In einem gleißenden Feuerwerk der Finanzkraft haben Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate 8 Milliarden Dollar an einem einzigen Tag in die Kassen der ägyptischen Armeeführung gepumpt in Form von Bargeld, Subventionen, zinslosen Krediten und Benzinspenden, eine schwindelerregende lebensrettende Infusion in die taumelnde Wirtschaft.
(DEBKAfile Exclusive Report / gefunden über Israpundit / Übersetzung: Klaus F.)
Summen dieses Ausmaßes in einem einzigen Tag lockerzumachen — oder selbst in einem Monat — übersteigt die Kapazität fast jeder Weltmacht, selbst der USA und Rußlands, in diesen Zeiten wirtschaftlicher Schwierigkeiten. Die arabischen Ölkolosse haben damit die Ansprüche Irans auf den Status einer Regionalmacht deutlich in den Schatten gestellt.
Am Dienstag, den 9. Juli, nur sechs Tage nachdem die ägyptische Armee Präsident Mohammed Mursi von der Moslem-Bruderschaft gestürzt hat, landete eine Delegation der Vereinigten Arabischen Emirate bestehend aus Außen- und Energieminister sowie dem nationalen Sicherheitsberater in Kairo. Sie kamen mit einem Geschenk über 1 Milliarde Dollar als Subvention und weiteren 2 Milliarden als langfristige Kredite in der Tasche. In wohl geplanten Schritten trat danach Saudi-Arabien vor mit einem 5-Milliarden-Paket, aus dem eine Einmalzahlung von 2 Milliarden Dollar noch am selben Tag an Ägyptens Staatsbank überwiesen wurde, dazu Benzin im Wert von 2 Milliarden als Geschenk, und eine weitere Milliarde, um die nachgebende ägyptische Währung zu stützen.
Die Lieferung von Finanzhilfen zweier arabischer Regierungen an eine dritte in diesem Ausmaß und an einem einzigen Tag ist ohne Beispiel im Nahen Osten, oder, in der Tat, der ganzen Welt. Zum Beginn der Feiern des Ramadan können sich 84 Millionen Ägypter auf ein anständiges Mahl am Ende ihres Fastenmonats freuen.
Dieser Fluß der Freigebigkeit war das Ergebnis einer Entwicklung, die zuerst von DEBKAfile in der letzten Woche aufgedeckt wurde: Das Oberkommando des ägyptischen Militärs hat nicht alleine gehandelt, als seine Befehlszentrale die Machtübernahme vom 3. Juli von der Moslem-Bruderschaft geplant hatte; sie war bis ins letzte Detail koordiniert mit den Herrscherpalästen der Saudis und der Emirate und ihren Nachrichtendiensten.
Die letzte Ausgabe Nr. 594 von DEBKA Weekly vom 5. Juli brachte Details über den Mechanismus aus Militär und Nachrichtendiensten zwischen diesen drei Regierungen. Die kommende Ausgabe vom Freitag, den 12. Juli bietet weitere Enthüllungen darüber, wie dieser Mechanismus dazu entworfen ist, die traditionelle Bedeutung des vom Konflikt zerrissenen Landes, des bevölkerungsreichsten in der arabischen Welt, wiederherzustellen. Kairo kommt die Führungsrolle in einem sunnitisch-moslemischen Block zu, der sich vom Golf bis nach Kairo erstreckt (mit Spielraum für stille Kooperation mit Israel), um der Herausforderung zu widerstehen, die die Allianz aus Rußland, Iran, Syrien und der libanesischen Hisbollah darstellt.
Der Petrodollarregen über Ägypten hörte nicht bei den 8 Milliarden von Saudi-Arabien und den Emiraten auf: Kuwait hat weitere 5 Milliarden versprochen — später auf 4 Milliarden abgeändert — in einem geheimen Communiqué an Riad. Diese werden nach den Parlamentswahlen des Scheichtums am 27. Juli freigegeben, und so die Zuschüsse der arabischen Golfstaaten auf die atemberaubende Summe vno 12 Milliarden Dollar erhöhen.
Freundliche Beihilfe in dieser Größenordnung scheint die Bedeutung von Washingtons Dilemma über die Fortsetzung seines 1,3 Milliarden Dollar schweren Hilfspakets, von denen 700 Millionen dieses Jahr fällig würden, an Ägypten nach dem Militärputsch zu verringern.
