Vor einigen Wochen ließ die türkischstämmige Schauspielerin Sibel Kekilli bei einer Podiumsveranstaltung das überwiegend türkische Publikum wissen, dass „Gewalt im Islam ein Kulturgut“ sei. Die Folge waren Buhrufe und ein verärgert den Saal verlassender türkischer Generalkonsul. Unterstützung auf der von der Zeitung Hürriyet ausgerichteten Veranstaltung bekam sie selbstverständlich nicht.

Heute erschien ein Interview mit Sibel Kekilli auf SpOn, und sie hat einige bemerkenswerte Dinge gesagt.

SPIEGEL ONLINE: Frau Kekilli, „Gewalt gehört im Islam zum Kulturgut“ – das haben Sie neulich auf einer Podiumsveranstaltung in Berlin gesagt. Der türkische Generalkonsul hat wütend den Raum verlassen. Bereuen Sie Ihre Worte heute?

Kekilli: Es ist doch nicht zu leugnen: Die meisten Ehrenmorde werden von den Tätern mit dem Islam begründet. Bei der Genitalverstümmelung wird als Begründung der Islam mit ins Spiel gebracht, obwohl das keine Vorschrift des Islams ist. Männer, die ihre Frauen schlagen, sagen: So steht es im Koran. Diese entsprechenden Stellen im Koran sind natürlich auch anders zu interpretieren, werden sie aber meistens leider nicht. Man versucht durch die Religion die Gewalttaten zu rechtfertigen. Und die friedliebenden Moslems müssen unter diesen Extremisten ihrer Religion leiden und sich rechtfertigen.

Komisch, Herr Laschet hat bei seinen intensiven Recherchen genau das Gegenteil herausgefunden. Kein Verständnis hat Sibel Kekilli im Gegensatz zu den deutschen Multikulti-Gutis mit dem Tolerieren des islamischen Kopftuchs und dem Eingehen auf islamische Befindlichkeiten:

SPIEGEL ONLINE: Alice Schwarzer hat das Kopftuch mal mit dem Judenstern verglichen, weil es Frauen stigmatisieren würde. Teilen Sie ihre Ansicht?

Kekilli: Ich bin gegen das Kopftuch, weil es für mich, besonders als muslimisch erzogene junge Frau, ein Zeichen der Unterdrückung und Unterwerfung ist. Durch das Kopftuch habe ich das Gefühl, alle Frauen ohne Kopftuch werden von den Männern als Sexobjekt betrachtet. Im Koran wird eigentlich deutlich gemacht: Kleidung soll nicht so beschaffen sein, dass die Geschlechtsmerkmale überbetont werden, dass sie also das andere Geschlecht aufreizen und zur Übertretung der Sitten aufstacheln. Das heißt für mich, ich bin schuld, wenn ich durch eine nicht „angemessene“ Kleidung belästigt werde, wenn ich etwa kein Kopftuch trage. Wenn es jemand freiwillig und gerne trägt, dann ist es okay. Aber das Wichtigste ist doch, dass man keine Kleidung braucht, um zu zeigen, dass man an etwas glaubt. Es ist doch viel wichtiger, im Herzen rein und gläubig zu sein.

SPIEGEL ONLINE: Es gibt leider immer mehr Schülerinnen, die Kopftuch tragen. Warum?

Kekilli: Weil es eben Rückschritte gibt. Es tut mir in der Seele weh, wenn ich kleine Mädchen von sieben oder acht Jahren mit Kopftuch sehe. Denn das Kopftuch soll vor sexueller Begierde schützen. Was für einen Floh setzt man solchen Mädchen ins Ohr? Warum darf ein Mädchen mit acht Jahren nicht schwimmen? Weil ihre Eltern glauben, sie sei ein Sexobjekt. Wer er es nicht aushält, dass seine Tochter im Badeanzug schwimmt, soll in ein anderes Land gehen.

In Sachen Mohammed-Karikaturen, die sie als unnötige Provokation bezeichnet, teilen wir Kekillis Ansichten nicht. Die Zusammenhänge zwischen Islam und Terror sind einfach zu offensichtlich, um sie nicht zu thematisieren. Die Kirche muss im übrigen auch Gemeinheiten aushalten. Ihre Aussagen zur Integration machen allerdings nachdenklich. Eine Frau, die dem Islam kritisch gegenübersteht und Missstände anprangert, fühlt sich aus unserer Gesellschaft ausgeschlossen, während wir Islamisten, die unseren Untergang wollen, mit offenen Armen empfangen.

