Das Österreich-Spezial zur PI-Serie „Halal in Deutschland“ ermutigte in den vergangenen Wochen weitere PI-Leser, Halal-Produkte in Österreich zu dokumentieren und an die PI-Redaktion zu schicken.
Bemerkenswert an diesen Einsendungen war, dass die deutliche Mehrheit von ihnen immer wieder das gleiche Produkt betraf, verkauft von derselben Supermarktkette. Dabei handelt es sich um Rinderhackfleisch („Faschiertes“), vertrieben von der Supermarktkette Merkur. Dass hier halal-konform geschlachtet wurde, ist keine zufällige Eigenschaft des Hackfleisches, von dem eigentlich niemand etwas wissen konnte: Denn das Halal-Siegel auf der Verpackung ist deutlich größer als die Produktbezeichung „Rinderfaschiertes“ selbst. Halal wird hier also offensiv für das Marketing eingesetzt.
Gesichtet wurde dieses Halal-Hackfleisch im Merkur-Supermarkt in …
…Baden:
…Salzburg:
…Bad Vöslau:
und in Wien:
Außerdem wurde ein weiterer Halal-Imbiss in Dornbirn entdeckt:
Die Kunden haben das gute Recht zu erfahren, was sich hinter dem Siegel „Helal/Halal“ beim Merkur-Supermarkt konkret verbirgt – was unterscheidet es von den Fleischprodukten, die dieses Siegel nicht tragen. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, führt PI hiermit seine Kundennachfrage-Aktion fort.
Die PI-Redaktion bittet die Leser allerdings ausdrücklich, keine beleidigenden Inhalte an Merkur zu senden – das Ziel sollte eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema sein: office@merkur.co.at
Wer möchte, kann sich der folgenden E-Mail-Vorlage von PI bedienen, um mit Merkur Kontakt aufzunehmen:
„Sehr geehrte Damen und Herren von Merkur,
seit vielen Jahren bin ich begeisterter Kunde Ihres Unternehmens und schätze dabei besonders das Preis-Leistungsverhältnis von Merkur.
Allerdings wurde mein Verhältnis zu Ihrem Unternehmen in den vergangenen Wochen stark durch die Erkenntnis beeinträchtigt, dass Teile Ihres Fleisch-Sortiments halal geschlachtet werden.Konkret handelt es sich dabei um Rinderfaschiertes, das in Ihren Supermärkten in Baden, Wien, Salzburg, Bad Vöslau und Stockerau verkauft wird. Es ist davon auszugehen, dass dieses Produkt auch in den restlichen Merkur-Filialen anzutreffen ist.
Für mich resultiert dieser Umstand in einem Gewissenskonflikt, da ich davon ausgehe, dass diese Produkte nach islamischem Ritus betäubungslos geschächtet werden, was unvorstellbare Qualen für die Tiere bedeutet.
Ich habe zwei Fragen an Sie und würde mich freuen, wenn Sie dazu Stellung nehmen würden:
1. Wie unterscheidet sich konkret die Schlachtung der „Helal/Halal“-gekennzeichneten Produkte ihres Sortiments von der Schlachtung der Produkte, die kein Helal/Halal-Siegel tragen?
2. Warum ist ein Teil Ihres Fleischsortiments nach islamischem Ritus geschlachtet, obwohl Moslems nur eine Minderheit der Bevölkerung Österreichs darstellen?
Mit freundlichen Grüßen,
XY
Christen können außerdem hinter dem vierten Absatz („Für mich resultiert … Qualen für die Tiere bedeutet.“) diesen Absatz einfügen:
„Darüber hinaus kann ich als Christ den Verzehr von Halal-Fleisch mit meinem Glauben nicht vereinbaren, da dieses Fleisch einem anderen Gott geweiht worden ist, und ich es infolge dessen als Götzenopferfleisch betrachte. Dazu sagt die Bibel in 1. Korinther 10, 27-28: „Und wenn jemand von den Ungläubigen euch einlädt und ihr hingehen wollt, so eßt alles, was euch vorgesetzt wird, und forscht nicht nach um des Gewissens willen. Wenn aber jemand zu euch sagt: Das ist Götzenopferfleisch! — so eßt es nicht, um dessen willen, der den Hinweis gab, und um des Gewissens willen (…)“
Antworten von Merkur, die von den Lesern an die PI-Redaktion weitergeleitet werden, werden exemplarisch in den kommenden Artikeln der PI-Aktion „Halal in Deutschland“ veröffentlicht.
Um ein klareres Bild über die Verbreitung des Halal-Handels in Europa zu bekommen, bitten wir unsere Leser, Fotos von Unternehmen, die Halal-Produkte zum Verkauf anbieten, an PI zu schicken (info@blue-wonder.org). Jede neue Stadt, von der ein Foto mit dem Halal-Siegel eingesendet wird, wird auf den PI-Halal-Länderkarten eingetragen.
Halal-Karte Österreich:
Halal-Karte Deutschland:
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