Die Verurteilung der Hinrichtung von Massenmörder Saddam Hussein hat begonnen. Die empörten Reaktionen der hyperventilierenden Gutmenschen überschlagen sich geradezu. Jeder will dabei gewesen sein, sich von der Hinrichtung zu distanzieren und seiner Abscheu darüber Ausdruck zu geben. Nicht nur das bekannte personifizierte moralische Gewissen der Nation in Gestalt von Claudia Roth – nein, Politiker aller Parteien sind wahlweise „empört“, „betroffen“ oder „enttäuscht“, nicht nur bei uns, sondern in ganz Europa, und auch der Vatikan findet Husseins Tod „tragisch“.
Die in der großen Koalition vereinten Volksparteien SPD und CDU verurteilten einhellig die Hinrichtung.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz, sprach am Samstag von einer verpassten Chance für den Irak, seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Der SPD-Europapolitiker Martin Schulz nannte die Hinrichtung Saddams einen „staatlich sanktionierten Mord“.
Polenz sagte dem Deutschlandfunk: „Ich bin grundsätzlich gegen die Todesstrafe und auch gegen die Todesstrafe im Fall von Saddam Hussein.“ Mit der Vollstreckung des Urteils sei zudem die strafrechtliche Aufarbeitung der unter Saddam begangenen Verbrechen gestoppt worden, sagte der CDU-Politiker. Bevor sich ein Land versöhnen könne, müsse es sein Verhältnis zur Vergangenheit klären.
Für die Grünen durfte sich wie erwartet Nervensäge Claudia Roth empören:
„Die Hinrichtung des ehemaligen irakischen Diktators ist weder gerechtfertigt, noch ein „Meilenstein“, wie von US-Präsident Bush behauptet.
Saddam Hussein stand zu Recht vor Gericht und mußte für seine menschenverachtenden Taten verurteilt werden. Die Todesstrafe aber ist jedoch durch nichts zu rechtfertigen, denn sie ist die finalste Menschenrechtsverletzung und nicht Ausdruck eines starken Staates. Es bleibt zu befürchten, dass ihr Vollzug nun nur noch mehr Haß, Chaos und Tod im Irak erzeugen werden.“
Hier wird die besondere Empörung durch ein „final“ im Superlativ zum Ausdruck gebracht. Na, wenn das nicht was Besonderes ist! Eine Todesstrafe ist somit eine noch viel finalere Menschenrechtsverletzung als die Verbrechen, für die sie verhängt wurde. Dieselbe Roth hätte mit diesen Argumenten natürlich auch die Hinrichtung der Nazi-Größen beweint. Denn die Todesstrafe ist ja durch nichts, nichtser, am nichtsesten zu befürworten! Martin Schulz, Fraktionschef der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament, entblödete sich nicht, gar von einem „staatlich sanktionierten Mord“ zu sprechen.
Zugleich kritisierte er die Reaktion von US-Präsident George W. Bush, der die Hinrichtung als einen Meilenstein auf dem Weg zu einem demokratischen Irak bezeichnet hatte. Diese Äußerung sei völlig inakzeptabel, sagte Schulz.
Alles klar? Hussein verteidigen, Bush verurteilen – da weiß man gleich, was Sache ist. In der übrigen Welt gab es durchaus gemischte Reaktionen. Bush, Blair und die australische Regierung begrüßten die Hinrichtung, während Frankreich und die Schweiz Kritik übten. Immerhin hat Frankreich betont, dass es sich um eine vom irakischen Volk gewollte Entscheidung handelte.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete dagegen die Hinrichtung als einen bedeutsamen Schritt weg von den Menschenrechten.
Sehr aufschlussreich, die Hinrichtung eines der schlimmsten Menschenrechtsverletzer der Gegenwart ist ein „bedeutender Schritt weg von den Menschenrechten.“ Und aus dem Vatikan hört man folgende Stellungnahme
Sprecher Frederico Lombardi bezeichnete es als tragisch, dass der frühere irakische Präsident gehängt worden sei.
Wir fanden eher die Leiden und das Sterben von Husseins Opfern tragisch. Wer vergessen haben sollte, um wen hier so laut geweint wird, der sollte den wirklich guten Artikel auf SpOn von Alexander Schwabe lesen, der schon mit der Überschrift deutlich macht, um wen es hier geht, um den Barbaren von Bagdad Er beginnt so:
Saddam Hussein war eine Ausgeburt des Bösen. Das Unheil begann bereits vor jenem 28. April 1937, als Saddam Hussein in dem Dorf al-Audscha nahe Tikrit rund 150 Kilometer nördlich von Bagdad geboren wurde.
Sagt uns dann, was diese „“Ausgeburt des Bösen“ über die Menschheit brachte:
Saddam war unendlich grausam: 1980, nur ein Jahr nachdem er die alleinige Macht übernommen hatte, zog er in den verlustreichen, achtjährigen Krieg gegen Iran (schätzungsweise 350.000 Tote und 650.000 Verwundete auf beiden Seiten). Danach lief die sogenannte Anfal-Kampagne an: 4000 kurdische Dörfer wurden entvölkert und zerstört. 1988 griff die Armee des Terror-Regimes das irakische Kurdendorf Halabdscha mit Nervengas an. Binnen weniger Stunden starben 5000 Menschen einen grausamen Tod. Insgesamt kamen durch Saddams Völkermordpolitik rund 180.000 Kurden um. 1991 griff der Diktator Kuweit an.
Und endet so:
Als das Urteil gesprochen war, „Tod durch den Strang“, gab Saddam umgehend den Märtyrer: Wie ein Apostel schrieb er in seinen letzten Tagen einen Brief „an das irakische Volk“. „Ich opfere mich. Wenn es Gottes Wille ist, dann wird er mich in eine Reihe mit den wahren Männern und Märtyrern stellen.“ In Wahrheit stellte er sich selbst in diese Reihe – wie ihn sein Onkel in die Gefolgschaft Nebukadnezars und Saladins gestellt hatte. Saddam kam über die kindlichen Allmachtsphantasien nie hinaus. Das Unglück besteht darin, dass es nicht der kindliche Seelenzustand eines naiven Trottels war, sondern der eines Massenmörders.
