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Gespensterjagd ist schwieriger, als es sich der Laie vorstellt. Denn bekanntlich sind die Geister unsichtbar, wie man auf dem obigen Foto vom Barthoniaforum in Köln-Ehrenfeld, kurz nach 18 Uhr, erkennen kann. Gähnende Leere? Nicht ganz.

Ein Grüppchen von Pro-Köln und eines von den Jusos hatte sich zum Empfang der jungen CDU-ler eingefunden, die dort nach eigener Vorankündigung gegen den von der Mutterpartei CDU im Rat beförderten Bau der Ehrenfelder Großmoschee Protest anmelden wollten. Zu sehen war nichts, Freunde und Gegner schauten in geteilter Ratlosigkeit fast schon solidarisch auf den leeren Platz.

Besonders professionell handhabte Pro-Köln das unerwartete Ausbleiben der Gastgeber. Schnell ein Schild mit „Nein zur Großmoschee“ fürs Familienfoto in die Kameras gehalten und schon nach einer Viertelstunde zog man von dannen. Etwas länger hielt sich die Handvoll Jusos, die die mitgebrachten Spruchbänder mangels Gegnern erst gar nicht entfalten mussten. Erst nach einer freundschaftlichen Unterhaltung mit dem plötzlich auftauchenden Hans-Peter („HP“) Bröhl zog man gegen 18:30 Uhr zufrieden ab.

Es wäre also unwahr zu behaupten, dass niemand von der Jungen Union erschienen wäre. HP Bröhl ist immerhin Vorsitzender der Jungen Union Köln und – als karrierebewusster Nachwuchspolitiker – entschiedener Befürworter des Moscheebaus. PI-Leser kennen ihn als Interviewpartner aus unserem Film über den Israeltag in Köln, wo er sich recht kreativ im Erfinden von Entschuldigungen für die Abwesenheit von OB Fritz Schramma erwies.

Thorsten Uckermann, Vorsitzender der JU-Ehrenfeld, berichtet dagegen in einer ersten Stellungnahme von großen Erfolgen der von ihm mitgetragenen Aktion. Nur habe man sich nicht wie angekündigt um 18 Uhr am Barthoniaforum, sondern bereits um 16 Uhr, und zwar überhaupt nicht in Ehrenfeld, sondern im benachbarten Köln-Bickendorf getroffen. Dort habe man unter großem Zuspruch der Bevölkerung über 1.000 Flyer verteilt und der Jungen Union neue Mitglieder geworben. 23 junge Christdemokraten hätten sich, so Uckermann weiter, an der Verteilaktion, die sich später bis auf die Venloer Straße erstreckte, beteiligt. Zur Zeit feiert man eine Party in Ehrenfeld und will die Aktion am nächsten Wochenende wiederholen.

Feigheit oder List? Thorsten Uckermann hat uns für morgen einen ausführlichen Bericht der Ereignisse versprochen, den wir, sobald wir ihn erhalten, als Gastbeitrag unseren Lesern weitergeben werden.

UPDATE: Thorsten Uckermann hat uns vorab zwei Korrekturen unseres Vorberichts mitgeteilt:

  1. Wir haben zwar in Bickendorf angefangen, unsere Aktion erstreckte sich allerdings auf die gesamte Venloer Str – bis hinunter nach Ehrenfeld;
  2. Die Angriffe der türkischen Jugendlichen waren wohl doch nur verbaler Natur, ich habe gestern Abend mit dem Betroffenen nochmals gesprochen

Thorsten hofft, uns den kompletten Bericht noch im Laufe des Sonntag zuschicken zu können.

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18 KOMMENTARE

  1. …das Gewackel der JU Ehrenfeld ist schon
    dermassen feige, dass man bei ihr schon eine List hineingeheimsen muss, damit es ,
    angesichts der Unsäglichkeit, noch einigermassen
    erträglich erscheint.

  2. da gabs anschiss vom ju vorstand der stadt köln. naja und dann war die karriere wohl wieder wichtiger als die wahhrheit. an machtgeilheit sind sich die mitglieder von cdu und ju erschreckend gleich. alles nur postenschacherei

  3. @wolaufensie: Du spinnst wohl! Ganz ehrlich: Auf Typen wie Dich können wir verzichten. Mein Tipp: erst informieren und dann schreiben… Was die Jungs hier hinbekommen haben verdient allergrößten Respekt. Was für Aktivitäten (außer hier rumzunörgeln) kannst Du eigentlich vorweisen???

  4. Auf Typen wie Dich können wir verzichten

    Nein, können wir nicht. Aber auf die CDU können wir verzichten. Die paar jungen Leute sind Dissidenten der CDU – und sie verhalten sich gegenüber dem Mutterschiff CDU wie eine Widerstandsgruppe gegenüber einem totalitären Regime.

