Wo keine Nazis sind, muss man welche machen, dachten sich ein paar Linksfaschisten, und mischten sich letzte Woche unter die Demonstranten der IPAHB gegen den Moscheebau der Ahmadyyasekte in Berlin-Heinersdorf. Ihre Rechnung ging auf. Die auf ihre professionelle Recherche immer so stolzen Altmedien, allen voran Freia Peters von der Welt, fielen dankbar auf den Schwindel herein. Linksfaschisten wissen eben am Besten, was linke Journalisten berichten und linke Spießer lesen wollen.
Auf der linksextremistischen Webseite Indymedia beschreiben die Antifanazis ihre Methoden und Absichten in aller Offenheit:
Die Demo begann um ca. 19 Uhr. Um gegen dieses xenophobe Pack zu protestieren fand etwa zeitgleich eine Antifa-Kundgebung am S-Bhf. Pankow statt. Dort fanden sich etwa 100 TeilnehmerInnen ein. Da uns die Schikanen der Berliner Polizei bei solchen Protestveranstaltungen mehr als frustrieren und uns auf Grund vorangegangener Erfahrungen in Heinersdorf eine konventionelle Blockade als unrealistisch erschien, haben wir uns zu einer eher unkonventionellen Form des Protests entschieden.
Der Plan unserer Gruppe für diesen Tag sah vor, uns mit vollkommen abstrusen Forderungen (inspiriert z.B. durch die erfolgreichen Verarschungsaktionen des Satiremagazins ‚Titanic‘) an diesem häßlichen Aufmarsch von bürgerlichen Rassisten und Nazis zu beteiligen, und diese durch Plakate mit komplett sinnfreien Forderungen der Lächerlichkeit Preis zu geben. Desweiteren war beabsichtigt, die Medienöffentlichkeit zu nutzen um der IPAHB mit unseren – rechten Forderungen zumindest auf den ersten Blick ähnlichen – Sprüchen Imageschaden zuzufügen.
Bewerkstelligt werden sollte dies zum einen durch die überspitzte Reproduktion von Slogans der Nazis/BürgerInnen wie „Hassprediger ausweisen“ oder „kriminelle Ausländer ausweisen“, zum Anderen durch Allgemeinplätze die, aus dem Zusammenhang gerissen, dem Betrachter vollkommen sinnlos erscheinen müssten, in einer dermaßen hasserfüllten Menschenmenge wie auf der Demonstration in Heinersdorf allerdings nicht weiter auffallen sollten.
Dafür fertigten wir Schilder mit Forderungen wie „Prediger ausweisen!“, „Abschiebung für Alle!“, „Keine Toleranz“, „Leitkultur statt Religionsfreiheit“, „Deutsche Wurst statt Gammeldöner!“, und „Wir waren schon immer hier!“ an. (…)Nachdem wir unsere Schilder bereitwillig in jede Kameralinse gereckt hatten (dabei auch durchaus positives Feedback vieler DemoteilnehmerInnen bekommen hatten), erste Interviewanfragen der Presse bekamen, aber auch bald einige der dumpferen Kameraden auf uns aufmerksam wurden, beschlossen wir nach und nach die Demo zu verlassen und davonzuradeln.
Freia Peters kamen die getürkten Antifanazis gerade recht. In einem schon bei Erscheinen von PI scharf kritisierten Bericht in der Welt, der wortgleich auch von der Morgenpost und AOL übernommen wurde, macht sie sich die Lügen der Linksfaschisten ungeprüft zu eigen:
Rechtsextreme mischen sich in den Demozug, kahlrasierte Köpfe mit Kapuzenpullis und Plakaten, die „Abschiebung für alle“fordern. Man könnte meinen, die Demonstranten bildeten eine einheitlich fremdenfeindliche Menge. Doch die Wahrheit ist komplizierter. Die DDR-Vergangenheit der Bewohner spielt eine Rolle, der löchrige Draht der Lokalpolitiker zu ihren Bürgern, einige Ängste, viele Vorurteile und das nicht einmal böswillige Unvermögen, vertrauensvoll den Blick zu weiten. (…)
Manche Plakate klingen in der Tat wie Propaganda. „Ausländer raus!“ findet ein lieb aussehendes Mädchen mit Pferdeschwanz. „Deutsche Wurst statt Gammeldöner“ fordert ein anderes Transparent.
Obwohl man in Freia Peters eine mit dem nicht einmal böswilligen Unvermögen, vertrauensvoll den Blick zu weiten, gefunden hat, die bereitwillig die gefakten Parolen den ihr wohl recht entfernten Heinersdorfer Bürgern anzulasten bereit war, die so trefflich zu ihren Ängsten und Vorurteilen gegenüber deutschen Mitbürgern zu passen schienen, sind die Antifanazis noch nicht ganz mit dem Erfolg ihrer Diffamierungskampagne zufrieden. Öffentliche Selbstkritik ist eine alte stalinistische Tugend:
Beim nächsten Demoausflug zu beachten (z.T. lehrreiche Verfehlungen unsererseits):
– Die Person, die das ganze Spektakel fotografisch dokumentiert, sollte am Rande stehen, bzw. nicht als Mitgleid der Gruppe zu erkennen sein.
– lieber in kleineren Grüppchen von 2, 3 Leuten mitlaufen
– unbedingt pünktlich sein (auch gegen liebgewonnene Gewohnheiten), so fällt man am wenigsten auf
– vorher Absprachen zum Umgang mit der Presse treffen: hätten wir uns interviewen lassen, hätte man grossen Schabernack treiben können
– offensives Auftreten lohnt sich. Trillerpfeife, Parolen, grosse Fresse. Die richtig mutigen hätten sich sogar als rechtschaffene Bürger bei der Polizei nach einigen Nazipöbeleien beschweren können.
Wenn auch das nicht die erwünschte Wirkung zeigt, liebe Antifanazis, wie wär´s vielleicht mit einem kleinen Brandanschlag auf die Baustelle? Mit der Hilfe eurer PressefreundInnen könnte man den dann auch den Heinersdorfer Bürgern und ihren „Nazis“ in die Schuhe schieben und einen „Imageschaden“ verursachen? Oder hatten wir das schon?
» Email an Freia Peters: freia.peters@wams.de
» Unter der Tel.-Nr.: 0800 – 8 300 300 gibt es eine kostenlose 24-Stunden-Hotline zum Springer-Verlag. Dort kann man sich über Artikel in der WELT beschweren.
(Spürnasen: Bernd S., Michael R.)
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