Bleibt die Frage, was sie davon haben, den Islamisten die Propaganda zu besorgen. Während die Islam-Gewerbetreibenden das tun, wofür sie bezahlt werden, ist der Nutzen, den ihre Sympathisanten und Apologeten haben, weniger klar.
Am Anfang sah es nur so aus, als würde Feigheit als noble Haltung, als Toleranz verkauft. Abducken und nichts dafür können, wie es dem deutschen Wesen entspricht. Es ist eine Erleichterung, sich mit dem Plural-Wort Kulturen für nicht zuständig zu erklären für Vorfälle, die gemäß dieser Definition eine andere, eine fremde Kultur angehören würden.
Die Erleichterung wird nicht gemindert dadurch, dass sie auf einer Umdeutung von Ressentiments beruht, sie wird sogar verstärkt, wenn sich der aufgestaute Hass kanalisieren lässt in angebliche Feinde des eigenen Wohlbefindens im Namen der Toleranz. So weit nicht überraschend. Auch erscheint die Naivität authentisch, mit der Nichtbetroffene das Menschenrecht auf Kopftuch vertreten. Wir sind doch irgendwo alle etwas anders, und wer ganz anders ist, sichert damit unsere Identität.
Was Politiker treibt, ist ebenfalls klar; sie reden das, wovon sie glauben, dass es den geringsten Ärger einbringt. Doch damit ist nicht erklärt, was Großjournalisten und Kleinkünstler dazu bringt, weit über die dem Anpassungsdruck geschuldete Kniefälligkeit hinauszugehen. Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung wird sich doch kaum einen weiteren Aufstieg nach dem Umsturz erhoffen. Oder möchte er, dass seine Rentenansprüche anerkannt werden? Fühlt er sich zu Hause vielleicht als Journalist zweiter Klasse?
Je mehr man sich mit dem Islam befasst, desto mehr verwundert das Fehlen von Religiosität. Das muss den Religiösen nicht stören; man kann seine spirituelle Bezugsperson durchaus Allah nennen und ein frommes Leben führen. So garantiert unser Grundgesetz die Religionsfreiheit, und nur so hat das Grundrecht einen Sinn. Heribert Prantl, der sich als journalistischer Verfassungsschutz sieht und jedes Wort mit Bedacht wählt, kann sich nicht vertan haben, als er, was keinem Jura-Erstsemestler passiert, vom verfassungsmäßigen „Recht des Islam“ schreibt. Es kann ihm nicht unterlaufen sein, das Frankfurter Scharia-Urteil als „juristischen Pups“ herunterzuschreiben. Er kann sich nicht intellektuell verrannt haben zu meinen, Integration solle auf dem Recht basieren und nicht auf Werten.
Heribert Prantl ein Dschihad-IM?
Ihm kann auch nicht entgangen sein, mit welcher Perfidie und Niedertracht den Islam-Kritikern, vor allem Frauen unter ihnen, nachgestellt wird. Das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung macht klar, dass man schon den Nachweis über eine Ralph-Giordano-Biographie erbringen muss, um eine gemäßigte Fatwah abzubekommen wie Ralph Giordano.
Nachdem Necla Kelek in der FAZ einen Artikel über das Glaubwürdigkeitsproblem der Moslems geschrieben hatte, dessen Meinung man nicht teilen muss, aber zu achten hat, arbeitete sich ein Männchen, das intellektuell weit unter ihr steht, ungestraft in der taz an ihr ab und gab sich kaum Mühe zu verbergen, dass er sie am liebsten in ein Pinguinkostüm wickeln würde. Sie hat sich mit ihrer Meinung unmöglich gemacht, weil sie ausgerechnet in der FAZ schreiben darf, wogegen für das taz-Würstchen nur die taz da ist. Er hat leichtes Spiel, weil die taz-Leser kaum in der FAZ gegenrecherchieren, ob er den Text verstanden hat.
