Den Zustand eines Landes erkennt man speziell auch an der Hauptstadt. In der unsrigen tobt seit Monaten ein Kampf um den neuen Flughafen Berlin-Brandenburg. Wird das ein Drehkreuz für eine Hauptstadt oder nach Künasts Wunsch ein Regionalflughafen oder eine Modellflugzeug-Wiese? Soll der Airport Berlin Brandenburg International (BBI) auch aus Fernregionen wie Sachsen und Meckpomm angeflogen werden dürfen oder reicht für die ein Fahrrad? Darf es eine oder zwei Landebahnen geben, die zusammen 150 Meter lang sind, oder ist das nicht zuviel Landschaftsverbrauch? Kann nur morgens zwischen 10 und 12 geflogen werden oder sogar nach dem Mittagsschlaf von 15 bis 17 Uhr wieder?
Müssen die CO2-Jets ausgerechnet über mein Dach düsen oder könnten sie nicht im Zickzack durch die Datsche meines blöden Nachbarn? Speziell bei den Routen und Sicherheitsbestimmungen kennt sich heute jeder Wut-Anrainer viel besser aus als die Fachleute der Flugsicherung weltweit! Die sollen höher fliegen! Warum gerade da ein Kurve? Mir reicht die S-Bahn! Sitzblockaden, Demos, Streitereien vor Gericht und andere Proteste runden das Bild ab. Die Lufthansa hat bereits auf ein Drehkreuz verzichtet. Kurz und klar schildert Air-Berlin-Chef Joachim Hunold die Lage im aktuellen Bordmagazin:
Like… Zwischenzeitlich hat die Realität die Satire überholt. Renate Künast, die Spitzenkandidatin der Grünen für das as Amt des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, sprach sich gegen Parallelstarts und Nachtflüge aus und stellte die Frage, ob man in der deutschen Hauptstadt überhaupt einen internationalen Flughafen brauche. Kaum hatte sie das relativiert, überraschte die Berliner CDU, die einst inbrünstig ein Luftdrehkreuz herbeigesehnt hatte, mit ähnlichen Forderungen. Und relativierte die dann wieder. Inzwischen liegt dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eine Klage von Bürgern vor, die BBI als Regionalflughafen festgeschrieben haben wollen. Seit dem Herbst 2010, seit in Berlin und den umliegenden Brandenburger Gemeinden um die Flugrouten diskutiert wird, ist die Verwirrung groß. Zu Protesten war es gekommen, nachdem die Deutsche Flugsicherung (DFS) Streckenführungen für An- und Abflüge veröffentlicht hatte, die nun auch über Stadtteile und Gemeinden führten, deren Bewohner bis dahin geglaubt hatten, nicht vom Fluglärm betroffen zu werden.
Des Pudels Kern ist die Frage, ob Berlin an das weltweite Luftverkehrsnetz angeschlossen werden soll oder nicht. Da Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft der Region nicht ausreichen, um Jets nach New York, Rio oder Tokio zu füllen, kann das nur mit Zu- und Abbringerflügen aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland geschehen – wie jetzt schon in Frankfurt oder München. Ein solches Drehkreuz erreicht aber nur dann Akzeptanz am Markt, wenn es gelingt, innerhalb einer Stunde beispielsweise 25 Zu- und Abbringer von airberlin starten und landen zu lassen. Da während dieser Zeit ja auch noch andere Airlines das Runwaysystem nutzen wollen. ist ein Parallelbetrieb erforderlich: Zwei Flugzeuge müssen gleichzeitig starten oder landen können.
Aus Sicherheitsgründen muss jedoch mindestens eine der Abflugrouten nach links oder rechts abknicken. Da diese abknickenden Routen auch über Wohngebiete führen sollten, die von Geradeaus-Weiterflügen gar nicht betroffen wären, entbrannte der Streit. Inzwischen sind Flugsicherung, Behörden, Fluglärmkommission, Flughafen und Airlines auf einem guten Weg zum Kompromiss. So bekommt Berlin Anschluss an die Welt – und mindestens 40.000 neue Arbeitsplätze.
Na also, ein Beweis für meine These, dass die LinksgrünInnen die wahren Herrscher sind und die C*DU/FDJ nur noch reagiert aber schon lange nicht mehr regiert!
Und wenn die Berliner Nimbys verreisen wollen?
Für die Deppen in Berlin reicht doch auch ein Fahrradweg.
Zwei Radwege würde ich schon gönnen!
Wieso, die „fahren“ doch alle links!
Tut mir Leid PI, so sehr ich euren BLog und eure kritischen Beiträge schätze, in diesem Thema habt ihr für die falsche Seite Partei ergriffen.
