Im engeren, ursprünglichen Sinn ist der Fundamentalismus eine im US-amerikanischen Protestantismus entstandene konservative Strömung von und für Christen, die sich auf die christlichen Grundwerte – Fundamente – rückbesinnen wollten. Heute wird der Begriff noch ganz anders verwendet…
Fundamentalismus ist in Europa ein Schimpfwort für religiöse Extremisten geworden. Dabei werden völlig undifferenziert christliche, jüdische und muslimische „Fundis“ in einen Topf geworfen, wie es auch die kürzlich auf ARD ausgestrahlte Fernsehsendung macht:
SWR, NDR und WDR begeben sich in den USA, in Israel und im Jemen auf Spurensuche, wie aus Frömmigkeit Fundamentalismus und Fanatismus werden kann.
Dadurch ergeben sich mehrere tatsächlich fundamentale Probleme:
Auf christlicher Seite wird heute alles, was bekennende Kirche ist, sehr schnell als fundamentalistisch verschrien. Auch landeskirchliche Christen und Theologen, die sich für das Christentum (gegen den Islam) oder für die verfolgten Christen einsetzen, gelten ohne Ansicht der Inhalte manchen sofort als evangelikale oder fundamentale Extremisten.
Auf jüdischer Seite muss alles, was orthodox ist, schnell als Beweis dafür herhalten, dass „die Juden“ eben doch, so sind, wie viele heimlich denken, aber keiner es sich zu sagen traut. In den Vorwürfen gegen die orthodoxen Juden schwingen oft Antijudaismen mit: nicht der plumpe Antisemitismus der Rechtsradikalen, sondern der intellektuelle, linke Antizionismus, der oft Vorzeigejuden als „Beweisstücke“ vorbringt, wie extrem „die Juden“ seien.
Mit Argumentationsgang über die „extremen“ Christen und Juden wird dann in Synthese oft das schön geredet, was wirklich radikal und extremistisch ist: Die Mordaufrufe der Muslime gegen die Ungläubigen. Hier wird abgeschwächt, begründet, erklärt…
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Hab die Sendung gesehen und mich auch gefragt, wie man das jetzt mit den Bombenlegern und Kopfabtrennern im Islam vergleichen kann, weil die Leute zugaben, Fundamentalisten zu sein, wenn man das ist, sobald man an die Unfehlbarkeit der Bibel glaubt.
Wenn es doch so unterschiedlich ist… wieso gibt es dann religiös motivierte Morde an Abtreibungsärzten in den USA?
Für mich ist religiöser Fundamentalismus religiöser Fundamentalismus.
Es ergeben sich tatsächlich Probleme, wenn man an die Unfehlbarkeit der Bibel glaubt:
Wenn die Welt in sieben Tagen ohne ein Konzept der Evolution geschaffen wurde, ist es nicht mehr weit bis zur gottgegebenen Ordnung der Menschheit.
Demokratie wird in der Bibel nicht einmal erwähnt.
Die Bibel ist, wie jedes religiöse Werk, menschgemacht. Und der Mensch ist fehlerhaft. Alles was der Mensch macht hat Fehler und Schwächen.
(Generelle Gotteskritik inside: Wenn der Mensch nach Gottes Bilde geschaffen ist, ist auch Gott nicht perfekt.)
Jeder soll aber glauben, was ihm beliebt. Kritik ist dann angebracht, wenn Religion in die Politik, in die Wissenschaft und in die Rechtsprechung eingreift.
Na Gott sei Dank, daß wir Fehler haben!
Stellt euch mal vor…….
Ich habe die ARD-Sendung “Fanatisch, fundamentalistisch, fromm” ganz gesehen und habe mich sehr gewundert. Es gab Beiträge zu den 3 monotheistischen Religionen, wobei die christlichen Fundamentalisten gefühlt die halbe Sendezeit einnahen (OK, das Christentum ist ja auch – noch – die größte Religion).
Der Beitrag über die jüdischen Siedler in Palästina war eher kontra Juden. Es fielen Sätze wie “die Juden siedeln ja auch auf dem Gebiet der Palästinenser”. Dagegen war der Beitrag über die jemenitischen Moslems im Tenor deutlich positiv. Alles Folklore und Tradition und selbstversändlich kam keine Gewalt vor.
Ganz anders der Tenor über die Christen. Es wurde eine radikale Gruppierung vorgestellt, die zudem Millionen Mitglieder zählen soll. Diese waren äußerst hasserfüllt und reden von einem Atomschlag gegen den Iran und den 3. Weltkrieg, so als ob es das Normalste auf der Welt wäre.
