Welche Rolle Cécilia Sarkozy (Foto) bei der heutigen Freilassung der fünf bulgarischen Krankenschwestern und des Arztes aus der libyschen Haft genau gespielt hat, weiß momentan noch niemand. Jedenfalls hat die Initiative der französischen First Lady, der sich auch die EU-Außenkommissarin Ferrero-Waldner angeschlossen hat, die Ausreise der Inhaftierten erst möglich gemacht.
Für den Spiegel scheint dagegen schon so gut wie klar zu sein, dass es der Ehefrau des von den deutschen Medien so verachteten Nicolas Sarkozy bei der ganzen Aktion nur um PR in eigener Sache ging.
Und wie immer bei solchen Unterstellungen lässt man lieber andere Zeitungen für sich sprechen:
„Wir können nicht recht verstehen, warum Cécilia Sarkozy in zweiwöchigem Abstand zwei Mal nach Tripolis geeilt ist – selbst wenn sie, wie viele, empört und betroffen war über das Schicksal der Krankenschwestern. Wir können nur hoffen, dass es nicht darum ging, aus der Befreiung medienwirksamen Profit zu ziehen“, kommentierte die Pariser Zeitung „La Croix“.
Noch deutlicher wird das Straßburger Blatt „Dernières Nouvelles d’Alsace“: „In diesem Kontext hat die Frau des Präsidenten, wie immer ihre persönlichen Qualitäten auch sein mögen, keinerlei Legitimität. Keine.“
UPDATE: Wie die Welt berichtet, ist die Auslieferung der Geiseln dem entschiedenen Auftreten des französischen Präsidenten Nikolas Sarkozy zu verdanken:
Libysche Medien hatten am Montagabend berichtet, Präsident Sarkozy werde an diesem Mittwoch in der Stadt Sirte Revolutionsführer Muammar el Gaddafi treffen. In Tripolis hieß es, Sarkozy habe die Ausreise der Bulgarinnen zur Bedingung für sein Kommen gemacht.
Was werden unsere Steinmeiers daraus lernen? Vermutlich nichts.
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