Walter ReinarzDas Fernbleiben der DITIB vom gestrigen Integrationsgipfel hat den Kölner CDU-Chef Walter Reinarz (Foto) dazu bewogen, in einem Fax an DITIB-Vertreter Bekir Alboga vorsichtige Kritik an diesem Verhalten zu üben. Doch das Schreiben bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Es ist ganz offensichtlich, dass sich die Kölner Parteiführung aus taktischen Gründen auf die Moscheegegner zu bewegt.

Tatsächlich bleibt es bei der offiziellen Unterstützung der CDU-Spitze für die Moschee – komme, was wolle! Außerdem: Im Winter stehen in der CDU Köln Wahlen an und Reinarz hat anscheinend große Angst vor der Basis…

Hier nun das Schreiben von Reinarz an Alboga im Wortlaut:

Köln, 12. Juli 2007

Absage der DITIB an Integrationsgipfel

Sehr geehrter Herr Alboga,

mit großer Enttäuschung und Unverständnis haben wir heute den Medien entnommen, dass die DITIB dem zweiten Integrationsgipfel fernbleiben wird. Mit Ihrer Absage dieses Spitzentreffens, bei dem es um Fragen der Integration und damit der Verbesserung der Lebensbedingungen der in Deutschland lebenden Zuwanderer geht, vergeben Sie eine große Chance wirklichen Integrationswillen zu zeigen und Vertrauen in der deutschen Bevölkerung auch gegenüber der DITIB aufzubauen. Gerade auch vor dem Hintergrund Ihrer Pläne, in Köln-Ehrenfeld eine repräsentative Moschee zu bauen, bedarf es positiver Signale an die Bürgerinnen und Bürger, dass Sie den Dialog nicht nur fordern und dann einseitig aufkündigen, sondern, dass Sie ihn ernst meinen.
Der Boykott des Integrationsgipfels und die von DITIB verfolgte Salamitaktik hinsichtlich der Offenlegung Ihrer Pläne zum Bau der Moschee in Ehrenfeld sind unserer Meinung nach die falschen Mittel der Kommunikation, um insbesondere das in Köln in Teilen der Bevölkerung herrschende Klima der Furcht und Unsicherheit abzubauen. Gleichwohl werden wir von unserer Seite den Dialog weiter aufrechterhalten, weil nur im gemeinsamen Gespräch Probleme ausgeräumt werden können.

Uns ist daher sehr daran gelegen, dass Sie den von uns begonnenen Dialog weiter aufrechterhalten. Unter anderem die Höhe von Kuppel und Minarett des vorliegenden Moschee-Entwurfs sowie die vorgesehene Einzelhandelsfläche werden von den Kölnerinnen und Kölnern mehrheitlich abgelehnt. Ich möchte Sie daher an dieser Stelle nochmals ausdrücklich auffordern, gehen Sie bitte auf die Kölnerinnen und Kölner zu und reduzieren Sie die Ausmaße der Moschee und der Einzelhandelsflächen. Nehmen Sie den Menschen die berechtigten Sorgen. Andernfalls sehe ich eine in dieser wichtigen Integrationsfrage gespaltene Gesellschaft auf uns zukommen. In Erwartung unseres für den 21. August 2007 terminierten weiteren Gesprächs verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen
Walter
Reinarz
Parteivorsitzender

» Email an Walter Reinarz: partei@cdu-koeln.de

(Fotoquelle: koelnermedienfabrik, Stadt Köln)

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