Jedem, der die Sendung unreflektiert gesehen hat, kommt zu dem Schluss, dass von Christen die größte Gefahr für den Weltfrieden ausgeht…
OK, mir sind christliche Fundamentalisten nicht viel sympathischer als moslemische (da fällt mir wieder der alte Vergleich von Pest un Cholera ein). Aber diese Einseitigkeit des Beitrags war schon erschreckend.
#3 Anonymix
Dieser Schluß ist nicht nachvollziehbar.
naja…das sind alles versuche der linken medienwelt die islamische gewalt zu relativieren
PS: freut mich Christine,dass Du noch nicht das handtuch geschmissen hast..nach den attacken der schweizer medien gegen dich
Die grünen und roten Fundis nicht vergessen.
Sagen wirs doch klar und deutlich! Es wird Volksverhetzung betrieben. Aufruf zu Mord an Andersdenkenden.
Das dazugehörige Hetzpamphlet, der Koran, ist in weiten Passagen verfassungsfeindlich und verstösst gegen die Menschenwürde.
Da wird seit Jahren ein Eiertanz aufgeführt wegen einigen angeblich verfassungsfeindlichen Scientologen während zur gleichen Zeit eine sogenannte Religion Mord, Verstoß gegen die Menschenwürde und Verfassungsbruch öffentlich und ungestraft verkünden darf. Vom Religionsfreiheit und Staat geschützt und mit Steuergeldern gefördert.
Die Islamisten sind nicht alles Terroristen, aber alle Terroristen waren Islamisten.
Ich finde, jeder religiöse Fundamentalismus und jedes religiöses Eiferertum gleich welcher Richtung ist abzulehnen. Allerdings haben das Judentum und insbesondere das Christentum bereits eine Aufklärung über sich ergehen lassen müssen. Dem Christentum wurden sozusagen dadurch bereits in der Vergangenheit die Zähne gezogen. Auch hat das praktizierte Christentum nicht diese militante, agressive Gefährlichkeit und diesen Allmachtsanspruch wie ihn der real praktizierte Islam hat.
Wir leben in einem säkularen Staat und so soll und muss es auch bleiben.
@Arminius
Na doch:
Ein allwissender, allmächtiger Gott schafft ein Wesen „nach seinem Bilde“ – das kann zweierlei bedeuten:
Möglichkeit 1)
Er schuf den Menschen als „sein Abbild“, also so wie er sich sieht (weil Gott als oberster Beobachter niemanden hat, der ihn beschreiben kann). Dennoch ist der Mensch als Abbild Gottes anfällig für den Sündenfall und für das Böse. Ergo:
Auch Gott ist nicht absolut gut. Ein Bild eines perfekten Kreises ist ein perfekter Kreis. Wenn das Bild eines perfekten Kreises auch nur ein Jota vom perfekten Kreis abweicht, bildet es keinen perfekten Kreis mehr. Also muss ein Bild Gottes Gott „abbilden“, sonst ist es kein Bild Gottes.
Möglichkeit 2)
Er schuf den Menschen so wie er ihn gerne hätte, wie er ihn sich bilden möchte. Auch hier ist das Böse von Anfang an in den Menschen impliziert, aber mit Absicht.
Ein Gott, der das Böse (oder die Anfälligkeit dafür) in den Menschen impliziert, hat auch böse Elemente. Ein solcher Gott ist (je nach Sichtweise) entweder nicht perfekt, weil er nicht absolut gut ist, oder aber in seiner perfekten Mischung aus Gut und Böse das höchste der Perfektion, aber beim besten Willen nicht würdig angebetet zu werden, weil er vollkommen willkürlich über die Menschen herrscht.
Weitere Begründung gegen einen „guten Gott“:
Ein guter Gott hat keine Veranlassung, das Böse neben sich zu dulden.
Entweder das Böse ist durch übergöttliche Kräfte als Notwendigkeit bestimmt worden (was Gott nicht zum mächtigsten Wesen macht) oder Gott will das Böse.
(An alle anderen: Ich weiss, das ist ziemlich OT, aber es erschien mir dennoch notwendig.
Schön wäre es, wenn PI ein Forum einrichten würde, in dem man über soche Themen abseits des Kommentarbereiches reden könnte. Da könnte man auch einen Streitbereich einrichten, in dem persönliche Animositäten austragen könnte.
