Ein türkischer Vater, der seine 16-jährige Tochter vom Balkon im vierten Stock in die Tiefe geworfen hat, weil sie die „Ehre der Familie verletzt“ habe, wird mit gerade einmal viereinhalb Jahren Gefängnis bestraft – wegen versuchten Totschlags, nicht etwa wegen versuchten Mordes. Haben wir es hier erneut mit einem Migrantenbonus zu tun, mit richterlicher Milde für ein traditionsbedingtes Gewaltverbrechen, wie Seyran Ates es deutschen Richtern vorwirft?
Sie wurde gegen ihren Willen verheiratet, lehnte sich immer wieder gegen ihren konservativen Vater auf – bis dieser die 16-Jährige vom Balkon warf. Jetzt wurde er dafür verurteilt. Der Richter sagte: „Es grenzt an ein Wunder, dass das Mädchen noch lebt.“ Jetzt muss die Tochter Rache fürchten.
Die Behörden – das Jugendamt – hatten der Geschichte des Mädchens mehr oder weniger tatenlos zugesehen. Ihre „Hilfe“ bestand darin, sie zum Gutachter zu schicken, der in einer grotesken Verrenkung der Realität das verzweifelt um Freiheit und Selbstbestimmung kämpfende Mädchens als „psychisch krank und dringend hilfsbedürftig“ bezeichnete. An Gleichgültigkeit mit dem Schicksal des Opfers oder völliger Verkennung der Tatsachen ist das nur schwer zu übertreffen.
Zeugen hatten aber vor Gericht ausgesagt, der Vater habe seine Tochter über die Brüstung des Balkons gehoben. Die 16-Jährige habe noch verzweifelt versucht, sich an das Geländer zu klammern. Ein unerkannt gebliebenes Mitglied der Familie habe aber ihre Hände gelöst und das Mädchen sei neun Meter tief auf ein Garagendach gestürzt.
Das Mädchen hatte im Gerichtssaal ausgesagt, ihr Vater habe sie mit den Worten „Ich bringe dich um!“ gepackt und über die Brüstung gehoben. Ihre Familie habe sie vor dem Prozess unter Druck gesetzt, ihre Aussage zurückzuziehen. Die Nebenkläger befürchteten, dass die Tochter nach der Verurteilung des Vaters erneut in Lebensgefahr schwebt, weil die Familie an ihr Rache nehmen könnte.
Also ein kaltblütiger, gemeinschaftlich geplanter Mordversuch, der hier vom Gericht als versuchter Totschlag eingestuft wurde. Es ist genau das, was Seyran Ates den Gerichten vorwirft:
Richter reagierten auf Fälle von „traditionsbedingter Gewalt“ oft „hilflos oder gar angespannt“ und achteten zu sehr auf die religiöse Motivation der Täter, sagte Ate?. Bei Mord aus Gründen der „Familienehre“ einer muslimischen Familie tendierten die Richter dahin, eher von einem Totschlag auszugehen als von einem Mord. Für Ate? ist dies eine „Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates“. Der „Multi-Kulti-Irrtum“ habe sich längst auch in der deutschen Rechtsprechung verbreitet.
Der Vorsitzende Richter hat sehr wohl erkannt, dass der Türke in einer Parallelwelt nach den Wertvorstellungen seiner türkischen Heimat lebt. Hat diese Erkenntnis auch das Urteil beeinflusst?
(Spürnase: Lancelotte)
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Wie wär’s mit abschieben?
Juristen sind nichts anderes als Nachplapperer, denen ist es egal, ob es um Gerechtigkeit geht, hauptsache sie können sich auf irgendwelche Bücher berufen.
Soviel zu „Rechtswissenschaft“.
Es ist immer wieder nur „Totschlag“. Ja, das ist der Migranten-Ablass.
Hätte ein deutscher Vater seine Tochter über den Balkon geworfen, gäbe es einen empörten Aufschrei in der Presse. Und es würde „Mordversuch“ sein.
P.S.
Lustig auch die Bezeichnung der Welt für den Türken: „konservativer Vater“…
Zeig mir mal einen „konservativen (deutschen) Vater“, der seine Tochter zwangsverheiratet und bei Widerspruch aus dem Fenster wirft… Relativismus, wir kommen.
„Für Ate? ist dies eine ‚Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates‘.“
Was nicht mehr ist, kann nicht gefährdet sein.
Übrigens: Wenn ich mich recht entsinne, hatte Vater Graf damals für Steuerhinterziehung nahezu dasselbe kassiert (knapp 4 Jahre).
@ #4 Islamophob und grünenfeindlich
richtig, sehr „konserva-tiv“ ist es ja nicht, die eigene Tochter vom Balkon runterzuschmeißen … eher „alterna-tiv“, schließlich gehts ja in dem Fall um eine sehr schnelle Ortsveränderung, der einen sehr alter-nativen Zustand des Mädchens zur Folge hatte.
Wenn die Täter Hans und Fritz heissen, werden wohl 10 Jahre Knast drin sein.
Bei Murat und Abdul aber denke ich reichen 10 Sozialstunden aus:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachrichten/festnahme-messerstecher-neukoelln/103718.asp
Kriminalität
Polizei nimmt drei Messerstecher fest
Die Berliner Polizei hat in Neukölln drei Männer als Verdächtige eines Messerangriffs festgenommen. Sie sollen Ende März einen 16-Jährigen mit einem Messer schwer verletzt haben. (23.05.2007, 16:46 Uhr)
Berlin – Das Opfer musste damals medizinisch versorgt werden. Bei zwei der Beschuldigten, einem 15-Jährigen und einem 58 Jahre alten Mann, handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Mittwoch um Vater und Sohn. Gegen den 15-Jährigen und einen 14 Jahre alten Komplizen erging ein so genannter Unterbringungsbefehl. Gegen den 58-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen. (tso/ddp)
_______________________________
Da ist Brandenbrug aber viel Konsequenter als Berlin und handelt:
http://www.tagesspiegel.de/brandenburg/nachrichten/kommunen-rechtsextremismus-aktionsplaene/103675.asp
Extremismus
Lokale Aktionspläne sollen Zivilcourage stärken
In Brandenburg werden vorerst bis 2010 zehn Lokale Aktionspläne gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit umgesetzt. 21 Kreise und Gemeinden hatten sich um die Förderung aus Bundesmitteln beworben. (23.05.2007, 12:59 Uhr)
Potsdam – Die Aktionspläne werden über das neue Bundesprogramms „Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ finanziert, wie Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp bei einer so genannten Startkonferenz für die Projekte mitteilte.
Zum ThemaDossier: Rechtsextremismus
Jungkamp, der auch Koordinator der Landesregierung für das Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“ ist, betonte: „Konkrete Erfolge im Kampf gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt können nur da errungen werden, wo die Menschen sich kennen und sich begegnen.“ Eine offene und freiheitliche Gesellschaft könne nur dort entstehen, wo sich aktive Bürger mit Zivilcourage und aus eigener Initiative an der Gestaltung des Gemeinwesens beteiligen. Deshalb liege ein Schwerpunkt des Handlungskonzepts in der Unterstützung der Kommunen.
