Na bitte. Endlich gab es heute in Berlin eine Großkundgebung gegen die Islamisierung. Laute Buhrufe beantworteten Zitate des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan wie: „Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette.“ „Ich grüße euch, aufgestandenes Volk“ ruft ein anderer Redner, „Demjenigen, der unsere Leitwerte anfasst, brechen wir die Hände“. Auch gegen der EU-Beitritt der Türkei wurde lautstark protestiert.
Heute ist nicht der erste April. Tausende Deutschtürken protestierten gegen die Islamisierung ihrer Heimat. Also der Türkei. Der Spiegel berichtet:
„Es fallen viele patriotische Sätze an diesem Nachmittag auf der Straße des 17. Juni. In den politischen Reden werden alle wichtigen internationalen Konflikte der Türkei angesprochen, wie etwa um Irak, Zypern und Armenien. An besonders vaterlandsverliebten Stellen schwenkt das Publikum die Fahnen oder brüllt: „Die Türkei ist die Größte“.
Der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Gedankenguts Atatürks aus Berlin, Olcay Basegmez, möchte verhindern, dass der nationale Pathos der Veranstaltung falsch verstanden wird. „Rotweiß ist unser Symbol“, sagt er zu SPIEGEL ONLINE, „etwa wie Orange in der Ukraine“. Er sieht die kemalistischen Prinzipien gefährdet: Die Einheit der Türkei und die laizistische Republik, also die tragenden Säulen des Kemalismus, würden von Staatsfeinden unterwandert. „Und mit den Farben der Republik protestieren wir gegen diese Staatsfeinde“, so Besegmez.“
Allmählich beginnen wir, die Sache mit der kulturellen Bereicherung zu verstehen! Von unseren türkischen Mitbürgern kann man tatsächlich was lernen. Eine Großkundgebung in Berlin, gegen die Islamisierung der Heimat. Patriotische Sätze. Nein zum EU-Beitritt der Türkei. Schütze Deine Republik, und wenn einer unsere Leitwerte anfasst, brechen wir ihm die Hände. Warum sind wir da nicht drauf gekommen? Und wann machen wir es unseren Türken nach?
Das beste an der Veranstaltung heute: Weit und breit kein linker Gegendemonstrant. Multikulturalisten verstehen keine Fremdsprachen. Schon gar nicht türkisch.
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Sind das jetzt die vielzitierten Deutschen türkischer Herkunft, die sich perfekt in die deutsche Gesellschaft integriert haben?
Ich hoffe so sehr, dass sich am 11. September viele in Richtung Brüssel aufmachen – das ist unsere große Chance, dass sich etwas ändert, bzw. endlich WIRKLICH thematisiert wird.
„Warum sind wir da nicht drauf gekommen? Und wann machen wir es unseren Türken nach?“
unsere Türken ! – geil (…)
Es war nie eine Frage der Nationalität oder Rasse, sondern immer eine der Einstellung, der Werte und Ideale. Eine Frage des Wertes von Freiheit.
Man hätte jedem Anwesenden, der über einen deutschen Pass verfügt, selbigen umgehend aberkennen sollen. Was geht es Deutsche an, was aus der asiatischen Türkei wird? Warum mischen sie sich da überhaupt ein? Sie hätten besser gegen die islamische Unterwanderung ihrer neuen Heimat protestieren sollen – aber wer protestiert schon gegen sich selbst?
Ich habe immer noch diese Idee von einem Fußballspiel Deutschland-Türkei, und wer allzu laut „Türkiye, Türkiye“ ruft, sitzt am nächsten Tag im Flieger Richtung Heimat.
Den Türken die Türkei! Das sagen die sogar selbst.
Die Türkei den Türken? Richtig, dann aber auch: Den Türken die Türkei!!
P.S. Protest gegen die Islamisierung der Türkei ist zwar an sich nicht falsch, nur darf nicht vergessen werden, dass es zwei türkische Übel gibt: den Religionsfaschismus u n d den Nationalfaschischmus. Hier stimmt wohl die Redewendung: Den Teufel mit Beelzebub austreiben. In Deutschland will ich jedenfalls weder türkische Islamisten noch türkische Nationalisten dulden müssen.