Und diesen wichtigen Punkt blenden all die Empörten einfach aus, ja, er scheint überhaupt nicht wichtig zu sein. Und wir möchten nicht wissen, wieviele der heute so stark Entrüsteten an Stelle von Hussein lieber Bush am Galgen gesehen hätten. Die Trauer wäre sicher kleiner gewesen … man muss Verständnis haben.
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Beate, bei aller Wertschätzung und Sympathie für Dich: Du kannst nicht einfach Gegner der Todesstrafe pauschal zu „Gutmenschen“ machen. Ich möchte das Thema Todesstrafe hier nicht noch einmal diskutieren (vgl. dazu die Diskussion unter http://www.politicallyincorrect.de/2006/12/video_die_letzten_sekunden_im_1.html). Aber wir haben in unserere Kultur gewisse moralische Grundwerte, die wir auch pflegen sollten (ganz gleich ob aus religiöser oder philosophisch-humanistischer Überzeugung), und zu denen gehört die Ablehnung der Todesstrafe. Und auch das bei aller Sympathie: die USA befinden sich mit ihrer Hinrichtungsgläubigkeit in bester Gesellschaft von Diktaturen und Schurkenstaaten, nicht wir…. Sollen wir das aufgeben?
WER hier in UNSERER Kultur gegen die Todesstrafe ist, überlässt auch DU gefälligst jedem Einzelnen selbst.
Wer glaubst Du daß Du bist hier festzulegen daß wir alle gegen die Todestrafe sind??
Wegen Menschen wie DIR breitet sich der Pöbel unbekämpft immer weiter in Deutschland und Europa aus.
Auch von DIR lasse ich mir kein Denkverbot erteilen!
Ein HURRA auf den Tod von Saddam – und fetser Wunsch, auf das es Osama bald genauso ergehe!
Ich bleibe bei meiner Meinung, dass die Todesstrafe für manche, ganze besonders verabscheuungswürdige Verbrechen gerechtfertigt ist und im Falle Saddam Hussein war die Todesstrafe – denke ich – gerechtfertigt. Einer der für so UNENDLICH viel Tod und Leid und Elend verantwortlich ist wie Saddam, der hat sein Recht auf Leben verwirkt.
Man kann für oder gegen die Todesstrafe sein, aber einen Gutmenschen anhand der Beantwortung dieser Frage zu definieren, ist falsch.
Nicht jeder Gegner der Todesstrafe ist ein Gutmensch, aber jeder Gutmensch ist ein Gegner der Todesstrafe.
Insofern war ja klar, wie die üblichen Verdächtigen reagieren werden……
Der Gastredner ist ja ein drolliger Typ. Aber im Ernst. Ich kann dem Argonnenveteran zustimmen, wieso bezeichnen Sie diejenigen, die die Todesstrafe ablehnen, als Gutmenschen. Wir lehnen in Europa mehrheitlich die Todesstrafe ab. Wieso soll sie dann auf einem anderen Kontinent gerecht oder angemessen sein? Wieso ist es schlimm, diese Hinrichtung zu verurteilen. Wenn man den Irakis sonst nichts zutraut, wieso lässt man sie dann den Prozess durchführen?
Ein Prozess in Den Haag wäre sicher nicht nur mir lieber, da objektiver gewesen. So hat das was von Siegerjustiz! Und v.a.: Wem ist denn jetzt geholfen? Geht es irgendwem besser, weil Hussein gehenkt wurde? Als Diktator ist er abgesetzt, das war doch das erklärte Ziel.
zu #1:
Die USA befindet sich auch in Gesellschaft von Diktaturen und Schurkenstaaten durch das Vorhandensein von Schulen im Land.
Und hier das Grundmuster der Argumentation: in Schweden stieg die Anzahl der Geburten. In Schweden stieg die Anzahl der Störche. Ergo bringt der Storch die Kinder.
Nennen wir es: sinnloses tertium comparationis (andere nennen es den Noelle-Neumannschen Dreisatz)
@ #1 Argonnenveteran „Beate, bei aller Wertschätzung und Sympathie für Dich: Du kannst nicht einfach Gegner der Todesstrafe pauschal zu „Gutmenschen“ machen.“
So habe ich es auch nicht gemeint, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe, tut es mir leid. Mit Gutmensch meinte ich die, die jetzt ihr Entsetzen raushängen lassen, aber nie etwas von sich hören lassen, wenn es um Hinrichtungen in islamischen Staaten oder Diktaturen geht. Das ist für mich Verlogenheit pur, und das kennzeichnet für mich den Gutmenschen. Empörung nur, wenn die Amis oder der Westen irgendwie verantwortlich gemacht werden können. Ich habs gestern auch so geschrieben. Ich habe auch nicht geschrieben, dass alle, die gegen die Todesstrafe sind, Gutmenschen sind. Ich frage mich nur, wo sind die, die sich jetzt sich laut empören, denn sonst? Jeden Tag werden Menschen auf der Welt hingerichtet. Und sicher hätte nahezu jeder dieser anderen Menschen eher das Recht auf diese Entrüsung als ausgerechnet ein Massenmörder.
Beate
#2 Gastredner
Es wäre interessant, wenn Du mal hier coram publico Deine „Basis“ für solche Sprüche offen legst: Grundgesetz? Neues Testament? Da findest Du die sicher nicht….aber: Stammtisch? Scharia? Ja, da werden wir bestimmt fündig! Also los: Zeig, wo Du stehst!