Bis zu 100.000 Euro pro Fördergebiet
Lokale Aktionspläne werden in den Landkreisen Elbe-Elster, Dahme-Spreewald, Ostprignitz-Ruppin, Uckermark, Barnim, Märkisch-Oderland und Oberspreewald-Lausitz umgesetzt. Zudem laufen Projekte in den Städten Frankfurt und Fürstenwalde sowie in der Region Hoher Fläming. Für jedes Fördergebiet stellt der Bund bis 2010 jährlich bis zu 100.000 Euro zur Verfügung. Die Beratung der zehn Regionen übernimmt die Stiftung Sozialpädagogisches Institut „Walter May“ (SPI).
Es konnten nicht alle Konzepte der Bewerber berücksichtigt werden. Jungkamp will jedoch mit den abgelehnten Bewerbern Gespräche aufnehmen, um eine Umsetzung über Landesmittel zu prüfen. (tso/ddp
Es war die Absicht da, und sie kam aus niederen Gründen, und sie wurde konsequent umgesetzt. Was sonst ist denn noch Mord?
Seit wann ist es religiös im Sinne des Gesetzes, seine Tochter umzubringen?
Seit wann ist es kein Verstoss gegen das Menschenrecht auf Selbstbestimmung, dass man jemanden zu einer Ehe zwingen will?
Mit solchen Urteilen wird ein Zweiklassenrecht eingeführt. Mit solchen Urteilen werden die Bürger den Spinnern ausgeliefert, statt dass sie vom Staat geschützt würden.
Der Staat löst sich so selber auf.
Ich bekomm schon wieder eine Hasskappe. Wenn ich in die Verlegenheit komme, mich ob meines T-Hemdes mit der Aufschrift „Pro Deutschland! Anti Islam!“ körperlich verteidigen zu müssen, und obsiege, dann könnt Ihr sicher sein, das ich Aufgrund dieses Ausländerfeindlichen Aktes erstmal einen Rechtsradikalenbonus bekomme!
Und hier wird ein offensichtlicher Mordversuch an einem Kind (°!!!!!°) wieder einmal von einem Gutmenschenrichter in verharmlosender Weise zum versuchten Totschlag gemacht.
Paßt mal auf, der Täter hat bestimmt von Mutti nicht genug Liebe bekommen und in der Revision erliegt das Urteil dem Obergutmenschentum, weil die Grünen noch kommen und dann ists mit 2 Jahren auf Bewährung getan.
Deutsche, bewaffnet Euch!
„Bei zwei der Beschuldigten, einem 15-Jährigen und einem 58 Jahre alten Mann, handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Mittwoch um Vater und Sohn“
Haha, „family values“, was…
#5 Schweinshaxe
Übrigens: Wenn ich mich recht entsinne, hatte Vater Graf damals für Steuerhinterziehung nahezu dasselbe kassiert (knapp 4 Jahre).
das war ja auch was anderes. da wurde der staat um seine einnahmen beschissen. das ist das grösste verbrechen überhaupt! was ist dagegen schon eine muselfamilieninterne streitigkeit mit ein bisserl über-das-balkongeländer-schubsen
Ich würde es absolut verstehen und sogar befürworten wenn die Tochter einen solchen Vater vom Balkon geschmissen hätte.
@ #9 Addi
willst du uns jetzt jedes Mal erzählen, was der Deutsche an sich zu tun und zu lassen hat?
Die ganze westliche Hemisphäre hat ein Problem mit dem Islam, nicht bloß Deutschland. Die größten Probleme mit dem Islam hat übrigens Israel – da wird beispielsweise die Grenzstadt Sderot 30 mal täglich (!) durch Raketenbeschuss getroffen.
Wenn man den Islam als Machtanspruch nimmt, dann werden auch Ehrenmorde folgerichtig: Die Tochter will sich der Macht nicht beugen, die dem Vater im Islam zusteht, und darum bringt er sie um.
Mit einem weichen Urteil stellt der Staat den Islam über die anderen Religionen, über die Vernunft, und über das Grundgesetz.
Islam heisst Machtanspruch.
Man muss wirklich so langsam den Mantel des Schweigens über den Staat BRD legen.
Man sollte sich schämen, hier zu leben, insbesondere wenn man die „etablierten“ Parteien wählt.
Achja, die Judikative ist eine unabhängige Instanz…
Wer’s glaubt kommt ins Paradies.
„Unsere“ Beamten (Politiker, Richter usw.) sollten mal so langsam aufpassen, dass ihre „Kunden“ gewisse Dienstleistungen evtl. reklamieren könnten.
@6 Feuervogel
„schnelle Ortsveränderung“ *lach*
Wahrscheinlich bekam der Vater deswegen so eine geringe Strafe, da er die Tochter „nur“ über den Balkon geworfen und nicht gleich erschossen hat.
Wenn man sich ausmalt, wie das Mädchen von seinem eigenen Vater (!) über das Geländer gehievt wird, sich verzweifelt festklammert, seine Finger aber von einem „unerkannt gebliebenen Famlilienmitglied“ (vermutlich einem Bruder; warum wurde dieser Komplize nicht ermittelt?) aufgebogen werden, dann wird einem wieder klar, wie verabscheuenswürdig, verächtlich und mindermenschlich muslimische „Traditionen“ sind. Ein Mordversuch, der vom Vater des Opfes verübt wird, unterstützt vom Bruder, ist besonders abartig und verwerflich. Die Milde unserer „Rechtsprechung“ (darf ich kotzen?) in solchen Fällen ist eine Verhöhnung jeder Menschlichkeit.
@ #16 Medea
erschießen wäre dann auch die weit „konservativere“ Methode gewesen.
Der Vater müsste, wenn in unserem Staat ein Funken von gesundem Menschenverstand herschen würde, nach Absitzen seiner Haftstrafe abgeschoben werden.
@ #17 Israel_Hands
die Passage mit dem Festklammern und dem „Zuhilfeeilen“ hatte ich gar nicht gelesen, mir wird schlecht.
Hat man eigentlich den Sürücü-Clan abgeschoben, nachdem Hatun ermordet wurde?
Nein, hat man nicht.
Stattdessen konnten die eine Klage um das Sorgerecht für die Kinder der ermordeten Mutter einreichen. Wo sind wir denn?
@13 feuervogel
Das weissssss ich. Nur bekomm ich den ärger nicht in ganz Europa, sondern in Deutschland. In England geht man anders mit Leuten die sich gegen Islamis wehren um. In Deutschland darfst Du Dich von Rechts wegen nicht wehren. Wenn Du bei einer körperlichen Auseinandersetzung mit einem Kulturbereicherer „gewinnst“, dann hast Du oftmals schon verloren.
Dann begehst Du nämlich eine „Ausländerfeindliche“ Straftat. Denn der Kulturbereicherer steht vor Gericht immer als Opfer da….selbst wenn er sein Töchterlein ein wenig aus dem Fenster wirft…
@ #21 Addi
in England gehts noch viel schlimmer als bei uns zu. Du musst mal die News verfolgen … die sind noch weit „toleranter“ als die angeblich so von Schuldkomplexen geplagten Deutschen.