An Feuervogel@
Das sehe ich auch so, dass die EU die Türkei ständig daran hindert etwas gegen die PKK zu tun!
„Die Türkei den Türken? Richtig, dann aber auch: Den Türken die Türkei!!“
Du meinst wohl eher „Der Türkei die Türken“ 😉
„Wütend wirft er Erdogan und seinem Gefolge vor, den Islam für eine „intelligenzfreie Religion“ zu halten“
Ich hätte mir niemals träumen lassen, mich mit Herrn Erdogan solidarisieren zu müssen.
Manche von Euch sollten sich wirklich schämen. Diejenigen, die in Berlin demonstriert haben, gehen kein geringes Risiko ein. Das die Islamisten vor keiner Untat zurückschrecken ist allgemein bekannt. Selbst wenn der Protest nationalistisch gefärbt ist, ist der kemalistische Widerstand doch keine Gefahr. Auf jeden Fall vertritt er keine Herrenmenschenideologie, wie die Islamisten. Und selbst wenn es auch viele Antisemiten darunter gibt, so vertreten selbst diese keinen eliminatorischen Antisemitismus. Als selbstkritische Frage: Wieviele der im Bendlerblock ermordeten Offiziere waren Antisemiten?
Von dieser Großkunfgebung ist natürlich in der Tagesschau kein Wort zu hören…
Viel wichtiger war da doch die Schwulendemo in Moskau..
..oder in den vergangenen Tagen die vielen berichte über die noch einmal stattgefunde G8-Demo….
@gf: Was hat jetzt der Bendlerblock mit in Berlin deplazierten türkischen Nationalisten zu tun?
Die mediale Diskussion über dieses Thema dreht sich schon immer im Kreis. Man hätte einfach auf die paar Stimmen in den 60ern hören sollen, dass man lieber nicht Einwanderer aus volkommen fremden Kulturkreisen ( sprich anderer Religionen) ins Land holt.
Echt lieber konfessionslose Asiaten, SüdItaliener,Spanier oder SüdAmerikaner als gläubige Muslime. Dann gebe es viel weniger `trouble`.
Die meisten ExilIraner sind eigentlich gesellschaftlich Integriert und stellen keine Kulturbereicherer in dem verbundenen Sinne da. Das gilt nur für die NItchgläubigen.
Anyway, I won`t pay taxes for this country
Ich finde es ja schön, dass sich „Deutschtürken“ gegen die Islamisierung der Türkei, also ihrer alten Heimat, einsetzen. Viel besser fände ich es aber, wenn sie dies auch für Deutschland bzw. Europa täten. Das würde zeigen, dass sie sich wirklich mit ihrer neuen Heimat verbunden fühlen und sich auch für den Erhalt der hiesigen Kultur einsetzen möchten. Die schleichende Islamisierung Europas scheint sie ja nicht so sehr zu stören…
In Berlins dürfte es 100-200.000 Einwohner türkischer Herkunft geben. Da sind 3.000 nicht wirklich viel. Das passt auch zu den Bildern der Demonstrationen aus Istanbul bzw. Berlin. Die Türken auf den Bildern haben mit dem durchschnittlichen Türken in Kreuzberg nichts zu tun. Ist ja ganz einfach an der Kopfbedeckung der Frauen zu erkennen. Wir haben eben die aus Anatolien, da sind Erdogan und Kopftuch hoch im Kurs.
Ich glaube aber schon, dass man auch in seiner neuen Heimat sich seiner Herkunft verbunden fühlt. Den zweiten Schritt, sich gegenüber seiner neuen Heimt nicht zu verschliessen gehen aber die wenigstens. Beispiel wären da die Iren in den USA, keine Bar die von einem Iren betrieben wird und die nicht den Hinweis über vermeintlich bessere Kussqualitäten der Iren trägt, oder z.B St. Patricks Day.
