Nun ist es sicher nicht Aufgabe des Marketings, die Menschen zu sinnvollem Verhalten zu inspirieren. Manche würden sogar sagen, dass der Werbung diesbezüglich die Rolle des „Antichristen“ zukommt, sie den Leuten doch Konsum als Ersatzreligion schmackhaft machen soll. Den Erwerb von möglichst vielen nicht benötigten Gütern inklusive.

Und in der Tat ist gerade die Sparkassenwerbung (übrigens Bank mit öffentlich-rechtlichem Hintergrund!) „mein Haus, mein Auto, mein Boot“ diesbezüglich legendär, bringt sie doch auf den Punkt, dass es in unserer Gesellschaft (wenn es nach der Wirtschaft geht) nur noch auf Besitz ankommt. Ebenso sinnfrei war immer mal wieder der Bund, der dafür Werbung machte, Staatsanleihen zu kaufen, um damit seine Ersparnisse so aufzubessern, dass man danach seine Rente im Ausland durchbringen kann (damit möglichst wenig von den Renten und Sozialkosten der deutschen Wirtschaft zugute kommt).

Wenn auch zaghaft im Bundle mit klassischen Werbemotiven: Wohlwollend anders verhält sich aktuell der ebenfalls mit öffentlich-rechtlichem Hintergrund versehene Volksbanken-Verbund. Mit dem Werbemotiv „Heiraten und eine Familie gründen“ legt zumindest die Volksbank Ulm-Biberach nahe, dass im Zusammenhang mit Geld und Finanzanlagen auch ganz banale, nicht materielle Lebensziele im Vordergrund stehen können. In diesem Fall übrigens die einzigen, die man als „nachhaltig“ und zukunftsgerichtet bezeichnen könnte, nämlich heiraten und Kinder kriegen!

Es wäre zu wünschen, wenn auch andere werbeaktive Unternehmen solche Kampagnen als passend für sich entdecken würden. Ob das aber ins Konzept der bis zuletzt (und gerne auch am Karfreitag) tanzenden Spaßgesellschaft passt, die den „Untergang des Abendlandes“ noch bejubelt, bis sie merkt, welcher MultiMonokulti-Gesellschaft sie da den Schlüssel übergibt?

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25 KOMMENTARE

  1. Widerlich ist auch die Postbankwerbung: „Unterm STrich zähl ICH!“ oder „unwiderstehlICH“ oder son Murks.

  2. Das Plakat diskriminiert homosexuelle, weil sie ohne fremde Hilfe keine „Familie gründen können“.
    Ausserdem ist es rassistisch, weil der Mann im Vordergrund keine dunkle Hautfarbe hat.
    Angesichts der jüngeren deutschen Vergangenheit sollte man auch daran denken, dass der rechte Arm des Herren möglichts etwas tiefer gehalten wird.
    Aussserdem erfüllt das Bild nicht die Frauenquote.

  3. Toll!
    Wenn ich nicht schon verheiratet wär‘ würd‘ ich nur wegen der Werbung jetzt heiraten.
    Aber vielleicht kann ich mich ja scheiden lassen und dann wegen der Werbung heiraten.
    Aber wer nimmt mich alten Knacker denn noch?
    Hätte ich wenigstens ein paar Millionen auf der hohen Kante, dann könnte ich so einen Playboy-Bunny heiraten.

  4. Zitat Norbert Lohrke (Volkswirt):

    „Dass die Finanzkrise längst die volkswirtschaftliche Dimension überschritten hat und an die Grundfeste unserer Demokratie geht, zeigen die anti-demokratischen Bestrebungen der großen Volksparteien, die nun über Geschäftsordnungstricks das verfassungsgemäß zustehende Rederecht der Abgeordneten mit abweichender Meinung einschränken wollen. Dass dazu die FDP als sog. „liberale“ Partei die Hand reicht, zeigt, dass der Liberalismus überall anders ein Zuhause hat, aber mit Sicherheit nicht mehr in der FDP.Ich schäme mich heute dafür, dass es Zeiten gab, als ich diese Partei gewählt habe. Gleichzeitig gelobe ich, dass ich diese antiliberale Partei mein Lebtag nicht mehr wählen werde“.
    http://www.ariva.de/news/kolumnen/Kartenhaeuser-4071565

