TesbihSeit über sechs Jahren wird jeden Sonntag um 20 Uhr auf ARTE ein an sich sehr interessantes Format ausgestrahlt. Es geht um die Sendung „Karambolage“, bei der wechselseitig deutsch-französische Eigenheiten und Kuriositäten auf „künstlerische, humorvolle und experimentelle Art und Weise vorgestellt und erklärt werden“. Die Schöpferin der Sendung, Claire Doutriaux, hat für diese Serie 2006 sogar den renommierten Adolf-Grimme-Preis erhalten.

Am Sonntag wurde dem geneigten Zuschauer nun sehr plastisch vor Augen geführt, wie sich die Begrifflichkeit „deutsch“ im Wandel befindet. Durfte doch der in Hamburg lebende türkische Drehbuchautor Tonguc Baykurt seine muslimische Gebetskette – sozusagen als „typisch deutschen Gegenstand“ – vorstellen. Auch wenn er dies auf durchaus sympathische Art und Weise tat, gehört der Beitrag doch wohl eher in ein anderes Sendeformat. Oder will ARTE jetzt nach der erfolgreichen Aufarbeitung von Verdun auch noch die seit dem Untergang des Osmanischen Reiches ausstehende „Versöhnung“ zwischen „deutschen“ Türken und „französischen“ Arabern zu einer „europäischen (Rundfunkgebühren-)Aufgabe“ machen?

Das Video zur Sendung:

» info@arte-tv.de

(Spürnase: Michael S.)

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22 KOMMENTARE

  1. Arte- auch wenn es sich einen intellektuellen Sonderanstrich gibt- ist Teil des GEZ-zwangsfinanzierten Volkserziehungsprojekts Staatsfernsehen. Was also soll man da erwarten?
    Als bekennender Nichtfernsehschauer freue ich mich, noch 2 Jahre dem Volksempfängerpendant meine Gelder verweigern zu können und nehme daher die „Leistungen“ dieser Einrichtungen nicht in Anspruch. Mir fehlt nicht, im Gegenteil erspare ich mir dann jede Menge Unsinn- zumal bei PI ja auch nur die übelsten Auswüchse der zwangsbeglückenden „Buntes Deutschland“- Propaganda Erwähnung finden dürften.
    Man zelebriert seinen Untergang und kommt sich dabei auch noch ach so tolerant vor – und das ganze bezahlt man auch noch selbst.

  2. Es wurden auch schon türkische Familien mit ihren türkischen Bräuchen als „typische“ Deutsche vorgestellt. Deutsche Kinder sind in der Sendung immer klein, blond, dick, und tragen eine hässliche Brille. Das Silvesterfeuerwerk in Deutschland wird mit einem Bürgerkrieg verglichen, wobei alle Deutschen braune Jacken tragen, etc.

    Für mich ist das eine antideutsche Hetzsendung, die mal ganz gut angefangen hatte. Außerdem ist Arte mitterweile gänzlich in französischer Hand.

  3. @WSD
    Natürlich sollte man möglichst viel über den Kult Islam wissen – „know your enemy“.
    Aber als „typisch deutsche Eigenheit“(Anspruch der Sendung) einen Tashih (oder tesbih) zu bringen, ist schon ziemlich eindeutig. Jaja, der Islam gehört halt nicht nur zum Wulffschen Deutschland.

  4. Die Sendung „Karambolage“, bei der wechselseitig deutsch-französische Eigenheiten und Kuriositäten auf…

    Wobei das auf deutscher Seite vor allem Kuriositäten sind, die Mitarbeiter sind wohl angehalten, vor allem das Kleinkarierte und Lächerliche zu finden und als „typisch deutsch“ hinzustellen wie gehäkelte Klorollenpräser auf der Hutablage oder Schaumstoff-Tropfenfänger für die Kaffeekanne. Ich bin auch belehrt worden, dass wir unsere Frühstückseier mit lächerlichen Eierlöffeln essen, während die Franzosen ihr Ei lässig mit Brot aus der Schale mantschen.

    Die türkische Gebetskette ist da eine Ausnahme, nicht lächerlich, weil islamisch. Aber trösten wir uns, guckt ohnehin kaum einer hin: ARTE kommt in Deutschland auf kümmerliche 0,8 Prozent Marktanteil.