(Spürnase: Dieter B.)

Like
Beitrag teilen:
 

45 KOMMENTARE

  1. Die Frau spricht aus der Praxis. Aber was weiss die schon. Sie passt eben nicht ins Bild der Multi-Kulti-Schwuchtler. Deshalb kann nicht stimmen was sie sagt. Andere Leute haben einen viel rationaleren Blick auf den Islam. Frau trojanische Kuh, zum Beispiel.

  2. Eine bemerkenswert intelligente und reflektierte Persönlichkeit. Man sollte übrigens das ganze Interview lesen, denn das, was sie über die deutsche Mehrheitsgesellschaft zu sagen hat, ist auch nicht sehr vorteilhaft….

  3. @ ratloser: „was sie über die deutsche Mehrheitsgesellschaft zu sagen hat, ist auch nicht sehr vorteilhaft….“

    Das versuchte ich, mit meinem letzten Satz zum Ausdruck zu bringen.

    Beate

  4. Ist sie die erste Person die so spricht? Nein, aber es werden zum Glück mehr. Doch womit sie leider recht hat ist, dass sie für immer die Türkin bleiben wird und das ist ein Problem, welches wir zu verschulden haben und wegen dem schon so manch schlauer Kopf das Land verließ. Eigentlich sehr ärgerlich, denn genau solche Leute braucht es um wirklich glaubwürdig zu sein.

  5. In Sachen Mohammed-Karikaturen, die sie als unnötige Provokation bezeichnet, teilen wir Kekillis Ansichten nicht.

    Diese Einstellung von Frau Kekilli steht aber überhaupt nicht im Widerspruch zu allem, was sie sonst sagt sondern passt perfekt.

    Die Frau spricht aus der Praxis.

    Ja. Und sie hat den eingeengten Blick einer Betroffenen auf sich selber und ihre Interessen. Sie stört sich da am Islam, wo er ihr in die Quere kommt und sie stört sich da an der deutschen Mehrheitsgesellschaft, wo diese ihr in die Quere kommt. Wo er ihrer sexuellen Freiheit schadet, ist der Islam böse.

    Wo er „nur“ der Meinungsfreiheit Ungläubiger schadet (Karikaturen), ist er ok und darf nicht provoziert werden. Wenn sie übers Kopftuch meckert, erwartet sie, dass die ganze deutsche Gesellschaft, die vom Kopftuch NICHT betroffen ist, hinter ihr steht. Wenn andere über Mohammed als Vorbild für Bombenleger „meckern“ (Karikaturen), wovon jeder betroffen ist, ist das Provokation.

    Naja…

  6. Aus Wikipedia:

    Im Jahre 2001 wirkte Kekilli bei der Pornofirma Videorama in einer Folge der Filmserie Junge Debütantinnen, für deren Regie Harry S. Morgan mit dem Venus Award ausgezeichnet wurde, mit. Im Jahre 2002 folgten mehrere Produktionen bei Magmafilm, darunter Die Verfickte Praxis, 2002 wilde Sex-Nächte, Casa Rosso (unter der Regie der ehemaligen Pornodarstellerin Helen Duval), Die Megageile Küken-Farm, Ein Sommertagstraum, Hotel Fickmichgut und Süsse Teeny-Träume.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sibel_Kekilli#Pornografische_Produktionen

  7. @ Beate

    Den Schlusssatz (sss…neue deutsche Rechtschreibung…) fand ich auch sehr gut!

  8. @5: Und was soll das heissen?! Müssen wir die Frau jetzt verdammen oder noch mehr loben?! Oder einfach neutral sie beurteilen?
    Übrigens die Porno-Sache / Jungsünden ist nicht neu, wurde von der Bild-Zeitung nach dem Gewinn der Berlinale ausgeschlachtet.

  9. @#5 frek wentist
    Schauspieler/innen kommen normalerweise (und das ist wohl überall auf der Welt so) aus der gehobenen Mittel- bis Oberschicht. Dass Kekilli, die eben nicht aus sonderlich privilegiertem Hause kommt, eben über Umwege Schauspielerin wurde, überrascht mich dabei nicht sehr. Sie ist ihren Weg konsequent gegangen und das ist bewundernswert.