Die Andeutung, daß die US-Hilfen dazu verwendet werden könnten, Ägyptens „umgehende Rückkehr zu einer demokratisch gewählten, zivilen Regierung“ zu beschleunigen, verliert ihre Kraft, indem Saudi-Arabien und die Emirate beide garantieren, jegliche Rückstände bei der US-Hilfe an Ägypten auszugleichen.
Am 26 Juni prahlte der syrische Vize-Premierminister Kadri Jamil damit, daß Moskau, Peking und Teheran eine halbe Milliarde pro Monat zu Syriens Kriegskasse beitrügen. „Es ist gar nicht so schlecht, Rußland, China und den Iran auf seiner Seite zu haben,“ meinte er hämisch. Ägypten kann nun für sich in Anspruch nehmen, Syrien in der Auslandshilfe bei weitem überflügelt zu haben — 12 Milliarden Dollar in einem einzigen Monat, verglichen mit lediglich 6 Milliarden innerhalb eines Jahres.
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Die finanziellen Transfusionen der Scheichs können die Verdienste des Militärs beim Sturz der Moslembrüder nicht schmälern.
Es geht maximal um eine Offenbarung des Sunniten/Schiiten-Konflikts.
Das kapiert doch keiner mehr. Barak Hussin Obama bringt in Aegypten die Isloamofaschisten an die Macht
http://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2013/07/480858/deutschland-kopten-bischof-ist-zufrieden-mit-mursi-sturz/
Unsere Bundesaußenschwester heult (deswegn?) öffentlich dem islamistischen Pelzgesicht Moursi nach, nachdem er ihnen in den Hintern kroch http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-01/aegypten-westerwelle-muslimbrueder und jetzt finanzieren islamofaschistische Blutdollar das aegyptische Militär…
Die Sache wird immer spannender oder? Gesellschaftliche Fundamentalisten (Muslimbrüder) werden von den USA und ihren Anhängselstaaten finanziell unterstützt, der anschließende Sturz durch das Militär kritisiert. Und ausgerechnet in so einer Situation unterstützen Saudi-Arabien und Co. das Militär mit Milliarden.
Irgendetwas läuft doch gerade ziemlich anders ab, als man es gewohnt ist. Es hat doch den Anschein, dass die USA ein komplettes Desaster erleben oder? Zumindest kann ich nicht erkennen, dass die gegenwärtigen Ereignisse so geplant gewesen wären.
Gibt es eine geopolitische Erklärung für das Treiben in Nordafrika? Anyone? Wäre sehr dankbar.
besser die verbraten 12 Milliarden in Ägypten, als dass sie 12 Milliarden in die Islamisierung Europas investieren.
@ #2 Bernhard von Clairveaux (11. Jul 2013 18:10)
Ja, ich hab da ganz ähnliche Probleme. Oder ist das ein plumber Versuch, das Militär zu „kaufen“. Aber selbst das ergäbe ja keinen Sinn. Ich stehe vor einem großen Fragezeichen.
Immer noch besser als an die Moslembrüder – übrigens muss Israel in die Pläne des Militärs eingeweiht gewesen sein, da das ägyptische Militär Truppen zur Grenze zwischen Gaza und Sinai verlegt hatte um den Gazastreifen abenfalls abzuriegeln, ägyptische Truppenbewegungen auf dem Sinai aber nur mit israelischer Zustimmung möglich sind (Friedensvertrag von 1979) dazu auch:
Ägyptische Streitkräfte töten Dutzende Hamas-Terroristen
http://haolam.de/artikel_14001.html
Im arabischen Raum/middle east wechseln Alliazen sehr schnell.
Es gibt auch eine Führungsrivalität innerhalb der Sunna zw. der Muslimbruderschft in Äg. und den Wahabiten in SA.
Was derzeit wirklich dort abläuft läuft? – wer weiss? Der Möchtegernführer der Sunna in der TR hat gerade auch viel zu tun und schielt auch nach einer Führungsposition mit seinen „weltweiten“ Turkstämmen.
Ich schließe mich #4 BePe an: Besser sie intevestieren ihre Petrodollars in der arabischen Region als in die weltweite Islamisierung oder in deutsche Firmen. Letzteres hätte zur Folge, dass unsere Politiker denen noch tiefer in den Ar… kriechen würden (s. München). Und wenn sie das Geld der ägyptischen Armee statt z.B. den Moslembrüdern geben, dann ist das eine überaus positive Nachricht.
