Obwohl die Bürger in den Niederlanden öffentlich über die Medien dazu aufgefordert werden, bei Gesetzesüberschreitungen in jedem Fall Anzeigen zu erstatten, arbeitet die Polizei bei diesen Aktionen nicht mit. Schlimmer noch – Bürger werden geradezu davon abgehalten, eine Polizeistation aufzusuchen. So die anonyme Aussage eines Polizeibeamten. „Wir sind dazu angehalten, das Problem immer erst einmal ‚platt zu reden“, um nicht zu viele Anzeigen bearbeiten zu müssen. Nur Fälle mit einfacher erfolgsversprechender Recherche oder mit hohem Medieninteresse sollen angenommen werden.“

(Übersetzung eines Artikels im De Telegraaf)

Der Polizeibeamte schämt sich einerseits für seine Kollegen, gibt aber zu, dass die niederländische Polizei mit strukturellen Veränderungen kämpft. Darüberhinaus fehlt es an einem gut funktionierenden Anzeigenerfassungssystem. „Wir arbeiten in diesem Land mit 27 nicht untereinander verbundenen Polizeisystemen, die zahllosen unterschiedlichen Recherchiersysteme nicht einmal mitgerechnet. Wenn z.B. in Groningen ein Bürger Anzeige erstattet, wird in Zeeland darüber niemand informiert. Von schnellem Handeln und Verbindungen schaffen kann somit keine Rede sein.“

Der niederländische Justizminister Ivo Willem Opstelten kündigte vor kurzem an, dass Bürger ab nächstem Jahr innerhalb von zwei Wochen nach Erstatten einer Anzeige über deren weiteren Verlauf informiert sein müssen. Das geschieht schon jetzt bei Geschädigten durch Wohnungseinbrüche. Hier liegt die Aufklärungsquote allerdings nur bei max. fünf Prozent.

(Übersetzung: Günther W.)

Like
Beitrag teilen:
 

24 KOMMENTARE

  1. “Wir sind dazu angehalten, das Problem immer erst einmal ‘platt zu reden”, um nicht zu viele Anzeigen bearbeiten zu müssen.”

    Deutsche Beamte muss man dazu nicht anhalten, die machen das von sich aus.

  2. Der Polizist hat recht. Weniger Gesetze, nicht mehr, muss die Lösung sein.

    Wenn man sich solche Grafiken anschaut (ich weiß, von Deutschland, nicht von Holland)
    http://rechtsanwalt-andreas-fischer.de/wp-content/uploads/2010/01/die-beleidigungsgesetze-in-deutschland.pdf

    dann weiß ich: ZUERST müssen unsinnige Gesetze fallen (z.B. sämtliche Beleidigung, Verunglimpfungs usw. -gesetze), DANN kann man sich beschweren, wenn die Polizei anzeigen immer noch platt redet.

  3. #1 Eugen von Savoyen (01. Nov 2013 20:37)

    “Wir sind dazu angehalten, das Problem immer erst einmal ‘platt zu reden”, um nicht zu viele Anzeigen bearbeiten zu müssen.”

    Deutsche Beamte muss man dazu nicht anhalten, die machen das von sich aus.
    ——————————

    Deutsche Beamte, wie in Aachen, laufen einfach weg!

  4. Wer in Deutschland eine Polizeiwache aufsucht um dort eine Anzeige aufnehmen zu lassen, der wird erleben, dass er stellvertretend für den Täter die mögliche Strafe sofort auf der Polizeiwache absitzt.

  5. Holland in NOT. :mrgreen:
    Was jetzt dort passiert, wird bald auch bei uns so kommen.
    Gerade wenn man Statistiken schönen will (da sind unsere Politiker ja Spezialisten drin)ist es nützlich Anzeigen abzuwiegeln. Wahrscheinlich werden Vergewaltigungsopfer irgendwann gefragt, ob sie wirklich all diese Unannehmlichkeiten auf sich nehmen wollen, oder Zusammengeschlagene werden eingeschüchtert weil man ihnen sagt, dass der Angezeigte ja auf ihre Anschrift Zugriff hat und er ja schon öfter Kunde war. Diebstähle werden nur aufgenommen wenn der Täter gleich mitgeliefert wird oder er laut Zeugenaussage ein Deutscher ist.

    OT:

    http://www.bild.de/news/ausland/mord/sohn-erschiesst-neo-nazi-vater-10-jahre-haft-33214284.bild.html

  6. Wie hier bereits geschrieben wurde:

    Wer hierzulande eine Anzeige machen möchte, der braucht gutes Sitzfleisch ….

