Die SPD feiert freudig ihren 150. Geburtstag, und das ist für Genossen verständlich und legitim. Allüberall ist nun aber zu hören und zu lesen – die „Qualitätspresse“ macht blind mit -, wie tapfer alle Genossen, die schon immer für Demokratie gewesen seien, gegen das Dritte Reich gekämpft hätten, dabei hieß Hitlers NSDAP doch in Langform „Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei“. Schon der Name zeigt ihre Nähe zur SPD, zur „Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“, und umgekehrt. SPD und NSDAP hatten viel gemeinsam, und die meisten Genossen waren von Adolf bald begeistert. Das ist kein Zufall, die geistigen Wurzeln von SPD und NSDAP sind teilweise dieselben. Hitler bestätigt es selbst:

Nun „komme ich zu den Sozialdemokraten. Da finden wir die große Masse des braven, strebsamen, fleißigen deutschen Volkes, die ich so in mein Herz geschlossen habe, die ich liebe, mit der ich mich eins fühle, verwachsen bis in die letzten Fasern. Diese große, ungeheure Masse des Volkes, sie ist eigentlich das Volk selbst.“

(Fortsetzung des äußerst fundierten und anspruchsvollen Essays von Josef Schüßlburner hier bei EF!)

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90 KOMMENTARE

  1. Wundern tut´s mich nicht.

    Gestern hörte ich im Radio, dass irgendwer sagte, die SPD sei der Stützfeiler der deutschen Demokratie.

    Ich hab´ mich kaputt gelacht, ob dieser Äußerung eines ganz offensichtlich geistig verwirrten Mannes.

  2. Hoffe es geht in Ordnung.
    Werbung:
    Jeden der sich mit den Thema Sozialismus befasst oder ergründen möchte wieso bei uns so viel schief läuft, sei auf das Buch von Herrn Schüßlburner verwiesen: roter, brauner und grüner Sozialismus, ISBN 978-3-939562-04-7

  3. Interessanter Artikel, vor allem in der Herausarbeitung von Lassalles Überzeugungen.

    Schöner Satz auch:

    Dementsprechend ist das Verhältnis von SPD und NSDAP als ein innersozialistisch-häretisches einzustufen

    Was dann auch auf das Verhältnis beider zu kommunistischen Parteien und später zur KPdSU zutraf. Diverse Totalitäre Strömungen mit dem „Arbeiter“ (damals das, was heute der „Migrant“ ist) als Grundlage, Masse, Legitimation und Vehikel zur eigenen Macht konkurrierten miteinander.

    Das läßt sich heute an CDUCSUSPDFDPGRÜNE wieder beobachten, die alle, ungeachtet der einzelnen Parteigeschichte, zu einem gemeinsamen Klump verschmolzen sind, da sie in der Praxis alle aus dem gleichen Glaubenspool schöpfen, die gleichen Überzeugungen teilen und lediglich untereinander um die Macht konkurrieren.

  4. #1 TheNormalbuerger (24. Mai 2013 10:22)

    Einfach Politiker die man so trifft mit den Faken konfrontieren 🙂
    Sie werden überrascht schein!

  5. Mag sein, aber ich würde das nicht pauschalisieren, immerhin gab es zumindest in Österreich erheblich Widerstand von Seiten der Sozialdemokraten gegen Hitler.

    Man sollte bedenken das auch etliche Sozialdemokraten in KZ’s ums Leben gekommen sind.

    Die NSDAP vereinte rechte, linke Elemente gepaart mit einer totalitären, antisemitischen und antikapitalistischer Ideologie.

  6. Da finden wir die große Masse des braven, strebsamen, fleißigen deutschen Volkes, die ich so in mein Herz geschlossen habe, die ich liebe, mit der ich mich eins fühle, verwachsen bis in die letzten Fasern. Diese große, ungeheure Masse des Volkes, sie ist eigentlich das Volk selbst.“

    Und was ist daran falsch oder anstößig???

    Die Ausbeuter und Leuteschinder sind ja gerade die Züchter der „sozialen“Parteien.
    gäbe es keine Umweltverschmutzung von Schnellgewinnmacher, brauchte es niemals die grünen.
    Gäbe es Mäßigkeit in der Wirtschaft und soziales Verhalten, wären die sozialistischen Parteien überflüssig.
    In diesem Satz stimme ich Hitler zu 100% zu.

    Gäbe es doch endlich eine Partei, die das Wohl des Volkes im Auge hätte und die Fleißigen und Strebsammen würdigte.
    Wer heute durch seiner Hände Arbeit seine Existenz bestreitet, ist der dumme.
    Je mehr er arbeitet, umso mehr wird besteuert und gekürzt.
    Liegt er dann mit 75 Jahren im Bett, geht auch noch die Hütte fort.
    Die neuen Fürsten haben Zulauf“ rettet den Euro, sonst gibts Krieg, oder euer Lebensstandart ist in Gefahr“.
    Schäuble behauptet, der Bürger sei schuld an den Hohen Kosten von Stuttgart 21 und Flughafen Berlin(deutsche Wirtschaftsnachrichten)

  7. Das „Links“ und „Rechts“ in der heutigen Politik, hat nichts mit den politischen Zielen einer Partei zu tun. Denn nehme ich der NPD den Nationalismus, kann man sie ohne Zweifel zwischen Linke, Grüne, SPD einsortieren.

    Nehme ich sozialistische Regime, so kommen die nicht all zu selten mit einem ausgeprägten Nationalismus daher.
    Der Grund dafür ist klar. Ein sozialistisches System braucht eine Definiton der Gruppe. Am einfachsten funktioniert es mit der Nationalität, da die schon vorgeprägt ist.
    Hitler machte sich die Nationalität, insbesondere mit den Nachwehen des ersten Weltkrieges, zu nutze. Die politischen Ziele allerdings, waren linke Ziele.

  8. Es reicht nicht, alte Parolen hervor zu kramen ohne Erklärungen.
    Nicht alles was irgendein Diktator einmal sagte ist schlecht.
    Hört auf mit dem scharz-weiß-Geblubber.
    “ das Gute aber behaltet“.

  9. Es war eher so, dass es damals einen Konkurrenzkampf zwischen den Sozialdemokraten und den Nationalsozialisten um die damals wichtigste Bevölkerungsgruppe Deutschlands, der Arbeiterschaft, gab.
    Wer damals die Arbeiterschaft auf seiner Seite hatte, konnte sich dem Rückhalt des größten und wichtigsten Teils der Bevölkerung sicher sein.
    Die Nationalsozialisten kopierten und adaptierten viele sozialdemokratische Thesen und politische Grundsätze, was ihnen zum Erfolg verhalf.

  10. Es gibt Dinge in der SPDCDUCSULINKEFDPGRÜNE und N P D ,die gut sind.
    Aber um der Macht willen schmeißt man alles in einen Topf, Hauptsache, man kann den anderen schlecht machen.
    Und noch eins:
    Wenn es um das Parteiengeschwafel und die Schmierenpresse geht, hat Hitler wiederum recht. Die Realität beweist es zu 100%.
    Und wenn Hitler gerne Forelle in Buttersoße isst, wieder 100%!
    Wenn er wegen Magenleiden Fachinger Wasser drinkt-100%!
    Ich hoffe, wenn mir das gleiche schmeckt, noch kein Nahtzieh zu sein, wenn doch, Pech gehabt.
    Ich bin wegen meiner Einstellung zur Familie und zur ungeregelten Zuwanderung eh ein rechtsextremer, Marionetta Schlammhaar hats gesagt.

  11. Gemeinsame geistige Wurzeln von SPD und NSDAP? Das ist völlig abwegig und zeigt eine außergewöhnliche geschichtlich-politische Blindheit. Man schämt sich für den Autor.

  12. Das „Nationale“ oder der „Nationalismus“ kamen ursprünglich von links. Die Jakobiner waren „Nationale Sozialisten“. Ferdinand Lassalle“ war „Nationaler Sozialist“.

    Die „Rechten“ haben über völkische oder nationalistische Ideen immer die Nase gerümpft, denn die Welt der Rechten war nicht in Nationen unterteilt, sondern in „Adel“ und „Gemeine“ oder „Akademiker“ und „Nichtakademiker“. Bismarck war im Herzen bis zuletzt Preuße, nicht Deutscher und Preußen ist bekanntlich kein Volk oder eine Rasse, sondern eine Idee.

    Es ist ein völliger Anachronismus, dass heute so getan wird, als ob der Nationalismus ein rechtes Mem gewesen wäre. Natürlich waren die Nazis (auch und gerade nach eigener Vorstellung) immer Linke. Noch in seinen letzten Tagen haderte Hitler mit sich, keinen Schlag „gegen Rechts“ unternommen zu haben.

    Die Wahrnehmung, dass es heute kein eindeutiges Parteienspektrum mehr gäbe und dass „links“ und „rechts“ veraltet sei, ist falsch. Fast alle Parteien sind schlicht und ergreifend „links“, es existiert weder eine liberale noch eine rechte Partei.

    Für welche Dinge diese stehen müssten, ist recht einfach zu beantworten. Stattdessen existiert in Deutschland nur der linke Einheitseintopf, von FDP über CDU, SPD Grünen, SED bis zur NPD, alles sozialistische linke Staazis.

  13. #1 TheNormalbuerger

    ich denke auch, daß man hier keine Sympathien gewinnt oder Überzeugungsarbeit leistet.Eher kann der Eindruck entstehen, daß, wer so gewagte Thesen verbreitet (und für den Mainstream-Medien-Konsumenten ist das halt völlig abwegig) selber zu ungewollten politischen Absichten neigt.Wenn jemand nicht von selber irgendwas spürt und den Eindruck hat, daß hier viel zuviel verdammt schief läuft hilft einfach gar nichts.Nicht mal der Holzhammer, oder das Metzgerbeil.Siehe London.Wer hat nicht alles vor den Nazis gewarnt.Die haben noch 1936 olympische Spiele abgehalten, und alle waren dabei.Friede, Freude, Eierkuchen.3 Jahre später hat die Welt angefangen zu brennen.Da war das Wehklagen groß.Einmal zur rechten Zeit mit dem Säbel gerasselt, und Gröfaz Hitler hätte es sich vielleicht anders überlegt.Aber nein, da wurde Hosenbiesler Chamberlain als Speerspitze des Appeasements vorgelassen.Erst, als man in England anfing, reinen Wein einzuschenken(Churchill: „..ich habe für euch nichts als Blut, Schweiß und Tränen!“) konnte man das Ruder gerade noch herumreißen.
    Also, solange die Leute sich mit TV und Tiefkühlpizza, Urlaub und Volksfesten so schön einlullen lassen braucht man sich gar nicht zu beunruhigen:Es wird sich wiederholen.Da kann man aufklären oder dreinschlagen wie man will:Mundus vult decipi.Wenn dann alles vorbei ist finden sich sofort Heerscharen von Warnen, Mahnmalbildhauern, Betroffenheitsrednern, Erinnerungsvergegenwärtigern und überhaupt eine recht beachtlicher Industriezweig, wo man sich fragt, wovon die leben würden, wenn nicht von den nun wirklich allerletzten Überresten Millionen ermordeter.
    Ach ja : alles Gute, liebe SPD.Auch Splitterparteien sollen gewürdigt werden.

  14. Tagtäglich im staatlichen Rundfunk Hitler, Hitler, Hitler und fast immer verbunden mit der auffällig formulierten Frage „wie konnte das nur geschehen?“.
    Hintergründe sind nur wenigen wirklich bekannt und das ist deshalb so, weil die herrschende Sozialdemokratie tagtäglich an ihrer Vergangenheitsbewältigung herumfrickelt. Rassismus und Eugenik grassierten ja nur im nichtsozialdemokratischen Kleinbürgertum, die edlen Arbeiter und Gewerkschafter der SPD waren als Hort der jeweils geltenden Moral immun gegen inhumane Ansichten. Massen von Parteisoldaten in den Redaktionsstuben und Büros waren und sind damit beschäftigt, Geschichte neu zu konstruieren, indem beispielsweise äußerst unpassende Briefe sozialistischer Ikonen von Marx bis Bebel versteckt, frisiert, zensiert, da werden Verbindungen zu Reichswehr und Regierung verschwiegen und negiert und eigentlich müssten wir alle, vor allem wir aus der ehemaligen DDR schon längst wachgeworden sein bei der Stringenz der Formulierungen, die auf genau das Gegenteil dessen hindeuten, was gesagt wird.

    Einen solchen Text wie den Schüßlbrunners rahme ich mir genau so wie den text über Bebel und Luxemburg, ebenfalls in EF erschienen. Das hilft, die frivolen Lügen der selbstgerechten Sozen zu entlarven, es hilft, die dummdreisten Fragen nach dem warum und woher des Nationalsozialismus mit seinem Rassenwahn schlüssig zu beantworten. Er hilft bei der Erlangung eines eigenen Standpunktes und dessen Vermittlung an die Jugend. Nicht zuletzt hilft es zu verstehen, warum berufsmäßige Denunzianten vom Schlage eines Tobias Bezler von so abgrundtiefem Hinterfotz gekennzeichnet sind.

  15. @#12 g.bruno

    Ja, und wenn Sie mit dem idiotischen linkskorrekten Rumgeschäme fertig sind und noch Zeit haben sollten, beschäftigen Sie sich mal mit der Geschichte Hitlers unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg UND mit der Gründungsgeschichte der SPD Mitte des 19. Jahrhunderts.

  16. Hitlers Partei war die nationalere, un- oder nicht-demokratischere, aber radikal-ehrlichere und erfolgreichere Partei, im Gegensatz zur damaligen SPD.

  17. OT:
    Unsere Medien sind immer noch völlig verzweifelt über die unklaren Hintergründe der „Bluttat“ an einem Soldaten in Woolwich. D. h. aus den Tags: Islam, Nigeria, Teilnahme an Terrorcamp, Schwarz, polizeibekannt, Allauh Alkbar usw. können diese Vollidioten keine Schlußfolgerungen ziehen. Was müssen das für arme und armselige Manschen sein, auch wenn sie momentan gut überleben. Nun gut wir wissen weshalb.

  18. War die SPD der Türöffner für die NSDAP?

    Wie fühlt man sich als SPD-Vorsitzende, wenn man Beifall vom NSDAP-Führer bekommt?

  19. Nicht alle aber viele Beiträge von kewil sind Blödsinn. Dieser gehört dazu.
    Was nutzt diese doch arg zurechtgebastelte Sichtweise einer scheinbaren aber völlig abwegigen Nähe zwischen NDSAP und SPD?
    Die SPD Fraktion im Reichstag stimmte ziemlich geschlossen alleinig gegen das Ermächtigungsgesetz. Vor diesem Hintergrund interessiert es kein bischen, was A.H. über die SPD dachte.
    Zudem gibt es keine NSDAP mehr und die SPD heutige SPD-Fraktion dürfte zu null Prozent mit den damaligen Mitgliedern besetzt sein.
    Sinnloser Artikel, Informationsgehalt Null…

  20. Also, dass die SPD und die NSDAP viele Gemeinsamkeiten gehabt hätten ist absoluter Schwachsinn. Das sagt einer, der in der Gegenwart niemals SPD wählen würde! Die SPD hat als einzige Reichstagsfraktion gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt und viele Genossen sind anschließend in die KZ`s gewandert, wo viele umgekommen sind! Auch wenn ich absolut kein Freund der Sozis bin, so muss ich doch anerkennen, dass diese Partei einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die Demokratie in Deutschland geleistet hat!!! Der Beitrag ist Demagogie !!!

  21. Und der Josef ist doch im Recht!

    Die Ähnlichkeiten zwischen NSDAP und SPD sind markant und ist vielen, der Tintling-Journaille sei Dank, nicht bekannt.

    Es ist aus meiner Sicht wichtig, dass wir auf PI Aufklärung betreiben, wenn es um den Sozialismus geht, denn keine Ideologie war bis heute tödlicher.

    Es ist der Sozialismus gewesen, der die Deutschen und die deutsche Nation auf Jahre hinaus diskreditiert hat und nicht der nationale Stolz, den jede Gesellschaft benötigt.

    KZ und Sozialismus gehören zusammen, so war es damals und so ist es heute.

    Heute werden Andersdenkende noch nicht konzentriert entsorgt, aber heute sorgt der sozialistische Gutmensch für das politische-korrekte geistige KZ, ist Hegemon im Sinne von Gramsci und Marcuse.

  22. Ein Grund zum Feiern ist der 150 Geburtstag der SPD allemal nicht. Die SPD ist eine vom Grundsatz her antidemokratische, rassistische (vor allem anti-deutscher Rassismus) Partei mit starken totalitären Tendenzen.

    Und die brauchen sich sich auch nicht selber froh machen, dass sie gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt haben. Es war halt historischer Zufall, dass die NSDAP und Sozialdemokraten eine besondere Gegnerschaft verband (kein Wunder kämpften sie ja auch um ein gleiches Klientel).

    Für die Deutsche Geschichte wäre es insgesamt besser gewesen, die SPD hätte es nie gegeben. Man siehe sich nur die Geschichte der BRD nach 1945 an: in den ersten Jahrzehnten war Gott sei dank bis Ende der 60er Jahre die CDU an der Regierung. Erst 1959 (!), mit dem Godesberger Programm hat sich die SPD unter dem Druck der Realität ein wenig der Vernunft anpassen müssen.

    Als sie in den 70er Jahren als Kanzlerpartei an die Regierung, kam ging das Elend los, welches Deutschland im 21. Jahrhundert womöglich ruinieren wird:
    Kuscheljustiz (mit der folge von tausenden unschuldigen Toten und Verletzten), Zerstörung des Bildungssystems, demographische Katastrophe, Masseneinwanderung aus unterentwickelten Kulturen, ausufernde Staatsverschuldung, Eu-Irrsinn, Einschränkung der Meinungsfreiheit, Tolerierung und Förderung von Gewalt in der politischen Auseinandersetzung („Anti“-Fa).

    Fazit:
    Die SPD ist im 21. Jahrhundert so überflüssig wie Bauchweh, man kann nur hoffen, dass sie irgendwann in der Versenkung verschwindet und nie wieder auftaucht.

  23. #20 Seriously

    Du bist nicht mal in der Lage festzustellen, daß der Artikel von Schüßlburner stammt. Lesen wirst du ihn auch nicht, weil er zu lang und zu schwer ist für dich. Was soll man mit solchen Leuten diskutieren?

  24. Also das ist voll daneben! Sehe auch, das Andere das auch erkannt haben. Historisch mag die Analyse interessant sein. Aber die SPD als solche war und ist ja keine faschistische Partei. Sie hat wie jede Partei immer ihre ideologischen Primitivismen. Und besteht momentan in der Führung aus gleichgeschaltetem ideologischem Primitivismus eben den Lügen der bunter Republik. Aber das liegt in der Natur fast jeder Partei. Die momentane komplette Ideologisierung (im Sinne der bunten Republik usw). der SPD liegt ja nicht daran, dass die SPD zu Zeiten Hitlers auch mit sozialistischen Parolen für eine Verbesserung der Lage der Arbeiter eingetreten ist. Dei CDU ist ja auch bunt.
    Also der zugrunde liegende Artikel mag historisch Interessantes schildern, aber seine Verwertung in der Form wie es hier passiert, ist Populismus. PI sollte dagegen immun sein. Das schadet nun wirklich.

  25. Man lese z.B. bei Götz Aly nach, wie viele Genossen nach 33 geschlossen zu den nationale Genossen übergelaufen sind.

    Man siehe auch, vor wenigen Wochen auf PI erschienen, wie die SED Genossen um „fehl“geleitete nationale Genossen warben.

    Alles Zufall? Die Ablehnung der Ermächtigungsgesetze durch die SPD war die eine Sache, was dazu geführt hat (zwischen 1919 und 1932) eine andere Sache. Vermutlich eine taktische Finte.

    Frage wäre auch, ob alle Genossen Wels gefolgt sind oder ob es abweichende Meinungen gegeben hat, was zu vermuten ist, s.o.

  26. „Adolf Hitler war SPD-Sympathisant“ ist noch zu weich ausgedrückt:

    Adolf Hitler war SPD-Agitator und SPD-Propagandist.

    Er war wohl nie SPD-Mitglied, denn das Reichwehrgesetz verbot Soldaten die Mitgliedschaft in einer politischne Partei (wie er dann unter seinem Vorgesetzten, dem SPD-MAnn Karl Mayr http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Mayr_%28SPD%29 in die DAP eintreten konte, ohne daß ein Disziplinatrverfahren gegen ihn eröfent wurde, ist eine gute Frage, der sich Historiker bis heute weigern nachzugehen)

    Beweis:

    Der Chef der Roten Armee der Münchener Räterepublik http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Toller erzählt in seinen Memoiren:

    “Ein Gefangener erzählt mir, er sei dem österreichischen Anstreicher Adolf Hitler in den ersten Monaten der Republik in einer Münchener Kaserne begegnet. Damals hätte Hitler erklärt, er sei Sozialdemokrat. Der Mann sei ihm aufgefallen, weil er »so gebildet und geschwollen« dahergeredet hätte, wie einer, der viel Bücher liest und sie nicht verdaut. Doch habe er ihn nicht ernst genommen, weil der Sanitätsunteroffizier verraten hätte, im Krieg sei der Hitler, als er von der Front zurückkam, schwer nervenkrank in einem Lazarett gelegen, blind, plötzlich habe er wieder sehen können.” Ernst Toller (commander op the communist red army in Munich 1919) http://gutenberg.spiegel.de/buch/3538/17

    Weitere Quellen gibt es in der westfählischen Arbeiterzeitung von 1932, der SPD-Zeitung Münchener Post vom Februar 1922 etc…

    Fazit: die SPD ist nicht nur die Geburtshelferin der NSDAP, sopndern auch poloitisch verantwortlich für die Ausbildung von Adolf Hitler zum Politiker und für seinen Einstieg in mdie Politik!

  27. @#25 ingres

    Aber die SPD als solche war und ist ja keine faschistische Partei.

    Das war die NSDAP auch nie, sondern eine Partei des Nationalen Sozialismus. Die Bezeichnung „faschistisch“ geht auf Stalin zurück, welcher sie absichtlich unrichtiger Weise auf die nationalen Sozialisten bezog, um deren linken und Sozialistischen Charakter zu verschleiern. Aber schön für Ihn, dass Leute wie Sie seiner Propaganda noch heute auf den Leim gehen.

  28. @ #25 ingres (24. Mai 2013 11:26)

    falsch, in der SPD hatte 1919 der nationalistisch-antisemitische Flügel die Macht

    http://de.wikipedia.org/wiki/Lensch-Cunow-Haenisch-Gruppe
    Zu ihr gehörten:

    Noske (ließ wohl Liebknecht und Luxemburg erschießen)
    Bauer
    Winning
    Lensch
    etc.

    Daß man heute nicht mehr über die „Rechtssozialisten“, wie sie 1919 genannt wurden spricht heißt nicht, daß es sie nicht gab

  29. Ich bin entsetzt über so viel historische Dummheit! Hat man jemals gehört, dass die Sozialdemokraten jemand hinter Gitter gebracht haben? oder irgendeinen politischen Gegner umgebracht hätten? Das ist eben der Unterschied zwischen Demokraten und Diktatoren! Der Unterschied ist himmelweit, was die Methoden angeht! Natürlich sind die auch für den Sozialismus, aber nur wenn die Mehrheit bei Wahlen das für gut hält! und wenn sie das nicht mehr tut wählt man sie einfach ab. Diktatoren treten dagegen niemals ab und bringen ihre Gegner um die Ecke!