Ich will als Fluglärmbetroffener hier nicht lange herumjammern. Die Politiker Diepgen und Wiessmann, später Wowereit und Platzeck haben für den BBI den schlechtesten Standort mit Schönefeld über die Gesetze, Verfahren und Gutachten hinweg durchgesetzt.
Der wirtschaftlich beste und anwohnerärmste Standort ist laut Gutachten Speerenberg, mit 24h Flugbetrieb. Stattdessen wurde SFX gewählt und der BBI in bewohntes Gebiet, so wie Tegel und Tempelhof, gebaut.
Die Menschen wurden mit angeblichen Arbeitsplatzversprechen für dumm verkauft, und über die Lärm- Schmutz und Absturzgefahren systematisch belogen.
Die ganzen Flugroutendiskussionen sind nur Ergebnis dieser falschen menschenverachtenden Standortwahls. Jeder schiebt jetzt dem anderen den Lärm und Dreck zu. Statt das man im Speerenberger Wald gebaut hätte.
Wer sich mehr mit dem Thema beschäftigen möchte, kann sich beim BVBB e.V. hier informieren: http://www.bvbb-ev.de
Guten Flug wünsche ich den BerlinBrandenburg-Fliegern.
Und stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel….
http://tinyurl.com/5shb9ck
> Und wenn die Berliner Nimbys verreisen wollen?
Dann fahren sie mit der Bahn nach Frankfurt …
Oh je, PI verscherzt es sich mit der Zehlendorfer Rentnermafia, die sich ja auch schon hier im Kommentarbereich geäußert hat.
Es ist halt ne Provinzposse, aber das ist ja irgendwo auch typisch für Berlin. Ich habe erst lange in der Einflugschneise von Tempelhof und jetzt seit Jahren in der von Tegel gewohnt und dann nutzen diese Egoisten Begriffe wie „menschenverachtend“, das ist ja fast schon lustig. Man wird nicht zum unterdrückten, armen Opfer nur weil ein Flieger in 2000m Höhe über dir rüberfliegt.
Herrschaftszeiten! PI!!
Das ist kein F-W-W-Airport, das ist ein Flughafen!
Ist man hier nicht mal in den Ueberschriften mehr vor Denglisch sicher ?!?
ich schliesse mich zu 100% Fragezeichen an
#6 Fragezeichen (12. Mai 2011 15:05)
Warum Sie hier einknicken verstehe ich nicht.
Was hier PI aufzeigt, ist die Mentalität des St. Florian-Prinzip. “ … zünd die Häuser anderer an!“
Natürlich ist hier ihr Argument von Speerenberg ganz gewichtig. Aber PI will hier aufzeigen und verdeutlichen, wie heuchlerisch die etablierten Parteien agieren.
Zum Beispiel die 180°-Wende der CDUnion nach der Wahl in Baden-Württemberg. Das zeigt doch nur, daß der Bundeshosenanzug nur ein Prinzip kennt: Den Machterhalt.
Solche Leute und solche Parteien brauchen Sie noch ich. Wenn die Union hier gesagt hätte, wir suchen ein anderes Gelände für das Drehkreuz, ok! Das hat sie ja mit der Endlagerstätte jetzt getan, aber warum sie das nicht mit dem Drehkreuz nicht tun kann, verstehe ich nicht.
Alle etablierten Parteien unterscheiden sich eh nur noch in Nuancen voneinander. Und deshalb wähle ich keine mehr von diesen. Aber ich gehe zur Wahl. Ich freue mich immer, wenn die Anderen zulegen.
#6 Fragezeichen (12. Mai 2011 15:05)
Sie haben völlig Recht. Vor allem wollten sich der ehemalige MP von Brandenburg, der Stasiordenüberreichte Stolpe(SPD) und der Regierende Bürgermeister Diepgen(CDU), der durch die Bankenaffäre zurücktreten durfte und nun nicht mehr die Suppe auslöffeln kann, ein schönes Denkmal, allen Fachleuten zum Trotz, setzen.
Woher jedoch die immer wieder beschworenen NEUEN 40.000 Arbeitsplätze kommen sollen, ist mir schleierhaft. Zwei Flughäfen sind dann weggefallen, Tempelhof und Tegel, und die dort freien Leute können nur nach Schönefeld.
Die Region Berlin/Brandenburg ist nicht reich an Einkommen und Reichtum, trotz des Regierungsluftballons (Kaufkraft=ca.100% nach GfK), und die Anzahl der Reisenden wird ohne internationalem Drehkreuz kaum steigen.
Es sei denn, unsere Alimentierten bekommen mehr Hartz IV für Flüge nach Beirut, Istanbul usw.
