Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander: Allüberall wird das Hohelied vom grünen Strom aus Wind und Sonne gesungen. Aber tatsächlich vertrauen wir darauf, dass 187 Kernkraftwerke in Europa weiterhin zuverlässig unser Stromdefizit auffüllen, weil der Ausbau von Windparks stagniert und die Sonne – welche Erkenntnis – hierzulande wenig wärmt. Dafür wurde der Atomausstieg bis 2022 zu einem gigantischen Kohleverstromungsprogramm:

Stillgelegte Kohlestinker werden wieder angefahren oder laufen lange über den Stilllegungszeitpunkt hinaus. Daher wird der CO2-Ausstoß in Deutschland um mehr als 20 Prozent steigen, statt in dieser Größenordnung zu fallen, wie es das Klimaprogramm der Bundesregierung eigentlich vorsieht. Schon heute ist absehbar, dass Angela Merkel und ihr Umweltminister Norbert Röttgen nicht als strahlende Helden des Klimaschutzes in die Geschichte eingehen werden, sondern mit rußverschmierten Gesichtern als globale Umweltsünder…

Lesen Sie Roland Tichys ganzen Kommentar hier! Vor allem aber, kaufen und lesen Sie die Wirtschaftswoche ab und zu. Sie ist eine der wenigen sachverständigen Wirtschaftsblätter und hat sich auch immer wieder gegen die wahnsinnige Euro-Rettung gestellt. Und FAZ: Verdopplung der Strompreise!

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29 KOMMENTARE

  1. Muss man eigentlich Kostenrechnung gelernt haben um sich darüber im Klaren zu sein das:

    1) Der Atomausstieg Investitionen benötigt die auf die Endpreise umgelegt werden?

    2) Das Produzierende Gewerbe im deutschen Teil des europäischen Binnenmarkts sehr wohl mit spitzer Feder die zusätzlichen Produktionskosten durch Ökostrom bei der Wahl der Produktionsstandorte berücksichtigt und das ein weiterer Nachteil für die Arbeitsplatzsicherung und Neuschaffung ist?

    3) Ist das so schwer zu Verstehen das wir im Gegenzug entweder Lohnkosten (aus Sicht des Unternehmers) reduzieren müssen, oder aber den Standort wechseln?

  2. Besonders erschreckend wieder die linksgrünen TotalversagerInnen:

    Es ist ein Versagen der Politik. Die Grünen bejubeln die Enteignung der bösen Stromkonzerne – und verdutzt muss der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg feststellen, dass der Konzern ihm gehört und er seine Gans geschlachtet hat, die ihm mit Atomstrom die goldenen Eier ausgebrütet hat. Jetzt fehlen die Gewinne zur Investition in Windparks. Auch seiner Amtsgenossin Hannelore Kraft in Düsseldorf konnte der Ausstieg nicht schnell genug gehen – jetzt muss sie hilflos hinnehmen, dass die energieintensive Industrie des früheren Energielandes Investitionen langfristig umlenkt und an Rhein und Ruhr neue Industriemuseen heranwachsen.

  3. Roland Tichy ist ein klar denkender Mensch, eine Rarität im heutigen Journalismus. Am 19.9. hat er in „Unter den Linden“ SPD-Heil ganz sachlich und unaufgeregt in Sachen EU und Rettungsschirm auf den Pott gesetzt – einfach, indem er den Phrasen des trainierten Polit-Schlachtrosses Heil seine Bedenken entgegensetzte. Heil war in seinem Partei-Blah befangen und konnte keine Frage Tichys beantworten.

    Hier ist es:

    Videostream: UNTER DEN LINDEN vom 19.09.2011 Montag, 5. September 2011 19:15Berlin hat gewählt – Wie geht’s weiter im Bund? Michael Hirz diskutiert mit Hubertus Heil (Stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender, MdB) und Roland Tichy (Chefredakteur Wirtschaftswoche)

    110919_phx_udl_p.mp4 (MP4 Video, 110 MB)

  4. Bitte nicht das unsinnige CO2 Argument nutzen.Der Rest ist für jeden mit gesundem Menschenverstand und funktionierender Logik selbstverständlich.
    Aber Perteien,die solchen Unsinn beschließen,wieder und wieder gewählt werden?Was soll man da tun,Kewil?