PS: Würdest Du´s auch eigenhändig machen? Töten gelernt? Schon öfter mal live beim Sterben dabei gewesen? Oder eher Todes-Theoretiker? *sorry, etwas polemisch…
#7 Beate
Kommentar dankend angenommen!
GUTEN RUTSCH!!!
😉
#8
Ach ARGO….
Jeder halbwegs vernunftbereite Leser hier weiß wo ich stehe… nur Ignoranten und Gutdeutsche wie DU entblöden sich hier nach einer Basis zu verlangen…
Pass ma auf… aus welcher „Basis“ Du Deine Ansichten rauspopelst interessiert nich nicht im Geringsten… Und Du bist auch nicht dazu in der Lage hier von irgendwem etwas einzufordern…
Du zeigst hier nur daß in Dir alle Charakterzüge des Gutdeutschen vereint sind…
Für Dich schreibe ich es nicht extra hin… is ja eh zwecklos… aber der halbwegs vernunftbegabte Leser hier, weiß schon was ich von Dir halte…
Die kurze Erklärung des Vatikans lautet anders, nämlich sinngemäß:
Eine Todesstrafe ist immer eine tragische Nachricht, ein Motiv für Trauer, auch wenn es sich um eine Person handelt, die sich schwerster Verbrechen schuldig gemacht hat.
Die Haltung der katholischen Kirche gegen die Todestrafe ist oft geäußert worden.
Der Text geht dann weiter, daß man nicht glaubt, dass dies zur Versöhnung im Irak beitragen werde, sondern zur Rache. Das klingt also wieder einmal anders, als was irgendwelche deutschen Schmalhirnblätter gedruckt haben. Hier das Original:
Una esecuzione capitale è sempre una notizia tragica, motivo di tristezza, anche quando si tratta di una persona che si è resa colpevole di gravi delitti.
La posizione della Chiesa cattolica – contraria alla pena di morte – è stata più volte ribadita.
L’ uccisione del colpevole non è la via per ricostruire la giustizia e riconciliare la societ? . Vi è anzi il rischio che al contrario si alimenti lo spirito di vendetta e si semini nuova violenza.
In questo tempo oscuro della vita del popolo iracheno non si può che auspicare che tutti i responsabili facciano veramente ogni sforzo perché in una situazione drammatica si aprano infine spiragli di riconciliazione e di pace.
Das ist ja überhaupt eine schwierige Frage: Was ist die angemessene Strafe für den Mord an mehreren 10000 Menschen (den Iran/Irak-Krieg klammere ich mal aus)? In D gäb’s dafür 15 Jahre Haft, da käme der Saddam entweder aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes sofort wieder raus, oder er müsste halt 5 Jahre bei guter Führung abbrummen. Sicherheitsverwahrung käme nicht in Frage, denn er war ja nicht verrückt, er hat einfach nur sein Amt und die Möglichkeiten ausgenutzt, und die Rückfallgefahr wäre gering.
Wäre das in irgendeiner Form ansatzweise gerecht?
#10 Gastredner
Danke. Du kommentierst Dich selbst. 😉
#12 argo
Na also – geht doch…
Dann kann ich ja nun beruhigt Einkaufen gehen…
Für die „Saddam´s gone to hell-party“
unn…ab…
Besteht dann nicht die Gefahr, dass nachträglich die vollzogenen Todesstrafen an NS Verbrecher von Neons als „unmenschlich“ bezeichnet werden?
Ich kann mich am gewaltsamen Tod von Hussein nicht freuen – mahnt mich in erschreckender Art und Weise an die Siegerjustiz in Nürnberg nach 1945!!!
Mag das Verfahren gegen Saddam nicht wirklich fairen Kriterien entsprochen haben, an der Schuld von Saddam hätte auch das fairste und unabhängigste Verfahren der Welt nichts geändert. Allerdings wäre Saddam wohl bei einem Verfahren in Den Haag noch als freier Mann gestorben, da es sich wahrscheinlich extrem in die Länge gezogen hätte. Andere Typen vom Schlage Saddams starben ohne je verurteilt worden zu sein, sei es Milosevic oder Pinochet.
Saddam wurde für seine Verbrechen verurteilt und kriegte die Höchstrafe. Da hat doch die irakische Justiz dem UNO-Sondertribunal sogar etwas voraus.
…naja, mich wundert eigentlich diese
gelassene Sicherheit der Allgemeinheit.
Wahrscheinlich ist doch mal wieder ein
doppelgänger weniger geworden.
Sie wurden für ihre Rolle bezahlt…., also
kann man da von Berufsrisiko sprechen und
wenn es einen von der etwas unbekannteren
Sorte erwischt hat, dann sind doch
bestimmt nicht mehr alle so sehr betroffen
von dem Geschehniss. Vielleicht
wären doch dann auch die Grünen
etwas versöhnt mit , – ja mit der
Siegerjustiz und der imperialistischen
Kolonial-Rechtsprechung.
Also ich vermute , es geht in etwa in
diese Richtung, und es könnte sein,
das er jetzt der nette Mensch von
nebenan ist, der noch richtig
Spass haben kann…..
…hier in Deutschland, weil, …..
das sind wir noch einigermassen
gewöhnt mit den netten Menschen von nebenan…
http://img168.imageshack.us/img168/838/metamorphose5zo5.gif
Man sollte all den Gutmenschen die Frage stellen, wieviel Jahre Haft sie dem Saddam anstelle der Todesstrafe gegeben hätten und dann in einer zweiten Frage, ob sie xx Jahre Haft als gerechte Strafe für hundertausendfachen Mord betrachten würden?