Bürlüner Nimbys brauchen keinen Flughafen.
Nimbygruppe eins ist grün und fliegen ist schlecht fürs Klima.
Nimbygruppe zwei hat kein Geld.
Die Restberliner interessieren den egomanischen und intoleranten Nimby nicht die Bohne, also braucht man keinen grossen Flughafen.
Es kann sooo einfach sein, wenn man nur die richtige Ideologie vertritt.
Und dass gleich von vorneherein klar ist:
Zum Freitagsgebet gilt Flugverbot über Bürlün, sonst gibts Ärger.
Wo steht eigentlich geschrieben, dass die Hauptstadt überhaupt ein riesiges Luftkreuz braucht? Washington ist provinziell verglichen mit NY oder vor allem Chicago. Dass Bern überhaupt einen Flughafen hat (neben Zürich und Genf) weiss wohl ausserhalb von CH kaum jemand.
Was soll also die Aufregung? Immer ganz sachte.
Ja, weil Bern und Washington ja auch die größten Städte ihres Landes sind, achso, stimmt ja gar nicht. Also sachte mit dummen Vergleichen.
Soll der Airport Berlin Brandenburg International (BBI) auch aus Fernregionen wie Sachsen und Meckpomm angeflogen werden dürfen oder reicht für die ein Fahrrad?
Danke! 🙂 🙂 🙂
Wenn man glaubt, es geht nicht mehr,
kommt zum Trost ein guter Witz daher.
Und zum Thema Sperenberg. Schon mal ne Karte angeguckt? Das liegt 40km außerhalb des Stadtzentrums in der Pampa (zum Vergleich: Rhein-Main ist etwa 10km außerhalb Frankfurt, CDG und Heathrow etwa 20km außerhalb London und Paris jeweils) und für den Großteil der Berliner wären dies locker zwei Stunden Anfahrt und mehr. Vollkommen unpraktisch, sowas nennt dann vielleicht Ryanair noch „Berlin Airport“.
Schönefeld war mit Abstand die beste und auch logisch folgerichtige Variante. Schon die Klagen der direkten Anwohner waren Blödsinn (jeder wusste das dort ein Flughafen ist, selber schuld) und dieses Flugrouten-Blabla ist absoluter Schwachsinn. Zehlendorf und die anderen Rotweingürtel-Distrikte wären nicht mehr von Lärm und Schmutz und „Absturzgefahr“ (lol) betroffen als es Pankow, Prenzlauer Berg, Wedding, Reinickendorf wegen Tegel und Neukölln, Tempelhof, Kreuzberg, Schöneberg und Mitte wegen Tempelhof seit Jahren waren. Aber da wohnen ja nicht pensionierte Staatssekretäre!
Phantastischer Artikel im Tagespiegel über die Zustände in den Berliner öffentlichen Verkehrsmitteln – und zwar von einem Leser geschrieben!
http://www.tagesspiegel.de/meinung/lesermeinung/es-ist-unfassbar-was-im-berliner-nahverkehr-geschieht/4167964.html
Und wenn ihr mal wissen wollt was mächte Nimbys alles so anrichten können dann googelt mal nach „ittersbach“.
http://devsup.de/pictures/nimby.JPG
Blau ist die Route eingezeichnet, die man eigentlich fahren möchte und rot ist diejenige, die man auf Grund einer Anliegerstraße fahren muss.
Ich habe in München nicht weit von der Einflugschneise für den alten Flughafen gewohnt.
Einige Kilometer weiter im Ostpark konnte man den Jumbo über sich bereits mit ausgefahrenem Fahrwerk sehen. Was aber eher ein Erlebnis war.
Ich konnte die Maschinen einschweben sehen. Ob viel Lärm war weiß ich nicht. Die Fenster waren wohl ziemlich dicht, belästigt habe ich mich nie gefühlt.
Aber kann man es aushalten wenn die Dinger im Minutentakt direkt über einen hinwegdonnern? Das kenn ich nicht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass da dann ein Leben möglich ist. Eine Lösung habe ich natürlich auch nicht.
Aber auch wenns nichts nutzt, würde ich solche Beiträge mit mehr Fein- und Mitgefühl für die vom Lärm Betroffenen schreiben.
> Aber auch wenns nichts nutzt, würde ich solche Beiträge mit mehr Fein- und Mitgefühl für die vom Lärm Betroffenen schreiben.
Ich wohne in einer sogenanten verkehrsberuhigten Zone (30 km/h). Früher hatte ich mal die etwas seltsame Idee bei offener Balkontüre zu schlafen. Das habe ich aber nur die halbe Nacht durchgehalten und nach dem 3. mal habe ich es dann aufgegeben. Es gibt Leute die einfach Nachts einen gewissen Lärmpegel brauchen. Das sind keine Fremden sondern mit Sicherheit Anwohner. Die lassen Nachts den Wagen laufen im Stand oder auch den Wagen mal richtig aufheulen und vieles andere mehr.
