Eines muss man der linken Taz ja lassen – die Überschriften sind meist sehr viel einfallsreicher formuliert als in anderen Zeitungen. „Der Kreuzretter“ betitelt das Berliner Blatt einen Artikel über einen Vortrag von Udo Ulfkotte im schwäbischen Nürtingen, der – für Taz-Verhältnisse – sogar relativ ausgewogen rüberkommt.
PI-Leser Conny vom Blog Islaminfo sieht den Taz-Beitrag etwas kritischer:
Ja, wo sind sie denn, unsere Rechtsextremen?
Wer sucht, wird fündig. Wenn nicht, so frage man bei der rasenden „Schwerpunkt Rechtsextremismus“-Reporterin der taz, Astrid Geisler, nach. Die findet immer welche, und sei es darum, dass sie ins platte Land nach Delmenhorst aufbricht oder Erkundungsfahrten ins ferne Ostvorpommern unternimmt.
Jetzt glaubte sie wieder fündig geworden zu sein, und zwar im beschaulichen schwäbischen Nürtingen, der Heimat von Harald Schmidt, Hölderlin und dem Tourteilnehmer Stefan Schumacher. Wo genau? In der vollbesetzten Nürtinger Stadthalle hielt „der selbsternannte Retter des Abendlandes“ (Zitat Geisler), Udo Ulfkotte auf Einladung der örtlichen CDU einen Vortrag über die schleichende Islamisierung Deutschlands. Und unsere wackere Kämpferin gegen Rechts blickt neidisch auf ihren Journalisten-Kollegen Ulfkotte, den Kämpfer für diejenigen demokratischen Werte, die sie wohl selbst noch nie sonderlich zu schätzen wusste, und der es doch tatsächlich fertig bringt, dass die Leute ihm zuhören. Schlimmer noch: Sie geben ihm Recht.
Das darf doch dann wohl nicht wahr sein. Da muss schon mal ein namenloser Sprecher des Deutschen Fleischerverbands als Kronzeuge dafür herhalten, dass Ulfkottes Bericht über schweinefleischbespuckende Rütli-Borats an deutschen Fleischtheken schon allein deshalb nicht stimmen könne, weil da ja Glasscheiben dazwischen wären. Bravo, Frau Geisler! Ihnen entgeht wirklich nichts. Nicht mal PI!
Zitat:
Zu seinem Netzwerk gehören ehemalige Vorkämpfer der Schill-Partei. In Internet-Foren wie Politically Incorrect, wo User sich über „Musel und Co“ austauschen, wird er für seine Pläne gefeiert.
Man mag ihr nachsehen, dass sie sich in Ulfkottes Biografie verheddert und dass es für ihre Reportage wesentlich ist, dass man irgendwo Teddybären gegen die Islamisierung kaufen könne, wesentlicher jedenfalls als Ulfkottes Hauptprojekt, der Verein PAX EUROPA, den sie mit keinem Wort erwähnt. Und ob Frau Geisler in der Nürtinger Stadthalle auf ihrer bundesweiten Suche nach der rechtsextremen CDU-Basis nun ihrer Meinung nach fündig geworden ist oder nicht, bleibt ihr eigenes kleines Geheimnis. Sie verrät es uns im Artikel nicht.
Wenn sie in Nürtingen einen kleinen Abstecher in die dortige Fatih- (Eroberer-) Moschee gemacht hätte, vielleicht wäre sie ja dort auf Einschlägiges gestoßen, etwa das Buch „Mein Kampf“ auf türkisch. Aber dort sucht Frau Geisler doch keine Rechtsextremen, das sind doch alles nur friedliche Moslems.
» Leserbriefe an die Taz: briefe@taz.de
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