  5. Der Michel hat es so gewählt; nicht nur in Baden-Württemberg. Wer wegen eines 10000 km entfernten AKWs und eines Banhnohfs eine der langfristig erfolgreichsten Landesregierungen abwählt muss jetzt eben die Zeche zahlen. Da habe ich gar kein Mitleid.

    Leid tut mir nur die nachwachsende Generation; bzw. was davon noch übrig ist. Die aus NRW importierte neue Kultusmnisterin BWs setzt schon alles daran, das Schulsystem zu zerstören; eben auf das Niveau ihre Herkunftslandes zu drücken. Das mit der vollen Unterstützung des Ideologen Kretschmanns, der das gar nicht mehr erwarten kann.

    Sic transit gloria ländle…

  6. Es war absehbar, dass es jetzt wieder mehr Strom aus Kohlekraftwerken gibt. Alles andere als umweltfreundlich. Aber die regenerativen Energien reichen überhaupt nicht aus, um unseren Strombedarf zu decken. In der grünen Propaganda wurde die Atomenergie verteufelt. Genau wie die CDU ein früheres Kernthema damit in den Müll warf. Und das weil es in einem weit entfernten Erdbebengebiet (Japan) einen Reaktorunfall gab. Frankreich, unser direkter Nachbar, hat viel saubere Atomenergie und da krähen nicht so viele rum.

  7. lieber 100.000 tonnen co2 als 1 tonne atomaren müll,welcher die nachfolgegenerationen auf ewig belasten. Und nur so nebenbei. Ein wenig kontinuität wäre angebracht. Co2=gut/schlecht. Scheinbar wie es grade passt
    grüße
    fassungslos

  8. 1.Kernenergie muss man nicht gutheissen. Tu ich auch nicht. Ich betrachte Kernenergie als notwendiges Übel, wenn keine andere Art der Energieerzeugung wirtschaftlich ist. Aber:
    2.In Deutschland gibt es eine Alternative zur nuklearen Energiegewinnung. Wir sitzen auf Massen von Stein- und Braunkohle. Da brauch wir uns dann auch nicht mit Atommüll und linken Castorblockierern rumärgern.
    3.Das CO2-Argument zählt nicht. Es dürfte mittlerweile jeden klar sein, das das CO2 das wir in die Luft blasen keine Auswirkungen auf das Klima hat, sondern maximal Auswirkungen auf unseren Geldbeutel…

    Also: CO2 ist gut. Steinkohle und Braunkohle auch. Kernenergie ist Brückentechnologie, aber nicht hin zur Friede-Freude-Eierkuchen-Regenerativen-Ineffektiven Energieerzeugung, sondern hin zu Fusionsreaktoren.

    Meine Meinung.

  9. Jetzt melde ich mich doch nochmals zum Thema, da gerade eine wichtige Meldung eingegangen ist.
    UNSER Bundespräserdident vergleicht den Automausstieg in Deutschland mit der Landung der Amerikaner auf dem Mond!!! (hinter dem er offensichtlich lebt).
    Also, kewil, ab jetzt zum Thema die Klappe halten, es ist alles gesagt…

    http://www.focus.de/politik/deutschland/bundespraesident-zur-atomenergie-wulff-vergleicht-ausstieg-mit-mondlandung_aid_677914.html

  10. #12 Fassungslos (25. Okt 2011 12:42)

    lieber 100.000 tonnen co2 als 1 tonne atomaren müll,welcher die nachfolgegenerationen auf ewig belasten. Und nur so nebenbei. Ein wenig kontinuität wäre angebracht. Co2=gut/schlecht. Scheinbar wie es grade passt
    grüße
    fassungslos