  7. Ganz schlau werde ich nicht aus Holland: Jetzt sitzt schon Geert Wilders Partei mit einem durchaus hohen Anteil an Abgeordneten im Parlament (soweit ich weiß 15 von 150 Sitzen), aber was hat sich seitdem im Land geändert? Obwohl er es sicher schwer hat, denn ich gehe davon aus, dass die Partei für die Freiheit von den anderen Abgeordneten gemieden wird. Aber ein bisschen wird diese Partei doch hoffentlich schon einbringen.

  8. Es gibt einen ganz entscheidenden Unterschied: In den Niederlanden gibt es keine Strafverfolgungspflicht. Es wird nach rein finanziellen (Effizienz-) Aspekten gehandelt. Die Entscheidung trifft die Polizei nur zu einem Drittel. Der Rest sind der Bürgermeister und die Staatsanwaltschaft. Sie haben begrenzte Finanztitel und müssen daraus auch das Personal bezahlen. Eine Aufklärung eines Mordes, der mit hohen finanziellen Aufwendungen verbunden ist, kann dort dazu führen, dass die Ermittlungen eingestellt werden.

  9. OT–Brutale Eskalation in Griechenland

    „Einer der Toten verstarb direkt, der andere konnte trotz Einsatzes von Intensivmaßnahmen durch Rettungskräfte nicht mehr gerettet werden. Der Zustand des dritten Opfers wird als äußerst kritisch beschrieben“.

    „Zudem entzog Bürgerschutzminister Nikos Dendias der Partei den üblichen Polizeischutz“.

    Die goldene Morgenröte ist in Umfragen weiterhin DRITTSTÄRKSTE Partei.
    ————————-
    Wie werden die Freunde der Partei auf den Mehrfachmord reagieren ?

    Quelle: Focus.de

  10. #14 Aaron (01. Nov 2013 22:29)
    —————————

    Hier die Google-Übersetzung des ganzen Artikels:

    Fr 1. November 2013, 20.10 Uhr
    |
    Millions bei Trailer-Park beschlagnahmt
    DEN BOSCH –

    Der Wohnmobilpark am Deutersestraat in Den Bosch hat Millionen von Euro wegen des Verdachts auf Geldwäsche von Erträgen aus Straftaten beschlagnahmt. Das ließ die Polizei wissen Sonntag.
    […]
    Insgesamt fanden mehr als 350.000 Euro in bar. Auch unmittelbar auf teuren Schmuck, Uhren und Diamanten beschlagnahmt. Zum Entladen exklusive 16. und 17. Jahrhundert Porzellan und verschiedene Kunstwerke worden Transport angeordnet, weil das transportierte Wert bei etwa 5 Millionen geschätzt. Sorgfältige
    […]

    http://translate.googleusercontent.com/translate_c?depth=1&hl=de&prev=/search%3Fq%3Dzeitung%2Bniederlande%26biw%3D800%26bih%3D470&rurl=translate.google.de&sl=nl&u=http://www.telegraaf.nl/binnenland/22023421/__Miljoenen_in_beslag_op_kamp__.html&usg=ALkJrhg6UUX-ZDVb89Xkz3QSrNLXtflW3g

  11. OT
    In Russland hat es einer vorgezogen, sich und einen anderen Menschen lieber in die Luft zu sprengen als in den Knast zu gehen.
    Täterherkunft wird nicht genannt. Man kann raten.

    Angeklagter sprengt sich in russischem Gericht in die Luft

    17:27 01/11/2013
    MOSKAU, 01. November (RIA Novosti).

    Ein Mann hat sich am Freitag in der russischen Stadt Kurgan (Südwesten Sibiriens) in einem Gericht in die Luft gesprengt – kurz vor Beginn eines Prozesses, in dem er sich wegen einer Schlägerei verantworten sollte. Behörden berichten von drei Explosionen, die sich gleichzeitig ereigneten.

    Nach vorläufigen Erkenntnissen kam der Angeklagte mit drei Handgranaten zum Prozess, wurde jedoch am Eingang von einem Beamten aufgehalten, wonach er die Explosionen auslöste. Dabei kamen der 52-Jährige Verdächtige selbst und ein Gerichtsvollzieher ums Leben. Zwei weitere Menschen erlitten Verletzungen.

