Während des diesjährigen Treffens des Weltwirtschaftsforums vom 28. Januar bis 1. Februar in Davos, Schweiz, spielte sich neben dem offiziellen Schauplatz eine aufsehenerregende Szene ab: Die Polizei entfernte aus Rücksicht auf den chinesischen Premierminister Wen Jiabao eine Tibet-Flagge aus einem Davoser Geschäft – der Premierminister solle sich in Davos keinesfalls an Tibet erinnern müssen, lautete die offizielle Begründung. Ebenfalls entfernt wurden Schriften des Dalai Lamas sowie tibetische Gebetsbücher.
In der Schweiz ist man über derartiges Vorgehen empört und spricht von Polizeistaat-Tendenzen. Auf NZZ-Online sind ganze Flutwellen von entrüsteten Leserkommentaren dazu eingetroffen.
„Frechheit! Wehret den Anfängen!“ Die Ausrufezeichen zeigen heftige Gefühle. „Lächerlich, beschämend, ungeheuerlich, unglaublich, widerlich, widerrechtlich, enttäuschend“: Die Adjektive purzeln, sie zeugen von Unverständnis und Entrüstung. Nur vereinzelte Stimmen signalisieren Einverständnis mit dem Vorgehen der Bündner Behörden.
Das Vorgehen der Davoser Polizei ist nicht vereinbar mit der Schweizer Verfassung, die Meinungsäußerungsfreiheit, die freie Gewerbstätigkeit und die Glaubensfreiheit garantiert.
Der Fahnen-Entscheid wird als Anzeichen dafür gedeutet, dass Freiheit und Demokratie in der Schweiz bedroht seien. „Wenn das so weiter geht, herrscht in der Schweiz bald dieselbe ‚Demokratie‘ wie in China“, heißt es in einem Leserkommentar.
Gegen die Behördenwillkür rufen besorgte Bürger daher die Davoser jetzt dazu auf, ihre Häuser demonstrativ tibetisch zu beflaggen.
Das Schweizer Fernsehen berichtet über den China-Skandal:
wie ich schon im vorigen Thread erwähnte,war das nicht der einzige Eklat in Davos. Erdogan flippte da aus.
http://www.bild.de/BILD/news/politik/2009/01/29/eklat-um-tuerken-premier/hassrede-gegen-israel-in-davos.html
OT: der münchner OB christian ude veröffentlicht ein buch auf türkisch: http://www.stopislam.info/2009/01/29/der-turkenfritz-von-munchen/
Erst eine Israelfahne, dann eine tibetische Fahne und richtig die deutsche war ja auch schon mal auf einem Pausenhof verboten worden. Wenn der Führer der Türken seiner Kolonie mal wieder einen Besuch abstatten sollte man Köln kurdisch beflaggen.
Fahnenklau wird langsam zum Volkssport, sorry,
meinte natürlich Volksmord.
Also vor Flaggen und Fahnen scheinen „die Oberen“ eine Heidenangst zu haben!
Wusste garnicht, dass Davos in Deutschland liegt….ach sorry, hab’s gerade mit Duisburg verwechselt…
und später wird sicherlich gesagt: „ja…. tut uns leid….wird nicht mehr vorkommen…..“
Flaggen durfte man in der Schweiz auch bislang erst dann zeigen, wenn man eine Einlage von 10 Millionen SF in die Eidgenossenschaft eingezahlt hatte.
Soso, die Schweiz hat also den chinesischen Besuch „diplomatisch schadlos gehalten“. Die meinen doch wohl eher, daß „Provokationen“ verboten und sofort im Keim erstickt wurden.
#2 schwejk: Leider ist der Artikel nicht ganz zitiert. Da stand nämlich auch drin, dass der Ude obwohl er mehrere Monate in der Türkei verbracht hat auch vollkommen unintegriert ist. Ausser Danke und sehr gut beherrscht der kein Wort türkisch. Und das lernt man in nem Türkischkurs in der allerersten Stunde. Ich warte schon auf die Werbung: übersetzt in sagen wir mal 50 Ländern, einfach weil sich jemand bereit gefunden hat, das Geschreibsel in Englisch oder Spanisch zu übersetzen.