Sorry for OT also 🙂 )
Vielleicht sollte man auch mal über den Fundamentalismus der Demokraten sprechen (keine Freiheit für die Feinde der Freiheit) oder über den Fundamentalismus der Aufklärung (mit ihrer Diktatur im Namen der der Vernunft) oder über den Fundamentalismus der Dummheit (Ökologismus und Massenhysterie a la Hilfe die Welt geht unter) und so weiter…
#9 Freiherr vom Stein
Insbesondere deinem ersten Satz stimme ich zu.
Es ist nun einmal Fakt, dass alle Fundamentalisten gegen die Moderne und gegen die Wissenschaft, gegen die Demokratie usw. zu Felde ziehen.
Fundamentalistisch ist man, wenn der eigene Standpunkt für unfehlbar und unverrückbar gehalten wird, und jeder Andersdenkende „falsch“ liegt.
Fundamentalismus jedweder Facon ist nur einen Steinwurf vom Terror und der Unterdrückung der Andersdenkenden entfernt.
Den „prinzipiellen“ Unterschied zwischen christlichen, jüdischen und muslimischen Fundamentalisten sehe ich deshalb nicht.
Mir ist aber auch klar, dass es den für Pfarrerin Dietrich geben muß.
Bin ja schliesslich Atheist und kein Fundamentalist 😉
Es gibt auch Fundamentalismus im Atheismus :gg: Fundamentalismus reflektiert wenig, er stellt nichts in frage. daher ist das eigentlich – geistig – eine bequeme Einstellung.
#2 dhimmi-klopper
Wenn einer Abtreibungsärzte umbringt (waren es eigentlich viele?), dann kann er sich dabei aber nicht auf die Bibel berufen!
Zur Sendung:
Al-Jazeera-Dhimmi-Rotfunk hat mal wieder ein widerliches „Glanzstück“ abgeliefert.
Vielleicht sollte man den Genossen den Arsch dafür küssen, immerhin haben sie ja sogar ca. 10 Minuten über muslimische Fundamentalisten berichtet. Dafür hätten sie aber auch in Deutschland bleiben können.
Die Fans dieser Sendung haben sich anschließend bestimmt bestätigt gefühlt, wonach der pöhse jüdische Landräuber und der amerikanische Schlauchbootfahrer die Wurzel alles Übels sei.
@14:
Wieso sollte er das nicht können?
#13 Weiterdenker
Das sehe ich als Agnostiker aber genau umgekehrt: der Religiöse macht es sich einfach, weil er nichts infrage stellt. Alles ist von Gott gemacht und damit basta!
#15 dhimmi-klopper
Ich bin ja jetzt kein Bibelexperte, aber mir ist keine Bibelstelle bekannt, in der die Ermordung von Abtreibungsärzten gefordert wird. Im Gegenteil, die Bibel legitimiert Mord nicht – im Gegensatz zu dem Leitfaden eines Kinderschänders.
Und unsere Kirchen-Dhimmis, setzen ja wohl die geforderte „Feindesliebe“ bis zur eigen Selbstaufgabe um.
PS: Wie hoch ist denn jetzt eigentlich die Zahl der ermordeten Ärzte?
#9 Freiherr vom Stein:
Man kann es auch so formulieren: jeder Fundamentalismus ist totalitär und damit unakzeptabel. Der Islam enthält mit Abstand die umfassendsten, aggressivsten und repressivsten Vorschriften aller Großreligionen, deswegen ergibt sich logisch, daß islamischer Fundamentalismus auch die mit Abstand gefährlichste Art des Fundamentalismus sein muß.
Solche Filme werden übrigens von atheistische Fundamentalisten produziert. Schreibt nur keiner drauf.
Die Mainstream-Media im Europa ist von ethnische Minderheiten, Ex-Kommunisten, kinderlose Grüne und Homosexuellen massiv unterwandert. Sie haben das gemeinsame
Ziel, dekonstruktivistisch – na ja, destruktiv – gegen das, was sie aus alten Ressentiments hassen, zu agieren bzw. agitieren. Vor allem aber: Sein saudischen Geldgeber und Meister zu gehorchen.
Sie propagieren ein von einer bizarren „Ästhetik des Verlierertums“ gefärbten „Humanistisches Multialles“ – welches nicht nur im prekär-sozialen Umfeld eine starke Resonanz hervorruft und tarnen sich damit gleichzeitig.
Know your enemy:
ARD, ZDF, ARTE, TVE, TVP, ORF, YLE, NPS, SVT, RTBF, SRG, SRR, BBC und CANAL+
>>#2 Wenn es doch so unterschiedlich ist… wieso gibt es dann religiös motivierte Morde an Abtreibungsärzten in den USA?
