Torsten LangeVor kurzem berichteten wir über den Beitritt des Ex-Grünen-MdB, Torsten Lange (Foto), zu Pro NRW. Trotz seines bewegten politischen Lebens sieht er sich nicht als „notorischen Parteienwechsler“. Vielmehr ist er nicht bereit, da sich das politische Koordinatensystem in Jahrzehnten sukzessive nach links verschoben hat, „die konservative Mitte preiszugeben, auch wenn diese dann von der Neujustierung her als Rechts umdefiniert wird.“

PI: Herr Lange, es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Ex-Grüner sich einer Bewegung wie Pro anschließt. Was waren Ihre Gründe für diesen Schritt?

Lange: Seit meinem Grünen-Austritt sind mittlerweile 22 Jahre vergangen und die politischen Themen sind andere als heute. Zum anderen waren die Grünen bis Mitte der 80er-Jahre ökologisch und nationalkonservativ grundiert (Haußleiter, Gruhl, Springmann, Kelly, Vollmer, Mechtersheimer u.a. stehen dafür). Was noch wichtiger ist: Ich bin nicht bereit – da sich das politische Koordinatensystem in Jahrzehnten sukzessive nach links verschoben hat -, die konservative Mitte preiszugeben, auch wenn diese dann von der Neujustierung her als Rechts umdefiniert wird. Natürlich muss jeder, der dies tut, damit rechnen, aus oberflächlicher Betrachtungsweise als notorischer Parteienwechsler zu gelten.

Nach den Grünen wechselten Sie 1994 zur Statt-Partei und 2008 für ein Jahr zur CDU. Warum wurde die Union nicht für längere Zeit Ihre politische Heimat?

Die CDU hatte bis vor nicht allzu langer Zeit seit der von Kohl 1982 versprochenen und nie eingehaltenen „geistig-moralischen Wende“ noch letzte Zuckungen an Konservatismus: gegen doppelte Staatsbürgerschaft, für Leitkultur, etc.. Angela Merkel hat das dann in Gestalt von Personen wie Friedrich Merz und Roland Koch entsorgt. Durch das so entstandene geistige Vakuum ist der Weg zu Bündnissen mit den Grünen freigemacht mit der Folge, dass deren kulturverändernde Politik sich in das „bürgerliche Lager“ ausbreitet, was man z.B. an der Person des nordrhein-westfälischen Intergrationsminister Armin Laschet festmachen kann.

Was gab dann letztendlich den Ausschlag für Pro-NRW?

Es ist sonst weit und breit kein erfolgversprechendes und glaubwürdiges konservatives Projekt am Horizont sichtbar.

Welche Schwerpunkte sollte Ihrer Ansicht nach Pro-NRW in den kommenden Jahren setzen?

Innere Sicherheit, Einwanderungsstopp, Islamismus, Demokratie und Bürgerrechte, Verteidigung unserer Verfassung und unserer Identität sowie eine offensive intellektuelle Auseinandersetzung mit dem linken Zeitgeist.

Wie beurteilen Sie die Chancen, dass die Pro-Bewegung mittel- und langfristig über Köln hinaus Erfolg haben kann?

Die Grünen schafften es binnen weniger Jahre, die von den Großparteien nicht ernst genommenen Themen (Umwelt und atomare Hochrüstung) aufzugreifen und damit 1983 in den Bundestag einzuziehen. Die Zeit ist reif, mit deren Strategie die vernachlässigten Themen (s.o.) aufzugreifen und umzusetzen. Wenn das mit heißem Herzen, kühlem Verstand und verbindlicher Sprache geschieht, sehe ich durchaus Chancen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Lange.

Like
Beitrag teilen:
 

47 KOMMENTARE

  1. Mit diesem Mann könnte aus der Pro-Bewegung was werden, seine politischen Erfahrungen sind Gold wert. Er war immerhin Mitbegründer der einzigen Partei, die sich in 60 Jahren Bundesrepublik neu etablieren konnte. Vielleicht schafft er das auch mit Pro?

    Es ist überaus schade, was aus den Grünen geworden ist. Wie konnte es nur so weit kommen?

  2. Lukas 15,7: Ich sage euch: Also wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, vor neunundneunzig Gerechten, die der Buße nicht bedürfen.