Also die Flagge ist ist ja noch eine Sache obwohl das eigentlich genauso wenig geht. Aber was ist hier mit der sonst so scheinbar über der Meinungsfreiheit stehenden Religionsfreiheit (wenn es um den Islam geht)?
Gebetsflaggen und Gebetstexte entfernen!
Tja man biegt sich das immer so hin, wie man es gerade als demokratischer Rechtsstaat braucht.
Die Schweiz bereitet sich eben auf den EU-Beitritt und die Öffnung ihrer Grenzen für mohammedanische Migranten vor.
Vorbildlich.
Vor neun Jahren gabs einen Skandal: als der Ober-Chinese auf dem bundesplatz begrüsst wurde. Da kletterten ein paar Tibet-Aktivisten aufs Nachbardach und schwenkten ihre Fahnen. Der Grosse Vorsitzende tobte ziemlich. Nun haben unsere Kuscher vom Dienst den Gagg in der Hose.
#12 nicht die mama Die Schweiz bereitet sich eben auf den EU-Beitritt und die Öffnung ihrer Grenzen für mohammedanische Migranten vor.
Richtig, am 8.2. ist die Abstimmung über die Personenfreizüzigkeit. Es wird arschknapp:
http://www.personenfreizuegigkeit-nein.ch/
Mag sein das China das „kleine“ Tibet übelst unterdrückt und somit sehr undemokratisch handelt- wer aber nur die Opferrolle für Tibet inne hat vergisst das Tibet, was Frauenrechte angeht genauso hinterm Mond agiert wie jedes Islam-faschistische Land! Bitte diese Verletzung westlichen Standarts beim Argumentieren nicht vergessen!
Gibt es da vielleicht eine Bannmeile? Wie sehr häufig bei PI bekommt man keine genaueren Informationen und wird stattdessen anhand von ein paar Informationsfetzen aufgefordert, sich zu empören.
@15, das traditionelle vom Dalai Lama verkörperte Tibet war eine Theokratie, gegen die der heutige Iran sehr human aussieht. Aber heute gibt es bei den tibetischen Buddhisten, anders als bei den Moslems, wohl niemanden mehr, der einen Rückfall in die damaligen Praktiken verkörpert. Dafür gibt es im Westen jedoch jede Menge naive Tibet-Verklärung und eine ungesunde Lust an der Schaffung von jugoslawischen Verhältnissen in fremden Ländern, in denen es den Menschen relativ gut geht und mit denen uns viele gemeinsame Interessen verbinden. PI sollte nicht nur pro-amerikanisch und pro-israelisch sondern, vielleicht noch davor, pro-eurasisch werden.
Die haben die Fahne aber geeeekaaaaauuuuuft!!!
oder geliehen.
im hinten rein kriechen stehen schweizer behörden den deutschen in überhaupt nichts nach.
der duisburger flaggenskandal z.b. hätte absolut auch in bern oder solothurn oder vevey
passieren können.
…und in der Türkei wird der
‚Eroberer von Davos‘
gefeiert:
Tja, was heißt denn da bald und überhaupt, wieso Demokratie? Das „deutsche“ Nazi-Gen bricht ja bei uns inzwischen an den rechten und linken Enden der Gesellschaft wieder voll durch und unsere Politiker der ‚Mitte‘ nebst ihren Propagandamedien und ihren staatlichen Erfüllungsgehilfen aus Polizei und Justiz tun sich mittlerweile ja auch sehr schwer, ihre Demokratiefeindlichkeit und ihren Antisemitismus zu verschleiern.