  5. Gut man sollte arte drauf hinweisen. Es bleibt aber ganz klar mein Lieblingssender. Einige Sendungen kann man zwar vergessen, aber 95% sind sehr interessant und sehenswert. Eigentlich gucke ich sogar nur noch ARTE, 3SAT und wegen den amerikanischen Sitcoms ab und an ComedyCentral 🙂

  6. Baykurt ist also „Türke“ und lebt in Deutschland, so die Aussage bei arte.
    Das ist interessant, da sonst fast immer betont wird, dass es „deutsche“ oder deutsch-türkische Bürger sind. Vor allem in Diskussionen mit verschiedenen Teilnehmern zum Thema „Integration“ etc. gibt es empörte Reaktionen, wenn von „Türken“ geredet wird.
    Hier bei arte ist es (aus durchschaubaren) Gründen aber wichtig, dass es ein Türke in Deutschland ist. Erdogan wird sich freuen.

  7. In diesem Zusammenhang möchte ich dem geneigten PI-Leser eine Spezialausgabe der „Baunetzwoche“ vorstellen, mit dem gesalbten Titel „Architektur des Euro-Islam“:

    http://media.baunetz.de/dl/174786/baunetzwoche_84_2008.pdf

    PI-Leser mit hohem Blutdruck sollten die Ausgabe allerdings einem Miltärarzt ausserhalb von Ft. Hood vorlegen, damit dieser beurteilen kann, ob der Patient die Lektüre überleben wird!

  8. Ja das mit dem Ketten ist so eine Sache.

    Die einen drehen die Murmelm am Band aus nach aussen getragene Sache die eigentlich in sich ruhen sollte.

    Wer mit seinem Herren ob Gott, Allah oder wer auch immer im reinen ist braucht imho derartige Gesten nicht.

    Counter/strike besonderer Art liegt einigen mehr als anderen.

    Kennt mitlerweise jeder…leider.

    Bloggy

  9. Liebe ARTE-Redaktion,

    hier noch ein Thema für die nächste Sendung:

    http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Buecher_im_BauNetz_764633.html

    27.04.2009
    Moscheen in Deutschland
    Bücher im BauNetz

    Wilfried Dechau war lange Jahre Chefredakteur der Deutschen Bauzeitung db, bis ihn mehr und mehr die Architekturfotografie in ihren Bann zog. 1995 initiierte er den Europäischen Architekturfotografie-Preis und hat nun seine beiden bereits im Wasmuth-Verlag erschienen „fotografischen Tagebücher“ mit einem Buch fortgesetzt, das ebenfalls als fotografische Reise verstanden werden kann.

    Diesmal hat er die neuen Moscheen in Deutschland fotografiert und damit ein Thema „ins Visier genommen“, dass nicht nur bei Architekten, sondern auch in der Politik und Gesellschaft in Deutschland zur Zeit eines der am kontrovers diskutiertesten Themen überhaupt ist. Dechau zeigt uns die Gebäude in ihrem Kontext und in ihrer Benutzung und ergänzt damit unseren Blick aus den Fachzeitschriften um etwas Wesentliches – um die städtische Umgebung, in der diese Gebäude stehen (meist am Stadtrand) und um die Menschen, die diese Gebäude nutzen.

    Aus der Verlagsankündigung: „Die Fotos dieses Buches zeigen Moscheen im Kontext deutscher Stadtszenarien – ihre Innenarchitektur, die Atmosphäre beim Freitagsgebet, Imame, Kinder, Frauen, Männer. Wilfried Dechau suchte für diese Reportage sehr unterschiedliche Moscheen in Pforzheim, Penzberg, Mannheim, Wolfsburg, Aachen, Karlsruhe, Hamburg und Stuttgart auf.

    Die im März und April 2008 entstandene Fotoreportage bildet die Grundlage für eine Ausstellung, die in Deutschland bereits mehrfach zu sehen war (z.B. im Aedes Architekturforum in Berlin und im Kasseler Architekturzentrum).“ Weitere Stationen in Deutschland sind geplant, außerdem soll die Ausstellung nach Jakarta, Manila, Kuala Lumpur, Izmir und Kairo reisen.

    Zur Ausstellung schrieb die Süddeutsche Zeitung am 9. Mai 2008: „Zwei Monate lang hatte Wilfried Dechau zuvor das muslimische Deutschland bereist. Zwischen Penzberg und Hamburg fand er zuhauf: lachende Kinder, lächelnde Imame, betende Männer in bunten Moscheen, einen Farbenrausch aus himmelblau, erdenbraun und rosarot – Deutschland, ein Frühlingsmärchen. Dechaus Blick ist der des Fotografen, der verstehen, nicht erklären will, und der ohne eine Grundportion Sympathie blind bliebe.“