  5. @Eisvogel: Was für ein Quatsch. Ehrlich, Eisvogel, trotz gemeinsamer politischer Übereinstimmung: Manche hier haben echt einen an der Waffel. Mit wem willst Du denn Politik machen? Mit den radikalen Parteien? Na dann gute Nacht…

  6. @ 21 chefmixer
    Ach Du lieber Herr Chefmixer, …
    Das ist ja ein Kommentar. Könnte man von dem
    vielleicht etwa auf den Zustand von CDU und Junge Union rückschliessen, dahingehend, – äh
    angesicht dieser exemplarisch gezeigten
    Fundiertheit, dass das alte CDU-Mutterschiff
    bei solchem Mitgliederwirken eigentlich
    keine Feinde mehr brauchte…?
    Wie ich darauf komme ?
    Nun, ihre Aktivitäten hier im Bord
    sprechen für sich.
    Da sind nur diese beiden Themen
    , in denen sie , wie Helmut aus der Box,
    auftauchen . Wobei sich das nach,
    vielleicht etwas spätem Generationskonflikt anhört.
    Und diese Insider-Petitesse durfte der
    Allgemeinheit wirklich nicht vorenthalten werden.
    Naja, der fragt dann schon mal
    etwas genauer nach, bei soviel Gehaltvollem
    aus dem CDU-Inneren. Aber immerhin, – nun
    ist es geschafft, – et looft Träna , et looft…
    …Und DAS war hier Ihre gesammelte Vita .
    Nun ist es natürlich nicht mehr verwunderlich
    , dass sie mit diesen hier gezeigten Qualifikationen, Empfehlungen über das Verbleiben oder Entfernen von Usern im und aus
    dem Bord, aussprechen.
    Tja, kann es sein, dass die anderen Mitglieder
    der CDU – Jungen Union vielleicht auch so ein
    kleines biss.chen, (kognitiv) suboptimal drauf sind…? Was könnte man da nur machen
    um die Partei wieder besser aussehen zu lassen ?
    Immerhin wäre das Prolem ja schon mal erkannt.

    …meine es nur gut…:-)

  7. Ich muss leider feststellen:
    Diese JU-Aktion ist wohl mehr als die meisten Klugschnacker hier bei PI je politisch geleistet haben. Es ist eben immer sehr leicht, von ausserhalb alles zu kritisren. Und in der momentanen Situation ist eine öffentliche Verteilaktion nicht das leichteste!
    Und ich stelle wieder die Frage, auf welche politischen Alternativen ihr sonst setzen wollt? Und zwar nicht nur zum Protest, sondern um wirklich etwas zu bewegen!

  8. Udo Ulfkotte hat bereits mehrmals gesagt, daß er Unionspolitiker für seine Partei gewinnen will. Bisher hat er damit wenig Erfolg gehabt. In Köln hat Udo Ulfkotte jetzt realistische Changen, Teile der JU abzuwerben.

  9. …die Bescheidenheit , mit der
    die Junge Union-Nahen hier darüber urteilen,
    was die „meisten Klugschnacker hier bei PI je politisch geleistet haben“, lässt mich demütig werden. Und ich werde sofort hier auf der Stelle die Nationalhymne singen, in die ich noch eine neue Strophe dahingehend einbaue, dass momentan eine öffentliche Verteilaktion nicht das leichteste sei.

    Die Politischen Alternativen sehen hier
    bestimmt nicht mehr viele bei
    CDU-Verrenkten Nachwuchskarrieristen liegen.

  10. @#27 wolaufensie

    Und ist es nicht so? Den Text entwerfen, der nicht anecken darf. Geld sammeln für das Kopieren. Die Überwindung, den Zettel Leuten in die Hand zu drücken und sich dabei als JU-Mitglieder zu outen. Die Weisse Rose hat wohl kaum solche Schwierigkeiten ertragen müssen und ist dennoch gescheitert. Hut ab vor der JU und Ehre ihren beim Verteilen gefallenen Helden.

  11. Was heisst denn JU-nah? Nur weil ich die Aktion der JU Ehrenfeld mutig und gelungen finde? Du bist mit mir doch sicher einer Meinung, dass wir alle zusammen nicht nur reden – sondern auch etwas tun müssen. Und das hat Uckermann (sehr symphatisch übrigens) mit seiner Truppe nun einmal getan. Ich hätte gestern übrigens auch keine Lust gehabt mich mit anderen Partein rumzuschlagen… Wie soll man sich da auch auf die Aktion konzentrieren?

    Ich finde es ja grundsätzlich gut, dass Pro Köln auch eine Aktion gemacht hat. Aber war das wirklich im Sinne des Erfinders sich gleich an die JU-Aktion dranzuhängen?

