Vieles könnte sich zum Besseren wenden: man stelle sich vor, dass am 12. Juni bei den iranischen Präsidentenwahlen ein anderer, um mit den Worten der Qualitätspresse zu sprechen: gemäßigter Präsident die Wahlen gewinnt und Ahmadinedschad dahin verschwindet, wo er eigentlich hingehört: in der Versenkung, ganz tief unten. Allerdings fällt eine Wahlprognose schwer und ebenso ist selbst der progressivste unter den drei Gegenkandidaten ein eher konservativer Hardliner als reformfreudiger Demokrat.

Dies garantiert schon die für eine Kandidatur notwendige Genehmigung durch den sogenannten Wächterrat, der zur Hälfte aus von Revolutionsführer Ajatollah Seyyed Ali Chamenei ernannten Geistlichen und zur anderen Hälfte aus Juristen besteht. Von 475 Kandidaten sind letztlich nur vier übrig geblieben. Der ehemalige Präsident Mohammed Chatami, im Vorfeld als Kandidat gehandelt, erklärte am 16. März 2009, dass er doch nicht als Bewerber antreten, aber den gemäßigten Kandidaten Mir Hussein Mussawi unterstützen werde.

Mahmud Ahmadinedschad , Mehdi Karroubi, Mir Hussein Mussawi (Foto) und Mohsen Rezai heissen die Bewerber um das iranische Präsidentenamt. Keiner der Gegenkandidaten zum aktuellen Präsidenten macht den Eindruck, dass er dessen Politik fortführen oder gar verschärfen würde – eher im Gegenteil. Man könnte also auf eine Verbesserung in dieser Krisenregion hoffen, wenn es am 12. Juni zur Abwahl Ahmadinedschads kommen würde. Speziell die Anhänger Mussawis haben die Möglichkeiten des Internets entdeckt. Bei Facebook gab es mittlerweile so viele Unterstützergruppen, dass Saleh Behesti, einer der Organisatoren von Mussawis Internetwahlkampf, behaupten kann, dass nur durch die Möglichkeiten der Mobilisierung durch Facebook 20 000 Anhänger am Sonnabend zu einer Wahlkampfveranstaltung in ein Teheraner Stadion gekommen waren.

Die iranischen Machthaber haben dies ebenfalls erkannt und den Zugang zu Facebook blockiert.

„Die Regierung will alle freien Diskussionen über die Wahl verhindern“, so der schiitische Geistliche Mohammad Ali Abtahi. Abtahi ist einer der Berater des gemäßigten Geistlichen Mehdi Karroubi. Da freie Diskussionen in den Medien nicht möglich seien, wichen die Menschen auf Facebook aus, erzählt Abtahi. „Facebook ist eine der wenigen unabhängigen Quellen, die die iranischen Jugendlichen zur Kommunikation nutzen können.“

Es gibt vielleicht doch berechtigten Grund zur Hoffnung. Dem iranischen Volk möchte man es wünschen.

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28 KOMMENTARE

  1. Der Kandidat, der den Wächterrat überstehen kann, muss schon sehr linientreu sein. Von daher bin ich skeptisch, dass sich was im Iran ändert.

    Das ist so, als ob es bei uns einen Wächterrat – bestehend aus C.F. Roth, Edathy, Ströble, V. Beck usw. gäbe, und nur der KandidatIn, der diesem Gremium genehm ist darf kandidieren. Obwohl, sowas ähnliches gibt es bei uns ja: Die Presse. Wehe ein KandidatIn hat mal für eine rechtskonservative Zeitung geschrieben.

  2. Der iranische Präsident hat keine Macht!

    Alle Macht geht vom Wächterrat aus – und das sind Rassisten in Reinform.

    man sollte aber bedenken:

    Es gibt viel Streit zwischen Arabern, Persern, Ägyptern, usw.
    Sobald das eiserne Band des Islam schwächer wird, werden hier viele Konflikte auftauchen, die jetzt noch vom Islam unterdrückt werden.

    Der eigentliche Feind ist nicht irgend ein Volk, sondern der Islam !!
    Der Islam ist die Ursache für den 3.WK.

  3. Ich denke mal, dass, falls dieser Präsident es ernst meint mit den Reformen, dieser dann von den Ayatollahs abgesägt wird. Genauso haben sie es mit dem Chatami gemacht. Grundlegende Veränderungen wird es nicht geben, schon gar nicht in Richtung Demokratie und Freiheit. Im Iran gibt es viele junge und aufstrebende Leute, die die Nase von der Islamischen Republik voll haben. Vielleicht kommt in ferner Zukunft mal die Jugend zum Zuge und verändert das Land (träum).

  4. Zuerst müsste sich ein Kanditat radikal zeigen, um durch den Wächterrat zu kommen.
    Danach sollte er mit Hilfe des Militär, den Wächterrat beseitigen inkl. die erzmohammedanischen Generäle, Richter.
    Auf demokratischen Weg verändert man in Iran garnichts.