Nun ist’s eben auch bei den Schweizern ausgebrochen, befallen waren sie ja ohnehin schon länger. Die neutrale Schweiz, ehem. Garant für gelebte Demokratie und politische Neuträlität, kann in einem Europa der linken Meinungsfaschisten eben auch nur noch so demokratisch sein, wie man es läßt.
Ich bin gespannt, wann die ersten PI-Leser und andere Meinungsquerschläger wegen ihrer Gedankenverbrechen verhaftet werden und zu Verhören in das Wahrheitsministerium verbracht werden, denn wir wissen ja, dass in Diktaturen die Wahrheit ein Abführmittel ist. Lange kann’s ja nicht mehr dauern, denn die in historischen Dimensionen nur einen Wimpernschlag dauernde Zeit der Aufklärung ist endgültig vorbei. Europa hat fertig!
Das Entfernen der Flagge war sicher nicht korrekt. Andererseits sollten wir über den tibetischen Buddhismus (von den „Nazi-Römern“ seinerzeit heiss geliebt!)endlich mal aufklären wie über den Islam… Es ist unglaublich, welch ein konstruierter Euphemismus in den MSM zu den Tibetern betrieben wird. Er unterscheidet sich nicht von den Falschinfos, die uns immer noch über den Islam untergejubelt werden!
Es wird „vergessen“, dass die lamaistischen Mönche bis 1950 bzw. bis zum Einmarsch der Chinesen noch Körperstrafen (Hände, Beine abschlagen etc.) und Sühnegelder für Morde (abgestuft nach “Opferwert”) hatten – also praktisch identische Regeln wie die heutigen Moslems!!!
http://www.iivs.de/home/Kreative-Kulturforschung/Lamaismus/Idolatrie.pdf
http://www.aaronedition.ch/Aus_kleinen_Steinen_Dalai_Lama,aktuell.pdf
# Pozilei: Aber nur vor Flaggen und Fahnen aus von kommunistischen oder islamischen Diktaturen besetzten Ländern.
Auch hier wie in Duisburg geht es nicht um die Entfernung einer Flagge sondern davor, vor islamischen und in diesem Fall kommunistischen Diktaturen einzuknicken. Was scheren da schon die Gefühle der Tibeter?
#19 gnolf: So, so, „der Eroberer von Davos“. Ob jetzt unsere Politiker und Gutmenschen aufwachen? Nein, so schofel und geisteskrank kann sich dieser Erdogan gar nicht gebärden, dass unsere Eliten die Türkei immer noch in die EU betteln wollen.
„Tod der Freiheit; es herrsche Diktatur und unterdrückung!!“, so wohl das Motto unserer lieben Politiker. Ich seh schon: Die Menschheit ist und bleibt wohl immer dumm und böse!! Von wegen Evolution.
#15 faith (30. Jan 2009 01:53)
Mag sein das China das “kleine” Tibet übelst unterdrückt
Was heißt da „mag sein“? China hat das laut Völkerrecht souveräne Tibet 1950 erobert und mit Gewalt annektiert. Es hat 1959 einen Volksaufstand gegen die Fremdherrschaft blutig niedergeschlagen und tausende Tibeter (darunter den Dalai Lama) in die Flucht getrieben. Die tibetische Kultur wurde Ziel eine mehrjährigen Vernichtungsorgie, der beispielsweise von etwa 6000 Klöstern nur ganze 7 unzerstört entkamen. Bis heute werden alle Bestrebungen, die Souveränität Tibets wieder zu erlangen, brutal unterdrückt.
das Tibet, was Frauenrechte angeht genauso hinterm Mond agiert wie jedes Islam-faschistische Land!
Wie mir scheint, hat die chinesische Propaganda auch in Europa einige Früchte getragen. Ich bezweifle diese Aussage und bitte um die Zitate wissenschaftlicher Studien, die sie belegen.