  12. Danke Ju Ehrenfeld für das sehr informative „Flugblatt“ hierin ist alles gesagt. Daraus lässt sich ein guter Antrag für die Mitgliederversammlung am 14.8. entwickeln.

    Wenn danach noch die Unveränderlichkeit der Koransuren mit der gleichzeitigen Auflistung der menschenverachtenden Inhalte unter die Leute gebracht wird, kann daraus ein Schuh werden.
    Wer heute noch Koranschulen genehmigt handelt verantwortungslos. Das Menschenbild im Islam ist nicht das, was wir uns in Europa unter größten Opfern erstritten haben.
    Auf die Bemerkung eines Moslem, die Suren im Koran hätten heute nicht die Bedeutung wie zur Zeit Mohammeds, gibt heute in der „Welt am Sonntag“ ein Ismail Kücükbalcei zu bedenken, „Und ewig gelten die Suren“: Ende der 90er Jahre wurde ein ägyptischer Religionslehrer wegen dieser Ansicht zum Tode verurteilt und hingerichtet. Der Kampf gegen einen sog. „Deutschen Islam“ (Entschärfung der Koransuren) geht in die nächste Runde.

  13. Um nicht missverstanden zu werden: Auch ich bin mit der derzeitigen Verfassung der CDU (und der JU im besonderen) mehr als unzufrieden. Ich würde einer im besten Sinne modernen konservativen politischen Alternative zur Union jeden Erfolg wünschen, sehe nur wirklich kaum eine Chance in immer neuen Zwergparteien. So unterstützenswert deren Programm auch immer sein mögen. Es gab einfach schon zu viele gute Beispiele für diese Skepsis. Wollte im übrigen niemanden hier beleidigen.

  14. @ #28 D.N. Reb
    …jetzt, da Du es so dezidiert aufführst,
    D.N. Reb, ist meine Bewunderung für die
    Junge Union noch mal ein Stück weit gewachsen,
    da es nun ganz offensichtlich ist, welch
    herkulische Tat die ganze Verteilaktion
    doch war. Von nun an werde ich vor jedem
    Schramma und jedem „JU Ehrenfelder“
    meinen Hut ziehen. Vielleicht stelle ich auch
    mal einen Mitgliedsantrag…! – und zwar bei der „Jungen Union Ehrenfeld“ die mit der „Jungen Union Ehrenfeld“ nichts zu tun hat.
    ..au Mann, betreute Karriere ….! 🙂 *freu*

  15. Mit wem willst Du denn Politik machen?

    Ich weiß es nicht.

    Aber die Gründe, aus denen ich es nicht mit den Grünen will, sind EXAKT die gleichen, aus denen ich es nicht mit der CDU will.

  16. @ #34 Martin aus Zürich:

    Ich habe mich wohl etwas unpräzise ausgedrückt. Mit politisch nichts zu machen meinte ich, daß egal, was ich wähle, der Einfluss auf das Problem sehr gering ist.

    Ihre genannten Maßnahmen sind vernünftig, nur leider gibt es keine wählenwerte Partei, die diese Ziele verfolgt…

  17. Der Text eines Einwandes beim Rathaus Ehrenfeld gegen den so geplanten „Kölner Türkendom“:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    nur durch reinen Zufall habe ich von der extrem kurzfristig angelegten Möglichkeit erfahren, Einwendungen gegen das Bauprojekt „staatlich türkische Grossmoschee“ in Köln- Ehrenfeld zu formulieren.
    Ich möchte diese Gelegenheit trotzdem in der von Ihnen minimal bemessenen Zeit noch wahrnehmen:

    Vorab möchte ich betonen mit Pro-Köln oder deren Ideen nichts am Hut zu haben.
    Ich kritisiere in Stichpunkten:

    1. Das Bauprojekt sollte an der Kölner „Mehrheitsgesellschaft“ vorbei beschlossen werden. Herr Schramma nennt sich selber gern den „Vater der Kölner Türken“. Diesem Ruf ist er voll gerecht geworden. Dabei hat er viel Zuspruch der „übrigen“ Kölner Bürger verspielt und mit ihm fast der vollständige Rat der Stadt Köln.
    Das wird in einer Demokratie, wie ich befürchte, nicht ohne Folgen bleiben.

    2. Das Bürgerbegehren gegen das Bauvorhaben war nicht von Anfang an von Pro-Köln beeinflusst. Es kam aus der Mitte der Bevölkerung. Wie die Kölner „Volksvertreter“ mit dem erklärten Willen von etwa 20000 Bürgern umgingen kann man, vorsichtig ausgedrückt nur als „bürgerferne Politik“ bezeichnen.
    Viele, darunter ich, haben DIESES Bürgerbegehren nicht unterzeichnet aus Skepsis Pro-Köln gegenüber, aus Befürchtung in der „rechten Ecke“ zu landen und aus Angst vor türkisch-nationalistischen/ islamistischen Übergriffen.