    Das Ermittlungskomitee stufte den Vorfall nicht als Terrorismus ein. Ermittlungen wegen Mordanschlags und illegalem Waffenbesitz wurden eingeleitet. In dem Prozess wegen der Schlägerei drohten dem „Selbstmordattentäter“ höchstens drei Monate Haft.

    http://de.ria.ru/society/20131101/267200809.html

  12. “Wir sind dazu angehalten, das Problem immer erst einmal ‘platt zu reden”, um nicht zu viele Anzeigen bearbeiten zu müssen.

    Macht die deutsche Polizei ganz genauso:

    Meine Täterbeschreibung nach Geldbörsendiebstahl wurde angezweifelt, obwohl ich durch Zeichnen und Malen eine gute Beobachtungsgabe habe und dies auch erwähnte. Da mir „nur“ ca. 22,50 Euro und die Lederbörse mit Fotos meiner Angehörigen gestohlen wurden, interessierte das keinen.

    Bei der telefonischen Meldung von Vandalismus in unserer Kirche wurde ich als erstes vom gelangeweilten Polizisten gefragt, welche Funktion ich in der Kirche denn hätte. Weil bloß normale Gläubige, wollte man mich abwimmeln.
    Als ich eine größere Gruppe kichernde Verdächtige, in der Nähe herumlungernd, beschrieb(Gruftis, Punks) meinte die Polizei, auf Verdacht könnten sie diese nicht kontrollieren.

    Unseren Pfarrer hatte ich telefonisch in seinem Auto erreicht. Später kam heraus, nachdem frühnachmittags die Kirche vom Meßner aufgeräumt worden war, kamen die Vandalen am späten Nachmittag nochmals und wüteten erneut in der Kirche.

  13. #9 KDL (01. Nov 2013 21:26)

    Ganz schlau werde ich nicht aus Holland

    Das geht vielen so, sogar den meisten Holländern selbst. Wäre vergebene Liebesmühe zu versuchen es zu verändern.

    Ich glaube nicht, das die PVV ( Geert Wilders ) viel erreichen wird. In den Niederlanden ist sich kaum einer darüber bewußt welches Juwel sie an Geert haben.
    Niederländer sind in der Regel liebenswerte, freundliche Menschen, aber keine Teamplayer. Jeder sitzt als Einzelkämfper hinter seinen eigenen sicheren Gardinen und wartet der Dinge die da kommen.

  14. In Deutschland gilt:
    Jeder Polizeibeamte im Vollzugsdienst ist auch Hilfsbeamter der Staatsanwaltschaft und nach § 163 StPO (Strafverfolgungszwang) verpflichtet Ermittlungen aufzunehmen, sobald er von einer Straftat Kenntnis erlangt. Kenntnis erlangt er, wenn der Bürger auf der Wache erscheint und Anzeige erstatten will. Will der Polizeibeamte (in der Regel aus Bequemlichkeit) eine Anzeige nicht aufnehmen wird er versuchen, dem Bürger
    mit Aussagen wie … da kommt nichts dabei heraus oder … sie haben keinen Zeugen etc.
    die Anzeige auszureden.
    Trotzdem sollte der Bürger auf die Anzeige bestehen. Falls der Polizeibeamte weiterhin die Aufnahme der Anzeige verweigert, so begeht er selbst eine Straftat, nämlich die der Strafvereitelung im Amt.
    Ein kleiner Hinweis darauf wirkt wahre Wunder, denn kein Beamter möchte eine Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt in seiner Personalakte haben, da sich diese durchaus „beförderungshemmend“ auswirkt.
    Also niemals abwimmeln lassen, sondern auf die Anzeige bestehen. Das ist ein Bürgerrecht,
    dass wir uns nicht nehmen lassen sollten.
    Die von der Politik verursachte Personalknappheit kann keinesfalls zu Lasten des Bürgers und der Sicherheit gehen.

  15. Ströbele nur eine billige Marionette von Putin?

    (…)
    Ströbele hat sich einspannen lassen

    Als Snowden nämlich im Sommer noch auf dem Moskauer Flughafen festsaß, suchte Ströbele bereits Kontakt zu dem NSA-Mitarbeiter. Ein Treffen jedoch kam nicht zustande, stattdessen brach die Verbindung ab. In der vergangenen Woche meldete sich Moskau wieder, gerade rechtzeitig, um die öffentliche Debatte weiter zu befeuern. Und Ströbele hat sich prompt einspannen lassen. Denn herausgekommen ist aus dem streng geheimen Besuch nichts, was man nicht schon vorher gewusst hätte.(…)

    http://www.welt.de/debatte/kommentare/article121459636/Merkels-Handygate-ist-Putins-bislang-groesster-Coup.html

  16. #16 Schweinsbraten
    ……. meinte die Polizei, auf Verdacht könnten sie diese nicht kontrollieren.

    so eine Ausrede habe ich noch nie aus dem Mund eines Deutschen Polizisten gehört, die machen doch ihr ganzes Leben nichts anderes als Bürger aufgrund ihres äusserlichen Erscheinungsbildes zu kriminalisieren.