Bei all der Trauer braucht man mal ein kleines bischen Ablenkung:
http://www.muhammaddressup.com/
http://www.jesusdressup.com/
# Gastredner
Hier noch ein nett gemeinter Surftip, verbunden mit einer Reise-Empfehlung und den besten Wünschen für´s neue Jahr!
http://www.abolition.fr/ecpm/english/congres.php
PS: …auch ne Literaturempfehlung gibt man als ordentlicher Christenmensch ja gerne weiter:
Evangelium secundum Lucam
11:28
at ille dixit quippini beati qui audiunt verbum Dei et custodiunt
😉
😉
Ich bin auch völlig entsetzt, dass Hussein erst jetzt hingerichtet wurde.
Sagt mal, ihr totalen Gegner der Todesstrafe, ist für euch Jack the Ripper in der gleichen Kategorie wie ein Hitler, Stalin oder Hussein, oder seht ihr da einen Unterschied?
Fakt ist, daß die irakische Regierung im August 2004 die Todesstrafe für Kapitalverbrechen (Mord, Entführung etc.) eingeführt und zwischenzeitlich auch schon vollzogen hat. Für den irakischen Normalbürger wäre es -abgesehen davon, dass sich die meisten Iraker den Tod Saddams wünschten- nicht leicht zu verstehen gewesen, dass man gewöhnliche Verbrecher hinrichtet und den Kapitalverbrecher an sich, Saddam, verschont. Das hätte das gültige Rechtssystem auf den Kopf gestellt („die Kleinen verurteilt man, die Großen lässt man laufen“).
Die bisher hingerichteten Verbrecher hatten sicherlich keine so spektakulären und langen Prozesse.
Die moralisch hochwertigeren Diskutanden hätten den Irakern wahrscheinlich zumindest das Recht eingeräumt, Saddam in die Luft zu jagen, als er noch im Amt war. Ihn wieder dorthin zu bringen war ja ein Grund für seine Anhänger, den Irak mit Terror zu überziehen. Und es soll, außer Scholl-Latour, der befindet, dass sich Araber nur mit der Peitsche regieren lassen, auch westliche Abgeordnete (u.a. einen der CDU) gegeben haben, die laut überlegten, ob man Saddam nicht wieder als starken Mann einsetzen solle, um das Land zu befrieden. Das geht jetzt nicht mehr. Und ich wage zu bezweifeln, dass der baathistische „Widerstand“ eine ähnlich spektakuläre Nachfolgefigur in der Hinterhand hat. Das Symbol für „back to the future“ ist weg. Die Kronprinzen, denen anscheinend keiner mehr nachtrauert, sind weg.
Es ist müßig zu spekulieren, ob der irakischen Bevölkerung nicht viel Leid durch den Terror des baathistischen „Widerstands“ erspart geblieben wäre, wenn 2003 ein GI erst einmal eine Handgranate in das Erdloch Saddams geworfen hätte und dann nachgeschaut, wer drin sitzt.
Man kann gerne eine Generaldebatte über die Todesstrafe führen, aber Saddam wurde nach gängigem irakischem Recht verurteilt.
Die EU, alle Regierungen und NGO´s und die honorablen Normalbürger kann man nur bitten, sich mit der gleichen Vehemenz gegen die Todesstrafe in China (über 1000 mal pro Jahr), im Iran (wo man gerne mal Schwule hängt), in Saudi Arabien (meist freitags um 12.00 Uhr) oder auch im Land der Lichtgestalt Castro (2005: 3 Entführer einer Fähre verhaftet, sofort vor Gericht gestellt, nach einem wenige Stunden dauernden Gerichtsverfahren verurteilt und gleich hingerichtet) zu wenden. Aber das sind ja Handelspartner und Gesinnungsgenossen. Was die Moral anscheinend erheblich relativiert.
Während die Berufsbedenkenträger in der Politik sich in unnötigen Mahnungen, Warnungen und Hinweisen bezüglich der Todesstrafe ergiessen, bleibt doch eine Feststellung: Der brutale Mörder und Folterer von hunderten und tausenden Kurden und Schiiten ist offensichtlich aufrecht in den Tod gegangen und nicht gestorben wie ein Jammerlappen.
Das sollte den Gegnern der Todesstrafe, die den Vollzug an Saddam zum Anlass zur Diskussion nehmen, doch ein gewisser Trost sein.
#23 F. Hoffmann
Die EU, alle Regierungen und NGO´s und die honorablen Normalbürger kann man nur bitten, sich mit der gleichen Vehemenz gegen die Todesstrafe in China (über 1000 mal pro Jahr), im Iran (wo man gerne mal Schwule hängt), in Saudi Arabien (meist freitags um 12.00 Uhr) oder auch im Land der Lichtgestalt Castro (2005: 3 Entführer einer Fähre verhaftet, sofort vor Gericht gestellt, nach einem wenige Stunden dauernden Gerichtsverfahren verurteilt und gleich hingerichtet) zu wenden. Aber das sind ja Handelspartner und Gesinnungsgenossen.
In dieser Reihe hast Du, wohl versehentlich, die USA vergessen. Schön, dass dort 90% der Hingerichteten Schwatze sind. Bestimmt nur Zufall.
Todesstrafe ist Barbarei! Ohne wenn und aber, egal, ob die Chinesen Organe zu Handeln brauchen, oder die USA neues Futter für ihren Rassismus.
Im gesamten Westen gibt es noch zwei Staaten, die die Todesstrafe besitzen: Japan und die USA!
Und in den USA bröckelt sie zur Zeit auch!
Und wird, hoffentlich, bald fallen.
Auf einem anderen blatt steht es, dass in Deutschland lebenslänglich meistens 15 Jahre bedeutet.
Im Irak und auch in anderen Staaten der Welt ist lebenslänglich lebenslänglich. Und diese Möglichkeit ist auch in Deutschland entscheidend ausgebaut worden.
TODESSTRAFE – NEIN DANKE!