  3. Ja, der Herr Lange hat recht.

    „Mit heißem Herzen, kühlem Verstand und verbindlicher Sprache.“

    So wird es gehen. Denn der Wind hat sich gedreht. Immer mehr respektable Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sprechen die Wahrheit aus. Die sog.“Politische Korrektheit“ ist im Rückzug begriffen.

    Dies ist der deutsche Herbst. Jetzt wird die deutsche Zukunft geschmiedet.

    http://www.youtube.com/watch?v=pOuopL-zkHA

  4. Auf jedenfall hat Er aus moralischen Gründen die richtige Partei gewählt und hat begriffen das die Politik der CDU erst den Kulturrelativismus der Grünen möglich macht.

  5. Volle Zustimmung. Auch ich bin 1988 bei den Grünen ausgetreten als die ursprünglichen Themen aufgegeben wurden und der Verein zum Fischer-Selbstbedienungsladen mutierte. Hoffentlich wird die geschichtliche Aufarbeitung einmal zeigen, was für Chancen zur Verbesserung der politischen Kultur durch Fischer vernichtet wurden.

    In dem Moment in dem sich eine wirkliche Bewegung gegen Islamisierung abzeichnet, bin ich dabei. Leider sehe ich bei Pro-NRW noch zu viel faschistisches Gedankengut. Und das brauchen wir nun wirklich nicht, das schadet nur im Kampf gegen die Islamisierung.

  6. Anne Will: Dieser Heiner Bielefeld war der Chefideologe. Dem ist letzlich alles wurst, solange er nur die Diskushoheit in den Händen behält. Beim ‚Deutschen Institut für Menschenrechte‘, dessen Direktor er ist, handelt es sich um eine Statthalter-Einrichtung der Vereiten Nationen. Über den Weg von „Politikberatung“ nehmen die maßgeblich Einfluß auf unsere Politik.

  7. Ich wünsche Torsten Lange viel Erfolg. Er hat sich viel vorgenommen.

    Innere Sicherheit, Einwanderungsstopp, Islamisierung, Demokratie und Bürgerrechte, Verteidigung unserer Verfassung und unserer Identität sowie eine offensive intellektuelle Auseinandersetzung mit dem linken Zeitgeist.

    Die offensive intellektuelle Auseinandersetzung mit dem linken Zeitgeist ist aus meiner Sicht die schwierigste Übung überhaupt, weil dazu zwei gehören und linke „Intellektuelle“*. die letzten sind, die mit jemand diskutieren, der nicht zu ihrem Klüngel gehört. Allein die Zugehörigkeit zu Pro NRW dürfte ausreichen jeden Diskussionsansatz zu denunzieren und die Diskussion zu verweigern. Desweiteren sehe ich auch eine Gegenposition zur Spitze von Pro NRW, die sich explitzit für ein rechtes Parteiprojekt hält und damit nicht den offenen Raum der bürgerlich-konservativen Mitte besetzt.

  8. #5 Faust84
    PRO Deutschland…. sollte es geben… auf jedem Wahlzettel!!!!!!!!!!!!!!! oder PRO Freiheit !

    Wie wäre es mit Pro-Grundgesetz? Das reicht völlig.

  9. #12 felixhenn (18. Okt 2009 23:01)

    Als ob sich nicht jeder auf das Grundgesetz bezöge.
    Weiterhin sehe ich nicht, inwiefern das Grundgesetz einer weitgehenden Islamisierung entgegenstünde.

  10. Wie wäre es mit „Pro-Europa“ oder „Pro-Westen“?

    Noch besser…

    „Pro-Menschlichkeit“? 😀

  11. #13 WahrerSozialDemokrat (18. Okt 2009 23:06)

    Das ist bei Anhängern von 0,00000%-Bewegungen so üblich, dass sie bei allen anderen faschistische Strömungen etc. etc. erkennen.

  12. #13 WahrerSozialDemokrat
    #9 felixhenn
    “Leider sehe ich bei Pro-NRW noch zu viel faschistisches Gedankengut. ”
    Könntest du mir das genauer benennen?

