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Ihre Gegner halten sie gern für Teilhaber einer großen Verschwörung der Reichen und Mächtigen und gehen damit der Imagepflege der Kritisierten ebenso auf den Leim wie die Bewunderer des Berufsstandes. Für die sind sie coole Typen, die zu allem eine Meinung haben und ihre Tage gelassen in angesagten Cafés verbringen. Beides ist falsch. Eine, die es besser weiß, legte in der ZEIT die Karten auf den Tisch, und darf sich irgendwann in naher Zukunft freuen, wieder 200 Euro mehr auf dem Konto zu haben.

Freie Journalisten bilden etwa ein Viertel der in Deutschland in diesem Beruf Tätigen. Ihr Beitrag am Endprodukt journalistischer Information ist aber ungleich höher. Während fest angestellte Redakteure bei Fernsehen, Rundfunk und Presse oft nur noch als Einkäufer am Markt der Beiträge auftreten, sind die Freien die Anbieter, die Themen finden, recherchieren und zumeist erfolglos irgendwo zu verkaufen versuchen. Denn der Markt ist heiß umkämpft. Der Journalistenberuf ist groß in Mode, besonders bei Schulabgängern und Studienabbrechern, die Schwierigkeiten mit Intelligenzfächern, dafür aber zu allem eine Meinung haben. Die meisten ahnen nicht, was es in Wirklichkeit bedeutet, „irgendwas mit Medien“ zu machen.

Eine, die es nach zehnjähriger Tätigkeit und respektablen journalistischen Erfolgen besser weiß, ist Gabriele Bärtels, die jetzt das Schweigegelübde zum tatsächlichen Stand des Standes bricht, und ihren enthüllenden Artikel in der ZEIT unterbringen konnte. Nach der Lektüre desselben weiß man, dass ihr dies etwa 200 Euro eingebracht haben wird, wenn die Redaktion irgendwann mal überweist. Dabei gehört die ZEIT, verglichen mit anderen Abnehmern wie der taz oder der Netzeitung , noch zu den Großzügigen.

Heute ist auch der Tag, an dem wieder ein Text von mir nicht in der Zeitung steht, der dort schon vor zwei Wochen stehen sollte, wie mir die Redakteurin versicherte, die ihn mir abkaufte. Nachdem ich sie deswegen anrief, vertröstete sie mich auf heute, und natürlich zeigte ich Verständnis, dass eine Zeitung ja auch auf die richtige Themenmischung achten muss und etwas Aktuelleres Vorrang hat. Ich darf nicht böse mit der Redakteurin werden, denn ich bin auf sie angewiesen. Ich darf auch nicht zu deutlich machen, wie dringend der Abdruck für mich gewesen wäre und dass nun wieder ein Loch gähnt, wo ich mit einem Honorar fest gerechnet hatte.

»Gekauft« bedeutet nämlich nicht, dass sie mir dieses Geld gleich angewiesen hätte. »Gekauft« bedeutet nur, dass der Text von nun an in ihrer Datenbank schlummert.

Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf das alltägliche Leben. Aber gerade der Berufsstand, dessen Lieblingsthema inzwischen Ungerechtigkeiten und soziale Missstände unserer Gesellschaft sind, deckelt das eigene Elend mit dem Image weltmännischer Erfolgssymbolik. Erfolgreich erscheinen ist alles, auch wenn man die Bank nur ungern betritt und dem Vermieter lieber aus dem Weg geht:

Ich kann mich auch nicht mit Freunden zu einer Tasse Kaffee verabreden. Es nagt an meinem Stolz, wenn ich ihnen jedes Mal offen oder durch die Blume sagen muss, dass sie die Rechnung übernehmen müssen. Es nagt noch mehr an meiner Würde, wenn ich sie am Monatsende händeringend bitten muss, mir zu helfen, die Miete aufzubringen. Eigentlich ist es nicht bitten, sondern betteln. Mir steckt ein Kloß im Hals, wenn ich dies tue, denn ich hatte nie vor, vom Mitleid anderer zu leben. Auch ahne ich, dass ihr Respekt mir gegenüber sinkt.

Mein Vermieter wohnt im Haus. Bin ich wieder im Rückstand, so schäme ich mich in Grund und Boden, wenn ich ihn auf der Treppe treffe, und vergesse, dass ich für meine Texte Preise gewonnen habe. Er wird mir nicht ansehen, dass mein Einkommen unter dem eines Hartz-IV-Empfängers liegt. Ich lege Wert auf ein gepflegtes Äußeres und kann bei Interviewpartnern schlecht ohne vernünftigen Haarschnitt auftauchen. Deswegen spare ich lieber an etwas, das man von außen nicht sieht, wie zum Beispiel Essen. Ich kann sowieso nicht essen, wenn ich Angst habe.