Dieser dumme Mythos von den gewalttätigen pro-life Christen geht mir echt auf die Nerven, wenn man Wikipedia glauben darf gab es in den letzten 40 Jahren genau 7 Morde extremistischer Abtreibungsgegner an Befürwortern oder Ärzten, in allen Fällen waren die verantwortlichen Einzeltäter weswegen man kaum von religiösen Motiven sprechen kann, im vergleich zu den Opferzahlen anderer Extremisten sind das wohl ohne Frage Einzelfälle ohne irgendwelche Aussage.
#10 Anonymix (08. Dez 2007 14:24)
Der christliche Gott gab dem Menschen einen freien ´Willen. Der Mensch ist damit als einziges Lebewesen auf diesem Globus fähig und größtenteils in der Lage, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, überhaupt zu entscheiden.
Und wie ist das in den anderen Religionen?
Lesen Sie einmal nach. Dann merken Sie vielleicht den Unterschied.
#10 Anonymix
Daß der Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde, wird aber nur von den Menschen behauptet. Somit kann Gott den Menschen gar nicht nach seinem Ebenbild geschaffen haben, weil der einzige „Beweis“ dafür vom Menschen stammt. Und dieser Beweis ist schon extrem schwach. Solange „Gott“ nicht eine öffentliche Ankündigung macht, ist diese „Ebenbild Gottes“ Geschwafel absoluter Müll. Und bitte nicht mit der Bibel kommen, die wurde von Menschen geschrieben und ist somit kein brauchbarer Beweis. Oh, ich vergaß, sie wurde von Gott inspiriert. Nun, das kann jeder behaupten.
Und, ganz ehrlich, wenn wir wirklich das Ebenbild Gottes sind, dann muß Gott schon ein ziemlich kranker und sadistischer Bastard sein.
Dieser Post wurde von Gott inspiriert. Beweist mir das Gegenteil.
20 Tom Mix (08. Dez 2007 17:18)
Haben wir etwa ein „kleines“ Problem mit ethnischen Minderheiten und Homosexuellen? Ist das jetzt die Homosexuellen Weltverschwörung?
#2 dhimmi-klopper (08. Dez 2007 13:55)
Schon einmal darüber nachgedacht, dass allein in Deutschland jährlich 300000 Föten abgetrieben werden? Schon einmal darüber nachgedacht, wieviele Einsteins, Schillers, Goethes oder Beethovens darunter keine Chance auf ihr eines Leben hatten?
Nein? Denken Sie einfach mal darüber nach, auch unter dem Gesichtspunkt der heutigen normalen Verhütungsmöglichkeiten.
#21 karlmartell (08. Dez 2007 17:25)
Und das macht den christlichen Gott jetzt zum wahren Gott? Oh wow… Der Mensch mag zwar in der Lage sein, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, ein Tier begeht aber ohnehin nichts „Böses“. Das macht nur der Mensch. Ein Löwe tötet nicht aus Spaß, sondern weil er Hunger hat, und er tötet nicht 20 Zebras, sondern nur eines (und dann meist das schwächste in der Gruppe). Das nennt sich auch „Kreislauf des Lebens“. Der Mensch tötet Tiere aus Vergnügen (Nordamerikas Büffel, zum Beispiel), aber auch sich gegenseitig schon seit vielen Jahrtausenden. Soviel zu „Gut“ und „Böse“. Der christliche Gott hat das „erfunden“? Sagt wer? Die Bibel? Die wurde von Menschen geschrieben. Wenn „er“ es denn erfunden hat, dann hat „er“ aber ganz schön Mist gebaut. Und ich bezweifle stark, daß diese Idee eine Exlusiverfindung des Christentums ist. In vielen Religionen gibt es Unterscheidungen zwischen Gut und Böse. Und ich wage zu bezweifel, mein lieber karlmartell, daß sie für ALLE Religionen sprechen können. Denn das sind verflucht viele.
#23 karlmartell (08. Dez 2007 17:31)
Ich spreche jedem Mann, inklusive mir selbst, das Recht ab, über Abtreibung zu urteilen.
Ich habe diese Sendung ebenfalls gesehen und finde es erschreckend, wie Journalisten – ohne Ahnung von der Materie zu haben – sich anmaßen, bestimmte Denominationen als fundamentalistisch oder extremistisch zu kategorisieren.
