Gegen den Kater der Wahlnacht empfehlen wir ein Radiointerview von Henryk Modest Broder (Foto) im SWR von gestern. Als heilsames Schnäppschen am nächsten Morgen. Damit es hilft, muss es teilweise etwas bitter schmecken: Sehr zum Wohl!

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35 KOMMENTARE

  1. Oh Mann, ich habe tränen in den Augen, ich kann nicht mehr, vor lachen.

    Henryk M. Broder ist ein Kabarettist, er schafft es immer wieder mir gute Laune zu implizieren. vielen dank

  2. Präsident Obama und die Jubelperser

    Dass der Gewinner der Präsidenten-Wahl in den Vereinigten Staaten, Barack Obama, weltweit, und nicht zuletzt in Deutschland, viele Sieger und noch mehr Siegesgewisse auf den Plan ruft, sollte uns nicht weiter wundern. Auf die Missverständnisse, auf denen dieser Vorgang beruht, kann man aber nicht oft genug hinweisen. Zumal es tatsächlich um ein historisches Ereignis geht, das jedoch ganz und gar nicht im Sinne unserer Amerikagegner und Amerikakritiker zu verstehen ist.

    Gewonnen hat vielmehr das Projekt Amerika, das was man volkstümlich als den amerikanischen Traum bezeichnet. So geht es letzten Endes nicht um die Sensation, dass ein Schwarzer ins Weiße Haus einzieht, sondern darum, dass dieser schwarze Mann sich voll und ganz mit dem amerikanischen Traum zu identifizieren weiß.

    Die Tatsache, dass dieses möglich ist, sollte auch in unserer Öffentlichkeit wieder mehr, als die postachtundsechziger Psyche dies gelten lassen kann, zur Würdigung gelangen. Denn, und auch das kann man nicht oft genug sagen, der wahre Grund für die Kraft, die Macht und den Einfluss der Vereinigten Staaten liegt im Geist der Federalist Papers, im Konzept ihrer Erfinder, nicht nur Rechte institutionell zu verankern sondern auch Chancen zu legitimieren.

    Dazu gehört, wie die Wahlnacht zeigt, jenseits des schick inszenierten Politisch Korrekten, einen korrekten Umgang miteinander zu pflegen. McCain, der Verlierer, hat Obama, dem Sieger, gratuliert, und die Gratulation bei seinem Auftritt in Phoenix/Arizona, nach der Wahlniederlage, öffentlich wiederholt. Obamas Siegesrede in Chicago wiederum, enthielt eine ganze Passage, die an den Wahlkampfgegner gerichtet war. Zum Vergleich: Man erinnere sich bloß an die Ausfälle des Wahlverlierers Gerhard Schröder gegen Angela Merkel, am Wahlabend, in der Fernsehrunde der ARD. Sie grenzten an Pöbeleien.

    Jene Amerikagegner und Amerikakritiker, die die Vereinigten Staaten als Flaggschiff des Kapitalismus, der imperialen Willkür und der Kriegstreiberei betrachten, haben, auch wenn sie das jetzt wundern sollte, durch diesen Wahlausgang eine weitere Niederlage erlitten. Ihr Idealpartner war George W. Bush.

    Mit Obama wird das Amerika-Bashing, und damit auch die Verachtung von individueller Freiheit und Liberalismus, wohl schwieriger werden. Obamas vordringliche Aufgabe aber wird sein, Amerika zu einem neuen Selbstbewusstsein zu verhelfen, wobei es weniger um die Lösung unlösbarer Probleme geht, als um die Fähigkeit dem Bösen mit ausreichender Legitimation entgegentreten zu können. Man wird Guantanamo ohne viel Aufhebens schließen können, es wird aber am verbrecherischen Charakter des Teheraner Regimes kaum etwas ändern. Und das ist das eigentliche Problem.

    Der beklagenswerte Zustand der Welt, und auch daran erinnert uns der Wahlsieg Obamas, geht nicht auf die Rolle Amerikas zurück, wie unsere Salonlinke im Verein mit der neuen Salonrechten reflexartig behauptet. Er ist vielmehr bei den Gegnern von Freiheit und Demokratie zu suchen. Das Verhängnis besteht in der Popularität dieser Gegnerschaft.: Wir haben zu viele Jubelperser.