Gelingt doch mal der große Wurf, ist selbst ein ganzseitiger Artikel in einer überregionalen bekannten Zeitung eher geeignet, damit zu prahlen wie ein Sack Seife, als einen solchen zu erwerben. 250 Euro sind der magere Erlös einer Zeitungsseite, die als Anzeigenfläche dem Verlag hundertausende einbringen würde.

Aber ganz ohne Beiträge geht es nicht, und so kann immer mal wieder einer aus dem Heer der schreibenden Tagelöhner stolz im Café erzählen, wo er gerade wieder veröffentlicht wurde. Dass dies keine Position ist, um selbst bei bestem persönlichen Willen noch das Ergebnis der eigenen Recherche gegen das Wunschergebnis des einkaufenden Redakteurs zu verteidigen, liegt auf der Hand.

Der Tagelöhner schreibt, wovon er hofft, dass einer es kaufen möchte. So einfach funktioniert manche groß scheinende Verschwörung, und schrumpft bei näherer Betrachtung auf die Größe eines leeren Portemonnaies zusammen wie einst der Scheinriese Herr Turtur immer kleiner wurde, je näher man ihm kam. Wie sooft im Leben, sind es auch im unseriösen Geschäft der seriösen Nachrichten oft die Kleinsten, die Wadenbeißer, Denunzianten und Mietnomaden, die am lautesten kläffen, um Aufmerksamkeit zu erheischen. Man sollte das wissen, um sie passend einzuordnen.

Den ganzen Artikel der mehrfach preisgekrönten und doch arm gebliebenen Autorin Gabriele Bärtels mit vielen weiteren pikanten Details vom „Traumberuf Journalist“ kann man online lesen: Schreiben macht arm. Eine empfehlenswerte Lektüre, nicht nur für Abiturienten.

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48 KOMMENTARE

  1. Zeitungen werden nur gekauft wenn etwas interessantes und vorallem die Wahrheit drinne steht.

    Mein Mitleid hällt sich in Grenzen.

    Seit 1998 veröffentlicht sie Reportagen, Portraits, Essays, Glossen unter anderem in Cicero, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Welt, Zeit, Frankfurter Rundschau, Spiegel-online, News (Wien), SIE+ER (Schweiz), wie auch in Frauenmagazinen (Brigitte, Elle, Marie-Claire, Cosmopolitan, Petra usw).

    Es will keiner mehr Lügen lesen, wenn man die Realität vor der Haustür hat.

  2. PI bildet !
    Wenn man die fast durchweg islamfreundlichen und schleimerischen Artikel kennt, die diese Tagelöhner in der Hoffnung, damit von den Dhimmimedien abgedruckt zu werden, sind aber 200 Euro doch ne Menge Geld! Früher bekam man für sowas nur 30 Silberlinge!

    OT: wo habt ihr denn das Foto her??? 🙂

  3. Kann dem Artikel voll und ganz zustimmen. Habe selbst ein paar Jahre als „freier“ Journalist gearbeitet. Es ist Zeilenprostitution. Quasi der Straßenstrich des Journalismus. Dabei arbeitete ich noch für eine rennomierte Zeitung. Noch übler sind Die dran, die in einer „Lokalzeitung“ ihren Presse-Luden gefunden haben. Die Printmedien sind beinahe am Ende. Es wird auf Kante genäht. Gespart wird am Journalisten, an der recherche am Material .. wo es nur geht. Nur die Allerwenigsten Zeitungen machen noch Gewinne, die es wert wären, solche genannt zu werden. Nicht mehr lange, und in Deutschland gibt es noch 2 oder 3 Tageszeitungen und vielleicht 1 oder 2 Wochenmagazine. Das Radio ist schon tot. Entweder hängt es an der öffentlichrechtlichen Lebenserhaltungsmaschine, oder es ist Werbetrommel mit ewig wiederkehrendem Einheitsbrei aus völlig gleichlautenden Ticker-Nachrichten und Werbeblöcken. Der Journalismus in Deutschland ist unter die Dampfwalze bedingungsloser Gewinnmaximierung geraten .. und wurde dabei gründlicher devastiert als es die Nazidiktatur je fertig gebracht hat. Vergeßt es. Es ist nichts mehr da was es zu retten gibt. Hier im Internet gibt es jeden Tag frischeren und beherzteren Journalismus als in den MSM der letzten 10 Jahre. Die Zeitungen sind tot, die Radiosender sind tot. Das Fernsehen wird folgen. Und das wird Konsequenzen haben. Es macht es den Politikern und Agitatoren, den Verführern und Verhetzern um so leichter, die Köpfe der Massen mit ihrem unsäglichen Verdummungsbrei zu füllen.

