PI-Leser Norbert B. schickte uns eine Meldung aus dem Tagesspiegel, die uns am frühen Samstag-Morgen bereits den Tag ziemlich vergällt. In Berlin-Neukölln und in Tempelhof werden gerade die ersten beiden Kirchen in Moscheen umgewandelt.
Der Tagesspiegel berichtet:
In der Neuköllner Flughafenstraße 43 erinnern nur noch die Orgelpfeifen daran, dass hier christliche Gottesdienste stattfanden. Das Kirchenschiff ist leer, wo die Bänke standen, liegt rotbrauner Teppichboden. An der Stelle des Altars steht ein Treppchen für den Imam. Draußen weisen Schilder darauf hin, dass Frauen und Männer getrennte Eingänge benutzen sollen. Vor zwei Wochen wurde das Gebäude für 550 000 Euro an den muslimischen „Verband interkultureller Zentren“ verkauft. Die frühere Kirche soll zu einem „Haus des Friedens“ werden, in dem außer Gebeten „integrationsfördernde Projekte, soziale Beratung und Berufsorientierungskurse“ stattfinden sollen. Im Juli wechselte auch die Kirche in der Manteuffelstraße 4B in Tempelhof den Besitzer. Hier ist der arabische Verein „Al Torath“ („Erbe“) eingezogen. Auch hier wurden die Kirchenbänke abtransportiert.
In der Neuapostolischen Kirche gehe die Zahl der Mitglieder zurück, deshalb müsse man sich von Gebäuden trennen, sagt Finanzchef Werner Kiefer. „Warum sollen wir nicht an Muslime verkaufen“, fragt er, „schließlich gibt es den Gleichbehandlungsgrundsatz“. Außerdem habe man bei Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass eine Nutzung als Moschee nicht angedacht war, sagt Kiefer. Die Vereine sehen das jetzt aber anders. „Wir wollen ein Moschee- und Kulturzentrum einrichten“, sagt die Vorstandsvorsitzende von „Al Torath“, „auch das Freitagsgebet wird es hier geben“.
Für Tagesspiegel-Autorin Claudia Keller kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil, sie bemängelt in ihrem Kommentar „Nachmieter Mohammed“ die Stimmung gegenüber den Muslimen hierzulande. Die oft geprägt sei von
LikeMisstrauen, Provokation und Aggressivität. Berechtigte Kritik wird übersteigert zu Maximalforderungen. Und die Kirchen? Sie schüren das Misstrauen noch, wenn sie immer wieder zu „Wachsamkeit“ aufrufen.
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