Jürgen Trittin war in Beirut. Dort hat er sich mit Vertretern der Hisbollah getroffen und wurde nach seiner Rückkehr aus dem Libanon von den Genossen der TAZ interviewt. Das Frage- und Antwortspiel enthüllt eine linksanarchistische Denkstruktur (oder einfach nur Dummheit?) des ehemaligen Bundesumweltministers, die wir eigentlich für längst in den Kloaken des Kommunistischen Bundes vergammelt geglaubt hatten.

Ein paar Beispiele aus dem TAZ Interview:

Frage: Die Hisbollah hat mit der Entführung von zwei israelischen Soldaten den Krieg im letzten Sommer ausgelöst. Sehen Sie nicht die Gefahr, dass ihre Milizen erneut eine solche Aktion durchführen?

Antwort: Ich habe eher den Eindruck, dass die Hisbollah sich sehr positiv in die Gestaltung des politischen Prozesses im Libanon einbringt. Auch aus meinen Gesprächen mit Gegnern der Partei habe ich herausgehört, dass niemand mit einer solchen Aktion rechnet. (…)

Kein Wort dazu, ob er sich für die Freilassung der entführten israelischen Soldaten eingesetzt hat, die noch immer von der Hisbollah festgehalten werden – oder meint er gar dies, wenn er sagt dass ‘die die Hisbollah sich sehr positiv in die Gestaltung des politischen Prozesses im Libanon einbringt’ ?

Frage: Die USA drängen die EU dazu, die Hisbollah ähnlich wie die Hamas auf ihre Liste der Terrororganisationen zu setzen. Halten Sie das für richtig?

Antwort: Nein, denn der „War on Terror“ ist gescheitert. Im Irak hat er ein Desaster angerichtet, das mit einem Rückzug der USA enden wird. Die Bekämpfung terroristischer Gewalt wird nur gelingen auf der Basis von Rechtsstaatlichkeit und multilateraler Kooperation. (…)

Wir bitten unsere Leser den letzten Satz noch einmal zu lesen, ganz langsam. Letztens hat schon Kurt Beck vergeblich den moderaten Taliban gesucht, Jürgen Trittin will jetzt Terror mit ‘multilateraler Kooperation’ bekämpfen. Schade dass der/die Fragesteller/in bei der TAZ nicht nachgefragt hat. Wie stellt Trittin sich diese vor? Sollen wir uns alle an einen Tisch setzen, die Jungs von der Hisbollah nehmen ihre Masken ab und sagen ihren Kindern, dass diese momentan nicht für Anschläge gebraucht werden. Dann trinken wir gemütlich halal Tee und überlegen, was wir für die Hisbollah tun können? Und natürlich schimpfen wir mit unseren neuen Freunden von der Hisbollah über die USA und den Weltimperialismus und die zionistische Verschwörung, solange sie uns reden lassen, ehe sie dann das lange Messer rausholen und uns enthaupten?

Jürgen, Genosse Trittin – Du warst nun (wahrscheinlich auf Steuerzahlerkosten) im Libanon. Du hattest die Gelegenheit, aus erster Hand und vor Ort die Probleme und Gefahren zu analysieren, mit denen Israel tagtäglich konfrontiert wird. Du hattest gar die Gelegenheit, mit den Terroristen von der Hisbollah zu sprechen, und – ja dies trauen wir Dir aufgrund Deines Bildungsgrades zu – deren Denkstrukturen zu verstehen. Wieder einmal allerdings waren Dir Deine ideologischen Scheuklappen wichtiger als eine ehrliche Stellungnahme.

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