Frau Dietrich hat recht wenn sie hier von einem Problem schreit. In den USA gibt es im Groben drei christliche Strömungen: die liberale (welche in Europa bei weitem die Mehrheit bildet), die evangelikale, sowie die fundamentalistische.
Liberale Christen sehen in der Bibel lediglich das Neue Testament als wichitg an und legen ihren Fokus auf die ‚moralische‘ Lehre Jesus Christi. Zu ihr gehören ebenfalls die, auch in Deutschland aufkommende, Emergent Church Bewegung. Die Zahl der liberale Christen ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark angestiegen und bildete bald die überwiegende Mehrheit (z.B. Methodisten, Lutheraner, Presbyterianische Kirche). Das Problem, das das liberale Christentum mit sich bringt ist, dass zwangsläufig verweltlicht und aufhört Christentum zu sein.
Die Evangelikalen (z.B. Baptisten, Pentecostals/Pfingstler, Presbyterianische Kirche von Amerika) hingegen sehen die Bibel als Wort Gottes an und somit auch als unfehlbar – wie unser gute Martin Luther, der immerhin 2003 zu einem der ’10 grössten Deutschen‘ gekührt wurde. Theologisch sind die verschiedenen Denominationen allerdings so verschieden, dass der Begriff „evangelikal“ nicht wirklich aussagekräftig ist. Auf der anderen Seite sind viele von ihnen Postmillenialisten und glauben, dass der Herr Jesus Christus nach dem tausendjährigen christlichen Reich wiederkehren wird, um die Menschheit zu richten. Dies ist Ansporn sich auch gesellschaftlich zu engagieren, zu missionieren und Hilfswerke für Afrika etc. zu betreiben. Evangelikale Christen haben gegen die Sklaverei gekämpft, gegen die Rassendiskriminierung und eben auch gegen Abtreibung.
Fundamentalistische Christen hingegen haben eine weitaus pessimistischere Sicht der Welt. Für sie ist die Welt gefallen, ohne Hoffnung auf Rettung. Somit brauchen sie sich auch nicht in ihr zu engagieren. Fundamentalistische Christen macht vor allem aus, dass sie sich von der Welt isolieren und zurückgezogen leben. Dies sind z.B. die Amish in Pennsylvania. Fundamentalistische Christen sind meist auch absolute Pazifisten (z.B. Mennoniten) und keinesweg politisch aktiv.
Wenn nun die öffentlichen Medienanstalten – in denen scheinbar kein Christ mehr zu arbeiten scheint – weiterhin undifferenziert Gläubige in irgendwelche stimmungsmachenden Schubladen werfen, wird diesen fundamentalistischen Christen unrecht getan.
Der Mensch KANN frei entscheiden, ob er andere töten will oder nicht. Das meine ich mit freiem Willen. Der Mensch MUSS nicht töten. Der Mensch KANN sich frei entscheiden.
Alles andere ist atheistische Polemik, da kein heute lebender aufgeklärter Mensch sich fundamentalistisch auf die Worte der Bibel, speziell des Neuen Testamentes, ausrichtet, bezogen auf Forschung und Wissenschaft.
Aha! Irren ist immer menschlich. Oder?
@karlmartell:
Es ist ein Unterschied ob ich Eicheln aufsammle, oder ob ich einen ausgewachsenen Baum fälle. Beides verhindert Leben, jedoch käme keiner auf die Idee dies gleichzusetzen. Nur weil die Kirche definiert hat dass ein Mensch schon ungeboren ein Mensch ist, ändert das nicht die Realität, nämlich dass er es eben noch nicht ist und die Frau selbstverständlich ein Entscheidungsrecht über sich selbst hat.
@dhimmi-klopper
Ich bin erschüttert über diesen Vergleich! Wie relativistisch muss man sein, um Menschen mit Bäumen zu vergleichen? Ganz ehrlich, das ist pervers!!!
Sehen sie eigentlich auch andere Menschen als lebensunwert an? Ich hoffe für sie, dass sie lediglich ihr Temperament nicht im Griff hatten, als sie das schrieben und dass sie nicht wirklich so denken.
Beste Grüße und Gottes Segen für sie.
#29 dhimmi-klopper (08. Dez 2007 18:04)
Scheissatheistische Polemik ist das.
Wenn die Frau keine Kinder möchte, kann sie verhüten ohne Probleme.
300000 im Jahr, das sind in zehn Jahren 3 Millionen und in dreissig Jahren 9 Millionen Menschen. Hätte sich Ihre Mutter leichter getan ohne Sie? Verdammt, warum ist das nicht einmal wert, dass man darüber nachdenkt?