  4. ‚#3 Almbauer (21. Nov 2007 19:03) Zeitungen werden nur gekauft wenn etwas interessantes und vorallem die Wahrheit drinne steht.‘

    Wer schreibt denn noch die Wahrheit oder wer der fest angestellten Journalisten schreibt denn noch die richtig und ordentlich recherchierte Wahrheit???
    Ganz selten, danach wirkt der Presserat oder wie das Ding sich nennt und wir schreiben alle wieder schön (dann bekommst du auch dein Gehalt).
    Der freie Journalist recherchiert, schreibt wahr, dann schön und bekommt trotzdem nicht sein Geld.
    Redaktionen!!! Lasst doch Praktikanten weiter ran. Dann steht zwar nur unrecherchierter Mist in den Medien, aber die Redaktionen halten es für die absolute Wahrheit und verblöden die Bürger weiter (aber, sie sparen).

  5. Wer in NEWS veröffentlicht kann von mir kein Mitleid erwarten. Ihr Deutschen habt keine Ahnung was für ein Drecksblatt NEWS ist. Dagegen ist die Bild gehobene Literatur. NEWS über Amerika, schlimmste Polemik. NEWS über Israel oder Juden, stinkt meilenweit nach Antisemetismus. NEWS über neue Technik, ja, das zwang mich einmal zu sagen „Moment, das kennt doch jeder Internet-User seit drei Jahren“. Und natürlich Promi „Enthüllungen“ und sog. „Skandale“. Das ist ungefähr das Niveau.

    Zeitungen werden nicht wegen der Wahrheit gekauft. Die sucht man ohnehin meist vergebens. Man kauft sie, weil sie „unabhängig“ sind (so behaupten manche) oder weil sie die eigene Richtung unterstützten.

  6. #4 Roland (21. Nov 2007 19:06) PI bildet !
    ‚Wenn man die fast durchweg islamfreundlichen und schleimerischen Artikel kennt, die diese Tagelöhner in der Hoffnung, damit von den Dhimmimedien abgedruckt zu werden, sind aber 200 Euro doch ne Menge Geld! Früher bekam man für sowas nur 30 Silberlinge!‘

    Aber bedenke es gibt so etwas wie eine Zensur, den Presserat. Dieser verteilt die 30 Silberlinge an die eigenen festen Journalisten und nicht an die Freien.
    Sicher schleimt sich ein Teil von denen auch ein.
    Das finde ich ebenfalls ekelhaft.

  7. Die arme Frau, sie hat mich endgültig kuriert von meinen Träumereien, und phygos, Sie auch.

    „Irgendwas mit Medien“- um gottes willen ja wie oft hab ich das schon gehört.

    Kann mich der Dame nur anschließen. Im Tenor: Irgendwann als ich sagte ich brauche einen reichen Mann, war es ein Scherz, heute ist es ernst.

    Das hab ich auch shcon häufig gedacht.

    Und bevor neunmalkluge Ratschläge kommen, wie „Hättes halt mal was Nützliches studieren sollen“ und dergleichen, klemmt sie euch bitte.

  8. Bücher hat sie auch noch übersetzt. Und das bringt auch nur Hungerlohn. Ein realistischer Bericht.

    Vielleicht sollte sie für den DITIB texten. Das gäb Knete. Haben wir doch in ähnlicher Weise bei Ramon Schmock gesehen.

  9. #11 FreeSpeech (21. Nov 2007 19:41) : hab mir auch schon überlegt ob der einzige ausweg noch ist, arabisch zu lernen.

    Wie weit man sinkt.

  10. Zu dem Thema passt das Interview mit Arne Hoffmann in der Jungen Freiheit, auch wenn er PI als unseriös abstempelt ;-):