Ganz gleich wie viel Lärm die Flugzeuge machen, die Nachbarn sind lauter. Es hilft nur eines. Türe und Fenster zu und Ruhe ist.
Wenn schon Flughafen, dann ein Internationaler.
Kling blöd, aber mit den Regionalflughäfen ergeben sich einige gravierende Probleme.
Das hier hab´ ich in einem Forum von & für Fachleuten aufgetrieben (Thema ist zwar schon älter aber immer noch aktuell):
http://www.zoll-board.de/board1-stammtisch/board2-stammtisch/960-flughafen-weeze-zollverwaltung-sorgt-f%C3%BCr-gef%C3%A4hrliche-kontrolll%C3%BCcken-und-gef%C3%A4hrdet-mitarbeiter/
Schönefeld ist grundsätzlich ein falscher Standort, der nicht aufgrund sachlicher Abwägung sondern wegen dem berichtigen Berliner Regionalegoismus gewählt wurde. Besser wäre ein Ort im dünn besiedelten Süd-Brandenburg, irgendwo im Dreieck Leipzig/Halle-Berlin-Dresden. Von jeder dieser Metropolregionen wäre der Flughafen dann in 30-45 Minuten zu erreichen.
Ich wohne ja in der Nähe 😉
Aber mich kotzt dieses permanente Demonstrieren und gegen alles sein einfach nur noch an. Ich wünsche mir einen riesigen BBI der von allen anderen Ländern beneidet wird. Also frohes Bauen!
Genauso wie ich mir einen tiefen neuen Bahnhof in Stuttgart wünsche. Ich finde die Planung hervorragend.
Und überall, wo etwas modernes entstehen soll, ein Statussymbol deutscher Ingenieurskunst, überall da tauchen die Grünen und ihr Lehrergefolge mit Plakaten auf. Werfen uns in Integrationsdebatten vor, dass wir altbacken sind und uns nicht für neues öffnen können, aber blockieren jeden Fortschritt. Heuchlerpack, grünes Heuchlerpack!
Es gibt (gab) in Berlin zwei innerstädtische Flughäfen, die in 0 Minuten zu erreichen sind, plus einen ausbaufähigen etwas außerhalb der Stadtgrenzen. Bisher ist kein Berliner an Fluglärm gestorben, auch ist kein größeres Flugzeug jemals ins Berliner ‚Häusermeer‘ gestürzt.
Aber es muss ja unbedingt ein neuer Großflugplatz her.
Reines Prestigeprojekt, das. Politiker wollen es, Politiker bauen es.
Für was braucht Berlin ein
Drehkreuz? Meiner Meinung nach reicht es, wenn die Flugzeuge ihre Bordtoilette über Berlin ausleeren.
@ Demonstranten in Berlin und Brandenburg:
Wollen die ehrenwerten Herrschaften wieder mit der Postkutsche fahren???
Ich frage mich immer wieder, wo die empörten Bürger geblieben sind, als die Flugzeuge noch wirklich laut waren.
Noch mal zur Klärung:
Speerenberg war und ist der beste Standort für den BBI. Das haben unabhängige Gutachter im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens ermittelt. Denn nur dort kann ein 24h-Flugbetrieb ermöglicht werden, einzigartig in Deutschland, weil die 2000 Anwohner, so wie hier in Diepensee bei SFX, umgesiedelt werden können und dann nur Wald und Wiesen den Flugplatz umschließen.
Das gibt einen enormen wirtschaftlichen Pluspunkt und ermöglicht gleichzeitig eine Drehkreuzfunktion des BBI.
Eine direkte Transrapidanbindung vom Berliner Hauptbahnhof mit Eincheckterminalen drin bieten auch eine schnelle Anbindung von Speerenberg an Berlin.
Alles nachzulesen unter: http://www.bvbb-ev.de
In SFX wo drumherum 100.000 Anwohner ist nur ein Regionalflughafen menschenwürdig möglich.
Aber VORSICHT Leute:
Die GRÜNEN um Künast versprechen nur jetzt im Berliner Wahlkampf einen geringen Flugbetrieb am BBI um möglichst viele Flugroutengegner als Wähler abzufischen. D.h. noch lange nicht, dass das nach der Wahl auch noch gilt. Die Pazifistischen GRÜNEN haben auch als erste nach dem WWII deutsche Soldaten in den Kosovo und nach Afgh. geschickt. Sie sind Meister in der 180°-Wende!!!!
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