kreuz-2Ägyptens Christen sind bedroht – vielleicht stärker als je zuvor. Von den „heftigsten gewaltsamen Szenen in Ägyptens jüngerer Geschichte“ schreibt das Egyptian Center for Public Policy Studies (ECPPS) in einer gerade erschienen Studie über die Welle der Gewalt, die nach dem Sturz Mursis begann – und die nach der brutalen Räumung der beiden Protestlager Mitte August in Kairo eskalierte. Mehr als vierzig Kirchen, 122 Läden, fünf Schulen und fünfzig Häuser, vor allem in den Provinzen Minya und Fayum, Assiut, Beni Sueif, Sohag sowie Luxor seien angegriffen worden. Allein in der nahe Minya gelegenen Stadt Delga wurden 62 koptische Familien aus ihren Häusern vertrieben; erst Ende September gelang es den Sicherheitskräften, das dort von Islamisten ausgerufene Minikalifat zu beenden.

Zurück gewagt in die Stadt haben sich die meisten Christen dennoch nicht. Die drei koptisch-orthodoxen Kirchen wurden bei den Ausschreitungen zerstört, ebenso ein katholisches und ein protestantisches Gotteshaus. An die vor mehr als anderthalb tausend Jahren gebaute Jungfrau-Maria-Kirche sprühten die Angreifer die Worte „Märtyrer-Moschee“. Rund 20 000 der 120 000 Einwohner Delgas sind Christen – ein Zusammenleben scheint nach den Vorfällen kaum noch möglich. (Aus der FAZ. Daß aber die Verfolgung der Kopten erst nach dem Sturz Mursis angefangen habe, ist eine lächerliche Behauptung)

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19 KOMMENTARE

  1. Hier (der geistig behinderte Jürgen Todenhöfer wird immer wieder eingeladen, es ist unglaublich..) http://www.youtube.com/watch?v=lqFNcSpcEfY wird genau erklärt, warum das alles Einzelfälle und sogar regelrecht ATYPISCH ist für den durchschnittlich islamischen Staat.Ein islamischer Staat, wenn er nicht gerade im Zustand hoher und höchster Repression ist, kennt ja zwei Zustände:
    1) Er befindet sich im Chaos/Krieg/Bürgerkrieg
    2) Er steuert auf Chaos/Krieg/Bürgerkrieg zu.

    Das alles wir garniert mit
    1) Angriffen auf Andersgläubige.Es ist nichts weiter als die uralte xenophobe Sünddenbockmentalität:“Mir geht`s nicht schlecht, und deswegen schlitze ich DIR die Kehle auf!“
    2) Vorwürfen, vornehmlich an den Westen:“Ihr seid schuld!“.

    Gebt den Muslimen, die so sehr mit rhythmischer Gebetsgymnastik, dem Pflegen rückständiger Kultur- und Produktionsmethoden, Beschneiden, Schächten und was weiß ich noch alles beschäftigt sind
    daß niemand von ihnen Bücher schreibt oder etwas erfindet- gebt ihnen endlich die Gelegenheit ihr unmenschliches System an sich selber auszuprobieren!Keine Interventionen mehr, keine Kriege, überlasst es ihnen selber, sich in einer Welt von 14xx plus Schusswaffen zu etablieren.
    Scholl-Latour hat es treffend formuliert:Das, was vorher Gaddafi verbrochen hat übernehmen jetzt die „Freiheitskämpfer“.In allen „befreiten“ islamischen Ländern ist es so.
    Das geht halt nicht mit Islam, verdammt noch mal!

  2. Das kann bei uns nie vorkommen, denn wir haben den „Tag der offenen Moschee“.

    Am Nationalfeiertag…

  3. Der FAZ-Artikel beginnt mit: „Es ist so schlimm wie in den neunziger Jahren: „

  4. Grad gestern hab ich mit dem Vater von Barino in meiner Stammkneipe gesessen und er hat kurz von den Christenverfolgungen in Ägypten gesprochen. Die sind nicht erst seit Mursi’s Sturz akut, sondern seit ca. 1400 Jahren!