Würde ich in England leben, würde ich vielleicht nach Deutschland auswandern wollen …
@20 Feuervogel
In Absurdistan
Lexexakt.de:
Mord ist gemäß § 211 StGB das vorsätzliche Töten eines Menschen unter Erfüllung eines der Mordmerkmale, die in § 211 StGB Abs. 2 aufgezählt sind. Die Mordmerkmale sind in drei Gruppen aufgeteilt:
* 1. Gruppe: Verwerflichkeit des Beweggrundes (Mordlust, Befriedigung des Geschlechtstriebes, Habgier oder andere niedrige Beweggründe)
* 2. Gruppe: Verwerflichkeit der Begehgungsweise (heimtückisch, grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln)
* 3. Gruppe: Verwerflichkeit des Zwecks (Ermöglichung oder Verdeckung einer anderen Straftat)
Wer einen Mord begeht wird gemäß § 211 Abs. 1 mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.
Verhältnis zum Totschlag
Wer vorsätzlich einen anderen Menschen tötet, ohne eines der Mordmerkmale zu erfüllen, begeht gemäß § 212 StGB einen Totschlag.
wikipedia:
Abgeschafft ist die frühere Qualifikation des Totschlags an Verwandten aufsteigender Linie („Aszendententotschlag“), die die Mindeststrafe von fünf auf zehn Jahre anhob und eine Strafrahmensenkung wegen mildernder Umstände ausschloss.
—
1.) Demnach lag nach Ansicht des Gerichtes keine Verwerflichkeit des Beweggrundes, der Begehungsweise und des Zwecks vor.
2.) Verwandte aufsteigender Linie = Vorfahren, also Vater, Mutter, Opa, Oma, … die eigenen Kinder, also Schutzbefohlene umzubringen galt unter Juristen offenbar noch nie als besonders verwerflich.
Totschlag wird mit einer Freiheitsstrafe nicht unter 5 Jahren vergolten. Immherin hat der Sack für seinen versuchten Totschlag fast soviel aufgebrummt bekommen wie für einen vollendeten.
@18 Feuervogel
stimmt, erschießen wäre aber sehr konservativ gewesen 😉
Abschieben? Ich fürchte eher, dem Kerl haben sie schon die deutsche Staatsangehörigkeit gegeben. Da ist es mit Abschieben vorbei.
Waren diese Sürücü-Mörder nicht auch „Deutsche“?
Mache sich doch mal bitte wer die Mühe und zeigt die entsprechenden Richter wegen Rechtsbeugung an.
§ 339 StGB. Rechtsbeugung. Ein Richter, ein anderer Amtsträger oder ein Schiedsrichter, welcher sich bei der Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache zugunsten oder zum Nachteil einer Partei einer Beugung des Rechts schuldig macht, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren bestraft.
Ehrentötungsdelikte als nur Totschlag zu qualifizieren ist zunehmend umstritten. Aber selbst, wenn es im Ergebnis nichts bringen sollte, gibt es m.A. kaum einen besseren Weg, um die entsprechenden Herren mal zum Nachdenken zu bewegen.
@Medea
Wenn er den deutschen Pass hätte, hätte man ihn sicher mindestens zum Deutsch-Türken ernannt (was auch immer das sein soll)
Merkel fordert von Deutschen mehr Offenheit für Ausländer
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Deutschen zu größerer Offenheit für Ausländer aufgefordert. Es sei richtig, von Einwanderern zu erwarten, dass sie sich integrierten, sagte Merkel bei der Hauptversammlung des Deutschen Städtetags in München. Aber die, die schon länger in Deutschland lebten, müssten auch Offenheit zeigen, sich zu verändern und neue Zuwanderer als Bereicherung zu empfinden. Auf Dauer könne Deutschlandes sich nicht leisten, Millionen von Menschen keine gleichen Chancen bei Schul-, Berufs- und Hochschulbildung einzuräumen. In vielen deutschen Großstädten würden in den nächsten Jahren mehr Kinder mit Migrationshintergrund eingeschult als aus deutschsprachigen Familien. Wenn die Integration nicht gelinge, werde sich das gesellschaftliche Leben in Deutschland „dramatisch verändern“, warnte die Kanzlerin.
Das in der Tat mal intressant wie so ein Urteil mit umgekehrten Vorzeichen aussehen würde. Sagen wir mal 2 Fälle gleiche Sache.
Türkischer Vater schuppst seine Tochter aus Fenster weil sie mit einem Christ anbandelt.
Deutscher Vater schuppst seine Tochter aus Fenster weil sie einen Moslem mitbringt !
Fall 1. würde Migrantenrabatt bekommen und bestenfalls in der Lokalpresse ein paar Zeilen gewidmet kriegen.
Fall 2. aber würde durch die In und Ausländische Presse gehen und die Merkel hätte wieder was um entschuldigen zu können.
Wieso gilt „Multikulti“ eigentlich nicht vor Gericht ?
@Daniel
Verzweiflungstat: Neuer Zuwanderer wirft Tochter aus Fenster (offen) – Mangelnde Offenheit von Menschen, die schon länger in Deutschland leben, als Ursache vermutet
OT: In England bedarf es nicht einmal eines Günter GraSS, um Kirchen in Moscheen umzuwandeln:
http://www.thisissouthwales.co.uk/displayNode.jsp?nodeId=177954&command=displayContent&sourceNode=177953&contentPK=17370529&folderPk=92463&pNodeId=177959
„das (Graf – Vater) war ja auch was anderes. da wurde der staat um seine einnahmen beschissen. das ist das grösste verbrechen überhaupt!“
Wieviel Millionen hat der denn „hinterzogen“? 4 Mio ? 10 Mio ?
Man stelle sich vor wieviele Kurnaze, Masris oder türkische Fensterschubser unser Staat von dem Geld hätte durchfüttern können. Echt ein Skandal, wer beschützt uns denn vor den ganzen Neonazis wenn kein Geld mehr da ist dafür dass die Masris hier ihren Protest gegen unsere kalte Gesellschaft artikulieren können?
Die Menschheit ist krank.
Wenn ich Richter wäre, dann hätte ich alle Beteiligten in ein Loch geschmissen und würde ihnen 2 mal am Tag Wasser Brot nachschmeißen.
Mich macht diese Justiz ganz mürbe im Kopf, da ich weiß, dass ich, was ich nicht vorhabe, vor Gericht eine härtere Strafe bekomme, als ein Musel und zwar für das gleiche Vergehen.
Wenn ich meine Schwester abknallen würde, weil ich ihren Macker nicht abkann, dann würde ich den Staat zu spüren bekommen, der Musel hingegen wird ge“Knut“et.
Es ist so geil, in seinem eigenen Land, bzw. in seinem Biotop, wird man als (relativ) anständiger Bürger schlechter behandelt, als Verbrecher, nur weil sie irgendwie eine exotische Spezies sind, die aber keinesfalls vom Aussterben bedroht ist.
Diese offensichtliche Unlogik versuch PI anzuprangern, danke PI, danke Internet.
P.S. Ich war auch mal Gutmensch, aber so mit 20, in den 90’er Jahren sind mir gewisse Dinge aufgefallen, jetzt, mit Anfang 30, bin ich nicht mehr von Hass geprägt, ich versuche vielmehr die Ursachen zu erkennen, warum die Welt ein verdammtes Stück Scheiße ist.
„Wenn die Integration nicht gelinge, werde sich das gesellschaftliche Leben in Deutschland „dramatisch verändern“, warnte die Kanzlerin.“
Weil Pfeiffen wie Merkel weiterhin das Land regieren, deshalb hat sich das Leben in den Grossstädten schon dramatisch verändert.