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/praesident_obama_und_die_jubelperser/

  3. Ein köstlicher Ausschnitt aus dem Interview: „Ich hatte in meinem Leben 2 Alpträume. Einer war, dass Claudia Roth Bundeskanzlerin geworden ist.“ So ein Alptraum ist in der Tat ein unvergesslicher Horror.

  4. Die Drohung mit der Claudia Fatima Roth hat mich kalt erwischt…Muss erstmal tief durchatmen! Wollte schon aus dem Fenster hüpfen 😉

  5. Mit Obama wird das Amerika-Bashing, und damit auch die Verachtung von individueller Freiheit und Liberalismus, wohl schwieriger werden. Obamas vordringliche Aufgabe aber wird sein, Amerika zu einem neuen Selbstbewusstsein zu verhelfen, wobei es weniger um die Lösung unlösbarer Probleme geht, als um die Fähigkeit dem Bösen mit ausreichender Legitimation entgegentreten zu können.

    Ist doch Käse was Du da schreibst.

    Liberal ist das englische Wort für links-gutmenschlich, Obama selber verachtet die Freiheit und ist einer der grössten Schaumschläger die ich bisher gesehen habe.

    Die „liberalen“ Staaten in den USA haben diesen Kasparkopf gewählt, auch weil der Kandidat der Reps wirklich schwach war.

    Dann warte ich nur noch drauf, dass in Deutschland bald ein Türke Bundskanzler wird, dann können wir auch endlich mal beweisen wie toll wir gelernt haben.

  6. Wie kommt es eigentlich, dass Obama immer als „Schwarzer“ bezeichnet wird?
    Wenn Obama ein Schwarzer ist, was sind dann Malcom X, Jesse Jackson oder Angela Davis?

  7. Die Terroristen im Gazastreifen feiern den Sieg Obamas mit erneutem Raketenfeuer auf Sderot. Schön, diese herzlichen Menschen, mit ihrer Lebensfreude, und lebensbejahenden Frohsinn zu beobachten. Mit Obama wird die Welt zu einem Friedenscamp. Mit dem Iran wird jetzt direkt – von Moslem zu Moslem – gesprochen werden. Danach wird Friedensfreund Achmadinedschad seine Atompläne aufgeben und Ehrenpräsident von Amnesty, die Löwen werden bei den Schafen schlafen, und Edathy wird PI nicht mehr beim Verfassungsschutz verpetzen.

    http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/128241

  8. #5 honigbaer; Hast du mal was von William Faulkner gelesen? In der rssistischen gesellschaft der amerikanischen Südstaaten gilt die „One Drop Rule“, nach der jeder, der auch nur einen Tropfen schwarzes Blut in den Adern hat, ein Schwarzer ist.

  9. #5 honigbaer

    Wie kommt es eigentlich, dass Obama immer als “Schwarzer” bezeichnet wird?

    Na ja, ein Weißer ist er wohl auch nicht. Wie wäre es, wenn wir uns auf „Brauner“ einigen? Oder ist das jetzt auch nicht PC?

  10. Wie immer bei Broder – einfach genial! Da kommt der jüdische Witz und die Selbst-Ironie voll zum Vorschein.

    Danke Henryk! Wenn wir Dich nicht hätten, müsstest Du glatt erfunden werden!

  11. # 7 Moderater Taliban

    Business as usual. In den Palästinenser Gebieten herrscht doch schon seit den 20-er Jahren des vergangenen Jahrunderts eine „Bombenstimmung“.

    „Bombenbastler“ sollte man daher als legitime Berufsbezeichnung in islamischen Ländern einführen.

  12. #14 Dietrich von Bern

    Business as usual. In den Palästinenser Gebieten herrscht doch schon seit den 20-er Jahren des vergangenen Jahrunderts eine “Bombenstimmung”.

    Wenn nächstes Jahr der Ministerpräsident Benjamin Netanjahu heißt, weht ein anderer Wind.

  13. # 12
    Brauner halte ich für völlig PC.
    Jackson hat keinen weißen Teilerzeuger, daher Schwarzer.

    Es geht ja auch nur um die begriffliche Klarheit.

    Der Rassismus ist unter den Schwarzen eh gang und gäbe, wie die Reaktionen hinlänglich zeigen.

  14. #17 honigbaer

    Ich glaube, BHO wäre nicht begeistert, wenn er als „Brauner“ bezeichnet würde. Brauner – das klingt irgendwie nach einem Pferd in einem Western.