Super!
Ein Lichtblick im Kampf gegen die Islamisierung.
ich finde es so erstaunlich, was da alles gesagt werden darf, wenn man türkischer nationalist ist, ohne dass man von linken gegendemonstranten niedergebrüllt wird, die das vierte reich zu verhindern glauben.
wenn udo ulfkotte von christlich-jüdischen werten des abendlandes spricht, die es zu verteidigen gilt, wird er von politikern und „seriösen“ medien schon als rechter spinner hingestellt. lasst das wort mal selber in linken oder grünen kreisen fallen, und guckt auf den sekundenzeiger, wann der erste anfängt, sich über lederhosen und bratwurst zu mokieren. weil ihm andere abendländische werte nicht bekannt sind.
jetzt stelle man sich mal vor, ein ulfkotte würde sagen: „wer unsere werte angreift, dem werden wir die hände brechen!“ was das für einen aufstand der anständigen gäbe. bei türkischen nationalisten mitten in deutschland scheint sowas keinen zu stören. obwohl die es durchaus wörtlich meinen.
“Wer unsere Werte angreift, dem werden wir die Hände brechen!”
Und unsere Politiker schauen tatenlos zu, wie Islamisten hierzulande dabei sind unsere Demokratie zu unterhöhlen, sie leisten sogar Beihilfe obwohl der Fall doch klar definiert ist (4). Islam scheibchenweise, man hat doch Zeit. Irgendwann werden sich die Puzzle zum Ganzen fügen.
Sorry, Anfängerprobleme:
“Wer unsere Werte angreift, dem werden wir die Hände brechen!”
Und unsere Politiker schauen tatenlos zu, wie Islamisten hierzulande dabei sind unsere Demokratie zu unterhöhlen, sie leisten sogar Beihilfe obwohl der Fall doch klar definiert ist. Islam scheibchenweise, man hat doch Zeit. Irgendwann werden sich die Puzzle zum Ganzen fügen.
#4 Daniel
Das hast Du schön gesagt! Mehr ist nicht erforderlich!
Wir dürfen annehmen, dass die Leute, die in Berlin demonstriert haben, verdammt gut wissen, was Sache ist. Sie kennen die islamische Gefahr in der Türkei, sie kennen die islamische Gefahr in Europa – und sie wissen auch über die Zusammenhänge. Die Islamisierung bei uns ist nicht von der Islamisierung in der Türkei zu trennen. Deswegen ist es auch nicht wirklich nötig, bei einer solchen Demo auch gegen die Islamisierung Deutschlands und Europas zu demonstrieren.
Ganz wichtig dabei: Die kennen besonders auch den unheilvollen Einfluss der EU.
Heute bei Jeorg Lau (Zeit) ein Beitrag der dazu passt. Es geht zwar um den Iran, zeigt aber wessen Geistes Kind die Herren Islamisten sind (http://blog.zeit.de/joerglau/2007/05/28/die-neue-iranische-konfrontations-ideologie_523):
Die neue iranische Konfrontations-Ideologie
Wer sich fragt, warum derzeit im Iran durch Verhaftungen von Oppositionellen und durch Repression gegen junge Frauen der Druck erhöht wird, findet eine Antwort bei dem Cheftheoretiker der Revolutionsgarden, Hasan Abbasi.
„Die US-amerikanische Hauptstrategie ist die sanfte Methode des Umsturzes des Iran. Sie sagen, dass der iranische Boden nicht ihr Ziel ist, aber der iranische Bürger. Die sanfte Bedrohung will die Herzen und Köpfe erobern. Diese Strategie umfasst verschiedene Themen, wie den Hass gegen den Islam, den Hass gegen das Iranertum, sarkastische Erniedrigung der Verantwortlichen der Islamischen Republik, Hass gegen die politischen Führer des Islam gehören zu ihrer Strategie.”