  30. #28 Pantau (24. Mai 2013 11:36)

    Gut, streiten wir uns jetzt nicht über den Unterschied zwischen faschistisch und nationalsozialistisch. Für mich standen in meinem Kommentar beide Begriffe als Synonym für die damalige Diktatur.
    Natürlich ist die SPD zur Zeit eine komplett verrottete Partei. Aber wo liegt der Unterschied zur CDU oder FDP oder den Grünen? Wenn es keinen Unterschied gibt und ich sehe kaum welche (abgesehen von Wolfgang Bosbach), dann könnte man auch die CDU mit dem Nationalsozialismus in Verbindung bringen.

    Aber man sollte die gegenwärtigen Parteien nicht unter dem Aspekt des Nationalsozialismus analysieren, sondern hinsichtlich ihrer Verbundenheit zur aktuellen Ideologie der „bunten Ideologie“. Und da sind alle gleich. Also falls die CDU damals nicht pro Hitler war, dann ist sie heute deswegen nicht besser.
    Also die SPD muß da nicht populistisch besonders hervorgehoben werden. Außer, wenn die SPD die Hamas unterstützt und die CDU nicht so direkt, dafür aber eben mit Katar agiert. Aber das sind dann Einzelanalysen jenseits ideologisch populistischer Klassifizierungen.
    Man kann zwar das aktuelle System ungeschminkt bloßstellen, aber man sollte vermeiden, sich selbst populistisch als rein hinzustellen. Das wirkt nicht.

  31. @ #21 Pietist (24. Mai 2013 11:19)

    ab 1920 haben Sie Recht, vor 1920 haben Sie Unrecht

    Vor 1920 war dei SPD die nationale und sozialistische Partei in Deutschland, die sich z.B. aktiv für die Anschluß Deutschösterreichs an das Reich einsetzte. Wers nicht glaubt möge dei Reichstagsprotokolle lesen: vgl. hier:

    1. Anschluß an das Deutsche Reich: Bd. 345, 22. Sitz. S. 790A . Bd. 353, 173. Sitz. S. 5951D , Bd. 353, 173. Sitz. S. 5957A , Bd. 353, 173. Sitz. S. 5961C . Bd. 355, 232. Sitz. S. 7968D .

    http://www.reichstagsprotokolle.de/Sach_bsb00000046_000896?pos=1&suche=stichwort:%C3%B6sterreich%20AND%20%28typ:sprechregister%20OR%20typ:sachregister%20OR%20typ:gesamtregister%29%20AND%20%28tranche:I%20OR%20tranche:II%20OR%20tranche:III%29

    Der Anscluß Österreichs an Deutschland war also 1919 ein politisches Ziel der damals regierenden SPD, das Adolf Hitler dann umsetzte.
    Das gleiche gilt für weitere Ziele der damaligen SPD

    Es ist völlig richtig, daß die SPD einen enormen Blutzoll in der Bekämpfung ihres „Zauberlehrlings“ Adolf Hitler, den sie hervorgebracht hat, entrichtet hat, das bezweifelt niemand!

    Die SPD ist ja auch mit Schießbefehl von Gustav Noske (SPD) gegen die vom ex SPD-Mann Karl Radek http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Radek (Lenins „Deutscher“) aufgestachelten Kommunisten vorgegangen und hat den ihr aufgezwungenen Bürgerkrieg zum Glück für den Parlamentartismus gewonnen.
    Wer sich hierüber Fakten, statt Märchen aneignen möchte, sei auf http://www.amazon.de/%C2%BBRevolution-muss-sein%C2%AB-Radek-Biographie/dp/341220725X verwiesen

    Ja, die SPD konnte mal gegen Totalitarismus kämpfen,
    das tat sie gegen die Kommunisten,
    das tat sie gegen die nationalen Sozialisten,
    das tut sie nicht mehr gegen die Islamofaschisten.

    Unvergessen werden die Opfer sein, die die SPD hierfür brachte und diese Opfer würden sich im Grabe herumdrehen, wenn sie sehen würden, wie die SPD heute dem Islamofaschismus Tür und Tor öffnet.

  32. #31 ingres (24. Mai 2013 11:53)

    Also ich weiß natürlich, dass es damals die CDU nicht gab, aber es gab das Zentrum, was sonst noch als Vorläufer gilt weiß ich jetzt nicht. Also das wäre dann die damalige CDU. Wobei wiederum Titel wie der von Reinhard Kühnl: „Woher kommt die CDU“ (nämlich natürlich für Kühnl auch aus der Nazi-Unterstützer Szene) natürlich auch klar in diffamatorischer Absicht verfaßt wurden. Wie gesagt die SPD muß man derzeit hinsichtlich ihrer Verrottung nicht diffamieren, das ist ja so, aber nicht mit Bezug zum Nationalsozialismus abqualifizieren. Das kann man mit allen anderen Gruppen auch machen.

  33. Das erstaunt mich doch nun einbisschen sehr!
    Hier auf PI gibt es Kommentatoren, die tatsächlich das, was da geschrieben steht, was auch jeder nachprüfen kann, das, was man in anderer Literatur an Anknüpfungspunkten zu diesem Thema findet einfach nicht erkennen können.
    Was soll denn die recht einfältige Frage nach einer „faschistischen Partei“? Was ist denn faschistisches Gedankengut anderes, als genau die Antworten, die die SPD in Schüßlbrunners Artikel gibt?
    Hat euch noch nie die Frage bewegt, wie es zu dem Antisemitusmus kommen konnte? Das soll ein isoliertes Inselphänomen einer Schicht in einem Land gewesen sein? Habt ihr noch nie gehört, was der Vater von JFK für ein Nazi-Fan war? Für ein ausgewiesener Antisemit? Und wie sein Sohn noch kurz vorm 2. WK in dieser Frage tickte?
    Habt ihr all das, was euch Knopp und Konsorten vom Staatsfunk vorgesetzt haben, bedenkenlos geschluckt?

    Würden die hier zur Debatte stehenden Charakterzüge einer anderen Partei zuzuordnen gewesen sein, ich bin überzeugt, genau dieselben Kommentatoren hätten keine Einwände. Weil es in ihr Wewltbild passt und weil nichts überprüft wird (Frankfurter Schule: hinterfragt).

    Nun gut, jetzt weiß man Bescheid, wer hier wie arbeitet.

  34. #pietist

    Sie haben den Artikel entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.

    Auch der typische westliche Gutmensch will nur das Beste, aber dessen Weltsicht und Verbesserungsversuche führen in eine Gesinnungsdiktatur und zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen.

    Es geht um die weltanschaulichen Grundlagen der Sozialdemokratie, die halt großer Gemeinsamkeiten mit dem NationalSOZIALISMUS aufweisen.

    Die NSDAP-Parteimitgliedsrate war übrigens in stockkatholischen, bürgerlich/bäuerlichen Regionen deutlich (!) niedriger als in der ursprünglich linken Arbeiterschicht.

  35. #32 ingres

    Ich würde dem ja zustimmen, aber es ist gerade die SPD, die alle nicht-sozialistischen politschen Initiativen mit rechts++++ verfolgt.

    Das ist unappetitlich und deshalb müssen sich die Genossen halt auf Gegenwind einstellen.

  36. #20 Seriously Also ich finde die Artikel auch von Kewil nicht immer toll, um es mal vorsichtig auszudrücken – auch wenn dieser Artikel jetzt nicht aus der Feder von Kewil stammt. Bei diesen Artikel finde ich einfach das Wort „SPD“ falsch. Ich finde die Grünen haben viel mehr gemeinsam mit der NSDAP. Zum Beispiel die ständige Verbote von irgendwas (Waffen zum Beispiel) oder Hetze gegen Schwaben und Juden oder das sie mit den Islam kollaborieren.

  37. Was kann die SPD dafür das Hitler SPD-Sympathisant war?

    Was kann die AFD dafür das die NPD AFD-Sympathisant ist?

    Richtig. Gar nichts.

    PS: Als einzige im gleichgeschalteten Reichstag stimmte nur die SPD gegen das Ermächtigungsgesetz, die wohl größte Tat der SPD in 150 Jahren.

  38. #25 ingres (24. Mai 2013 11:26)

    Aber die SPD als solche war und ist ja keine faschistische Partei.

    Wenn ein Politiker 17 x versucht das demokratisch verbriefte Grundrecht auf freie Meinungsäusserung zu verbieten, wie würden Sie das bitte nennen?

    Unvergessen SPD-Jägers Satz der eigentlich einen Aufschrei infernalen Ausmasses hätte geben müssen:

    Demokratie ja, aber nicht zu jedem Preis

    Die SPD unterhält Kontakte tief in die Terrornetze der Antifa (auf Blu-News super dokumentiert)

    Zusammengefasst:

    Die SPD versucht die Meinungsfreiheit ausser kraft zu setzen und wenn das durch höchstrichterliche Beschlüsse wieder aufgehoben wird kommen die SA- äähm Antifa-Horden und kloppen alles kurz und klein und Sie behaupten das sei nicht faschistisch???

  39. Die Formel : „Hitler war Sympathisant der SPD“ ist viel zu kurz gegriffen, weil es an der geschichtlichen Wirklichkeit vorbeigeht.
    1. Die SPD war in der Weimarer Republik die stärkste Partei, aber nicht stark genug, um Entscheidungen allein zu bestimmen.
    2. SPD und KPD waren Intimfeinde. Die SPD warf der KPD vor ein Sowjetsystem errichten zu wollen. Die KPD warf der SPD vor zu bürgerlich zu sein.
    3. Weit vor 1933 bereits arbeiteten KPD und NSDAP auf Gewerkschaftsebene eng zusammen.
    4. Der Fehler der SPD war, die NSDAP und auch die Hinwendung der Arbeiterschichten zur NSDAP nicht ernst genommen zu haben. 60% der Mitglieder der SA kamen aus Arbeiterschichten.
    5. In der Wirtschaftskrise hatten viele Angst ihr Hab und Gut zu verlieren. Die NSDAP war die einzige Partei, die auf diese Aengste einging und eine „Goldene Zukunft“ versprach durch Kampf für eine starke Volksgemeinschaft und Ablehnung des Grosskapitals.
    6. Hitler hat später versucht, alle sozialistischen Gruppen in seine Bewegung zu integrieren.

  40. Dumm, einfach nur dumm!

    A.H. fuhr Mercedes – soll ich deshalb meinen Dienstwagen stehen lassen? Oder meinen privaten VW? Natürlich nannten sich die Nazis „Arbeiterpartei“ – sonst hätte die doch keiner gewählt! Kraft durch Freude“ – das war doch reine Propaganda! Ein paar deutsche Volksgenossen durften ins Ausland reisen – vor 1939! Als erstes wurden die Gewerkschaften verboten am 2. Mai 1933, SPD- und KPD-Angehörige ins KZ geworfen – wo waren da die Herren vom Zentrum (heute CDU/CSU)? Die ganzen nationalen Parteien wie die „DNVP“ (Deutsch-Nationale Volkspartei) waren doch in der Regierung von A.H.!

  41. #40 Agnostix (24. Mai 2013 12:17)

    Wie können das ja gerne so nennen. Wir können „bunte Ideologie“ mit Faschismus gleichsetzen. Aber das ist begrifflich nicht in Ordnung.

    Beides sind Totalitarismen, wobei der bunte Totalitarismus noch einen demokratischen Anstrich hat, dem nicht nur der Normalbürger, sondern auch der Gebildetere auf den Leim geht.

    Aber es bringt nichts für die Qualifizierung der SPD, weil ja alle etablierten Parteien, Medien und auch die Kirchen faktisch gleichgeschaltet sind.
    Also dann müßten wir sagen, dass wir in einem faschistischen Staat leben. Klar formal ist der Unterschied von „bunter Ideologie“ und dem was man mit „faschistisch“ bezeichnet nicht mehr groß. Dies ist weitgehend ein Land von bunten Volksgenossen, aber es qualifiziert die SPD nicht besonders.

  42. Es zeigt sich wieder mal, das man die Nazis eher als linke Partei einordnen.

    Ansonsten stimme ich #1 Normalbürger zu. Allzu viel kann man mit solchen Zitaten nicht anfangen, es ist im Prinzip sogenanntes Quotemining. Leider wird Quotemining von unseren Gegnern massenhaft gegen uns angewendet, so das man gelegentlich nicht umhin kommt, es ebenfalls zu verwenden. Inhaltlich sagt es aber nicht viel aus.

  43. @ #30 Pietist (24. Mai 2013 11:43)

    Die SPD hat niemanden hinter Gitter gebracht?

    Falsch, die SPD hat 1919-1920 tausende (Kommunisten/Spartakisten/Bolschewisten) erschießen lassen und weitere tausende hinter Gitter bringen lassen.

    Alleine bei der Niederwerfung der Münchener Räterepublik im Mai 1919 (Oberkommandierender war Gustav Noske (SPD) und politisch verantwortlicher war der bayerische Ministerpräsident Johannes Hoffmann (SPD) http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Hoffmann_(SPD)) 560 offizielle Tote.

    Aber schon vorher erließ die SPD einen Schießbefehl gegen ihren moskauhörigen politischen Gegner, der im ganzen Reich den Aufstand probte, wie z.B. 1918/1919 in
    Berlin:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtskämpfe
    http://de.wikipedia.org/wiki/Spartakusaufstand
    auch in Hamburg, Bremen und anderen Städten

    Am 17. Januar 1919 erließ Gustav Noske (SPD) einen förmlichen Schießbefehl gegen die Kommunisten und moskauhörigen Bolschewisten. Zitat

    Ia Nr. 430 Berlin, den 17. Januar 1919 Der Oberbefehlshaber der regierungstreuen Truppen in und bei Berlin Waffengebrauch:

    1. Dem zur Aufrechterhaltung der Öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit auftretenden Militär ist auf Wachen und Posten, bei Patrouillen, Transporten und allen anderen Kommandos der Gebrauch der Waffen aus eigenem Recht zu jeder Zeit gestattet:

    a) wenn es bei einer dieser Dienstleistungen angegriffen oder mit einem Angriff gefährlich bedroht wird oder durch Tätlichkeit oder gefährliche Drohung Widerstand findet, um den Angriff abzuwehren und den Widerstand zu bewältigen;

    b) wenn das Militär bei einer solchen Dienstleistung zur Ablegung der Waffen oder anderer zum Angriff oder Widerstand geeigneter oder sonst gefährlicher Werkzeuge auffordert und dieser Aufforderung nicht sofort“ Folge geleistet wird oder die abgelegten Waffen oder Werkzeuge wieder aufgenommen werden — um den ihm schuldigen Gehorsam zu erzwingen;

    c) wenn bei förmlichen Verhaftungen sowie bei vorläufigen Ergreifungen und Festnahmen der bereits Verhaftete oder Festgenommene oder ein dem Militär zur Abführung oder Bewachung anvertrauter Gefangener entspringt oder auch nur einen Versuch dazu macht;

    d) zum Schutze der seiner Bewachung anvertrauten Personen oder Sachen. […] Niemals kann der Soldat eine Entschuldigung für die Nichterfüllung seiner Pflicht finden, wenn er nicht in den oben bezeichneten Fällen zur Erreichung der dort angegebenen Zwecke den gesetzlich bestimmten Gebrauch von seinen Waffen rechtzeitig und vollständig gemacht hat […]

    Der Oberbefehlshaber: gez. Noske. (SPD-Reichswehrminister)

    Quelle (Butterschön, Rainer (Hrsg.); Wozu muß einer der Bluthund sein S14f).

    Wie sich der Schießbefehl des sozialdemokratischen Wehrministers Noske auf die Kommunisten auswirkte, kann man z.B., online in der Autobiographie des Kommandeurs der roten Truppen der bayerischen Räteregierung nachlesen:

    http://gutenberg.spiegel.de/buch/3538/1

    Es ist also völliger Blödsinn zu behaupten: Die SPD habe „niemanden eingesperrt“. Richtig ist: die SPD hat tausende Gegner erschossen und eingesperrt.

    Ich möchte nur z.B. Gustav Landauer herausgreifen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Landauer

    Er wurde im Gefängnis München Stadelheim am 2.5. auf ziemlich bestialische Weise getötet.

    Heute behauptet die SPD: „Das waren die praefaschistischen Freicorps“ und „vergißt“ dabei zu erwähnen, daß die SPD selbst die Rechtsgrundlagen für die Aufstellung der Freicorps geschaffen hat und die Oberkommandierenden der Freikorps SDP-Politiker, wie z.B. Reichswehrminister Noske (SPD) waren. Das Handeln der Freicorps hat sie also nicht nur politisch zu verantworten und ist ihr politisch zuzurechnen, sondern es war ihr politisches Ziel, daß sie so handeln.

    Das wird die SPD dann ab dem Kapp-Putsch ändern, als ihr ihre eigenen bewaffneten Kräfte über den Kopf wachsen und die Waffen gegen ihre ehemaligen Oberbefehlshaber richten, da die SPD sich nun wieder nach links bewegt, um sich mit ihrer Abspaltung der USPD wiederzuvereinigen. Die Freicorps haben unter SPD-Kommando ihre Schuldigkeit getan, dann werden sie von der SPD fallen gelassen. Die offizielle Geschichte der SPD beginnt daher immer mit dem Kapp-Putsch.
    Daß die Bevölkerung hierüber nichts weiß liegt daran, daß die SPD alles tut, damit diese Fakten nicht in die Schulbücher kommen!

    So, jetzt können Sie „entsetzt“ sein, und zwar über diie SPD

    Ich bin auch „ensetzt“ und zwar darüber, daß die SPD heute für statt gegen den (islamischen) Totalitarismus kämpft

  44. Hahaha – bei Kewil sind wieder die ganzen nicht-Leser am Geifern. 😀

    Kewil RULEZ!

    DANKE FÜR DIESEN LINK, KEWIL!

    Wieder wurde mein Horizont etwas erweitert…

    🙂

  45. Na, ich weiss nicht Kewil, ist diese Verknüfung von SPD und NSDAP nicht doch etwas albern und an den Haaren herbeigezogen?

  46. Bemerkenswert ist auch, daß lediglich ein „Arbeiterverein“ als Vorgänger der SPD genannt wird, nicht aber die „SDAP“(!).

  47. #12 g.bruno (24. Mai 2013 10:56)

    „Gemeinsame geistige Wurzeln von SPD und NSDAP? Das ist völlig abwegig und zeigt eine außergewöhnliche geschichtlich-politische Blindheit. Man schämt sich für den Autor.“
    ———————————————————–

    Ist das so ?

    Was empfahl der Immigrant Willy Brandt seinen Genossen von der Sozialistischen Arbeiterpartei nochmal ?

    “Das sozialistische Element im Nationalsozialismus, im Denken seiner Gefolgsleute, das subjektiv Revolutionäre an der Basis, muß von uns erkannt werden.”

  48. @20 Seriosly

    „Zudem gibt es keine NSDAP mehr und die SPD heutige SPD-Fraktion dürfte zu null Prozent mit den damaligen Mitgliedern besetzt sein.“

    Nö, es gibt deshalb keine NSDAP mehr, weil die Mitglieder, wofern die Katastrophe überlebt, unter alliierter Hilfe in die „demokratischen Parteien“ gewechselt sind.

    Das ist die traurige Wahrheit. Man möge doch einmal unter den heutigen Bonzen einen Zensus machen, wo deren Opas und Omas engagiert waren. Gabriel hat ja öffentlich davon geplaudert ….

  49. #35 ratloser
    Ja, das mit dem gemeinsamen Wählerklientel stimmt in etwa. Arbeiter und Protestanten waren anfälliger für die NSDAP als Katholiken und Bürgerliche. Aber das schlimmste an den Nazis, der Rassismus bzw. Antisemitismus ist das absolute Gegenstück zum linken Internationalismus, und dann noch die praktischen Methoden (Demokratie kontra Gewaltherrschaft). Ich glaube, da haben welche die SPD mit der KPD oder der späteren SED verwechselt!

  50. #46 Berhardt von Clairveaux
    das waren bürgerkriegsähnliche Zustände – die Kommunisten bzw. Bolschewisten wollten, ähnlich wie in Rußland einen gewaltsamen Umsturz bzw. eine Sowjetrepublik Deutschland gründen! Dem musste entgegengetreten werden, ebenso wie Hitlers Marsch zur Feldherrhalle in München! Leider hat es dann dieser durch Wahlen geschafft ans Ruder zu kommen und die Demokratie abzuschaffen.

  51. Ich habe noch nicht alle Kommentare gelesen, deshalb weiß ich nicht, ob es bereits erwähnt wurde. Jedenfalls muß ich nich nachschlagen, um zu wissen, dass Otto Wels (SPD) damals wohl sein Leben riskierte, als er so ähnlich anläßlich seiner Ablehnung des Ermächtigungsgesetzes sagte: „ … und Leben kann man uns nehmen, aber die Ehre nicht„.

    Freilich, wenn man die Dinge rein objektiv betrachtet muß ihn nicht einmal das über z. B. Theodor Heuss setzen. Das sind komplexe historische Zusammenhänge und wenn es dann noch um den privaten Anstand von Menschen geht, ist das so eine Sache. Honecker zum Beispiel saß sogar im KZ (also müßte man doch Achtung vor ihm haben, hat er denn nicht sein Leben gegen Hitkler riskiert?), aber das hat ihn nicht daran gehindert nach dem Krieg in der DDR eine Diktatur zu leiten. Also das ist alles sehr komplex und sowohl von den Fakten als auch im historischen Zusammenhang zu sehen. Natürlich ist der Sozialismus eine totalitäre Ideologie und natürlich war die SPD beim Kampf für die Verbesserung der Zustände von Arbeitern auch dieser totalitären Ideologie verhaftet. Aber das ist nun mal der Lauf der Welt. Die hutige SPD ist davon im Prinzip unabhängig. Die hat auch mit ihreer ehemaligen Zielgruppe außer über gelogene Parolen nichts mehr zu tun.

  52. Die SPD hätte fast die Deutsche Einheit verhindert!

    Ohne Willy Brandt hätte die SPD-Genossen gemeinsam mit den deutschfeindlichen Grünen die Einheit verhindert. Soviel zum Thema die SPD hat sich um Deutschland verdient gemacht. Seit 40 Jahren bekämpft die SPD Deutschland und die Identität der Deutschen als ein gewachsenes 2000-jähriges deutsches Volk. Einen „rechten“ Kurt Schumacher würde die SPD heute aus der SPD rauswerfen.

  53. #51 Pietist

    Dann lesen Sie mal Schüßlburner. Die SPD zu Zeiten Lassalles war rassistisch und judenfeindlich bis in die Knochen.

    „Die Herrschaftskonzeption, nämlich die demokratisch begründete Führerdiktatur, aber auch die Vorstellung, daß sich der Sozialismus durch Eroberungskriege durchsetzt, zu der eine fortschrittliche Nation bis hin „zum Aussterben“ bei „Angehörigen verschiedener Rasse“ berechtigt sei, geht vor allem auf Ferdinand Lassalle zurück. Damit geht die Vorstellung einher, im Sozialismus werde die Freiheit des einzelnen durch die Freiheit des Kollektivs „aufgehoben“ sein. Diese Konzeption war kennzeichnend für das eigentümliche Freiheitsverständnis der klassischen SPD. „

  54. und:

    „…hat die Vorstellung der demokratischen Gleichheit zur letzten Konsequenz
    getrieben, nämlich zur Gleichheit des Denkens und Fühlens, das soweit geht, daß nach
    Lassalle sich die Grundrechte als überflüssig erweisen würden, spiegelten sie doch eine durch
    Demokratie zu überwindende Entzweiung
    der Menschen wider…“

    Schüßlburner , http://index.voltairegraphics.de/wp-etappe/media/pdf/BRDRelig1rev.pdf

    Das ist die Wurzel der gutmenschlichen Totalisierung unserer ehemals freiheitlich pluralistischen Gesellschaft.