  5. Habe das Heute als E-mail auf GMX bekommen.
    Eine Petition. Der Abzuschiebene wird hier gradezu als Musterbürger beschrieben, vielleicht hat jemand nähere Informationen über diesen Mohammed und was da wirklich dran ist.

    Aufruf zur Solidarität:
    Nach 22 Jahren in Deutschland jetzt die Abschiebung nach Algerien

    Nur noch wenige Tage bleiben Mohamed M. – dann wird er zur Rückkehr nach Algerien gezwungen. Zurück in ein Land, das er 1991 verließ.
    Seine derzeitige Lage in Deutschland: Von Abschiebung bedroht, die Wohnung zwangsgeräumt, keine Arbeit, keine Krankenversicherung, sein ganzer Besitz passt in eine Tasche. Alles, was Mohamed sich in den letzten Jahren aufgebaut hat, ist verloren.

    Für die Flucht des Theaterregisseurs und Schauspielers gab es gute Gründe: Als Intellektueller stand er auf den Exekutionslisten radikaler Islamisten, die sich 1991 gegen die algerische Staatsmacht erhoben. Islamische Heilfront und algerische Armee lieferten sich elf Jahre einen erbitterten Bürgerkrieg, dem zigtausende von Menschen zum Opfer fielen. Mohamed wollte sich von keinem der beiden Lager vereinnahmen lassen. Als überzeugter Pazifist verweigerte er den Militärdienst. Damit galt er als fahnenflüchtig. Und ohne eine Wehrdienstkarte ist die Wohnungs- und Arbeitssuche in Algerien für ihn nahezu aussichtslos.

    Nur eine Flucht versprach Sicherheit. Er fand sie 1991 zunächst in Deutschland. Auch wenn er nie als Asylberechtigter anerkannt wurde, hatte er hier über weite Strecken einen Aufenthaltsstatus. Mohamed spricht fließend Deutsch, hat ein in Deutschland anerkanntes Abitur und eine abgeschlossene Ausbildung.

    Dennoch bedeuteten die letzten 22 Jahre für den Algerier ein emotionales Wechselbad zwischen Zuversicht und Existenzangst. Die Fallstricke der Bürokratie ließen ihm keine Chance: 1994 begann er ein Studium der Germanistik und der Jüdischen Studien in Potsdam. Als ihm 1995 die algerische Botschaft die Verlängerung des Passes verweigerte, verlor er auch seinen Studienplatz. Ohne Pass keine Rückmeldung zum Studium, er wurde exmatrikuliert. Die Ausländerbehörde wertete dies als Studienabbruch und entzog ihm den Aufenthaltstitel.

    In einem Schreiben begründet die Ausländerbehörde 2012 damit die Abschiebung: „Mit dem Abbruch Ihres Studiums entfiel bereits im September 1996 der Zweck ihres Aufenthalts (…) Trotz des langjährigen Aufenthalts ist Ihnen eine soziale und wirtschaftliche Integration nicht gelungen. Insbesondere führt die Tatsache, dass Sie kurzzeitig im Bundesgebiet studiert haben, nicht zu einer Integration.“

    Seine zahlreichen – oft erfolgreichen – Bemühungen um eine Arbeitsstelle wurden von der Ausländerbehörde nicht anerkannt, oft sogar behindert. Auch seine ehrenamtlichen Tätigkeiten – sein Engagement für mehrere Nachbarschaftsinitiativen und das Obdachlosenprojekt „Unter Druck“ sowie seine Arbeit als Übersetzer für Integrationsprogramme der Vereine „Oase“ und „KuB“ – wurden in keiner Weise als soziale Integration gewürdigt. Stattdessen der Beschluss: „Die Rückkehr in ihr Heimatland ist für Sie möglich.“

    In ein „Heimatland“, aus dem Mohamed vor 22 Jahren floh, dem er sich heute nicht mehr zugehörig fühlt und wo ihn keine lebenswerte Existenz erwartet.

    Seine letzte Chance ist Solidarität. Fordern wir gemeinsam die Entscheidungsträger – die Berliner Senatsverwaltung, die Ausländerbehörde und den integrationspolitischer Sprecher der CDU, Burkard Dregger – dazu auf, sein Bleiberecht anzuerkennen!