    siehe auch beim hervorragenden Wirtschaftsblog „querschuesse.de“ :
    „Die Marktkapitalisierung der 32 Banken im Euro Stoxx Banks betrug heute noch 238,820 Mrd. Euro, zum Hoch am 18.05.2007 waren es 1262,544 Mrd. Euro!“
    …….
    „Die miesen Aktienkurse und vor allem die niedrigen Marktkapitalisierungen der Banken, bei zugleich enorm aufgeblasenen Bankbilanzen, zeigen trotz historisch einmaliger Liquiditätszufuhr weiter ein potentiell bankrottes europäisches Bankensystem an, was weit über das Griechische hinausgeht. Mittels LTROs wurde nur wenig Zeit gekauft und kurze Zeit später sind alle Probleme wieder omnipräsent! Damit wird wieder deutlich, es hat sich nie um eine Liquiditätskrise gehandelt, sondern um eine Solvenzkrise des Bankensystems!
    http://www.querschuesse.de/banken-wieder-klar-im-krisenmodus/

  5. #2 Selberdenker
    Das sind alles Marginalien, wenn man unterstellt, daß es sich bei der Braut um seine leibliche Schwester handelt.

  6. @ #2 Selbstdenker und #6 Copyrat:

    Seid nicht so streng mit der Bank, immerhin könnte der abgebildete Bursche als Norditaliener durchgehen, und Busfahren ist öko… 😉

  7. Ja, ist ja nicht so, dass 60% der Ehen geschieden werden.

    Natürlich wäre es toll, wenn man heiraten könnte, ein Haus kaufen und darin 3 Kinder aufziehen. Doch heutzutage ist man schneller arbeitslos bzw. Minijobber als jemals zuvor. Man muss damit rechnen, schon mit 45 als zu alt zu gelten. Dank des „Fachkräftemangels“ gibt es billige und junge Arbeitskraft in Überschuss.

    Und leider geht heutzutage Arbeitslosigkeit und Scheidung fast Hand in Hand.

    Ich weiß, dass bei PI immer mehr Kapitalisten sind. Doch Tatsache ist, nicht nur der kleine Mann hat eine Verantwortung über das Land, sondern auch der große, der in Form von Konzernen sich dumm und dämlich verdient, indem er die Arbeiter ausnutzt, durch frühzeitige Entlassungen, durch Subventionen und durch Zeitarbeit.

  8. Eine Gesellschaft handelt in der Regel nach den Wertevorstellungen oder nach den Vorbildern, die sie heutzutage über die Medien vermittelt bekommt.

    In der öffentlichen Meinung der USA ist die Familie das höchste und zu schützende Gut. Abgesehen von Single-Metropolen wie New York City, Miami oder San Francisco ist es in den USA durch gelebte Vorbilder etwas erstrebenswertes, eine Familie zu gründen.

    In Deutschland hingegen sah man seit Ende der 70er Jahren in allen Bereichen nur den erfolgreichen Single, der teure Cabrios fährt, beruflich erfolgreich im Marketing arbeitetet und sich am Wochenende mit exotischen und exklusiven Sportarten entspannt.
    Ich gehe soweit zu behaupten, dass dieses mediale Einhämmern auch dazu führte, dass, nennen wir sie einmal Exoten wie Volker Beck oder Cohn Bendit als Leitfiguren akzeptiert sind.
    Bis in die 60er Jahre hinein hätte man solche Figuren vermutlich als psychisch krank und asozial eingestuft.

  9. Die Werbeleute wissen ganz genau, wie, womit,

    wem, weshalb, warum, wieso sie manipulieren!

    Es gibt wirklich gute Werbung, die behält man
    auch noch nach Jahren im Kopf, z.B. die
    Werbung für HB war köstlich!

    http://www.youtube.com/watch?v=Uh9dkHdQOAg

    Die Volksbank-Werbung spricht mich nicht an!
    Schlechtes Foto, schlechter Slogan!

    Die Leute heiraten lieber am 8.8.88 oder
    am 11.11.11 usw., , so einfach sind die
    gestrickt! 😉

  10. OT

    BKA nimmt Islamisten fest

    Das Bundeskriminalamt (BKA) hat auf dem Flughafen Köln-Bonn einen verdächtigen Islamisten festgenommen. Der 27-jährige Deutsch-Libyer Ahmed K. sei am Freitag gefasst worden, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe und bestätigte entsprechende Informationen des Südwestrundfunks. Laut SWR Info wollte der Mann offenbar nach Tunis ausreisen.

