Wenn man die Defizite Deutschlands zu analysieren versucht, so fällt eine große Orientierungslosigkeit auf. Die Bindung an Werte ist mangelhaft, das Werte-Bewußtsein ist in den Hintergrund getreten. Die Menschen scheinen nicht mehr zu wissen, was „Wert“ überhaupt bedeutet, wie ein Wert wirkt, was er bewirkt. Das ist insofern fatal, weil Werte selbst dann unser Wollen bestimmen, wenn wir keine Werte mehr verfolgen. PI-Leser E. Eklat hat zu dem Thema einen Roman mit dem Titel „Tanz der Werte“ geschrieben, den – wie üblich – kein Verlag veröffentlichen wollte.
Über das Buch:
Was geschieht, wenn man in Deutschland vier oder fünf strategisch günstig gelegene Autobahnbrücken sprengen würde?
Das Land wäre wohl pleite. Der Grund: unsere wichtigsten Wirtschaftsgüter werden auf LKWs transportiert, zum Teil „just in time“, das heißt direkt an die Produktionsbänder oder direkt in die Verkaufsregale geliefert. Technische Geräte, Halbwaren zur Weiterproduktion, Fertig-Güter, aber auch Lebensmittel für die Handelsketten, einfach alles, was in unserer Volkswirtschaft transportiert werden muß fährt auf dem LKW über Autobahnen durch unser Land.
Unterbricht man diesen Warenstrom, dann gibt es nicht nur endlose Schlangen auf den Autobahnen, und endlose Verspätungen bei dem Versuch, die Waren auf Umleitungen zu ihren Abnehmern bringen zu wollen.
Versorgung bricht zusammen
Die Versorgung Deutschlands bricht zusammen, wenn man die in Betracht kommenden Brücken so wählt, dass der verbleibende Wirtschaftsraum Deutschland in zwei Teile zerfällt, die dann mit ihren Verflechtungen voneinander abgetrennt wären.
Obwohl sich dies bisher eher nach einer Art Sachbuch anhört, ist „Tanz der Werte“ ein Gesellschaftsroman, der in einzelnen, miteinander in Beziehung stehenden Geschichten das Zusammenwirken von verschiedenen Verhaltensformen beleuchtet.
Im weiteren Verlauf der Geschichte bleibt zunächst unklar, wer die Anschläge ausübte. Alles sieht zunächst nach einem politischen Anschlag aus. Es zeichnet sich jedoch ab, dass dieser politische Hintergrund nur als Vorwand aufgebaut wurde. Bleibt die Frage: vom wem? Es tritt eine weitere Frage hinzu: wird überhaupt ein Interesse bestehen, Hintergründe in Erfahrung bringen zu wollen? Sind ab einem bestimmten Punkt die Auswirkungen, die Folgen eines Anschlages so mächtig, dass ein Aufklärungs-Interesse selber in den Hintergrund tritt? Dieser Gesellschaftsroman zeigt die Mechanismen, die einer Aufklärung letztlich entgegenwirken.
Eingriff in die Transportwege
Ein derartiger Eingriff in die Transportwege Deutschlands würde innerhalb kürzester Zeit dazu führen, dass viele Firmen Kurzarbeit beantragen müssen. Hier sind die Beeinträchtigungen gravierend, weil die Folgen des Anschlages, die Zerstörung der Verkehrsverbindungen, für einen längeren Zeitraum irreversibel bleiben werden.
So kommt es zunächst zu einer Börsenreaktion für Firmen, die in ihrem Nachschub auf LKWs angewiesen sind. Da sowohl Banken als auch Versicherungen über Kredite, über Beteiligungen, über Versicherungsleistungen, betroffen sind, vertieft sich die Börsenreaktion.
Der Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt ist betroffen. Das mündet in Auswirkungen auf die internationalen Finanzmärkte. Davon kann man profitieren. Befinden sich hier vielleicht die Drahtzieher dieser Anschläge? Denkbar.
Erstarrung in Deutschland
Das Buch ist eine gesellschaftskritische Befassung mit Deutschland. Es thematisiert Anzeichen von Erstarrung, die das Land seit Jahren erfasst hat. Es diskutiert dabei den Verfall der Werte, das gesellschaftliche Nichtwissen um das Wesen der Werte. Es diskutiert die Gründe für dieses Nichtwissen.