    Ganz einfach, bei fast jeder Kundgebung treten irgendwelche Neofaschisten (teilweise aus ganz Europa) auf. Es wurde (und wird) versäumt, sich ganz klar von Rechtsextrem zu distanzieren. So lange Typen wie Schramma berechtigte Kritik ganz einfach mit „Nazis raus“ abbügeln können wenn Pro auftritt, so lange hat die Bewegung ein Wahnsinns-Handikap und viel Energie verpufft wirkungslos. Pax Europa scheint da wirkungsvoller, nur zaudern die noch zu sehr.

  13. Trotz seines bewegten politischen Lebens sieht er sich nicht als “notorischen Parteienwechsler”

    Nun. Die Pro-Partei ist für Torsten Lange mittlerweile die siebte(!) Parteizugehörigkeit (zählt man die Organisationen Jungsozialisten und SPD getrennt, was sie formal sind).
    Jungsozialisten, SPD, Grüne, AUD, Stattpartei, CDU, Pro NRW.
    So ganz verkehrt finde ich den Begriff des notorischen Parteienwechslers jetzt auch nicht…

  14. ‚Bisschen kurz, das Interview, hab‘ da etwas tiefer gehende Fragen erwartet. Z.B. über Sozialpolitik, Abbau der irren Staatsquote, Zerschlagung der Grundversorgungsabzockmonopole, usw. …
    na ja…
    Grrr Gallier

  15. Yep!
    Hat er Recht!

    #17 little miss sunshine

    So ganz verkehrt finde ich den Begriff des notorischen Parteienwechslers jetzt auch nicht

    Mein Eindruck ist. dass die Parteien eher immer weiter nach Links wechseln.
    Wer seinen Posten nicht verlassen will gerät automatisch immer weiter nach Rechts … so what!

  16. Er war Grüner und ich war mal Soze.

    Ich glaube, es wird mittlerweile so einige ehemalige Linke oder Grüne und auch vernünftige 68er geben, die längst begriffen haben, was mit der Politik solcher Figuren wie: Roth, Fischer, Trittin, Ströbele, Merkel, Nahles, Laschet…….. auf dem Spiel steht, nämlich alles.

    Die Hippieträume von 1968 sind ausgeträumt. „Make love not war“ ist genauso verlogen, wie Islam ist Frieden.
    Und die Vision von der friedlichen one world, in der es keine Kriege, keine Gewalt und nur noch Friede, Freude und Eierkuchen gibt, ist wie eine Seifenblase geplatzt.

    Auch der rotgrüne 68er-Sozialismus ist gescheitert wie alle Sozialismen vor ihm auch.

    Ja, so sieht das aus, ihr linken Utopisten.

  17. Es ist eine nur eine Frage der Sichtweise, ob sich der Zug von Bahnhof zu Bahnhof bewegt, oder ob sich der Bahnhof von Zug zu Zug bewgt.
    Es kommt fast auf das Gleiche heraus, aber wir dürfen noch das Abteil wechseln.

  18. @ #19 WahrerSozialDemokrat

    Wer außer der CDU ist denn noch nach links gerückt? Die SPD unter Schröder und Hartz-4 ist deutlich „mittiger“ geworden. Die Grünen sind mittlerweile im bürgerlichen Lager angekommen (siehe HH und Saarland). Dass Herr Lange behauptet, die Grünen seien in den 80ern sowas wie ein „nationalkonservativer“ Verein gewesen, halte ich für ziemliches Quatsch. Die waren in dieser so „schmuddelig-links“, dass keine konservative CDU mit denen jemals koaliert hätte!!
    Ich glaube, seine vielen Parteiwechsel haben eher etwas mit seiner wankelmütigen, politischen Einstellung zu tun. Aber das muss jeder selbst für sich beurteilen…

  19. An diesen Terminen wird die Sendung wiederholt:

    Das Erste (ARD) – Anne Will
    19.10.2009 02:50-03:50

    NDR Niedersachsen – Anne Will
    19.10.2009 05:50-06:55

    MDR Sachsen-Anhalt – Anne Will
    19.10.2009 09:50-10:50

    PHOENIX – Anne Will
    19.10.2009 10:00-11:00

    EinsExtra – Anne Will
    19.10.2009 20:15-21:15

    EinsExtra – Anne Will
    20.10.2009 08:00-09:00

  20. Was diese Diskussion nun wieder soll?
    War nicht DER große Kritikpunkt an Pro das es dort Leute gibt die eine zu rechte Vergangenheit haben. Jetzt ist einer zu links bzw. zu wechselhaft.
    Manomann es gibt wohl immer was zu meckern.
    Ich frage moch ie wohl das ideale Pro-Mitgied auszusehen hat.
    Hauptsache ist doch das man sich im Ziel und wahl der Mittel einig ist.
    Und Herr Lange kann mit seiner Erfahrung nur von Vorteil sein.