  10. @ Frek Wentist

    Ich hätte alles darauf gewettet, dass irgend jemand das hier thematisiert…also: boaaahhh eiiihhhh…

    Wir alle haben natürlich noch nie einen Porno angeschaut und wenn, dann nur voller Ekel. Und außerdem sind die vor der Kamera Schweine und die vor der Glotze nur neugierig…

    Ich weiss jetzt nicht so genau, was Sie mit dem Verweis auf Frau Kekillis Porno“karriere“ bezwecken wollten, aber ich für meine Person finde es themenverfehlend…auch wenn die diesbezügliche Vergangenheit von Kekilli in meinen Augen absolut nicht ehrenrührig ist.

  11. @ Eisvogel

    Mitunter glaube ich, dass es für manche Mitmenschen unerträglich wäre, würden Sie mit selbstbewussten und integrationswilligen und -fähigen Muslimen zu tun haben müssen…..

  12. @#5 Frek Wentist

    Ich habe mich schon gefragt, über wen BILD damals so moralisch empört berichtet hat. Von der Demi Moore gibt es auch leckere Bilder aus ihrer Jugendzeit. Und heute „Striptease“t sie immer noch oder will Michael Douglas an die Wäsche. Ein böses Omen für Frau Kekilli. Nicht dass sie nun auch nach Hollywood ziehen muss. 😉

  13. Zu Kekillis „Kritik an der Mehrheitsgesellschaft“ habe ich in einem anderen Strang folgendes geschrieben:

    Es ist nun mal die Aufgabe der Migranten selbst, sich zu integrieren und du willst mir ja hoffentlich nicht erzählen, dass die bösen Deutschen integrationswilligen Ausländern die Tür vor der Nase zuschlügen, dem ist nämlich keineswegs so.
    Desweiteren integrieren sich die allermeisten Türken hier eben überhaupt nicht, sondern bleiben unter sich.
    Kann es uns wirklich wundern, dass das dann auch auf die handvoll Türken, die sich integrieren wollen, zurückfällt? Genau darüber beklagt sie sich schließlich. Es kommt eben nicht von ungefähr, dass die Türken in Deutschland nicht als zu uns gehörig betrachtet werden, sie haben nie Anstrengungen unternommen, um als zu uns gehörig betrachtet zu werden und im Gegenteil viele spielen ja hier dann den großen türkischen Patrioten (spricht sie ja auch an). Was will ich mit einem Türken der in Deutschland ständig mit der türkischen Fahne wedelt? Kekilli kann nun nichts für das Verhalten ihrer Landsleute, aber jetzt die beleidigte Leberwurst zu spielen und sagen „wäh, wäh, keiner mag mich, bloß weil ich Türkin bin“ ist lächerlich und undankbar dem Land gegenüber, das ihr Bildung, Freiheit und Karrierechancen gewährt, wie sie sie in ihrer Heimat nie gehabt hätte.

  14. @ #10 ratloser

    und das vor allem für Gutmenschen, denn für sie ist der „Immigrant“ oder neudeutsch „Mensch mit Migrationshintergrund“ grundsätzlich hilfsbedürftig. An ihnen können sie ihr Ego aufbauen.
    Nebenher gibt es aber mehr als genügend andere, für die das genauso gilt.
    Vielleicht ergibt sich zu dem Thema ja auch mal was ..

  15. @PI @ all readers

    Wir haben bei uns gerade folgende News gepostet:

    +++ Erneut Minderjährige von Jugendlichen vergewaltigt +++

    Waren bestimmt wieder böse Hip-Hopper die nichts anderes tun als Killerspiele zu konsumieren …

  16. @ratloser

    Dieses Thema scheint dich sehr zu erregen! :-)))

    Mein Beitrag war nicht wertend gemeint. Ich habe das in Wikipedia gefunden, war doch ein wenig über Kekillis frühere Tätigkeit überrascht, und habe einen Auszug des Artikels hier eingestellt. Ich entschuldige mich selbstverständlich bei allen, die sich durch meinen Beitrag religiös, sexuell oder auch nur so beleidigt fühlen!