    Wer anständig gekleidet ist wird anständig von der Polizei behandelt,

    wer jedoch die Haare lang hat, Lederjacke trägt, vielleicht sogar noch etwas mehr( Tättowierung, T-shirt von AC/DC) der hat bei Deutschen Polizisten schon verloren und ‚wird behandelt wie der aller letzte Dreck.“

  17. Ich habe erst ein Mal Anzeige auf einer deutschen Polizeidienststelle, wegen eines gestohlenen Fahrrads, erstattet und das hat gut 45min gedauert; der Beamte war unfassbar langsam (2-Finger-Tippsystem) und hatte den PC überhaupt nicht im Griff bzw. hat die Software die Daten (angeblich) mehrmals verworfen und er musste es erneut eintippen.

    In Zukunft stelle ich nur noch schriftlich Strafantrag direkt bei der Staatsanwaltschaft und schreibe alles Wichtige selber rein.
    Dann hat man für die drei Monate später offenbar automatisch ergehende Einstellungsverfügung wenigsten keine Rennerei gehabt. Mehr, als dass die Sache in die Statistik eingeht, passiert in Deutschland in den meisten Fällen doch eh nicht mehr.

  18. Ts, hier geht das subtiler.

    Als mir vor etlichen Jahren die Garage aufgebrochen und das Motorrad entwendet wurde, hat die Polizei in München es auch auf meine ausdrückliche Nachfrage hin nicht für nötig erachtet, Fingerabdrücke zu nehmen.

    Als ich das Moped dann einige Tage später in der Nähe von Rosenheim abholen durfte, war die Karre komplett eingepudert vom Nehmen der Fingerabdrücke und ich bekam auch bunte Finger verpasst, damit die Ermittlungsbeamten die Abdrücke auf der Karre zuordnen konnten.
    In der Provinz geht das plötzlich…

    Mit dem Ding wurde nämlich im Kreis RO ein Tankstellenüberfall durchgeführt.

    Dummerweise war der Ort für die Diebstahls- und Einbruchsanzeige München, so dass die Staatsanwaltschaft München das Verfahren mit der Standadfloskel wir wollen nicht „es besteht kein öffentliches Interesse“ einstellen konnte und die zwei Bereicherer „nur“ wegen dem Tankstellending und damit unter der magischen Grenze zur zwingenden Ausweisung verurteilt werden konnten.
    Meine Nachfrage wegen der Einstellung wurde übrigens damit abgebügelt, dass die ermittelnden Beamten am verbogenen Türrhamen der Gittertür keine Einbruchspuren gefunden haben wollten und für nachträgliche Fingerabdrucknahme zuviel Zeit verstrichen war.
    :mrgreen:
    So ne orientalische Wunderlampe zum Toreöffnen ist schon was Feines, zur Toleranz gebriefte Beamte auch.

    SO geht das.

    ————–

    Übrigens Straftäter und späte Gerechtigkeit…

    http://www.bild.de/news/ausland/unfaelle/crash-kid-mehmet-verletzt-33196032.bild.html

    So dürften einige der Opfer von „Mehmet“ Muhlis Ari auch ausgesehen haben, nur kamen die nicht in die Zeitung…

  19. och, da muß man gar nicht bis zu unserem Nachbarn fahren – ist hier auch so; habe letzten Samstag einen Diebstahl aus meiner Garage – Wiederbeschaffungswert ca. 18,000 Euro! – anzeigen wollen. Mußten uns hochkritischen Blicken beugen, und der aufnehmende Polizist wollte allen Ernstes eine Diskussion beginnen, wem das Zeugs denn nun wirklich gehört. Schon klar, wer mit Parkknöllchen verteilen, auch nur geringste Geschwindigkeitsübertretungen mit eiserner Härte verfolgen, Steuersünder exekutieren und vor „Migranten“ weglaufen beschäftigt ist, hat natürlich weder Zeit, das Eigentum der Bürger (und Steuerzahler!) zu schützen, noch folkloristischem Kopftreten nachzugehen!!!

Comments are closed.