    BKA nimmt Islamisten fest

  11. Es wäre zu wünschen, wenn auch andere werbeaktive Unternehmen solche Kampagnen als passend für sich entdecken würden.

    Brauche ich nicht, die Leute kommen nämlich zum überwiegenden aus eben diesem Grunde zu mir: Heiraten und Familie gründen, was mit deutschen Frauen nicht mehr oder kaum noch möglich ist.

    Ende Januar reiste die junge Dame nach Absurdistan mit einem Schengen-Visum ein, vergangenen Donnerstag haben die beiden geheiratet. Und wegen Nachwuchs sind sie auch schon kraftig am ackern. Deutschlernen kann sie jetzt in Absurdistan.

    #12 Heimchen am Herd (16. Apr 2012 11:51)

    Die Leute heiraten lieber am 8.8.88 oder
    am 11.11.11 usw., , so einfach sind die
    gestrickt! 😉

    Ist doch Quatsch! Aber wo es sich ergibt – bitte! Die oben Genannten hätten fast am Freitag den 13. geheiratet, und?

    Gerade wer mit einer Thai oder anderen Ausländern heiratet und diese ganzen Prozeduren über sich ergehen lassen muß, der ist froh, wenn er das unter Dach und Fach hat.

    Aber einen kenne ich sehr gut, der am 8.8.88 geheiratet hat. Den Namen behalte ich aber für mich, da er hier wieder Haß- und Neidwellen auslösen würde.

  12. # 2 Selberdenker
    … und außerdem ist das Plakat nicht multikulturell: keine Frau mit Kopftuch drauf, und der weißfarbige Herr hat keinen Rauschebart.

  13. Was ein verzichtbarer Beitrag. Viele Geldinstitute machen auf diese Art und Weise Werbung. Ich sehe kein Alleinstellungsmerkmal und keinen Grund, die Bank dafür besonders zu loben.

  14. @#2 Selberdenker (16. Apr 2012 10:49)

    Das Plakat diskriminiert homosexuelle, weil sie ohne fremde Hilfe keine “Familie gründen können”.
    Ausserdem ist es rassistisch, weil der Mann im Vordergrund keine dunkle Hautfarbe hat.
    Angesichts der jüngeren deutschen Vergangenheit sollte man auch daran denken, dass der rechte Arm des Herren möglichts etwas tiefer gehalten wird.
    Aussserdem erfüllt das Bild nicht die Frauenquote.

    … und ist der Name „VOLKSbank“ heutzutage überhaupt noch zulässig, da ja damit Zuwanderer ausgegrenzt werden?

  15. „Volksbank“…uiuiui, das spielt ja in einer Liga mit „Volkslied“.

    Wenn das mal nicht als „rückwärtsgerichteter Ausdruck völkischer Gesinnung“ ausgelegt wird. 😉

    Auch wenn die Bank in erster Linie daran interessiert ist, dass Kunden ihr Scheingeld zur Bank bringen, zeigt es doch, dass man mit traditionellen Werten die Leute durchaus noch ansprechen kann.

  16. #2 Selberdenker (16. Apr 2012 10:49)
    —————-
    Und ich fühle mich diskriminiert, weil ich nicht dabei sein durfte, auf dem hübschen Bild. “Unterm STrich zAhl nämlich ICH!”

  17. Guter Bericht, PI! Gute Werbung, Volksbank!

    Eine Rückbesinnung auf gute, biblischer Werte ist zu unterstützen… die Familie ist der Kern jeder Gesellschaft!

  18. @PI

    Die Genossenschaftliche FinanzGruppe ist NICHT öffentlich-rechtlich!

    Die Genossenschaft ist das Gegenteil der Aktiengesellschaft – es zählt nicht die Anzahl der Anteile, die man hat, sondern, dass man Mitglied ist.

  19. @Dmichel (16. Apr 2012 14:24)

    Oh ja, „Volksbank“ – das sowas noch nicht aufgefallen ist!
    Es müsste besser „MenschInnen-in-Deutschland-Bank“ heissen.
    Au nein, „Deutschland“ lassen wir auch besser weg…
    Nennen wir die Volksbank künftig „MenschInnen-in-Multiland-Bank“. 😉

    (wobei Banken natürlich kapitalistisch und daher eh generell böse sind…)

    Sie hätten den Text wenigstens auch in türkischer Sprache abdrucken sollen – dann wär eh alles gut gewesen.

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