P.S.: Ich finde es zumindest ungeschickt, alle Gegner der Todesstrafe als Gutmenschen zu bezeichnen.
da bin ich doch mal ganz gutmensch und finde, man muss eben auch die fremde kultur respektieren. die iraker, die der grossartigen religion des friedens anhängen empfinden nun mal die tötung eines feindes als etwas ganz normales. alles andere wäre auf unverständnis gestossen. man sollte das mal als kulturelle bereicherung sehen, zumal auch bei uns die todesstrafe mit der einführung der sharia wiederkommen wird. da finde ich claudia roth jetzt ein stückweit arrogant, dass sie den muslimen unsere rechtsvorstellungen aufdrängen will.
ausserdem haben wir doch gelernt, alles mit parallelen aus der eigenen geschichte zu entschuldigen. da brauchen wir diesmal noch nicht einmal bis zu kreuzzügen zurück. auch in der von friedrich ebert ausgerufenen republik gab es ganz selbstverständlich noch die todesstrafe. und war der etwa kein vorbildlicher menschenrechtler und demokrat? sogar sozialdemokrat! und was feiern die franzosen am 14. juli anders, als eine massenexekution, zu deren zweck eigens eine nützliche maschine erfunden wurde? und der vatikan ist jetzt auch gegen die todesstrafe? seit wann? seit franco tot ist? wurde oder wird irgendwo auf der welt ein katholik hingerichtet, ohne dass ein katholischer priester im auftrag seiner kirche neben dem galgen steht?
mich persönlich berührt es mehr, wenn im iran 16-jährige mädchen an baukränen aufgehängt werden, weil sie opfer von vergewaltigung werden. alle berufsbetroffenen, die dazu schweigen, sollten auch jetzt die klappe halten.
„…mich persönlich berührt es mehr, wenn im iran 16-jährige mädchen an baukränen aufgehängt werden, weil sie opfer von vergewaltigung werden. alle berufsbetroffenen, die dazu schweigen, sollten auch jetzt die klappe halten.“
Na endlich noch ein gesund denkender Vertreter hier!! Danke für dieses schöne Schlusswort.
@ koltschak
>> In dieser Reihe hast Du wohl versehentlich, die USA vergessen. Schön, dass dort 90% der Hingerichteten Schwarze sind.
Du bist ein Lügner oder ein uninformierter Schwätzer. Aber der gutmenschliche Zweck heiligt eben die Mittel, nicht wahr? Schwarze machen etwa ein Drittel der seit der Wiederereinführung der Todesstrafe Hingerichteten aus, während sie etwa 12 % der Gesamtbevölkerung stellen. Durchaus Grund zu Diskussion, obwohl es keineswegs mal eben so einfach „rassistisch!“ ist, wie es gern dargestellt wird. Es ist aber auf jeden Fall kein Grund, hier Märchen zu verbreiten.
Nachtrag: Sollten sich die 90 % auf die gesamte Zeit, also nicht erst seit der Wiedereinführung der Todesstrafe beziehen, dann nehme ich meine Aussagen natürlich zurück. Ich bezweifle aber, daß selbst dann die Zahlen stimmen. Also Quellenangaben, bitte.
@#26 gw-outcut TV: Dein Kommentar ist so phantastisch, den schnappe ich mir vielleicht noch für einen eigenen Beitrag!
Beate
…nur um Euch DEN Zahn zu ziehen:
Ein SCHLUSSWORT ist hier noch lange nicht gesprochen! Die Todesstrafe ist und bleibt abzulehnen und hat in fortschrittlichen Kulturen, insbesondere solchen christlich-humanistischer Prägung, keinen Platz.
Banal, aber anscheinend geistig schwer verdaulich…
Richtigm gw!
In der Sharia gibt es die Todesstrafe für
– ausserhehelichen Sex (inklusive vergewaltigtwerden)
– ungerechtfertigten Mord (Kufr killen ist ok)
– Apostasie (Allah ist der einzige Gott und Mohammed ist sein Prolet)
Das ist doch mal gerecht und gut, nicht wahr?
lol. Ich habe zuerst auf gw-s Seite den Kommentar gesucht. Dort hat er auch sehr gute Texte, immer!
Der #26 ist aber wirklich gut. Mich macht es nur noch viel betroffener, dass solche Kinder so erzogen werden, dass sie mit 16 ihre eigene Hinrichtung ok finden. Würg.
Prima dann werde ich jetzt Diktator für 24 Jahre , da werde ICH bestimmt ne Menge Spass dran haben.
Als erstes erobere ich dann mal Holland und verbiete denen das Fussballspielen … macht jemand mit ???
ca
Argonnenveteran
Die Frage ist ganz einfach, ob es zu verantworten ist, leute am Leben zu lassen, die wieder in die Schlächterfunktion eingesetzt werden können. Das ist für mich weniger eine Frage der Justiz alos des Schutzes der Gesellschaft, durchaus im Sinne des Tyrannenmordes.
ich bin wahrlich kein gutmensch, aber saddam war der richtige für den irak. dieses land lässt sich nur durch angst regieren.
man sieht ja was ab geht, wenn keine starke hand die zügel hält.
das er ein irrer schlächter war, ist unbestritten, doch im vergleich zum bürgerkrieg und den hirnloses attentaten der fanatiker war saddam das kleinere übel.
seit husseins sturz ist dieses land völlig ausser kontrolle, dort herrscht anarchie und partisanenkrieg.
Auf die Frage
Der irakische Ex-Diktator Saddam Hussein ist in Bagdad durch den Strang hingerichtet worden. Europäische Regierungen und der Vatikan betonten danach ihre generelle Ablehnung der Todesstrafe. Finden Sie es richtig, Saddam hinzurichten?
haben die n-tv.de Nutzer folgendermaßen geantwortet:
A:JA 38%
B:Nein 62%
Abgegebene Stimmen: 6849
Quelle:
http://n-tv.de/748620.html
Wenn bald der Kopftuch Adolf zur Wahl antreten wird in D -Land wirds wohl ein Erdrutsch Sieg für den werden.