    3. Die „Bürgeranhörung“ zum Thema kann ich auch nur als Farce bezeichnen. Der Leiter der Diskussion war überdeutlich auf Seiten der DITIB. Wortmeldungen wurden nur schriftlich angemeldet und unter Nennung des vollen Namens gestattet. Am Ende gingen alle Wortmeldungen nochmal durch den „Filter“ des DITIB-Repräsentanten. Das Ergebnis: Die den Bürgern wichtigen Fragen wurden nur am Rande angesprochen. Wer hat schon Lust sich nach der Preisgabe seiner vollen Identität den Drohungen der bei dieser „Bürgeranhörung“ zahlreich aufgestellten, Wachdienst leistenden, böse guckenden „Muskelstudiotürken“ auszusetzen?
    Hat die Stadt Köln diese Art türkischer Einschüchterungsmethodik wirklich nötig?

    4. Die DITIB ist ein direktes Organ des islamistischen türkischen Ministerpräsidenten Erdogan. Ihre Ziele sind türkisch expansiv und nicht integrativ.
    Diese Leute verfolgen langfristig das Ziel ihre Gesellschaftsordnung bei uns einzuführen. Das wird ihnen, wenn die Geburtenraten so bleiben, auch real gelingen.
    Sie sind klug genug sich noch öffentlich halbherzig zu unserem Grundgesetz zu bekennen. Die Realität sieht anders aus: Eigene Regeln und Gesetze in der nicht mehr übersehbaren Parallelgesellschaft. Warum fördert ihr DIESE Muslime? Warum nicht z.B. die Aleviten mit ihrem reformierten und „europakompatiblen“ Islam?

    5. Wenn für Ehrenfeld das multikulturelle Image anstrebt wird: Ehrenfeld wird immer weniger „multikulti“. Andere Nationalitäten werden von nationalistischen Türken verdrängt.

    6. Es ist nicht DER Islam der hier einen alles in Ehrenfeld in den Schatten stellenden Monumentalbau erhalten soll. Es ist das nationalistische türkische Ego der DITIB-Türken welches hier seine Dominanz ausdrücken möchte. Eine Dominanz auch uns Alt-Ehrenfeldern gegenüber. Die Erdogan-Regierung löst in der Türkei Massenproteste der Kemalisten aus. In Köln wird diesen Islamisierungsbestrebungen ein monumentales Denkmal errichtet.
    Unterschätzen Sie nicht die Wirkung von Symbolen!

    7. Natürlich kann auch diese staatlich türkische Organisation ihr Grundstück renovieren. Dann aber bitte nicht in DIESER Form. Das soll ein osmanischer „Türkendom“ werden. Mit Religionsfreiheit allein kann man diese Form lange nichtmehr rechtfertigen!

    Wenn überhaupt baut dieses Objekt außerhalb, was dann auch das gerne diskutierte Verkehrsproblem einfach lösen würde. Dort sollte dann primär in deutscher Sprache gepredigt werden. In unserem alten Ehrenfeld geht das ohne vorprogrammierten, ernsthaften Ärger nur mit stilisierten Minaretten, die höchstens halb so hoch ragen und einer großen Akzeptanzoffensive und glaubwürdigen, sichtbaren Integrationsbemühungen von Seiten der DITIB- Türken.

    Es werden nicht „DIE Ausländer“ oder „DIE Moslems“ oder „DIE Türken“ kritisiert !

    Wenn z.B. Japaner ein spirituelles Gebäude errichten wollten, hätten die wenigsten Menschen etwas gegen einen Shintu-Schrein o.Ä. in Ehrenfeld !
    Das wäre wirkliche kulturelle Bereicherungen ohne Expansions- oder Ersiedelungstendenzen, wie es von einigen türkischen Organisationen betrieben wird. Es wird auch von keiner anderen als der nationalistisch/ türkischen Einwanderergruppe ein konträres Gesellschaftsmodell innerhalb des hier gewachsenen und bereits Bestehenden angestrebt.
    Dieses Bauvorhaben und das Vorgehen der Schrammaregierung erzeugt nicht nur Kritik bei deutschstämmigen Kölnern.
    Dieser Bau wird die expandierende türkische Parallelgesellschaft bestärken, wie sie durch die nationale türkische Einflussname z.B. der DITIB in Deutschland gedeihen konnte.
    Diese Entwicklung zu unterstützen nenne ich nicht Toleranz sondern blauäugige Naivität.

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