Soll die dämliche Kuh halt noch Neukölln ziehen, dort kann sie den Migranten dann täglich „Offenheit“ zeigen.
Bei solchen Sprechblasen dreht es mir den Magen um.
Also was ich – als Nicht-Jurist – einfach nicht nachvollziehen kann ist:
Warum Totschlag statt Mord?
Wir haben es zu tun mit dem vorsätzlichen Versuch einer Tötung.
Das Vorgehen war geplant und heimtückisch.
Als Motiv könnte man sogar noch die „Verdeckung einer anderen Straftat“ – nämlich die Zwangsverheiratung inkl. der damit verbundenen Vergewaltigungen sehen.
Aus Sicht unserer europäischen Zivilisation lassen sich Tötungen unschuldiger Mädchen zwecks Widerherstellung einer angeblichen „Ehre“ (also Widerstand gegen Sklaverei) – vor allem angesichts der Tatsache, dass die Täter seit zig Jahren in Deutschland leben – m. E. sehr wohl als „besonders verachtenswert“ und damit aus „Niedere Beweggründe“ bezeichnen.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Da wirft ein Vater seine Tochter wegen nichts vom Balkon – und der Staatsanwalt meint, das sei gar nicht besonders verachtenswert!
Ja, was ist es denn dann?
Das ohnehin lächerliche Strafmaß davon abhängig zu machen, ob das Mädchen die Sache überlebt hat oder nicht, halte ich für unangemessen.
Die Tat bleibt die gleiche.
Laie wie ich bin ist das für mich ein Mordversuch…
Man stelle sich mal eine solche Rechtsprechung vor:
Entweder Todesstrafe oder – gegen Bekanntgabe des Mittäters 25 Jahre Arbeitslager für beide.
Beschlagnahme des Familienbesitzes zu Gunsten des Opfers und sofortige Ausweisung der restlichen Familie!
Natülich bekommen die ein Branntzeich auf die Knochen, damit die nicht wieder durch die Hintertür als Ayslanten zurück kommen.
Wetten nach kürzester Zeit wäre Schluss mit den „Ehren-Totschläen“?
(Man will ja nicht sagen „Morde“ – es sind ja – lachmichtkaputt – gar keine.)
Im römischen Reich hätte man solche Idioten an die kaiserlichen Löwen verfüttert.
Dagegen sind 25 Jahre Zwangsarbeit in den Kohlegruben eine nette Geste!
4 Jahre Knast auf Kosten des deutschen Michels (gut, der Kretin kommt schon nach 2 Jahren wegen guter Führung raus, um nach seiner aufmüpfigen Tochter zu sehen…) sind wiederum Gelder, die uns allen fehlen. Na, und? Wir haben ja nur Billionen Schulden – was soll’s?
(Schon dafür gehört die unfähige Polit-Kaste zum Teufel gejagt.)
Es wird Zeit, dass Europa die ungesunde christliche Weichspülerei ebenso hinter sich läßt wie das unfähige Polit-Theater und sich seiner selbst besinnt. Dazu gehört auch eine ernstnehmbare Justiz – statt eines Kasperle Theaters.
Die Tochter dieser Familie war die einzig Integrationswillige und -fähige.
SOWAS ist WIRKLICH ein Grund betroffen und traurig zu sein! Da offenbart sich die Tumbheit und Brutalität einer verblödet-arroganten Parallel-Gesellschaft par excellance.
Ralph Giordano, der erste jüdische und rassistische über 80-jährige Neo-Nazi der Bundesrepublik Deutschland, scheint mit seiner Einschätzung einer möglicherweise nicht ganz so topp geglückten Integration grundsätzlich friedfertiger islamischer Mitbürger nicht gänzlich falsch zu liegen…
Was sagte doch Vorzeige-Muslim Bekir Alboga (DITTIB) gegenüber dem kritischen Giordano? Äh… Es gäbe gar keine Parallel-Gesellschaften?
Ich sage es euch, die deutschen Staatsanwälte und Richter haben die Hosen voll, vor Vergeltung durch solche Barbaren. Daher rühren diese unerhört milden Urteile.
Ich war auch mal milde gesagt „bestürzt“ über gewisse Urteile, aber diese muss man halt aushalten (im vorherigen Satz sind 3 kleine Witze enthalten).
Ich glaube auch, dass Richter und Staatsanwälte unter Druck stehen, aber nicht primär von Moslems bedroht werden, sondern über Umwege, sprich Politik, desjustiziert werden.
Mir tut das Mädchen sehr leid, sie ist quasi eine Salman Rushdie.
Die blöde Kuh, warum wollte sie auch leben wie ein normaler Mensch!
@ PI (ironisch gemeint):
Wie könnt ihr nur titeln „Mordversuch“, wenn der Richter doch auf „versuchten Totschlag“ urteilt? 🙂
Jetzt aber mal ernsthaft: Ich denke nicht, daß Richter zu solchen „Urteilen“ gezwungen werden. Vielmehr muß ich davon ausgehen, daß solche Amtsträger zum Islam (der ja bekanntlich Frieden heißt!) konvertiert sind. Anders kann ich mir solche Urteile nicht mehr vorstellen.
@#36 Brandenburger
Du meinst, dieser Erlanger Richter Rohe tourt aus Furcht durch die Republik und propagiert die Berücksichtigung muslimischer Unkultur bei der Rechtsprechung?
Oh, nein, diese Leute führen Kraft ihrer Wassersuppe die Scharia ein, weil sie sich für unangreifbar halten.
@ D.N.Reb:
„…Oh, nein, diese Leute führen Kraft ihrer Wassersuppe die Scharia ein, weil sie sich für unangreifbar halten…“
Oder weil sie einen „Auftrag“ von „Allah“ haben…
@ D.N.Reb:
„…Oh, nein, diese Leute führen Kraft ihrer Wassersuppe die Scharia ein, weil sie sich für unangreifbar halten…“
Oder weil sie einen „Auftrag“ von „Allah“ haben…
Oder so. Auf jeden Fall mit Auftrag.
What a Wonderful World…
Wir kommen in Frieden, beep,beep, wir verbreiten Liebe auf Eurem Planeten, beep,beep.
Es ist spät und ich bin müde, solche Urteile machen mich krank. Es ist traurig, wie dumm und abgestumpft die meisten Menschen doch sind. Der Großteil ist nicht mehr in der Lage die Realität zu erkennen und seinen eigenen Verstand zu benutzen. Wenn dann noch das dämliche Geschwätz ala Merkel dazukommt, wird mir übel. Ich will hier weg und zwar bald! Entweder nach Australien oder die USA, wobei gerade die USA im Begriff sind genau den gleichen Fehler wie Europa zu begehen, momentan aber noch den „Vorteil“ haben, dass es überwiegend christlich geprägte Menschen sind, die einwandern. Gute Nacht (Deutschland)!
Da beklagt die TAZ die Diskriminerung der Kurden durch die Türken während sie hierzulande die Diskriminierung der Türken beklagt, das ist 68er-Logik:
http://www.taz.de/dx/2007/05/24/a0197.1/text
@9 dolpho
„Deutsche, bewaffnet Euch!“
Es wird uns nichts anderes übrigbleiben. Die Luftwaffe wird uns nicht zu Hilfe kommen. ;))
Watch your six!