  55. Ich sehe gerade, dass vor mir Lassalle erwähnt wird und meine Kenntnisse sind da nicht sehr umfangreich. Ich wollte schreiben und schreibe das jetzt aber trotzdem:

    Dass die SPD heute wie alle anderen eine „linksgrünbunt ideologische“ Partei ist, ist das eine. Dass Leute wie Gabriel usw. jenseits des Diskutierbaren liegen auch. Dass die SPD auch sozialistischer Ideologie verhaftet, den Kampf für die Verbesserung der Bedingungen für die Arbeiter geführt hat, ist das Zweite. So läuft das halt. Ohne diesen auch teilweise vielleicht irrigen Kampf hätte Bismarck vielleicht keine Sozialgesetzgebung statt Sozialistengesetz erlassen.
    Aber die SPD war ja bei Gründung nicht knallhart marxistisch ideologischi Sinne der Marxschen Kampf- und Geschichts-Eschatologie (notwendige Entwicklung zum Kommunismus als geschichtliches Endprodukt).

    Ferdinand Lassalle, der den Arbeiterverein gründete oder führte, verbürgerlichte den Marxismus ja und wurde dafür auch von Marx verachtet oder sogar bekämpft, das weiß ich jetzt nicht.
    Wie auch immer. Das ist Geschichte und das läuft nicht nach Knigge ab. Die historische SPD hat Verdienste, aber auch Schattenseiten. Und vielleicht sind alle Verdienste sogar mit Schatten belastet. Nichts ist rein im politischen Kampf. Aber die SPD grundsätzlich mit Nationalsozialismus zu assoziieren geht eben fehl. Das kann man dann mit der CDU auch machen, denn derzeit unterscheiden sich diese Parteien nicht.

  56. @ #52 Pietist (24. Mai 2013 13:07)

    von heute gesehen völlig richtig. Wir haben der SPD den Parlamentarismus in D zu verdenken! Ohne die SPD wären wir damals wohl eine sowjetische Räterepublik geworden.

    – Der Nachteil wäre wohl die Verschickung vieler Bürger (auch der SPD-Mitglieder) nach Sibirien gewesen

    + Der Vorteil wäre gewesen, daß der Vertrag von Versailles dann gegnstandlos geworden wäre, weil im Verbund D-Russland, nicht mehr durchsetzbar

    Die damalige SPD war nicht die von heute, heute bestehend aus identitätlosen Totalitarismus-Kriechern, sondern eine SPD mit wenigstens einigen Grundwerten, die die Demokratie, die die SPD als Umsetzungspartei der EU-Diktatur auch schon aufgegeben hat.

    Von der Anbiederung an den (muslimischen) Totalitarismus ganz zu schweigen.

    Die Position der SPD 1919 und 1920 ist in wohl keiner Grundposition mehr die von 2013, aber es ist noch immer die selbe SPD und nicht wenige Positionen der SPD von 1919 und 1920 hat einer ihrer Agenten, namens Adolf Hitler dann später realisiert.

    Das soll den Kampf der SPD-Mitglieder gegen ihren ehemaligen Agenten Hitler nicht schmälern, ich halte es nur für verlogen, die SPD aus ihrer historischen Verantwortung zu entlassen und die heißt für mich: So wie die SPD damals gegen Totalitarismus kämpfte, sollte sie es auch heute tun. Nur leider macht sie das Gegenteil und setzt auch ihre eigenen Parteimitglieder der totalitaristischen Ideologie des Islam schutzlos aus. Ich halte das für ein politisches Verbrechen!

    #51 Pietist (24. Mai 2013 13:00)

    Aber das schlimmste an den Nazis, der Rassismus bzw. Antisemitismus ist das absolute Gegenstück zum linken Internationalismus,

    Ja, nur war die SPD damals ja gerade das Gegnstück zum Leninschen Internationalismus (vgl. z.B. Reden und Begründungen der SPD zur Bewilligung der Kriegskredite oder Scheidemann, „Memoiren Eines Sozialdemokraten“)!

    Einige SPD-Abgeordneten haben den Ausstieg der USPD im Richstag 1917 mit „LAßt sie gehen die Judenbuben“ kommentiert (ich glaube das war Lensch).

    Falsch ist auch, daß die SPD bis 1920 frei von Antisemitismus war. Ich darf hierzu z.B. Johann Plenge http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Plenge (Ratgeber der SPD und Doktorvater von Kurt Schumacher) „empfehlen“ und zwar dessen Schrift „Über den politischen Wert des Judentums / von Johann Plenge“ herunterladbar hier: http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/177574

    Sie werden rot anlaufen, wenn Sie das lesen! Das war das, was damals die SPD unter „Antisemitismus“ verstand.

    Nebenbei bemerkt hat der Antisemitismus in der ganzen linken Szene ein Epizentrum in der Schrift von Karl Marx „über die Judenfrage“, die auch in die SPD strahlte (leider gibts das Heft im Original nur in Bibliotheken, im WWW habe ich bisher nur manipulierte Exemplare gefunden). Das Kernargument von MArx ist: „Juden sind Kapitalisten und wir vernichten den Kapitalismus“

    Nach der Lektüre dieser SPD-Positionen von vor(!) 1920 bleibt nicht mehr viel übrig von

    Aber das schlimmste an den Nazis, der Rassismus bzw. Antisemitismus ist das absolute Gegenstück zum linken Internationalismus,

    außer die Erkenntnis / Befürchtung: ja: Hitler ist wohl bis 1920(!) vom „rechten Flügel“ der SPD sozialisiert worden und zum Politiker ausgebildet worden.

    Was danach, also ab 1921 kam, wurde von mir in keinem Punkt bestritten oder relativiert!

  57. “ Josef Schüßlburner über 150 Jahre SPD: Hitler war SPD-Sympathisant “

    naja,
    machens wir der Sytempresse einmal nach.
    Drehen wir alles um.

    Die SPD war Hitler-Sympathisant !

    Auch in Österreich konnten es die roten Sozis nicht mehr erwarten, die Nazis nach Österreich zu holen.

    Und heute sind die roten geil auf die EU Faschisten und dem Islam.
    Genauso wie vor Jahrzehnten, wird das auch heute nicht gut ausgehen.

  58. Tja, der Adolf Hitler…

    „verwachsen bis in die letzten Fasern“

    …mit seiner SPD.
    Dann war der Antifaschistische Schutzwall doch eher ein Anti-SPD-Schutzwall.

  59. Ich werd das Gefühl nicht los Hitler war alles und jeder. Es gibt so viele Mythen über Hitler.
    Vllt. war er auch Marsianer, Veganer, Vulkanier, halb jüdisch, halb islamisch und und und. wann hören eigentlich mal diese Mythen darüber auf?

  60. #12 g.bruno

    Völlig abwegig ?
    Sozialist ist und bleibt Sozialist

    Und Sozi
    Das sind nun man die Gestigen Wurtzeln beider.
    Ob Global oder National ist mir egal.
    Ich will von keinem der beiden regiert werden.

  61. #23 EU abschaffen
    Genau so ist das gewesen, denn mit der Änderung der Ausländergesetze durch Willi Brandt fing das ganze desaster erst an und das war eben unbestreitbar die SPD die viel eher mit den gleichen Buchstaben
    Sozialistische Partei Diktatur
    bezeichnen kann denn so regiert diese ja auch und deren perteieigenen gewerkschaften sind für die immer hoher werdenden Kosten für den Lebensunterhalt verantwortlich. Ihre erzeute Neid-Politik etwas mehr im Portomanie zu haben, werden streiks angezettelt, ohne aber zu sagen das die Streiker nach Mehr zu verdienen viel mehr an Steuern zahlen dürfen und genau darum geht es. Egal was „Mehr“ wird, es wird immer ein Mehr an Steuer sein, das dem Fiskus in den Schoß fallen soll um immer MEHR zu veruntreuen. Diese wissen schon lange nicht mehr, wohin sie die gelder unter bringen sollen das dem Deutschen Steuerzahler abgenommen wird, besser als BERAUBT zu bezeichnen ist. Dazu auch noch geworben wird, das gut ausgebildette Fachkräfte nach deren Ausbildung ins Ausland flüchten müssen, weil denen kein Lichtblick für ihre und deren Familien zu erkenne ist. Da jammern sie das es im Lande an Fachkräften fehlt und qualifizierte „Fachkräfte“ in Sachen Kopftreten ins Land geholt werden.

  62. Hitler?

    Wer ist Hitler?

    Und was geht der mich (uns Deutsche) an?

    Richtig, im Grunde geht uns der Diktator von vor 70 Jahren überhaupt nichts an.

    Dumm nur, dass jeder politisch Aktive hier in Deutschland den alten Adolf benutzt, um mit Adolfs Hilfe die eigenen politischen Interessen zu verfolgen und die eigenen politischen Ziele zu erreichen.

    Der olle Adolf ist auch 70 Jahre nach seinem Tod immer noch Hauptbestandteil (anti)deutscher Politik und jede! Partei im Bundestag macht heute noch irgendwie Politik mit Hitler, seinen Ansichten, seinen Aussagen und seinen Taten.

    Das muss man als „Staatsmann“ erstmal schaffen.

  63. #45 X-Wing (24. Mai 2013 12:41)

    Es zeigt sich wieder mal, das man die Nazis eher als linke Partei einordnen.

    Ansonsten stimme ich #1 Normalbürger zu. Allzu viel kann man mit solchen Zitaten nicht anfangen, es ist im Prinzip sogenanntes Quotemining…

    Dieses Zitatbomben-werfen ist aber so schlecht nicht.

    😉

    Attestiert man dem Neger, er sei genau wie der Weiße, während er es doch nicht ist, so tut man ihm insgeheim schon wieder Unrecht an. Man demütigt ihn freundschaftlich durch einen Maßstab, hinter dem er unter dem Druck der Systeme notwendig zurückbleiben muß, und dem zu genügen überdies ein fragwürdiges Verdienst wäre.

    Wer könnte das gesagt haben? Na?
    😀

    Dieser rassistische Satz stammt von einer linken Ikone namens Theodor Wiesengrund, besser bekannt als Theodor W. Adorno und eignet sich hevorragend dazu, Diskussionen mit Linken humorvoll aufzulockern und um auf den heute mehr denn je zuvor existierenden linken Bevorzugungs- und Entschuldungs-Rassismus zu verweisen.

  64. #1 TheNormalbuerger (24. Mai 2013 10:22)

    <<
    Was hilft uns diese Erkenntnis eigentlich weiter?
    Wenn man will, findet man überall Gemeinsamkeiten, Verbindungen und Sympathieansätze.<<
    ………………………….
    So ist es.
    Zuerst einmal unsere Nazi-Muttersprache.
    Dass man die noch nicht verboten hat. Aber abgeschafft wird sie immer mehr.

    Solange immer noch Parallelen herhalten sollen, solang lachen sich die Oberen über uns tot.

    Und das ist der Knackpunkt. Immer wieder werden uns Nazis unter die Nase gerieben, damit sich sofort der Kopf senkt.
    Dann will keiner mehr meckern, sonst ist er selber einer.

    Schluss damit.

  65. Die Rechts-Links-Zuordnung entstammt der Parlaments-Sitzordnung – und die Nazis waren bekanntlich antiparlamentarisch. Es macht also keinen Sinn, sie nach diesem Schema zuordnen zu wollen. Die NSDAP war als Partei weder rechts noch links – sie war alleinherrschend, damit erübrigt sich jegliche Zuordnung.
    Was die programmatische Einschätzung betrifft, so dürften die Schnittmengen mit links deutlich überwiegen. Sympathien für Sozis und Gewerkschaften kann man daraus aber keinesfalls ableiten. A.H. beschreibt das recht ausführlich im „Mein Kampf“ über seine „Wiener Jahre“. Ganz kurz gefasst: er achtete die vorgegebenen Ziele der Sozis, hielt die gesamte Führungsriege aber für Volksverräter, die SPD samt untrennbar verbundener Gewerkschaften als trojanisches Pferd gegen die Interessen des deutschen Volkes nutzten. Folglich kann man Sympathien für die SPD als Partei oder gar eine Mitgliedschaft getrost ausschließen.
    Wenn die SPD sich heute gern als einzig standhafte – und deshalb verfolgte Partei präsentiert, so ist das nicht ganz richtig. Denn in absoluten Zahlen dürfte ein Zigfaches der ins KZ geworfenen oder ins Ausland geflohenen Genossen nach Machtergreifung zu den Nazis gewechselt haben. Mir ist aus meiner Jugendzeit ein Fall bekannt, wo die 50jährige Mitgliedschaft eines Genossen mit ganz großem Trara gefeiert wurde. Dass dieser „verdiente Genosse“ tatsächlich aber nur 38 Jahre SPD-Mitgliedschaft vorweisen konnte, weil er 12 Jahre in brauner Uniform den NSDAP-Dorfschulzen machte, wurde bewusst verschwiegen. So wäre man sicher nicht verfahren, wenn es sich um einen Einzelfall gehandelt hätte. Übrigens: Auch die SED hatte Anfang der 50er so um die 150 000 Ex-NSDAPler in ihren Reihen.

  66. Den Artikel habe ich in der Printausgabe von EF schon vor ungefähr 2 Wochen gelesen und fand speziell die Ausführungen zur allgemein verbreiteten Judenfeindlichkeit und Eugenik unter den damaligen führenden Sozialdemokraten recht interessant und auch neu.

    Aber auch wenn die Wurzeln, aus denen Sozialdemokraten, Nationalsozialisten und Kommunisten hervorgegangen sind, häufig übereinstimmen, so würde ich einer SPD-Alleinregierung doch niemals solche Exzesse wie im Dritten Reich oder wie in der DDR zutrauen – letztlich sind die Sozialdemokraten in ihrer Mehrheit doch wirklich Demokraten, heute wie damals.

    Auch soll nicht vergessen werden, daß der Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold als einzige Kampftruppe der damaligen Zeit die Weimarer Republik und das demokratische System gegen die rechts- und linksextremen Schlägertrupps verteidigt hat.

  67. #65 K.Huntelaar

    Ich werd das Gefühl nicht los Hitler war alles und jeder. Es gibt so viele Mythen über Hitler.
    Vllt. war er auch Marsianer, Veganer, Vulkanier, halb jüdisch, halb islamisch und und und. wann hören eigentlich mal diese Mythen darüber auf?

    da sich heutzutage schon jeder, der mal für 6 Stunden kein Fleisch isst Vegetarier (Flexitarier) nennt, kann man mit Fug und Recht sagen : Hitler war Vegetarier ! …und heute wäre er vielleicht sogar Mitarbeiter beim Ernährungsteil der „BRIGITTE-Diät“ speziell im Bereich Anti-Transpiration.
    Dass er vielleicth Marsianer oder Weganer war ist eventuell auch noch drin. Aber Hitler war ganz bestimmt KEIN Veganer.

  68. # 62 Bernhardt von Clairveaux

    Karl Marx war Jude !

    Er war gegen die Kapitalisten und das waren nicht selten Juden. Aber es gab auch viele marxistische Juden, die sich dadurch die Gleichberechtigung mit der angestammten Bevölkerung erhofften. Bis 1918 war die SPD ein linkes Sammelbecken, danach gabs KPD und SPD und diese war demokratisch. Mein Großonkel war übrigens dabei, der hat mir das alles erzählt und der war total gegen die Nazis!

  69. … so gerne ich PI lese, aber das ist wirklich Schwachsinn die „alte“ SPD in die Nähe der NSDAP zu rücken. Lest mal eine Kurt Schumacher Biographie!
    “ der Nationalsozialismus ist die restlose Mobilisierung der menschlischen Dummheit…
    Goebbels gebärdet sich wie ein großer Leitartikel und ist doch nix anderes als ein kleines missratenes Feuilleton“…

  70. @ #74 Pietist (24. Mai 2013 18:21)

    😉

    fast richtig. Karl Marx war ex-Jude, also sekularisiert.

    Wie gesagt. Ich empfehle die Lektüre der Originalschriften, wie z.B. Karl Marx „über die Judenfrage“

    Ich zitiere „Karl Marx zur Judenfrage“ aus der ältesten deutschen Veröffentlichung von 1919, herausgegeben von Grossmann:

    ,Betrachten wir den wirklichen weltlichen Juden, nicht den Sabbath-Juden, wie es Bauer tut, sondern den Alltags-Juden.
    Suchen wir das Geheimnis des Juden nicht in seiner Religion, sondern suchen wir das Geheimnis der Religion im wirklichen Juden.

    Welches ist der weltliche Grund des Judentums ? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz.
    Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld. …

    ES IST DIES KEIN VEREINZELTES FAKTUM. DER JUDE HAT SICH AUF JÜDISCHE WEISE EMANZIPIERT, NICHT NUR, INDEM ER SICH DIE GELDMACHT ANGEEIGNET, SONDERN INDEM DURCH IHN UND OHNE IHN DAS GELD ZUR WELTMACHT UND DER PRAKTISCHE JUDENGEIST ZUM PRAKTISCHEN GEIST DER CHRISTLICHEN VÖLKER GEWORDEN IST. DIE JUDEN HABEN SICH INSOWEIT EMANZIPIERT ALS DIE CHRISTEN ZU JUDEN GEWORDEN SIND…

    Die ehimärische Nationalität des Juden ist die Nationalionalität des Kaufmanns, überhaupt des Geldmenschen.
    Das grund- und bodenlose Gesetz des Juden ist nur die religiöse Karrikatur der grund- und bodenlosen Moralität und des Rechtes überhaupt, der nur formellen Riten, mit welchen sich die Welt des Eigennutzes umgibt.

    SOBALD ES DER GESELLSCHAFT GELINGT, DAS EMPIRISCHE WESEN DES JUDENTUMS, DEN SCHACHER UND SEINE VORAUSSETZUNGEN AUFZUHEBEN, IST DER JUDE UNMÖGLICH GEWORDEN…

    DIE GESELLSCHAFTLICHE EMANZIPATION DES JUDEN IST DIE EMANZIPATION DER GESELLSCHAFT VOM JUDENTUM.“

    ,

    Ob die Zitate in der Quellenangabe bei

    http://de.wikipedia.org/wiki/Zur_Judenfrage

    stimmen weiß ich nicht. Auch nicht, ob die WWW-Version http://www.mlwerke.de/me/me01/me01_347.htm stimmt, denn ich lese, um vor Manipukationen sicher zu sein, wo immer möglich Originale und obige Zitate stammen aus der Erstausgabe von 1919 http://www.amazon.de/Judenfrage-Herausgegeben-eingeleitet-Stefan-Grossmann/dp/B00357QU2C

    Es ist auch richtig, daß die SPD ein linkes Sammelbecken war, aber nicht bis 1918, sondern bis zur Bewilligung der Kriegskredite im August 1914. seit August 1914 hat der rechte Flügel in der SPD den Ton angegeben. Das verstärkte sich 1917 bei der Abspaltung der Linken (Juden, die ihnen Lensch hinterherrief) und 1918 hat der rechte Flügel die Regierungsgeschäfte übernommen und zwar bis zum Kapp-Putsch. Danach kam die Widervereinigung mit der linken USPD.

    Aber lassen wir Eberts Intimus aus der Ebert-Biographie sprechen:

    ,Am 3 August kam er in Berlin an. Vom Bahnhofe raste er zum Reichstag, wo die Fraktion Sitzung hatte. So konnte er gleich über seine Erlebnisse in Frank-reich berichten. Es war nichts Erfreuliches. Die französischen Genossen wür-den in der Kammer bestimmt für die Bewilligung der Kredite stimmen da sie sich von Deutschland überfallen wähnten. Die deutsche Fraktion ihrerseits war davon überzeugt, dati Deutschland sich in der Verteidigung befand. Aus dieser Überlegung heraus, nicht etwa in Hurrastimmung, wie sie in jenen Ta-gen Deutschland beherrschte, beschloß die Fraktion, trotz größten Wider-standes von 14 Genossen, darunter Haase’s, für die Kriegskredite zu stimmen. Die deutsche Sozialdemokratie hatte gegen den Ausbruch des Krieges alles getan, was in ihren Kräften stand — „im Einverständnis mit den französischen Brüdern“, wie sie betonte. Nun er doch erfolgt war, handelte es sich nicht um Feststellung weder von Schuld und Unschuld, noch von größerer oder kleinerer Schuld, sondern allein um die Erhaltung des deutschen Volkes. Denn hierüber war man sich klar: es ging um Sein und Nichtsein. In der Stunde der Gefahr ließ die Sozialdemokratie das Vaterland nicht im Stich. (Felden, Emil; Eines Menschen Weg Seite 265)

    ,

    Dann spitze sich der Kampf mit den Linken in der SPD an den Kriegskrediten zu:

    Der Krieg zog sich in die Länge. Neue Kriegskredite wurden angefordert: 5 Mil-liarden zuerst, und später 10 Milliarden, abermals 10 Milliarden und noch einmal 10 Milliarden. Dagegen bäumte sich die Oppostion auf. „Stehen wir noch immer im Verteidigungskriege?“ fragte Haase voll Spott, wenn diese Fra-ge erörtert wurde.- Er wies hin auf die großsprecherischen Redensarten und die maßlosen Kriegsziele der Alldeutschen. „Gerade darum noch bis in die letzten Tage hinein jeden Gedanken an Frieden abgelehnt hätten, bevor nicht die deutsche Wehrmacht zerschmettert sei, so sei es unerläßliche Pflicht des gesamten deutschen Volkes, seine Abwehr fest und geschlossen zu erhalten und die dazu erforderlichen Mittel bereitzustellen. Zugleich erhob er ent-schieden Einspruch gegen die alldeutschen Eroberungs- und Vergewalti-gungspläne und forderte die Regierung auf, jede Möglichkeit zu Friedensver-handlungen wahrzunehmen Dann wurden die Kredite bewilligt. Aber 19 Ge-nossen von der Opposition stimmten dagegen und ließen ihre Ablehnung durch Geyer begründen. Ebert war wie vor den Kopf geschlagen. Die Mehrheit war empört. Sie veröffentlichte eine scharfe Erklärung gegen den Dis-ziplinbruch der Minderheit und lehnte jede Verantwortung für ihr Vorgehen ab. Als erbitterte Gegner standen sich nun die ehemaligen Freunde gegenüber. Als dann die Mehrheit im März 1916 einen Notetat bewilligte, weil die Beratung über den Hauptetat sich zu lange hinzog, lehnte es die Minderheit abermals ab, sich dem Beschlusse zu fügen und stimmte dagegen. Ebert warf ihr in äußerster Erregung in der stürmischen Fraktionssitzung, die unmittelbar nach der Reichstagssitzung abgehalten wurde, „Disziplinbruch und Treulosigkeit“ vor. Die Minderheit bildete eine eigene Arbeitsgemeinschaft — die Spaltung der Fraktion war vollzogen. In der Partei war man mit den Führern unzuFrieden. Eine große Parteiverdrossenheit machte sich geltend, es gab viele Austritte. (Felden, Emil; Eines Menschen Weg Seite 272).