Die Art, wie gegen Personen argumentiert wird, die eine abweichende Meinung zum Islam vertreten – sie würden Hetze betreiben, ihnen werde das Lachen schon noch vergehen, sie seien die Feinde – diese Art ist nicht zu unterscheiden von Goebbels. Für Freunde der Nuancen: von Goebbels vor der Machtergreifung. Der Vergleich ist abgegriffen, und alles, was davon verstanden wird, ist wieder nur der Goebbels-Vergleich. Aber man kann schon froh sein, wenn überhaupt etwas verstanden wird.
Die Zurückdrängung des Islamismus wäre eigentlich ein traditionell linkes Anliegen. Doch die Linken sind nicht links geworden, um Verantwortung zu übernehmen. Damit wäre nur das Wegschauen erklärt, nicht die aktive Kollaboration. So wenig Selbstwertgefühl kann man doch gar nicht haben, um sich an PinguInnen zu erfreuen. Auch der bigotteste Antisemit kann sein Toleranzgeschwafel nicht durchhalten, ohne bei Hamas-Chef Nasrallah ein Toleranzdefizit zu bemerken. Selbst der finsterste Amerika-Hasser müsste bei Ahmadinedschad sagen: Dann doch lieber Bush.
Faschismophobie ist nicht angeboren
Wer einmal den Slogan formuliert hat, Gewalt sei das Mittel der Schwachen, müsste doch mindestens die Voraussicht besitzen, in einer Fußnote anzufügen: Gilt selbstverständlich nicht für rechte Gewalt. Wem der Gedanke, Pauschalverurteilungen würden die Gemäßigten in die Arme der Radikalen treiben, annehmbar erscheint, sollte es für nicht völlig abwegig halten, in Betracht zu ziehen, Marieluise Beck betreibe Wahlwerbung für die NPD.
Sind diese Leute etwa dümmer als Goebbels, der sich völlig darüber im Klaren war, blanke Heuchelei zu betreiben? Die Rede vom totalen Krieg bezeichnete er selbst als die Stunde der Idiotie. Er verfolgte ein eigenes Interesse, er brachte es am Ende schließlich noch zum Kanzler, wenn auch nicht mehr zu einem Porträt in der Kanzlergalerie. Seine Propaganda war in diesem Sinne zweckmäßig.
Faschismophobie ist nicht angeboren, aber auch die Dschihad-Kollaborateure können nicht annehmen, dass doch alles nicht so schlimm kommt, wenn nur die Kritiker ihre Provokationen unterlassen.
Die einzige mögliche Erklärung ist diejenige, die übrig bleibt, nachdem man das Unmögliche ausgeschlossen hat. Sie verfolgen einen Plan, der so raffiniert ist, dass die vorläufigen Opfer zur Täuschung in Kauf genommen werden müssen. Sie wollen erreichen, dass es dem Islam so ergeht wie Nationalsozialismus und Kommunismus. Die Machterlangung soll zum Untergang führen.
Der Bau einer Großmoschee reicht nicht. Wenn erst eine steht, müssen die Moslemfunktionäre noch mehr und noch größere bauen. Die Scharia wird zum geltenden Recht, was zum Chaos führt. Hamas und Fatah sollen sich gegenseitig aufreiben, Schiiten und Sunniten gegenseitig zermürben.
…dann heißt Islam wirklich Frieden
Das weltumspannende totalitäre System, das als Vision für die Untergebenen eine Verheißung bedeutet und zur Unterwerfung veranlasst, scheitert an der Realität, der es dann ausgesetzt wäre, und zerfällt, weil es den Menschen nichts mehr zu bieten hat. Der natürliche Freiheitsdrang bricht sich Bahn.
Fortan ist der Islam nur noch für ein paar Ewiggestrige und schwache Ideologen eine abstrakte Kategorie. Schade, dass Israel das nicht mehr miterleben kann, aber dann heißt Islam wirklich Frieden.
Vorabveröffentlichung aus dem nächsten Pardon-Magazin, das am 27.7. erscheint. Pardon ist deutschlandweit im Handel erhältlich – insbesondere die Bahnhofsbuchhandlungen sind gut damit bestückt.
(Text: Oliver Weber, Karikatur: Bernd Zeller)
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