    „Hoffmann: Unbedingt! Gerade als Teil der Gegenöffentlichkeit müssen Sie auf aktuelle Entwicklungen rasch reagieren, bevor die Debatte gelaufen ist. Das gilt übrigens auch für die herkömmlichen elektronischen Medien. ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut erklärte in einer Stellungnahme zu den zahlreichen Protesten gegen seinen Sender nach der Kerner-Sendung, man müsse im Zeitalter von Blogs und Internetforen seine Kommunikation schneller und effizienter gestalten, um in den Augen des Publikums glaubwürdig zu bleiben.Was bleibt künftig von den traditionellen Medien – wie etwa der Druckausgabe der JF? Hoffmann: Sie müssen den Bürgern für ihr Geld eine Qualitätspresse bieten, die diesen Namen auch verdient. Indem sie beweisen, daß eine journalistische Ausbildung zu besseren Artikeln führt als die Laienbeiträge im Internet. Einfach nur falsche Agenturmeldungen ohne Gegenrecherche abzuschreiben, wie im Fall Herman mehrfach geschehen, die Leserschaft politisch zu indoktrinieren oder auf der Jagd nach dem nächsten Skandal immer hysterischer zu berichten, dürfte die wenigsten Leser überzeugen. Wenn ich Derartiges will, kann ich auch kostenlos unseriöse Netzportale wie Indymedia oder Politically Incorrect konsumieren. Das Netz macht Informationen und Journalismus leider nicht nur schneller, sondern manchmal auch unseriöser. Die herkömmlichen Medien werden sich also neu sortieren, aber es wird wohl auch in absehbarer Zukunft viel Platz für diejenigen geben, die sich an die neuen Verhältnisse anzupassen und im üblichen medialen Konkurrenzkampf zu behaupten wissen.“

    http://dedi757.your-server.de/kkqbxz/Single-News-Display.268+M527a09869ca.0.html?&tx_ttnews%5BsViewPointer%5D=3

  11. #12 Nevermore (21. Nov 2007 19:43) #11 FreeSpeech (21. Nov 2007 19:41) : hab mir auch schon überlegt ob der einzige ausweg noch ist, arabisch zu lernen.

    Wie weit man sinkt.‘

    Denke, es gibt auch gut Geld(Silberlinge) wenn die Ansprachen des Ahmadiyya Kalifen (Weltherrscher) in London (original in Urdu) dann von einem Sektenmitglied mehr recht als schlecht ins Englische übersetzt ins Deutsche transformiert werden – wie bedeutend die Moschee in Berlin Heinersdorf ist.
    Dann kannst Du nicht mehr sinken.

  12. #5 Phygos

    Es macht es den Politikern und Agitatoren, den Verführern und Verhetzern um so leichter, die Köpfe der Massen mit ihrem unsäglichen Verdummungsbrei zu füllen.

    Ja das gerade nicht. Das Internet läßt die Meinungsführerschaft der MSM und der Verdummer zerbröckeln.

  13. #13 klandestina (21. Nov 2007 19:46)
    Ist schon lustig, schnelles Reagieren bedeutet keine Recherche mehr? Wer kein Grundwissen oder Allgemeinwissen hat, der ist eben blöd.
    Schnelle Nachricht ohne Recherche??? Dann können den Beruf Zeitarbeitskräfte ohne Vorkenntnisse ausüben. Oder Praktikanten für fast kaum Geld.

  14. Ich war schon immer der Meinung, man sollte die meisten Autoren durch rumänische Wanderblogger ersetzen. Billiger und bestimmt nicht schlechter.

  15. Traumberuf Journalist? Gibt es denn überhaupt Traumberufe 🙂

    Leben ist Kampf jeden Tag..Überlebenskampf..in unserer Spaßgesellschaft sind doch eigentlich erst so Begriffe wie „Traumberuf“ entstanden.

    Werthafte Begriffe wie ehrbares Gewerbe für „Selbstsändige“ oder Handwerk hat goldenen Boden für Menschen in „Lohn und Brot“ sind doch schon längst abgelöst worden.

    Heute heißt es outcorcing vs. Human resources.

    Pseudo..neoliberales..Dreckspack überall.

    Und wir alle sind schon längst Teil dieses Sch..ß Masterplans.

    Jeder hat jeden verdammten neuen Tag die Chance etwas an sich und an den Umständen die einem micht gefallen zu ändern.

    Aufrechtes durch Leben gehen verursacht immer mehr „Luft“-wiederstand als mainstreamlastiges Bücken und kriechen.

    Menschen mit „Rückrad“ konnten schon immer und werden das auch in Zukunft besser können…aufrecht gehen… als „Würmer“ welche sich kriechend fortbewegen.

    @#5 Phygos (21. Nov 2007 19:11)

    Das Radio ist schon tot. Entweder hängt es an der öffentlichrechtlichen Lebenserhaltungsmaschine, oder es ist Werbetrommel mit ewig wiederkehrendem Einheitsbrei aus völlig gleichlautenden Ticker-Nachrichten und Werbeblöcken.

    Fast aber auch nur fast…DRR-Das Deutschrockradio……absolut nicht angepasst

    Mfg Bloggy

  16. Wessen Einkommen unter Hartz 4 liegt hat das Recht darauf Sozialhilfe zu beziehen, aber dafür ist sich Frau Journalistin wahrscheinlich zu fein. Und wer eher Geld in die Frisur steckt als in Nahrung an dessen Verstand kann man getrost zweifeln.