2015 Germany has failed to comply to the UN Santions, under the Gernam radikal national sozialstic islamic regime, so the coalition Forces had started an air offence to destroy Germany´s capability of weapons of mass destruction.
ca
@koltschak #25
1.) Ich wüßte nicht, daß sich die USA mit Vehemenz gegen die Exekution Saddams ausgesprochen hätten, wie dies die EU und andere taten.
2.) Habe ich gesagt, dass dies keine Generaldebatte über die Todesstrafe sein soll, sondern Saddam, wie andere Mörder auch, nach irakischem Recht hingerichtet wurde.
3.) Von Gutmenschen war keine Rede.
4.) Hätte sicherlich keiner, die jetzt gegen die Todesstrafe Saddam plädieren, etwas dagegen gesagt, wenn er noch während seiner Amtszeit in die Luft gejagt worden wäre (oder ist Tyrannenmord nicht auch Mord?). Hätte man seinen Anhängern die Chance geben sollen, ihn ins Amt zurückzubomben, um ihn dann, nach weiteren Jahren Schreckensherrschaft, irgendwann in die Luft zu jagen?
5.) Warum hat keiner ebenso lautstark gegen die Exekution dieser Herrschaften plädiert :
10 p.m. Friday ET) Al-Arabiya reported that Barzan Hassan, Hussein’s half-brother, and Awad Bandar, former chief justice of the Revolutionary Court, were hanged after Hussein.
6.) Wäre der Einsatz für die Menschenrechte von Saddam wesentlich glaubwürdiger, wenn sich die gleichen Institutionen oder Personen mit gleichem Engagement für seine Opfer eingesetzt hätten.
Aber was ist dieses Kroppzeug verglichen mit einer „Historischen Persönlichkeit“.
Welch scheinheilige Farce!
Ein MONSTER ist tot und die Gutmenschen empören sich??? Nicht zu fassen, wenn es nach denen ginge, wäre der Gröfatz auch in Staatspension getorben…
Wo war die Empörung bei all den Verbrechen von Saddam? Widerlich…
@desperado #35
Die billige Lösung.
Nur weil wir keine Geduld haben und uns nicht für eine demokratischere Welt engagieren wollen, brauchen wir Tyrannen…
Wir lassen irgendwelche inhumanen Gestalten die Drecksarbeit machen, damit wir unsere Ruhe haben und unsere moralische Überlegenheit pflegen können.
Da sprechen Sie nicht nur Scholl-Latour, sondern auch hiesigen Abgeordneten, die dies „andachten“, aus der Seele.
Und wenn´s bei uns im Staate mal unruhiger werden sollte, brauchen wir dann wieder einen Hitler?
Ihre Argumentation zeigt aber, dass es wichtig ist, dass Saddams nicht mehr in dieser Welt weilt. Manche Leute hätten ihn gerne wieder an der Macht gesehen.
Wie hätte man ihn bekämpft? Mit Petitionen? Appellen?
@ GEZ
„Besteht dann nicht die Gefahr, dass nachträglich die vollzogenen Todesstrafen an NS Verbrechern von Neons als „unmenschlich“ bezeichnet werden?“
Nein, diese Gefahr besteht nicht. Die Neons werden die Exekutionen auf Grund der Nürnberger Prozesse nicht verurteilen, ebenso wenig wie sie den Holocaust verurteilen.
Aber es gibt doch zu denken, dass unsere lieben Gutmenschen das nicht getan haben, obwohl sie mehr als 50 Jahre Zeit gehabt hätten. Todesstrafe für Nazigrößen ist praktizierter Antifaschismus, also lobenswert. Einziger Schönheitsfehler: die Amerikaner saßen zu Gericht.
Ebenso wenig verurteilen sie die von Fidel Castro zu verantwortenden vollstreckten Todesurteile.
Gemäß der „Fundación para los Derechos Humanos en Cuba“ (FDHC) soll Fidel Castro für die Ausübung der Todesstrafe an ca. 15’000 Personen während seiner Regierungszeit verantwortlich sein.
Dabei dürfte es sich in der überwiegenden Mehrzahl um rechtsstaatlich Unschuldige handeln, die nur dem Máximo Líder im Wege waren.
Zu diesen rechtswidrigen Exekutionen schweigen unsere Gutmenschen. Nur wenn ein verbrecherisches Monster wie S. Hussein exekutiert wird, heulen sie auf. Vielleicht auch deswegen, weil er ein Feind der Amerikaner war und somit ihr Freund?
Die Gutmenschen verurteilen selektiv. Voraussetzung:
1) entweder müssen die Exekutierten ihre Freunde sein
oder 2) der Exekutor muss ihr Feind sein
oder 3) beides.
@ Al Gore
„Wir lehnen in Europa mehrheitlich die Todesstrafe ab. Wieso soll sie dann auf einem anderen Kontinent gerecht oder angemessen sein?“
Europa, der Nabel der Welt, das Mecca der Gutmenschen und die Heimat der widerlichsten Moralisten. Ich hoffe, daß Du noch nicht so hoch in die Stratossphäre der moralischen Wohlgefälligkeit aufgestiegen bist und noch fähig bist uns moralisch unterentwickelten Trogloditen Dein wohlgefälliges Ohr für einige Bemerkungen schenken kannst (das gilt auch für Argonnenvet).
Erstmal, Al-Gore, die Wahl Deines Internet Monikkers sagt genug. Wir haben Verständnis dafür, daß Du Dich mit einer „höheren“ Logik befasst als wir (benighted and humble creatures). Lass mich bitte versuchen Deinen Ausführungen ein kümmerliches „yes Master“ anzufügen. Deine Logik und Argumentation ist überwältigent und NIEMAND kann daher Deinen Gedanken folgen… Wir erblassen vor Deiner intellektuellen Gewalt, Oh, König der Einäugigen! Oh, Sultan der Eingebildeten, Oh, Prophet der Gutmenschen Oh, Ass of Wir!