Woher nehmen wir eigentlich das Recht, uns anzumassen, wer oder was leben darf und was nicht.
Man sieht allenthalben, wohin die Erziehung ohne Ethos und Moral führt. Mütter und Väter morden ihre Kinder hemmungslos.
Nicht einmal die untersten animalischen Voraussetzungen zur Weiterführung der menschlichen Existenz sind vorhanden, wenn der normale „Brutpflegeinstinkt“ einfach fehlt. Diesen Instinkt hat jedes Tier.
#22 von 31
Von Rassismus, andere Traumata und Besessenheiten ist wovon ich hier rede 😉
Und Gutmensch: Die Hexenjagd geschieht in umgekehrte Richtung.
Ich hatte mir bis ich hierher kam keine Gedanken über Atheisten gemacht. Erst hier habe ich ehrlich gesagt mit Entsetzen gelesen, in welcher Form Atheisten Christen ständig und wo immer sich Gelegenheit bietet, in intoleranter Weise angreifen und diskreditieren.
Schlicht gesagt, den Atheisten, die hier schreiben, möchte ich als Christ weniger ausgeliefert sein, als einem Moslem.
„A nation can survive its fools, and even the ambitious. But it cannot survive treason from within. An enemy at the gates is less formidable, for he is known and carries his banner openly. But the traitor moves amongst those within the gate freely, his sly whispers rustling through all the alleys, heard in the very halls of government itself. For the traitor appears not a traitor; he speaks in accents familiar to his victims, and he wears their face and their arguments, he appeals to the baseness that lies deep in the hearts of all men. He rots the soul of a nation, he works secretly and unknown in the night to undermine the pillars of the city, he infects the body politic so that it can no longer resist. A murderer is less to fear.“ Marcus Tullius Cicero
#34 Tom Mix (08. Dez 2007 18:21)
Schaun Sie auf die Erkenntnis des Cicero vor 2000 Jahren. Was hat uns dieser Mann Voraus?
Gesunden Menschenverstand, der uns abhanden kam.
Atheismus ist ebenso „unwissenschaftlich“ wie Theismus. Reine Vernunftgründe sprechen ausschließlich für den Agnostizismus. Ich kann daher auch von ihnen Fordern, mir die Unmöglichkeit der Existenz Gottes zu beweisen. Sollen die Atheisten mal eben machen, bisher ist es der Menschheit noch nicht gelungen, sie könnten diesen Kommentarbereich zu einem Meilenstein der Menschheit machen. Da ich aber nicht damit rechne, lass ich den Atheisten ihren Glauben, und sie doch bitte den anderen ihren auch. Übrigens, mal jemand bemerkt, dass Atheisten ziemlich schnell sehr aggressiv, beleidigend und intolerant „diskutieren“? Fühle mich da wirklich oft an „Dialogen“ mit Muslimen erinnert. Da steht auch keine kühle Rationalität dahinter, sondern ebenso fundamentalistischer Glaube ans eigene (zeitgemäße) Weltbild und recht reflexhafte Abwertung von Gläubigen. Würde gern mal Atheisten erleben, wie sie sich fühlen, wenn sie in der dieser Weise von Agnostikern angegangen werden, was wenigstens auch Sicht der puren Vernunft viel folgerichtiger wäre.
Ich war übrigens 95% meines Lebens auch Atheist, und zwar Hardcore. Dass sich dies mal ändern würd, war für mich so wahrscheinlich wie 3x 6 Richtige im Lotto hintereinander. Und wenn man erstmal beide Seiten kennt, weiß man, dass diese Diskussionen nicht viel bringen, wenn sie auf Austausch von „Beweisen“ beruhen. Es lässt sich beides nicht beweisen, und wer nur aufgrund von Logik, von Beweisen oder gar Wahrscheinlichkeiten glaubt, der glaubt nicht.
Dass Christen von Atheisten härter angegangen werden, liegt meiner Meinung nach daran, dass es eben gesellschaftsfähig ist und auch von den Christen dafür nichts zu befürchten ist. In den Medien klingt immer, wenn über Glauben die Rede ist, mindestens leichte Ironie zwischen den Zeilen mit, die mit Wortspielen, Andeutungen usw. die Hirnrissigkeit der Kirche, des Glaubens, der Christen vorführt, beim Islam ist sowas tabu, das wäre Intoleranz. Müsste es nicht eigentlich umgekehrt sein? Müssten nicht die, die Kritik runterschlucken oder auf sie argumentativ reagieren, eher respektiert werden als die, die dies nicht tun?