    Tja, die Menschen verarmen, aber sie wollens nicht wahrhaben.

  17. Kann Blogbuster nur zustimmen mit der Überlegung über ‚Überlebenskampf‘. Dieses einfältige Gejammer der Journalistin geht mir auf die Nerven, warum sollte mich das interessieren? Interessiert die sich dafür das mir weil ich aus gesundheitlichen Gründen nicht berufstätig sein kann auch oft kein Geld hab um mir was zu fressen zu kaufen. Und ich hab noch Glück weil meine Eltern, die auch nicht viel haben (Rentner!) mich unterstützen.

  18. Die Entwicklung hat auch eine positvie Seite. Aus dem Kreis verarmter Akademiker, die so tief gefallen sind, weil sie nicht buckeln wollten, ensteht der gefährlichste Widerstand gegen das selbstgefällige Establishment.

  19. #22 Dodoyo

    Das niedrige Einkommen dieser „Meinungsmacher“ und „Multiplikatoren“ könnte auch den Vorteil haben, dass die ihr Quartier mal im Muselbereicherten Stadtteil aufschlagen müssen 🙂
    Vielleicht fallen die Multikultireportagen dann nicht mehr so euphorisch aus demnächst..

  20. #22 Ich distanziere mich am besten gleich wieder von mir selbst. Es hört sich irgendwie zynisch an wenn man das so liest.

    Aber was die Autoren dieses Artikels vermutlich zum Ausdruck bringen wollten ist, daß Qulitätsjournalismus unter solchen Bedingungen kaum noch möglich ist.

    Das trifft auch auf die öffentlich rechtlichen Sender wie ARD und ZDF. Die Hauptarbeit der Recherche und Materialaufbereitung machen Praktikanten oder Tagelöhner („Freie Mitarbeiter“). Hochbezahlte und bestens abgesicherte Redakteure, mit oft zweifelhaften intellektuellen Fähigkeiten (alle kennen doch Petra Gerster), bringen es dann unter die Leute.

  21. #20 indecision (21. Nov 2007 20:15)
    ‚Wessen Einkommen unter Hartz 4 liegt hat das Recht darauf Sozialhilfe zu beziehen, aber dafür ist sich Frau Journalistin wahrscheinlich zu fein.‘

    Bitte, darum geht es nicht, vielleicht(und das glaube ich), will sie darauf aufmerksam machen, wenn du die Wahrheit(gut recherchiert schreibst), bist du nicht willkommen.
    Gemeinerweise übertrage ich das mal auf das Handwerk: Dein Boss erklärt dir , dass du zur Spannungsprüfung für einen Stromkreis keinen Spannungsprüfer benötigst, sondern das Fühlen mit den Findern würde reichen. Bei Ergebnis Prämie, sonst 7€. Davon hast du dann sowieso nichts mehr.
    Ich kann sie einfach verstehen, weil sie die Finger da nicht reinsteckt, aber trotzdem ohnmächtig gemacht wird.
    Das ist der Vergleich.

  22. Zu dem Thema passt das Interview mit Arne Hoffmann in der Jungen Freiheit, auch wenn er PI als unseriös abstempelt ;-):

    Das nenne ich wahre Poesie! Arne Hoffmann stempelt PI als unseriös ab. Mit Seriosität kennt BDSM-Arne sich aus. Er schreibt ganz seriöse Bücher:

    http://tinyurl.com/yv6ayk

    P.S. Apropos pervers. Hoffmanns Meinung zu Pi kennen wir nun. Jetzt würde mich nur noch interessieren, wie Armin Meiwes, Hessen-Hannibal und Grünen-Wähler, über PI denkt.

  23. „Tja, die Menschen verarmen, aber sie wollens nicht wahrhaben.“

    In dem Falle des Nichtessens kann man wohl eher sagen: Tja, die Menschen verblöden, aber sie wollens nicht wahrhaben.“

    Bei einer Zeitarbeitsfirma, Vorsicht: Kapitalismus pur, kriegt man/ frau 7,50 € die Stunde.

    Macht am Monatsende so um die 950,00 €uronen netto, incl. Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Solidariätszuschlag…..Nach Abzug aller Aufwendungen.

    Auf jeden Fall mehr als diese arme arme Schreiberin. Wobei ich mich frage, was soll dieser Beitrag überhaupt auf PI?????

    Also die Zeitarbeitsfirmen zahlen jetzt schon den von der SPDSEDPDSGRÜNINNEN angestrebten mindeslohn von 7,50 €.

    Bloß man muss absolut pünktlich und zuverlässig sein. 8 Stunden am Tag, fünf Tage die Woche.