    Die Linkekn um Liebknecht, Luxemburg, Haase, Dittmann traten aus.

    Hierzu der Sprecher des so gestärkten rechten Flügels Dr. David SPD am 1.12.1917 im Reichstag:

    Dr. David (SPD) Reichstag 128. Sitzung: „wenn er dann gemeint hat, dass es gewissermaßen das Verdienst der unabhängigen Fraktion sei, dass die Vertre-ter der äußersten Linken in Russland nunmehr das Heft in der Hand haben, wenn er das begrüßt und auch daraus gewissermaßen ein Beweis abgeleitet hat dafür, dass die Politik in der Ablehnung der Kriegskredite die richtige ge-wesen sei, so möchte ich Ihnen darauf erwidern: dass die Bolschewiki heute in Russland das Heft in der Hand haben, dass dort eine demokratische Regie-rung ist, die ernstlich zum Frieden bereit ist, das verdanken sie am allerwe-nigsten der Politik der Herren der unabhängigen Partei.hätten wir ihre Politik am 4. August 1914 befolgt, hätten wir die Kredite abgelehnt und daraus das Signal der Zwietracht in unser Volk getragen, hätte damit die Widerstands-kraft unseres Volkes gegen diese Welt von Feinden vernichtet, dann wären jetzt in Petersburg nicht die Bolschewiki am Regiment, sondern der siegreiche Zar, und die Bolschewiki wären in Sibirien oder im Gefängnis, die feindlichen Mächte aber wären daran die deutschen Grenzen zu regulieren, im Westen, wie England und Frankreich wollten, und im Osten, wie der Zar es wollte. Das wäre die praktische Konsequenz ihrer Politik gewesen!“

    und nochmal Dr. David, der am 20.2.1918 seine Ablehnung der Linken zunehmend schärfer formuliert:

    Dr. David (SPD) „, was ist die Politik der Bolschewiki gewesen und was ist sie noch heute? Wir kennen die Bolschewiki schon seit lange vor dem Kriege und es ist ganz richtig, dass ihre Theorie auf die Erzeugung einer internationalen Revolution ging als Weg, dem Weltkriege ein Ende zu weisen und noch ganz andere Dinge zu erreichen. Es ist aber auch bekannt, dass die Bolschewiki in der ganzen sozialistischen Internationale damit in einer kleinen verzweifelten Minderheit geblieben sind. Es ist weiter bekannt, dass sie uns Deutsche Sozi-aldemokraten ganz besonders scharf angegriffen haben, weil wir nicht auf den Weg dieser Taktik zu gehen bereit waren, weil wir sie auf das verkehrte, aussichtslose und bedenkliche einer derartigen Taktik hinwiesen. Wir haben also keinen Grund, die Bolschewiki etwa in Schutz zu nehmen; sie sind nicht unsere Leute. Gerade wer die sozialistische Bewegung kennt, weiß, dass Sie uns im Gegenteil in der allerschärfsten und rücksichtslosen Weise zu jeder Zeit angegriffen haben. Wir billigen auch nicht das praktisch-politische Ver-fahren der Bolschewiki, ihre Methode der Gewalt, des Terrors, mit dem sie die Konstituante auseinander getrieben haben; wir haben das jedenfalls aufs schärfste missbilligt. Punkt….“

    Die Ablehnung der ehemaligen linken Parteigenossen (Kommunisten / Spartakisten) steigerte sich in der SPD bis zum HAss:

    Was der merkwürdige Zauderprinz unter „Revolution“ verstand, ist etwas ganz anderes als das, was Eberhard, Dr. David, ich und die gesamte SPD hassten: den russisch-asiatischen Bolschewismus. (Scheidemann Memoiren Band III Seite 266)

    Dann kam Noskes Waffeneinsatz gegen die eigenen ehamigen Parteimitglider.

    Nochmal: ich spreche nicht davon, daß in der SPD aufrechte Demokraten gegen Hitler kämpften.
    Ich spreche davon, daß durch den Angriff Lenins auf Deutschland 1919 sich die SPD gezwungen sah ihre ehemaligen Parteigenossen zu eliminieren und ich spreche davon, daß hierbei durch die SPD bis 1920 auch Adolf Hitler (als Propagandist und V-Mann) zum Politiker aufgebaut wurde.
    Den Rest kennen wir ja dann alle und ab 1920 stimme ich ja mit Ihnen überein!
    Es ist jedoch historisch falsch den Kampf der SPD gegen Hitler, der ab ca. 1921 natürlich stattfand, auf vor 1921 zurückzuverlegen.
    Das Gegenteil ist der Fall, die SPD war sowohl Geburshelfer(das und nicht mehr) des Politikers Adolf Hitler, als auch Geburtshelfer der NSDAP!!!

  71. „Wir sind Sozialisten, sind Feinde, Todfeinde des heutigen kapitalistischen Wirtschaftssystems mit seiner Ausbeute der wirtschaftlich Schwachen, mit seiner Ungerechtigkeit der Entlohnung, mit seiner unsittlichen Wertung der Menschen nach Vermögen und Geld, statt nach Verantwortung und Leistung, und wir sind entschlossen, dieses System unter allen Umständen zu vernichten! Wir wollen einst keine Klassen und Stände mehr sehen, und ihr dürft sie in euch gar nicht erst gross werden lasse!“
    Adolf Hitler

    Wer bis heute noch nicht begriffen hat, dass der NationalSOZIALISMUS dem Sozialismus sehr nahe stand sollte einmal in einer stillen Stunde in sich gehen und sich mit der Geschichte und den gemeinsamen Wurzeln der verschiedenen Sozialismen näher auseinander setzen.
    Herr Schüsselburners Buch ist diesbezüglich sehr aufschlussreich, es ist nicht leicht lesbar, aber die Mühe lohnt sich, da das Buch sehr fundiert ist.

  72. Natürlich kam Hitler zuerst aus dem Umfeld der SPD bevor er zur NSDAP kam.

    Er kam jedenfalls nicht aus dem Umfeld der „Konservativen Rechten “ zur NSDAP!

    Faschismus ist nicht rechts! NationalSOZIALISMUS ist nicht rechts!

    Er war ja kein Konservativer und entstammte nicht aus gutbürgerlichen Kreisen.

    Seine österreichische Jugend war geprägt vom Neid auf die „Habsburger“!

    Der Historiker Götz Aly hat ein Buch geschrieben welches sehr detailiert die sozialistische Politik der NSDAP aufrollt: Hitlers Volksstaat

    Die Nazis verstanden sich selbst nie als rechte Bewegung, sondern immer als Revolutionäre des wahren Sozialismus.

  73. Es ist unsäglich peinlich, was sich Teile von PI hier leisten. Nazitum heißt nun mal Führerstaat, totalitäre Gleichschaltung, exterminatorischer Antisemitismus, Aufrüstung, Lebensraumeroberung im Osten durch Krieg, physische Vernichtung politischer Gegner in Lagern. Klar, dass genau dies Steinbrück und Gabriel anstreben und betreiben, genau wie vor ihnen August Bebel, Friedrich Ebert, Otto Wels, Kurt Schuhmacher, Willy Brandt und Helmut Schmidt.

  74. Die SPD feiert freudig ihren 150. Geburtstag, und das ist für Genossen verständlich und legitim.

    Es gibt eigentlich gar nichts zu feiern.
    SPD hat die Arbeiterschaft endgültig verraten und ist zum Dienerin der Wirtschaftslobby degeneriert.

    Jetzt verrät SPD das ganze Land, indem sie der Wirtschaftslobby hilft, das ganze Land durch Masseneinwanderung zu ruinieren.
    Dabei scheut sich die einst marxistische SPD sogar nicht, sich mit Islam zu verbünden – da dreht sich Lassalle im Grabe um.

    Die heutige SPD hat gar keine Ideologie, sie ist nur ein Haufen unfähiger / korrupter Opportunisten.

  75. Systeme und Religionen sind nur Anstriche. Letztendlich kommt es darauf an, was die Menschen dahinter treiben.

    Die SPD ist schon lange nicht mehr sozialdemokratisch, die CDU nicht christlich und den Grünen ging es nie wirklich um die Umwelt.

    Über Religionen lasse ich mich heute mal nicht aus.

  76. Also die Diskussion ist ja interessant, aber hier auf OI wurde doch alles schon mal geklärt:

    http://www.pi-news.net/2011/08/der-national-sozialismus-eine-linke-bewegung/

    Natürlich sind Sozialismus und Nationalsozialismus totalitäre Ideologien. Aber sie sind nicht identisch. Insofern haben sie auch keineswegs dieselben Wurzeln. Marx ist doch nicht Hitler, das ist doch komplett absurd!
    Und auch, wenn die Wahrheit weder rechts noch links ist und man insofern auf die Begriffe verzichten könnte, so gibt es doch bestimmte Charakteristika, die für recht oder links stehen. Im Prinzip vielleicht sogar für die extremistischen Varianten. Aber da bin ich mir, da das gemäßigte Rechte jenseits von nicht begründbaren Grundwerten die Wahrheit darstellt, nicht so sicher. Im Umkehrschluß ist es die Frage, ob nicht links grundsätzlich linksextrem ist.

    Aber die SPD ist heute nicht linksextrem, auch wenn sie linksextreme Positionen vertritt. Nein der Linksextremismus der SPD verschwindet in
    der grünbunten Ideologie, bzw. im reinen Geschwätz und in der reinen opportunistischen Sülze und in der Gleichschaltung aller Parteien. Der totalitären und gleichzeitig komplett hirnlosen Demokratie.

  77. #79 g.bruno (24. Mai 2013 20:17)

    Es ist unsäglich peinlich, was sich Teile von PI hier leisten. Nazitum heißt nun mal Führerstaat, totalitäre Gleichschaltung, exterminatorischer Antisemitismus, Aufrüstung, Lebensraumeroberung im Osten durch Krieg, physische Vernichtung politischer Gegner in Lagern.

    Also SED-Linkspartei-DDR, UdSSR-Stalinismus, Maoismus und Leninismus?

    Klar, dass genau dies Steinbrück und Gabriel anstreben und betreiben, genau wie vor ihnen August Bebel, Friedrich Ebert, Otto Wels, Kurt Schuhmacher, Willy Brandt und Helmut Schmidt.

    Keine Ahnung, wie die Genannten nun zu den diversen sozialistischen -ismen stehen, aber zumindest dem EU-International-Umverteilungs-Sozialismus sind die massgeblichen SPD-Köpfe schonmal nicht abgeneigt, ihr Umgang mit missliebigen politisch Andersdenkenden entspricht ebenfalls nicht immer den Grundsätzen der (Sozial-)Demokratie und zumindest Herr Bebel war das, was heutige Spezialdemokraten in ihren Reihen keinesfalls dulden würden.

    Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen!

    Zitat und Grund für einen Herzkasper bei der Nahles: August Bebel, Mitbegründer der SPD

  78. Josef Schüßlburner hat in der Vergangenheit, vor allem im Criticon, durchaus gute Artikel veröffentlicht. „Sozialdemokratie und Nationalsozialismus: Heil Dir, Lassalle!“ gehört mit Sicherheit nicht dazu.

    Die SPD hat eine demokratische Tradition und Kultur, wollte und hat Verbesserungen für die Arbeiter erreicht und lehnte die Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung ab. Zudem ist die SPD immer für die Völkerverständigung eingetreten. Anders die NSDAP: sie hat Gewalt als heroisch verherrlicht, war diktatorisch ausgerichtet und soweit sie sich einen sozialen Anstrich verlieh, dann nur deshalb, um die Arbeiter für ihre antisemitischen und nationalistischen Vorhaben, nämlich die Vernichtung der Juden und der Eroberung von Lebensraum im Osten zu gewinnen.

    Die SPD hat als einzige Fraktion im Deutschen Reichstag 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt. Legendär sind Otto Wels Worte:“Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“, die er trotz massiver Einschüchterungsversuche durch die SA aussprach.

    Vor der Machtergreifung hatten bereits viele Genossen ihr Leben im Kampf für die Republik gegen die braunen Horden der SA, nach der Machtergeifung durch Folter und Ermordung in den KZs verloren.

    Die SPD hat bodenständige Menschen und große Patrioten mit ausgeprägter sozialer Verantwortung wie u.a. August Bebel, Friedrich Ebert, Gustav Noske, Kurt Schumacher, Willy Brandt und Helmut Schmidt hervorgebracht, die sich immer für den Rechtsstaat, die Demokratie und für eine Republik eingesetzt haben. Die soziale Marktwirtschaft, auch wenn von Ludwig Erhard „erfunden“, gäbe es ohne die deutsche Sozialdemokratie nicht.

    Wenn also Josef Schüßlburner die SPD mit der NSDAP vergleicht, dann kann man dies nur als historischen Schwachsinn und als billige Polemik bezeichnen. Das sollte sich PI nicht zu eigen machen.

    Dass die heutige SPD nur noch ein Schatten ihrer selbst ist, steht auf einem anderen Blatt Papier, aber deswegen ist sie noch lange nicht mit der NSDAP vergleichbar.

  79. #82 ingres (24. Mai 2013 22:59)

    Also da habe ich nicht den Link gegeben, den ich meinte. Es gab einen Beitrag eines Gastautors hier, der klar die Unterschiede zwischen SPD und Nazis von 1933 aufzeigte, aber die Tags nach denen ich suche, liefern diesen Artikel leider nicht, Aber der Link, den ich gegeben habe, ist jedenfalls fasch. Den Artikel den ich meunte , finde ich nicht!

  80. @ #79 g.bruno (24. Mai 2013 20:17)

    Auch Sie weigern sich auf das Argument einzugehen, daß die SPD bis 1914 und die SPD von 1921 bis heute eine andere war, als die von 1914 bis 1921.

    Hitler wurde aber zweifellos bis 1921 in die Politik eingeführt.

    Zweifellos ist eines der Funsamente von Hitlers Agitation neben dem Kampf gegen den Bolschewismus der Kampf gegen Versailles. Hitler vertrat dabei ebenso wie die SPD von 1914-1921 die These, daß Deutschland am WKI unschuldig sei und daher Versailles mit der Kriegschuldklausel völlig unhaltbar sei.

    Hier nun eine Rede von http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_David auf der Friedenskonferenz in Stockholm, herausgegeben vom Vorstand der SPD. Hierin argumentiert David, daß die Kriegsursache in der Einkreisungspolitik der Westmächte und im Panslawismus Russland liege und der Einmarsch in Belgien durch die vorhergehende Neutralitätsverletzung Belgiens durch England gerechtfertit sei. Deutschalnd ist so ein Verteidigungskrieg aufgezwungen worden (Wem die Rede zu umfangreich ist, kann sich ja auf den letzten beiden Abschnitte beschränken):

    Dr. Eduard David M. d. R.
    Wer trägt die Schuld am Kriege?
    Rede, gehalten vor dem holliindisch- skandinavischen Friedenskomitee in Stockholm am 6. Juni 1917
    Herausgegeben vom Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands
    Berlin 1917
    Verlag: Buchhandlung Vorwärts Paul Singer G. rn. b. H. Berlin SW. 68, Lindenstraße 3

    1. Die imperialistischen Grundursachen.
    Wenn wir die Frage nach der Schuld am Kriege stellen, so gehen wir dabei nicht von der Betrachtung der diplomatischen Vorgänge unmittelbar vor dem Kriege aus. Wir sind der Meinung, daß es notwendig ist, sich zunächst über die weltwirtschaftlichen Untergründe klar zu werden, die zu den Spannungsverhältnissen führten, die Europa in den letzten Jahren vor dem Kriege im wachsenden Maße beunruhigten und die schließlich jene kritische Situation schufen, aus der dann der letzte Anlaß zum Ausbruch des Krieges entsprang. Lassen Sie mich also zuerst auf diese imperialistischen Grundursactten des Krieges eingehen:
    Das Charakteristische der weltgeschichtlichen Entwicklung, die unsere Generation erlebt, ist die Tendenz auf Einbeziehung des ganzen Erdkreises in die moderne Wirtschaftsweise. Den Anstoß dazu gab die mächtige Entfaltung der Technik des Transport und Nachrichtenwesens. Von hier aus ist für den marxistisch Geschulten das weitere zu verstehen. Es kann hinfort keine weißen Flecken auf der Erdkarte mehr geben; alle Gebiete werden in die weltwirtschaftliche Nutznießung hineingezogen. Bei diesem Prozeß macht sich die Konkurrenz der industriell entwickelten Staaten geltend. Keiner möchte dabei zu kurz kommen; jeder sucht durch koloniale Erwerbungen unmittelbaren Zugang zu den Rohstoffquellen zu erhalten; jeder wünscht möglichst weite Absatzgebiete für seine Waren, möglichst reichliche Gelegenheit, überschüssiges Kapital anzulegen und mit großen Profiten arbeiten zu lassen. Die Kapitalisten der einzelnen Länder sind dabei die Nächstinteressierten; aber es liegt in der Natur der Sache, daß auch die breiteren Schichten der einzelnen Völker mittelbar an der Anteilnahme ihres Landes an der weltwirtschaftlichen Nutznießung interessiert sind. Soweit sich dieser Prozeß in der Form friedlicher kaufmännischer, industrieller und finanzieller Konkurrenz abspielt, kann dagegen nichts eingewendet werden. Wir Sozialisten sind die letzten, die sich diesem Aufschließungsprozeß der gesamten wirtschaftlichen Kräfte und Güterquellen der Welt in den Weg stellen könnten. Das wäre nicht weniger kleinbürgerlich reaktionär gedacht und gehandelt, wie das ehemalige Ankämpfen rückständiger handwerklicher Kreise gegen das Aufkommen der modernen maschinellen Produktion. Was wir Sozialisten aber erstreben und fordern müssen, ist, daß die Methode dieser weltwirtschaftlichen Erschließung nicht die Form gewaltsamer Eroberungen trägt, und daß sie sich nicht als Raubbau an Naturschätzen und Menschenkräften betätigt. Diesen Charakter hat allerdings die imperialistische Expansion vielfach gezeigt.
    Einen großenVorsprung in der imperialistischen Expansion hatte England, das im Laufe von drei Jahrhunderten ein gewaltiges Kolonialreich, zumeist mit Gewalt und List zusammengebracht hat. Seine j eweilig stärksten Konkurrenten hat es dabei der Reihe nach niedergerungen, so Spanien, Holland, Dänemark, Frankreich. Das Ergebnis war die restlose Versiegelung aller internationalen Wasserstraßen mit Hilfe eines Seemilitarismus, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. So übte es schließlich über alle Meere die unbeschränkte Polizeigewalt, der kein Staat mehr ernsthaft Widerstand zu leisten vermochte. Noch in den letzten Jahrzehnten hat es sein koloniales Imperium durch gewaltsame Einverleibung neuer ungeheurer Gebiete in Asien und Afrika erweitert.
    Eine besondere Wendung nahm nun die politische Gruppierung der europäischen Völker dadurch, daß England mit seinen aiten Konkurrenten Frankreich und Rußland sich vertraglich verständigte zu dem Zweck, den neuen Konkurrenten Deutschland einzuschnüren und niederzuhalten. Deutschlands wirtschaftliche Expansion war zwar, so weit es sich um den Erwerb von Kolonien handelte, nur eine bescheidene, und nicht diese brachte es in feindlichen Gegensatz zu England. Wohl aber war Deutschlands friedlichkommerzielle und industrielle Eroberung des Weltmarktes eine wachsende Sorge für England, das sich auf allen Märkten durch diese Konkurrenz bedrängt und bedroht fühlte. Das führte zu jener gegen Deutschland gerichteten Politik, die man als die Politik der Einkreisung bezeichnete. 2. Die Entente als Weltverteilungssyndikat.
    Die Entente war im Grunde nichts anderes als wirtschaftspolitisches Weltverteilungssynclikat auf größtem Maßstabe. Mit drei großen nächstliegenden Verteilungsprojekten hat es die wachsende Kriegsspannung in Europa verschuldet. Das eine betraf die Küstenländer Nordafrikas. Es fand seinen Abschluß in der völligen Annexion Aegyptens durch England, Marokkos durch Frankreich, Tripolis durch Italien. Der Geheimvertrag zwischen England und Frankreich hinsichtlich Marokkos war ein flagranter Bruch eines internationalen Vertrages, der die Souveränität Marokkos und die off ene Tür für alle Mächte garantierte. Deutschlands Protest war also wohl berechtigt. Es ist bekannt, daß die aus jener Länderverschlingungspolitik entstehenden Verwickelungen uns schon im Jahre 1911 dicht an dem Abgrund des Weltkrieges vorbeiführten.
    Das zweite Aufteilungsprojekt bezog sich auf den Rest des europäischen Besitzstandes der Türkei und auf deren ganzen asiatischen Bestand. Das war das imperialistische Wertobjekt, das dem englischrussischen Bündnis zugrunde lag: für Rußland Konstantinopel, die südlichen Randländer des Schwarzen Meeres und Nordpersien, für England Südpersien und die türkischen Gebiete von Mesopotamien bis Aegypten, die die Länderbrücke zwischen dem asiatischen und afrikanischen Kolonialreich Englands bilden. Für Frankreich sollte dabei Syrien abfallen. Italien, das man schon durch das Beutestück Tripolis an dem Weltverteilungssyndikat beteiligt hatte, rechnete auf Inseln im Aegäischen Meer.
    Das dritte große Verteilungsobjekt war die Donaumonarchie, deren innere Lebenskräfte man nur noch sehr gering einschätzte. An diesem Leichenschmaus sollte Italien mit Südtirol und Triest, Serbien mit Bosnien und der Herzogewina, Rumänien mit der Bukowina und RußIand mit Galizien teilhaben.
    Die beste Bestätigung dafür, daß in der Tat diese großen Verteilungsprojekte die Politik der Entente vor dem Kriege bestimmten, hat ihr zu Beginn dieses Jahres als Antwort auf den Wilsonschen Friedensvorschlag veröffentlichtes Eroberungsprogramm erbracht. Die dort aufgezählten Kriegsziele decken sich im wesentlichen mit den geschilderten Beuteplänen, zuzüglich des älteren französischen Kriegsziels, der Wiedereroberung ElsaßLothringens.