    Setzen Sie sich mit Ihrer Unterschrift dafür ein, dass Mohamed endlich ein Leben in Sicherheit beginnen kann.

  6. ***Gelöscht!***

    .
    ***Moderiert! Bitte kein OT vor den ersten 10 Kommentaren, vielen Dank! Mod.***

  7. Ich vermisse die deutlichen Wortmeldungen der katholischen Kirche, aber auch die solcher linksgestrickter Dummpfaffen der EKD. Auf Letztere kann man wohl lange warten, die kriegten ja noch nichtmal eine Stellungnahme zu Garbsen hin…

  8. In Ägypten kann man prima und preiswert Urlaub machen! Im Nachbarort ermorden die Moslems zwar die Christen, aber das sieht man ja vom Hotelpool nicht. Ironie Off!

  9. Hat nicht in erster Linie was mit den Kopten zu tun, ist aber dennoch interessant, auch wenn es von der DMZ ist.

    „Ein Land im Krieg“: Die Bundeswehr in Mali

    „Die Asian Times sprach schon vor Wochen von einem „afrikanischen Afgha­nistan“ – zu dieser Zeit tobten gerade heftige Gefechte zwischen den fran­zösischen Interventions­truppen und den is­lamischen Kämpfern der Ansar Dine-Miliz („Unterstützer des Glaubens“), welche als Ableger der „Al-Kaida des Islamischen Maghreb“ (AQMI) gilt. Parallel lieferten sich die separatistischen, säkularen Tuareg-Milizen der „Nationalen Bewegung für die Befreiung des Azawad“ (MLNA) – die von der malischen Zentralregierung ebenfalls nichts wissen wollen – Kämpfe mit den Islamisten.“

    http://www.d-mz.de/archives/abenteuer-afrika

    Es lohnt sich schon das zu lesen.

  10. #14 Sanddorn

    Und der Krieg in Mali war eine Folge des Eingreifens der Westmächte in Libyen. Das Fazit der amerikanischen Interventionen der letzten Jahre: Irak zerstört, Ägypten ins Chaos gestürzt, Tunesien destabilisiert, Libyen zerstört. Und der Friedensnobelpreisträger und Kriegstreiber Obama mit guten Verbindungen zur Muslimbruderschaft möchte (obwohl sein Land pleite ist), gern Syrien angreifen. Der Wahnsinn hat einen Namen.

    PS PI, vielleicht solltet Ihr das „proamerikanisch“ doch noch mal überdenken. Inzwischen verbinde ich damit nicht mehr die Gründerväter und ihre guten Ideen, sondern nur noch eine Politik, die Weltenbrände entfacht.

  11. Das ist das Drama im Drama:

    Die Konzils- und die Lutherglaubensgemeinschaftsvertreter schweigen. Auch bei google.news muss man sehr gezielt suchen, um etwas über diese Exzesse zu erfahren. Wahrscheinlich würde aber nicht einmal eine breite Bekanntmachung des Schicksals der Kopten irgend jemanden zu Konsequenzen anregen.

  12. Umso mehr haben die Kirchen(oberen) aber in den 12 Jahren der Hitler-Diktatur mitgeschrien. Im Prinzip spielt es aber keine Rolle, ob sie bei den linken Sozialisten (rot) oder bei den rechten Sozialisten (braun) mitmachten: beide haben die gleichen Ideale und sind voneiander nicht zu unterscheiden. Und der Dritte im Bunde ist der von beiden geliebte Islam.

  13. Es sind Menschenrechtsverletzungen, religös begründete Vertreibung von Christen und die Politiker und Medien haben nicht den Arsch in der Hose das anzusprechen und zu verurteilen ? In was für einer Welt leben wir eigentlich ? In einer Welt der Duckmäuser, die vor dem radikalen Islam einknicken ? Man darf sowas nicht dulden, die Islamisten wollen einen „rein “ islamischen Staat, alle Andersdenkenden sollen vertrieben werden. Das darf doch nicht wahr sein.

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