  10. Wenn 5 brutale Hartz IV-Mohammedaner schon vor zwei deutschen Frauen Angst haben, wie schnell würden die TurkmohammedanerInnen ihren Schwanz einziehen, wenn 2 kampfbereite Kartoffeln ihre von den linksgrünen 68erInnen abgezüchteten Eier wiederbekämen?

    http://www.derwesten.de/staedte/hagen/Frauen-retten-17-Jaehrigen-vor-Schlaegertruppe-id4344482.html

    Frauen retten 17-Jährigen vor Schlägertruppe

    Hagen „Wir konnten doch nicht einfach zusehen“, sagen Patricia Braun und Jenny Wever aus Hagen. Die beiden Frauen griffen Freitagnacht beherzt ein, als eine fünfköpfige Gruppe einen Jugendlichen attackierte und schlug.

    Mit blutverschmiertem Gesicht liegt ein 17 Jahre alter Jugendlicher auf dem Johanniskirchplatz. Angegriffen und niedergeschlagen von fünf anderen Jugendlichen. Dutzende Passanten beobachten die Szenerie – und gehen vorbei. Einzig zwei Fußgänger greifen ein. Zwei Frauen, Mutter und Tochter, 47 und 28 Jahre alt. „Wir konnten doch nicht einfach zusehen“, sagen sie wie selbstverständlich

    Es ist Freitag, kurz vor Mitternacht, als Patricia Braun mit ihrer Tochter Jenny Wever Richtung Johanniskirchplatz gehen. Aus der Entfernung sehen sie eine Gruppe junger Leute. „Das sah alles ganz normal und friedlich aus. Sie unterhielten sich“, erinnert sich Jenny Wever. Doch plötzlich gibt es wie aus dem Nichts ein Gerangel, einen Schlag, einen Schubser. Ein 17 Jahre alter Junge fliegt regelrecht zu Boden, prallt mit voller Wucht auf den Hinterkopf. „Man hat das richtig rumsen hören“, erzählt Jenny Wever. Sie ruft Richtung der Angreifer: „Was geht denn hier ab!“ Die Frauen marschieren jetzt mit schnellen Schritten auf die Gruppe zu, die sich zu fünft gegen einen Jugendlichen wendet.

    Darüber nachgedacht, dass sie selbst in den Konflikt gezogen werden könnte, habe sie nicht. „Ich habe gesehen, dass dort jemand in Not ist. Die Angst kam später, als alles vorbei war“, sagt die 28-Jährige.
    Ambulant in Krankenhaus versorgt

    Die fünfköpfige Angreifergruppe indes denkt glücklicherweise nicht daran, die beiden Frauen anzugehen, sondern ergreift sofort die Flucht. Die beiden Frauen kümmern sich um den am Boden liegenden Jungen. Als er versucht aufzustehen, sackt er sofort wieder zusammen. Sein Mund ist voller Blut, er ist benommen.

    Aus dem Kölner Karneval:

    „Hat Kartoffel wieder Eier,
    ist es aus mit Murats 3er“

  11. Mazyek, falls Sie mir nicht glauben, dass diese 5 Hartz IV-Brutalos Ihre GlaubensbrüderInnen waren, die mal wieder korankonform brutal auf Ungläubige eingetreten haben, weil die WAZ nur von „Jugendlichen“ schreibt, dann lesen Sie nun den Polizeibericht und dann rufen Sie den BuntespräsidentIn Wulff-Özkan und Hannelore Kraft an, damit der Hagener Polizeichef wegen rassistischer Polizeiberichte gefeuert wird:

    http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/30835/1773041/polizei_hagen

    POL-HA: Junger Mann von fünf Männern zusammengeschlagen

    Hagen (ots) – Am Freitag Mittag, beobachteten zwei Zeuginnen, wie ein siebzehn Jahre alter Jugendlicher auf dem Johanniskirchplatz in der Hagener Innenstadt grundlos von einer fünfköpfigen Personengruppe angegriffen wurde. Die Täter schlugen ihr Opfer zu Boden. Als die beiden Frauen (siebenundvierzig und achtundzwanzig Jahre alt) dem Opfer zu Hilfe eilten, flüchteten die Täter in Richtung Märkischer Ring. Bei der Personengruppe soll es sich um Südländer gehandelt haben.

  12. Auch wenn er dies auf durchaus sympathische Art und Weise tat, gehört der Beitrag doch wohl eher in ein anderes Sendeformat.