    ‚ 3. Die Politik der Zentralmächte.
    Demgegenüber war die Politik der Zentralmächte im wesentlichen eine defensive. Die Türkei befand sich in einem reinen Selbsterhaltungskampf. Sie sah sich in ihrem letzten Bestand bedroht und dachte an nichts weniger als an imperialistische Eroberungsziele. Daß sie ein Recht habe auf Leben, hat ihr die Internationale selbst bestätigt in dem Manifest des Internationalen Kongresses zu Basel von 1911. Dort wird die Gefahr, die für den Frieden Europas vom Balkan her droht, eingehend geschildert; dann heißt es:
    „Sollte aber in weiterer Folge der militärische Zusammenbruch der Türkei zur Erschütterung der osmanischen Herrschaft in Vorderasien führen, dann ist es die Aufgabe der Sozialisten Englands, Frankreichs und Deutschlands, sich mit aller Kraft der Eroberungspolitik in Vorderasien zu widersetzen, die geraden Weges zum Weltkriege führen müßte.“
    Es ist mir nicht bekannt geworden, daß die französischen und englischen Sozialisten dieser Weisung Folge geleistet hätten. Sie haben sich im Gegenteil mit dem russischen Eroberungsziel Konstantinopel einverstanden erklärt und keine Miene gemacht, nach der Veröffentlichung des imperialistischen Ententeprograrnms von ihren Regierungen abzurücken. Im Gegenteil, in das ausgesprochenste imperialistische Eroberungsministerium Lloyd Georges ist die englische Arbeiterpartei mit verstärkten Kräften eingezogen. Nach jener in Basel gegebenen Direktive hätten sie gegen. die Zertrümmerung der Türkei Front machen und sich zu dem von der deutschen Regierung verfolgten Ziel der Erhaltung der Türkei bekennen müssen.
    Die deutsche Politik verfolgte im nahen Osten kein Eroberungsziel. Man kann auch nicht davon reden, daß sie die Türkei habe „ägyptisieren“ wollen. Sie wollte im Gegenteil die Türkei wieder militärisch stark und staathch lebensfähig machen. Daß sie dabei ein erweitertes wirtschaftliches Betätigungsfeld für deutsche Unternehmer und Finanzleute erstrebte, kann doch auch wohl von sozialistischer Seite nicht beanstandet werden. Das BagdadUnternehmen war eine mit friedlichen Mitteln betriebene Aktion, deren Vorteile schließlich am meisten der Türkel zugute kommen mußten. Mit dieser auf die Stärkung des militärischen und staatlichen Bestandes der Türkei und die Entfaltung ihrer inneren wirtschaftlichen Kräfte gerichteten
    Politik kam Deutschland aber dem imperialistischen Eroberungs und Verteilungsprojekt der Entente in die Quere. Hier liegt eine der unmittelbaren Ursachen des Krieges. Rußland besonders empfand Deutschland als Hindernis bei der Durchführung seiner aggressiven Pläne gegen die Türkei. Das hat mit klassischer Schärfe ein russischer Gelehrter, Paul von Mitrofanoff, in einem Ende Mai 1914 in den Preußischen Jahrbüchern erschienenen Artikel zum Ausdruck gebracht. Er führt dort aus, daß Rußland im Interesse seiner ökonomischen Entwicklung Konstantinopel und die Dardanellen besitzen müsse. In diesem Zusammenhang sagt er:
    ”Kurz •nd bündig: Selbständig und als Bundesgenossen Oesterreichs, überall, auf jedem Schritt und Tritt in der ganzen Levante stößt und stieß Rußland bei der Lösung seiner vitalsten Aufgabe, seiner Orientfrage, auf den Widerstand der Deutschen. Es ist den Russen jetzt klar geworden: Wenn alles so bleibt wie es jetzt ist, geht der Weg nach Konstantinopel über Berlin; Wien ist eigentlich eine sekundäre Frage.“
    Auch Oesterreich kämpfte, wie die Türkei, um• seine weitere Existenz. Seine inneren Schwierigkeiten ließen ihm gar nicht die Möglichkeit, weitgreifende imperialistische Eroberungspolitik zu treiben. Es ist die einzige Großmacht Europas, die bis auf den heutigen Tag keine Kolonien besitzt. Das gespannte Verhältnis, mit Serbien war zwar nicht ohne Mitschuld der Regierenden in Wien und Budapest gekommen. Es hatte eine Zeit gegeben, wo Serbien sich an die Donaumonarchie politisch anlehnte. Eine agrarisch orientierte Wirtschaftspolitik, die den Export serbischer Produkte nach und .durch OesterreichUngarn zu unterbinden suchte, trug mit dazu bei, das Verhältnis feindselig zu gestalten. Serbien wurde in der Folge mehr und mehr Vasall und Instrument für die zaristische Balkanpolitik, und die gegehOesterreichUngarn gerichteten panslawistischen Hegemoniebestrebungen. Die großserbische Bewegung war die vorgeschobene Aktion, die den Bestand Oesterreichs von Südosten her angriff. Im ganzen kann also auch die Politik Oesterreichs als eine def ensive bezeichnet werden. Deutschland aber war an der Erhaltung Oesterreichs mit interessiert. Es sah in dem Bestand der Donaumonarchie eine Seitendeckung gegen die russische Gefahr. Aus diesem Grunde schloß Bismarck 1866 mit Oesterreich rasch einen sehr glimpflichen Frieden und stellte seine Politik auf Versöhnung und Bündnis mit Wien ein.
    Angesichts dieser Sachlage fragt man sich vergebens, worin die ,;Bedrohung der Welt“ gelegen habe, deren sich Deutschland seit 44 Jahren schuldig gemacht haben soll. Diese Behauptung des französischen Gelbbuches kehrt ja auch heute noch überall in der. Ententepresse wieder. Welche militärischen Aktionen hat Deutschland denn seit 1870 gegen die Existenz seiner Nachbarn unternommen? Daß Deutschland eine große wohlgerüstete und schlagbereite Armee unterhielt, erklärt sich aus seiner geographischen Lage und der Geschichte seiner nationalen Einigung. Eingekeilt zwischen die beiden großen alten Militärmächte Rußland und Frankreich, hatte es im Laufe des 19. Jahrhunderts die Aufgabe, seine innere nationale Konsolidierung zu vollziehen. Das geschah gegen den Wunsch seiner Nachbarn im Osten wie im Westen. Diese besondere Lage Deutschlands ist auch Lloyd George und Marcel Sembat vor dem Kriege bekannt gewesen, wie man in ihren Schriften nachlesen kann. Die Behauptung aber, daß Deutschland seine militärische Macht mißbraucht habe, um seine Nachbarn mit Krieg und Eroberungen zu bedrohen, ist durch keinerlei Tatsachen erhärtet. Wohl aber kann der Beweis geführt werden, daß Deutschland sehr günstige Gelegenheiten, seine heutigen Widersacher zu schwächen, abgewiesen hat. Es ist bekannt, daß zur Zeit des Burenkrieges die heutigen Verbündeten Englands, die damals noch seine schärfsten Gegner waren, Rußland und Frankreich, Deutschland ein Bündnis gegen England anboten. Wilhelm II. lehnte es „ab. Bekannt ist sein an die Engländer gerichtetes Wort: „Blut ist dicker als Wasser“.
    Ebenso kam Deutschland in die günstige Lage, seinem Nachbarn im Osten Beutestiicke abjagen zu können, wenn es an Eroberungen nach jener Seite hin gedacht hätte. Diese Möglichkeit war während des russischjapanischen Krieges gegeben; sie wurde von Deutschland nicht benutzt. Der Kaiser telegraphierte anläßlich der Niederlagen der russischen Armee in der Mandschurei an Nikolaus II: „Russische Trauer ist deutsche Trauer“.
    Wo also war die kriegerische Bedrohung der Welt durch Deutschland? Das ist eine Phantasie. Umgekehrt ist es Wahrheit. 4. Die Einkreisung Deutschlands.
    Deutschland wurde durch die Entente unter Führung Englands seit Jahren isoliert und mit einem Koalitionskrieg bedroht. Der Ruhm, diese Koalitionspolitik eingeleitet zu haben, gebührt Eduard VII. Sein Werk war die Liquidierung der alten Gegensätze Englands zu Frankreich und zu Rußland und die Lockerung des Dreibundes durch Abspenstigmachen Italiens. Ein gleicher Versuch Oesterreich gegenüber scheiterte. Diese englische Einkreisungspolitik fand in Frankreich begeisterte Anhänger und einen energischen Staatsmann in Delcassd, den• langjährigen Minister des Aeußeren, nachmaligen Marineminister und zeitweiligen Botschafter in Petersburg. Statt anderer Zeugnisse mag ein französischer Gewährsmann sprechen. Der Syndikalist Francis Delaisi hat in einem Schriftchen „Der kommende Krieg“ (La guerre qui vient), das im Jahre 1911 im Verlag der Guerre Sociale zu Paris erschien, eine klassisch klare Darstellung dieser Politik gegeben. Er weist auf die fast autonome Machtstellung hin, die Delcasse während seiner langjährigen Führung der auswärtigen Politik Frankreichs erlangt hatte und die es ihm ermöglichte, zunächst fast ohne Wissen der übrigen Minister, die Politik der Einkreisung zu betreiben. Ueber den ersten Konflikt im Jahre 1905 wegen Marokkos schreibt Delaisi:
    „Er war es also, der während der Jahre 1904 und 1905 im Einvernehmen mit dem englischen Kabinett und ohne jemand davon zu unterrichten, sich bemühte, Deutschland „einzukreisen“. Er arbeitete daran, Italien vom Dreibund abzuziehen; er unterhandelte in Petersburg; er intrigierte in Konstantinopel und legte es darauf an, daß England das isolierte Deutschland mitt Hilfe Frankreichs vernichten könne.“
    (Donc, pendant les annees 1904 et 1905, le voilä qui, d’accord avec le cabinet anglais, et sans prevenir personne, s’occupe ä „encercler“ l’Allemagne. Il travaille ä detacher 1’Italie ide la Triple alliance, negocie ä SaintPetersbourg, intrigue ä Constantinople et s’arrange pour que l’Allemagne Otant
    l’Angleterre, appuWe par la France, puisse tenter de l’ecraser.) Ueber den Ministerrat, der zu dem Rücktritt Delcassds führte, sagt Delaisi:
    „Es fand dann im Elysee ein Ministerrat statt, der historische Bedeutung behalten wird. Dort setzte der kleine Mann während zweier geschlagener Stunden seinen verblüfften Kollegen alle seine beharrte er auf der Fortsetzung der Politik der „Einkreisung“, des militärischen Bündnisses mit England und des Krieges mit Deutschland“.
    y eut ä l’Elysde un conseil des ministres qui restera historique. Lä, pendant deux heures d’horloge, le petit homme exposa ä ses collügues stupefaits toutes ses intrigues, et avec une audace tranquille conclut nettement ä la continuation de la politique d’„encerclement“, ä l’alliance miltaire avec l’Angleterre et d la guerre avec l’Allemagne.)
    Bekanntlich stürzte Delcasse damals am Widerstand seiner Kollegen und nicht zum wenigsten am Widerstand der von Jaures geführten Sozialisten. Aber er kam wieder. Hören wir Delaisi weiter:
    „Und jetzt ist Herr Delcass6 wieder zur Macht gelangt!
    Derselbe Mann, der im Jahre 1905 uns beinahe in den Krieg verwickelt hätte, ohne jemanden um Rat gefragt zu haben, weder die öffentliche Meinung, noch das Parlament, noch selbst seine eigenen Kollegen, nimmt wiederum die Leitung „unserer“ auswärtigen Politik in die Hand. Denn niemand in Europa läuscht sich darüber, daß Herr Cruppi, ein früherer Verwaltungsbeamter, am Quai d’Orsay nur ein Strohmann ist. Im übrigen wird Herr Delcassö, als Minister der Marine, erst recht in der Lage sein, die Militärkonvention zu schließen, die uns an England fesselt.“
    (Eh bien! voici M. Delcasse revenu au pouvoir.
    L’homme qui, en 1905, faillit nous acculer ä la guerre, sans avoir consultö personne, ni l’opinion, ni le Parlament, ni müme ses propres collügues reprend la direction de „notre“ politique extörieure. Car personne en Europe ne s’y est tromp8: M. Cruppi, ancien magistrat, ne sera au quai d’Orsay q’un homme de paille. D’ailleurs, M. Delcassd, mhnistre de la Marine, n’en sera que plus ä l’aise pour conclure la convention militaire qui doit nous lier ä l’Angleterre.)
    Ueber Ziel und Mittel der englischen Politik macht Delaisi unter der Ueberschrift „L’Encerclement“ folgende bemerkenswerte Ausführungen:
    „So entschloß sich •denn England, da es sich im industriellen Wettkampf unterlegen fühlte, ans Glück der Waffen zu appellieren Sein Plan war ein doppelter.
    Erstens trachtete man danach, Deutschland durch ein System von Annäherungen und Bündnissen so einzukreisen, daß es im Herzen Europas am Tage •der Gefahr isoliert •und ohne militärischen oder finanziellen Beistand wäre.
    In dieser Absicht näherte sich Eduard VII. 1903 Frankreich und knüpfte mit unseren Finanziers die Bande der Entente cordiale, indem er ihnen Marokko überließ, das ilnn, nebenher bemerkt, gar nicht gehörte.
    Bald darauf versöhnte er sich mit dem russischen Zaren, wobei einige Konzessionen in Persien und auf dem Balkan das Angebinde bildeten. Weiter versuchte er Italien vom Dreibund abzuziehen, indem er ihm Albanien anbot. In Ungarn suchte er •en alten Deutschenhaß wieder anzufachen. Die Jungtürken unterstützte er mit Geld und guten Ratschlägen, um den mit Wilhelm II. zu eng befreundeten Abdul Hamid zu stürzen. Und schon sah man den Tag nahen, wo Deutschland, völlig eingekreist von feindlichen Mächten, sich allein sah angesichts seines furchtbaren Feindes.“ •
    (L’Encerclement. , Donc, l’Angleterre, se sentant vaincue dans la lutte industrielle, döcida d’en appeler au sort des armes. Son plan fut double:
    1. Enoercler l’Allernagne par un systüme d’ententes et d’alliances qui la laisserait isolde au coeur de l’Europe sans appul militaire ou financier au jour du danger.
    C’est ainsi qu’on vit en 1903 Edouard VII se rapprocher de la France, nouer avec nos financiers les liens de l’Entente cordiale en leur abandonnant le Maroc (qui d’ailleurs ne lul appartenait pas).
    Bientöt aprüs il se rüconciliait avec le tzar russe, moyennant quelques concessions en Perse et dans les Balkans; cherchait ä dötacher l’Italie de la Triplice en lui offrant l’Albanie; excitait chez les Hongrois la haine traditionnelle du Germain; aidat de ses deniers et de ses conseils les •eunesTurcs ä renverser AbdulHamid trop liö avec Guillaume II. Et bientöt on entrevit le jour oü l’Allemagne, complütement entouröe de puissances hostiles, se trouverait seule en face de sa redoutable ennemie.)
    Ueber die zweite Seite der englischen Einkreisungspolitik spricht sich Delaisi unter der Ueberschrift: „L’Ere des Dreadnaughts“ aus. Das Kapitel beginnt: „Zur selben Zeit begann man in London mit ungeheuren Rüstungen.“ (En meme temps on se livrait ä London ä des armements formidables.) In England wurden die ersten Dreadnoughts konstruiert, die die anderen Staaten zur Nachfolge im Bau ähnlicher Ungetüme nötigten. In diesem Zusammenhang weist Delaisi auch auf die Verlegung der Operationsbasis für die englische Flotte hin. Ehemals war es Plymouth gewesen, gegenüber der Küste Frankreichs, des früheren „Erbfeindes“; nunmehr wurde sie nach Dover und Rosyth verlegt, beides Plätze, die die Nordsee gegen Deutschland beherrschten.
    Weiter suchte man die Kolonien für die Verteidigung des Mutterlandes heranzuziehen. Das Ergebnis aller dieser Vorbereitungen faßt Delaisi in den Satz zusammen:
    „Alle militärischen Kräfte des Imperiums in seinen fünf Kontinenten sind heute in einer gewaltigen Kräfteentfaltung auf den Krieg konzentriert.“ (Toutes les forces de I’empire, dans les cinq continents, sont aujourd’hui tendues, en un immense effort, vers la guerre.)

    5. Etwas über den Kriegsplan.
    Auch über die Kriegführung, die die englische Admiralität bei der Abrechnung mit Deutschland einzuschlagen beabsichtigte, täuschte sich Delaisi nicht. Er sagte die Strategie der Blockade voraus :
    „Das ist also nach der Bekundung der englischen Admiralität selbst das Ziel des nächsten Krieges: Versiegelung der deutsehen Häfen, Fortnahme der deutschen Handelsflotte, um die Rohstoffversorgung der Fabriken und die Ausfuhr deutscher Produkte zu verhindern. Es ist also eine Art „Kontinental.sperre“, die wir sich erneuern sehen werden, wie zur Zeit des großen Kampfes zwischen Napoleon I. und England.“
    (Tel est donc, d’apres l’Amiraute anglaise ellememe, l’objectif de la guerre prochaine: embouteillement des ports allernands, enlevement de la flotte marchande allemande, pour empecher l’approvisionnement des usines et l’exportation des produits germaniques. — C’est une maniere de „Blocus continental“ que nous allons revoir comme au temps du grand duel entre Napoldon I. et l’Angleterre.)
    Daran, daß England über die Absperrung der industriellen Rohstoffe hinaus sogar den brutalen Versuch einer Aushungerung der Zivilbevölkerung unternehmen würde, scheint Delaisi freilich nicht gedacht zu haben. Offenbar traute er den Herren in London doch nicht zu, daß sie die Spitze ihrer ebenso ritterlichen wie humanen Kniegführung gegen Kinder, Frauen und Greise richten würden.
    Aber eine schwache Stelle hatte der englische Plan. England hatte keine Armee, um den Krieg gegen Deutschland auf dem Lande selbst zu führen. Dazu bedurfte es des Bündnisses mit Frankreich. Die französische Armee mußte also der englischen Einkreisungspolitik zur Verfügung gestellt werden. In diesem Zusammenhang macht Delaist auch einige interessante Bemerkungen in bezug auf die belgische Neutralität. Er bezeichnet es als englische Absicht, Antwerpen zu blockieren, um Deutschland auch diese
    Zufuhrstraße abzusperren. Das sei auch der Grund für den englischen Protest gegen die Befestigung von Vlissingen durch Holland. Die französische Armee aber werde berufen sein, vom Lande aus diesen Plan der Absperrung Antwerpens zu unterstützen. Diese Absicht verfolge man mit der Militärkonvention, die Delcasse. mit England abzuschließen im Begriff sei. Durch sie werde England verpflichtet, die französische Küste durch seine Flotte zu schützen, wogegen Frankreich sich verpflichte, seine .Truppen auf Antwerpen marschieren zu lassen.
    „Wenn sie unterzeichnet ist, so sind wir gebunden, uns die Schädel in den Ebenen Belgiens einschlagen zu lassen, um den Herren in London den Besitz Antwerpens zu sichern; und wir sind damit allen Gefahren einer deutschen Invasion ausgesetzt.“
    (Si elle est signee, nous sommes obliges d’aller nous faire casser la tete dans les plaines de la Belgique pour assurer aux gens de Londres la possession d’Anvers; et nous voilä du coup exposes ä tous les dangers d’une invasion allemande.)
    In diesem Zusammenhang weist er auch auf das Wort Lord Kitcheners hin:
    „Die Grenze des britischen Reiches in Europa ist nicht die Meerenge von Calais, sondern die Maaslinie.“ (La frontiere de l’Empire britannique en Europe, ce n’est pas le Pas de Calais, c’est la ligne de la Meuse.)
    Von hier aus fällt auch ein Licht auf den problematischen Charakter der Neutralität Belgiens. Ich werde Ihnen später noch ein Dokument zu dieser Frage geben.

    6. Die Größe der Gefahr für Deutschland.
    So nahm sich also die Lage Deutschlands im Jahre 1911 aus. Es war dasselbe Jahr, in dem Lloyd George seine bekannte Kriegsrede gegen Deutschland anläßlich des erneuten Marokkokonfliktes hielt, dasselbe Jahr, in dem Bethmann, nachdem er noch einmal glücklich am Weltkrieg vorbeigekommen war, den vergeblichen Versuch machte, mit England zu einer Verständigung zu kommen!
    Schon das frühere Bündnis zwischen Frimkreich und RuBland allein war für Deutschland eine schwere Bedrohung gewesen. Von einem solchen Krieg gegen zwei Fronten erklärte Engels 1891: „Dann kämpft Deutschland einfach um seine Existenz“. Den französischen Sozialisten aber schrieb er für diesen Fall folgenden Satz in den Almanach des Parti Ouvrier: „Sollte die französische Republik sich in den Dienst S. M. des Zaren und Selbstherrschers aller Reußen stellen, so würden die deutschen Sozialisten sie mit Leidwesen bekämpfen; aber bekämpfen würden sie sie.“
    Derselben Auffassung hatte Wilhelm Liebknecht schon vordem wiederholt Ausdruck gegeben. Er sah in dem Sieg des zarischen Rußlands „den Tod der Freiheit in Europa und vor allem in unserem Deutschland“. In einer Reichstagsrede im November 1888 tadelte er die französische wie die deutsche Regierung scharf wegen ihres „Kriechens“ vor dem zarischen Rußland, diesem „Raubstaat, der ohne Länderraub nicht bestehen kann“, und der darum im Interesse des europäischen Friedens unschädlich gemacht werden müsse.
    Auch August Bebel hat nie einen Zweifel darüber aufkommen lassen, was die deutsche Sozialdemokratie zu tun habe, wenn es einmal gelte, die Heimat gegen das russischfranzösische Bündnis zu verteidigen. Er selbst wollte dann noch die Flinte auf den Rücken nehmen.
    Was die russische Gefahr bedeutete, und mit welchen Augen wir in Deutschland das Bündnis der westlichen Republik mit dem Despoten im Osten betrachten mußten, hat ja auch Marcel Sembat klar erkannt. Er sagt in seinem Buche „Faites un Roi, sinon, Faites la Paix“: „Das französischrussische Bündnis und danach die Tripleentente muß dem Deutschen als der Pakt zweier zivilisierter Völker mit der Barbarei erscheinen. Das Auge des Deutschen sieht die Zivilisation bedroht und zugleich mit Deutschland der Barbarei ausgeliefert.“ (L’Alliance francorusse, puis la TripleEntente apparaissait donc ä l’Allemand comme le pacte de deux peuples civilises avec le barbare. Il lui semble que la cause de la civilisation est trahi et qu’on la livre avec l’Allemagne, aux sauvages.)
    War alsö schon das russischfranzösische Bündnis für uns eine gewaltige Gefahr, wie ungeheuerlich gesteigert wurde sie noch dadurch, daß England mit seiner weltbeherrschenden Seemacht und seinen riesigen Hilfsmitteln sich diesem Bündnis anschloß! Vergebens bemühte man sich in Deutschland, aus dieser Einkreisung herauszukommen. Den Verständigungsversuch Bethrhanns mit England im Jahre 1911 erwähnte ich schon. Auch der Versuch zu einer Verständigung mit Frankreich zu gelangen, der zum ersten Male in der Berner Konferenz von 1913 Vertreter der beiden Parlamente zusammenführte, und der in der Zusammenkunft in Basel, Pfingsten 1914, erneuert wurde, war von deutscher Seite durchaus ehrlich gemeint. Hier war ein Weg, den europäischen Westen zü pazifizieren. Wir wissen heute, daß die deutsche Regierung auch diesen Weg zu beschreiten bereit war. Es ist nachträglich bekannt geworden, daß die Vertreter der bürgerlichen Parteien, des Zentrums, der Nationalliberalen und der Volkspartei, die außer uns in Basel sich mit den französischen Parlamentariern zusammenfanden, vorher beim Auswärtigen Amt in Berlin sich versichert hatten, ob man auch seitens der Regierung eine solche Politik billige. Die Auskunft hatte gelautet, man könne sich nichts Lieberes denken, als wenn es den Herren gelänge, eine Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich zu fördern. Niemand, der die Baseler Konferenz mitgemacht hat, wird heute ohne innere Erschütterung an sie zurückdenken können. Wir schieden in dem Bewußtsein, gute Arbeit geleistet und dem von beiden Seiten ehrlich angestrebten Ziel näher gekommen zu sein. Zwei Monate später war das ganze Werk vernichtet und sein bedeutendster Vorkämpfer, der unvergeßliche Jean Jaures, hatte seine Politik mit dem Tod durch Mörderhand bezahlen müssen.
    Betrachtet man dieses Bild der politischen Lage Europas vor dem Kriege, vergegenwärtigt man sich die Fortschritte der Einkreisungspolitik und ihre Ziele, so wird man auf die Frage, ob dieser Krieg für Deutschland wirklich ein Verteidigungskrieg sei, mit einem energischen Ja beantworten müssen. Es handelte sich in der Tat für Deutschland und seine Verbündeten um Sein oder Nichtsein. Das ist auch der deutschen Arbeiterschaft klar geworden. Die Durchsetzung der gegen uns gerichteten politischen Eroberungsziele durch Rußland und Frankreich und die von England erstrebte weltwirtschaftliche Einschnürung hätte nicht zuletzt die deutsche Arbeiterschaft in ihrer ganzen Existenzgrundlage getroffen. Selbst wenn also in den kritischen Tagen vor Ausbruch des Krieges eine diplomatische Verschuldung deutscherseits nachzuweisen wäre, was meiner Ueberzeugung nach nicht der Fall ist, so würde sich für das deutsche Volk doch keine andere Losung ergeben haben, als Verteidigung seiner Gegenwart und seiner Zukunf t gegen eine seit Jahren auf das Ziel seiner Niederhaltung arbeitende Koalition. Es gab nur eine Rettung für uns: geschlossene Gegenwehr mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften.