@Argonnen Vet
„…, nicht wir!“ und „…..nur um Euch DEN Zahn zu ziehen:
Ein SCHLUSSWORT ist hier noch lange nicht gesprochen! Die Todesstrafe ist und bleibt abzulehnen und hat in fortschrittlichen Kulturen, insbesondere solchen christlich-humanistischer Prägung, keinen Platz.
Banal, aber anscheinend geistig schwer verdaulich…“
Meine Frage an Dich wäre, SAGT WER? DU? Und was wäre dann die Grundlage für Deine Behauptung? Bis hier war Dein Argument nur ein rhetorischer Furz und komplett ohne Substanz…!
Ich habe schon besseres von Dir gelesen. Das hier ist wirklich „banal“…
@kewil
„Die Haltung der katholischen Kirche gegen die Todestrafe ist oft geäußert worden.“
die „Haltung“ einiger „progressiver“ Prälaten ist nicht gleich der Lehre der katholischen Kirche über die Todesstrafe. Im Gegenteil, die meisten „Stellungnahmen“ dieser Gutmenschen in der Soutane widerspricht der Lehre der kath. Kirche.
#31 Argonnenveteran
Extra für Dich… weil Du ja etwas länger brauchst…
Ich finde die Todesstrafe für Saddam total OK!! Richtig Klasse ist das, das sie ihn aufgeknüpft haben!! Und ich hoffe, daß sie Osama auch bald kriegen und aufknüpfen… und auch hierzulande gibt es einige denen ich dieses Ende gönnen würde.
Gottseidank gibt es noch DEMOKRATISCHE FORTSCHRITTLICHE und CHRISTLICHE Staaten in denen es die Todesstrafe für Typen wie Saddam gibt.
@Gastredner
AMEN, man!
Seit Jahren höre ich „Argumente“ von Weicheiern in Punkto Todesstrafe. Keiner hat aber nur einen philosophischen oder theologischen Quadratzentimeter Grundfläche um ihr Argument drauf aufzubauen.
Meistens beschränkt es sich auf einen emotionalen Ausbruch von Gefühlen. Sie finden die Todesstrafe „unappetitlich“, „barbarisch“ oder gar „un-fortschrittlich“ und posaunen ihre Argumente mit LAUTER STIMME aus, da sie meinen Großbuchstaben an sich sind ein valides Argument. Manchmal, schmeißt einer auch mal das Neue Testament mit rein ohne, natürlich, irgendein spezifisches Zitat anzuführen (welches natürlich auch garnicht existiert).
Ich bin immer offen für solide Argumente, leider habe ich bis heute, ausser einem Schwall von überheblichem, irregeleitetem, subjektivem Moralismus, noch keines von einem Gegner der Todesstrafe gehört.
Saddam ist tot! Res Ipsa Loquitur!
„Some of the most vocal critics of the way things are being done are people who have done nothing themselves, and whose only contributions to society are their complaints and moral exhibitionism.“ (Thomas Sowell)
#21 Argonnenveteran
„Evangelium secundum Lucam 11:28“?????
Ja, und? Der Spruch sagt aber auch rein garnichts zum Thema aus! Wo im NT spricht Christus sich direkt gegen die Todesstrafe aus? Auf den Spruch warte ich… und Joh. 8:7 gilt hier auch nicht.
und das mit Paris als Hauptstadt der weltweiten Gutmenschengemeinschaft ist ne prima Idee. Da wissen wir wenigsten wo die sich alle an der Tränke zusammen finden. Wir würden Euch dann liebend auch noch die UN dorthin schicken. Das jetzige Gebäude könnte man wunderbar zu Eigentumswohnungen umgestalten…
@hoffmann #40:
wen schert schon der lösungsweg, wenn das ergebnis richtig ist?
es ist wie bei dem mathelehrer, dem man das kopfrechnen nicht erklären kann.
saddam war keine gute lösung, aber er war eine.
Es ist peinlich, wie hier wissenschaftliche oder philosophische Argumente als Rechtfertigung fuer die Ablehnung der Todesstrafe eingefordert werden und und im Gegenzug mit „Ich finde Saddams Hinrichtung total klasse und voellig ok!“ argumentiert wird. Auch generalisierendes Brandmarken als Gutmenschen ist nicht mehr so richtig cool 😉 Es ist leicht nachvollziehbar, dass die Hinrichtung Saddams kaum groessere Bauchschmerzen ausloesen wird, wenn man die Schwere seiner Verbrechen bedenkt. Trotzdem wird die Todesstrafe – ausser in ein paar unterbelicheteten Staaten – aus ethischen und praktischen Gruenden heute kaum noch angewendet, und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sie gaenzlich verschwindet. Fuer die Nostalgiker und Cowboys unter euch bleibt dann immer noch eine Reise in den Iran oder nach Afghanistan, wo man diese evtl. noch eine Weile erleben kann – oder aber das freudige Warten auf die Hinrichtung des naechsten baldigen ex-Allierten, der den USA auf einmal im Wege steht 😉 Prost Neujahr!
@desperado
…das Ende rechtfertigt also die Mittel?
@Hans Maulwurf
So, Du beklagst Dich, daß „wissenschaftliche (es waren theologische) oder philosophische Argumente als Rechtfertigung für die Ablehnung der Todesstrafe“ gefordert werden. Es scheint Du hältst das für unnötig. Kann ich daher annehmen, daß Deine Verlautbarungen hier weder wissenschaftlich (theologisch) noch philosophisch oder sonst irgendwie intelligent sind? Ich weiß, ich weiß es ist ja doch so viel einfacher nur seine Emotionen auf den Tisch zu legen… ich kann auch richtig mitfühlen
Du sagst „Es ist leicht nachvollziehbar, dass die Hinrichtung Saddams kaum grössere Bauchschmerzen auslösen wird, wenn man die Schwere seiner Verbrechen bedenkt.“
Heißt das, daß Du „eigentlich“ gegen die Todesstrafe bist, aber bei Personen die Dir unbeliebt sind „keine größeren Bauchschmerzen“ bekommen würdest sollte man sie aufhängen? Sitzt Dein moralisches Zentrum in Deinem Bauch? War das nun Deine wissenschaftliche oder Deine philosophische Stellungnahme?