  21. #23 WahrerSozialDemokrat
    Ansonsten viel Spass beim warten, bis die eine absolut perfekte und linkstolerierte, Antiislamisierungs-Partei kommt.

    Sowas in der Art hab ich mir auch gedacht. Für die MS-Parteien steht zu viel auf dem Spiel, dass die irgendwann einmal eine rechte Partei tolerieren, die ihnen nicht nur die Sitze/Posten streitig macht sondern ihnen auch ihre Mitschult und Verantwortungslosigkeit vor Augen führt.
    Ausserdem macht man sich lächerlich, wenn man sich vor jedem Satz rechtfertigt und betont, wie sehr man doch kein Rechter sei und im Grunde seines Herzens ein wohlwollender Mensch sei.
    Auch wenn Pax-Eurapa zur Partei würde, die Diffamierungswelle würde auf dem Fusse folgen.

  22. Die Republik gerät in Bewegung. In der Grünen-Hochburg Augsburg kann man plötzlich solche Brand-Kommentare lesen:

    http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Kommentar-Es-ist-unertraeglich-_arid,1939441_regid,2_puid,2_pageid,4289.html

    Kommentar: Es ist unerträglich

    18.10.2009 19:02 Uhr

    Ein Kommentar von Holger Sabinsky

    Es ist unerträglich: Kein Wochenende vergeht mehr, an dem nicht über Schlägerattacken junger Gewalttäter berichtet werden muss. Bayern galt immer als sicheres Bundesland. Und jetzt? Haben die Sicherheitsbehörden den öffentlichen Raum bereits aufgegeben?

    Den Prügelattacken muss nun mit aller Macht begegnet werden. Dabei darf es keine Denkverbote geben. Häufig ist bei den Exzessen Alkohol im Spiel. Brauchen wir eine Diskussion, ob Alkohol in der Öffentlichkeit verboten gehört? Fast nie ist die Polizei in der Nähe. Brauchen wir mehr Sicherheitspersonal auf unseren Straßen?

    Was wir auf jeden Fall brauchen: eine breite gesellschaftliche Front gegen die willkürliche Gewalt. Fangen wir alle möglichst schnell an, uns gegen diese Exzesse zu stemmen.

  23. Herrn Langes Motive sind ehrenhaft. Leider ändert das nichts daran dass Pro nicht besser ist als die anderen Rechtsparteien in Deutschland.
    Es gibt doch kompetente intelligente rhetorisch begabte Konservative in diesem Land – warum nicht in den rechten Parteien?

  24. Rolf Stolz war Mitbegründer der Grünen, heute hat er sein grün-links-alternatives Rucksäckle leergeveschpert (iwe man bei in schwaben sagt) und schreibt bemerkenswerte Artikel in der Jungen Freiheit.

    Oswald Mezger (hoff richtig geschrieben) vertritt inzwischen auch überwiegend konservative Werte.

    Nun auch T. Lange. Vielleicht liegt das am Reifeprozeß, den jeder mensch im Laufe seines Lebens durchmacht (auch wenn es notorische Narren wie den Terrorgreis Ströbele und die Versteherwarze Roth gibt – die sind bildungsresistent)…

    Aber das, was felixhenn konstatiert, dass bei PRO zuviele seltsame Gestalten herumlaufen, ist für mich ein Signal, PRO derzeti nicht wählen zu können. denn wie sollte ich als konservativer Jude mich selbst an den Strick von solchen liefern, die klar judenfeindliches Gedankenungut in ihren Manifesten führen, die Le Pen hofieren, von dem jeder weiß, dass er Juden haßt (egal, auch wenn manche französischen Juden ihn aus Verzweiflung wählen, um die mohammedanische Vorherrschaft in F zu brechen?)
    Daher bin ich wie felixhenn (Nr. 15) der meinung, dass so lange Typen wie Schramma berechtigte Kritik ganz einfach mit „Nazis raus“ abbügeln können, wenn Pro auftritt, so lange verpufft jede Energie wirkungslos.

