Der ehemalige Diktator von Liberia, Charles Taylor, wurde heute von einem UN-Sondergericht in Holland zu 50 Jahren Haft verurteilt. Er habe im endlosen und unübersichtlichen afrikanischen Bürgerkrieg dort unzählige Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Taylor ist damit der erste Staatschef, der seit den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen verurteilt wurde. Taylor ist 64 Jahre alt, plus 50 Jahre Haft bedeutet dieses Urteil, gegen das er noch in Revision gehen kann, lebenslänglich. Wir hätten da eine Frage.

Soweit bekannt sind es doch gerade die demokratischen Staaten, die mit ihren Gefangenen recht liebevoll umgehen. Lebenslänglich gibt es in Deutschland nicht, auch wenn es verschleiernd so heißt; wir haben rücksichtsvolle Richter, nette Psychologen, Freigang und weitere Kuscheleinheiten im Justizsystem. Auch in Holland oder den nordischen Ländern geht es den Tätern meist viel besser als ihren Opfern. Vor allem aber wird in ganz Westeuropa niemand zu einem halben Jahrhundert Haft verurteilt, weil das angeblich gegen die Menschenrechte ist.

Wie kann es also sein, daß mitten in Europa, in Den Haag, ein Verbrecher in einem UN-Sondertribunal zu 50 Jahren Haft verurteilt wird – der Staatsanwalt hatte 80 Jahre gefordert -, und nirgends in der Presse steht ein Wörtchen der Kritik über diese eindeutige Sonderbehandlung. Um es zuzuspitzen: Gilt bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit der sonst angewendete humane Strafvollzug nicht? Kann man in internationalen Sondergerichten nach Lust und Laune zu 50 oder 100 Jahren Haft verurteilt werden? Einfach so? Und alle Politkorrekten finden das toll? Wer hat eine Erklärung?

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18 KOMMENTARE

  1. Wie´s halt gerade passt: Mal psychologische Betreuung bzw. Täter-Opfer-Umkehr, mal knapp an der Todesstrafe vorbei.
    Hängt von den ideologischen Verwandtschaftsverhältnissen ab.

  2. …und Assimilation von Türck_Innen und Türck-Innen ist auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wen müssen Erdo und Menschenrechts-Menschen denn dann hier verklagen ? 🙄

  3. Und ich hätte da auch eine Frage:
    Was ist eigentlich noch die staatliche Souveränität wert? Besteht hier nicht ein ziemlich krasser Widerspruch zwischen dem Recht eines jeden Staates, seine Angelegenheiten selber zu regeln und diesem Anspruch einer Weltorganisation, Staatsmänner anderer Länder in den Knast zu schicken?
    Ich frage jetzt nicht nach dem Unrecht, dass diese Männer begangen haben, sondern nach dem Recht der UN in die Angelegenheiten von Staaten hineinzujustiziieren!

    Können künftig alle ehemaligen Kanzler, Ministerpräsidenten, Regierungschefs in den Knast geschickt werden, wenn sie sich unmenschlich benommen haben? Und WER hat das Recht dazu, dies zu bestimmen????

  4. Na ja, also wenn Charles Taylor jetzt nicht Charles Taylor, sondern Umar Hasan Ahmad al-Baschir heissen würde, dann könnte er auch heute noch in Ruhe Millionen von kufarischen „Negern“ abschlachten, Hunderttausende zwangsislamisierte „Neger“ vertreiben und als Sklaven erbeuten.
    Das sind die Standards der BrüSSeler „Humanist_innen“- Kamarilla, nach denen sie ihre Politkommissare in Den Haag „Recht“ sprechenden lässt.

    Pfui, Schande !!! :mrgreen:

  5. Die 50 Jahre für Taylor sind in Ordnung!

    Die Bewährungsstrafen für „20-Cent-Mörder“ usw. sind es nicht. Dies sollte in dem Beitrag noch etwas deutlicher herausgestellt werden.

  6. Vom Mainstream ebenfalls unbemerkt : Der Mitterand-Minister ( war u.a. Justizminister ) Roland Dumas hat Sarkozy wegen seines Libyen-Krieges angezeigt. Der Strafvorwurf ist derselbe wie bei Taylor. Ich habe nie gehört, dass „Sarkozel“ in den Haag müsse oder dass die franz. Justiz die Sache ernsthaft verfolgen würde.

  7. Ein gewisser Rudolf Heß saß auch etwa 40 Jahre im Gefängnis (am Ende war er sogar der einzige Häftling im Gefängnis!).

    Ich halte 50 Jahre Haft für Herrn Taylor durchaus gerechtfertigt. Nur verwundert auch mich die Diskrepanz zwischen dem UN-Sondergericht und der sonst üblichen Rechtspraxis in Europa.

  8. Was haben Charles Taylor, Sani Abacha und Idi Amin mit Alassane Outtare zu tun, dem kürlich vom Westen in Amt und Würden gehobenen Präsidenten der Elfenbeinküste?

    Sie alle sind Moslemdiktatoren in mehrheitlich christlichen Ländern Afrikas. Bei Ouattare ist es nur noch nicht in aller Munde.

  9. #12 Kahlenberg 1683 (30. Mai 2012 21:07)

    Sehr erhellend dazu:

    Der Finanzminister war am Mittwoch nicht zu erreichen, weil er mit der Familie im Urlaub ist – in der Türkei. Söder sei ein Freund der Türkei, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Türkisches Leben sei Realität in Deutschland, die Religion Bestandteil Bayerns. Die Menschen gehörten zu Bayern, erläuterte der Sprecher Söders Position.

    Kurz vor seinem Auftritt bei Ditib in Nürnberg war Söder noch auf Dienstreise in Istanbul, wo unter anderem eine Partnerschaft von Flughafen und Messe Nürnberg mit Turkish Airlines vereinbart wurde.

    Krieg er den Judaslohn in der Türkei direkt in bar ausgezahlt?

  10. Unter den Talaren der Mief aus 1000 Jahren. Daran hat sich scheinbar nichts geändert.

  11. Das Sondergericht hätte Taylor zu 15 Jahren + anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilen sollen. Dann wäre die Diskrepanz zur üblichen europäischen Rechtsprechung nicht so frappierend gewesen.

    „Crimes against humanity“ sind übrigens“Verbrechen gegen die Menschheit“, nicht gegen die „Menschlichkeit“.

    Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen wir leider alle mehr als einmal im Leben.

  12. Apropos Verbrechen gegen die Menschlichkeit/Menschheit: Wer spricht eigentlich über die tausenden ungeborenen Kinder, die hierzulande Tag für Tag ermordet werden bzw. über die Verantwortlichen, die notleidende werdende Mütter im Stich lassen und somit Mitschuld tragen? Wer legt denn hier eigentlich fest, wo die Grenze liegt, ab der der Tatbestand eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit/Menschheit erfüllt ist?

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