    7. Der Ausbruch der Krisis.
    Nach dieser Darstellung der wirtschaftspolitischen Ursachen des Krieges werden Sie begreifen, daß ich der diplomatischen Schuldfrage im engeren Sinne des Wortes nicht die Bedeutung beilege, die man ihr vielfach bei den Sozialisten der gegen uns kriegführenden Länder beimißt. Der Wille des einzelnen Diplomaten ist gebunden, die Beherrschung der von ihm ausgelösten Wirkungen ist sehr begrenzt und die Frage nach der Verantwortung für dieses oder jenes Endergebnis sehr schwierig. Immerhin, ein Maß von Verantwortung besteht. Will man die innersten Beweggründe der handelnden Personen in den Tagen unmittelbar vor Ausbruch des Krieges erfassen, so stelle man die Frage nach ihren früheren Zielen. Ist die oben gegebene Darstellung von den Beuteprojekten des Weltverteilungssyndikats richtig, so wird man auch annehmen dürfen, daß im seelischenUntergrund der Diplomaten, die dieSache der Entente führten, eine aggressive, auf den Krieg gerichtete Einstellung zu finden war. Und ist es richtig, daß die politischen Ziele der Zentralmächte im wesentlichen defensiv waren, so wird daraus der psychologische Schluß berechtigt sein, daß sie auch in jenen kritischen Tagen den Frieden wollten.
    Fragt man zunächst, von welcher Seite wurde die Brandbombe geworfen, die das Pulverfaß zur Explosion brachte, so lautet die Antwort: von seiten der Entente. Das Attentat von Serajewo bildete den Ausgangspunkt der Verwickelungen. Es hatte einen politischen Hintergrund. Seine intellektuellen Urheber saßen in Belgrad und Petersburg. Es war eine Aktion der russischgroßserbischen Propaganda, die den Mann beseitigen sollte, der der Erreichung ihrer, gegen den Bestand der österreichischen Monarchie gerichteten Ziele im Wege stand. Daß die von Rußland genährte großserbische Propaganda das Unheil des serbischen Volkes verschuldet hat, ist auch von den serbischen Sozialisten ausgesprochen worden. In der Kriegssitzung der serbischen Skupschtina vom 1. August 1914 erklärten sie, die Regierung habe Serbien zum „Trittbrett für Rußland und Frankreich“ gemacht und die Treibereien des groß serbischen Geheimkomitees geduldet, die das Land in den Krieg führten.
    Daß das österreichische Ultimatum in seiner scharfen Form und seinem über das Maß der berechtigten Sühneansprüche hinausgehenden Inhalt zu verurteilen war, hat die deutsche Sozialdemokratie in jenen Tagen deutlich gesagt. Ich selbst habe mich in meinem Buche „Die Sozialdemdkratie im Weltkrieg (Berlin, Mai 1915) in gleichem Sinne ausgesprochen. Auch heute noch bin ich der Meinung, daß dieses Ultimatum ein Fehler war. Es sollte offenbar einen Sühnefeldzug gegen Serbien einleiten; aber es ist durchaus falsch, daraus den weiteren Schluß zu ziehen, daß Oesterreich damit auch den Krieg gegen Rußland gewollt und verschuldet habe. Man wollte eine Strafexpedition gegen Serbien und hoffte, daß die Herren in Petersburg mit der Erklärung zufrieden wären, daß Oesterreich den territoriellen Bestand und die Souveränität Serbiens nicht antasten werde. Dafür verbürgte sich ja auch Deutschland. Es handelte sich für Oesterreich also um eine möglichst energische Aktion, die der großserbischen, auf die Aushöhlung Oesterreichs gerichteten Bewegung ein gründliches Ende bereiten sollte.
    Deutschland war insoweit mit Oesterreich einverstanden, als es diese lokal begrenzte Aktion zur Sühne und Sicherung billigte.. Die gegen .den Bestand der Donaumonarchie gerichteten Bestrebungen richteten sich, wie aus dem früher Gesagten hervorgeht, letztlich auch gegen Deutschland und dieses mußte im Selbsterhaltungsinteresse für die Integrität der Donaumonarchie eintreten. Zweifellos glaubte man auch in Berlin, die Petersburger Regierung werde sich scheuen, mit den Mördern von Serajewo und ihren Mitschuldigen gemeinsame Sache zu machen. Darin freilich täuschte man sich gründlich. Solche moralischen Bedenken hatten bei der zaristischen Diplomatie keinen Kurs.

    8. Die direkte Verhandlung zwischen Wien und Petersburg — von Deutschland gefördert.
    Nachdem der Brand zwischen Oesterreich und Serbien ausgebrochen war, ging die Berliner Politik auf seine Lokalisierung aus. Im Gegensatz dazu arbeitete man in Petersburg von vornherein auf die Europäisierung des Konflikts
    Die von Deutschland in Paris und London unternommenen Schritte mit dem Ziele einer Einwirkung auf Petersiburg, wurden von den französischen Diplomaten als „Falle“ bezeichnet. In Wirklichkeit waren sie durchaus ehrlich gemeint. Deutschland schlug den Weg der direkten Verhandlung zwischen Wien und Petersburg vor in der Erwägung, durch die Verhandlungen der Nächstinteressierten, den Konflikt am leichtesten begrenzen und beilegen zu können. Dieser Weg der direkten Verhandlung schien zunächst einfacher und kürzer als der von London gemachte Vorschlag, die Sache vor eine Konferenz der Mächte zu bringen. Grey selbst erklärte sich auch mit dem Wege der direkten Verhandlung einverstanden, und auch in Petersburg gab man sich den Anschein, auf diesem Wege eine friedliche Verständigung suchen zu wollen.
    Am 29. Juli kam dann die Nachricht von Petersburg, der Versuch der direkten Verhandlungen scheitere am Widerstand der Wiener Regierung. Diese Nachricht zeitigte zwei Schritte, aus deren Zusammenspiel sich die Situation ergab, die am 30. Juli noch einmal den Frieden zu sichern schien.
    Auf jene Nachricht hin sah sich die Berliner Regierung veranlaßt, ein Telegramm nach Wien zu schicken, das zum ersten Male auf ihre Veranlassung am 1. August 1914 in der „Westminster Gazette“ veröffentlicht und das dann später, als seine Echtheit von englischen Schriftstellern angezweifelt wurde, von Herrn v. Bethmann Hollweg in der Reichstagssitzung vom 19. August 1915 verlesen wurde. Der entscheidende Teil jenes an den deutschen Botschafter in Wien gerichteten Telegramms lautete:

    „Die Verweigerung jedes Meinungsaustausches mit St. Petersburg würde ein schwerer Fehler sein. Wir sind zwar bereit, unsere Bundespflicht zu erfüllen, müssen es aber ablehnen, uns von OesterreichUngarn durch ,Nichtbeachtung unserer Ratschläge in einen Weltbrand hineinziehen zu lassen. Eure Exzellenz wollen sich gegen Graf Berchtold sofort mit allem Nachdruck und gro ßem Ernst in diesem Sinne aussprechen.“ Die Antwort darauf gab ein Telegramm des Herrn von Tschirschky vom 30. Juli, in dem es heißt, Graf Berchtold erkläre, es müsse ein Mißverständnis, und zwar von russischer Seite vorliegen; nachdem er auch von Graf Szapary — dem österreichischungarischen Botschafter in Petersburg — von diesem Mißverständnis Meldung erhalten und gleichzeitig unsere dringende Anregung erfolgt sei, in Konversation mit Rußland einzutreten, habe er Graf Szapary sofort entsprechende Instruktionen erteilt. — In engem Zusammenhange damit scheint auch das Gespräch zwischen Berchtold und dem russischen Botschafter Schebe’ko am 30. Juli gestanden zu haben, das die Spannung zwischen beiden Regierungen wohltätig zu lösen schien.

    9. Der zweite Konferenzvorschlag Greys —
    von Deutschland gefördert.
    Während so auf dem Gleis der direkten Verhandlung die Sache der Friedensvermittelung zwischen Wien und Petersburg an jenen Tagen erfolgreich vorwärts gebracht wurde, wirkte zugleich eine Parallelaktion zugunsten des Friedens. Am 29. Juli hatte Grey auf die gleiche Nachricht von dem Stocken der direkten Verhandlungen zwischen Wien und Petersburg ein Gespräch mit dem deutschen Botschafter Lichnowsky in London. üeber dieses Gespräch berichtet ein Telegramm Greys an den englischen Botschafter in Berlin, das sich unter Nr. 88 des Blaubuchs befindet. Danach sagte Grey zu Lichnowsky nach Hinweis auf jene Nachricht aus Petersburg folgendes:
    „Es sei nun freilich zu spät, jedes militärische Vorgehen gegen Serbien einzustellen, da ich vermute, daß binnen kurzer Zeit die österreichischungarischen Truppen in Belgrad einziehen und einen Teil serbischen Gebietes besetzen würden. Aber sogar dann wäre es noch möglich, irgendeine Vermittelung ausfindig zu machen, wenn OesterreichUngarn — das von ihm besetzte Gebiet behaltend, bis es von Serbien vollständig befriedigt — erklärte, daß es nicht weiter vorrücken würde, bis die Mächte einen Versuch gemacht hätten, zwischen ihm und Rußland zu vermitteln.“
    Das Neue und Wesentliche dieses zweiten Vorschlags Greys ist also: Oesterreich erhält das Recht, seinen Feldzug gegen Serbien zunächst fortzusetzen bis zur Einnahme Belgrads und Umgebung; im Besitze dieses Unterpfandes soll es dann die Beilegung seines Konflikts mit Serbien einer Viermächtekonferenz überlassen. Dieser Vorschlag wurde in Berlin freundlich entgegengenommen. Das Telegramm Goschens an Grey vom 30.Juli (Blaubuch 98), das dar über Auskunft gibt, beginnt mit den Worten: „Der Staatssekretär teilte mir mit, daß sogleich nach Empfang des Telegramms, in welchem Fürst Lichnowsky seine letzte Unterredung mit Ihnen berichtet, er bei der österreichischungarischen Regierung anfragte, ob sie eine Vermittelung auf •er Basis annehmen wolle, daß ihre Truppen Belgrad oder irgendeinen anderen Punkt besetzten und sie von dort aus ihre Forderungen verüffentlichten.“ In dem Telegramm wird dann weiter ausgeführt, daß bis jetzt keine Antwort aus Wien eingetroffen sei, und daß man befürchte, die russische Mobilisation gegen Oesterreich habe die Schwierigkeiten einer Verständigung vermehrt. Wörtlich heißt es dann weiter :
    „Der Staatssekretär sagte, daß, wenn Sie Rußland bewegen könnten, auf Grund eines solchen Vorschlages eine Verständigung zu finden und es mittlerweile davon abhielten, Schritte, die als aggressiv gegen OesterreichUngarn ausgelegt werden könnten, zu unternehmen, er noch etwas Hoffnung auf Erhaltung des europäischen Friedens hätte.“
    Berlin akzeptierte also diesen Vorschlag und befürwortete ihn in Wien. Wir wissen heute auch, wie nachdrücklich man von Berlin aus in Wien auf seine Annahme hingewirkt hat. Der Reichskanzler hat in der Sitzung des Hauptausschusses vom 9. November 1916 das Telegramm mitgeteilt, das die deutsche Regierung zur Empfehlung des Greyschen Vorschlags am 30. Juli an den deutschen Botschafter nach Wien richtete. Es lautete:
    „Falls die österreichischungarische Regierung jede Vermittlung ablehnt, stehen wir vor einer Konflagration, bei der England gegen uns, Italien und Rumänien allen Anzeichen nach nicht mit uns gehen würden, so daß wir mit OesterreichUngarn drei Großmächten gegenüberstünden. Deutschland würde infoige der Gegnerschaft Englancls das Hauptgewicht des Kampfes zufallen.
    Das politische Prestige OesterreichUngarns, die Waffenehre seiner Armee sowie seine berechtigten Ansprüche gegen Serbien könnten durch die Besetzung Belgrads oder anderer Plätze hinreichend gewahrt werden. Wir müssen daher dem Wiener Kabinett dringend und nachdrücklich zur Erwägung geben, die Vermittlung zu den angebotenen Bedingungen anzunehmen. Die Verantwortung für die sonst eintretenden Folgen wäre für OesterreichUngarn und uns eine ungemein schwere.“
    Man wird zugeben müssen, daß dieses, wie das oben zitierte erste Telegramm, das an jenem kritischen Tage von Berlin nach Wien ging, an Nachdrückljchkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Beide Dokumente erhärten den klaren und entschlossenen Willen der Berliner Regierung, den Frieden zu erhalten. Die namentlich im französischen Geibbuch aufgestellte Behauptung, in Berlin habe der böse Geist gesessen, der den Krieg gewollt und darum auch in Wien jeden Gedanken an Nachgiebigkeit verhindert habe, wird durch diese beiden Dokumente glatt zu Boden geschlagen.
    Ein charakteristischer Beleg, mit welcher Leichtf ertigkeit man die Schuldfrage in Paris behandelt, bildet der Leitartikel der „Humanite“ vom 12. November 1916. Der Verfasser, Deuzelles, behandelt jene Rede des Kanzlers im Hauptausschuß des Reichstags und erklärt kurzerhand: es sei nicht notwendig, auf den Versuch Bethmann Hollwegs näher einzugehen, die Schuld am Kriege von sich abzuwälzen; die diplomatischen Dokumente hätten, das Gewissen der zivilisierten Welt längst dazu geführt, das Verdikt zu sprechen. In den Tagen vom 24. bis 31. Juli sei Sasonow bis zur äußersten Grenze der Nachgiebigkeit gegangen, um den Frieden zu erhalten, während die deutsche Regierung systematisch alle Anstrengungen der Ententemächte, die drohende Katastrophe zu vermeiden, paralysiert habe. Wörtlich heißt es dann:
    „Jeder Tag dieser tragischen Woche und noch in der letzten Minute hätte ein einziges Wort von Deutschland nach Wien, OesterreichUngarn solle in Verhandlungen einwilligen, genügt — der Frieden wäre gerettet gewesen! Dieses Wort hat Deutschland nicht sprechen wollen.“ (Chaque jour de cette semaine tragique, et encore ä la dernnee minute, 11 aurait suffi d’un mot de l’Allemagne ä Vienne pour que l’AutricheHongrie consentit ä „causer“ — et la paix dtait sauv6e! Ce mot, l’Allemagne n’a pas voulu le dire.)
    Ein klassischeres Zeugnis für die Unterdrückung der Tatsachen und damit der Wahrheit läßt sich nicht denken. Das entscheidende Wort, das Deuzelles vermißt, war zweimal gesprochen worden. Das erste dieser Dokumente war schon zu Beginn des Krieges der Oeffentlichkeit bekanntgegeben worden. Das zweite wurde der Welt in derselben Rede des Reichskanzlers mitgeteilt, gegen die sich der Artikel der „Humanite“ richtet. Statt das Dokument den Lesern mitzuteilen, schreibt Deuzelles den zitierten Satz. Mit diesem Satz legt er nun freilich Zeugnis gegen sich selbst ab. Wider Willen bestätigt er das richtige Urteil, das aus dem Vorhandensein jener beiden Dokumente zu ziehen ist, in der denkbar schärfsten Form.

    10. Greys Vorschlag von Oesterreich angenommen — von Rußland abgelehnt.
    Verfolgen wir das Schicksal des Greyschen Vorschlags nun noch weiter. Grey selbst gab diesen Vorschlag in einem Telegramm an den englischen Botschafter in Petersburg am 30. Juli (Blatibuch 103) weiter. Das Dokument lautet:
    „Der deutsche Botschafter teilt mir mit, daß die Reichsregierung sich bemühen werde (would endeavour), OesterreichUngarn dahin zu beeinflussen nachdem es Belgrad eingenommen und serbisches Grenzgebiet besetzt haben würde
    ein Versprechen abzugeben, nicht weiter vorzudringen; während die Mächte Serbien zu bestimmen suchen, OesterreichUngarn hinreichende Genugtuung zu leisten, um es friedlich zu stimmen.
    e Die österreichischungarischen Truppen würden natürlich ser• bisches Gebiet erst wieder räumen, wenn die Donaumonarchie volle Befriedigung erlangt hätte. Ich schlug chies gestern als mögliches Mittel, d•e Lage zu entpannen, vor, und wenn es erreicht werden kann, dann hoffe ich ernsthaft, daß weitere militärische Vorbereitungen allerseits eingestellt werden.
    Der russiche Botschafter hat mich über die von Herrn Sasonow gemachte und in Ihrem Telegramm vom 30. Juli (Blaubuch 97) erwähnte Bedingung unterrichtet; aber er befürchtet, sie könne nicht abgeändert werden. Sollte aber das Vorrücken der österreichischungarischen Truppen, nachdem diese Belgrad besetzt, eingestellt werden, so glaube ich, daß der Vorschlag des russischen Ministers des Aeußeren dahin abzuändern wäre, daß die Mächte prüfen sollten, wie Serbien OesterreichUngarn völlig befriedigen könnte, ohne daß es dabei seine Souveränitätsrechte und seine Unabhängigkeit preisgäbe.
    Sollte sich OesterreichUngarn nach seiner Besetzung Belgrads und des benachbarten serbischen Gebietes bereit erklären, im Interesse des europäischen Friedens sein Vorrücken einzustellen und über die Mittel, wie ein vollständiges Uebereinkommen zu erreichen wäre, zu verhandeln, dann fände sich Rußland meiner Hoffnung entsprechend wohl ebenfalls bereit zu verhandeln und mit seinen militärischen Maßnahmen innezuhalten, wenn die anderen Mächte dasselbe Verfahren beobachten.
    Es ist dies nur eine schwache Aussicht, den Frieden zu erhalten, aber die einzige, die ich sehe, wenn der russische Minister des Aeußeren nicht zu einer Verständigung mit Berlin kommen kann. Teilen Sie dem Minister des Aeußeren dies mit.“
    Hier wird also neben der ausführlichen Wiedergabe des Greyschen Vorschlages mit wiederholter Heraushebung seines Wesenskerns erneut bestätigt, daß •die deutsche Regierung sich um die Annahme dieses Vorschlags bemühen wolle. Der gleiche Vorschlag wurde auch in einem Telegramm des Königs Georg vom 30. Juli an Prinz Heinrich von Preußen (Weißbuch S. 45) direkt an den Deutschen Kaiser befördert. In diesem Telegramm heißt es: „Ich vertraue darauf, daß Wilhelm seinen großen Einfluß anwenden wird, um Oesterreich zur Annahme dieses Vorschlags zu bewegen; dadurch würde er beweisen, daß Deutschland und England zusammenarbeiten, um zu verhindern, was eine internationale Katastrophe sein würde.“
    Dieser Beweis wurde erbracht. Die Antwort des’Deutschen Kaisers in dessen Telegramm an den König von England vom 31. Juli (Weißbuch S. 45) lautet wie folgt: „Deine Vorschläge decken sich mit meinen Ideen und mit den Mitteilungen, die ich heute nacht von Wien erhielt und die ich nach London weitergegeben habe.“
    Nach dieser Bemerkung des Deutschen Kaisers ist anzunehmen, daß der Greysche Vorschlag in Wien bereits in der Nacht vom 30. auf den. 31. Juli angenommen wurde. Die Sanktion durch den alten Kaiser Franz Josef erfolgte am Morgen des 31. Juli. Die offizielle Mitteilung der Annahme wird in der Zirkularnote des Grafen Berchtold an die österreidhischen Botschafter in London, Petersburg iiber sein Antwortschreiben nach Berlin gegeben. Das Dokument findet sich im österreichischen Rotbuch unter Nr. 51, Nach Hinweis auf die von Grey angeregte „Vermittelung ä quatre“ heißt es:
    „Ich ersuche Eure Exzellenz, dem Herrn Staatssekretär für die uns durch Herrn v. Tschirschky gemachten Mitteilungen verbindlichst zu danken und ihm zu erklären, daß wir trotz der Aenderung, die in der Situation seither durch die Mobilisierung Rußlands eingetreten sei, gerne bereit seien, dem Vorschlag Sir E. Greys, zwischen uns und Serbien zu vermitteln, näherzutreten.“
    „Die Voraussetzungen unserer Annahme seien iedoch natürlich, daß unsere militärische Aktion gegen Serbien ihren Fortgang nehme, und daß das englische Kabinett die russische Regierung bewege, die gegen uns gerichtete russische Mobillsierung zum Stillstand zu bringen, in welchem Falle selbstverständlich auch wir die uns durch dieselbe aufgezwungenen defensiven militärischen Gegenmaßregeln in Galizien sofort wieder rückgängig machen würden.“
    Damit schien der Greysche Vorschlag den Frieden gerettet zu haben, Oesterreich hatte ihn akzeptiert. Das bestätigt noch einmal Grey selbst in seinem Telegramm vom 1. August an den englischen Botschafter in Petersburg, das sich unter Nr. 135 des Blanbudhs findet und folgenden Wortlaut hat:
    „Es wird aus bester Quelle berichtet, daß die Regierung Oester•eichUngarns mitgeteilt hat, daß, trotzdem die Lage •urch die Mobilisation Rußlands umgestaltet sei, sie in Anerkennung der von England im Interesse des Friedens unternommenen Schritte bereit wäre, meinen Vorschlag, zwischen OesterreichUngarn und Serbien zu vermitteln, in Erwägung zu ziehen. Die Folge dieser Annahme würde natürlich die sein, daß OesterreichUngarns militärische Aktion gegen Serbien gegenwärtig weiterginge und daß die englische Regierung in die russische dringen würde, ihre gegen OesterreichUngarn gerichtete Mobilisation zu unterbrechen, in welchem Falle OsterreichUngarn natürlich seine militärischen Gegenmaßnahmen in Galizien, welche durch die russische Mobilisation aufgezwungen wurden, widerrufen würde.
    Berichten Sie dem Minister des Aeußeren darüber und fügen Sie bei, daß, wenn Rußland, der Annahme des Vermittlungsvorschlags seitens OesterreichUngarns eingedenk, sich zur Einstellung seiner Mobilisation verstehen könne, es noch möglich schiene, den Frieden zu erhalten. Vermutlicherweise muß die Angelegenheit sowohl mit der deutschen als mit der russlschen Regierung besprochen werden.“
    Was tat nun Rußland? Sasonow behauptet, und das französische Gelbbuch spricht es nach, Rußland habe diesen zweiten Vorschlag Greys akzeptiert. Das ist eine grobe Fälschung der Wahrheit.
    Der letzte abgeänderte Vorschlag, den Sasonow am 31. Juli machte (Orangebuch 67), lautete:
    „Wenn Oesterreich einwilligt, den Vormarsch seiner Truppen auf serbischem Gebiete einzustellen (Si l’Autriche consent ä arröter le marche de ses armöes sur le territoire serbe . . .) und wenn es, indem es anerkennt, daß der östereichischserbische Konflikt den Charakter einer Frage von europäischem Interesse angenommen hat, zuläßt, daß die Großmächte prüfen, welche Genugtuung Serbien der ös•erreichischungarischen Regierung gewähren könne, ohne seine Rechte als souveräner Staat und seine Unabhängigkeit antasten zu lassen, verpflichtet sich Rußland, seine abwartende Haltung zu bewahren conserver son attitude expectante).“
    In dieser letzten Sasonowschen Formel ist keine Rede davon, daß Oesterreich das Recht haben soll, seine militärischen Schritte gegen Serbien bis zur Einnahme von Belgrad und Umgebung fortzusetzen. Dieser Kernpunkt des Greyschen Vorschrags wurde also von Rußland nicht akzeptiert. Aber auch hinsichtlich der Verpflichtung Rußlands, seine militärischen Maßnahmen einzustellen, versagt der Sasonowsche Vorschlag vollkommen. Was hinter der diplomatischen Wendung, „Rußland wolle seine abwartende Stellung bewahren“, zu suchen war, wird am besten durch die Tatsache beleuchtet, daß Ru Bland in der Frühe desselben Tages die Kaiserliche Verordming, die die allgemeine Mobilmachung der russischen Streitkräfte zu Wasser und zu Lande befahl, an den Straßenecken Pdersburgs hatte anschlagen lassen.
    Das Gegenteil also von dem, was das Gelbbuch behauptet, hatte die russische Regierung getan. Statt die auf dem Wege der direkten Verhandlung von Wien eingeleitete Möglichkeit der friedlichen Verständigung zu verfolgen und statt dabei den von Grey gemachten, in Berlin und Wien gutgeheißenen Friedensvorschlag auch seinerseits als Grundlage zu akzeptieren, lehnte es dessen Kernnunkt ab und machte zugleich durch die Ausweitung seiner Mobilisation eine weitere friedlicheVerhandlung unmöglich.