@46 bavarian
Stimmt, die bschützt Musels in Afgahnistan. Dabei wäre sie hier in Absurdistan doch viel wichtiger!
@28 Daniel
Im Prinzip hab ich nichts gegen Ausländer. Ich hatte nie Ärger mit Griechen, Italienern, Spaniern, Franzosen, Dänen, ja nicht einmal mit Polen.
Nur mit Türken. Mit Türken hab ich dauernd Ärger. Liegt vielleicht an meiner Islamophobie und an meinem Unvermögen die Klappe zu halten. Dann kommt noch dazu, das ich die Damen (in Neudeutsch Pinguine) frage ob´s bei diesem herrliuchen Wetter nicht ein wenig warm wird unter dem Mantel. Auch meine Äußerung zum Vermummungsverbot neulich in unserer Sparkassenfilliale brachte mich bei Bärtigen Südländern in Misskredit. Wohingegen die in der Schlange stehenden Inländer (2 Deutsche ein Grieche), herzlichst lachten und mir beipflichteten.
Naja, es liegt an mir….
Ich überleg mir gerade ob ich Ströbele irgendwo runterschmeiße. Immerhin bin ich konservativ, ein vergleichbarer Fall sozusagen. Viereinhalb Jahre Knast wären es wert, den Kerl nicht mehr ertragen zu müssen;-)
Soso, Papa und Sohnemann versuchen gemeinsam die Tochter/Schwester vom Balkon zu schmeissen.
Das sind also die „Schnittmengen“ mit unserer Gesellschaft, Familie usw. Wenn eine deutsche Mutter ihr Kind aus dem Fenster schmeisst, ist sie psychisch krank. Wenn der Musel-Papa schmeisst, dann ist es eine in seinem kulturellen Kontext irgendwo verstaendliche Tat.
Solche Urteile verhindern Ehrenmorde nicht, sondern belohnen die Taten sogar, denn daheim waere die Strafe (bei erwischt werden) hoeher. Soche Juristen morden indirekt mit!
Hat jemand den Namen von dem Richter? Ich finde er sollte Post bekommen. Einfach mal nachfragen, wie er zu solchen Erkenntnissen kommt.
…und ich als alter Linker bekenne mich zur Fremdenfeindlichkeit, da mir derartige Menschenverachtende Handlungsweisen inkl Kulturrelativistischer Rechfertigungen absolut fremd sind und ihnen ein jeder Mensch feindlich gegenüberstehen sollte…
Offiziel fremd ist unserer Kultur übrigens auch seit 45 die Sippenhaft und genau diese wäre das Abschieben ganzer Familien, auch wenn sie sich und andere in selbstgewählter Sippenhaftung versklaven.
Allerdings muß ich zugeben, daß es in Anbetracht der tribalistischen Paralellweltunkulturen
dieser Schleiereulenzüchter verlockend wäre, sie nachhaltig mit den Maßnamen zu konfrontieren, derer sie sich bedienen – so pädagogisch wertvoll es auch scheint, wäre es doch auch ein Stück weit ein aufgeben unserer Freiheit…
Wie konfrontiert man jemanden mit der moralischen Realität seines Handelns, dessen Gehirnwäsche ihn Resistent gemacht hat gegen Empathie, Ethik, Moral?
Vernunft ist Einsicht in die Notwendigkeit und diese Einsicht geht den meisten Gutmenschen leider völlig ab, da sie sich wirklichkeitsfremd in ihren Elfenbeintürmen gegen jede Einsicht verbarrikadiert haben, um sich dann in satter Selbstgerechtigkeit gegenseitig zu beweihräuchern, wobei das herabschauen auf den Plebs nochmal für eine zusätzliche Überhöhung des Gutmenschenegos sorgt…
Was tun – nach den VAE ist Deutschland der zeitgrößte Handelspartner des Iran und seines Paten Adolfnedschad und was hier euphemistisch als Dialog verniedlicht wird, ist Kolaboration mit dem Faschismus.
Einige Fakten und sich daraus ergebende Konsequenzen sind hier nachzulesen
http://www.matthiaskuentzel.de/contents/
deutschland-muss-sich-entscheiden
sorry. der ganze link ist
http://www.matthiaskuentzel.de/contents/deutschland-muss-sich-entscheiden
DIE TÜRKEI EIN LAND DER BARBAREN ???????
WARUM DIESES ASIATISCHE LAND
NIEMALS (!!!!!!!!!!!!!)
IN DIE EU KOMMEN WIRD / DARF !!!!!!
Hans-Ulrich Wehler
«Wir haben wacker gestritten»
Von Peer Teuwsen
Der grosse deutsche Historiker Hans-Ulrich Wehler
hat prägende Werke zur deutschen Geschichte vorgelegt
und immer wieder politische Debatten provoziert.
Heute vermisst der Meisterdenker,
etwas wehmütig, echte intellektuelle Gegenspieler.
Nina Lüth
Herr Wehler, es gibt von Ihnen das schöne Zitat:
«Aber ich habe ja die illusionäre Vorstellung, dass Menschen aus der Geschichte lernen können.»
Wieso diese ironische Skepsis?
Weil Hegel und andere dementiert haben, die Menschen seien fähig, aus der Geschichte zu lernen.
Glauben Sie, der Mensch lerne nur «pathologisch»,
wie das Piaget mal gesagt hat?
Nein.
Die Deutschen haben in der Weimarer Republik oder während der Hitler-Bewegung zwar pathologisch gelernt.
Aber sie haben gelernt, immer, der Mensch lernt nur aus der Geschichte.
Manche meinen, man könne schon aus Utopien lernen.
Ich aber sehe keine andere Möglichkeit des Lernens.
Das ist die Arroganz der Historiker.
Ja. Wenn man ein historisches Wissen hat, kommt man näher ran.
Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt besass ein ausgesprochen historisches Bewusstsein, der konnte Probleme aus einer historischen Perspektive diskutieren, das ging anderen ab.
Der jüngere Bush ist das Kind eines falschen Lernprozesses, weil er auf die amerikanische Vorstellung zurückfällt, man habe als
«God’s own Country»
die historische Mission, die Welt nach amerikanischem Vorbild zu bauen.
Das ist ja seit den Puritanern die Klimaglocke, die über dem Land hängt.
Was haben Sie für sich aus Ihrer Arbeit gelernt?
Nichts.
Im Verhältnis zu meiner Frau oder meinen Kindern hatte ich ja keine historische Erfahrung.
Mit meinen drei Söhnen habe ich übrigens kein Wort über Geschichte gesprochen.
Warum nicht?
Weil ich zum Beispiel mit drei Männern studiert habe, deren Väter berühmte Historiker waren.
Wolfgang Schieder, Wolfgang und Hans Mommsen.
Da konnte ich beobachten, wie die immer im Schatten der Väter operierten und selbst bis zu ihrer ersten Berufung nicht wussten:
Hat der Alte telefoniert, oder halten die mich wirklich für so gut?
Das war eine schwere psychische Belastung.
Das wollte ich meinen Söhnen ersparen.
Jetzt habe ich zwei Mediziner und dazwischen einen Juristen.