    Leider ist auch m:m. Pax Europa keine echte Alternative, weil man sich dort eher noch gegenseitig zerfleischt.

    Was wir benötigen, ist eine konservative Partei, zuerst national, am konservativen Rand der CSU mit Infiltration (tut mir leid dieser Ausdruck) in die CSU zur echten konservativeN Partei, hin zur CDU, um dann mit CVE einen straken Gegenblock zur linksverseuchten Parteienlandschaft zu kommen. Meiner Meinung nach ist das eine Zeit, die noch gut 20 Jahre benötigt (mindestens), um die linke Vorherrschaft zu brechen, aber dann eine starke Gegenbewegung bilden kann. Bis dahin bin ich Mitte Sechzig. Dafür lohnt es sich m.E. zu hoffen. wie das hingebracht werden kann? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich doch das Knochenprogramm über das Engagieren in Parteien…?

  25. Kurze Zusammenfassung von Anne Will:

    -Wolfgang Bosbach (CDU): Hat sich gut geschlagen, hoffe, er läßt sich nicht wieder bekehren.

    -Otto Schily (SPD): hat den Schuss noch gar nicht gehört.

    -Özcan Mutlu (Grüne): in der Rolle des Realitätsverweigerers. Schuld sind natürlich die anderen. Er fordert Förderung.

    -Journalistin Güner Balci: Sie war absolute Klasse! Eine wirklich integrierte Lady. Hoffe, sie bekommt jetzt keine Drohungen. Sie war echt auf 180 wegen Mutlu und hätte die Sendung ganz allein füllen können.

    -Menschenrechtsprofessor Heiner Bielefeldt: wurde wohl mal kurz aus Takatukaland eingeflogen, wo die Welt noch in Ordung ist.

    Zu Wort kam per Einspieler auch Herr Buschkowsky, der wieder Klartext redete.

    Auf dem Sofa saß Cem Gülay, aber als was eigentlich? Als Integrierter, ex-Krimineller, gemobbter, aber trotzdem Karriere gemachter?? Oder wat?

    Hatte den Eindruck, dass Anne Will das Gelaber von Mutlu auch nicht ertragen konnte.

  26. PS: wieso erscheint bei mir immer alles fettgedruckt, obwohl ich nur einen Satz in fett setze? :-\

  27. #33 Timcologne

    Neue Kuscheldoku auf RTL
    Migraten auf Streife

    Warum so negativ? Ich fand die Doku okay. Das waren zwei sehr gut integriere Migranten, denen man nicht einmal angemerkt hätte, dass sie polnische bzw. türkisch-englische Wurzeln haben.

  28. #4 GrundGesetzWatch (18. Okt 2009 22:40)

    Anne Will:
    CDU Bosbach:
    Islam ist kein Schlüsselproblem der Integration.

    Güner Balci: „Der Islam macht auch einen Großteil des Problems aus. Zusammen mit Traditionen ist das die problematische Mischung.“

    Chat-Protokoll mit Güner Balci:

    http://daserste.ndr.de/annewill/archiv/chatprotokoll198.html

    Kivanc: Frau Balci finden Sie nicht, dass Ihre populistischen Aussagen der Gesellschaften schaden? Die Integrationsproblematik geht nicht allein von den „Ausländern“ aus!

    Güner Balci: Nein, ich finde, dass es viel zu wenig Menschen gibt, die die Probleme so offen und ehrlich beim Namen nennen, so wie ich das tue. Über die Defizite der deutschen Gesellschaft wird ja schon genug gesprochen.

    Gast42: Warum, Frau Balci, glauben Sie, wollen viele Türken unter sich bleiben und verbieten ihren Töchtern eine Heirat zum Beispiel mit einem Deutschen?

    Balci: Weil das die Macht der Familie schwächt. Es dient zum Erhalt der Heimatkultur, der archaischen Heimatkultur.

    Gast22: Hat Ihrer Meinung nach Herr Mutlu die Augen verschlossen vor der Realität?

    Balci: Er redet nicht gerne über die Probleme in der Migrationsgesellschaft. Nur wenn er absolut dazu gezwungen wird. Ansonsten gibt er gerne der deutschen Gesellschaft die Schuld.

