Nörgeli mit Minarett

In einem Punkt irrt Broder: Wir kapitulieren nicht mit einem lauten „Hurra“ vor den immer unverschämteren Forderungen muslimischer Immigranten, sondern meist still und leise und jeder für sich. Laut wird verkündet, der Islam sei die Religion des Friedens und die überwältigende Mehrheit der Muslime lehnten jede Form von Gewalt ab, aber der Polizist der wegschaut, der Lehrer der schweigt, der Rentner, der die Straßenseite wechselt, sie alle wollen es nicht auf den Versuch ankommen lassen. Auch nicht die Schweizer, die ein Pappminarett entfernten, bevor ein Wagen einem alten Brauch folgend in Flammen aufging.

20min.ch berichtet:

Wiler Fasnächtler nehmen traditionell eine öffentliche Person aufs Korn, indem sie diese als Nachbildung durch die Stadt ziehen. Danach wird der Nörgeli samt Wagen und Dekoration verbrannt.

Dieses Jahr wurde Josef Fässler zum Nörgeli erklärt. Er ist Präsident des katholischen Kirchenverwaltungsrats und organisierte als solcher die Veranstaltungsserie Christentum-Islam. Deshalb stand beim Umzug am Sonntag auf dem Wagen neben Fässlers Kopf auch ein Minarett.

Das passte gewissen Leuten offenbar nicht. «Während des Umzugs gab es Drohungen, es passiere etwas Schlimmes, falls wir das Minarett verbrennen würden», sagt Peter Ruckstuhl, Präsident der Fastnachtsgesellschaft Wil. Nach Rücksprache mit der Polizei habe man deshalb entschieden, das Minarett zu entfernen und den Nörgeli ohne dieses zu verbrennen.

Der Fall erinnert an die stille Entscheidung zahlreicher spanischer Bürgermeister, den weit verbreiteten, jahrhundertealten Brauch zu verbieten, bei Dorffesten Strohpuppen, die den Propheten Mohammed darstellen, in Gedenken an die Befreiung von der muslimischen Schreckensherrschaft zu verbrennen.

In keinem unserer Gesetze steht, dass für den Islam Ausnahmeregeln bestehen. Und doch steckt es bereits in allen Köpfen, dass es gefährlich sein könnte, ihn zu kritisieren. Es ist die latente Drohung unkalkulierbarer Gewaltausbrüche aus nichtigstem Anlass, die immer öfter dazu führt, auf selbstverständliche Bürgerrechte zu verzichten, um nicht als Verantwortlicher unüberschaubarer Folgen da zu stehen. Wer sicher gehen will, fragt nicht beim Rechtsanwalt, sondern beim Imam oder bei den Funktionären von Moslemvereinen. Wie die Kölner Karnevalisten, die sich den Motivwagen zum Moscheebau von der DITIB genehmigen ließen. Freiwillig.

Nörgeli

Die Muslime, die vielen friedfertigen, integrierten und missverstandenen, müssten eigentlich empört sein. Denn obwohl sie den Islam in den mildesten Farben malen, benehmen wir uns doch wie Geiseln in der Gewalt von Irren, die ihre Geiselnehmer auf keinen Fall provozieren wollen. Seltsamerweise verletzt sie das nicht. Der Wiler Imam zeigt sich befriedigt über die Angst der Ungläubigen, die er mit Respekt verwechselt:

Zu Recht, findet der Wiler Imam Bekim Alimi: «Sonst wären bei Moslems Gefühle verletzt worden.» Gar kein Verständnis für die Drohungen hat dagegen Nörgeli Fässler selbst: «Ich finde das ganz schlimm, das ist Terror.» Hisham Maizar, Präsident des islamischen Dachverbands Digo, sagt: «Man sollte einfach darüber lachen können.»

Haben da die Wiler vielleicht gar den Falschen zum „Nörgeli“ gewählt?

» Mehr Bilder von der Nörgeli-Verbrennung

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