    Ich dachte, wenn es um die Person Kekilli geht, sei eine solche Information möglicherweise interessant. Das kann ja jeder für sich selbst entscheiden. Also ganz locker bleiben!

  17. Ob Frau Kekili Pornos gedreht hat, ist mir völlig schnurz, Hauptsache, sie hatte dabei kein Kopftuch auf. Ihre Äußerungen zum Islam sind völlig in Ordnung, ihre Äußerungen zu den Deutschen sind vermutlich nicht auch ganz unbegründet.

    Viele junge Türkinnen denken so.
    Das könnte Hoffnung geben.

    Daß sie ihre Eltern wegen der Pornos verstoßen haben, wie’s in der Yellow Press zu lesen war, zeigt, wenn’s denn stimmt, das Verbohrte, Vernagelte und zutiefst Verfi … dieser und ähnlicher Un-Kulturen, die nichts als unsere Verachtung verdienen.

  18. @ Islamophob und grünenfeindlich

    Es gibt viele Türken, die gerne hier leben und sich gut integriert haben, nicht nur eine Handvoll. Indem wir diese in „Sippenhaft“ nehmen, tun wir ihnen Unrecht und erweisen unserer Kritik an den nicht integrationswilligen Turk- und Nichtturkmuslimen einen Bärendienst.

    Wir sollten uns auch von Anderen ihre Sicht der Dinge anhören können, ohne in den Reflex des Gegenangriffs zu verfallen.
    Selbstkritikfähigkeit ist kein Ausdruck von Schwäche, wenn sie nicht dem (gutmenschlichen) Selbstzweck dient.

  19. @ Herr Eugen Prinz

    „Daß sie ihre Eltern wegen der Pornos verstoßen haben, wie’s in der Yellow Press zu lesen war, zeigt, wenn’s denn stimmt, das Verbohrte, Vernagelte und zutiefst Verfi … dieser und ähnlicher Un-Kulturen, die nichts als unsere Verachtung verdienen.“

    In unserer Kultur dürfte man als Pornographiedarstellerin auch nicht durchgehende Begeisterungsstürme der Eltern ernten…

    ach, das Thema erregt mich wirklich zu sehr..ich muss mal…Pause machen…

  20. @ 18 Frek Wentist
    Hej, Du brauchst Dich doch nicht gleich Dimmi mäßig zu Entschuldigen, Ich fand Deinen hinweis sehr Richtig und Wichtig um sich ein genaueres Bild über diese Frau machen zu können. Danke.

  21. Das mit den Mohammed-Karikaturen verstehe ich auch nicht richtig. Was meinte sie damit? Findet sie das Kopftuch wirklich schlimmer als den rasenden Mob?

    Oder meint sie, auf diese Weise zwischen ein bißchen Kritik (Kopftuch, pro Deligöz und damit a bisserl pro Grüne) und dem aus Gutmensch-Sicht absolut terroristischen Mohammed-Karikaturen zu unterscheiden? Lehnt sie es auf diese Weise ab, eindeutig Stellung zu beziehen?

  22. Habe mir den „Porno“-Abschnitt auf Wikipedia über Frau Kekilli eben zum ersten Mal angeschaut.

    Schon seltsam, in diesem Detailreichtum …

    Wer mag da wohl Interesse daran gehabt haben, diese Filmchen so breit darzustellen …? (Mit allen F-Wörtern?)

  23. @ 21, Lieber Ratloser:

    Zwischen nicht „begeistert sein“ und „verstoßen“ liegt der Unterschied zwischen einer Kultur und einer Un-Kultur …