#16 pilhamu (30. Jan 2009 02:08)
das traditionelle vom Dalai Lama verkörperte Tibet war eine Theokratie
Angesichts der Tatsache, daß der Buddhismus eine atheistische Religion ist, kann „Theokratie“ wohl kaum die historisch korrekte Bezeichnung sein. Tatsächlich war Tibet vor der Eroberung durch China ein mittelalterlicher Feudalstaat unter der Herrschaft der Klöster. Während der Zeit der Exilregierung wurden allerdings zahlreiche sehr weitgehende Reformen durchgeführt, die im Falle der Beseitigung der chinesischen Fremdherrschaft selbstverständlich weiter gültig bleiben würden.
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#24 Argutus rerum existimator (30. Jan 2009 09:18:
pilhamu trifft trotzdem einen Punkt: Wieder einmal sehen wir hier die unsägliche Verklärung einer nicht wirklich unseren Standards genügenden Kultur und Gesellschaftsorganisation – sie muss auch nicht unseren Standards genügen, es ist nicht unsere Kultur. Man sollte jedoch wissen, welche Strukturen man naiv verklärt, und diesem Anspruch werden die meisten mit leuchtenden Augen Fahnenschwingenden nicht gerecht. Dies ist meinerseits kein Plädoyer für chinesische Unterdrückung und keines gegen den absolut legitimen Widerstand der Tibeter, nur eines für eine differenzierende Betrachtung der Welt durch die alles nicht-westliche freudig umarmenden Westler.
Womit pilhamu völlig falsch liegt, ist der Anwurf, bei dem Artikel gehe es um die Empörungswelle; es geht um den Eingriff eines Staates in die freie Meinungsäußerung, um einem Potentaten zu gefallen. Und darüber darf man zurecht empört sein.
Gruß,
fnord
Angesichts der auch und besonders China hart treffenden Weltwirtschaftskrise sind Pro-Tibet Demonstrationen jetzt besonders wirkungsvoll. China ist eine Koloss auf tönernen Füßen. I.A. brechen im Lande der rollenden Panzer, der mobilen Exekutionseinheiten und Transplantatbusse ganze wirtschaftszweige weg. Bisher hatte China …nur… 80 Millionen Arbeitslose und 150 Millionen Wanderarbeiter ( bei uns nennt sich das obdachlose 1€-Jobber) Bisher konnte sich China wg. seiner scheinbaren wirtschaftlichen Stärke eine menge erlauben. Doch jetzt sind sie sehr verletzlich. In Bejing backen die Menschenmetzger ganz kleine Brötchen. Also raus mit den Tibetfahnen, und dem roten Drchen ein ordentliches Feuer unter den Allerwertesten entfacht!
Allerdings stets aufgemerkt … Tibet war eine Steinzeittheokratie. Aller unterster Bodensatz. Da reicht auch so ein dauerlächelnder Mönch nicht aus um da zu kaschieren. Da gab es Leibeigenschaft, Sklaverei, Leibstrafen und öffentliche Hinrichtungen (Erdrosseln mit der Garotte) etc etc.
Wenn wir also pro Tibet sind, dann nur, weil es dort zugeht wie in einem KZ. Und das den dortigen Kommi-Faschisten unter die Nase zu reiben lohnt sich allemal.
Diese schwärmerische kritiklose Parteinahme für den Führer der „Gelbmützensekte“ ist völlig fehl am Platze. Man muss sich nur die Mühe machen, sich mit der wahren Geschichte, des von einer priveligierten Mönchskaste ausgebeuteten Tibet, auseinander zu setzen.
Ich sage hier klipp und klar: „Es lohnt sich nicht, wegen des Taqquia Profis Dalai Lama die traditionell guten Beziehungen zu China aufs Spiel zu setzen. Aus guten Grund:
..“Für viele steht und fällt die Begeisterung für tibetischen Buddhismus in der Tat mit der Figur des Dalai Lama. Das weltweit hohe Ansehen, das »Seine Heiligkeit« quer durch sämtliche politischen und weltanschaulichen Lager genießt, ist trotz aller Kritik, die seit geraumer Zeit gegen ihn vorgebracht wird – von seinen freundschaftlichen Kontakten zu alten und neuen Nazis hin zu seinen eklatant frauen- und homosexuellenfeindlichen Positionen –, völlig ungebrochen.