    11. Die russische Mobilisation der Beginndes Krieges.
    Die Behauptung, die russische Mobilisation sei durch Mobilisation deutscherseits hervorgerufen worden, ist völlig unzutreffend. Von deutscher Seite wurden von Anfang an, sowohl in Petersburg direkt als auch durch Vorstellungen bei denVertretern der mitRußland verbündetenStaaten, Mahnungen gegen militärische Maßnahmen, die das Ziel friedlicher Verhandlungen stören konnten, erhoben. Sie waren veranlaßt durch beunruhigende Nachrichten, die aus Rußland einlief en. Die Mobilisierung von 13 russischen Armeekorps gegen Oesterreich, das acht Armeekorps gegen die Streitmacht Serbiens zu den Waffen gerufen hatte, war schon reichlich gewesen und mußte als schwere Bedrohung empfunden werden. Trotzdem gab man in Berlin die Hoffnung auf friedliche Verhandlungen noch nicht auf.
    Kritisch wurde die Situation erst, als Nachrichten eintraf en, daß auch in den gegen Deutschland gerichteten Bezirken mobilisiert werde. Das wurde zwar von Rußland in Abrede gestellt. Daß es tatsächlich der Fall war, steht heute fest. Der englische Historiker M. D. Price hat in seinem Buche „The Diplomatic History of the War“ (London 1915) das Beweismaterial für die fortschreitende Mobilisierung Rußlands zusammengestellt. Am 29.Juli berichtete der Petersburger Berichterstatter des „Temps“:

    „Die Mobilisierung schreitet in Kiew, Odessa, Wilna, W arschau und St. Petersburg fort. . . . Truppenzüge passieren Warschau alle Viertelstunden. …“ Am gleichen Tage berichtet Reuter über „Anzeichen dafür, daß die gesamte umfangreiche militärische Maschinerie bald in Bewegung gesetzt wird“. — Am 30. Juli meldet Harold Williams, der Korrespondent des „Daily Chronicle“: „Der Befehl für partielle Mobilisierung ist als Antwort auf die österreichische Kriegserklärung gedacht, tatsächlich ist sie absolut und allgemein. Die Reservisten in den nördlichen Distrikten sind ebenfalls zu den Fahnen gerufen.“
    Eine Bestätigung dieser Meldungen findet sich in dem Bericht des belgischen Gesandten aus Petersburg, der bekanntlich in die Hand der deutschen Regierung fiel. Herr de l’Escaille weist auf die russische amtliche Bekanntmachung in den Zeitungen vom 30. Juli früh hin, wonach „die Reservisten in einer bestimmten Anzahl von Gouvernements“ zu den Fahnen gerufen wurden und knüpft daran Bemerkung: „Wer die Zurückhaltung der offiziellen russischen Communiqu6s kennt, kann ruhig behaupten, daß überall mobil gemacht wird.“
    Die allgemeine russische Mobilmachung in der Nacht vom 30. auf den 31. Juli war also nur der formelle Schlußakt der tatsächlich schon in den Tagen vorher auch gegen Deutschland eingeleiteten militärischen Maßnahmen. Damit aber war der Krieg eröffnet Denn daß Deutschland nunmehr auch seinerseits genötigt war, schleunigst zu handeln, wenn es nicht seinen einzigen Vorteil Rußland gegenüber, die schnellere Konzentration seiner Truppen, preisgeben wollte, bedarf keiner längeren Ausführungen.
    Daß Rußland selbst in der Mobilisierung bereits die Eröffnung des Krieges sah, wird übrigens noch besonders bezeugt durch ein interessantes Dokument aus dem Jahre 1912, eine kaiserliche Verordnung, die auch 1914 noch in Kraft war und wörtlich folgende Stelle enthält: „Allerhöchst ist befohten, daß die Verkündigung der Mobilisation zugleich die Verkündigung des Krieges gegen Deutschland ist.“ (Mitgeteilt vom Reichskanzler in der Sitzung des Hauptausschusses vom 9. November 1916.)
    Angesichts dieser Sachlage wird man E. D. Morel zustimmen, der in seiner Schri’ft „Truth and War“ (London 1916) zu dem Schluß kommt: „In Wirklichkeit war der Angreifende im allgemeinen eltropäischen Kriege niemand 27 anders als Rußland.“ (Zitiert aus dem in der Züricher „Internationalen Rundschau“ vom 5. Dezember 1916 gegebenen umfassenden Auszug.) — Auch Ramsay Macdonald gab in einer im „Labour Leader“ im Anfang des Krieges erschienenen Darstellung die entscheidende Tatsache zu, daß die russische Mobilmachung Deutschland zwang, den Krieg zu erklären.
    Dabei bleibt zu beachten, daß die deutsche Regierung trotzdem auf die Nachricht von der allgemeinen russischen Mobilmachung noch nicht sofort zur Mobilmachung und Kriegserklärung schritt. Es stellte zunächst noch ein Ultimatum an Rußland, das die Einstellung der militärischen Maßnahmen forderte. Auch in diesem Stadium noch hätte Rußland den Krieg vermeiden können, wenn es angesichts der Nachgiebigkeit Oesterreichs seine Mobilisation eingestellt hätte. Erst am 1. August, 5 Uhr nachmittags, also anderthalb Tage nach der Verkündung der russischen allgemeinen Mobilmachung, erfolgte die deutsche Kriegserklärung.

    12. Die Mitschuldigen.
    Und hier wird auch die Mitschuld der Pariser und der Londoner Regierung am Kriege klar. In Paris hatte man am 29. Juli den Russen die Gefolgschaft zugesichert (vgl. Orangebuch 55 und 58). Da man in Petersburg die Verpflichtungen Englands Frankreichs gegenüber kannte, so war damit auch die Gewißheit der englischen Kriegsfolge gegeben. Die demonstrative Zurückhaltung der englischen Kriegsflotte _bei Portland und die offizielle Bekundung dieser Tatsache durch Grey am 27. Juli, hatte in Petersburg diese Ueberzeugung schon mächtig gefördert. Die Gewißheit, daß Frankreich und England mitgehen würden, scheint für die Petersburger Machthaber entscheidend gewesen zu sein, ihre Mobilisation auch gegen Deutschland zu kehren und sie unbeschadet aller Warnungen zur allgemeinen Mobilisation auszuweiten. Man wollte den Krieg, und so erzwang man ihn, gerade in der Stunde, die den Frieden zu retten schien.
    Für die Mitverantwortung Englands an dem Sieg der Kriegspartei in Petersburg gibt der schon erwähnte Bericht des belgischen Gesandten de l’Escaille ebenfalls ein bemerkenswertes Zeugnis. Es heißt darin:
    „England gab anfänglich zu verstehen, daß es sich nicht in den Konflikt hineinziehen lassen wolle. Sir Georg Buchanan sprach das offen aus. Heute (am 30. Jult!) ist man in Petersburg fest davon überzeugt, ja man hat sogar die Zusicherung, daß England Frankreich beistehen werde. Dieser Beistand fällt ganz außerordentlich ins Gewicht und hat nicht wenig dazu beigetragen, der Kriegspartei Oberwasser zu verschaffen.“

    Grey tat also das Gegenteil von dem, was er hätte tun müssen, um die Petersburger Kriegspartei von ihrem gefährlichen Beginnen abzuhalten. Es lag in seiner Hand, den Krieg zu verhüten, wenn er es ernstlich gewollt hätte. Er hätte dann nur das gleiche zu tun brauchen, was Herr v. Bethmann Hollweg der Wiener Regierung gegenüber tat. Ein gleiches Telegramm, wie es von Berlin nach Wien am 30. Juli geschickt wurde, mit dem entsprechenden Satz: ,,Wir müssen es ablehnen, uns von Rußland durch Nichtbeachtung unserer Ratschläge in einen Weltband hineinziehen zu lassen,“ hätte den Frieden wahrscheinlich gerettet. Eine solche entscheidende Einwirkung erfolgte von London nicht. Das ist der schwere Schuldfaktor, der auf das Konto der dortigen verantwortlichen Männer zu setzen ist.
    Eine besondere Betrachtung verdient noch das Verhalten der französischen Regierung in jenen entscheidenden Tagen. Sie hat bekanntlich das französische Volk und namentlich auch die französischen Sozialisten dadurch mit in den Krieg gerissen, daß sie das Vorgehen der deutschen Regierung als einen „Ueberfall“ über seine friedlichen Nachbarn im Osten und Westen binstellte. Das war nur dadurch möglich, daß die französische Oeffentlichkeit die Nachricht von der russischen allgemeinen Mobilisation verspätet erhielt. Es scheint, daß die französische Regierung selbst von Petersburg einige Zeit im Dunkeln darüber gehalten wurde. In dem Telegramm Vivianis an den französischen Gesandten in Petersburg am Abend des 31. Juli (Gelbbuch 117) berichtet der französische Ministerpräsident über den Besuch des deutschen Botschafters, der am 31. Juli, 7 Uhr abends, erfolgte. Herr v. Schoen war von Berlin beauftragt, die französische Regierung auf die Konsequenzen hinzuweisen, die Deutschland aus der allgemeinen russischen Mobilisation zu ziehen genötigt war. Viviani sagt dazu:
    „Ich habe dem deutschen Botschafter geantwortet, daß ich von einer angeblich allgemeinen Mobilmachung des Heeres und der
    Flotte Rußlands, auf welche die deutsche Regierung als Grund für die neuen heute getroffenen militärischen Maßnahmen weist, in keiner Weise unterrichtet sei.“
    Das ist eine höchst merkwürdige Sache! Man hatte in Paris also am Abend des 31. Juli von der russischen Mobilmachungsorder, die seit den Morgenstunden desselben Tages in Petersburg an allen Straßenecken angeschlagen war, noch keine Kenntnis.
    Noch erstaunliCher wird diese Sache dadurch, daß der englische Gesandte in Paris an Grey am 31. Juli abends spät telegraphieren konnte (Blaubuch 117):
    „Der russische Botschafter sagte mir, er wisse nichts davon, daß eine allgemeine Mobilisation der russischen Streitkräfte stattgefunden habe.“
    Danach scheint in der Tat die russische Regierung das Bekanntwerden ihrer Mobilmachung in Paris mit Absicht hinausgezögert zu haben. Damit schuf sie die Unterlage für die bekannte Ueberfallegende. Das französische Publikum, das zunächst Kenntnis von dem deutschen Ultimatum und der darin liegenden Drohung mit Mobilmachung und Krieg erhielt, mußte dies in der Tat als einen unmotivierten Schritt ansehen, der mitten in aussichtsvolle Friedensverhandlungen fiel und den Krieg provozierte.

    13. Jean Jaurds hatte die Situation richtig erkannt.
    Hoch bedeutsam ist für die Beurteilung dieser Frage auch ein Vorgang, der sich in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli in Paris abspielte und über den uns ein Artikel des sozialistischen Abgeordneten Pressemane, der Ende Juli 1914 geschrieben wurde, und im „Populair du Centre“ erschien, berichtet. Pressemane erzählt darin von einem Zusammentreffen mit Jaurs und sagt darüber:
    „Die Lage ist ernst. Jaures, der immer kaltblütig und klarblickend ist, war bislang ganz optimistisch, aber jetzt macht er aus seiner Besorgnis kein Hehl. Mit dem „Figaro“ in der Hand erklärte er uns; „Frankreich ist das Spielzeug Rußlands. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wäre unsere Regierung beinahe von Rußland hinters Licht geführt worden. Die Vorstellung Deutschlands bei Rußland wegen der Mobilmachung des letzteren hatte soeben stattgefunden. Unsere Regierung war hierüber nicht unterrichtet. Die russische Botschaft in Paris hatte jedoch Nachrichten, die andeuteten, daß die deutsche Vorstellung in Petersburg einen drohenden Charakter trug. Sofort teilte sie dies unserem Ministerium des Auswärtigen mit. Es folgte hieraus, daß unsere Minister, die um 3 Uhr des Morgens zusammenberufen wurden, die ersten Maßregeln mit Hinsicht auf die Mobilmachung ergriffen. Das war nicht wieder gut zu machen. Die Mobilmachungsbefehle mußten nunmehr ausgeführt werden und Deutschland, sich auf unsere Haltung berufend, griff ebenfalls zur Mobilmachung. Das bedeutete den Krieg. Es bedeutete eine schreckliche Sache . und Rußland war zufriedengestellt. Glücklicherweise langten genauere Nachrichten ein, die die Lage auf ihr richtiges Maß zurückführten. Man konnte noch beizeiten einhalten. Es war nur ein falsches Manöver, — es war die Emser Depesche im entgegengesetzten Sinne.“
    Dieser Vorgang leuehtet wie ein Blitzlicht in die skrupellose Politik der zaristischen Diplomatie hinein. Die Vorstellung, die der deutsche Gesandte in Petersburg am 29. Juli gemacht hatte, war, wie dieser ausdrücklich betonte und wie auch aus dem Wortlaut selbst ersichtlich ist, in keiner Weise eine Drohung, sondern lediglich ein mahnender Hinweis auf die gefährliche Konsequenz, die aus einer russischen Mobilisierung entspringen müsse. Graf Pourtales telegraphierte darüber am 29. nach Berlin zurück: „Ich habe soeben Herrn Sasonow die befohlene Mitteilung gemacht und dabei betont, daß es sieh nicht um eine Drohung, sondern um eine „freundschaftliche Mahnung handle“. Herr Sasonow dagegen benutzte diesen Vorgang, um die Verschärfung der russischen Militärmaßnahmen damit zu rechtfertigen, und mit einer umgekehrten Emser Depesche auch in Frankreich eine kriegerische Entwicklung zu überstürzen.
    Es tritt hierbei aber auch klar zutage, wie gefährlich jaur& den Kriegspolitikern an der Newa erscheinen mußte. Jaures sah den Herd der Gefahr. Seine letzte politische Tat war der Versuch, die leitenden Männer der französischen Republik davon abzuhalten, sich von der zaristisch

  81. @ #71

    „Faschismus ist nicht rechts! NationalSOZIALISMUS ist nicht rechts!“

    Nationalsozialismus und Faschismus sind aber zwei verschiedene Sachen, auch wenn speziell in der DDR beides gleichgesetzt wurde – denn „sozialistisch“ nannte man sich ja selbst, und daher sollte das Wort „nationalsozialistisch“ nach Möglichkeit vermieden werden.

    Faschismus steht für den Ständestaat, für die Restaurierung der alten Verhältnisse und für die Förderung der klassischen alten Eliten wie Großbürgertum und Adel und ist auch meist kirchenfreundlich – siehe den Klerikalfaschismus in der Slowakei (dort war Tiso als oberster Führer ja zuvor Priester) oder die Nähe der kroatischen Ustascha zur katholischen Kirche.

    Nationalsozialismus war hingegen eine radikale Bewegung, die eben gerade diesen alten konservativen Staat durch neue Eliten beseitigen wollte, wobei speziell auf die Mobilisierung der kleinen Leute gesetzt wurde – daher auch Unmengen von Sozialleistungen und Vergünstigungen für Arbeiter. Man gab sich betont „unspießig“, war kirchenfeindlich und fühlte sich tatsächlich eher den Kommunisten als den Konservativen verbunden. So wurden zwar führende Kommunisten verfolgt, das einfache Parteimitglied aber bereitwillig aufgenommen bzw. gegenüber „bürgerlichen“ Neumitgliedern sogar bevorzugt.

    Dennoch ist es natürlich in der Praxis Nonsens, die SPD trotz ähnlicher Wurzeln im 19. Jahrhundert in die Nähe der NSDAP zu rücken.

    Genauso, wie es Blödsinn wäre, aus der Mitgliedschaft Hitlers in der Kirche (er zahlte bis zu seinem Tod Kirchensteuer!) oder den gemeinsamen Wurzeln von Christentum und Islam (dort ist ja Jesus einer der wichtigsten Propheten, wurde von Allah persönlich erschaffen und wird nach dem Mehrheitsglauben der Schiiten gemeinsam mit dem verborgenen Imam die Welt retten) irgendwelche Rückschlüsse auf Ähnlichkeiten zu ziehen.

  82. eDiplomatie mit in den Krieg reißen zu lassen. Das authentische Beweismaterial dafür wird uns gegeben in einem Artikel aus der Feder von Marcel Cachin in der Nummer der „Humanite“ vom 1. Au•ust 1914. Es ist die historische, schwarzumrandete Nummer, die das Bild unseres großen Vorkämpfers bringt mit der Schreckenskunde „Jaures Assasine“.
    Cachin erzählt hier, daß Jaures am Spätnachmittag des 31. Juli zunächst eine Unterredung mit dem Minister des Innern Malvy hatte. Jaures fragte den Minister nach dem Stand der Dinge und nach dem Ergebnis des von Grey 31
    gemachten V ennittlungsvorschlages. Der Minister antwortete, die französische Regierung unterstütze die englische nach bestem Wollen und Können bei dem Bemühen, die Verhandlungen trotz der Schwere der Ereignisse fortzusetzen.• Das genügte aber Jaures nicht. Er verlangte Genaueres über die Schritte der Regierung zu wissen; er wollte hören, ob man auch mit dem ganzen der furchtbaren Situation gerecht werdenden Ernst und Nachdruck vorgehe. Wörtlich heißt es da:
    „Jaures wies den Minister darauf hin, wie groß, wie ungeheuer die Veranwortlichkeit des französischen Ministeriums sein würde, wenn es die zwingende Notwendigkeit verkenne, die es verpflichte, auf Rußland einen entscheidenden Druck auszuüben, der allein den Frieden retten könne.
    Es genügt nicht, fügte er hinzu, die Unterhandlungen mit Rußland ohne besondere Energie fortzusetzen. Es ist nötig, eine feste entschlossene Sprache zu führen Rußland muß den englischen Vorschlag annehmen; wenn nicht, dann hat Frankreich die Pflicht, ihm zu sagen, daß es ihm nicht folgen, daß es mit England zurückbleiben wird.
    Wenn dieser Druck nicht entschlossen und mit aller Kraft ausgeübt wird, dann ist das, was eintritt, nicht mehr gutzumachen und die Verantwortung, die unsere Regierung trifft, wird entsetzlich sein. Es wird sich klar zeigen, daß unser Land — leider! statt energisch für seine eigenen Interessen zu wirken, der Vasall Rußlands ist, das es aus selbstsüchtigen Gründen von seiner Bahn abdrängt.“
    (Jaures faisait remarquer au ministre combien grande, combien immense serait la responsabilite du ministere franeais s’il avait meconnu la necessite urgente qui s’imposait ä lui de faire sur la Russie une pression decisive, qui seule pouvait sauver la paix.
    Il ne sufit pas, ajoutaitil, de prolonger mollement la conversation avec la Russie. II faut Iui tenir un langag• ferme, energique. . . . Il faut q•e la Russie accepte la proposition anglaise; si non la France a le devoir de lui dire qu’elle ne la suivra pas, qu’elle restera avec l’Angleterre.
    Si cette pression n’est pas faite energiquement, vigoureusement, alors c’est l’irreparable qui va s’accomplir, et la respousubjlite du gouvernement va etre terriblement engagee. 11 apparaitra que notre pays, helas! au lieu de parler haut pour defendre son interet, est vassal de la Russie, qui, par amourpropre, l’entraine hors de sa voie.)
    Was Jaures hier von der französischen Regierung verlangte, war also ein gleiches Telegramm von Paris nach Petersburg, wie es am Tage vorher von Berlin nach Wien gegangen war: wir müssen es ablehnen, uns von unserem Verbündeten durch Nichtbeachtung unserer Vorschläge in einen Weltbrand hineinziehen zu lassen! — Einen solchen entscheidenden Schritt wollten aber die Herren Poincar6 Viviani so wenig tun, wie die leitenden Männer in London. Ueber eine „dringliche“ Ermahnung, dem Vorschlag Greys stattzugeben, ging die französische Regierung dem Bundesgenossen an der Newa gegenüber nicht hinaus. Die bereits am 29. Juli gegebene und am 30. Juli bekräftigte Zusage der Kriegsfolge wurde mit keinem Worte mehr in Frage gestellt. (Vgl. Gelbbuch 112.)
    Demgemäß fiel auch die •Antwort aus, die Jaurs auf seine energischen Vorstellungen von Herrn Malvy erhielt. Marcel Cachin schreibt darüber:
    „Der Minister hörte diese feurige Beschwörung des edlen, klugen und hellsichtigen Franzosen an und versicherte ihn seines guten Willens. Aber der Ton klang nicht danach. Es war offensichtlich, daß Herr Malvy sich nicht, wie Jaures verlangte, Rechenschaft ablegte über die äußerste Dringlichkeit, die zwingende Notwendigkeit des Schrittes, um den es sich handelte.“
    (Le ministre 6coutait cette ardente priere du bon Francais clairvoyant et sage, en l’assurant de son bon vouloir. Mais le ton n’y etait pas; il apparaissait que M. Malvy ne se rendait pas compte, comme l’eüt voulu Jaures, de l’extreme ur•ence, •e la necessiM imperieuse de la demarche dont il l’entretenait.)
    So also faßte Jaurs nach dem Zeugnis Marcel Cachins die Antwort des Ministers auf. Jaurs konnte sich darum auch nicht damit beruhigen. Er begab sich in Begleitung einiger Freunde zum Ministerpräsidenten Viviani. Aber der „konnte die Delegation nicht empfangen“. Er ließ sich durch Abel Ferry vertreten. Von neuem setzte Jaurs seine ganze Beredsamkeit daran, die französische Regierung zu einem rücksichtslosen Druck auf Rußland zu bestimmen. Ferrys Antwort lautete: „Wie sehr bedaure ich, Herr Jaurs, daß Sie nicht in unserer Mitte sitzen, um uns mit Ihren Ratschlägen zu unterstützen.“ — Das war der ganze Erfolg.
    Und nun schreibt Marcel Cachin die schwerwiegenden Worte:
    „Unser armer Freund wollte nun selbst für die Leser der heutigen Nummer •der „Humanite den Standpunkt darlegen, den er vor den ohnmächtigen oder verblendeten Ministern vertreten hatte. Er wollte an diesem Redaktionstisch den entscheidenden Artikel schreiben, durch den er die Mitverantwortung unserer Partei abgelehnt hätte.“ (Notre pauvre ami devait luimetne reprendre pour les lec teurs de l’Humanite d’aujourd’hui le point de vue qu’il venait de defendre devant les ministres impuissants ou aveuglA. Il devait ä. cette table du iournal 6crire l’article •decisif par lequel aurait 6t6 •degagee la responsabilit6 de notre Parti.)
    Jaurs ist nicht mehr. Nach dieser Darstellung Marcel Cachins ist er gestorben mit dem Bewußtsein der Mitschuld der französischen Regierung — der ohnmächtigen oder verblendeten Minister! — an dem nahenden Verhängnis. Er sah, wo die Hauptschuldigen saßen. Als er am Nachmittag des 31. Juli den letzten Rettungsversuch unternahm, wußte er noch nicht, daß die zarische Regierung den Greyschen Vermittlungsvorschlag mit der allgemeinen Mobilisation in der Nacht vom 30. zum 31. Juli beantwortet hatte. Auch in der „Humanite“ vom 1. August fehlt noch die Nachricht darüber. Wie richtig hatte Jaure’s doch die Situation gesehen! Bevor er der Oeffentlichkeit sagen konnte, was allein den Frieden noch retten konnte: Verweigerung der französischen Gefolgschaft in Petersburg war er ein toter Mann.
    Der Mörder wurde noch am selben Abend ergriffen. Das Verbrechen harrt bis heute der gerichtlichen Untersuchung und Sühne!
    So stellt sich die Ueberfallegende im Lichte der Tatsachen dar. Die ganze Schuldkonstruktion, auf der die französischen Sozialisten ihre Kriegspolitik und ihr Verhalten gegen die deutsche Partei aufbauen, bricht in sich zusammen.