    Gast25: Frau Balci – inwiefern ist Ihre eigene Kindheit und Geschichte repräsentativ? In der Sendung wurde viel über türkische Immigration gesprochen. Was ist mit den vielfach deutlich anderen Kulturen in Pakistan, Indien, Afghanistan, Libyen, Iran oder gar in Afrika? Ihnen, einer starken, schönen jungen Frau kann man die Herkunft nicht ansehen. Welche Chancen haben weniger gut gestellte Einwanderer?

    Balci: Leider ist meine Geschichte nicht repräsentativ, wie man sieht. Aber die Chancen haben alle, die hier leben dürfen.

    Tristan: Frau Balci, ich halte Ihre Haltung für die richtige. Wie groß schätzen Sie die Zustimmung ein, die Ihnen aus den türkischen und arabischen Communities entgegenkommt?

    Balci: Es ist eine kleine, aber eine zunehmende Zustimmung, habe ich festgestellt.

    Gast16: Wie kann man Sie unterstützen?

    Balci: Ja, bitte informieren Sie sich bei „Madonna Mädchenkultur e.V“. Im Netz finden Sie das unter http://www.madonnamaedchenpower.de

    Gast10: Frau Balci, Sie sehen viele Probleme sehr klar. Haben Sie die Möglichkeit in der Politik Einfluss zu nehmen?

    Balci: Ich glaube, dass ich durch meine Berichterstattung Menschen in ihrer Meinungsbildung beeinflussen kann, auch Politiker.

    Gast17: Frau Balci, Ihr populistischer Beitrag für die Sendung Panorama wurde auf nahezu allen deutschsprachigen, rechtsradikalen Seiten empfohlen. Freut Sie das?

    Balci: Das hindert mich nicht daran, als Journalistin weiterhin der Wahrheit verpflichtet zu sein. Sowas ist nicht schön, aber das muss ein Journalist hinnehmen. Leider.

    Gast30: Guten Abend, Frau Balci. Zunächst einmal ein großes Kompliment für Ihren Auftritt in der Sendung. Glauben Sie, dass die fehlende Fähigkeit zur Selbstkritik und ein vollkommen übersteigerter Patriotismus bei den türkisch- und arabischstämmigen Mitbürgern ein wesentlicher Grund dafür ist, warum es so wenige positive Beispiele wie Sie gibt?

    Balci: Absolut.

    Gast11: Liebe Frau Balci, wie können wir helfen, dass sich an Schulen etwas ändert. Insbesondere, was können wir als Eltern, als „deutsche“ Eltern tun?

    Balci: Trauen Sie sich, kritisch mit den Problemen, die da sind, umzugehen. Und sie können sich damit auch für die Probleme der Migrantenkinder verantwortlich fühlen.

    Gast54: Frau Balci, wie kann man türkische und muslimische Mitbürger davon überzeugen, dass eine Integration sinnvoll wäre?

    Balci: Leistung muss belohnt werden. Jeder, der bereit ist sich zu integrieren, soll dafür eine Anerkennung bekommen.

    kala: Würde eine Quotenregelung – zum Beispiel maximal fünf Prozent Immigranten pro Stadtteil oder maximal zehn Prozent pro Schulklasse – ein Mittel sein, um die Integration erfolgreicher zu gestalten? Schließlich wären die Einwanderer dann eher gezwungen, sich mit Deutschland auseinander zu setzen, eher im Vergleich zu „Ghetto“-Stadtteilen oder –Schulen?

    Balci: Also zehn Prozent oder auch zwanzig Prozent pro Schulklasse wäre in den Schulen sinnvoll. Aber in den Stadtteilen – das wäre wenig sinnvoll.

    Gast50: Frau Balci, wie kommt es, dass wir auf dem privaten Wohnungsmarkt keine Wohnung bekommen, sondern gezwungen werden eine Wohnung über eine Wohnbaugesellschaft zu bekommen. Ich will nicht mit meinen türkischen Mitbürgern zusammen glucken, leider werde ich dazu gezwungen.

    Balci: Selbst mit passiert so etwas auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Da müssen Sie auf einen anderen Anbieter ausweichen.

    Guest80972: Frau Balci, wie sehen Sie die Frage eines islamischen Feiertags in Deutschland? Würden Sie die Einführung eines solchen Feiertages befürworten, oder eher nicht?

    Balci: Völlig überflüssig.