    Nach der bisherigen Technik müsste ich mit Dir 100% einig gehen. Nur möchte ich Dir ein paar Dinge zu bedenken geben (nicht von mir und die Quelle muss ich wieder suchen):

    1. Es existieren neue Konzepte und Modelle von Kernkraftwerken, die inhärent sicher sind (sprich: eine Kernschmelze ist rein physikalisch nicht möglich, u.a. auch weil kein Kühlwasserkreislauf wie bei den Meilern der 2. Generation nötig ist) und zudem das Uran zu nahezu 100% „verbrennen“.

    2. Die dabei entstehenden Abbauprodukte besitzen nur noch eine Halbwertszeit von 300-500 Jahren, somit relativiert sich die „Ewigkeit“ schon wieder ziemlich heftig.

    3. Es entsteht kein Plutonium, deshalb könnte man das sogar ohne Sorge einem Ahmadinejad verkaufen.

    4. Die Kohlemeiler produzieren nicht nur CO2 sondern auch massiv Schwefel- und Stickoxide. Da wären wir umwelttechnisch wieder in den 80’ern gelandet.

  11. @16:
    es geht um Thorium molten salt reactors, der erste Prototyp wurde vor ca 40-50 Jahren gebaut. Die Chinesen, wer sonst, haben dieses Jahr ein Program zur Entwicklung gestartet, mit ein Paar Milliarden USD. Warum wurde dieser Reaktor Typ nicht weiter entwickelt? Weil er kein Waffenfaehiges Spaltmaterial herstellt, der 1. Grund einen Kernreaktor zu betreiben.

  12. Genau so war es von jedem, welcher ein bißchen Ahnung von Energieerzeugung und Wirtschaftlickeit hatte, erwartet worden.

    – CO2-Ausstoß ist kein Thema mehr, selbst gesetzte Grenzen nicht haltbar, keine Reduzierung, sondern Erhöhung,
    – Alternativen Energieproduktion von unwirtschaftlich bis hin zu extrem unwirtschaftlich, Kosten nüssen an Verbraucher weitergegeben werden, Killer für Aluminium- und ähnliche energieintensiven Industrien,
    – Energieimport, auch aus unmittelbar benachbarten AKWs der Anreinerländer, unabdingbar,
    – Die „grüne Ablehnungs-Politik“ lehnt neue Windparks, Wasserkraftwerke,
    Pumpspeicherwerke, Geothermie, Biogas, Solardächer, mehr oder weniger ab, je nach Ortsverein.

    Die Wähler wollten es so. Die Konsequenzen hat man ihnen nicht erzählt. Die Grünen haben ihr politisches Ziel erreicht und können an der Deindustrialisierung weiter frohen Mutes arbeiten.

  13. Die sog. Energiewende ist ein weiterer Schritt zur Deindustriealisierung unseres Landes, was bereits jetzt an den Neuinvestitionen ablesbar ist. Wie kann man nur so dumm sein, sich in das eigene Bein zu schiessen.

  14. Die Deutschen sind leider so dumm u. werden ständig noch weiter manipuliert. Vor einigen Jahren war Deutschland führend in der AKW Technologie. Die Franzosen haben es uns dann abgekauft. In Fokushima sind 15 Personen durch den plötzlichen Tsunami gestorben, keiner an den Folgen des Atomunfalls. Im Bikiniatoll findet ein reger Tauchtourismus statt, in den 50zigern u. frühen 60zigern war es ein Atombombentestplatz. In Hiroshima u. Nagasaki leben heute Millionen von Menschen u. es sind blühende Städte. Was sagt uns das??

  15. Wer glaubt denn noch an das Märchen von der CO2-gesteuerten Klimakatastrophe ?

    Insofern ist es überhaupt kein Problem, demnächst mit (neuen, sauberen) Kohle- oder Gaskraftwerken zu operieren.