#29 dhimmi-klopper
Und wann wird er das? Mit dem Rauskriechen aus der Va…? Und was war er 5 Minuten vorher?
@Fromm:
0/10 Punkte für das nichterkennen einer Allegorie.
@baschti:
Sie glauben nicht an etwa ~300 Religionen auf diesem Planeten, ich glaube nicht an 301 Religionen. Nicht so der große Unterschied.
@karlmartell:
„Scheissatheistische Polemik ist das.“
Na wenn das kein Argument ist! Damit erledigt sich leider eine sachliche Diskussion.
#41 dhimmi-klopper (08. Dez 2007 19:45)
Sie haben meine vorherigen Kommentare nicht gelesen. Sei’s drum. Ich verzichte gerne auf Leute mit Ihren Argumenten, die für mich keine sind oder nennen Sie Ihre Parabel von den Eicheln und den Bäumen oder den amerikanischen Büffeln etwa Argumente.
Hinter den letzten Satz habe ich keine Fragezeichen gesetzt, weil mich eine Antwort Ihrerseits aus den zuvor erwähnten Gründen nicht interessiert.
@dhimmi-klopper
Ihr Austeilen maßt sich etwas überheblich an, finden sie nicht auch?
Ihre sogenannte Allegorie ist in sich falsch, denn ihre ‚Eicheln‘ sind nicht mit Kindern im Mutterleib gleichzusetzen. Dies wäre doch eher ein Keimling, den sie aus der Erde reissen.
Zudem ist der Atheismus durchaus eine Religion. Das lateinische Wort religio bedeutet, man berichtige mich mit meinen kaum vorhandenen Lateinkenntnissen, doch soviel wie „Furcht“ oder „Rücksicht“. Sie beziehen ihre Religion eben nicht auf ein Transzendentes Wesen, sondern auf eine Abfolge von kosmischen Zufällen und ihren menschlichen Verstand.
Als evangelikaler Christ wünsche ich ihnen viel Erfolg dabei das Universum mit ihrem Verstand zu ergründen… sie werden in der Hölle eine Ewigkeit Zeit dazu finden 😉
Beste Grüße und guten Abend
@karl-martell:
Ich habe in der Argumentation nicht von „Scheisskatholiken“ geredet. Wenn sie nichtmal die Grundlagen einer sachlichen Konversation einhalten, erwarten sie nicht im Gegenzug entgegenkommen. Abgesehen davon habe ich leider keine Argumente gefunden, außer „Gott will es“.
@Fromm:
Wenn sie das Nicht-Glauben an transzendente Wesen wie Elfen, Götter und den Weihnachtsmann als Religion bezeichnen wollen, dann tun sie das.
„Als evangelikaler Christ wünsche ich ihnen viel Erfolg dabei das Universum mit ihrem Verstand zu ergründen… sie werden in der Hölle eine Ewigkeit Zeit dazu finden ;-)“
Yup, das werde ich wohl.
Ich wünsche ihnen auch viel Erfolg und hoffe dass sie eines Tages doch noch erwachsen werden.
# 33 karlmartell
„Schlicht gesagt, den Atheisten, die hier schreiben, möchte ich als Christ weniger ausgeliefert sein, als einem Moslem.“
Genau den Eindruck habe ich seit langm auch.
Darum habe ich oben von einem „atheistischen Fundamentalismus“ gesprochen. Obwohl sie nicht beweisen können, daß es Gott nicht gibt, tun sie immer so, als hätten sie die Weisheit gepachtet und stellen Christen gerne als die etwas dümmlicheren Zeitgenossen dar, die es aufzukären gebe. Vielleicht sollten diese Leute mal darüber nachdenken, daß seit dem Rückzug Gottes aus der Gesellschaft seit der Aukärung viel mehr und viel größere Verbrechen begangen wurden wie in der gesamten Zeit vorher.
@benedikt:
Ich habe wie viele andere Atheisten nichts gegen Religion, jeder Mensch soll nach seiner Facon glücklich werden. Mehr erwarte ich nicht. Wenn jemand an Himmel und Hölle glauben will, soll er das gerne tun, nur soll er mich damit bitte in Ruhe lassen.
Nur wenn Christen versuchen den Biologieunterricht einzunehmen, Kliniken blockieren und ansonsten ihre Ideologie durchzudrücken versuchen ist eben diese Rücksichtsnahme gebrochen.