Die moderne Geschichtsschreibung weiß indes längst, daß Tibet bis zur Invasion der Chinesen keineswegs die paradiesische Gesellschaft war, die der Dalai Lama ständig beschwört. Für die große Masse der Bevölkerung war das »alte Tibet« tatsächlich eben jene »Hölle auf Erden«, von der in der chinesischen Propaganda immer die Rede ist; das tibetische Volk aus diesem Elend zu befreien, wurde beim Einmarsch von 1950 als Legitimation und revolutionäre Verpflichtung angesehen.
Die herrschende Mönchselite beutete Land und Menschen mit Hilfe eines weitverzweigten Netzes von Klostereinrichtungen und monastischen Zwingburgen gnadenlos aus. Der relativ kleinen Ausbeuterschicht – ein bis eineinhalb Prozent – stand die Mehrheit der Bevölkerung als »Leibeigene« beziehungsweise »unfreie Bauern« gegenüber. Die Steuer- und Abgabenlasten, die diesen Menschen aufgebürdet wurden, drückten sie unter die Möglichkeit menschenwürdiger Existenz. Bitterste Armut und Hunger durchherrschten den Alltag in Tibet. Es gab außerhalb der Klöster keinerlei Bildungs-, Gesundheits- oder Hygieneeinrichtungen. Privilegierte beziehungsweise benachteiligte Lebensumstände wurden erklärt und gerechtfertigt durch die buddhistische Karmalehre, derzufolge das gegenwärtige Leben sich allemal als Ergebnis angesammelten Verdienstes respektive aufgehäufter Schuld früherer Leben darstelle“….
Bitte unbedingt lesen:
http://derfunke.wordpress.com/2008/03/25/dalai-lama-ahnungslose-schwarmerei/
#27 fnord (30. Jan 2009 10:38)
Plädoyer … für eine differenzierende Betrachtung der Welt durch die alles nicht-westliche freudig umarmenden Westler.
Volle Zustimmung. Ich habe mich (wenn das auch schon lange zurückliegt) sehr eingehend mit der tibetischen (und auch der chinesischen) Kultur beschäftgt. Das klassische Tibet war bei weitem nicht so gut und friedlich, wie die Romantiker meinen, aber auch die chinesische Propaganda wird ihm nicht gerecht. Eine kritische und unbeeinflußte Betrachtung wäre hier wirklich ein Desideratum.
#20 hanlonsrazor
„Das “deutsche” Nazi-Gen“
Absonst funktionierts bei dir da oben noch?
Was ist mit PI los? Wieso werden so rassistische Kommentare freigeschalltet?
#29 Dietrich von Bern
Wie kommst du darauf das China mehr Homo/Frauenrechte zubilligt? Was weißt du darüber? Ist dir mal aufgefallen das in diesen unmenschlichen Fabriken wo 18 St 6-7 Tage die Woche bei ein bis zwei Wochen Urlaub im Jahr ausschließlich Frauen arbeiten.
Ich kenne die Schattenseiten des Dalai Lama! Aber wieso gehen alle immer davon aus das Tibet sich unabhängig nicht weiter entwickelt hätte.
Bei dem heutigen Beliebtheitsgrad des tib. Buddhismus (leider!) wäre es das Touristenland schlecht hin.
Ich denke auch das man in den Irak viel eher westliche Werte hätte einbringen können, wenn man es als Wiege der Kultur ähnlich wie Ägypten aufgewertet hätte.
Anstatt dessen wird dann aber lieber eine „Demokratie“ unter vorgehaltener Waffe „gefeiert“.