Rooz online (http://www.roozonline.com/english/archives/2007/05/004802.php) berichtet über einen Vortrag, in dem Abbasi die Konfrontation zwischen Iran und Amerika in Analogie zu den Wettrennen amerikanischer Jugendlicher beschreibt, die mit ihren Autos aufeinander zurasen, bis der ausweicht, der am meisten Angst hat. Das “Chicken-Spiel” nennt Abbasi dies. Sein Vortrag offenbart, wie sicher das Regime sich heute fühlt:
Heute ist die Bush-Regierung schwächer denn je zuvor und kann den Iran nicht angreifen. Überhaupt ist die Wahrscheinlichkeit eines Angriffes auf den Iran immens gesunken, denn es ist eine strategische Frage. Wir brauchen eine Außenpolitik, die unsere innenpolitischen Interessen berücksichtigt. Aber man hat begonnen nebensächliche Spielereien zu betreiben. Beispielsweise die Holocaustgeschichte hat Raum für andere Themen geschaffen. Sie waren dann mit dem Holocaust beschäftigt, der Druck ging dann in die Richtung und der Iran bekam neue Handlungsspielräume. Manchmal diskutiert man auch über den Dialog der Zivilisationen. Alles nebensächliche Probleme.”
Man wirft uns also “den Holocaust” oder den “Dialog” hin wie einem Hund ein paar alte Knochen, damit er was zu spielen hat, während hintenrum die strategischen Hauptinteressen weiterverfolgt werden?
Auch interessant dieser Satz:
„[…] Der iranische Bürger muss gegen die New Yorker Influenza geimpft werden. Der iranische Bürger muss lernen, die Modernität zu hassen.
Kompletter Text hier (http://honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=IR11607&Category=ir&Subcategory=19).
Und was, wenn Abbasi Recht hat? Gestern berichtete der Sunday Telegraph, Bush habe ein Dokument unterzeichnet, das geheime CIA-Operationen gegen Iran genehmigt:
President George W Bush has given the CIA approval to launch covert “black” operations to achieve regime change in Iran, intelligence sources have revealed.
Details have also emerged of a covert scheme to sabotage the Iranian nuclear programme. Iran was sold defective parts on the black market.
Mr Bush has signed an official document endorsing CIA plans for a propaganda and disinformation campaign intended to destabilise, and eventually topple, the theocratic rule of the mullahs.
Der Telegraph schliesst daraus:
Authorisation of the new CIA mission, which will not be allowed to use lethal force, appears to suggest that President Bush has, for the time being, ruled out military action against Iran.
Bruce Riedel, until six months ago the senior CIA official who dealt with Iran, said: “Vice-President [Dick] Cheney helped to lead the side favouring a military strike, but I think they have concluded that a military strike has more downsides than upsides.”
Fazit: Wieder einmal zeigt und jemand, dass der „Dialog der Kulturen“ eine Farce ist, welche Extremisten nur dazu nutzen, sich einzuschleichen. Mehr Demos etc. sind offensichtlich notwendig.
Wir sollten uns mit diesen Leuten, sowie mit nichtdeutschstämmmigen Sympathisanten der Ex-Muslime für die Aktion in Brüssel und überhaupt UNBEDINGT zusammentun !Das ist die einzige Chance, um den linken Spinner, bzw den politischen Korrekten, das Maul zu stopfen.
@Thatcher #5
Sehr gute Frage. Stell es mal Vural Öger. Er hat als Papierdeutscher und SPD-Mitglied einen Abgeordnetenmandat für Brüssel. Und was glaubst du, was für eine Politik er dort betreibt, die Interessen wessen Landes er dort vorantreibt? Wenn du auf Deutschland getippt hast, dann liegst du daneben. Efendi Öger arbeitet in Brüssel daran, dass die Türkei in die EU kommt.
@ #16 JFK
„Die meisten ExilIraner sind eigentlich gesellschaftlich Integriert und stellen keine Kulturbereicherer in dem verbundenen Sinne da. Das gilt nur für die NItchgläubigen.“
Das gilt auch für einen Großteil der gläubigen Exiliraner. Die knien sich aus Gewohnheit ab und zu mal hin zum beten, wollen aber sonst nichts mit dem Isam zu tun haben und gehen sogar energisch gegen ihn vor wo er sich breitmachen will.