    Gast59: Frau Balci, welche Maßnahmen müssten getroffen werden, damit sich Migranten mehr als Teil der deutschen Bevölkerung ansehen?

    Balci: Ich befürworte die Sanktionsvorschläge von Herrn Buschkowski absolut. Und wer sich dann immer noch nicht zugehörig fühlt, der kann sich ja mal überleben, wo er sich zugehörig fühlt.

    Bush-Supporter: Ist der Islam demokratisierbar?

    Balci: Der Islam schon – aber der Großteil der Muslime nicht.

    Akin: Warum gibt es in den Medien eigentlich keine (deutlich hörbaren) männlichen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die die Probleme so deutlich benennen wie Sie, Frau Kelek, Frau Ates und andere Frauen?

    Balci: Ich glaube, das liegt daran, dass sich zuwenig Männer emanzipiert haben von diesen Kulturen und Traditionen, auch daran, dass Ihnen die Probleme der Frauen egal sind. Und daran, dass sie um die Anerkennung in der türkischen Community buhlen.

    irina: Anne Will hat noch angesprochen, ob das Problem möglicherweise beim Islam liegt, was meinen Sie dazu?

    Balci: Der Islam macht auch einen Großteil des Problems aus. Zusammen mit Traditionen ist das die problematische Mischung.

    sarhan: Können Sie nachempfinden, dass Türken trotz guter Studiennoten nur schlecht in den Arbeitsmarkt integriert werden?

    Balci: Ich würde sagen, selbst schuld. Denn wenn der eine mich diskriminiert, muss mich nicht gleich der andere auch diskriminieren.

    Gast35: Liebe Frau Balci, ich hoffe, man wird Sie noch in vielen Sendungen sehen, um die Menschen aufzurütteln. Was sagen Sie türkischen Migranten zu Erdogans Aufruf, sich nicht zu assimilieren? Und was halten Sie von der Aussage von Kenan Kolat: Lieber Partizipation statt Integration?

    Balci: Ich finde das peinlich. Ich finde sowohl Erdogans Auftritt peinlich als auch Kolats Forderung. Sie sind für einen Großteil der türkischstämmigen jungen Männer in Deutschland eine Zumutung. Von denen fühlen sich viele hier gar nicht vertreten.

    Gast78: Frau Balci, können Sie bitte zu meiner folgenden Aussage Stellung nehmen: Es heißt immer, Integration, die Ausländer müssen sich integrieren! Ja, wollen wir doch, aber was kommt denn von der Seite vom Deutschen Staat zur Hilfe von Integration. Meiner Ansicht nach nichts.

    Balci: Deutschland ist das Land, in dem jeder die Möglichkeit hat, sich individuell frei zu entfalten. Ein größeres Geschenk kann ich mir nicht vorstellen.

    sarhan: Hallo, Frau Balci, setzt die Fähigkeit, sich zu integrieren nicht auch eine Integrationsakzeptanz voraus? Wie waren Ihre Erfahrungen?

    Balci: Meinen Sie Integrationsakzeptanz der deutschen Gesellschaft? Ich finde, dass die deutsche Gesellschaft eine viel zu tolerante Gesellschaft ist.

    Gast34: Frau Balci, wurden Sie denn je persönlich von rechten Pöblern belästigt? Das ging vorhin nicht so ganz klar hervor.

    Balci: Sie waren kurz davor. Aber dann habe ich mich mit denen unterhalten. Und man kann teilweise mit ihnen sprechen. Nicht mit allen.

    Gast96: Sehr geehrte Frau Balci, wie beurteilen Sie die Rolle von islamischen Verbänden wie der türkischen DITIB bei der Integration? Wirken sie gezielt einer Integration entgegen?

    Balci: Ja. Die DITIB möchte seine Schäfchen bei sich behalten. Im Vordergrund steht die Erhaltung des Türkentums und das Bekenntnis zum türkischen Islam.

    Gast26: Frau Balci, und von türkisch-islamischen Pöblern – wurden Sie da belästigt?

    Balci: Ja. Häufiger.

    Akin: Bildung ist für mich in erster Linie individuelle Anstrengung und weniger ein Geld-Problem. Welche Anreize gäbe es denn, diese individuelle Anstrengung Schülern aus Problemvierteln „schmackhaft“ zu machen?