    14. Der Mechanismus der Entente.
    Wie wenig sich Frankreich als ein überfallenes Land hinstellen darf, wird übrigens auch noch durch die Tatsachen bezeugt, daß die deutsche Regierung bereit war, um den Preis der englischen Neutralität Belgien und Frankreich zu schonen. Deutschland sicherte nicht nur die Integrität Belgiens zu, sondern es bot auch die Nichtverletzung der belgischen Neutralität an, gegen die feste Zusage der Neutralität Englands. Hinsichtlich Frankreichs versprach Deutschland, von einem Angriff auf die nordfranzösische Küste Abstand zu nehmen, und im Falle der Gegenseitigkeit auch keine feindlichen Operationen gegen die französische Handelsschiffahrt zu unternehmen.
    Es garantierte für den Fall eines Sieges die europäische Territorialität Frankreichs und bot schließlich auch die Integrität des französischen Kolonialreiches an, wenn England neutral bleiben wolle.
    Ja, England hatte es in der Hand, auch noch nach der Kriegseröffnung im Osten den Krieg im Westen überhaupt zu verhüten, und so Frankreich jedes Kriegsleid zu ersparen. Bekanntlicht ‚hatte Fürst Lichnowsky aus einem Gespräch mit Grey die Auffassung gewonnen, daß England eventuell bereit sei, neutral zu bleiben, wenn Deutschland Frankreich gegenüber neutral bleiben wolle. Diese Möglichkeit wurde sofort von der deutschen Regierung aufgegriffen. Das Telegramm Kaiser Wilhelms an König Georg vom 1. August 1914 sagte darüber: „Aus technischen Griinden muß Meine schon heute nachmittag nach zwei Fronten, nach Osten und Westen, angeordnete Mobilmachung vorbereitungsgemäß vor sich gehen. Gegenbefehl kann nicht mehr gegeben werden, weil Dein Telegramm leider zu spät kam. Aber wenn mir Frankreich seine Neutralität anbietet, die durch die englische Armee und Flotte garantiert werden muß, werde ich natürlich von einem Angriff auf Frankreich absehen und meine Truppen anderweitig verwenden. Ich hoffe, Frankreich wird nicht nervös werden. Die Truppen an meiner Grenze werden gerade telegraphisch und telephonisch abgehalten, die französische Grenze zu überschreiten.“ Die Antwort König Georgs lautete: „Ich glaube, daß ein Mißverständnis . . . vorliegt.“ — Es war allerdings ein Mißverständnis von deutscher Seite gewesen, daß man immer noch geglaubt hatte, die englische Regierung wolle ernstlich den Frieden. Man war in Berlin noch nicht ganz in das eingedrungen, was in der englischen Presse sehr zutreffend als der „Mechanismus der Entente“ bezeichnet worden ist. Die Verpflichtungen, die England mit Frankreich und Rußland eingegangen war, banden Grey. Bei E. D. Morel ist darüber folgendes zu lesen:
    „Am 3. August hielt der englische Minister des Auswärtigen eine leidenschaftliche Rede zugunsten der Teilnahme Englands am Kriege Frankreichs gegen Deutschland. Angeblich war damals das Parlament völlig frei in seinen Entschlüssen. Zweimal im Jahre 1913, zweimal wieder 1914 war dem englischen Volke amtlich versichert worden, daß es in keiner Weise gebunden sei, an einem kontinentalen Kriege teilzunehmen. An jenem 3. August nun enthüllte Sir Edward Grey, daß mit Ermächtigung der •englischen Regierung, richtiger unter Mitwissen der drei entscheidenden Mitglieder des Ministeriums, schon seit der Krise von 1906 und seither wiederholt „Konyersationen“ der englischen Heeres und Flottenleitung mit den Generalstäben der französischen Armee und Marine stattgefunden hatten, in welchen ein gemeinsamer Kriegsplan ausgearbeitet worden war. Die Voraussetzung dieses französichenglischen Kriegsplanes war die Absendung eines englischen Expeditionskorps auf •den Kontinent und die Verteidigung der französichen Nordseeküste durch die englische Flotte, während die französische Flotte sich im Mittelmeer konzentrierte und die eigene Küste schutzlos den Engländern anvertraute. Gewiß, diese „Konversationen“ begründeten keine formelle juristische Verpflichtung zur Teilnahme am Kriege, aber mehr als das, eine Ehrenpflicht. Sir Edward Grey entwarf in jener Rede ein herzzerreißendes Bild von den zu erwartenden Bombardements der französischen Küste durch die deutsche Flotte, teilte mit, daß er für diesen Fall Tags vorher bereits die englische Ni1fe versprochen habe und schloß mit der Erklärung, daß nach seiner Ueberzeugung die Ehre Englands in dieser Sache bereits engagiert sei, wie es auch tatsächlich der Fall war.“
    Es ist schwer zu verstehen, wie danach immer noch die Behauptung kursieren kann, England sei in den Krieg getreten, um das arme Belgien zu retten. Es war an Frankreich gebunden. Belgien wäre vor jedem Unheil bewahrt geblieben durch die Erklärung Englands, daß es selbst nicht in den Krieg treten wolle. Das lehnte Grey ab (vgl. Blaubuch 123). England ist somit der eigentlich Schuldige am Unglück Belgiens.

    15. Ein Beitrag zur Frage der belgischen Neutralität.
    Belgien ist ein Opfer der englischen Einkreisungspolitik geworden, in die es offenbar schon vor dem Kriege einbezogen war. Darüber liegt ein für uns wichtiges Dokument vor aus der Feder des belgischen Sozialisten und Deputierten L. de Broackire. Dieser führt in einem Artikel über die Wahlen in Belgien, der in der Nummer der „Neuen Zeit“ vom 31. Juli 1914, also unmittelbar vor Kriegsausbruch erschienen ist, folgendes über die Beziehungen Belgiens zu der Entente aus:
    „Man hat die Annexion des Kongostaates beschlossen, man glaubte, die Kolonie zu beherrschen. Heute merkt man, daß die Kolonie uns beherrschte. Wir sind in den Kreis der „Weltmächte“ eingetreten, ohne unser kleines Gebiet zu vergrößern, das uns lächerlich macht, und die Großen werden uns nicht wieder loslassen. Wir müssen ihren Wünschen gehorchen, müssen rüsten nud zahlen, wenn siie es befehlen. Wir müssen nach ihrer Pfeife tanzen, tanzen bis zum Tode, wie der Bauer aus dem Märchen, den der Teufel zum Ball führte.“ Noch deutlicher tritt heraus, worum es sich handelt, in folgenden Sätzen:
    „Unsere Feldarmee ist nach dem Befehl der Tripelentente, die sich zur Beschützerin unserer Besitzungen aufgeworfen hat, auf die Stärke von 150 000 gebracht worden. Aber seither ist die Zahl der Armeekorps, mit denen wir es eventuell zu tun bekommen, vermehrt worden, und die französischen Militärschriftsteller verlangen schon, daß unsere verfügbaren Kräfte nach Abzug der Besatzungstruppen 200 000, sogar 250 000 Mann betragen sollten. Unsere Infanteristen dienen 15 Monate in der Kaserne. Die Sachverständigen erklären jetzt diese Zeit für nicht mehr ausreichend und fordern zwei Jahre. Wer nachgegeben hat, wird auch weiter nachgeben. Morgen wird uns vielleicht England, das nur bei sich den Militärdienst als lästig ansieht, wieder zur Erfüllung unserer V erpflichtungen (!) auffordern. Was wird die Regierung tun? Wird ihr die Hochfinanz einen Widerstand erlauben, der früher oder später zum Verzicht auf den Kongo führen muß?“
    Ich enthalte mich weiterer Betrachtungen über dieses Dokument und verzichte, noch anderes Material, das sich in gleicher Richtung bewegt, anzuführen.

    16. Vertragsbrüche, grausame Kriegführung und Greuelkultus.
    Trotzdem bedauern wir den Bruch des belgischen Neutralitätsvertrages, wie wir ebenso den Bruch zahlreicher anderer internationaler Verträge und Rechtsgrundsätze durch die Ententestaaten, namentlich auch die himmelschreiende Vergewaltigung Griechenlands verurteilen. Allen voran steht England bei der Nichtachtung neutraler Rechte. Die Ausdehnung des Begriffs der Bannware auf den gesamten Lebensbedarf der Zivilbevölkerung, die Unterbindung jedes neutralen Verkehrs mit deutschen Häfen auch ohne effektive Blockade, die Kontrolle der Post auf neutralen Schiffen, die Boykottierung neutraler mit Deutschland in Verbindung stehender Firmen durch die schwarzen Listen und anderes mehr gehören hierher. Wir Sozialisten bedauern den Bruch der internationalen Verträge um so mehr, als wir für die zukünftige Gestaltung der Verhältnisse zwischen den Völkern die Heiligkeit geschlossener Verträge als ersten Grundsatz anerkannt wissen wollen. Ohne dies wäre eine internationale Rechtsorganisation zur Verhütung und Schlichtung feindseliger Zusammenstöße unmöglich.

    Man hat den Vorwurf gegen uns erhoben, wir hätten nicht gegen die „fürchterliche Kriegführung“ durch die deutsche Armee und Marine protestiert. Das wäre ein sehr einseitiger Protest und es beweist wenig Objektivität, wenn die, die solche Vorwürfe gegen Deutschland erheben, mit Schweigen über die ebenso fürchterliche Kriegführung von der anderen Seite hinweggehen. Namentlich können wir es schwer verstehen, wie man in einseitiger Weise auf die „Barbarei“ der deutschen TauchbootKriegführung hinweisen kann, ohne zu erwähnen, daß diese Kriegführung eine Repressalie darstellt, eine Notwehraktion ‚gegen die englische Hungerblockade. Durch diese wird der Krieg gegen Kinder, Frauen und Greise zum Prinzip erklärt und damit die ganze Grundlage der internationalen Kriegsabmachungen, die in dem Ziel gipfeln, die Zivilbevölkerung nicht unnötigerweise in den Kampf und die Leiden des Krieges zu verstricken, zerschlagen. Deutschland hat sich Amerika gegenüber bereit erklärt, von der rücksichtslosen UBootKriegführung Abstand zu nehmen, d. h. sich den Abmachungen über den Kreuzerkrieg auch bei der Anwendung der UBoote zu fügen, sobald England die völkerrechtswidrige und barbarische Hungerblockade aufgibt. Leider ohne Erfolg! Amerika, das sich von England jeden Handelsverkehr mit Deutschland unterbinden, das sich die englische Postkontrolle und alle sonstigen Eingriffein seine neutralen Rechte im Verkehr mit Deutschland ruhig gefallen ließ, appellierte an sein Recht auf neutralen Verkehr, sobald Deutschland Miene machte, eine ähnliche Absperrung der englischen Häfen durchzuführen. Amerika fand keinen Widerspruch darin, unsere Gegner mit Waffen, Munition und Kriegsmaterial aller Art zu unterstützen, indes es sich jede Unterstützung Deutschlands mit Waren zum Unterhalt der friedlichen Bevölkerung von England verbieten ließ. Ein so einseitig orientiertes Gerechtigkeitsgefühl verstehen wir nicht. Wir haben, wie es scheint, in der Tat „eine andere Mentalität“. Aber wir bedauern das nicht.

    Diese „andere leentalität“ kommt auch in dem Verhalten des deutschen Volkes zu dem, was man als Greuelkultus bezeichnen kann, zum Ausdruck. Es ist selbstverständlich, daß in einem Kriege unter den Millionen Männern, die draußen stehen, sich auch Verbrecher befinden, Sadisten, Mörder aus Veranlagung, Individuen mit krankhafter Brutalität. Solche gibt es in allen Völkern und es ist zu verstehen, daß dieselben Menschen, die im Frieden Verbrechen begehen, im Kriege, wo ihnen noch mehr Gelegenheit dazu gegeben ist, nicht davon Abstand nehmen. Was soll man aber dazu sagen, wenn solche Einzelfälle aufgegriffen werden und noch zehnmal soviel erlogene Fälle hinzugedichtet werden, um ein ganzes Volk als Barbaren, Verbrecher, Mörder aus Neigung usw. hinzustellen. Dieser Greuelkultus, der überall mit denselben Mitteln, mit ausgestochenen Augen, abgeschnittenen Brüsten, gemarterten Verwundeten usw. arbeitet, ist in vereinzelten Fällen auch in Deutschland versucht worden. Wir haben unsere Presse angewiesen, allen solchen Sachen gegenüber die größte Skepsis zu bewahren, und wir haben selbst Veranlassung genommen, soweit es möglich war, solchen Greuelberichten nachzugehen und sie auf ihre Richtigkeit hin zu prüfen. Die deutsche Presse hat sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, freigehalten von dieser Methode, den ohnehin durch den Krieg erzeugten Haß zwischen den Völkern noch künstlich aufzupeitschen und bis zu pathologischer Höhe zu steigern. Auf der Gegenseite aber und namentlich in Frankreich mußten wir erleben, daß man von oben herab und systematisch mit angeblich auf objektiven Untersuchungen beruhenden Veröffentlichungen und mit Bildwerken infamster Art solche Greuelgeschichten in Massen verbreitete. Die Absicht war, das deutsche Volk in der ganzen Welt als eine Horde von wilden Tieren und viehischen Verbrechern hinzustellen. Davon haben sich auch leider sozialistische Blätter in den Ententeländern nicht ferngehalten. Das gehört mit zu den schlimmsten Erfahrungen und Enttäuschungen, die uns dieser Krieg gebracht hat.

    17. Schluß.
    Ich komme zum Schluß. Wie ich die Schuld am Kriege nicht auf deutscher Seite sehen kann, sondern genötigt bin, sie auf Grund des mir zugänglichen Materials den Staatsmännern der feindlichen Mächte, den Betreibern der Einkreisungspolitik gegen Deutschland. den Vertretern der Eroberungs und Aufteilungspolitik gegen die Türkei und OesterreichUngarn zumessen muß, so muß ich denselben Männern die ebenso schwere Schuld an der Verlängerung des Krieges aufbürden. Das Friedensangebot der Mittelmächte vom 12.Dezember 1916 war ernst gemeint, davon sind wir fest überzeugt, und wir deutschen Sozialdemokraten nehmen für uns einen Teil des Verdienstes mit in Anspruch, daß es gemacht wurde. Wir haben in unserem Lande verhindert, daß die Eroberungs und Gewaltpolitiker, die Kriegstreiber bis zum Ende, die Feinde eines „vorzeitigen“ Friedens, das Regiment in die Hand bekamen. Wir haben auf unsere Regierung eingewirkt und haben sie unterstützt in allem, was sie zur Herbeiführung eines Friedens der Verständigung tat. Auf der anderen Seite müssen wir es erleben, daß die französischen Sozialisten und die Vertreter der englischen Arbeiterpartei mit ihrer Regierung durch Dick und Dünn gehen, auch nachdem diese das deutsche Friedensangebot zurückwiesen und sich zu einem imperialistischen Eroberungsprogramm bekannt haben, das jedem sozialistischen Empfinden ins Gesicht schlägt.
    Man hat uns gefragt, mit wem man denn in Deutschland einen dauernden Frieden schließen könne. Wir kehren die Frage um: Mit wem kann man zurzeit in Frankreich und in England einen dauernden Frieden schließen? Schwerlich mit den Männern, die sich als wildeste Vorkämpfer für eine imperialistische Eroberungspolitik gebärden. Solange man auf der anderen Seite auf diesen Eroberungszielen gegen uns beharrt, solange man sich weigert, einen Frieden zu schließen, der die politische Unabhängigkeit, die territoriale Unversehrtheit und die wirtschaftliche Entwicklungsfreiheit unseres Landes und unserer Verbündeten gewährleistet, solange werden wir geschlossen und in unverbrüchlicher Treue mit unserem Lande zusammenstehen, um die Durchsetzung solcher Vernichtungsziele zu verhindern. Und wir sind überzeugt, daß alle solche Ziele an der Einigkeit und Widerstandskraft des deutschen Volkes scheitern werden.
    Ohne die Treue zur eigenen Volksgemeinschaft ist eine machtvolle deutsche Demokratie unmöglich. Eine Demokratie, die ihr Land in den Kämpf en um seine Existenz, um seine ganze Zukunft gegen eine Welt von Feinden, im Stiche ließe, wäre gerichtet und der allgemeinen Verachtung preisgegeben. Eine solche Demokratie wäre auch niemals imstande, das innerpolitische Kriegsziel zu verwirklichen, das sich die deutsche Sozialdemokratie gesetzt hat: die Schaffung von freiheitlichen, innerpolitischen Einrichtungen und Zuständen.
    Es ist gesagt worden, man begreife es, daß wir am 4. August 1914 den Glauben gehabt hätten, einen Verteidigungskrieg zu führen, und man hat daran die Frage geknüpit, ob wir denn auch heute noch glaubten, daß dieser Krieg für Deutschland ein Verteidigungskrieg sei. Darauf antworten wir: Jawohl! Es hat keine Stunde in diesem Kriege gegeben, wo unsere Auffassung, daß Deutschland um die Aufrechterhaltung seiner Lebens und Entwicklungsmöglichkeit kämpfe, erschüttert war. Im Gegenteil, diese Ueberzeugung ist verstärkt worden mit jedem neuen Gegner, der sich dem Ring unserer Feinde anschloß. Und diese Ueberzeugung ist es, die es uns gebietet, unerschütterlich festzuhalten an unserer Politik. Darum harren wir aus mit unserem Volke, solange man auf der anderen Seite nicht zu einem für uns annehmbaren Frieden bereit ist, einem Frieden, der unsere eigenen Lebensinteressen achtet und sichert, ebenso wie er die Lebensrechte aller anderen Völker anerkennt.
    Wir dürfen nicht erwarten, daß Sie die Dinge nur von unserer Seite aus sehen. Das verlangen wir nicht. Aber was wir verlangen und was wir erwarten dürfen, ist, daß Sie sie nicht nur vom Standpunkt unserer Gegner aus sehen. Es war die Absicht meiner Ausführungen, Ihnen das Material und die Auffassungen zu unterbreiten, die Sie instand setzen sollen, ein gerechtes, nach beiden Seiten hin objektives Urteil sich zu bilden. In diesem Sinne hoffe ich, daß meine Ausführungen Ihnen willkommen und wertvoll waren
    .

  83. Wenn man nicht wüßte wer Schüßlburner ist, könnte man bei dem Titel und der Einleitung aber schon erst mal schlucken. Da muß man sich wirklich einlesen und das verdauen. Freue mich, daß dieser so anspruchsvolle Autor hier Beachtung findet.

  84. #88 Marek.Brodzik (25. Mai 2013 08:05)

    Faschismus steht für den Ständestaat, für die Restaurierung der alten Verhältnisse und für die Förderung der klassischen alten Eliten wie Großbürgertum und Adel …

    Das war im Ursprung so. Heute steht Faschismus nicht immer nur für das Alte.
    Ich sehe in den GRÜNEN eindeutige faschistische Merkmale.

  85. @ #92 Faxum (25. Mai 2013 13:21)

    Ja, Otto Wels war ein guter Mann:

    Als Stadtkommandant gab er am 6. Dezember 1918 den Befehl, das Feuer auf demonstrierende Spartakisten zu eröffnen, was 16 Todesopfer zur Folge hatte.[1] Außerdem war er in dieser Position maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt, die zur Räumung des Berliner Stadtschlosses durch die Volksmarinedivision führen sollten. Da diese Verhandlungen nicht wie von den Meuterern erwartet verliefen, wurde er schließlich vom 23. bis zum 24. Dezember 1918 von meuternden Matrosen im Marstall festgesetzt und misshandelt. Angriffe von regulären Truppen auf Schloss und Marstall, die sogenannten Weihnachtskämpfe, blieben erfolglos. Verhandlungen mit den Meuterern führten zu einer Kompromisslösung: Die Volksmarinedivision räumte Schloss und Marstall und ließ Wels frei, der aber vom Posten des Stadtkommandanten zurücktreten musste; außerdem erhielten die Volksmarinedivision ihren ausstehenden Sold und blieb als Truppe erhalten.[2]

    http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wels

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