen können.
Denn die wahre Antwort kann sie nicht geben und wird sie nicht geben. Die wahre Antwort ist, dass Sylvia Löhrmann eine von den vielen Heuchlerinnen ist, die es besonders bei Grünen und Roten gibt, die Wasser predigen und Wein saufen. Insofern wird man bei Anfragen bei der Löhrmann die Wahrheit nie und nimmer von ihr zu hören bekommen. Macht und Geld stehen auf dem Spiel.
Aber, in Abwandlung einer berühmten Erkenntnis: Wir können sie nicht zwingen, die Wahrheit zu sagen, aber wir können sie zwingen, immer unverschämter zu lügen. Fragen an das oberste Vorbild für Schüler und Erwachsene in NRW bitte in freundlichem Tone hierhin:
Ministerium für
Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-Westfalen
Frau Sylvia Löhrmann (Grüne)
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