    Balci: Wenn Sie zusätzlich zur schulischen Bildung die Möglichkeit bekämen, sich kreativ und künstlerisch zu entfalten. All das, was auch in einem bürgerlichen Bildungsinteresse besteht.

    Gast2: Frau Balci, da Sie ja von sich annehmen, sich positiv integriert zu haben: Wann ist man positiv integriert? Etwa ab dem Zeitpunkt, wo man sich negativ gegen die eigene Herkunft aufstellt?

    Balci: Ich bin stolz auf meine Herkunft, habe sie auch nie verleugnet, trotzdem bin ich Deutsche. So, wie jemand deutsch ist, der einen polnischen Nachnamen hat.

    Chat-Moderator: Vielen Dank, liebe Chatter für Ihre Fragen. Leider konnten auch heute nicht alle Fragen beantwortet werden, wir hoffen aber, dass Sie Ihre oder eine ähnliche beantwortet gefunden haben. Für heute verabschieden wir uns von Ihnen, von wo auch immer Sie kommen, wo auch immer Sie wohnen, welcher Religion auch immer Sie angehören. Wir wünschen Ihnen eine Gute Nacht und einen guten Start in die neue Woche. Auf Wiedersehen beim nächsten ANNE-WILL-Chat.

  29. #43 unrein (19. Okt 2009 05:29)

    Autobahnalarm:

    Balci: Also zehn Prozent oder auch zwanzig Prozent pro Schulklasse wäre in den Schulen sinnvoll. Aber in den Stadtteilen – das wäre wenig sinnvoll.

    Verfassungsschutzbericht 2008 NRW Pressefassung, S. 42:

    Aktuelle Anhaltspunkte für den Verdacht rechtsextremistischer Bestrebungen

    Auf einem ‚Jugend pro Köln‘-Flyer (Titel: „KÖLN ist UNSERE HEIMAT“) war die Forderung zu lesen:
    „Maximal 30% Kinder ausländischer Herkunft in den Schulklassen“.

    Frau Balci, Sie werden jetzt nicht nur auf „rechtsradikalen Seiten“ empfohlen, Sie haben diese soeben rechts überholt.

  30. nur halb OT: Bei den Nachrichten auf N24 lief gestern ein Spruchband – sinngemäß: Özdemir plädiert für Positionierung hin zu Union/FdP.
    Den Grünen scheint aufgefallen zu sein, daß sie nun im post-Sarrazinischen Zeitalter ihr Mäntelchen bzw. die Burka nach dem Wind flattern lassen müssen, wenn sie sich wieder aus den Fleischtöpfen der Macht bedienen wollen.
    Das Gute ist: CDU/FDP brauchen die Grünen gar nicht, wofür auch!

  31. Das Gute ist: CDU/FDP brauchen die Grünen gar nicht, wofür auch!

    Ich befürchte anderes. nach der Sozialdemokratisierung der CDU erfolgt jetzt die Vergrünung. Angela Merkel ist flexibel genug den grünen Gut(verdienern)meinern interessante Angebote zu machen. Das gleiche gfilt für die Grünen, wie die Vergangenheit zeigte. Wie wäre es mit Türkei-Beitritt gegen Laufzeitverlängerung?

  32. #9 felixhenn
    Wo bitte sehen sie bei der Pro Bewegung faschistisches Gedankengut?
    KönnenSie mir bitte ein Beispiel nennen ?

  33. Ich mußte leider wegen massivem Druck aus „pro“ autreten. Aber ich bleibe innerlich dabei und versuche zu helfen. Allerdings habe ich ein Anliegen an die Führungsspitze: Etwas kommunikativer zu sein und auf Mails zu antworten. Das Ziel muß 2010 Düsseldorf sein. Bis dahin bitte ich alle ihre Kritik zu überdenken und lieber mitzuarbeiten.

  34. Danke an das PI-Team.

    Ich bin für jeden Beitrag „aus der eigenen Werkstatt“ immer noch erfreuter als über die – auch wichtige – Verwertung von Meldungen anderer Medien.

  35. Bin erstmal erfreut, aber solange keine Partei gegründet wird, verzettelt man sich. Die Mitgliederzahlen von Pro, BPE, BIW, PI usw dürften doch locker reichen. Oder kann man sich nicht auf den „Huttragenden“ einigen ?

Comments are closed.