lars_vilks_abendessenEs war ein Abend, erfüllt vom Traum und vom Wunsch nach bedingungsloser Redefreiheit, an dem wir aber feststellen mussten, dass die Geschichte in eine neue Epoche eingetreten ist! Früher war es leichter Freunde Samstagabends zum Essen einzuladen. Heutzutage ist es etwas komplizierter. So letzten Samstag:

(Von Hans Erling Jensen, Schweden – Director „Right Hand Aid“)

Lars Vilks (Foto, vorne li.) ist mein Freund. Unglücklicherweise wird er seit einigen Jahren von „Al-Qaida“ und jetzt auch vom „Islamischen Staat“ und deren weltweit vorhandenen Anhängern gejagt. Vor zwei Wochen hätte ihn ein Dschihadist fast umgebracht, als er an einer Konferenz zur Meinungsfreiheit in Kopenhagen teilnahm. Ich bin sicher, dass ihr davon gehört habt! Zwei unschuldige Menschen haben bei diesem Terroranschlag ihr Leben verloren. Glücklicherweise konnte die Polizei den Dschihad-Mörder letztendlich zur Strecke bringen.

Ein Besuch von Lars Vilks ist deshalb mit strengen Sicherheitsvorkehrungen verbunden. Natürlich kann ich hier nicht ins Detail gehen. Aber die Leute um mich herum sind um meine Sicherheit besorgt, weil ich es auch nicht zum Geheimnis mache. Ich halte es für meine Pflicht, die Botschaft zu verbreiten, dass meine Freunde und ich keine Angst davor haben, mit Lars Vilks gesehen zu werden, mit ihm fotografiert zu werden oder mit ihm zu Abend zu essen. Wir wollen der Welt zeigen, dass wir nicht schweigen und dass wir unsere Freiheit nicht deshalb aufgeben weil wir zusammen mit einem Freund zu Abend essen, wer immer auch dieser Freund ist.

Diesmal, direkt nach dem Attentat von Kopenhagen, gab es vieles zu besprechen. Der Verlust von Menschenleben, für den mehrere schwedische Journalisten und Kommentatoren Lars Vilks verantwortlich machen, weil er sich „weigert, in seinem Kampf für Kunst- und Meinungsfreiheit aufzugeben“, war natürlich ein Umstand, der eine gewisse Spannung in die Atmosphäre brachte, mehr als je zuvor, wenn wir uns sonst getroffen hatten.

„Der Gedanke darüber ob es das wert war, ist natürlich nach den Morden in Kopenhagen stärker präsent. Alles andere wäre nicht nur seltsam, sondern auch irgendwie unpassend“, sagte Vilks. Er war traurig, dass zwei Veranstaltungen aufgrund von Sicherheitsgründen innerhalb der letzten Wochen abgesagt wurden, räumte aber ein, das sei eben so im Leben. (Lars Vilks meinte unmittelbar nach den Attentaten auf die Konferenz und die Synagoge, wenn er Schuld trüge an den Attentaten von Kopenhagen, dann müsse er das so zur Kenntnis nehmen. So wie dementsprechend die norwegischen Sozialdemokraten aufgrund ihrer Politik damit schuld an den Massakern von Oslo und Utoya wären.)

„Ich freue mich am kommenden Samstag den „Sappho Preis“ im Gebäude des dänischen Parlaments, in Christiansborg, verliehen zu bekommen“, sagte er. „Die Sicherheitsvorkehrungen sind dort immer auf höchstem Niveau“. Der „Sappho Preis“ wird von der „Free Press Society“ in Dänemark verliehen und geht jedes Jahr an Menschen, die sich für die Meinungsfreiheit verdient gemacht haben.

„Ich werde in einer langen Reihe von Persönlichkeiten stehen, die die Auszeichnung bekommen und verdient haben seit sie erstmals verliehen wurde. Melanie Philips, Mark Steyn, Flemming Rose, Kurt Westergaard, und im letzten Jahr Ezra Levant. Also werde ich mich in guter Gesellschaft befinden. Es ist in der Tat eine große Ehre für mich“, erzählte uns Lars.