Besser noch wäre es gewesen, sie hätten die Kohle in Stürzenberger investiert. 🙂
Mein Dank geht auch an Klaus F., weil er für viele Übersetzungen verantwortlich ist.
@ KDL
@ BePe
Der Westen sollte Sau-Arabien und VAE langfristig in Ägypten binden und sie dort aus den Petrodollars „ausbluten“.
die milliarden werden verwendet, um bei den amis kriegsgerät zu kaufen. das belebt die wirtschaft in den usa. der fanatische geheimbund moslembruderschaft verlegt sich auf asymetrische kriegsführung mittels suicide strikes. mit geld ist nicht alles zu machen. der militärisch-industrielle komplex in usa ist der gewinner.
@ #8 DK24
Dann hätte Mutti nur dumm geguckt und gesagt: „Das ist nicht hilfreich.“ 😉
Pi hilft, – verstehe ich das richtig? (mal einfach gesagt)
Westerwelle und Obama sympathisieren mit Mursi.
Andere Allah-Fans fördern aber das Bestreben des Militärs.
Erklärung: Die erhoffen sich Einfluss, Wirtschaftsvorteile, Arab-Union vielleicht wird so eine Union angestrebt?
An der Stelle erlaube ich mir nach den ersten 10+ mal ein kleines OT:
Quelle:
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/redaktion/russland-uebergibt-un-untersuchungsergebnisse-die-rebellen-und-nicht-die-syrische-armee-sind-fuer-s.html
OT Ende. –
Sehr merkwürdig warum zwei islamistisch geprägte Staaten eine antiislamistische Macht Geld zu schieben. Eine Begründung wäre vllt. die Erhaltung des Suezkanal? Aber da kommen eigentlich die meisten Öltanker nicht mehr durch. Alles sehr rätselhaft.
OT Fox Moderator Bob Beckel will keine Moscheen mehr in Amerika: http://youtu.be/5JVFdv2qWwk
@ #7 x-raydevice
Von dieser Rivalität hatte ich auch schon gehört, aber ist es nicht so, dass die Saudies seit einem halben Jahrhundert eng mit den Amis kooperieren? Stichwort: Öl für Sicherheit? Irgendwie erscheint es da doch seltsam, dass die beiden ihre Tätigkeiten nicht aufeinander abstimmen.
Mir kommt es mittlerweile so vor, als ob die globale Vorherrschaft der USA ordentlich zusammenkracht:
(a) Durch Wikileaks und Snowden sind die Vereinigten Staaten moralisch endgültig ruiniert wurden.
(b) Die heimische Wirtschaft und das Sozialgefüge sind hinüber. Dollar und Staatsfinanzen sind kaputt.
(c) Der russische Bär läd zum Tanz in Syrien.
(d) Eine öffentliche (!) Front der lateinamerikanischen Staaten gegen die USA.
(e) Versemmelte Machtansprüche in Ägypten.
(f) Südkorea und China wollen enger zusammenarbeiten, auch insbesondere aufgrund der Probleme zu Japan, das außenpolitisch wieder souveräner wird. Bislang war der Süden der koreanischen Halbinsel sehr amerikafixiert.
Habe ich einfach nur eine seltsame Wahrnehmung?
@ #16 Nalanda
Wenn sich das in der arabischen Welt herumspricht, werden die Flaggennäher wieder viel zu tun haben 😉
#15 K.Huntelaar
Der Suezkanal hat, wie andere Kanäle auch, nicht mehr die Bedeutung wie noch vor einigen Jahrzehnten.
Eigentlich müssten die Ägypter für jeden Transit dankbar sein.
Bei Bedarf baut man eben größere Schiffe, deren Betriebskosten auch bei längeren Routen geringer sind.
Ein schönes Beispiel für Unrentabilität ist der Nord-Ostseekanal, künstlich am Leben erhalten, um den Norden Deutschlands nicht noch mehr zu veröden…
Saudi Arabien, VAE und Kuwait haben nicht nur die Gemeinsamkeit eine Sunnitische Mehrheit in ihren Ländern zu haben, sondern sie sind auch allesamt Monarchien, also noch undemokratischer als ein Diktator wie Gadaffi, Hussein oder Assad.