  24. #5 Phygos (21. Nov 2007 19:11)
    (…)Hier im Internet gibt es jeden Tag frischeren und beherzteren Journalismus als in den MSM der letzten 10 Jahre.(…)

    Volle Zustimmung! Aber warum ist das so? Warum erfährt man im Internet so viele Dinge, die von Fernsehen/Radio/Zeitung entweder totgeschwiegen oder kaum wahrgenommen werden?

    Ich denke, wir müssen den Journalismus -auch unter Berücksichtigung des Artikels von Gabriele Bärtels- in einem völlig neuen Licht sehen: Journalismus wird in der Zukunft wohl in immer geringerem Ausmaß ein Erwerbsberuf sein (der von einigen wenigen „qualifizierten Fachkräften“ ausgeübt wird), immer mehr hingegen eine Art Berufung/Freizeitbeschäftigung/Nebenbeschäftigung für -im Prinzip- jeden Bürger, der Interesse daran hat. Das Geldverdienen tritt dabei in den Hintergrund, dagegen wird das Beitragen von Informationen, Ideenreichtum, Kreativität, Fachwissen, uvm. durch eine breite Basis an Hobbyjournalisten die Medienwelt revolutionieren. Ich meine, in einem sehr positiven Sinne. Denn: Sind einerseits die alten Medien durch und durch zersetzt von ökonomischen Sachzwängen und politischen Abhängigkeiten, so ist andererseits das neue Medium Internet (zumindest bisher) dezentral, unabhängig, frei, nicht gebunden an mächtige Lobbygruppen bzw. Industrie- und Parteibonzenseilschaften.
    Das ist es, was diese arroganten Besserwisser von den MSM so ärgert: Sie merken, daß sie langsam die Kontrolle in den Köpfen der Menschen verlieren. Das hat politische und ökonomische Auswirkungen, m.a.W. wir haben eine echte Chance, Duckmäusertum und Untertanengeist endgültig zu überwinden und durch mehr kritische, mündige Bürger scheinbar fest zementierte Privilegien, Ungerechtigkeiten und Mißstände abzustellen (welche durch die MSM z.T. eher konserviert wurden).
    Die alten Medien nehme ich darum schon seit längerer Zeit nicht mehr ernst, denn in ihrer Einseitigkeit, ihrer Überheblichkeit,ihrer Ignoranz, ihrer Hetze gegen abweichende Meinungen, ihrer Selbstbezogenheit, ihrer Raffgier (Rundfunkgebühren) sowie ihrer Unfähigkeit und Unwilligkeit, offen über alle Themen zu berichten, welche die Menschen bewegen, haben die MSM jegliche Glaubwürdigkeit endgültig verspielt.

  25. Bemitleidenswert. Lohnschreiber. Im Zweifelsfall käuflich.

    Wenn nicht für Geld, dann einspannbar für eine Ideologie.

    Es gibt Blogger, die recherchieren wahrscheinlich gründlicher. Die müssen auch nicht davon leben.

    Aber ärgere ich mich eigentlich über Journalisten wie diese Zeit-Tante von da oben, oder mehr über festangestellte wie Herrn Leyendecker und Kollegen?

  26. #26 Frek Wentist

    Ich interpretiere das Interview völlig anders! PI wird für seine Arbeit nicht bezahlt, es lebt allein von freiwilliger, unbezahlter Arbeit. Der bezahlte Journalismus muss sich durch mehr „Tiefe“ und „Recherche“ davon abgrenzen, da man ansonsten nicht mehr weiß, wofür man Euro für irgendwas bezahlt, wenn man es auch besser umsonst im Internet haben kann!

  27. Selbstverständlich glaubt `dat fussisch Julchen´ viel zu fein dafür zu sein, für einen Anwalt den Schreibkram zu erledigen.
    Schliesslich hat sie Preise gewonnen, gell?
    Aber die Sache mit dem Friseur hat einen pfiffigen Doppeleffekt.
    Sie hat einen hundert Euro Haarschnitt und einen Arsch wie eine vierzehnjährige tschechische Bodenturnerin.
    Wenn sie damit keinen reichen Mann becirct…

  28. klandestina
    ja, das Internet gibt allen die Möglichkeit, die Artikel der Einheitspresse auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Das bedeutet auch Einfluss. Denn die Presse, Funk und Fernsehen laufen Gefahr ihr Publikum zu verlieren, wenn sie sich weiter PC-konform verhalten.