Dann sagst Du weiter: „Trotzdem wird die Todesstrafe – ausser in ein paar unterbelicheteten Staaten – aus ethischen und praktischen Gruenden heute kaum noch angewendet, und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sie gänzlich verschwindet.“
Wobei Du im ersten Teil „unterentwickelte“ Nationen beleidigst da sie wohl moralisch nicht so hoch entwickelt sind wie Du. Das mag ja sein, aber Du hast dann vergessen zu erklären was denn die Probleme mit den ethischen und praktischen Gründe sind, die diese umnachteten Staatswesen davon zurückhalten flinker zu Dir auf Deine olympischen, moralischen Höhen aufzusteigen. Und warum ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie Deine zwar inkonkruente aber dennoch moralisierende Apotheosis erreichen? Ribbelt sich da ein wissenschaftlicher Faden auf oder ist da ein philosophischer Keilriemen unter Verschleiß (im Laufe der Zeit) oder wie geht das?
Well, that killed a couple of minutes…. Prost Neujahr to you and your proctologist, I hope he will be able to remove your head.
Respectfully,
your cowboy
@Hans Maulwurf
um linguistisch genau zu sein, es sollte heißen: „….to extract your head!“
@Hans Maulwurf
Ich hoffe doch, daß Dein Proctologist kein Muslem ist, denn sonst könnte es passieren, daß er meinen ersten Wunsch ausführen könnte…
@Argonnenveteran (30.12.06 20:11)
…nur um Euch DEN Zahn zu ziehen:
Ein SCHLUSSWORT ist hier noch lange nicht gesprochen! Die Todesstrafe ist und bleibt abzulehnen und hat in fortschrittlichen Kulturen, insbesondere solchen christlich-humanistischer Prägung, keinen Platz.
Banal, aber anscheinend geistig schwer verdaulich…
–
Auch ich bin prinzipiell gegen die Todesstrafe.
Sie hat in einem Strafrecht nichts zu Suchen.
Jedoch sollte es für Verbrechen gegen die Menschlichkeit
und Völkermord eine Ausnahmeklausel geben.
Ich halte dies aus geschichtlichen Gründen für notwendig um den Tyrannen dieser Welt ein klares Siganl zu geben, dass sie nicht davonkommen.
Es sind schon zu viele davongekommen.
Nicht zu fassen, wenn es nach denen ginge, wäre der Gröfatz auch in Staatspension getorben…
Jap und ausserdem wäre er bestimmt bei der Christiansen in jeder dritten Sendung aufgetaucht:
„Sagen se mal Herr Füh..ähh Hitler, Sie waren doch „damals“ dabei, wie war das denn jetzt wirklich können Sie nicht mal mit den Neo Nazis Reden, das die mal aufhören sollen ,sich so aufzuführen ???“
So noch jemand ne Bitter Lemon ???
ca
@ Caneel
Bitte weiter so. 😉
@ Johann-Friedrich
Ich kann deine Argumentation durchaus nachvollziehen. Stellt sich die Frage: Wer soll dann die Instanz sein, die ein Todesurteil wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und / oder Völkermord aussprechen darf? Wenn man das der UNO oder einer ähnlichen Organisation überlassen würde, dann wäre ich aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit und wegen des traurigen Zustands heute, der sich etwa in der „Arbeit“ der „Menschenrechts“-Kommission zeigt, auch absolut dagegen, von denen die Todesstrafe verhängen zu lassen.
Ich könnte kotzen:
Obwohl ich gegen die Todesstrafe bin und gegen das Irakabenteuer der USA, finde ich das Aufheulen „unserer“ Politiker völlig daneben. Schulz, Roth, Steinmeier, Polenz und wie sie alle heißen, die sich nicht entblöden, einem Land, dem es nicht mal ansatzweise gelungen ist, den inneren Frieden herzustellen, wo täglich Dutzende von Menschen von Bomben zerrissen werden, wo mehrere Saddam-Verteidiger ermordet wurden, Vorschriften über ein rechtsstaatliches Verfahren und die Zulässigkeit der Todesstrafe zu machen.
Hussein hat ein unter den Umständen mögliches rechtsstaatliches Gerichtsverfahren bekommen – das ist eine Menge im Vergleich zu dem, was er seinen Opfern hat angedeihen lassen. Schließlich hat er das bekommen, was er sein ganzes Leben lang ausgeteilt hat. Das ist gut so!
Sehr guter Artikel, Beate! Die Bundesempörungsbeauftragte Roth musste mal natürlich wie üblich ihren rhetorisch wohl durchdachten Senf dazugeben, während sie wie immer mit zweierlei Maßstab misst und sich so verhält, wie es für ihre Karriere am besten ist. Dieser Frau muss noch viel mehr Kritik entgegen kommen.
Da diese Diskussion nicht zu einem Konsens zu bringen ist, sollte sie beendet werden. Es muß jeder seine persönliche moralische und religiöse Meßlatte anlegen (das wäre bei einer Diskussion über Abtreibung oder Sterbehilfe nicht anders…), insofern wird das pro und contra Todesstrafe auch zu einem Bekenntnis der eigenen ethischen Grenzziehungen. Für mich bleibt sie, allein schon aus religiösen Gründen, indiskutabel, auch moralisch-ethisch steht sie meines Erachtens auf einer niederen Kulturstufe. Eure Meinung dazu überlasse ich Euch.
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