Deutschland wird am Hindukusch verteidigt, begründete seinerzeit der damalige Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) die Entscheidung, deutsche Soldaten nach Afghanistan zu entsenden. Einige bezahlten das bereits mit dem Leben. Durch die Einführung der Demokratie sollte die terroristische Bedrohung der westlichen Welt aus dem steinzeitlichen Land beendet werden. Ein aktueller Fall zeigt: Mit der Demokratie am Hindukusch ist es auch nach sechs Jahren nicht weit her. Wo der Islam herrscht, ist kein Platz für Freiheit. Ein Student wurde jetzt nach islamischen Recht zum Tode verurteilt, weil er einen islamkritischen Text aus dem Internet ausdruckte.
Heise und andere Medien berichten:
Ein 23-jähriger Journalistikstudent wurde am gestrigen Dienstag von einem Gericht der Provinz Balch im Norden Afghanistans zum Tode verurteilt. Dem jungen Mann wird die Verbreitung eines Texts vorgeworfen, in dem der Islam verunglimpft werde. Das inkriminierte Material stamme aus dem Internet und beschäftige sich mit der Rolle der Frau in islamischen Gesellschaften und maßgeblichen Stellen im Koran, heißt es in Medienberichten. Der Student war im Oktober 2007 verhaftet worden. Bevor das Urteil endgültig rechtskräftig wird, muss es durch weitere Berufungsinstanzen.
Das Gerichtsverfahren sei hastig und ohne jede Achtung für das Gesetz oder das Recht auf freie Meinungsäußerung geführt worden, teilte die internationale Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen mit. Die Familie des Verurteilten erklärte, die Verhandlung sei hinter verschlossenen Türen geführt worden und der Angeklagte habe keinen Anwalt gehabt. Der Generalstaatsanwalt der Provinz Balch wies die Vorwürfe gegenüber Radio Free Afghanistan zurück und sprach von einem ordentlichen Verfahren nach islamischer Rechtsordnung.
Die afghanische Vereinigung freier Journalisten rief zusammen mit Reporter ohne Grenzen und weiteren Verbänden den afghanischen Präsidenten Hamid Karzai zur Intervention auf, obwohl das Gericht nach einem BBC-Bericht vorher vor öffentlicher Parteinahme für den Verurteilten gewarnt und mit Verhaftung gedroht hatte. Vor dem Haus des Studenten haben sich afghanische Journalisten den Berichten zufolge trotz der Drohungen versammelt und protestieren gegen das Urteil.
Es stellt sich die Frage, ob der Westen für den Einsatz von Geld und Menschenleben zum Aufbau des Landes auch irgendeine Gegenleistung beanspruchen kann? Eine kritische Auseinandersetzung mit der muslimischen Hasskultur ist jedenfalls auch von der Regierung des schillernden Präsidenten Karsai nicht zu erwarten. Damit bleibt jede Hoffnung auf eine tatsächliche Demokratisierung des Landes Illusion. Eine teure dazu.
(Spürnasen: Bernd, Thorsten, Thomas, Stephane, Tomekk, T-Rex, Dr No)
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