  29. OT: @ #26 Frek Wentist

    Das nenne ich wahre Poesie! Arne Hoffmann stempelt PI als unseriös ab. Mit Seriosität kennt BDSM-Arne sich aus. Er schreibt ganz seriöse Bücher:

    Kostprobe:

    Lady Wanda: Nachdem du für dich selbst deine Rolle durchdrungen und angenommen hast, geht es darum, sie umzusetzen im Rollenspiel unter den aufmerksamen Augen und Ohren deines passiven Opfers, das nicht annähernd so passiv ist, wie du vielleicht denkst. Dominant sein heißt, dass du nachdenkst, bevor du zu handeln beginnst. Es heißt, dass deine Handlungen
    sinnvoll sein müssen, maßvoll und würdevoll. Es heißt nicht, dass du keine Fehler machen darfst, aber du darfst dich durch Fehler oder unvorhergesehene Vorkommnisse und Schwierigkeiten nicht aus der Bahn werfen lassen. Es darf durchaus auch gelacht werden, denn wo Genuss stattfindet, muss nicht alles in pathetischem Ernst vor sich gehen. Es geht vor allem um eines: Bewahre DEIN Gesicht.

    http://missioncontrol.wordpress.com/2007/04/23/sex-sm-bdsm-lustvolle-unterwerfung-ein-ratgeber-von-arne-hoffmann/

    Wer sonst keine Probleme hat … 😀

  30. Ich habe der armen Schreiberin schon mal geschrieben, dass sie eben nicht von Benita Ferrero Waldner eingeladen war, wo die Medien-Elite auf Selbstzensur eingeschworen wurde möglicherweise durch Fördergelder-Versprechen.
    Siehe weiter unten:
    http://balder.org/avisartikler/Barcelona-Deklaration-Euro-Mediterranien-Deutsch.php

    Ich musste auch erzählen, dass viele Bürger abends das Spiel spielen, was könnte Neues und gut recherchiert morgen früh in unserer Frühstückszeitung stehen?
    Es kommt Köstliche zusammen, meist aus fremden Landen, aber am nächsten Tag sind wir alle Verlierer!

  31. #5 Phygos
    „Hier im Internet gibt es jeden Tag frischeren und beherzteren Journalismus als in den MSM der letzten 10 Jahre“.

    Ich glaube nicht mehr sehr lange.
    Die Politiker erkennen langsam die Gefahr, die aus dem Internet droht und werden diese durch entsprechende Gesetze beseitigen.

  32. Als Journalist sollte man möglichst immer mindestens zehn verschiedene Auftraggeber in petto haben, damit man nicht auf einen einzigen angewiesen ist, der dann logischerweise das Honorar drücken kann (oder einfach nicht zahlt), weil er ja weiß, daß man auf ihn angewiesen ist.
    Dann sinds bei der zweiten Arbeit nur noch 90% vom Honorar der ersten Arbeit, bei der dritten nur noch 75%, usw..
    Journalist sein ist heutzutage ein hartes Brot.
    Deshalb gibt es auch nur noch wenige gute Journalisten. Diejenigen, die was drauf haben, steuern einen ähnlichen Beruf an, in dem aber eine Festanstellung möglich ist. Etwa in Verlagen, politischen Stiftungen, usw..
    Das ist schade für die mediale Vielfalt! Wenn man sich einmal Googlenews anschaut, dann sieht man, daß die meisten Nachrichten nur noch von irgendwelchen Presseagenturen stammen. Das ist dann Kopierwerkstatt erledigt durch Praktikanten in den crm’s.

  33. Ob unsere Politiker das Internet auf Dauer unterbinden könnten???

    Es wandern eh schon viel zu viele kluge Deutsche aus – sollte die Politik die Meinungsfreiheit im Internet ernsthaft einschränken wollen, dann wird ihnen das nur gelingen, wenn sie einen Zaun um Deutschland, oder eventuell ganz Europa bauen.

    Und: Dann sind auch die Politiker-Pensionen nicht mehr sicher!

    Was die Journalisten-Tante anbelangt:

    Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis,

    es fehlen Facharbeiter, Ingenieure und mancherorts auch gute Putzfrauen,

    linke Konsens-Journalisten, möge deren Deutsch noch so gut sein, gibt es dagegen zum Schweinefüttern.

  34. OH WoW PI. Sehr interessante Einblicke. Vielen Dank.

    Ja da kann man schon verstehen, wie die gutesten der Gutmenschen sich die linkesten Rosinen herauspicken und die Querdenker und politisch inkorrekten mittels der Hungerknute gebügelt werden.

    Ich beneide Journalisten nicht.