  24. Wunderbar, dass sie sich so offen zu dem Thema äußert. Die Reaktion des Konsuls zeigt nur die Unfähigkeit zur Kritik und Intoleranz des Islams, so wie er hier mehrheitlich ausgeübt wird. Wie könnte sonst jemand so intolerantes in eine solch hohe Position gelangen. Man stelle sich vor, hochrangige Kirchenvertreter der katholischen Kirche würden bei Kritik wütend den Saal verlassen, anstatt sich auf eine Diskussion einzulassen – unvorstellbar, was man dann in den Massenmedien lesen würde. Zum Punkt Karrikaturen möchte ich gerne noch etwas bemerken. Ich denke, dass man eine Brücke zwischen dem Islam, so wie er von einem großen Teil von Muslimen ausgelebt wird, und Terror und Gewalt schlagen kann. Eine Religion ist immer nur so gut wie das Verhalten der Gläubigen. (Ansonsten könnte man auch den Kommunismus wertschätzen. Die Idee ist super, aber nicht durchführbar…) Außerdem muss eine Religion Kritik dieser Art einstecken können, ohne, dass mordende und brandschatzende Mobs durch die Straßen rennen. Allerdings halte ich die Karrikaturen für nicht sinnvoll, da sie alle Muslime, ob integriert und rechtsstaatsachtend oder nicht, als Terroristen darstellt. Etwas mehr Differenzieren wäre sinnvoll gewesen. Wobei man wiederum sagen muss, dass diejenigen, die sich groß aufgeregt haben, die waren, die mit den Karrikaturen gemeint waren. Hätte man genauer differenziert, hätte man der Gegenseite den Wind aus den Segeln genommen. Nichtsdestotrotz müssen auch pauschalere Kritiken (denn das sind Karrikaturen häufig) erlaubt sein, ohne um sein Leben fürchten zu müssen.

    Gruß

  25. @ PrinceCosmopol

    Ich bin auch Kapitalist. Die Idee selber ist allerdings nicht so verwerflich, wie sie den Anschein macht. Was ist an Wohlstand für alle schlecht? (Mein Gerechtigkeitsempfinden sagt auch was anderes…) Trotzdem wäre es schön, wenn es durch dieses System keinen Hunger, Armut etc. geben würde. Da es aber nicht funktioniert, wie man überall sehen kann, ist der Kapitalismus die einzige vernünftige Lösung. (Auch bezogen auf die Gerechtigkeit)

  26. @ratloser: Es ist nicht mein Ziel, irgendjemanden in Sippenhaft zu nehmen. Das Image der Türken in Deutschland wird aber zwangsläufig von der Masse der Türken bestimmt und nicht von ruhmreichen Ausnahmen. Und es sind Ausnahmen, jedenfalls in meiner Erfahrung. Gerne hier leben tun sicher einige mehr, ob wir diese dann alle genauso gerne hier haben, ist dann eine andere Frage.

  27. Na ja. Was sollte man von einem Staat erwarten, der sich als säkular ausgibt, aber ein Religionsministerium hat?

    Man soll sich nicht wundern, dass der Konsul eines solchen Staates beleidigt ist, wenn man ’sein einziges Buch‘ beleidigt. Wenn der Islam mindestens zwei Bücher hätte, wäre die Sache nicht so heikel…

    PS und OT:
    Die Schweiz hat Lichtenstein überrant:
    http://www.goetzis.com/news/vorarlberg/artikel/schweizer-einmarsch-ins-fuerstentum/cn/news-20070302-05195316

  28. Ein offenes interview mit bemerkenswerten Erkenntnissen über die türkischstämmigen Landsleute von ihr. Kekillis Urteil über die deutsche Mehrheitsgesellschaft bleibt seltsam unscharf.
    Was ist daran auszusetzen, wenn die Türken mehrheitlich immer noch als „Gäste“ gesehen werden? Abgesehen davon, daß dies so gar nicht stimmt, wenn man die gigangischen Summen sieht, die eine trotzdem mißlungene Integration bisher gekostet hat (Bildungssytem am Ende, Hartz IV…): Wer nach so langer Zeit immer noch als „Gast“ betrachet wird, oder das Gefühl hat, muß irgendwas falsch gemacht haben. Wenn ich 30 Jahre irgendwo lebe, und vielleicht dort sogar geboren bin, werde ich sicher nicht mehr als Gast betrachtet.
    Die Ablehnung des EU-Beitritts der Türkei würde von den Türken als „Zurückweisung“ betrachtet werden, so Kikelli. Hier zeigt sie sich leider ziemlich uninformiert und auch intolerant. Schließlich gibt es schwerwiegende Gründe für die Ablehnung und vor allem eine überwältigende Mehrheit gegen den EU-Beitritt. Darüber darf man nicht hinwegsehen, nur weil sich die türkischen „Gäste“ sonst „zurückgewiesen“ fühlen könnten…..