Dem Abendessen wohnte auch Ingrid Carlqvist (Mitte, re.), Chefredakteurin bei „Dispatch International“ bei. So ist es auch verständlich, dass beim Tischgespräch die verschiedensten Fragen aufgeworfen wurden und die Wellen auch manchmal hoch schlugen.

Auf die Frage, was er über die zunehmende Kluft zwischen dem Westen und den Muslimen und der massiven Erschwerung von Islamkritik, angesichts von „Islamischer Staat“ und „Boko Haram“ denkt:

„Ich denke, einige der Dinge, die wir Islamkritiker tun, haben sich selbst überlebt, und ich sehe es nicht als nützlich an, weiterhin immer und immer wieder die gleichen Ereignisse zu provozieren. Zum Beispiel erscheint mir die Koran-Verbrennung als eine unnötige Aktion. Jeder, der intellektuell in der Lage ist zu verstehen, was wir über den Islam denken, weiß, dass wir den Inhalt dieses Buches nicht mögen. Deshalb erscheint mir das überholt.“

Eine interessante Diskussion am Abend betraf die Redefreiheit! Könnt ihr euch das vorstellen? Ingrid und ich waren schon immer Hardliner in diesem Punkt. Wir haben Menschen verachtet, die über die Vorteile von Selbstzensur sprechen und die mit der Akzeptanz irgendeiner Form von „Redefreiheit light“ verbunden seien sprechen.

Ich muss sagen, dass Lars in dieser Frage noch nie so hart war. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er ein wenig zu weich ist, aber an diesem Abend musste ich meine Meinung revidieren.

Später am Abend, als Ingrid, Lars und ich es uns gemütlich machten und weiter diskutierten, sahen wir uns plötzlich an und begannen zu realisieren, dass es einige wenige Punkte gibt, wo die Vernunft gewichtiger sein könnte als auf totale freie Meinungsäußerung und die unbeschränkte Freiheit immer und überall zu bestehen. Ich fand, das Vernünftigste was ich in diesem Moment tun konnte, war, eine neue Runde Gin Tonic an den Tisch zu bringen. Es gab nichts mehr zu sagen.

Es war ein toller Abend unter Freunden. Aber eine Frage, die im Raum stand, blieb unbeantwortet. Keiner von uns hatte den Wunsch, sie in Worte zu fassen: Beugen wir uns jetzt damit auch aus Angst vor dem Terror oder verhalten wir uns dadurch als kluge und verantwortungsbewusste Bürger?

(Übersetzung: Conny A. Meier, BPE)


Hans Erling Jensen war 2013 Gastredner auf der Jahresmitgliederversammlung der Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) in Fulda. Sein Vortrag ist hier als Video abrufbar: Teil 1, Teil 2

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11 KOMMENTARE

  1. Ja, die Akzeptanz von Menschen aus anderen, nicht kompatiblen oder mischbaren Gesellschaften in unsere Mitte, bringt Probleme auf, bei der in der Regel die Softies die Verlierer sind.

    Es ist eine Tragik, dass sich so viele Menschen brainwashen liessen, was die Flutung mit Muslimen anbelangt – trotz taeglicher Beispiele, welch eine Fehlentscheidung dies war.

    Es waere noch interessant, wer dies zu verantworten hat, welche Macht dahintersteht, Europa mit Islam zu vermuellen.

    Eine in ihren Auswirkungen aehnliche Entwicklung – ist die pc Meinungspolizei, die von Rot aller Abstufungen, Gruen, Marxisten, Anarschisten, Schwulenlesben als Maulkorb angewendet wird, leider haben sich die ehemals konservativen Parteien diesem Trend unterworfen, in D die Mogelkanzlerin, die eine ehemals gemaessigt konservativ – soziale Union in ein Abklatsch der SPD verwandelt hat, dies ohne nennenswerte Gegenwehr.