Der Fabian war in der zweiten Klasse des Gymnasiums, als er nach Hause kam und sagte:
«Wir hatten heute einen ganz schlimmen Kerl in der Schule, der heisst Hitler. Kennst du den?»
«Ja, den kenn ich», sagte ich.
Mein Sohn sagte:
«Ich will aber nur eins wissen:
War der vor oder nach Asterix?»
Da habe ich gedacht: Triumph, das Kind ist noch nicht indoktriniert.
Sie sind ein Meister der Machtanalyse. Wie kam das?
Das verdanke ich meiner Auseinandersetzung mit Max Weber, der ein Machtfetischist war.
Es gibt sein berühmtes Zitat,
das die Soziologen leider nie zitieren,
dass Klassen Phänomene der Machtverteilung sind.
Wer Einfluss gewinnen wolle, müsse die erkenntnisleitenden Interessen mitteilen und begründen, warum er diese anderen Interessen für überlegen hält.
Das fand ich eine sympathische Position.
Und diese Interessen muss man dann für den Streit pointiert zuspitzen
und nicht wie die meisten Historiker von Anfang an in tausend Differenzierungen weichspülen.
Meine Generation 45
besitzt einen eigenartigen Willen, sich auf die Wissenschaft zu werfen und öffentlich die Klappe aufzureissen.
Da muss man vereinfachen, zuspitzen und polemisieren – um Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Sie meinen die Kiss-Formel:
Keep it simple, stupid!
Genau.
Wenn der junge Habermas Heidegger oder Carl Schmitt angriff, dann war das für mich als Studenten ein prägendes Ereignis.
Daraus ergab sich eine Dauerbeteiligung an der Öffentlichkeit.
In England gab es das nur bei den Edelmarxisten wie Hobsbawm oder Thomson.
In den USA gibt es das gar nicht – das ist ja meine These, dass die Journalisten eisern mauern und gar keinen schreiben lassen,
der von aussen kommt.
In Deutschland aber könnte man gut eine Generationengeschichte schreiben,
die 68er sind ganz anders,
die haben gar keine Kriegserfahrung mehr in den Knochen.
Wir 45er schreiben ja alle heute noch, wenn wir nicht gestorben sind.
Aber es kommt keiner nach.
Das irritiert mich zutiefst.
Es herrscht professionelle Zurückhaltung.
Und wenn ich einem Jüngeren sage:
Schreib doch mal, dass die Türkei nicht nach Europa gehört, wenn du das schon denkst – dann sagt der mir:
Muss das jetzt sein, sich so zu exponieren? Und die gehen auch gar nicht mehr so gerne raus, in fremde Länder, und setzen sich der Unsicherheit aus, andere Sprache, andere Studenten.
Hat die Neugierde nachgelassen?
Ich habe meinen Studenten immer gesagt:
Ihr müsst euch engagieren, egal für was.
Im Augenblick ist mein Fleissigster der Paul Nolte, der macht die Klappe auf.
Mit dem habe ich zwanzig Jahre zusammengegluckt, habe ihm gesagt:
Hör mal, du kannst gut formulieren, schnell schreiben – häng dich raus!
Der grosse Unterschied scheint mir der zu sein,
dass, wenn die Lebenserfahrung mit Tod und Blut verbunden ist,
dann sitzt der Stachel, sich zu engagieren, tiefer,
als wenn man einem heute mit rationalen Argumenten sagt:
Du musst dich jetzt starkmachen für die Dritte Welt
oder für den Umbau des Sozialstaates.
Das ist alles wahr, aber es hat keine Dringlichkeit mehr für die Jüngeren.
Sie hatten aber auch noch ernstzunehmende Gegner, wo sind denn die heute?
Die ganze Zunft hat sich grundlegend verändert.
Die Studenten beschreiben heute nur noch, wir waren ja extrem arrogant,
taten so, als hätten wir mit der Verstehenslehre auch die Weisheit gepachtet. Ich hatte ernsthafte Konkurrenten,
zum Beispiel Thomas Nipperdey, der sah immer Schwachpunkte,
wo sich die Auseinandersetzung lohnte.
Oder Ernst Nolte, der war ja ein kluger Mann. Aber seit dem Buch über den Kalten Krieg,
wo er anfing den Nationalismus primär auf Antikommunismus zu reduzieren,
entfiel er als ein Gegner,
mit dem es Spass machte,
die Klingen zu kreuzen, der wurde ein Unbelehrbarer.
Es gibt für Ihre Schüler also keine Gegner mehr?
Ich sehe nicht, wo Paul Nolte oder Dieter Langewiesche sich an einer imponierenden intellektuellen Figur reiben könnten.
Sie haben immer alles gelesen. Das macht die Auseinandersetzung mit Ihnen so hart. Woher kommt diese unbedingte Neugierde?
Ich bin in einer Familie aufgewachsen, wo die Bücherschränke immer gefüllt waren. Und nach 1945 habe ich mich auf die Rowohlt-Rotationsromane gestürzt, das gab’s für Pfennige, Faulkner, Hemingway, alles. Das habe ich verschlungen.
Vor allem Belletristik?
Ja, die Historiker, die nur Fachliteratur lesen, finde ich ganz schrecklich.
Was hat das mit Ihnen gemacht?
Es hat einen dauernden Habitus geschaffen, dass man erst mal mit Lesen Boden unter den Füssen bekommen muss, wenn man sich für etwas interessiert. Wenn ich in die USA gehe, muss ich dem Departement sagen, welche zehn Bücher vorher gelesen sein müssen, denn in der zweiten Stunde wird darüber eine Klausur geschrieben. Da würden hier die Studenten an die Decke gehen. Wenn Massenuniversität, dann muss sie verschult sein, mit strengem Arbeits- und Lesepensum.
Bei uns ist man aber noch lange nicht so weit.
Ach, wie habe ich mir da den Mund fusselig geredet!
Was ist da passiert?
Diesen Leistungsfanatismus, den gab es ja in Deutschland. Das ist ein Phänomen der Leute, die den Krieg überlebt haben. Was wir gelesen haben, das war schon sehr gross. Meine Kritik an den 68ern ist, dass sie das Leistungsprinzip bekämpft haben, weil sie es als Leistungsterrorismus empfanden. Ein Resultat davon ist Pisa. In den USA beginnt mit College oder Uni der Ernst des Lebens, das kostet ja auch Geld. Da wird vom ersten Tag an in einem Masse gearbeitet, wie das hier ganz unbekannt ist. Wenn da nicht Remedur einkehrt, dann wird eines nicht revidiert, worüber man in Deutschland fast nicht mehr spricht: dass über 40 Prozent der Studierenden nicht zum Examen auftauchen. Das kostet Milliarden.
Hat der latente Antiamerikanismus in Europa damit zu tun, dass die Leute subkutan merken:
Die Amis sind besser aufgestellt als wir?
Da haben Sie völlig recht.
Man findet dieses verschulte amerikanische System blöd, aber man hat keine Alternative. Das macht aggressiv.
Wie konnten die Angelsachsen die geistige Führerschaft in der Welt übernehmen?