Die uns daraus erwachsene, fast zwangsläufig entstandene Oberflächlichkeit führt zu einer Richtungslosigkeit, in der sich dann andere Handlungsorientierungen ergeben. In der eine Gesellschaft jedoch abkühlt, erstarrt.
Die Wirkung einer derartigen Erstarrung wird durch das gewählte Szenario – die Unterbrechung der Handels- und Versorgungswege – zugespitzt, wobei hier eine Handlung unterlegt wurde, die die aktuellen, teilweise ins Groteske reichenden Sicherheitsanstrengungen Deutschlands ad absurdum führt.
Unverständnis gegenüber Werten
Es wird gezeigt: der Schutz eines Landes ist durch Polizei-Maßnahmen, durch Verfassungsänderungen alleine nicht herbeiführbar. Es ist immer noch etwas angreifbar, das bisher unbewacht blieb. Und wenn es sich nur um Autobahnbrücken handelt.
Unsere Gesellschaft, dieses Land erleidet eine Stagnation, die womöglich tiefere Ursachen hat, die man in die bisherige Diskussion einbeziehen könnte. Dazu müssen diese tieferen Ursachen zunächst einmal benannt werden. Von E. Eklat wird durch die unterlegten Geschichten behauptet, es handele sich dabei nicht lediglich um einen Verfall der Werte, mittlerweile haben wir es mit einer Unkenntnis dessen zu tun, was man sich unter Wert überhaupt vorzustellen hat.
Der Titel „Tanz der Werte“ wurde gewählt, weil jedes Kapitel dieses Buches in irgendeiner Weise mit unserem Verhältnis, oder Unverhältnis, mit unserem Unverständnis gegenüber Werten zu tun hat. Die andererseits unser Verhalten bestimmen.
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Naja, 4 Brücken werden wohl nicht reichen, leicht übertrieben ist das ja schon.
Unser Straßennetz ist so dicht, dass es für jede Autobahn unzählige Ausweichrouten gibt. Und kleine Puffer sind immer eingebaut.
Selbst der 11. September, der zur einstellung des Gesamten Flugverkehr über den USA geführt hat, hatte nur eine sehr kleine Wirtschaftliche Delle zur Folge.
Wir sind zwar angreifbar, das lässt sich bei offenen Gemeinschaften nie verhindern, aber unser system ist eben doch nicht ganz so fragil, wie man manchmal vermuten könnte.
Wir leben in eine Maß und Wert-LOSE Zeit! Wer etwas anderes als WERT und MAßLOIGKEIT erwartet, kann nur getäuscht sein… auch dass ist dann Selbsttäuschung…da jeder Enttäuschung kommt daher dass man was anderes erwartet hat, als diejenige mit deren man die Erwartungen verknüpft, bereit sind zu geben…
Also das Beste ist nichts zu erwaten, und wenn mal jemand oder etwas zufällig NORMAL ist, (was ja heutzutage als Abnormal betrachtet wird!) dann hat man viel Grund sich darüber zu freuen!
Tiqvah Bat Shalom
http://www.israel-shalom.net
Bahh. Ich kanns nicht mehr hören. Seit Plinius dem Älteren jeden Tag der selbe Scheiß. Werteverlust wohin man blickt. die Werte gehen schon so lange verloren, das man sich ernsthaft fragt, wann sie endlich komplett weg sind, damit diese unsägliche Diskussion endlich aufhört.
„Werteverlust“. So ein feines Ding in jeder Diskussion. Und was erntet man dafür? kopfnicken allerseits. Denn, Das wir in Zeiten galopierenden Werteverlustes leben, ist so klar wie der Menschengemachte Klimawandel, Die Schuld von G.W. Bush am Terrorismus und die Friedfertigkeit des Islam. Wenn man aber nur einmal nachfragt, es nur ein einziges mal konkrett werden soll, wo sich ein solcher „Werteverfall“ denn nur festmachen ließe? Erntet man nichts als das Schweigen im Walde.