Nicht alle Moslems sind Scheiße.
Aber der Islam ist trotzdem schlimmer als die Pest.
Es verwundert mich, daß die in Deutschland lebenden Türken solch eine Demo auf die Beine stellen können und vorab in den Medien und der Presse nichts zu vernehmen war.
Denn es wäre ja super gewesen, wenn sie nicht nur gegen die Islamisierung der Türkei ALLEINE demonstriert hätten, sondern auch gegen eine Islamisierung Deutschlands und Europas. Ich bin mir sicher, daß es auch viele deutsche Staatsbürger zu dieser Demo gezogen hätte. Das wäre dann ein gelunger Coup gewesen.
Und ich bin dennoch der Meinung, daß am 11.9. parallel zu Brüssel noch weitere Demos – zumindest in den jeweiligen Hauptstädten – stattfinden sollten. Ich gehe nämlich davon aus, daß die Demos in den jeweiligen Ländern sehr gut besucht sein werden, da nicht jeder die Zeit und auch das Geld hat, nach Brüssel zu fahren. So könnte jedenfalls viel besser eine „Gesamtzahl von Demonstranten in Europa“ in den Medien genannt werden, als nur die Teilnehmer in Brüssel. Und das wäre vielleicht wesentlich pressewirksamer. Denn:
WIR SIND DAS VOLK!
#17 Atheistin. Illusiorisch. Hierbei handelt es sich um die noch schlimmere nationalistische Seite des türkischen Doppelübels.Feuervogel könnte durchaus mit seiner ironischen Bemerkung recht haben, dass Stimmen, die den EU-Beitritt kritisieren, damit meinen, dass der EU-Beitritt die nationale Souveränität der Türkei beeinträchtigen würde.
Oh, Super!
Ich besorge mir eine schwarz – weiß – rote Fahne. Und dann mach ich das gleiche wie die Türken in Berlin….
Okay, ich hetz noch ein wenig gegen Willy Brandt und die Ostverträge und fordere die Erfüllung des Rückgabe Ostpreußens und Schlesiens, Pommerns und dem Memelland.
Ma gucken was passiert.
Da fällt mir noch ein Zitat aus dem Film „midnight express“ ein, was auf Türken passt wie die Faust aufs Auge:
„Es ist doch bezeichnend für ein Volk von Schweinen, das es selbst keine Schweine ißt“
@Aussensaiter hat Recht: 3.000 Demonstranten sind wirklich nicht viel, wenn bedenkt wieviele Türken in Berlin leben. Doch mich wundert die geringe Zahl überhaupt nicht.
Bei den Kopftuchträgern mit mittelalterlichen Vorstellungen ist Erdogan hoch im Kurz, und von denen gibt es in Berlin zahlreiche.
Die „modernen“ Türken werden immer weniger. Das Straßenbild bsp. Istanbuls wird leider immer anatolischer.
Hier kurz zu Erdogan (Alice Schwarzer, EMMA November/Dezember 2004 ):
Lebenslauf und Lebenswandel des angeblich Bekehrten machen mehr als nachdenklich: Erdogan kommt aus ärmsten Verhältnissen, wurde früh politisiert und gehörte von Anbeginn an zur Rechtsaußenfront der Islamisten. Er war der Kronprinz des Führers der „Grauen Wölfe“, Necmettin Erbakan (dessen Neffe Mehmet Sabri Erbakan in Deutschland Gründer und bis 2002 Vorsitzender von Milli Görüs war). 1997 wurde Erdogan Bürgermeister von Istanbul und hatte nichts Eiligeres zu tun, als getrennte Busse und Badeanstalten für Männer und Frauen, sowie ein Alkoholverbot zu planen – und das Kopftuchverbot in Schulen, Universitäten und öffentlichen Ämtern abschaffen zu wollen.