  15. SWR: „Stefan Effenberg hat sich auch für die Wahl von Obama ausgesprochen“

    Broder: „Na dann kann für Barack bei der Wahl ja nichts mehr schiefgehen“.

    LOL!

  16. Dieser dreckige Obama. Wie konnte es nur dazu kommen?

    Tja, die Finanzkrise… Es gibt da einige Gerüchte, wer denn damit was zu tun hat…

  17. Was die Netzeitung alles so schreibt:

    Deutsche Politiker laden ein:
    Eine «riesengroße Schleimspur» zu Obama

    Die Einladungen überschlagen sich: Lieber heute als morgen würde sich so mancher deutsche Politiker mit dem beliebten, designierten US-Präsidenten zeigen.

    Der «Leipziger Volkszeitung» sagte Künast, es wirke «nicht sehr glaubwürdig», wenn Merkel seinerzeit angesichts der rot-grünen Kriegsverweigerung «die Union bei Bush als die wahren Freunde Amerikas angepriesen» habe und «in der Euphorie, dass wir alle Obama seien, sich nun dem Bush-Nachfolger auf einer riesengroßen Schleimspur nähern sollte».

    http://www.netzeitung.de/politik/1209901.html

  18. Klasse Interview! Broder ist genial, ein politisch inkorrekter Intellektueller. Hut ab vor seinen Äusserungen!

  19. Welch ein begnadeter Rhetoriker. Wirklich bewundernswert…und im Gegensatz zu anderen rhetorischen Talenten haben seine Aussagen sogar Inhalt und sind absolut wahr…auf wen ich da wohl anspiele!? 😉

  20. Beim SPON drehen sie völlig durch, die ganze Seite voll mit dem Erwecker des neuen Amerika. Erwachendes Volk kennen wir ja bereits, offenbar besteht beim SPON eine vestärkte Sehnsucht danach. Das gesamte Team scheint zuckend auf dem Teppich zu liegen, hin und hergerissen zwischen Weinkrämpfen und hysterischen Ausbrüchen von Vereinigungssehnsucht und Adorationsritualen.

  21. OT:

    Ouh Backe, heute Abend läuft Hart aber fair:

    Welcome, Mr. President –
    werden die Amis jetzt vernünftig?

    Gut, Ströbele ist auch dabei. Aber eines lässt mich optimistisch sein, denn dabei ist Stefan Prystawik (Der Sprecher der US-Republikanerauch) und Josef Joffe (guter Mann!):

    Der Herausgeber der „ZEIT“ fragt sich: Vom Kapitalismus bis zur Kriegstreiberei – die Deutschen waren in den vergangenen Jahren doch froh, dass sie George W. Bush für alles Böse verantwortlich machen konnten. Und was macht der „gute“ Deutsche jetzt?

    http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendungen/2008/20081105.php5?akt=1

    Wird sicherlich spannend!

  22. #8 honigbaer (05. Nov 2008 13:51)

    Wie kommt es eigentlich, dass Obama immer als “Schwarzer” bezeichnet wird?
    Wenn Obama ein Schwarzer ist, was sind dann Malcom X, Jesse Jackson oder Angela Davis?

    Vermutlich weil ein Elternteil auch schwarz war. Es geht mir sowieso gegen die Hutschnur, dass sich jeder offensichtlich diskriminiert fühlt, der in der Farbe bezeichnet wird, in der er/sie auf dieser Erde umherläuft, selbst wenn es stimmt. Ich selbst bin weiss und fühle mich in keiner weise diskreminiert, wenn ich als Weisser bezeichnet werde.

  23. Broder hören, lesen und sehen ist immer wieder ein Genuß! Er hat einfach Esprit und trifft den Nagel auf den Kopf!

  24. #31 volvic

    Ouh Backe, heute Abend läuft Hart aber fair:

    Welcome, Mr. President –
    werden die Amis jetzt vernünftig?

    Gut, Ströbele ist auch dabei.

    Ich frage mich immer wieder, wie krank der ÖRR sein muss, wenn dieser linksextremistische, rechtskräftig verurteilte, demokratiefeindliche Terroristenunterstützer Ströbele als „Experte“ geladen wird. Warum nicht gleich Mitglieder der NPD zum Beispiel?

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