Als ich amerikanische Geschichte an der FU in Berlin lehrte, da wollte ich ein Projekt ankurbeln, wie viele Amerikaner nach dem Bürgerkrieg an deutschen Universitäten studiert haben. Ich hatte im Nu 600, alle, die eine amerikanische Universität umgegründet haben, haben in Tübingen, Leipzig, Berlin studiert. Die waren begeistert von Deutschland. Das dauerte bis zum Ersten Weltkrieg. Bis dahin genossen die Deutschen eine Reputation, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Das ist ein intellektueller Transfer. Und dann kommt der ungeheure Glücksfall für sie von Tausenden von Emigranten, die haben in den USA fast alle Karriere gemacht. Das sind Impulse, die hier nach 45 fehlen.
Deutschland verliert die Juden, ein richtiger Brain-Drain.
Ja. Das sind wache Intellektuelle, Hans Rosenberg, Felix Gilbert.
Und die behalten die deutsche bildungsbürgerliche Tradition bei, das ist ein Potenzial, das der BRD bitterlich gefehlt hat.
So bildeten sich in den USA intellektuelle Gemeinschaften.
Genau, Communities mit einem hohen Selbstbewusstsein. Und darauf greift jede amerikanische Uni zurück, jede hat die Adressen aller ehemaligen Studenten. Wenn ich in Bielefeld nach einem guten Doktoranden frage, dessen Adresse ich leider verloren habe – dann weiss keiner was, keiner. In Stanford wohnten wir mal neben dem Director of Development. Ich fragte ihn, was er denn da entwickle. Er antwortete:
«Das ist nur der vornehme Name für die Geldbeschaffung.»
Der hat ein schönes Haus mit 25 Anwältinnen, die steigen jedem Ehemaligen nach, der irgendwo Geld macht. Stanford hat heute einen Etat von 2,8 Milliarden Dollar.
Hier in Deutschland ist ja alles so schwer. Ich wollte mal den Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte von Oetker finanzieren lassen, weil die hier einen Stellenstopp hatten. Das ging, weil unsere Kinder seinem Generalbevollmächtigten Tennis beigebracht hatten. Es ging nicht im Ministerium. Die wollten nicht, dass sich ein Grosskapitalist da reinmischte – dabei bestand der nicht mal auf einer grossen Kupferplatte.
Warum sind Sie nie in die USA gegangen?
Ich fand es hier immer politisch reizvoller. Deshalb habe ich nie einen Ruf angenommen. Ich wollte auch nicht, dass meine Kinder als Amerikaner gross werden.
Aber Sie bewundern doch das System so?
Schon, aber es ist auch ein geistig verarmtes Land. Und dann finde ich europäische Frauen besser als amerikanische.
Wie bitte?
Ja, so ist es halt,
die Europäerinnen haben mehr Tiefgang.
Hans Rosenberg bot mir in Berkeley eine Professur an, 1962, da war ich in Köln Assistent.
Das wäre ein riesiger Sprung gewesen.
Ich konnte nicht, damals lief die Spiegel-Affäre, ich hatte das Gefühl, jetzt ist die Meinungsfreiheit auf der Kippe.
Haben Sie das Gefühl, Sie haben etwas erreicht?
Als Generationserfolg können wir verbuchen: Wir haben wacker gestritten, und die Bundesrepublik ist eine liberalisierte Gesellschaft mit einem funktionstüchtigen politischen System, in dem man zufrieden leben kann. Das war 1949 noch völlig offen.
Welcher Keim wurde in den fünfziger Jahren gelegt für den heutigen Zustand von Deutschland?
Es ist eine der grossen Leistungen Deutschlands,
dass man die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg auffangen konnte,
dass sie sich nicht radikalisiert haben.
Der Sozialstaat ist immer auch eine Versicherung der Mächtigen gegenüber dem Volk. Man gibt ihnen etwas, damit sie den Mund halten.
Aber sicher.
Man wollte die Wunde nicht offenhalten,
1951 wird jedem Deutschen ein Viertel seines ursprünglichen Vermögens zurückerstattet,
130 Milliarden Mark.
Eine ungeheure Leistung,
ie aber heute zum Mythos verklärt wird.
Danach kommt die dynamische Rente, eine hinreissende Idee von Adenauer, der damit die nächsten Wahlen gewinnt.
Es gab kein populäreres Gesetz in der alten Bundesrepublik als dieses.
Und als dann mit der Regierung Brandt die Gewerkschaftsführer Ministerien bekommen, da kommt dieser aberwitzige Sprung beim Ausbau des Sozialstaates, der bis heute nicht korrigiert und bewältigt worden ist. Brandt gibt nach, um die Front zu halten gegen die Kritik an seiner Ostpolitik. Über den Sozialstaat wird ein Wählerpotenzial abgesichert – ich will das ja nicht in Begriffe wie Korruption kleiden, fraglich ist das aber schon. Die Deutschen leiden unter der Bürde ihres Erfolgs, man glaubte sich so sicher, es hat ja so gut geklappt, wir schummeln uns auch durch die Vergreisung der Gesellschaft. Deutschland braucht endlich die Einsicht, dass sich das Wirtschaftswunder nicht ewig verlängern lässt. Aber wer die Wahrheit sagt, wird abgestraft. Die Reformerin Merkel vom Leipziger Parteitag gibt es nicht mehr, die muss jetzt nur durchlavieren, um ihre Koalition zusammenzuhalten. Das ist die denkbar schlechteste Konstellation für eine realistische Politik.
Und an die Revolution glauben Sie nicht?
Nein.
Für die Revolution gibt es gar keine soziale Trägerschicht.
Denn die Armen, das sind bloss 9 Prozent der Deutschen, und die Mehrheit verlässt die Armut wieder nach einem Jahr.
Eine aberwitzige Fluktuation.
Die meisten alleinerziehenden Mütter mit einem Kind schaffen eben nach einem Jahr doch wieder den Aufstieg.
Die Unterschicht ist nicht organisationsfähig, nirgendwo auf der Welt.
Der Arbeitslose denkt immer über den anderen Arbeitslosen:
Der ist zu Recht arbeitslos.
Das ist die Häme, ja.
Und durch Schwarzarbeit verdient man heute mehr, als wenn man richtig arbeitet.
300 Milliarden Euro werden auf dem deutschen Schwarzmarkt pro Jahr bewegt.
Sie sind ein Machtanalytiker. Sie mögen das Weiche nicht.
Nein, gar nicht.
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IHRE TÜRKEI-POSITTION IST AUCH HART.
SIE SIND OHNE WENN UND ABER GEGEN EINEN BEITRITT DER TÜRKEI IN DIE EU.
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Klar.
Ich habe mich halt immer geärgert,
dass eine so grundlegende Entscheidung ohne öffentliche Debatte lief.
Das wurde in sechs Minuten entschieden.
Der Kuli von Schröder erzählte mir an einer Türkei-Konferenz in Berlin:
Ich war mit in Kopenhagen,
wir standen zu dritt zusammen, ehe Schröder und Fischer in den Sitzungssaal gingen.
Und da sagte Schröder:
«Weisst du, Joschka,
70 Prozent sind dagegen, 30 Prozent dafür.» Fischer antwortete:
«Ich sehe das auch so. Was wollen wir denn jetzt bloss machen?»
Und drinnen haben sie dafür gestimmt.
Ein Rätsel für alle Beteiligten.
Die boshaften Stimmen berichten, Madeleine Albright habe zu Beginn der Sitzung zu Fischer gesagt:
«First-name basis, Joschka and Madeleine.»