Erdogan selbst hat nie ein Geheimnis aus seinen Positionen gemacht. Noch als Istanbuler Bürgermeister erklärte er: „Gott sei Dank bin ich für die Scharia“ und: „Man kann nicht gleichzeitig Säkularist und Moslem sein“. Und er ging noch weiter, zitierte öffentlich folgende Gedichtzeilen: „Die Moscheen sind unsere Kasernen/Die Kuppeln unsere Helme/Die Minarette unsere Bajonette/Und die Gläubigen unsere Soldaten.“
Das brachte das Fass zum Überlaufen. Erdogan wurde zu drei Monaten Gefängnis wegen „Volksverhetzung“ verurteilt, die er 1999 antrat. Bei seiner Entlassung schien er vom Saulus zum Paulus gewandelt. Religion sei Privatsache, erklärte er, was zähle, sei die Wirtschaft.
zu Milli Görü?:
Milli Görü? wird vom Verfassungsschutz NRW beobachtet. In einer Sendung des WDR erläuterte dies der Radiojournalist Ahmet Senyurt am 31.3.2007 folgendermaßen:
„Milli Görüs vertritt zwar eine ultraorthodoxe Tradition des Islam, aber sie macht keine islamistischen Terroranschläge. Sie betreibt hingegen durch ihre Abschottungspolitik eine Teilung der deutschen Gesellschaft. Sie versuchen, sich in Stadtteilen Inseln aufzubauen, um dort mit ihren Regeln zu dominieren. Sie sagen zu den türkischen Frauen nicht, du musst jetzt ein Kopftuch tragen. Aber es entsteht ein Klima, in dem eine solche Erwartungshaltung entsteht. Milli Görü? vertritt eine Überlegenheitsideologie, die die Welt in muslimisch und nichtmuslimisch einteilt. Das Nichtmuslimische gilt es zu bekämpfen, umzuwandeln, zu transformieren. Das ist eine Aufgabe. Der Hauptfeind ist ein wirres antisemitisches Zerrbild von dem Juden. Die Milli-Görü?-Ideologie wird nicht mit Waffengewalt durchgesetzt, sondern in einem Kampf um die Köpfe. Die Milli-Görü?-Bewegung versucht, eine Parallelgesellschaft aufzubauen und diese zu dominieren, um daraus politische Macht abzuleiten. Die Islamische Gemeinschaft Milli Görü? ist Teil der erbakanischen Bewegung“
Weshalb dann aber wie zum Beispiel in einem Beitrag (ZDF: Heute Journal 5’ten Mai )die Demonstranten als eine Gruppe von Menschen hingestellt werden, die eine Art nationalistische Gehirnwäsche hinter sich haben und nicht anders denken können als kemalistisch, nur weil sie weiterhin modern leben wollen, kann ich beim besten Willen nicht verstehen.
In der Türkei begrüße ich solche Demonstration aufs Äußerste aber aus irgendeinem Grund finde ich es unerträglich das die Loyalität und das poltische Engagement deutscher Staatsbürger bei dem Land liegt, aus dem mitunter ihre Großeltern einmal ausgewandert sind.
Will gar nicht erst wissen wieviele von denen die dort protestiert haben, sich bei jeder Gelegenheit darüber beschweren, dass sie nicht als Deutsche akzepiert werden und man sie Passdeutsche nennt.
Dem Inhalt der Demonstranten ist allerdings trotzdem zuzustimmen.
Die islamischen Passdeutschen sind und bleiben Türken/araba, trotz gönnerhaften-verständnisvollen D-SchwiegerEltern & co., égal wie superb gut sie hier auch integriert sein mögen – islamische Denkstrukturen bleiben leider deren feste Bestandteile. Ja, wir sind auch in einem islamischen Land geboren/aufgewachsen, deshalb als richtige Experte oder eher Islamkenner dürfen wir uns eigentlich – eher als die sog. Konvertiten & deren Anhängerschaft – einberufen.
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