    Ohne Ironie: Es ist halt Scheisse, wenn man nicht mit komplexen Zahlen rechnen kann (mal aus der Elektrischen-Richtung gesprochen)… Wenn in unseren Schulen mehr Mathe unterrichtet würde, dann müssten auch nicht so viele Menschen Journalist oder Entwicklungshelfer werden…

  35. Oh Gott, wir sind alle verdammt…
    Was ist das nur für ein Universum ?
    Da leben wir nun in einer Welt in der
    Mediendingens und Journalistik Studienfächer
    sind, aus denen man am Ende mit Diplomen herausgehen kann . Das heisst, dort rennen Profs rum und Dr.s mit einem entsoprechenden Habitus, abgekuckt und übernommen von richtigen Studienfächern. Und was haben sie am Ende all ihrer schlauen Reden und kritischen Ergüsse hervorgeracht ? Reine Bauchredner….
    Dafür sind c4-Stellen da , um da unten sitzenden Holzköpfen beizubringen, wie sie
    das reden und schreiben, was ein anderer an höherer Stelle an Bauchgeräuschen absondert. Ich , ich könnte speien , ich könnte erbrechen vor so viel Hochmut, Ignoranz und Dummheit. All die Jahre sitzen dort Studenten rum und nicht eine Stunde bringen sie mit in die Redaktionen von dem was dort gelehrt wird, ausser eben es wird direktes Bauchrednern gelehrt.
    …dachte immer, dass Kloputzer das letzte wären, aber es geht wirklich noch viele Etagen tiefer.

  36. Bruhahahaha…wie lustig.

    Ich könnte viel sagen zu dem Thema, allerdings würde ich dabei zuviel über mich verraten, und in diesem Falle liest der „Gegner“ mit.
    Ich bin bereit zu jeder journalistischen Qualitätsarbeit, so sie mit dem Mindestsatz bezahlt wird.

    „#22 Dodoyo (21. Nov 2007 20:42)
    Die Entwicklung hat auch eine positvie Seite. Aus dem Kreis verarmter Akademiker, die so tief gefallen sind, weil sie nicht buckeln wollten, ensteht der gefährlichste Widerstand gegen das selbstgefällige Establishment.“

    Sie haben in diesem Punkt verdammt Recht! Insbesondere, wenn ich mich bei meinen Kollegen umhöre…

  37. In Zukunft wird niemand mehr Journalisten, PR Manager, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen oder ähnliches brauchen.

    Dann hat Handwerk wieder goldenen Boden.
    Ich würde jedem, der handwerklich unbedarft ist, empfehlen sich mal ein paar Bücher wie „Selber mauern leicht gemacht“ oder „Holzbearbeitung für Anfänger“.

  38. Leben als Selbstständiger unter dem Existenzminimum mit ständiger Angst einen nächsten Auftrag zu bekommen, wird in vielen Branchen bald Realität sein, wenn der Mindestlohn kommt. Den Effekt hatte schon das Entsendegesetz auf dem Bau. Es macht auch sehr viel Spaß, gelegentlich vor Gericht seinen Lohn eintreibenzumüssen.

    Das ist es, was rot-grüne Sozialromantik in der Realität auslöst! Wenn es 2009 eine rot-rot-grüne Regierung gibt, bin ich weg von hier.

  39. @ 45

    Zitat
    In Zukunft wird niemand mehr Journalisten, PR Manager, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen oder ähnliches brauchen.

    Wie wäre es mit „selektiven“ Studiengebühren? Studienfächer, die „gebraucht werden“ wie z.B. E-Technik Maschinenbau,Informatik und Naturwissenschaftenbräuchten keine oder wenig Gebühren zu zahlen, jedoch die „Mundwerker“ müßten richtig löhnen.Dann könnte es sein, daß sich das Problem von selbst löst.
    Gleichzeitig muß dann die naturwissenschaftliche Bildung in den Schulen besser werden, um die Grundlagen zu den technischen Studiengängen zu legen. Inwieweit das aber für unsere Linksgrünen von interesse ist, wage ich zu bezweifeln. Denn naturwissenschaftliches Denken fördert auch die Fähigkeit, Schlüsse zu ziehen und gewisse Dinge zu hinterfragen, was diesen Leuten nicht recht sein kann, da sie die Wahrheit gepachtet haben. (siehe Wimaklandel äh Klimawandel)

  40. Ich glaub wir müssen die GEZ-Gebühren für unsere gesitteten Medien ein bischen hochsetzen und dafür die Beamten-Gehälter für Sportlehrer um einiges herabsetzen 🙂
    Dieser Stürmer-Stil der Verächtlichmachung kenne ich eigentlich ausserhalb von PI eigentlich nur von Hugo Chávez.

  41. @SalzderErde
    Was trifft, trifft meist zu….
    Betroffener?

    Geschichte 6? Hast Du jemals einen „Stürmer“ gelesen/gesehen? Offensichtlich nicht, sonst würde Dir dieser lächerliche Vergleich im Halse steckenbleiben!!! Diese Anmerkung ist widerlich!

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