Und Fischer sei so entzückt gewesen, dass die amerikanische Aussenministerin ihn da miteinbezog, dass er ihr folgte. Ranke sagte mal:
«Aus der Entfernung wirkt der Gang der Dinge unwiderstehlich, je näher man hinguckt, desto zerbrechlicher wirken die feinen Entscheidungen.»
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Sie haben dann in der Zeit einen giftigen Artikel gegen den Beitritt der Türkei geschrieben.
Danach wünschten mir Hunderte von Türken die Pest an den Hals.
Und ich tingelte durch die Städte, die Säle voll, man hatte bis da gar keine Argumente gegen den Beitritt hören können.
Heute glaube ich:
Der Beitritt der Türkei ist politisch tot. Vielleicht ist das eine voreilige Freude.
Aber sie werden es nicht packen, die Kemalisten mauern in ihrer bornierten Verteidigung türkischer Interessen.
Aber man muss den Türken schon etwas geben, sonst droht das Chaos.
Das ist das Dilemma der Union.
Die Wahl zwischen Vollmitgliedschaft oder Diskriminierung als stigmatisierter Aussenseiter, das geht nicht.
Jeder kluge Politiker überlegt sich Zwischenstufen.
Das hätte Bismarck schon lange gemacht.
Gibt es eine spezifische Natur des Deutschen?
Es gibt den nationalen Habitus, der ist aber keine gusseiserne Form.
In den englischen Habitus zum Beispiel strömen ganz viele Elemente.
Das Gentleman-Ideal, die Insel-Existenz, das latente Überlegenheitsgefühl gegenüber Kontinentaleuropa.
Und gnadenlose Härte gegenüber sich selbst.
Ja, deswegen sind das ja so gute Mittelstreckenläufer.
Das waren Sie auch.
Und ich wusste immer, wenn Engländer im Rennen sind, dann wird bis am Schluss geknüppelt.
Die geben bis einen Meter vor dem Ziel nicht auf.
Das ist ein Teil ihres nationalen Habitus, das hat nichts mit physischer Stärke zu tun, sondern es ist ein mentales Produkt.
Ich kann heute noch von einem Läufer sagen, ob er aus Amerika oder Jamaika kommt.
Dort werden die Laufstile unterschiedlich gelehrt.
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Und die Deutschen?
Die laufen sich wieder anders warm.
Der nationale Habitus der Deutschen
ist durch die beiden Weltkriege und die aufgezwungenen Veränderungen nicht mehr in Reinform greifbar,
wie er 1912 beobachtbar gewesen wäre.
Aber die Deutschen haben immer noch das Gefühl,
sie hätten einen spezifischen Bildungsbegriff, dass sie glauben,
die Natur- und Ingenieurswissenschaften seien nicht so wichtig.
Das Resultat:
Die Unis laufen über,
die technischen Hochschulen aber haben Mühe, ihre Lehrgänge zu füllen, auch wenn in diesen Bereichen die Arbeitslosigkeit minim ist.
Das kann man nur zurückführen auf eine mentale Prägung.
Und dann noch etwas, das nicht so leicht greifbar ist:
Da Deutschland in einem Mitteleuropa entsteht,
das auf Rodung beruht,
haben die Deutschen ein spezifisches Verhältnis zum Wald.
Napoleons Geometer stellten fest:
27 Prozent der deutschsprachigen Grundfläche sind Wald,
die Bundesrepublik hat 2005 immer noch 27 Prozent Wald.
Die Grünen stöhnen, die Wälder verreckten und würden abgeholzt,
in Wirklichkeit bleibt der Waldbestand durch eine sehr kluge Forstwirtschaft gleich.
Das erklärt auch den Erfolg der Grünen in Deutschland.
Das sind Prägungen, die in den Nationalcharakter einfliessen.
Mein deutscher Grossvater lief immer durch den Wald.
Wir hatten einen antiken Historiker, der traf sich immer vor den Osterferien mit anderen hier oben beim Teutoburger Wald, dann marschierte die Truppe nach Basel – ohne den Wald zu verlassen. Das geht. Hunsrück, Spessart, Schwarzwald. Mit welcher Verzückung die davon sprachen, dass sie nie den Wald verlassen haben! Das kann man einem Amerikaner gar nicht begreifbar machen.
Gibt es einen nationalen Habitus der Schweiz?
Ich komme seit langem sehr regelmässig in die Schweiz.
Es gibt schon Unterschiede, hier das Bedächtige, Unaufgeregte, dort das Aggressive, Explosive. Und es gehört offenbar nicht zum allgemeinen Bewusstsein der Schweiz, dass sie mit den konfessionellen Kriegen eine ungemein blutige Kampfzeit hinter sich hat – heute hat sich der Schlamm gesetzt.
Die Schweizer haben eingesehen, dass man sich mit viel Toleranz und Konsensdenken zusammenraufen kann.
Die Schweiz ist der einzige Fall in Europa, wo es geglückt ist, ganz unterschiedliche kulturelle Traditio
nen zu vereinen und ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen.
Das ist, historisch, eine grosse Leistung.
Auf der anderen Seite führt dies zu einer Selbstzufriedenheit und einem Selbstbewusstsein, das durch seine Arroganz abstossend wirken kann.
Am deutlichsten war das immer, wenn ich per Anhalter unterwegs war und mich die Schweizer belehrten, wie viel to
ller sie es doch hinkriegten als in «Riichsdütschland».
Aber an der Expo konnte ich dieses satte Selbstbewusstsein nicht mehr entdecken, da herrschte an allen fünf Plätzen eine wohltuend kritische Distanz zum Land.
Wie hiess noch der Manager?
Martin Heller.
Der hat es hingekriegt, trotz aller Widerstände.
Diese Leistung, einen multikulturellen Staat über so lange Zeit aufrechtzuerhalten, das schwächt bei mir die Kritik an der Selbstgefälligkeit.
Den Deutschen ist es nie gelungen,
auf Dauer friedlich mit
Polen, Dänen, Lothringern z
usammenzuleben. Von den Juden ganz zu schweigen.
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Mit den Türken ist es auch nicht gelungen.
Die Assimilation ist völlig gescheitert.
Es ist ein Scheitern der Gastgebergesellschaft.
Das Schlimme ist,
dass die dritte Generation der Türken
nicht mehr will,
ihre Eltern haben noch versucht, sich einzufügen.
Warum haben Sie eigentlich nie einen richtigen Bestseller geschrieben, etwa eine Biografie?
Ich weiss nicht, wie man das macht.
Und dann glaubte ich nie richtig an die Einzelnen, sondern eher an die grossen Umstände – mit Ausnahme der Charismatiker wie Hitler. Aber diese Frage höre ich jetzt zum ersten Mal. Da muss ich einmal länger drüber nachdenken.
AUS
http://www.weltwoche.ch/umfrage
Sachbuch : Eine Lanze für Alice Schwarzer
Aus Ausgabe 18/07 | Kultur und Konsum
Sachbuch : Preussen und sein gerechter Richter
Aus Ausgabe 18/07 | Magazin
Türkei : Gottesstaat oder Militärdemokratie
Aus Ausgabe 01/07 | Interview
Zur Person: Hans-Ulrich Wehler
AUS
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