#31 Logiker
Danke, im Gegensatz zum Logiker ist alles bestens! Ich würde mal versuchen, das Brett vorm Schädel mit ’nem Kuhfuß zu entfernen, vielleicht wird dann der Satz auch verstanden…
Was soll diese ganze Verharmlosung der chinseischen Besatzung?
Ich habe den Eindruck, viele hier sind der Ansicht, dass das eine Unrecht eine anderes aufwiegt. Mag ja sein, dass Tibet vormals kein Paradies war.
Aber wenn China versucht Tibet mit Chinesen zu bevölkern und diesen wirtschaftlichen Anreiz bieten, während die Tibeter in ihrem EIGENEN Land zu Bürgern zweiter Klasse werden, ihre Kultur verboten wurde, ihre Kinder in chinseische Schulen gehen, davor darf doch NIEMAND HIER die Augen verschließen!??!
Jeder aufrechte Patriot und Demokrat, der nur einen Funken Ehre im Leib hat, wird zugeben müssen, dass das Selbstbestimmungsrecht einer Nation zu gelten hat! Und die Tibeter WOLLEN keine chinesische AUSBEUTUNG. Sie wollen nach ihren WERTVORSTELLUNGEN leben – so wie WIR auch!
Ist schon bezeichnend, dass gerade in einem Blog wie hier, dafür keinerlei Verständnis da ist…
Wenn die Entwicklung so weiter läuft, dann wird es in 50 Jahren kein „Tibet“ mehr geben, dass den Namen verdient!
Fällt euch was auf?
Und da sind einige noch so naiv, dass rechtfertigen zu wollen!
Und weil Tibet „rückständig“ war, gab es der chinesischen Regierung das Recht, über 1 Millionen Tibeter zu ermorden, friedliche buddhistische Mönche zu ermorden, deren Klöster zu zerstören und viele 100tausensende in die Flucht zu treiben???
Mir scheint viele hier sind nicht besser als die radikalsten Islamisten.
Natürlich war Tibet kein Paradies, schliesslich haben dort auch vor dem Einmarsch der Chinesen Menschen gelebt, aber seit wann lebeb wir denn im neuen Garten Eden?
#35 magnificent
Volle Zustimmung. Zu Artikeln wie diesem offenbart sich eben mal wieder der wahre Geist einiger PI-Blogger.
Denen geht es nämlich, und da muss ich den Gegenbloggern Recht geben, nicht etwa um die Freiheit, für die PI steht, sondern denen wäre es nur allzu recht, wenn demnächst wieder braune Kolonnen durch deutsche Städte marschieren würden.
Die Frage, ob es vielleicht eine Bannmeile um einen Veranstaltungsort gibt, innerhalb derer keine politischen Demonstrationen, egal welcher Art (pro- oder anti-chinesisch/tibetisch), auch nicht durch ein Ladenschaufenster, erlaubt sind, wurde bislang nicht beantwortet. Stattdessen wird suggeriert, es ginge um einen „Kniefall vor kommunistischen Diktatoren“. Das ist keine ordentliche Berichterstattung. Leider noch unter dem Niveau der „Qualitaetsmedien“, mit deren Qualitaet auch kaum einer zufrieden sein kann, der informiert werden will.
Die Behauptung, Tibet sei vor 1950 ein international anerkannter souveraender Staat gewesen, ist uebrigens falsch. Wahr ist, dass Tibet seit dem 17. Jhd zu China gehoert. Ebenso wahr ist, dass es ethnisch vom Rest Chinas verschieden ist und somit ein souveraener Staat werden koennte und auch zeitweilig fast war.
#38 pilhamu (30. Jan 2009 18:50)
Die Behauptung, Tibet sei vor 1950 ein international anerkannter souveraender Staat gewesen, ist uebrigens falsch.
Nach der Eroberung 1950 hat eine internationale Kommission von Völkerrechtlern ein Gutachten erstellt, aus dem hervorgeht, daß Tibet seit 1913 ein souveräner Staat war.