  5. OT….aber wichtig!
    Der neue Bundespräsident ist gewählt und er hat deutliche Zeichen gesetzt, die darauf schließen lassen, dass er während seiner letzten Amtsperiode weder auf irgendwelche Interessentengruppen noch Parteien bei dem was er sagt oder fordert, Rücksicht nehmen wird.
    Ganz wichtig: Köhler fordert zwei Grundgesetzänderungen – Wahl des Bundespräsidenten durch das Volk und plebiszitäre Elemente in der Verfassung

    Es nicht einmal Ironie, wenn man nun folgert, wenn schon alle Parteien diesen Wünschen Köhlers heftige Absagen erteilen – so müssen diese wohl aus der Sicht des Volkes nützlich und einer echten Demokratie dienlich sein. Wenn wir uns darüber freuen, reicht das nicht!
    Wir müssen Verbündete suchen und Wege finden, um den Wünsche Köhlers Nachdruck zu verleihen. Er muss auch wissen, dass das Volk hinter ihm steht. Wer hat Ideen für eine Initiative und für Bundesgenossen?

    Philipp

  6. Das ist doch genau so, als wenn die Nazidiktatur überlebt hätte und das Volk nach dem Tod des Führers die Wahl zwischen Göbbels, Himmler und Göring hätte. Und die internationalen Beobachter würden ihre Hoffnungen auf Göring setzen.

  7. Dem iranischen Volk möchte man es wünschen.

    Denen wünsche ich was ganz anderes…

    Der eigentliche Feind ist nicht irgend ein Volk, sondern der Islam !!
    Der Islam ist die Ursache für den 3.WK.

    Das habe ich auch eine ganze Zeit lang gedacht.
    Aber für mal folgendes Gedankenexperiment aus: Würden all unsere Schätze vom Glauben abfallen – Würde sich was ändern bei uns ?

    So ganz ohne PC, einfach nur mal kurz über die Frage nachdenken. Kann es also sein, dass nur die Ideologie Schuld daran ist ?
    Oder ist es nicht vielmehr so, dass sich die Völker die Ideologie aussuchen die ihrer natürlichen biologischen Gesinnung entsprechen ?

    Z.B Europa, insbesondere Deutschland friedliches Christentum, Menschenrechte etc und die Mullahstaaten ihre Gewaltideologie?

    Kann es Zufall sein ?

  8. @ #4 Die Realitaet (26. Mai 2009 15:48)

    Wieso IV. WK??

    Der 3.WK läuft doch gerade an – und so schnell ist der nicht beendet!


  9. Wir wollen keinen Krieg für ÖL

    ==============================

    http://www.millionen-waehlen-auf.de

    AUF ist die Partei mit Zukunft
    AUF wird zweistellig werden
    AUF wird die CDU/CSU unter 25% drücken

    AUF AUF zur Wahl – AUF wählen

    Mit Gottes Hilfe werden wir
    den etablierten Parteien
    so richig die Gurgel umdrehen
    😉

  10. Obwohl, sowas ähnliches gibt es bei uns ja: Die Presse. Wehe ein KandidatIn hat mal für eine rechtskonservative Zeitung geschrieben.

    Eben!

  11. #14 BIODEUTSCHER

    Ich könnte mir für solche Frauen einen „Kulturbereicherer“ leisten und denke teilweise daran.

    Als Frau empfinde ich eine unglaubliche Scham, wenn ich mir vorstelle mit solchen Assis in einen Topf geworfen zu werden.

    Zum Thema:
    Frankreich maschiert nicht umsonst auf.

    A…
    will gewinnen und hat seine Forderungen/geplanten Taten sogar weltweit erst kürzlich kundgetan.

    Sich selbst als „Schwetzer“ abtun zu lassen, liegt diesem Mann nicht.

    WW III

  12. @ #18 DerSchoeffe (26. Mai 2009 16:22)

    Wir wollen keinen Krieg für ÖL
    ==============================

    was fuer ein scheiss. hoert sich an wie gas-gerd und sein taxifahrer bei der wahl 2002

    und was die AUF angeht:
    ich kann nur wiederholen, was ich schon bei „frankreich bezieht stellung …) geschrieben habe:
    die AUF-partei sollte sich erst einmal von ihren inkompetenten luftnummern, wie z.b. juergen schulz-luetzenbuerger trennen und sie nicht auf obere listenplaetze setzen (oder ist das loriot’s fleischgewordene witzfigur mueller-luedenscheid, quasi als gegenkandidat zu horst schlemmer).

    europa hat schon genug geistige tiefflieger in der politik, da braucht man nicht noch weitere diaeten-schmarotzer.

    andererseits befinden sie sich da in guter gesellschaft mit den “alt”-parteien, die ihre pfeifen ebenfalls ins europaparlament abschieben.

  13. OT:

    Das Niederländische Volk sollte sich gaaaanz
    schnell bei Geert Wilders entschuldigen und
    diesen Patriot gaaanz schnell an die Spitze
    wählen.

  14. Es gibt vielleicht doch berechtigten Grund zur Hoffnung. Dem iranischen Volk möchte man es wünschen.

    Die Entscheidungen werden von den Mullahs in Qom getroffen. Der Präsident verkündet sie dann nur noch (mehr oder weniger geschickt verpackt).

  15. #14 Denker (26. Mai 2009 16:04)

    Wieso IV. WK??

    Der 3.WK läuft doch gerade an – und so schnell ist der nicht beendet!

    Manche zählen den Kalten Krieg mit; ich nehme an, daß das gemeint war.

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