Allenfalls kommt noch merkwürdiges vom verhalten der Jugend (auch das ist etwas was uns durch alle Zeiten begleitet, das JEDE ältere Generation der Meinung ist: Was diese sich erlauben! Das hätten wir uns…) Aber Ansonsten? Politiker belügen das Volk? Achje, das ist ja ganz was neues. Händler denken nur an den eigenen Profit? Hoppla, seit wann das denn? Den Menschen ist die Jacke näher als die Hose? Im Zweifel eher egoistisch, als Altruistisch? Ja Natürlich! Aber das war schon immer so. Wird auch immer so bleiben, war nie anders. Also, wo ist dieser „Werteverlust“?
Nirgendwo. Es ist nur das Geschwätz von Menschen, die Älter werden, und dabei verklärt sich der Blick auf ihre eigene Vergangenheit. (Damals, da hatten wir, da war noch, … aber heute…)
So ist doch die entscheidende Frage, wo dieser Verlust stattfindet? in der Erziehung? Es gab damals verzogene Bälger, genauso, wie es heute Gut erzogene Kinder gibt. Ein jeder ist Frei, sich seine Werte selbst zu wählen, und sie mehr oder weniger Streng zu befolgen. Man ist frei, mit anderen in einer Freien LiebeCommunity zu leben, oder aber nach strengsten Moralvorstellungen zu leben, ganz wie es einem jeden beliebt. Das ist das wesen der Zivilisation. So beweint jemand der den verlust der Werte beklagt, den Verlust der Werte nicht bei sich selbst, sondern er beklagt das sich andere nicht an die Werte halten, welche Er selbst für richtig hält.
Das ist der unterschied zwischen Zivilisation und Kultur. Die zivilisation gibt verbindliche Gesetze, Aus werte und Lebensentwürfen, Moral und Ethik, hält sie sich weitgehend raus, und überlässt solches dem mündigen Bürger zur freien Entscheidung. Die Kultur zwingt ihr Welt und Menschenbild, damit einhergehend die Moral und WertVorstellungen jedem mit Gewalt auf.
Nun ist es sicher anstrengender, in Freiheit zu leben, mit ansehen zu müssen, wie andere die sich nicht an meine Werte Halten, sehr gut damit zurecht kommen. Im gegensatz zur alles Gleichschaltenden kultur. Aber Freiheit, gibt es eben nur in einer von beiden Formen.
Aber, auch das gehört seit jeher zum alten Spiel: Es gibt immer diejenigen, welche ihren Wertekanon gerne für Allgemeinverbindlich erklärt haben wollen, inklusive Strafen bei nicht beachtung. Sie wollen die Freiheit der zivilisation gegen das starre korsett eines zur Gesellschafftlichen Doktrin erhobenen Weltbildes tauschen. Freiheit gegen sicherheit. Sie verlieren beides.
Und das ist, was weder Plinius d. Ä., noch die Nazis, die Kommunisten, und heute die islamofaschisten einsehen wollen.
Den verfall der Werte, haben sie alle Gleichlaut beweint. Doch die „Werte“ die sie im Gepäck hatten, waren/sind weit schlimmer, als die Merkwürdigen blüten, welche die Freiheit nun einmal zu treiben pflegt, und welche zu benennen, sie alle sehr firm waren.
So ist Freiheit der „grundwert“. Der wichtigste unter allen werten, denn ohne die Freiheit, verlieren alle anderen Werte ihre bedeutung. Denn sie sind nur unter zwang enstanden. Wer aber in Freiheit sich für ein leben nach moralischen und ethischen Maßstäben entscheidet, ist jemand der wirklich Werte um ihrer selbst lebt, und nur dort können sie gedeien.
So droht uns der Wahre Verlust der Werte eben nicht durch die Freiheit, sondern durch diejenigen, die um der „Werte“ willen, sich mehr und mehr in die Freiheit der Bürger einmischen wollen. Diejenigen, die sich als Feuerwehr anbieten, sind die wahren Brandstifter.
…vermute mal, dass es um Werte der
Aufklärung geht, für die früher in den
Krieg gezogen wurde,……und heute
eben nicht mehr. Die Aufgeklärten sind
es entweder nicht mehr , oder sie
ziehen lieber den Schwanz ein vor
aggressiv auftretender Unaufgeklärtheit.