    Und ja: der (schnelle) Atom-Ausstieg war einfach nur lächerlich irrational – nur weil es in Japan (!) „gerumpst“ hat !

  16. Wunderbar passend dazu diese Satire im ef-Magazin:
    Die Energiewende

    025: Die internationalen Eingreiftruppen aus Frankreich, Großbritannien, Kanada, den USA und Russland übergeben die Sicherheitsverantwortung an die deutsche Übergangsregierung. Diese kündigt eine zügige Aufarbeitung an und führt intensive Gespräche mit der venezolanischen Regierung über die Auslieferung der ins Exil geflohenen Kanzler_innen-Doppelspitze Roth und Ernst.

    Überschwemmungen nach dem Bruch des 7-Schluchten-Damms in der sächsischen Schweiz…

  17. @ #17 white_elefant
    Ja, könnte das gewesen sein. Bin nun wirklich nicht vom Fach, mir schienen die Ausführungen eines Mitstreiters (die ich hier auf PI vor ca. 1-2 Wochen gelesen hatte) jedenfalls sehr interessant und plausibel.

    @ #wolfi
    Vielleicht indirekt (über den oben genannten PI-Kommentator). Vielen Dank für den Link, ich ziehe mir das Video rein, macht einen sehenswerten Eindruck 🙂

  18. Zur Erinnerung aus 2009 🙂

    10.12.2009
    Weltklima-Szenarien
    Als uns vor 30 Jahren eine neue Eiszeit drohte

    Die Weltöffentlichkeit diskutiert über die Folgen der globalen Erwärmung. In den 70-Jahren hatten wir schon mal eine intensive Debatte um die Zukunft des Weltklimas. Damals warnten uns die Wissenschaftler allerdings vor genau dem Gegenteil: einer neuen Eiszeit. Eine Rückschau.
    […]
    Was aus der Rückschau von heute besonders auffällt: Die erwarteten Folgen glichen denen, die heute im Zusammenhang mit der Erderwärmung diskutiert werden, wie ein Ei dem anderen: Unbewohnbarkeit der Erde, Extremereignisse, Hurrikane, Dürren, Fluten, Hungerkrisen und andere Katastrophen, die CIA erwartete Klimakriege. Auch machte man den Menschen verantwortlich für den sich abzeichnenden Klimawandel.
    […]

    http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article5489379/Als-uns-vor-30-Jahren-eine-neue-Eiszeit-drohte.html

  19. Muss ich mir nun eine Klimaanlage für die kommende Klimaerwärmung oder lieber eine stärkere Heizung für die kommende Eiszeit kaufen ?

  20. Hatten wir die Info mit dem Hybrid-Kraftwerk hier schon?

    25.10.2011
    Energiewende dank Wasserstoff
    Wind im Tank

    Der Wind bläst, wann er will – für die Energiewende ist das ein Problem. Eine Lösung bieten Hybrid-Kraftwerke: Sie wandeln Ökostrom in Wasserstoff um, und der lässt sich speichern. Bei Berlin geht eine solche Anlage nun in Betrieb, Energiemanager prognostizieren der Technik eine große Zukunft.
    […]
    Die weltweit erste größere Anlage dieser Art ist an diesem Dienstag in Prenzlau bei Berlin in Betrieb gegangen.

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,793840,00.html

    Die Chinesen bekommen nun auch Klimawandel-Panik 🙂

    25.10.2011

    Erwärmung
    Chinesische Forscher warnen vor drastischem Gletscherschwund

    Die Gletscher schrumpfen weltweit, teils mit rasantem Tempo. Jetzt schlagen chinesische Wissenschaftler Alarm wegen des Tauwetters in ihrem Land: Millionen Menschen drohen Überflutungen und Trinkwassermangel.
    […]

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,793867,00.html

  21. #28 Rheinlaenderin

    Ja stimmt, das habe ich heute im TV gesehen. Aber wetten, dass die uns das „Patent“ auch wieder klauen?

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