  29. @johann: Sie sprach noch nicht einmal von einer Ablehnung des EU-Beitritts, sondern nur von einer Verschiebung, ganz so, als sei die Aufnahme schon beschlossene Sache…

  30. @#18 Frek Wentist
    „Mein Beitrag war nicht wertend gemeint. Ich habe das in Wikipedia gefunden, war doch ein wenig über Kekillis frühere Tätigkeit überrascht, und habe einen Auszug des Artikels hier eingestellt.“

    Was du nicht so alles findest?
    Ich habe mich schon vor Jahren vom Ergebnis überzeugt… mittlerweile schon ein alter Hut.
    Da legt unsereins schon mehr Wert auf die wahrscheinlich weniger effekthaschenden Zeilen:
    Am 2. Dezember 2004 rügte der Deutsche Presserat öffentlich die Berichterstattung von Bild über Sibel Kekilli wegen Verletzung der Menschenwürde: „Das öffentliche Interesse deckt eine Form der Berichterstattung nicht, in der die Persönlichkeit der Betroffenen auf das reduziert wird, was man über diese in den Klappentexten von Pornofilmkassetten lesen kann“…
    Und die vielen Preise sind darüber auch irgendwo verloren gegangen…
    Nun ja, jeder wie er kann…und nach seiner Façon!

  31. @#30 Kybeline

    erinnert mich an das hier: Auch OT

    http://tinyurl.com/yw4z9o

    „Irrige Deutungen des alten Moltkeschen Satzes: „Getrennt marschieren und vereint schlagen“, verhängnisvoll unterstützt von allerhand eingeschlichenen sinnstörenden Schreibfehlern im Feldzugsplan, — hatten im Lauf der langen Friedensjahre Platz gegriffen und dazu geführt, daß man dem ersten Armeekorps die Munition und dem zweiten die Waffen zuteilte und beide dann getrennt marschieren ließ. — Das hätt net viel gmacht, wenns halt nicht grad durch einen unglückseligen Zufall das erste Armeekorps die Wegrichtung verloren und sich in Siebenbürgen verirrt hätt, so daß das zweite Armeekorps ohne eine einzige Patrone in Thessalien anlangte und nach vier Wochen; ohne einen Schuß tun zu können, unverrichteter Sache wieder heimkehren mußte.

    Das dritte Armeekorps, nach altem Prinzip mit Waffe und Munition ausgerüstet, war leider ebenfalls abgeirrt und versehentlich viel zu weit nach Süden geraten. So sehr hatte sich das Kriegsglück gegen uns verschworen!!“

  32. …empfehle der Dame ab sofort schußsichere Unterwäsche und zwei gut ausgebildete Leibwächter! Wechselnde konspirative Wohnungen und Vermeiden des mehrfachen Benutzens von Fahrtrouten vorausgesetzt.

  33. @ #14 islamophob und grünenfeindlich

    es gibt auch andere, die sich in Deutschland nicht wohlgefühlt haben, obwohl sie dort 30 Jahre und länger gelebt haben, Bassam Tibi zum Beispiel (schon vergessen?):
    http://www.welt.de/print-welt/article154811/Islam-Kritiker_Bassam_Tibi_verlaesst_Deutschland.html

    ich zitiere mal andere Teile des Spiegel-Interviews mit Kekilli:


    SPIEGEL ONLINE: Ist dieses Gefühl zurückgewiesen zu werden auch auf die muslimische Community in Deutschland übertragbar?

    hier werden mal wieder die Türken pauschal in die „muslimische Community“ geworfen, übrigens auch so ein Beitrag, den der Spiegel leistet, dass Menschen wie Kekilli sich hier nicht so heimisch fühlen


    Kekilli: Ja, die zweite Generation hat versucht, sich anzupassen. Es hat nicht geklappt, und die Kinder und Enkelkinder sehen das und denken: Wofür dann der ganze Kampf? Auch meine Eltern wurden in Deutschland immer als Gastarbeiter gesehen. Italiener, Russen und Polen wurden mehr integriert.

    SPIEGEL ONLINE: Woran liegt es, dass die Integration nicht gelungen ist?