PS Falsch sind ferner die Behauptungen chinesischen Genozids in Tibet. Wahr ist, dass in Tibet wie anderswo in China waehrend der buergerkriegsaehnlichen Kampagnen des Mao-Regimes in den 50-70er Jahren viele Leute umkamen und Kulturschaetze zerstoert wurden. Ansonsten geniessen Tibeter eher eine Vorzugsbehandlung, und der „Genozid“ erschoepft sich im wesentlichen in Massnahmen wie dem Bau von Strassen/Eisenbahnen von Peking nach Lhasa und einer Politik des freien Verkehrs von Waren und Personen innerhalb Chinas, wie sie in Europa sogar zwischenstaatlich gut etabliert ist.
Helmut Schmidt hat immer wieder recht heilsame Worte zur hiesigen Tibet-Hysterie gesagt, so auch dieses Fruehjahr, und die Proportionen zurecht gerueckt. Einen ausfuehrlichen informativen Artikel konnte man in eurasisches-magazin.de finden.
Man muss uebrigens kein Kommunist sein, um Ereignisse wie den Zerfall der Sowjetunion fuer „eine der groessten Katastrophen des 20. Jahrhunderts“ (Putin) zu halten. Wie auch den Zerfall der Donaumonarchie und spaeter Jugoslawiens. Zumindest sollte man das mit gemischten Gefuehlen betrachten und wissen, dass gerade die kommunistischen Regime, bei all ihren sonstigen schwarzen Seiten, mit den nationalen Fragen ihrer Vielvoelkerstaaten durchaus einigermassen mit Augenmass umgegangen sind. Es mag sein, dass China von vielen hier als Bedrohung gesehen wird, aber seine Destabilisierung wuerde keineswegs eine bessere Situation schaffen.
#39, es gibt immer jede Menge Voelkerrechtler die fuer alle moeglichen Standpunkte argumentieren. Aber gabe es vor 1950 auch Staaten, die Tibet als souveraenen Staat anerkannten? Mehr als heute Suedossetien?
PS um 1950 begann der kalte Krieg, und damit waren die Anreize sehr gross, fuer jegliche Position voelkerrechtlich zu argumentieren, die der einen oder anderen Seite nuetzte/schadete. Die enge Verbindung zwischen den tibetischen Exilorganisationen und der CIA wird wohl von kaum jemandem bestritten. S. auch http://www.sueddeutsche.de/politik/219/301216/text/
#41 pilhamu (30. Jan 2009 19:32)
gabe es vor 1950 auch Staaten, die Tibet als souveraenen Staat anerkannten?
Die Frage läßt sich nicht so einfach beantworten, weil die tibetische Staatsführung damals eine strikt isolationistische Politik verfolgte und keinerlei diplomatischen Beziehungen mit irgendwelchen Staaten wünschte. Lediglich die chinesichen Botschafter (Ambane) wurden aus Gründen der Tradition toleriert, wobei man aber auf eine tibetische Botschaft in China verzichtete. Das war unklug, denn es gab den Chinesen die Möglichkeit, diese Ambane als Statthalter zu interpretieren (was sie in früheren Zeiten einmal tatsächlich waren).
Ich habe den Bericht der Juristenkommission (allerdings schon vor Jahrzehnten) ausführlich studiert und dabei den Eindruck gewonnen, daß er unparteiisch ist.
Im übrigen bin ich der Meinung, daß es auf Formaljuridisches nicht gar so ankommen sollte. Tibet gehört nicht zum chinesischen sondern zum indischen Kulturkreis, war seine ganze Geschichte hindurch de facto ein eigenes Staatwesen und hätte auch ohne vorangegangene völkerrechtliche Souveränität somit jedes Recht auf Sezession von China. Wird ihm dieses Recht verweigert, so ist das ein klarer Fall von Imperialismus.
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