    Tja, sah das gestern auch im Fernsehen und saß erst einmal total baff vor der Glotze.
    Dann dachte ich:
    „Wollen mich jetzt veräppeln?“

    Der Bericht war ja durchaus interessant, und auch nett erklärt.
    Kann ich es doch aus persönlicher Lebenserfahrung nachvollziehen wie es ist die Heimat und die Familie zu Ausbildungszwecken und aus beruflichen Gründen verlassen zu müssen. Da wachsen einem tatsächlich bestimmte Gegenstände ans Herz, und verlieren durchaus auch ihren ursprünglichen Sinn.

    Dennoch fand ich den Beitrag in einer Sendung, in der es um Deutsch-Französische Unterschiede uä geht, deplatziert!
    Ja, ich fühlte mich auch sehr beleidigt (hab ich doch gut gelernt, oder ;-)).

    Es gibt soviel über Deutschland und uns Deutsche zu erzählen, da paßt diese Geschichte nun wirklich nicht rein.
    Wie gesagt, die Geschichte war interessant und auch sympatisch erzählt, aber sie ist keine Geschichte über uns Deutsche.

    Eher wirkte dieses wie eine Art Propaganda, ein neuer politischer Sendeauftrag um uns diese stetig anwachsene Überfremdung in Europa „sympatisch“ zu machen.

    In der Lindenstraße läuft derzeit ja ähnliches.
    Dort wird man an die Gewalt und das „orientalische“ Temperament behutsam gewöhnt, bis es für uns zur Normalität gehört das sich die jungen Orientalen von nebenan erst einmal in krimineller Art und Weise die Hörner abstoßen müssen, nach dem Motto „das ist hält so, die sind so, das muß man aushalten und akzeptieren und tolerieren“.
    Natürlich macht die orientalische Familie ein wenig „Dududu! Nein-nein-nein“ und „Du pöser-pöser Junge, das darfst du nicht!!“ blabla…,
    aber im Grunde bleibt auf Dauer unsere deutsche Gesellschaft, unsere deutschen Werte und Tugenden dabei auf der Strecke, bis sich keiner mehr daran erinnert und wir in einer chaotischen Gesellschaftsordnung à la Orient und Afrika dahinvegetieren müssen…

    Nein Danke!!

  13. Durch einen Kommentar bei http://www.fact-fiction.net aufmerksam geworden, hab ich mal nachgeguckt- und in der Tat:
    das Volkserziehungsfernsehen ist schwer bei der Arbeit!
    GEZ- Sender
    EinsFestival:
    „Die Anwälte“
    „(…)Aber Genc muss feststellen, dass Peter ein Skinhead und in seinen Ansichten durchaus ‚rechts‘ ist. Sie versucht dennoch, auch aus Gründen professioneller Neutralität, Peter vor dem Gefängnis zu retten. Als Franzen jedoch herausfindet, dass sein Schulfreund Albitz in der rechten Szene aktiv ist und ihn hintergangen hat…“
    ZDF:
    „Tatort: Tod in Istanbul“
    NDR:
    „Tatort: Scheherazade
    (…)Die junge Manu (Esther Zimmering) tischt Kommissarin Lürsen (Sabine Postel) eine unglaubliche Geschichte auf: Ihr Freund wird als Mitverschwörer des 11. September verdächtigt. In Wahrheit war er jedoch von der CIA beauftragt,…“

    usw. usf.

    Und dafür bezahlt ihr auch noch Geld ??????

  14. Ich will auch ne Kette, die mir Geschichten erzählt!

    Ach wenn ich doch nur ein Moslem wär!

  15. Interessant ist dabei aber, daß meiner Erfahrung nach noch vor Jahrzehnten diese Gebetskette als betont nicht religiöses Männerspielzeug propagiert wurde.

    Beim „perfekten Dinner“ auf Vox wird nach vielen msl. Teilnehmern jetzt endlich auch eine 19-jährige dt. Friseuse präsentiert, die für ihre vor drei Jahren erfolgte Konversion zum Islam Werbung machen kann!

  16. Schade arte …

    Was hat sich da bei der letzten Karambolage-Sendung am 27.02. 2011 eingeschlichen?
    Wird also unter dem offiziellen Arbeitstitel der “Aufklärung und Versöhnung” zwischen Deutschen und Franzosen auch ganz nebenbei, quasi so mittendrin mal eben noch für irgendeine Religion mit irgendwelchen Gebetsketten missioniert?
    Machen die Kultur-schaffenden jetzt auch mit beim politisch verordneten Weg: geradewegs –rückwärtsgewandt?

    …in etwa so deplatziert wie die Erwähnung des Islam während der Ansprache unseres Bundespräsidenten zum Gedenken
    an den “Tag der deutschen Einheit”.

    Bitte langfristig die richtigen Entscheidungen treffen.

    Danke

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