    Kekilli: An beiden Seiten. Auch ich bekomme von Leuten, die ich seit Jahren kenne, dumme Sprüche zu hören. Dinge wie: „Ach ja, stimmt ja, bei dir muss man langsam reden, du verstehst ja kaum Deutsch.“ Und ich kriege aus dem Ausland mehr Rollen für Einheimische – aus England Drehbücher, in denen ich eine Engländerin spielen soll. In Deutschland bekomme ich zu 90 Prozent Angebote, bei denen ich eine Türkin spielen soll – nicht selten auch noch eine mit Kopftuch. Ich spiele gerne türkische Frauen und verleugne meine Herkunft nicht – aber ich möchte nicht darauf reduziert werden.

    Ist Kekilli nun „Türkin“ oder „Deutsche“? Offensichtlich spielt diese Frage auch in ihrem Alltag, im Umgang mit anderen Menschen, eine Rolle.

    SPIEGEL ONLINE: Und die andere Seite?
    Kekilli: Auf der anderen Seite sind viele Moslems einfach intolerant. Wenn es dann zum Ehrenmord kommt, gehen sie mit türkischen oder anderen Fahnen auf die Straße und wollen ihr Mitgefühl zeigen. Aber zu Solidarität sind sie nicht wirklich bereit, eher zu Nationalismus.

    ok, das haben PI-Leser schon irgendwo mal gehört ..

    SPIEGEL ONLINE: Sie haben mal gesagt, dass die Türkei Ihre zweite Heimat ist. Gilt das noch für das Land, in dem der Mord an Hrant Dink passierte und Orhan Pamuk sich kaum mehr aus dem Haus traut?

    Kekilli: Pamuk hält ja an seiner Heimat fest. Er liebt sein Land, er liebt Istanbul. Ich selbst fühle mich allerdings weder in der Türkei noch in Deutschland richtig heimisch. Ich bin mir sicher, dass ich irgendwann aus Deutschland wegziehe.

    SPIEGEL ONLINE: Wohin wollen Sie gehen?

    Kekilli: Dorthin, wo man mir sagt: „Du bist Gast hier“ und ich antworten kann: „Ja gerne!“ Ich habe keine Lust immer wieder zu erklären, dass ich deutsche Staatsbürgerin, dass ich hier geboren bin und man mich immer noch nicht akzeptiert. Für die meisten Deutschen bin ich doch immer noch Gast, obwohl ich hier geboren bin und das Grundgesetz achte.

    Die Antwort, dass sie „sich auch in der Türkei nicht zu Hause fühlen würde“ offenbart eine Schlüsselthematik, der man auf PI vielleicht zuwenig Aufmerksamkeit schenkt, Identitätssuche.
    Wenn wir sagen, dass Menschen die seit 30 Jahren hier leben (und auch irgendwann in diesem Land sterben werden), noch nie hierher gehört haben, ist man diesen Menschen auf deren Suche sicher nicht hilfreich. Im übrigen ist es für solche Aussagen seit langem zu spät, wer sie heute macht, macht die Kluft noch größer als sie schon ist.

  34. Der Mut von Menschen wie Sibel Kekilli rührt mich zutiefst. Gleiches gilt für die PI-Macher, vor allem Stefan und Beate. Sie haben begriffen, daß es Werte gibt, für die man sein Leben einsetzt.

  35. Kekilli: Super. Ahadi: keine Ahnung. Das mit der Kommunistenpartei macht mich stirnrunzeln.

    Die Türken werden sich mächtig aufregen über das Interview.

  36. @ B.Kant

    Vielen Dank für den tollen Link! ggg

    Es gibt eine sehr akzentuierte Imbalance zwischen präpotentem Auskeilpotential und mimosenhafter Nehmerfähigkeit bei vielen unserer turkislamischen Freunde. Muss was mit dem noch nicht ganz verdauten Untergang des Osmanischen Reiches zu tun haben…ein echtes Trauma eben…wir sollten nachsichtig sein und die ethnokulturelle Dominanz des Türkischen öfter mal betonen…auch die Auberginen sind eindeutig leckerer als die niederländischen!!!

  37. Hier eine Reaktion auf den Blog:

    Greyson (anonym) – 7. Mrz, 18:23
    na dann zeigen sie sie doch alle für ihre kinder als vorbild.ich denke die könnten sich auch noch „weiter entwicklen“ und wir können sie dann auch in irgendwelchen diskos abschleppen oder gar in einem feinen porno ihre „entwicklung“ begutachten..hehe.nur zu.