Das stützt sich wahrscheinlich auf der
nahen Geschichte , dass die grössten
und aggressivsten Hirnschlappen (wir früher :-))
letztendlich doch immer noch
besiegt wurden . Und wenn man schon im
Voraus weiss, dass man siegt, warum soll
man dann ausgerechnet selber derjenige
sein, der für die Freiheiten stirbt…?
Erst mal abwarten, ob sich da nicht noch
jemand anderes findet der das
für einen machen. Oder vielleicht löst es
sich ja auch mal ganz anders im eigenen
Interesse. Es ist dieses chamberlainsche
und Jimmy Carterhafte Rumwursteln im
Auswurf der Bösen Kräfte.
Das was Churchill über den von
Chamberlain mit Hitler ausgehandelten Frieden sagte, dass kann sich heute bis
auf die USA und Canada die ganze westliche
Welt ins Merkheft schreiben:
Der Westen Grossbritanien hatte
die Wahl zwischen Erniedrigung und Krieg.
Es hat die Erniedrigung gewählt.
Und wird Krieg bekommen.
Wobei wir allerdings den Krieg schon haben,
doch die Bedenkenträger veruchen ihn
krampfhaft nicht wahrzunehmen.
…also das mit dem HTML-Code ist eine ganz
schöne Falle. Hatte es in der Vorschau so
eingerichtet, dass Grossbritanien durchgestrichen war, und nun da der Text
abgeschickt ist, steht es dort nicht
durchgestrichen….
Gegner von Deutschland sind dankbar für solche „wertvollen“ Informationen!
Die Zeit wird es zeigen?
@ #3 hawkeye
Ich kann Deiner Analyse weitgehend zustimmen, der beweinte Werteverlust ist häufig ein Gemenge aus verlorenen Leitbildern denen nur allzuhäufig aus religiösem oder politischem Zwang gefolgt wurde. Gewohnheit machte daraus Werte.
Das Kernproblem ist aber genau dieses. Verlorenen Leitbilder. Ob gut oder schlecht, in vergangenen Zeiten wurden sie stets wieder ersetzt, ob durch gute oder schlechte sei dahingestellt. Offenbar brauchen Menschen ein emotionales Geländer um sich dran festzuhalten.
Dieses Geländer fehlt heute, zumindest im Gefühl vieler Menschen. Freiheit ist eins, hat man sie nicht. Lebt man in Freiheit, ist sie wohlfeil.
Man sieht das sehr schön am Gelabere über den „Verfassungspatriotismus“, den man als einzigen den Deutschen zugestehen möchte. Sehr aktuell während der Fußball-WM.
Patriotismus, als ein Beispiel, ist aber nichts abstraktes, sondern emotionale Zugehörigkeit. Diese ist aber für ein Stück Papier nicht vorstellbar.
Ausgedrückt wird das m.E. sehr schön im Aphorismus: Freiheit ist nicht alles, aber ohne Freiheit ist alles Nichts.
Uns fehlen einige ergänzende Punkte zur (noch) vorhandenen Freiheit. Welche, und wie man sie in der Gesellschaft akzeptiert verankern könnte, fällt auch mir schwer zu definieren.
Es gilt eine Lücke zu füllen, sonst laufen wir Gefahr auf Propheten reinzufallen die genau das versprechen.
Ihr könntet ja wenigstens den Autor richtig schreiben.
Die Linken haben doch Werte und Ideale: Hass auf die europäisch-westliche Welt, Antirassismus, Antikapitalismus, Gleicheit aller Menschen, Toleranz …
@ #3 Hawkeye
Du fragst nach einem konkreten Beispiel für Werteverfall?
Werteverfall herrscht z.B. dort, wo Graffiti-Sprayer nicht mehr verfolgt werden, weil es billiger ist, sie einfach zu übermalen als umständlich nach den Schuldigen zu suchen.
Werteverfall herrscht z.B. dort, wo die offizielle Verfahrensansweisung der BVG in Berlin besagt, daß Personen, die einen „gefährlichen“ Eindruck machen, bei Ticketkontrollen nicht mehr nach ihren Tickets gefragt werden.
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen.
zx6
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