Meiner Meinung nach haben diese 3 Familien – ähhmm Staaten – kein Interesse daran, dass eine islamistische Partei irgendwie „Demokratie“ hinbekommt. Das könnte sonst Nachahmer in ihren eigenen Ländern in Bewegung versetzen. Die Bevölkerung in diesen Ländern ist islamisch fundamentalistisch wie nur irgendmöglich und die Demokratie war mehr negativ behaftet. Sollte eine „demokratische“ Partei es schaffen einen fundamentalistischen Islam zu etablieren, dann würden sie vielleicht diese Staatsform dem eines dekadenten Königs vorziehen. Der Iran dient nicht als Vergleich, weil das sind ja Schiiten und natürlich Haram.
Hört sich alles irgendwie bekloppt an, aber die politischen Verhältnisse momentan im Nahen Osten sind nicht anders.
@ #18 PI-Erfurter (11. Jul 2013 19:01)
Ich sehe das genauso wie du (USA Probs ohne Ende und viel porzellan zerschlagen – schwächen USA, auch weil sie eigentlich Pleite sind und das Volk schlechter lebt als z. B. die Syrer vor dem Krieg).
Ein weiterer Faktor ist Konstellation Türken/Araber (unter den Sunniten) mit ihren „völkischen“ Eitelkeiten.
Und noch nicht erwähnt der Iran (Perser, Schiiten, die die „verwandten“ Alawiten in Syrien unterstützen … nicht zu verwechseln mit den Aleviten in der TR).
In Iran setzen sich die schiitischen Geistlichen in Zukunft wohl etwas lockerer und „reformierter“ ins Benehmen … und wenn das mal anläuft kommen die jungen (-35 J.) einigermassen gut ausgebildeten Stadtiraner, die bereits jetzt den ganzen Islamscheiss verspotten und austricksen, ins Spiel und werden lauter und fordernder.
Der Iran ginge dann u. U. den USA als Feindbild verloren.
Libanon und Irak ist jeweils middle east im Kleinen und total unübersichtlich.
Optimistisch kann evtl. von einem beginn einer Zersetzung von Innen gehofft werden. Viele Menschen (Junge, Händler, Unternehmer – also die Aktiven in den Gesellschaften) haben alles schon sehr satt (incl. die Klugscheisser mit Islamregeln).
Leider bekomme ich aus Kontakten immer nur einzelne Stimmungsbilder und subjektiv erlebte Situationen mit, die dann doch kein (Gesamt-)Bild ergeben und z. T. Widersprüchlich sind.
Irgendwie habe ich ein Bauchgefühl, da kommt etwas in Bewegung – und das muss nicht schlecht für die Menschen dort und überall auf der Welt sein.
Das sind Knüppel zwischen die Beine Mursis demokratisierungswilligen „gemäßigten Islamismus“.
Westerwelle und Obama hätten gefälligst mit Bodentruppen ihr demokratisches Credo unter Beweis stellen müßen. Was gabs – Worte!
Der Westen trägt jetzt jede Schuld an einem mit Recht zornigeren Islam!
*
Ob das Land jeh wieder den Mubarak-Standard erreichen wird?!
@ #22 x-raydevice
Zur arabischen Welt hab ich eigtl. keine Kontakte. Ich weiß nur, dass mich eine türkische Freundin um halb zwei aus dem Bett geklingelt hatte, weil sie vor ein paar Wochen die Proteste gegen Erdowahn mit mir feiern wollte. 😀
Die Jüngeren in den urbanen Gegenden der Türkei haben von dem Religionszeugs auch die Nase voll, soweit mein Eindruck. Wir haben für uns leider die Falschen nach D „exportieren lassen“ 😉
Gerade in Asien rumort es aber auch ordentlich und zwar in Bezug auf die USA. Ich hab einige Kontakte nach China und das Reich der Mitte sucht quasi Verbündete in Fernost. Den Eindruck, den ich mitbekomme, ist, dass „die Asiaten“ die Gunst der Stunde nutzen wollen, um vom amerikanische Joch loszukommen. Das wird eine spannende Sache.
#23 Jean Paul (11. Jul 2013 21:51)
Das glaube ich nicht. Ich warte eigentlich eher auf den Tag, an dem der islamisch Mob beginnt die Pyramiden abzureißen.
die usa sind interessiert an zersetzung in nordafrika, arabien und europa. das schafft krieg, an dem sie verdienen.
-difide et impera-. so haben es die engländer in indien gemacht.
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