#46 benedikt (08. Dez 2007 20:10)
Vor einigen Jahren habe ich eine alte sehr schöne Kirche besucht. Neben mir stand ein Elterpaar mit zwei Kindern. Der Junge, vielleicht 8 oder 9 Jahre alt, fragte seinen Vater :“Papa, wer ist der Mann am Kreuz“.
Ich empfand das als furchtbar armselig aber es ist symptomatisch für atheistische Eltern.
Die stetige Zunahme konfessionsloser Schüler ist ein leises Trauerspiel. Was geht verloren, wenn ein Junge, ein Mädchen ohne „confessio“, ohne Bekenntnis, ohne Heimat in einer Kirche aufwächst? Es mag paradox klingen, doch letztlich geht dies verloren: Die Freiheit, sich zu entscheiden.
Über Stammtischpalaver kommen manche Leute eben nicht hinaus. So what.
Der Begriff „US-amerikanisch“ ist unnötig und umständlich.
Hier ist ein interessanter und humorvoll geschriebener Artikel über dieses Thema:
Wider den Begriff „US-amerikanisch“
http://www.possum.in-berlin.de/texts/us-amerikanisch.html
@benedikt:
„Vielleicht sollten diese Leute mal darüber nachdenken, daß seit dem Rückzug Gottes aus der Gesellschaft seit der Aukärung viel mehr und viel größere Verbrechen begangen wurden wie in der gesamten Zeit vorher.“
Nämlich welche? 9/11 zum Beispiel?
„Ich hatte mir bis ich hierher kam keine Gedanken über Atheisten gemacht. Erst hier habe ich ehrlich gesagt mit Entsetzen gelesen, in welcher Form Atheisten Christen ständig und wo immer sich Gelegenheit bietet, in intoleranter Weise angreifen und diskreditieren.“
WAS SOLL DAS DENN HEIßEN?
Leute mich ich wurden von der Kirche verfolgt und werden heute diskriminiert.
#52 >>Leute mich ich wurden von der Kirche verfolgt und werden heute diskriminiert.
Bitte?
Was soll eigentlich immer diese gleichstellung von Christen und Kirche? Die Katholische Kirche hat noch nie die gesamte Christenheit repräsentiert.
„Gläubig sein heisst, nicht wissen zu WOLLEN, was wahr ist.“
Danke, Friedrich Nietzsche !
#54
is aber Blödsinn, es ist ein Unterschied etwas nicht wissen zu wollen oder zu akzeptieren etwas niemals wissen zu können.
jeder christ ist im grunde anhänger einer kirche
natürlich ist die kath. die schlimmste und brutalste organisation der menschheitsgechichte
allein hexenverbrennungen ,kreuzzüge,ermordung von kritiker(ketzern) etc.die verbrechen sind
lang.ich bin gerne atheist und gay.ich lasse mir von keinem pfaffen vorschreiben wie ich leben soll und das ich so was wie ein sünder bin.
und was soll das mit der erbsünde?wie kann sünde
vererbt werden bin ich schon bei der geburt
zur verdammt?die kirche sagt das nur um den menschen ein schlechtes gewissen einzureden und zu manipulieren.so kann der mensch gelenkt werden.
@gayforver
Ich habe zwei „gayforver“ kennengelernt und trotz meiner christlich geprägten Erziehung, verspürte ich keinen Drang sie am Baukran hängen zu sehen ( http://www.pi-news.net/2006/11/das-schweigen-des-volker-beck/ ). Einer ist ein Liberaler und der Andere, ist ein linker Depp. Beide sind froh darüber, hier öffentlich zu ihrer Homosexualität stehen zu dürfen. Keiner von denen, fühlt sich von christlichen Pfadfindern bedroht und muss sich vor „pöhsen Pfaffen“ verstecken. Allerdings versuchen sie inzwischen immer öfter außer Haus, auf „Normalo“ zu machen, damit sie von Moslems nichts auf Maul kriegen.
Bei uns lebt der alte Pfarrer glücklich mit seiner Haushälterin zusammen (jeder wusste davon, jeder gönnt es ihnen). Als er in Rente ging, kam ein junger Pfarrer der seinen Messner gleich mitbrachte – stehen also im krassen Gegensatz zu deiner Vorstellung von der katholischen Kirche.
Du hast Dich also noch nicht über die „Religion des Friedens“ informiert.
#56 jeder christ ist im grunde anhänger einer kirche
Blödsinn, es gibt viele Christen ohne Kirchen oder Konfessionszugehörigkeit, Kirche ist in der Bibel keine Vorraussetzung für Erlösung und entsprechend offen halten es auch viele.
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