  2. Seine Ansicht zu Koranverbrennungsaktionen ist nachvollziehbar und vernünftig (abgesehen davon, dass praktisch keiner auf diese Idee kommt außer etwas seltsamen Leuten in den USA). Viel wichtiger wäre es, das Wissen zum gefährlichen Inhalt des Korans zu verbreiten.

  3. Die nächsten 300 Kommentare im Minutenabstand wird bis morgen früh dann wieder WSD verursachen. Liest sich das überhaupt noch jemand durch?

    Gute Nacht und, nicht vergessen: Guten Morgen … und falls wir uns nicht mehr
    sehen, guten Tag, guten Abend und gute Nacht!”

  4. viele Menschen brainwashen liessen, was die Flutung mit Muslimen anbelangt – trotz
    #1 rock (09. Mrz 2015 22:26)
    ——————————————
    Watt is „brainwashen“,Stein?

    Müssen wir uns Not-los der amerikanischen Sprache der „Unkultivierten“ bedienen,um unsere Anliegen in diesem Forum kund zu tun?

    Alles andere ist i.O.,keine weitere KRITIK!!

    Lars Vilks,meine absolute Hochachtung,wir folgen Dir gedanklich stoisch und unbeirrbar!

  5. Was du hier nachts ablässt, werter WSD ist teilweise geistesumnachteter Unfug. Lass es doch bitte mal etwas ruhiger angehen. Es wird nun unerträglich. Bitte tue Dir und mir den Gefallen. Danke.

  6. Die Fachkräfte werden immer jünger – Die Berliner Zeitung bezeichnet einen 15-jährigen Profidealer übrigens als „jungen Mann“:

    Erneute Schlag gegen den Drogenhandel im Görli! Beamte nahmen einen 15-jährigen mutmaßlicher Drogenkurier fest und beschlagnahmten zwei Kilogramm Marihuana. Das Rauschgift sollte nach ersten Erkenntnissen im Park verkauft werden. Noch am Montag sollte der 15-Jährige dem Haftrichter vorgeführt werden.

    Die Drogenfahnder schlugen am Sonntagmorgen gegen 6.20 Uhr zu, als der Jugendliche am Busbahnhof am Messegelände in Charlottenburg mit einem Fernbus ankam. Der junge Mann wird verdächtigt, „zur oberen Zulieferebene” der Drogenhändler zu gehören.

    http://www.bz-berlin.de/tatort/15-jaehriger-mit-2-kilo-marihuana-gefasst

  7. Apropos strenge Sicherheitsvorkehrungen:

    Warum ist das Rollo oben und nicht unten? So kann doch jeder von draußen durchs Fenster sehen, die Scheibe einschlagen, zielen und abdrücken. Mal dran denken das nächste Mal.

  8. Baruch de Spinozas Siegelring trug die Form einer Rose, darum das Wort CAUTE. Vorsicht, sei vorsichtig! Spinoza arbeitete für die Schublade, seine Werke waren nur einem kleinen Kreis bekannt und wurden erst nach seinem Tod publiziert (wie die des Kopernikus), gleich verboten. Erst sehr viel später durften sie gelesen werden. Das war 17. Jahrhundert, dorthin fallen wir aus Zwang zurück. Vorsicht im Sprechen ist angebracht, konsequentes und mutiges Handeln zur Deislamisierung wäre dagegen nötig.

  9. Die Unterwerfung unter die Bosheit — der Diktatur Achtung erweisen – Respekt vor dem Unmenschentum —– das ists was alle faschistoiden Kulte eint.

    Und selten ist ein Kult so faschistoid wie der Islam …… Umso mehr Korangläubig umso faschistoider.

    … die besondere Schärfe dieser Diktatur ist, dass mit dem Diktator keine Gespräche über seine Regeln machbar sind.

    WAS machbar ist: Ist die Entstehung seines Regelwerks SEHR SEHR GENAU ANZUSEHEN …..

    …und genau das ists was auch Muslime in die beginnenden Zweifel führt.

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