  38. So arbeitet die Musel-Mafia – Hier ein „Leserbrief“ des Webmasters von http://www.Politikcity.de nach eigenen Angaben: „Europas größtes türkisches Politikforum“.
    Zum Interview mit Sibel Kekilli auf SpOn.

    Sehr geehrte Frau Anna Reimann und Herr Claus Christian Malzahn,

    mit großem Interesse habe ich Ihr Interview mit der Schauspielerin Sibel
    Kekilli gelesen.
    Um zu erfahren, wie Sie darauf gekommen sind, dass Frau Kekilli eine
    Expertin für die Auslegung des Korans und eine Ikone der Integration ist,
    habe ich mich mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt.
    Das Werk „Hotel Fickmichgut“ war eines der Filme, die ich mir deswegen
    angeschaut habe. Zweimal.
    Auch wenn Frau Kekillis einzigartige Persönlichkeit in dem Film besonders
    hervorsticht, konnte mir beim besten Willen nicht erklären, wie die
    Erfahrungen, die sie beim Dreh dieses Filmes gesammelt hat, sie dazu
    befähigen eine Ansprechpartnerin in Integrationsfragen für seriöse
    Journalisten zu sein.
    Auch der Film mit dem interessanten Titel „Die megageile Kükenfarm“
    konnte mir darüber kein Aufschluss bringen, warum gerade sie von Ihnen
    dazu erkoren wurde Stellen im Koran zu deuten.
    Wenn das Tragen eines Kopftuchs Unterdrückung bedeuten soll und Ejakulat
    im Gesicht Freiheit, würde sogar ich mich als Mann für die Unterdrückung
    entscheiden.
    Die Eltern von Frau Kekilli haben ihr also verboten das Abitur zu machen.
    Das Spielen in Pornos musste von ihren Eltern zwar nicht eindeutig betont
    werden, aber da frage ich mich, warum sie sich gerade an das Abitur-Verbot
    gehalten hat, aber nicht an das Verbot in dem preisgekrönten Streifen
    „Junge Debütantinnen“ als Hauptdarstellerin mitzuwirken.
    Bewundernswert finde ich an ihrem Interview wie sie den Bogen dann zu Orhan
    Pamuk und Hrant Dink ziehen, scheinbar kommt kein deutsches Interview ohne
    diese beiden Namen aus, und Unverständnis zeigen, warum Frau Kekilli die
    Türkei deswegen noch als ihre zweite Heimat ansieht. Zu ihrer
    Enttäuschung fühlt sich Sibel Kekilli in Deutschland genauso wenig wohl,
    in dem Land wo Solingen und Mölln noch allgegenwärtig ist. Tja, und wir
    kommen nicht ohne diese beiden Namen aus.

    Zum Glück versäumen Sie es in Ihrem Interview nicht Frau Kekilli zu
    bitten, ein Rat an arabische und türkische Jugendliche zu richten. Da ihr
    bisheriger Lebenswandel für Jugendliche besonders erstrebenswert ist,
    frage ich mich, warum nur arabische und türkische Jugendliche ihr
    nacheifern sollten. Eine fröhliche Gangbang ist für alle da!

    Inspiriert von ihrem amüsanten Interview würde ich vorschlagen, dass sie
    demnächst Dolly Buster zur Agrar-Politik der EU befragen und Herrn Rocci
    Sifredi wie man das Haushaltsdefizit in den Griff bekommt.

    Nach aufmerksamer und anstrengender Sichtung des gesamten Schaffens von
    Frau Kekilli, (dazu muss ich sagen, dass ich den Streifen „Gegen die
    Wand“ ausgelassen habe, da mir der Titel schon verriet, um welche
    Sauereien es sich dort handelt… Einfach widerlich…) kam ich zu dem
    Schluss, warum Sie statt einer intelligenten, selbstbewussten türkischen
    Frau eine ehemalige Pornodarstellerin für Integrationsfragen zurate
    ziehen:
    „I am a star. I’m a star, I’m a star, I’m a star. I am a big, bright,
    shining star. That’s right. (Dirk Diggler)

    Sahin „Ed“ Karanlik
    © Türkische Internet Community – http://www.turkcom.org

Comments are closed.